Oo 7.8.2003 Nr. 159 2 Tag eszeitung S ü i) r i k o „Lassen uns nichts vorschreiben“ Der Streit zwischen den deutschsprachigen Oppositionsparteien und dem Südtiroler Bauernbund spitzt sich zu: Die Union für Südtirol stellt ihre Bauemkandidaten heute in einer „stummen“ Pressekonferenz vor dem SBB-Sitz vor. SBB-Obmann Georg Mayr zeigt sich im Tageszeitung-Interview unbeeindruckt. „Dass wir jemanden unterstützen, der uns immer nur kritisiert, das wird wohl ein bisschen zu viel verlangt
sein, oder?” Tackszkutnu: Herr Mayr, ha ben Sie schon die Polizei ver ständigt? Giern«. Mayr: Warum sollte ich? Die Union für Südtirol wird morgen (heute, Anm. der Re daktion) vor Ihrer Haustür aufmarschieren, um in einer „stummen ” Pressekonferenz die Bauernkandidaten vorzu stellen. Davon weiß ich nichts. Kein Pro blem, die sollen ruhig kommen. Ich sage dazu nur, dass es viele an dere Wirtschafts- und Interes sensverbände gibt, im Unter schied zum Bauernbund auch inte rethnische, und die unterstützen meines Wissens
auch nur Kandi daten einer bestimmten Partei. Union und Freiheitlichen kri tisieren seit geraumer Zeit, dass der Bauernbund nur Volkspartei-Kandidaten un terstützt. Die Freiheitlichen haben mir vor einem halben Jahr einen Brief geschrieben. Ich habe ihnen dann zurückgeschrieben und er klärt, wie der Bauernbund auf gebaut ist. Wir haben demokra tisch gewählte Ortsgruppen, Orts- und Bezirksausschüsse, einen Landesausschuss, ln all diesen Gremien wird diskutiert, wer wo wie unterstützt
werden soll. Und wenn zum Schluss her auskommt, dass bestimmte Kandidaten unterstützt werden, so ist das ein demokratischer Meinungsbildungsprozess. Ich habe auch geschrieben, dass wir uns weder von der Volkspartei, noch von anderen Parteien vor schreiben lassen, wen wir zu un terstützen haben. Wir entschei den dies selbst. Der Bauernbund hat sich für fünf Volkspartei-Kandidaten entschieden. Ja, das stimmt. Wir unterstützen jene Kandidaten, die wir für die richtigen erachten. Warum kann der Bauernbund
nicht einmal einen Schritt ma chen und sagen: Wir unterstüt zen auch Bauemkandidaten, die auf anderen Listen antreten? Ich bin jetzt seit sechs Jahren Bauernbund-Obmann, und in die sen Jahren hat mich noch nie eine Oppositionspaitei kontaktiert, um zu wissen, welche Probleme der Bauernbund hat, sondern diese Parteien haben immer alles kritisieit, was wir gemacht ha ben. Wenn diese Parteien einmal einen positiven Vorschlag ma chen, dann kann man vielleicht darüber reden. Bislang habe ich von der Opposition nie einen posi