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Der Burggräfler
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Seite 4 von 18
Datum: 16.03.1895
Umfang: 18
völlig konsternirt aus der Sitzung. Manche meinten sogar, es wäre Banffys Pflicht, sofort nach Votirung des Budgets ab zudanken. Es wird in dieser Partei laut ge schimpft, daß die Tiszas aus selbstsüchtigen Gründen ihnen diese Blamage vor dem ganzen Lande heraufbeschworen. Ausland. Dauernde,vegung in Daqer». Wir finden folgenden Bericht aus Bayern: Das „große' Ereignis der letzten Zeit war, daß in Regensburg eine Zusammenkunft von Vertrauens männern stattfand, welche einen Bauernbund für ganz Bayern

gründen wollen. Es ist ja in Ober- und Niederbayern bereits ein Bauernbund vorhanden, aber jeder extra und selbständig und da gab's Streitigkeiten genug. Jetzt sollen die Bauern (d. h. die, welche mitthun) von ganz Bayern unter einen Hut kommen. Das ist keine so leichte Arbeit. Man darf nur an die endlosen und leidenschaftlichen Streitigkeiten denken unter den Bauernbündlern selbst. Ja ein Theil der Vertrauensmänner von Regensburg hat den andern kürzlich noch ganz fürchterlich verschimpft

und vertobakt. So hat z. B. Dr. Sigl den Vorsitz geführt und der Bauernführer Weiland hat einig und brüderlich mit ihm zusammenge arbeitet. Noch vor Kurzem aber hat Weiland den Dr. Sigl in öffentlichem Blatt und mit Namensunterschrist als „ehrlosen Schuft' be zeichnet und Dr. Sigl hat ihm geantwortet, er sei ein Esel, ein Oberrüpel, ein Kameel in Folio, ein Narr, ein Gaffenjunge u. s. w. u. s. w.! Sie haben sich also wieder versöhnt und haben bereits einen Vorstand für den großen bayerischen Bauernbund

. In Niederbayern z. B. gehen die katholischen Bauern in ganzen Scharen von dem „Bauernbund' weg, der nebenbei auch Zentrums- und ..Pfaffenhetze' trieb und der noch bestehende niederbayerische Bauernbund mit seinen Führern geht nicht mit Freiherr« v. Thüngen und wird vielleicht ganz zum Bauernverein übergehen, was das Beste wäre. Auch in Unterfranken, in der Oberpfalz und Schwaben regt es sich und entstehen christ liche Bauernvereine. Das muß selbst die demo kratische „Franks. Zeitung' zugeben. Sie gibt voll

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 13.03.1895
Umfang: 4
eine Gestalt annehmen, welche eine Durchführbarkeit derselben erkennen laffe und wenn die Berathungen fich auf Ziele richteten, welche, ohne Verletzung an derer berechtigter Interessen und unter A ch- tung der VertsragSverhältnisse, den auf der Landwirthschaft lastenden Druck thunlichst zu beseitigen geeignet seien. Bauernbund uud christliche Bauernvereine. Aus Bayern liegt folgender Bericht vor: Das „große" Ereigniß der letzten Zeit war, daß in Regensburg eine Zusammenkunft von Vertrauensmännern stattfand

, w lche einen Bauernbund für ganz Bayern gründen wollen. Es ist ja in Ober- und Niederbahern bereits ein Bauern bund vorhanden, aber jeder extra und selbstständig und da gab's Streitigkeiten genug. Jetzt sollen die Bauern (d. h. die. welche mitthun) von ganz Bayern unter einen Hut kommen. Das ist keine so leichte Arbeit. Man darf nur an die endlosen und leidenschaftlichen Streitigkeiten denken unter den Bauernbündlern selbst. Ja ein Theil der Vertrauensmänner von Regensburg hat den andern kürzlich

für den großen bayerischen Bauernbund gewählt, das ist Freiherr v. Thüngen, ein protestantischer Adeliger, der scharf nach Preußen hinneigt und ganz im Sinne der preußischen Großgrundbesitzer bisher gewirkt hat. Und Dr. Sigl, der Hauptpreußenfreffer, thut gemüthlich da bei mit! Uebrigens ist es eine Frage, ob der „Baueru bund" viel Fortschritte macht. Denn die christlichen „Bauernvereine" breiten fich überall aus und kommen ihm zuvor und diese find echt bayerisch, für die Bauern berechnet

nach allen Beziehungen und ganz Passend. In Niederbayern geyen die katholischen Bauern in ganzen Schaaren von dem „Bauernbund" weg. der nebenbei auch Zentrums- und „Pfaffen "-Hetze trieb und der noch bestehende niederbaherische Bauernbund mit seinen Führern geht nicht mit Freiherrn v. Thüngen und wird viel leicht ganz zum Bauernverein übergehen, was das Beste wäre. Auch in Unterfranken, in der Oberpfalz und Schwaben regt es fich und entstehen christliche Bauern vereine. Das muß selbst die demokratische „Frankfurter

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 19.06.1893
Umfang: 4
ist zum Reichstagsabge- ordneten im Kreise Jerichow gewählt. Ottweiler, 17. Juni. Freiherr v. Stumm-Hal- berg (Reichsp) ist mit 5700 Stimmen Mehrheit gewählt. Im oberbaherischen Wahlkreise Weilheim erhielt, soweit bisher bekannt, der Bürgermeister Weinhart- Weilheim (Bauernbund) 4900, Privatier Weber-Lands- berg, 0, 5800 und v. Bollmar, 8, 1315 St. Aus zehn Orten fehlt noch das Ergebniß, doch ist Stichwahl zwischen Bauernbund und Centrum zweifellos. Traunstein: Lehmeir, C, gewählt. Rosen heim: Steininger, C, gewählt

. Die Konservativen verdanken einige Verluste ihren guten Freunden, den Antisemiten. Das Zentrum hat namentlich in Bayern einige Einbuße zu verzeichnen, genau können wir es noch nicht feststelle,:. Es verlor an den Bauernbund und an einige heftige innere Gegner („scharfe Tonart"). Sigl scheint sicher gewählt, Ratzing er wahrscheinlich. Am Rhein und in Schlesien scheint das Zentrum nur wenig eingebüßt zu haben; Fußangel ist gewählt, dürfte aber jetzt in das Zentrum aufgenommen werden. Dagegen ist in Bade-: Dekan

die Sozial demokraten, welche ihre frühern Sitze behauptet haben, in einer großen Anzahl Stichwahlen betheiligt find, mit theilweise guten Aussichten. Sie dürften mehr etwa zwei Dutzend Mandate gewinnen. Wir stellen hier kurz die wichtigern Ergebnisse zu sammen, soweit Gesammtresultate vorliegen: Neu markt (Oberpfalz): Lerzer, 6, wiederge wählt. Krön ach (Oberfranken): Stichwahl zw schen Stöcker, 6, und Zinn er (Bauernbund). In Lohr (Unterfranken): Stichwahl zwischen Bürgermeister Keßler

(Volks partei), 4 Antisemiten, 3 Freisinnige Vereinigung 1 Däne, 1 Wildliberaler. Das Zentrum kommt 22mal in die Stichwahl, und zwar: 13mal gegen National liberale, 5mal gegen Sozialdemokraten, 2mal gegen Kon servative, je einmal gegen Bauernbund und Süddeutsche Volkspartei. 4 Gewählte Zentrumsleute stimmen für die Militärvorlage, 3 andere haben fich freie Hand vor behalten, alle übrigen stimmen dagegen. Berlin, 17. Juni. Bis Abends 9 Uhr waren 365 Reichstagswahlen bekannt. Gewählt find: Konser

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 01.11.1895
Umfang: 8
: „Fort mit aller Fractions- und Parteipolitik!' Und jetzt hat der Bauernbund mit den vier protestantisch-conser- vativen Abgeordneten sich zu einer „freien wirt schaftlichen Vereinigung' zusammengethan, und die Bundesblätter verkündeten mit Triumph, jetzt bilde der Bauernbund eine elfköpfige „Fraction' mit dem gleichen Recht wie das Centrum und die Liberale». Die katholischen Niederbaiern sitzen da einträchtig mit den fränkischen Protestanten zu sammen, welche nie genug für Preußen und Bismarck

der neuen Wirtschafts partei'. Man hatte auch die liberalen Agrarier zu der Vereinigung eingeladen; diese dankten aber ab. Vor drei Wochen war es, da hatte der Bauernbund sein zweites Fest zur nochmaligen Einigung gefeiert. Dr. Ratzinger und ein anderer sehr gut gesinnter Bundesabgeordneter waren fern geblieben, dafür waren aber Dr. Sigl, Dr. Gäch, Wieland, einige protestantische Liberale und Con-- servative, ja, sogar ein demokratischer Abgeord neter erschienen! Dann wurde der Grundstein

hat also keine 14 Tage ge dauert! Der oberbairische Buudessührer Doctor Kleitner hat das Programm, das man in München als Bundesprogramm aufstellte, seinerseits ver worfen und kein gutes Haar daran gelassen. Das ist eine neue Illustration der berühmten Einigkeit im Bauernbund. Dieselbe ist darum auch schon lange zum allgemeinen Gespötts geworden! Von dem Straubinger bauernbündlerischen Konsum-- verein hört und sieht man nichts mehr. Wahr-' scheinlich haben sich nicht genug Gimpel fangen lassen, welche ihr Geld

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 03.04.1895
Umfang: 12
ab, um vor der entrüsteten Oeffentlichkeit seine politische Reputation möglichst zu retten. Ausland. Reichstagsmahl in Paffan. Bei der vorigen Donnerstag in Paffau stattgehabten Er- gänzungSwahl für den deutschen Reichstag drang der Zentrumskandidat Domchorvikar Dr. Pich!er mit großer Mehrheit durch. Das Stimmenver hältnis war ungefähr folgendes: Dr. Pichler (Zentrum) 7118, Krammer (Bauernbund) 1590, Schmerold (liberal) 863, Schmid (Sozialdemo- krat) 812, Höpfl (Demokrat) 758 Stimmen. (Bei der Reichstagswahl 1893

war das Ergebnis folgendes: Dr. Pichler 6710, Bauernbund 6024, Sozialdemokratie 634. Hierbei ist zu beachten, daß 1893 die Liberalen für den Bauernbund stimmten. Diesmal traten sie gesondert auf, allein da kamen ihnen die Demokraten in die Quere.) Der vielgehaßte und vielgeschmähte Dr. Pichler zieht also trotz der gewaltigen An strengungen seiner Gegner wieder in den Reichs tag ein und die Zentrumsftaktion kann sich gra- tuliren, diese Arbeitskraft wieder in ihren Reihen zu haben. Der Sieg Dr. Pichler's

des ob der Niederlage sehr verlegenen Bauern- bundorganeS, daß die Agitation keine genügende gewesen sei, kann dem, der den Wahlkampf ver folgt hat, nur ein mitleidiges Lächeln abnöthigen, denn schärfer und rücksichtsloser ist selten ein Kampf geführt worden. In dem gegen alles Erwarten großen Rückgang der Stimmen für den Bauernbund erblicken wir eine ganz gewaltige Beurtheilung des bauernbündlerischen Hetztreibens; freilich konnte das auch gar nicht anders sein, denn der vernünftige, überlegende Bauer sah eben

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