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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.05.1926
Umfang: 8
. !Auf imsere Antwort an den gewesenen Se kretär Rupert Setger hat derselbe in der „Alpen zeitung' unter dem Titel „Demaskiert' Stellung genommen und «dabei den Versuch gemacht, den! Bauernbund als eine politische Organisation hin zustellen und den Gefertigten wie auch -andere Mitglieder der Bundesvorftehung politischer Quertreibereien zu bezeichnen. Im Nachstehenden soll durch Klarstellung der vielfach verdrehten und entstellton Behaup tungen einmal offen gezeigt werden, wie es gerade Herr Steger

aus der von Steger aufgeführten politischen Betätigung der Jahre 1922 und 1S23 Irgendwelche Vorwürfe zu machen. Was die späteren Anschuldigungen! politischer Betätigung betrifft, so gilt als Antwort die oben dargelegte grundsätzliche Haltung des Bundes. Bezüglich des Büros „Bergland' muß festgestellt werden, daß es ein privates Unter nehmen ist, dessen Gründung aber mit dem von Herrn Sieger selbst zugegebenen Zwecke erfolg te, um auch den Bauerànd damit zìi finan zieren. Wenn nun Steger vom Bauernbund austritt

an die Sllpenzeitung anzu schließen. Dies bezeichnete sowohl Herr Steger mir gegenüber, weil unserem prinzipiellen Standpunkts widersprechend, als unmöglich, wie auch Ich Comm. Dr. Negrelli gegenüber. Meine politischen Aeußerungen bestanden wohl darin, daß der Bauernbund als unpolitische Bereinigung durch ein vertragsmäßiges Zusam mengehen mit einem parteipolitischem Tagblatt à politisches Bekenntnis Abzulegen genötigt! wäre, was seinen Statuten widerspricht. Bezüglich des Urlaubes in Cattolica möchte Ich Herrn

Steger fragen, ob er nicht unter seinen zur Ehrenrettung zurückbehaltenen Bauernbund- akten auch die Abschriften der Briefe hat, die er mir von dort aus schrieb! daraus könnte die Öffentlichkeit so manches von seiner Gesinnung und dortigen Tätigkeit! entnehmen. In der Bundesleitungssitzung vom Oktober 1925 soll ich Herrrn Steger bestätigt haben, daß er mir überall gefolgt habe, wenn ich es ver langte. Dies zugegeben muß ich Herrn Steger fragen, ob er sich auch noch erinnern

. In einem Punkte stimme ich Herrn Steger nach seinem theoretischen, aber nicht praktisch betätigten Grundsatz überein, daß fiir uns ein wirtschaftliches Zusammenarbeiten mit der Re gierung unbedingt notwendig ist und die! Bundes- vorstehung, besonders der Obmann hat ini Bauernbund seine Tätigkeit danach eingerichtet. Wenn unsere Tätigkeit im Bunde politisch gedeutet werden kann, so kanni es höchstens das eine sein, daß wir durch mhige, stille, zielbe wußte wirtschaftliche Betätigung ein besseres ge genseitiges

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 18
Datum: 02.10.1904
Umfang: 18
Seite ?. „Tiroler Volksboke.' Jahrg. XII. dauern mußte ich aber in letzter Zeit erfahren, daß gegen den Bauernbund von manchen Seiten immer stärker Mißtrauen gesäet und unbegründete Vorwürfe gegen denselben verbreitet werden. — Unter diesen Umständen wird es mir niemand verübeln können, wenn ich den neugebackenen Bauernbund, an dem ich mit der reinsten und besten Ueberzeugung hange, gegen unberechtigte An schuldigungen in aller Ruhe, aber auch mit Entschiedenheit ver teidige. Es sollen

die^e Zeilen keine Streiterei sein, sondern eine offene und sachliche Darlegung und ich hoffe gerade mit diesen Ausführungen der Streiterei über den Bauernbund, der ja als Werk des Friedens und der Einigkeit geplant ist, ein Ende zu machen. Der Bauernbufld ist und bleibt ein unpolitischer Verein, mag man dagegen sagen, was man will; er soll und will für keine politische Partei arbeiten, sondem nur für den Bauern stand, wie es beim Bauerntag ausgemacht wurde. Es kann auch dem Bauernbund jedermann beitreten

, der zur Hebung des Bauernstandes mithelfen und mitarbeiten will, ohne daß er feine Parteifärbung deshalb irgendwie aufgeben müßte. Es heißt nun aber, der Bauernbund sei überflüssig und unnötig, weil wir bereits eine große landwirtschaftliche Vereinigung, nämlich die 44 landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschaften unter dem Landeskulturrat besitzen, die schon soviel Ersprießliches für die Landwirtschaft, getan haben. Durch den Bauernbund werde die Tätigkeit der Bezicksgenossenschasten nur zersplittert

und gelähmt. Uebrigens, heißt es, würden in ganz kurzer Zeit die schon im Reichsrat beschlossenen zwangsweisen bäuer lichen Berufsgenossenschaften eingeführt und dann müsse der Bauernbund ehedem eingehen, daS heißt: wieder aufhören. — Was sag' ich dazu? Fürs erste liegen die Verhältnisse bezüglich der Genossen schaften in allen Kconländern Oesterreichs vollständig gleich. Und doch sind auch in anderen Kconländern noch eigene Bauern vereine gegründet worden, so z. B. in Steiermark ein großer konservativer

, bis mit den Genossenschaften ernst wird; was schließlich herauskommt, weiß man auch noch nicht. Unter dessen geht's aber mit dem Bauernstand reißend abwärts und von Jahr zu Jahr wird die Lage desselben trauriger. — Drittens endlich ist der Bauernbund neben allen Genossen' schasten keineswegs überflüssig, sondern von großem Nutzen für den Bauernstand und selbst sür die Genossenschaften förderlich. — Der Bauernbund ist nicht bloß ein rein landwirt schaftlicher Verein wie die Genossenschaften, sondem ein Verein

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 13.09.1904
Umfang: 8
noch zu niedrig. Da dem Bauernstand nun. von anderer Seite nicht geholfen werde, so müsse er sich halt selber helfen und hiezu sei der Zusammmschluß in den Bauernbund notwendig. : Hierauf sprach der Herr Pfarrer Kaufmann von Barbian. Er sprach seine Befriedigung darüber aus, daß so viele Bauern erschienen; Interesse soll sein für den Bauernbund. Derselbe sei das wirk samste Mittel, um den Bauern zu helfen. Im hohen Hause in Wien selbst habe man Freude, wenn die 'Bauern zusammenhalten. Der Bauernbund

, wird auch den Zwistigkeiten ein Ende machen. Es wird dann e i n e katholische Partei sein. Darum tretet allesamt dem Bauernbund bei. Werbet für den selben ! Bleibet dem Reimmichel treu.. Hallet die „Bauern-Zeitung'. Wir gehen durchaus ehrlich zu Werke; alle werden zu Versammlungen eingeladen und wir freuen uns, wenn alle kommen. > / Dann ergriff wiederum Abgeordneter S ch ra f fl das Wort Er sprach über Weideschonung. Wir Müssen ein anderes Gesetz bekommen, sonst gehen die Gemeinden zu Grunde. Auf die Erhaltung

Bauernbund den Streit zwischen konservativ und christlichsozial beiseite zu lassen. Jrq Bauernbund werde nicht gestritten, , dort müsse gemeinsam ge arbeitet werden. Der Bauernbund bedeute einfach, einen Schutz für die Bauern und fei neutral. In dieser Broschüre heißt eS: „Die Konservativen seien gegen den Bauernbund. Der Bauernbund sei., verdächtig, weil er sich zur grünen Fahne der Land wirtschaft bekenne, dann weil, Ritter v. Hohenblum der Hauptreferent für land- und forstwirtschaftliche Interessen

, sich um den Bauernbund annahm.' Ueb- rigens haben diesen gerade die Konservativen zuerst nach Tirol berufen, nämlich der konservative Bauern bund von Bruneck. Daß. wir den Bauernbund unter Hohenblum stellen, wie es in der Broschüre weiter heißt, ist übrigens eine aufgelegte Unwahrheit. Und dann, wer ist gegen die Bischöfe? Wir einmal nicht. Der Bauernbund ist ein Weg der Rettung. Man gebe dem Volke, was ihm gebührt. ^ Im Reichsrat ist sieben Jahre lang nichts geschehen. DaS muß anders werden. Also fest zusammen

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Volksrecht
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Seite 3 von 4
Datum: 22.06.1921
Umfang: 4
mit dem Aufträge zur Bildung eines Kabinettes wenden werden. Nakionalrats- und Landtagswahlen in Kärnten. Klagenfurt, 19. Funk. Die Wahlen für den Nationalrat und den Landtag sind ruhig verlaufen. Die Wahlbeteiligung war nach den bisher vorliegenden Er gebnissen ziemlich gering. Das Stimmenverhältnis bei den Landtagswahlen, bei denen der Bauernbund mit den Grossöeutschen uüter dem Namen Kärntner Wahlgemetn- schaft gemeinsam wählte, ist annähernd dasselbe wie für den Nationalrat. Aus den bisherigen Ergebnissen

geht hervor, dass die.Sozialdemokraten einen starken Stimmen zuwachs erzielten, insbesondere gilt dies für baö bisherige Abstimmungsgebiet. Nachstehend einzelne Ergebnisse.- Klagenfurt.- ' Sozialdemokraten 4300 , Gross- deutsche 3838 , Ehristltchsoziale 3101, Bauernbund 291, Kommunisten 224, Slowenen 89 Stimmen. . Villach-Stadt- Sozialdemokraten 3693, Gross- deutsche 9434/ Ghristlichsoziale 1091, -Bauernbund 688, Kommunisten 40, slowenische Wirtschaftspartei 30. Völkermarkt-Staöt- Sozialdemokraten

442, Grossdeutsche 336, Kärntner Bauernbund 198, Slowenen 93, Ghristlichsoziale 31, Kommunisten 8. v Hermagor (politischer Bezirk)- Ghristlichsoziale 2069, Sozialdemokraten 1732, Bauernbund 1436, Gross- deutsche 40?, Slowenen 116, Kommunisten 3. Spittal a. d. Dr. - Sozialdemokraten 6738, Ghrist lichsoziale 3312, Bauernbund 3272, Grossöeutsche 1308, Kommunisten 46.- St. Veit-Stadt - Sozialdemokraten 1741, Gross- deutsche 702, Ghristlichsoziale 490, Bauernbund 30, Kom munisten 6. Eisen kappe

l- Sozialdemokraten 243, Gross- deutsche 143, Ghristlichsoziale 3, Slowenen 33, Bauern bund 7. StaötBleiburg- Grossöeutsche 133, Sozial demokraten 142, Slowenen 77; Bauernbund 77, Ghrist- ichso^iale 30. ssiach- Ghristlichsoziale 23, Sozialdemokraten 33, Slowenen 1, Bauernbund 37, Grossöeutsche 4. Maria-Wörth- Ghristlichsoziale ' 18, ' Sozial demokraten 100, Slowenen 72, Bauernbund 33, Gross- deutsche 24. Pörtschach- Ghristlichsoziale 18, Sozialdemokraten 134, Bauernbund 81. Klagenfurt, .20. Füni. Die Wahlen

für den Nationalrat haben ergeben- Grossöeutsche 16.033, Ghristlichsoziale 23.767, Sozialdemokraten 39.769, Kärntner Wahlgemeinschaft (Bauernbund und National- ozialisten) 27.677, Kommunisten 720, Slowenen 9134 Stimmen. Nach einer privaten Schätzung dürfte der Besitzstand der Parteien derselbe bleiben, nämlich 4 So zialdemokraten, 2 Ghristlichsoziale, 2 Bauernbündler und 1 Grossöeutscher. Von der sozialdemokratischen Partei ind gewählt die Genossen Florian Gröger, Redakteur; Zosef Gabriel, Konsumvereinsleiter

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Tiroler Volksbote
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Seite 5 von 18
Datum: 02.10.1904
Umfang: 18
Jahrg. Xll. „Tlvolev Volksbole.' ^eike A. verdächtig und der Religion gefährlich wären. — Man müßte ja sonst überhaupt alle weltlichen Vereine verdammen und ver bannen. Der Bauernbund ist auch kein religiöser, sondern ein weltlicher Verein, aber deswegen ist er doch gewiß nicht un katholisch nnd glaubenS verdächtig. Der Bauernbund »ählt heute schon 10 Tausend Mitglieder und alle sind grundkatholische Tiroler, tiefreligiöse, charaktervolle, biedere Männer. Es ist m Bauernversammlungen oft schon

ausgesprochen worden: „Der Bauer muß religiös sein, ohne Religion gibt's keinen richtigen Bauer!- — Beim Bauernbund sind schon zirka hundert Geistliche dabei, gelehrte und seeleneisrige Priester, denen die katholische Religion doch gewiß am Herzen liegt. Die Grundsätze des Bauernbundes sind niedergelegt in seinen Statuten (Regeln), sie sind ausgesprochen worden in manchen Versammlungen, sie sind weitläufig ausgeführt worden im „Volksboten'. Nun, Bauern, sagt selber einmal, habt ihr ein einziges Wörtl

oder Satzl ge hört oder gelesen, das gloubensoerdächtig oder religionsfeindlich gewesen wäre? Wer mir eines vorweist, dem zahl' ich einen Taler. — „Aber,' heißt es, „manche Seelsorger sind mit dem Bauernbund nicht einverstanden und doch wird auch in diesen Gemeinden für den Bauernbund geworben; dadurch, reißt man die Leute von der Führung der Seelsorger los und das führt zur Vernichtung d<s katholischen Geistes.' — Aber ich bitte, doch nicht so oberflächlich und gedankenlos zu reden, sondern vorerst

ein wenig zu überlegen und zu unterscheiden! — Ich bin überzeugt, daß kein Seelsorger, sondern ganz andere Leute diesen Vorwurf erhoben haben. Die Hinfälligkeit desselben ist lncht zu ersehen. — Wenn der Bauernbund in religiös-sittlicher Beziehung einen Einfluß aufs Volk ausübt, so tut er dies immer und überall nur im Einverständnis und unter der fortwährenden Oberaufsicht der hochwürdigsten Bischöfe und der gesamten Geistlichkeit; in den rein weltlichen

habe — ob er auf die Kon ferenz gehen soll und was er dort auszumachen habe zc. Kein kluger Seelsorger wird also wegen des Bauernbundes die Leitung des Volkes verlieren. Es kommen noch ein paar Vorwürfe: „Der Bauernbund', heißt es, „soll unter der Oberleitung eines erzliberalen Mannes in Wien stehen.' — Wer hat denn diesen Mann in die Ober leitung berufen? Niemand als höchstens er selbst und da wird er schwerlich zur Oberleitung kommen. Ich kann euch als ganz be stimmt heute schon erklären: „In die Leitung des Bauern

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 24.03.1905
Umfang: 10
eite 2 jenen Grundsätzen eingerichtet, welche die oberste kirchliche Autorität für solche Ver eine aufgestellt hat. Wir werden das beweisen. Der Tiroler Bauernbund ist keine einfache Berufsorganisation der Bauern auf rein agrarischem Boden. Seine Statuten bekommt man zwar nicht zu Gesichte, sie sind auch noch nie veröffentlicht worden. Aber sein Programm umfaßt nach den letzten „Mitteilungen' folgendes Gebiet: „Pflege der Landwirtschaft, Aufklärung des christlichen Volkes, Schutz der religiösen

und natio nalen Interessen, Hilfe in allen öffentlichen Ange legenheiten. Der Bauernbund hat ein weites Ar beitsfeld zum Schutz und Frommen seiner. Mit glieder.' Er will also alle sozialen Interessen des Bauernstandes schützen, er ist ein sozialer Ver ein. Von solchen Vereinen aber sagt der hochwst. Fürstbischof von Trient, Dr. Endrici, 'am 26. Fe bruar 1905 in Brixen: „Daher ist es unumgänglich notwendig, um zu einer vorteilhaften Lösung dieser Frage beizu tragen, daß der Klerus und die Katholiken

besorgen. Wir können es schließlich nicht verbergen, daß es uns Bauern tief verletzt und schmerzt, daß unsere Bischöfe, obwohl selber Bauern söhne, einen solchen Mangel an Wohlwollen unserem Bunde entgegenbringen. Daß man den Priestern befohlen, den Bauernbund zu meiden, werden wir uns gut aufmerken und je nach Bedarf von Zeit zu Zeit daran erinnern. „Man hat auf altkonservativer Seite das Schlagwort ausgegeben, recht tüchtig für den Volks verein, also gegen den Bauernbund zu arbeiten

und dem Volksverein recht viele Mitglieder zuzu führen. Wir Bauern geben darauf damit Antwort, daß wir ebenso eifrig für den Bauernbund arbeiten und demselben wo möglich alle Bauern als Mit glieder zuführen. Daß für den Volksverein auch die Bischöfe sind, verschlägt nicht mehr so viel. Mit dem 26. Februar sind die Bischöfe konservative Partei männer geworden und die altkonservative Partei hat seitdem um zwei erklärte und einflußreiche Anhänger mehr. Das kann an der Sachlage nicht gar so viel ändern

. „Was würde man sagen, wenn wir den Stiel einmal umdrehen und in folgender Weise das Ur teil zusammenstellen wollten: Die Altkonservativen sind sehr bauernfeindlich; die Bischöfe halten mit den Ältkonservativen; also sind auch die Bischöfe sehr bauernfeindlich? „Die adeligen Großgrundbesitzer und die alt konservativen Führer fürchten wegen des Bauern bundes ganz ernstlich um ihre Herrschast im Lande Tirol. Es war ihnen deshalb nicht genug, die Landes bischöfe gegen den Bauernbund aufzubieten; sie machen vielmehr

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 25.05.1926
Umfang: 8
, hatte man an die Übernahme der Vertretung der Brandversicherungsgesellschasten Phönix uno 'retten- trionale gedacht, da mit denselben der Bauernbund ein eigenes Versicherungsabkommen getroffen ha:te. Herr Dr. Reinisch und Dr. Pfister waren zwar mehr für eine sofortige Bertretungsübernahme der Landesbrandscha- denversicherung, was meines Dafürhaltens ein, „rn den Rückenfallen' des Bauernbundobmannes bedeutete Man hatte auch an die Uebernahme anderer Verllche- rungszweige gedacht. Herr Oberhammer

war aber mit meinen! Plane, die Wahrung seiner und aller ourch den Bauernbundsvertrag Versicherten im „Bergland' nicht einverstanden, sondern mutete mir zu, außerhalb des „Berglandes' als Versicherungsagent für die obgenannt. Versicherungsgesellschaften zu wirken. Laut Versiche- rungsbeschluß und Vertrag hatte der Bauernbund seine Organisation in den Dienst der zwei Privatgesellschaf ten -gestellt. Als ich die Demission gal:, bej '.-oß der Versicherungsausschuß, einen Teil der dem Bauernbund anstehenden Einnahmen

für die Gesellschaften zur Orga nisationszwecken zu überlassen, da fa der Bauernbund durch meine Demission nicht mehr seiner bisher geleiste ten Agitationspflicht nachzukommen scräen. Dadurch sollte der Bauernbund einen kleinen Betrag den Pri vatgesellschaften zu meiner Anstelluyg q ? Agenr dieser Gesellschaft leisten, wobei ich natürlich zugleich un-vill- Kürlich eiji stiller Agitator für den Bauernbund blieb. Eine Zumutung, die jeder bewerten kann, wie er will, die «der darauf ausging, durch die Weigerung

, am 23. November, hat Herr Oberham mer als Obmann des Bauernbundes ein Abkommen mit Herrn Dr. Reut-Nicolussi als Obmann der Volks- partei gefertigt. Am 30. November 1922 hat der Bauernbund sich über Antrag des Gemeindevorstehers Pichler am Renon mit der Diözesanfrage befaßt und wurde eine einheit liche Aktion gegenüber den Popolari und Faschisten be schlossen. Am 13. Dezenrber 1922 genehmigte die Bauernbunds leitung die Vereinbarung zwischen Volkspartei und Bauernbund. Am 11. Jänner 1923: Besprechung

die Gelegen heit, mit den Feinden des Bauernbundes aufzuräumen und bringt dadurch den Bauernbund um die Früchte des Belehnungserfolges.) 14. September 1925: Ausschußsitzung über die Fest legung der Richtlinien. Der Deutsche Verband läßt vor der Sitzung ein eigenes politisches Elaborat an jedes Mitglied der Bundesleitung überreichen. In demselben wird ein Nichtzusammengehen mit der Regierungspar tei verlangt. Man spricht sich gegen das Zusammen gehen mit der Regierungspartei

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.05.1926
Umfang: 8
, daß er eine regierungsfreundlichere Haltung einnehme.. Der Bundesausschuß stellt fest: 1. Daß der gewesene Sekretär Steger nichlt der berufene Vertreter des Dauernstandes ist und ein Mensch von Anstand und Charakter seinen ehemaligen Vorgesetzten gegenüber nicht Hinter deren Rücken mit falschen Anschuldigun gen auftritt. Wenn er Tatsachen anführen kann, so steht es ihm jederzeit frei, dieselben offen aus- gudeckey und Mix werden ihm zu antworten wissen. - 2. Maß der Bauernbund seit seiner Statuten änderung im Jahre 1922

eine Münchnerreise unternommen und dadurch den Bauernbund in schiefes Licht gebracht hat. 4. Daß Sekretäri Steger, trotzdem er den Dienst mit 31. Dez. IS2S unter Mitnahme von Schriften des Bauernbundes verlassen hat, die selben trotz mehrmaliger Aufforderung bis heute noch nicht zurückgestellt hat. 5. Daß es, um das Vertrauen des Bauern standes zu gewinnen, wohl niemals genügen wird, durch anonyme Personen sich Empfeh lungsschreiben für den gewesenen Sekretär zu vorschaffen, wie die Ostergrüße des Jahres 192S

, sondern mutete mir zu, außechalb des „Berglandes' als Versicherungsagent für die obgmanntsN Versicherungsgesellschaften gu Wirken. Laut Versicherungsbeschluß und Ver trag hatte der Bauernbund seine Organisation in den Dienst der zwei' Privatgesellschaften ge stellt. Ms ich die Demission gab, beschloß der Vsrsicherungsausschiuß, einen Teil der dem Bauernbund zustehenden! Einnahmen für die Gesellschaften su Organifatlonszwecken zu Über tassen, da ja der G'auernbund durch meine Die- Mission nicht mehr feiner

bisher geleisteten Agitationspflicht nachzukommen schien. Dadurch - sollte der Bauernbund eiNen kleinen! Beitrag den Privatgesellschaften zu meiner Anstellung als Agent dieser Gesellschaften leisten, wobei ich natürlich zugleich unwillkürlich ein stiller Agi- àtor M den! Bauerànd bllà Gino Zmmi- tung, die jeder bewerten tonn, wie er will, die aber darauf ausging, durch die Weigerung der aktiven Mitarbeit beim „Wergland' meine eigene wirtschaftliche Selbständigkeit zu verhin dern^ Herr Dr. Reinisch

! und Dr. Pfister haben dieses Vorgehen des Herrn Oberhammer als charakterlos bezeichnet und! wiederHoll ver urteilt. 2. Herr Oberhammer behauptet, daß der Bauernbund seit dem Jahre 1922 sich mit kei nerlei politischen Fragen befaßte und auf wirt schaftlichem Gebiete offen Mit den Regierungs organen mitgearbeitet Hat. Diese Behauptung brandmarke ich «la offene Lüge. Beweis: Ende 1922, am 23. November, hat Herr Oberhammer als Obmann des Bauembundes ein. Abkommen mit Herrn Dr. Röut-Nicolussi als Obmann

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 15.12.1904
Umfang: 8
eS ist, wenn da oder dort herumge sagt wird, die eingezahlten Beträge würden ver schleudert und der Bauernbund habe schon 2000 X -Schulden. Dann berichtete Herr Schraffl weiters, daß er auch Statuten ausgearbeitet und diese der Statt- halterei vorgelegt habe. Er habe zwei verschiedene Statute ausgearbeitet und beide seien genehmigt worden. Das eine lautet auf einen politischen und das andere auf einen nichtpolitischen Titel. Bei der Sterzinger Bauernversammlung habe noch die Hoff nung bestanden, daß es möglich sei, den Bauern

bund nichtpolitisch zu machen. Aber diese Hoffnung sei nicht leicht zu verwirklichen. Sodann erklärte er die Vorteile der nichtpolitischen Vereine und bemerkte, daß die politischen Vereine erschwert seien. Aber dieselben hätten ihrerseits auch wieder Vorteile; denn ein nichtpolitischer Verein dürfe nicht Politik treiben, und sobald das in einem solchen geschehe, habe die Behörde das Recht, die Versammlung auf zulösen. Der Plan, den Bauernbund „nichtpolitisch- zu nennen, stamme von Hohenblum

. Nur nicht Parteipolitik solle der Verein treiben; der Bauernbund solle nicht streiten, welche Partei die bessere sei. Es sei dem Bauernbund nur daran gelegen, daß der Bauer Geld in die Tasche bekomme. Bei einem politischen Vereine dürften aber leider Frauen nicht Mitglieder sein. Es seien aber heute im Bauernbund 59 weibliche Mitglieder und infolge der Wahl des politischen Titels müßten dieselben nach dem Gesetz leider ausscheiden. Aber dafür könnten die betreffenden ja doch Freunde des Bauern bundes bleiben

und könnten an ihrerstatt entweder den Sohn, den Knecht oder den Vormund oder einen anderen aufnehmen lassen. Bei der sodann folgenden Debatte sprachen sich die Abg. Kienzl und Arnold für den Titel „poli tisch' aus. Gemeindevorsteher Winkler von Kirch- bichl stellte den Zusatzantrag: der Verein werde poli tisch gegründet, befaßt sich aber nicht mit Partei politik, da Parteipolitik gegen die Gründungsbestim mungen wäre. Herr Niedrist meinte, wenn der Bauernbund rein wirtschaftliche Politik betreibe

, so könnte er keine Wahl Politik betreiben und dann wäre das Programm etwas zu enge, wenn bei den Wahlen die Bauernbundsmitglieder als solche gegen einen aufgestellten Kandidaten, der einem nicht zusage, nichts sagen dürften. Herr Winkler meinte aber, Wirtschaftspolitik sei alles, was nötig sei, um zur Macht zu gelangen und solches sei auch notwendig sür den Bauernbund. Herr Niedrist: Wir wollen ja gewiß bloß v eine reine Bauernpolitik, aber die Frage ist, wie weit die Regierung dies gehen läßt. Herr Schraffl

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 08.07.1926
Umfang: 6
, den die anderen Stände schon längst gemacht haben. Es 'ist notwendig, endlich einmal offen den Verhältnissen Rechnung zu tragen. Es «ist im Interesse des Bauernstandes, daß der Bauernbund ehestens die notwendigen Schritte Mr den Bauernbund unternimmt. Ich glaube, es ist Pflicht der heutigen 'Leistung des Bauernbundes, diesen Schritt sofort zu machen. Um die Gegenarboit soll man sich nicht küm mern, man muh doch wissen, daß tiiles nur Leu te seli-n können, die es «mit den «Bauern schlecht meinen, es 'ist ein bißchen

zuàl Stadtlust da hinter. Die Bauern am Land sind aber frische Luft gewöhnt und frische Luft -wäre es, wenn der Bauernbund neues Leben gewliinnen wür de. Neues Leben kann der Bauernbund aber Nur «gewinnen, wenn er auch tatsächlich arbeiten à-«nn lund dieLebensgrundbedingungen hat. Diese Lebensbedingungen sind heute gegeben 'im Ge setze -Wer dèe berufsMàschen Organisationen. IMsio Bundesleitung des Bauernbundes, die Tür aufgemajcht. Laßt frische «Lust herein und marschiert mit eurer grünen Fahne

in den Rochen der großen sy-Mkalilsiiischen 'Bewegung. Es ist niur zum Nutzen und Vorteil des Bauern standes. Bauernbund Bolzano Die Leitung des Bauernbundes Bolzano als -berufsständiWe Organisation der Bauernschaft des Alto Adige hat «in ihrer Sitzung vom Diens tag, den k. 'Juli 192g, nach Anhörung der Be richterstattung des 'Generalsekretärs Rupert Stöger —> nach Eiinsichtnah-me in das 'Gesetz vom L. April 1926, Nr. S6Z — die Notwendigkeit des Eintrittes des Bauernbundes in das Syn- dicat der Landvàte

lebhafteste «Genugtuung auszusprechen filr die mimnohr -durchgeführte logische Eingliederung des Bauernbundes in die große Syndikatsvereinigung «der Landwirte: Venn w diesem Anschlüsse liegt die Koaft und -der Wohlstand unserer LandoeoAkeru-ng. Die Hcmptschristleitung. Mitteilungen des Bauernbundes Zur Frage der Brandversicherung Wie allseits erinnerlich, hat der Bauernbund Bolzano am 26. Oktober 1924 mit den Ver sicherungsgesellschaften Anonima Settentrionale und «Phönix ein allgemein günstig zu nennen

, den der Bauernbund nM den obgenannten 'Vertrags- «gesellschiaiften abgeschlossen hat, wird einstimmig die Aushebung des diesbezüglich gefaßten Be schlusses vom IS. Mai 1926 «beschlossen, derselbe als null «und Wichtig erkannt und wird dafür der von der «Brmernbundsleitung am 1. Juni 1926 gefaßte Beschluß in Kraft gesetzt, wonach der Brandversicherungsausschuß des Bauern bundes aufgelöst ist und die Aigendenführung bis. zur Neuwahl dem Generalsekretär Über tragen werden. Derselbe wird beauftragt, ge naue

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.04.1926
Umfang: 8
grundverschieden sind, Leute, die mit den spitzfindigsten Ausflüchten ihren Rückzug zu decken versuchen, wenn man ihnen ihr Treiben offen vor Augen hält. Der Bauernbund hatte sich seinerzeit mit der Frase der Krtegsanleihebeleh- nung besaßt und den einzig rnöglichen gang baren Weg zu einer àstigeni Lösung dieser so Vichtigen volkswirtschaftlichen Frage -» den der Zusammenarbeit mit allen in Betracht kommenden Kreisen ohne Unterschied der Par tei oder 'Nationalität »— eingeschlagen. Dieser eingeschlagene

Weg schien aber in dm Augen obiger Kreise ein Fehler, umsomehr, als ihre Einstellung Mch Meinungsäußerung ihrer eigenen Leute eine rein privatkapitalistische genannt werden kann, dc» nach ihrer Ansicht der Bauernbund keine legale Vollmacht und Berechtigung zur Mitarbeit in dieser Frage befaß. Man schien mit Absicht nicht wissen zu Wollen, daß der Bauernbund à Jnteressenver- lreter des größten Standes im Lande die Ver pflichtung hatte, gerade in dieser Frage aktiv mitzuwirken, da der Großteil

und Herr Ob errat Rudolf Psister) sicherlich gu einer Stellungnahme in der Öffentlichkeit ent schließen müssen. Der Bausrnbund war durch di« Frage der Kriegsanleihebelehnung ei« Faktor geworden, mit dem nun die Leute — ob sie es wünschten oder nicht — zu rechnen schienen, und dem Baueràrnd stand eine große Aufgabe, ja die allergrößte in unserer Heimat: die wirtschaft liche Erneuerung des Voltsgroßen, bevor. Dadurch war der Bauernbund aus seiner DeseNswstellunz in die Offensive geraten

und es war dies selbstverständlich àe Gefahr vor allem für jene Kreise, die mehr oder weniger unter politischem Einfluß standen und es ver standen hatten, unter Ausnützung der Wichten Bauernbeioölkerung sich die Posten in den land wirtschaftlichen Einrichtungen bestmöglich zu sichern. Es bestand nur die Gefahr der Mög lichkeit, daß der Bauernbund in Währung der Interessen seiner Mitglieder, deren wiederholt vorgebrachtem Wunsche Rechnung tragend, auf Uenderungen in den landwirtschaftlichen Ein richtungen hinzielte

ner, den Bauernbund zugrunde zu richten, kläg lich scheitern, wird, daß der Bauernbund über diese schwere Krisis hinwegkommen wird, um somehr, als sich meines Wissens die Regierung bereits mit der Lösung dieser Frage befaßt und sicherlich eine gute Losung herbeiführen wird. Man kann sicher hoffen, daß der Bauernbund neuüelebt, frisch erwacht, ins öffentliche Leben treten wird urö> einer Zeit des segensreichsten wirtschaftlichen Schaffens, Blühens nicht nur zum Wohle unseres Bauernstandes

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 28.07.1908
Umfang: 8
Bauernbund für den 19. eine Bauernversammlung einberufen habe; diese Ankündigung war auch von dem Bauern bunde unterzeichnet. Schrott könne sich daher nicht hinter die Ausrede verstecken, er habe ge glaubt, es sei eine allgemeine Versammlung. Wenn der Tiroler Bauernbund Bauernversamm lungen einberufe, genüge dies vollkommen, um diese Versammlung als eine Bauerubundverfamm- lung zu kennzeichnen. Hinsichtlich des Antrages Schrotts, es möge nach jedem Referate die De batte eröffnet werden, erklärte Abg

sein und war auch nie der Fall. Die Behauptung des Herrn Schrott, der Weinbauern bund intrigiere nicht gegen den Bauernbund, kann wohl nicht ernst genommen werden. Schrott soll ja in Meran gesagt haben, wenn die Er höhung der Steuern auf Tresterbranntwein ein tritt, treten alle Weinbauern vom Bunde aus. Schrott bestreitet dies in bekannter Weise und erklärt, nur gesagt zu haben, die Abgeordneten mögen sich energisch einlegen, um sich die Sym pathien des Bauernbundes nicht zu verscherzen. Abg. Schraffl bemerkte

der Weinzoll klausel drang? Waren dies nicht die Christlich sozialen? Ihnen, Herr Schrott, sowie allen konservativen Herren, steht es nicht gut an, die christlichsozialen Abgeordneten zu ermahnen, sie sollen sich für die Interessen der Weinbauern energisch einsetzen. Sie und Ihre Herren konser vativen Kollegen hätten dies früher, fchon viel früher tun können. Die Christlichsozialen und der Bauernbund sind immer für die Interessen der Weinbauern eingetreten und werden dies auch ohne Ermahnung von Seite

, und der christlichsozialen Partei Vorschriften zu machen. Wenn Herr Schrott behauptet, der Weinbauembund habe nichts gegen den Bauernbund, so verweise ich auf folgende Merkwürdigkeiten. In Wien tagte Heuer eine großartige Versammlung aller österreichischen Bauern. Es waren 20.000 Bauern anwesend. Warum mußte der Weinbauernbund gerade zu dieser Zeit eine Versammlung in Bozen abhalten, anstatt seine Wünsche bei dem großen Bauern tage, an dem auch die Weinbauern Oesterreichs teilgenommen haben, vorzubringen? Ich gebe

zu, daß dies vielleicht auf einem Versehen be ruhen kann; bei den weiter folgenden Fällen ist dies aber nicht anzunehmen. Der Tiroler Bauernbund hielt seine diesjährige Generalver sammlung in Bozen ab. Warum mußte der Weinbauernbund zur gleichen Zeit in Meran eine Versammlung abhalten? Wäre es nicht angezeigter gewesen, die Wünsche der Weinbauern bei der Generalversammlung anzubringen und dies umsomehr, alö diese Wünsche ja durch die christlichsozialen Abgeordneten im Parlament ver treten werden müssen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 06.10.1904
Umfang: 8
mit den Bischöfen nicht recht glauben; denn so was haben die Bischöfe den Christlichsozialen niemals nachgesagt. Am schlimmsten kommt in der Broschüre na türlich der zu gründende Bauernbund weg. Seinet wegen hat die Broschüre ja das Licht der Welt er blickt. Der Bauernbund sei wegen der bereits be stehenden landwirtschaftlichen Bezirksgenossenschäften überflüssig und seine Gründung gerade jetzt höchst unzeitmäßig. Durch diesen Bund würden die Tiroler Bauern nur zu Gunsten einer politischen Partei ausgenützt

, damit sie deren Agitations- und Wahl kosten zahlen, ihren Zeitungen aufhelfen und das bereits verblaßte (?) Ansehen der Führer wieder auf frischen. Schon die Art und Weise, wie für den Bauernbund agitiert wird, müsse die Tiroler Bauern davon abhalten. Denn es werde gerade in jenen Gemeinden für den Bund geworben, wo die Seel sorger damit nicht einverstanden sind. Außerdem solle der Bauernbund unter der Oberleitung des erzliberalen Ritters v. Hohenblum in Wein stehen und unter solcher Oberleitung

würde der Tiroler Bauernstand Wege geben, die seine Väter nicht ge wandelt sind. Und endlich seien auch die Grund sätze, welche der Tiroler Bauernbund aufgestellt habe, dem katholischen Bauer durchaus verdächtig. Denn am Tage seiner Gründung sei erklärt worden: „Die Fahne des Bauernbundes ist die grüne Fahne der Landwirtschaft, sein Sinnbild des Pfluges Erz, sein Band die deutsche Männertreue', was so viel heiße als - seine Fahne sei die Fahne rein materieller In teressen, sein Sinnbild der Bundschuh der Unzu

friedenheit, sein Band die leere Phrase von Deutsch tum und Nationalitätenschwindel. Da sei der Katho lische Volksverein doch ein ganz anderer Verein: seine Fahne sei die Fahne der katholischen Kirche, sein Sinnbild das heilige Kreuz, sein Band die un erschütterliche katholische Ueberzeugung. Der letzte Vorwurf ist zu gesucht und zu kin disch, als daß man darauf länger reagieren müßte. Der Tiroler Bauernbund tut der katholischen Ueber zeugung seiner Mitglieder keinen Eintrag

er bei den Konservativen nicht mehr Person«. Ars-ta zu sein. Was dann die Agitation für den Bauernbund betrifft, wird nicht gerade in jenen Gemeinden agi tiert, wo die Seelsorger damit nicht einverstanden find, sondern es wird überall agitiert, wo Bauern find. ES handelt sich ja um einen Bauern- und nicht um einen Seelsorgerbund. Wegen solcher Wer bung werden die Leute ebensowenig von ihrem Seel sorger „losgerissen', als wenn ein Agent irgendwo hinkommt und die Leute zum Ankauf von Werk zeugen zu besserer Besorgung

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 16.11.1910
Umfang: 8
, 13. November. Der Tiroler Bauernbund hielt heute seine 7. ordentliche Generalversammlung in den Mauem deS so herrlich gelegenen Bruncck ab. Der Besuch ließ zu wünschen übrig. Nach dem vorgetragenen Rechenschaftsbericht betrugen die Emnahmen im verflossenen Vereinsjahre Kr. 22.79625, die AuS- gaben Kr. 14.656 62, Kassarest Kr. 8239'63. Nachmittags sand im katholischen Vereinshause eine allgemein zugängliche Bauernversammlung statt. Dieselbe wurde vom Abgeordneten Schraffl als Bundesobmann um Uhr eröffnet

so viel erreicht werden und wir müssen energisch gegen jene vorgehen, welche Judasse unter uns sind. (Unter dieser schmeichelhaften Be zeichnung dürfte der christlich.soziale Abgeordnete v. Pantz gemeint sein, der kürzlich vom niederöster- reichischen Bauernbund geächtet wurde.) Es sreue ihn, heute zu sehen, daß der Friede zwischen den Katholiken Tirols hergestellt sei (!) und daß die Katholiken nicht mehr als solche erster und zweiter Güte bezeichnet werden. „Deshalb stehe ich heute hier,' suhr Redner

. Die folgenden Redner mußten sich mit einem spär lichen Applaus begnügen. Schrasfl begrüßt nun speziell die erschienenen Abgeordneten Pfarrer Bauchinger, Niedrist, Prosessor Schöpfer, Winkler, Frick, Gratz und Rainer und erteilt Abg. Niedrist das Wort. Abg. Niedrist schickt voraus, daß es ihm schwer falle, nach einer solchen Kapazität wie Dekan Bauchinger, der im niederösterreichischen Bauern bund Stabsossizier, er selbst dagegen im Tiroler Bauernbund nur ein sogenannter „Pfeifendeckel' sei, das Wort

zu ergreifen. Niedrist sprach sodann über Ziele und Ausgaben des Bauernbundes, was der Bauernbund bisher erreicht hat, über den Protest gegen die Grenzsperre, die Stellung der Bauern zur Resorm des Landtagswahlrechtes. Vielfach werde behauptet, daß der Tiroler Bauernbund weiter nichts geleistet, als den dummen Bauern kalender hergegeben habe. Er erinnere an den 14. Mai 1907, wo der Bauernbund in einer einzigen Schlacht alles erobert habe. Er fragt, ist es im Kurienparlament jemand eingefallen, daS Militär

über den Meliora tionsfond, der von vier auf acht Millionen Kronen erhöht wurde, und verglich den Bauernbund mit dem Riesen Goliath. Wenn der Riese Goliath einmal wissen werde, wie stark er ist, dann werden wir mit der roten Internationale, der Sozialdemo kratie, und wie alles das Anhängsel heißt, leicht sertig werden. Redner kam auf die Erfolge im Landtage zu sprechen und sagt: „Ihr werdet sagen, daß der Niedrist sich bei den Kosten, die durch die Bewilligung entstanden find, vorbeigedrückt hat; Ihr werdet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1904
Umfang: 8
sind. Wie soll aber der einzelne Bauer das wissen und diesen Vorteil ausnützen? Der Bauernbund wird aber auch für seine Mit glieder eine Schreibstube einrichten müssen. Kaum ein anderer Stand ist gezwungen, soviel mit Gesuchen, Eingaben, Urkunden, Rekursen, Quittungen, ^Zessionen, Pachtverträgen 2c. zu hantieren, als der U Bauernstand. Viele dieser Schriften könnten ohne ^ advokatische oder notarielle Hilfe verfaßt werden. ^ ES existiert in vielen Fällen kein Advokaten- oder K Notarenzwang. Da der Bauer aber in neun

von F zehn Fällen sich nicht auskennt und es sich meist A nicht um geringfügige Dinge handelt, so müssen sie < heute schweres Geld in den Beutel tun und zu D den Rechtsgelehrten in die Stadt wandern. Wenn aber der Bauer das Unglück hat, zu einem Advo katen zu kommen, der sich nicht recht auSkennt, oder der Solizitator oder der Herr Konzipient den Akt schlecht verfaßt, dann kann es endlose Prozesse geben. Aus diesem Grunde wird der Bauernbund die Ab- ^ fassung solcher Schriften für seine Mitglieder

in die Hand nehmen oder seinen Mitgliedern die Adressen von Advokaten und Notaren geben, die er als tüchtig empfehlen kann. Auch iu Sachen der Versicherungen wird der Bauernbund seinen Mitgliedern an die Hand gehen. In Versicherungsangelegenheiten kennen sich neben andern, oft recht gescheiten Leuten auch die Bauern nicht aus. Blindlings müssen sie sich da der Ehrlichkeit von Agenten und Beamten anver trauen. Dieser unsichere Zustand, der schon manchem Bauer viel schweres Geld gekostet, wird mit Hilfe

des Bauernbundes ein Ende nehmen. Kommt die Viehversicherung, so wird der Bauernbund für seine Mitglieder tüchtige Viehärzte gewinnen. Bei der Bedeutung, die die Viehzucht in unserem Lande hat, ist dieser Zweig der Tätigkeit des Bauernbundes schon den Beitritt zum Bauernbunde wert. Auch die Sorge um Erschließung neuer Absatz st ellen für die Tiroler Landes produkte wird sich der Bauernbund angelegen sein lassen. Gerade in dieser Beziehung Hat'S bis heute in bäuerlichen Kreisen sehr gefehlt wegen

ist, das dem Tiro ler Volksgeiste widerspricht, weil in vielen Bauern- h äusern der Kalender das einzige weltliche Buch ist, das in die Stube kommt und dort allerdings vom ersten bis zum letzten des Lesens Fähigen gelesen wird. Diese Meinung des hochw. Herrn Sebastian Rieger trugen andere Leute auch im Herzen herum, nur wußten sie keinen Verfasser zu finden. Jetzt hat er sich in der Person Sebastian RiegerS gefunden, der als Reimmichl im ganzen Land und in allen Wind richtungen bekannt ist. Der Bauernbund

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 18.05.1905
Umfang: 8
. Sonntag den S1. Mai findet im Gasthof „Zur goldene« Krove^ w . Untermais eine große Bauernversammlung statt. Redner: die Abgeordneten Schtasfl und Kienzl. Der Kampf gegen den Tiroler Mauern- bund dauert in einzelnen Teilen des Landes fort. Die Be richte, die uns über die Befehdungen dieser Standes organisation zukommen, zeugen davon, daß die Bauernseinde Mittel wählen, die wir nicht zu den anständigen zählen können. Personen, denen die Agitation sowohl für als gegen den Bauernbund Sebastian Weger

'. Muß aber schon doch einen kritischeren Grund für diese Be hauptung anführen. Wenn ein Schriftsteller so aus dem Volke heraus zu schreiben und sich so in das *) Ans dem Aprilheft der „Dichterstimmen der Gegenwart', L erlag F. Weber, Baden-Baden. beruflich verboten wurde, scheuen sich an einzelnen Orten nicht, von Haus zu HauS zu wandern und die Leute gegen den Bauernbund einzunehmen. Ihre Agitation zeitigt aber andere Früchte, als jene Gegner des BauernbundeS wünschen und hoffen. Die Bauern lassen

die Hetze gegen den Bauernbund ebenso unbeachtet wie die Hetze gegen den „Tirolpr Volksboten'. An manchen Orten wurde durch diese Gegenagitatio«! sogar ein lebhaftes Interesse an dem Bauern bund e geweckt und der Obmann des Tiroler Bauernbundes kann gar nicht allen Wünschen nach Versammlungen, in denen die Prinzipien des Bauern- bundes dargelegt werden sollen, nachkommen. Die Gegner des BauernbundeS werden durch ihre Erfolglosen Bestrebungen, den „Tiroler Bauern bund' zu vernichten und sewe Anhänger

und solche, denen von gegnerischer Seite schon so viel über die Schlechtigkeit des Bauernbund S erzählt wurde, diesen kennen lernen und veranlassen die Abhaltung einer Plauderftube. Der weltliche und geistliche OrtSvorsteher Mefm von Haus zu HauS, um gegen die Versammlung des Bauernbundes zu agitieren. Ter OrtSgsistliche soll eigentlich nach einem oberhirtlichen Befehl weder für noch gegen den Bauernbund agitieren, doch scheint es, daß es mcht>iel verschlägt, (wenn trotzdem gegen den Bauern bund agitiert

wird, denn in wieder einer anderen Gemeinde tvar schon seit einer Reihe von Sonntagen in der Predigt der Bauernbund das Thema. Die traurige Folge ist, daß die Leute dem Prediger aus Herz des Voltes hineinzuschreiben versteht, daß jede seiner Gaben von Tausenden einfacher, in ihrem Geschmack noch unverdorbener Landleute sehnsüchtig erwartet und verschlungen wird, dann muß der schwarzgalligste Kritikus hinter dem grünen Tische schweigen, dann spricht eben daS Volk selbst durch die Tat die kritische Norm Goethes aus: „Der Autor

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 19.09.1905
Umfang: 8
von Mitgliedern und von so weit her zusammenkam? Gewiß nicht. Es ist dies doch der schlagendste Beweis, daß der Tiroler Bauernbund und dessen Bestrebungen den Bedürfnissen des Tiroler VolkcS entspricht und daß diese Bewegung nicht eine bloß künstlich geschaffene ist, wie sich deren Gegner selbst vorreden wollen. Noch ist kew Jahr vergangen seit der Grün- dungSversammlung in Innsbruck und doch hat der Bund bereits 16.000 Mitglieder. Von den 527 Gemeinden Deutschtirols gibt es nur mehr 27 Ge meinden, wovon

mehrere Stadt gemeinden find, in denen der Bauernbund noch nicht Einganz gesunden hat. Das ist sür das erste Jahr des Bestan des des Bundes ein ganz überraschendes, überwältigendes Ergebnis. Man kann wohl heute schon sagen, daß der Bauernbund in dm meisten Gegenden Tirols heute schon die erste, ja die alleinigeMacht ist, und bald wird er in allen Landgemeinden allein das Wort sprechen. Die gestrige große Bauernversammlung hat aber auch bewiesen, daß gerade die allerschwersten Vor würfe der Gegner

nichts als Trug und Lug find. Die Zurückweisung der Anwürfe, als führe der Bauernbund vom Christentum ab und zur Sozial demokratie hin, war eine so schlagende, weil eben natürliche, daß der gutgewillte Gegner selbst er kennen mußte, daß er durch die böswilligen Gegner bclogen und betrogen worden sei. Die Rede des Abgeordneten Rainer wurde denn auch mit so freudigem Beifall aufgenommen^ daß sich im selben die tiefe Befriedigung aller lebhaft bekundete. Auf dieser Tagung deS Bauernbundes wurden die Beschlüsse

des Sterzinger BanerntageS wiederum erneuert und die Reden hielten sich selbstverständlich im Kreise dieses Programmes. Man wollte nicht die kostbare Zeit mit Polemiken gegen konservative Zeitungen totschlagen und so ging matt auch über die ohnmächtigen Wutausbrüche der letzten Nummer des „Tiroler Volksblattes' 'hinweg. Wenn die Kon servativen schon. Gegner sein wollen, so hat den Schaden davon ja doch nicht der Bauernbund, und dafür kann dieser nicht, daß blinde Gegner nicht erkennen

, was i h n e n zum Schaden gereicht; es ist eine selbstgewollte Blindheit. Es hätte übrigens nur einer kleinen Durchfichtz/der konservativen Presse, sowie einer kleinen Aufzählung von jüngsten Ereig nissen bedurft, um den heuchlerischen Anfragen deS „Tir. Volksbl.' Punkt für Punkt die schlagende Antwort zu erteilen. Aber, wie gesagt, was küm mert den mächtigen Bauernbund die Gegnerschaft eines abzehrenden Greises. Der Bauernbund be schäftigt sich mit der Zukunft und hat dabei so viel zu tun, daß er für eine vergehende

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 01.04.1905
Umfang: 10
, sie umgestalten das Höchste. Kreiten. Der Hiroker Aauernöund' ist heute das Um und Aus der ganzen Heutigen öffentlichen Bewegung in Tirol. Auf der einen Seite steigert sich täglich die aus der Erkenntnis von der Notwendigkeit eines bäuerlichen Zusammen schlusses herausgewachsene Begeisterung für dm Bauernbund, auf der anderen Seite dämmert die Einficht auf, daß der Bauernbund, wenn der Be wegung nicht allsogleich Prügel gelegt werden, alle Bauern Tirols zusamenschließen wird, wodurch die Bauern

eine für die Feinde des Bauernbundes sehr zu sürchtende Macht werden; aus der einen Seite um so rührigere Anwerbung für den Bauernbund, je mehr die Gcgenagitation einsetzt, auf der anderen Seite steigender Grimm gegen den Bauernbund, je größer derselbe wird. Kurz: es herrscht eine Be wegung im Lande, wie sie außerhalb der Wahlzeit noch nie so lebhaft war, ein Zeichen, daß auch in Tirol nun die Zeit angebrochen ist, wo die Bauern schaft sich um die politischen Angelegenheiten selbst kümmert. Jetzt geht durchs

-bündlerischen Bewegung zu verhindern und den allerorts im Bauernstande hervorfirebenden Drang nach Selbsthilfe in gute Form zu bringen. Wenn man sich erinnert, was der Bauernbund Rokitanskys an Programmlofigkeit und schamloser Verhetzung des Bauernstandes in Steiermark und Kärnten geleistet, bald den Deutschnationalen, bald den Sozialdemokraten, bald beiden zusammen dienmd, wenn man weiß, wie viel Zunder gerade in Tirol infolge eines rückständigen Wahlrechtes aufgehäuft liegt, muß man es dankbar begrüßen

sie verdrängte dabei niemanden, im Gegenteil, sie schuf den Bauernbund als eine über den Parteien stehende Organisation, für welche alle zur Mitarbeit eingeladen waren. Es war nicht die Schuld der Christlichsozialen, 'baß sich die altkonservatioe Partei Tirols von der Mitarbeit fernhielt und damit das werbende Ver dienst um die Sammlung der Tiroler Bauern den Christlichsozialen allein überljeß. Es ist nun zu spät, wenn jetzt von altkonseroativer Seite versucht wird, nicht mitzuarbeiten^ wohl aber zu hemmen

, obwohl von Seite der LaudeSbischöfe dem altkönser- vativen Klerus Tirols die Agitation gegen den Bund verboten worden ist. Es mag nun sein, daß im Landtage abermals die Wahlreform durch verschiedene Winkelzüge ver hindert wird, sicher aber ist es, daß bei den NeichS- ratSwahlen im Jahre 1906 der Tiroler Bauernbund zum erstenmale seineAvaft bei den Wahlen in einer Weise betätigen wird, welche zu erheblichen Ver änderungen in unserem Lande sühren dürste. Kundschau. Kurze Nachrichten. Endlich

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 14
Datum: 01.05.1907
Umfang: 14
in Steiermark «inen „katholisch konservativen Bauernverein', jene in Salzburg mit den Christlichsozialen den „Katholischen Bauernbund' gegründet hätten, die beide auch von uns lobend erwähnt wurden. Der Widerfprch ist ein eingebildeter. In Steier mark hat Baron Rokitansky einen nnli t,r rf* liberalen und, national?» Ääuernbund ii^Ähen, MWUMLMWMM v' heil und Verwirrung unter die Bauern gsbraHj haben und daran waren, den Bauernstauß^zu entchristlichem Diesen bestehenden politischen gegner ischen Orgamsat'üüm

zu bewegen, verkündet, daß der Bauernbund ein unpolitisches Standesbündnis derBauern fein werde. Weil aber Schraffl und Genossen alles parteipolitisch ausnützen wollen, haben sie, als die Leute hinlänglich verwirrt waren, den Bund plötz lich als politische Organisation ins Land ge fetzt. Tatsächlich ist der Tiroler Bauernstand noch niemals so zerklüftet gewesen, wie er es durch den Bauembund geworden ist. Es wurde kein Mittel unversucht gelassen, um die Bauern in den Bauern bund hineinzudrängen

und hineinzuzwängen und trotz allendem stehen fast Zweidrittel der Bauern abseits vom Schraffl'schen Bauernbund. Von 50.000 deutschen Tiroler Bauern stehen nach den Schraffl'schen Flugschriften erst 20.000 im Bunde. Um aber mit dieser Minderheit die Mehrheit ein- zuschüchtern und kalt zu stellen, hat Schraffl den Bauernbund aus die schiefe Ebene der wildesten Agitation und des ausgeprägtesten Radikalismus geführt, so daß der Tiroler Bauernbund auf dem besten Wege ist, dem Geiste der radikalen Bauern vereine

vorstand aufgetrieben. Kommt Dr. von Fuchs mit den liberalen Bauernoereinler in die Stichwahl, so sei sein Mandat ernstlich gefährdet. Betrübend ist es, daß die liberalen Bauernoereinler in Salzburg üno><StenMÄ', 'dE pofttisch' -i^qdftalen t* Mnd auch! von unserer Seite eine politische Bauers organisation entgegenzusetzen zum Schutze der Bauern gegen den radikalen Bauernbund. Heilmittel wendet man an, wo Krankheiten eingedrungen. Die richtige Organisation für die einzelnen Stände ist und bleibt

aber die nichtpolitische Standesorga nisation. Wie verfehlt für Schraffl und Genossen die Be rufung auf den katholischen Bauernbund in Salz burg und auf den katholisch-konservativen Bauern verein in Steiermark ist, geht schon aus der Tat sache hervor, daß in Salzburg der liberale Bauern verein, in Steiermark der Rokitansky'sche Bauern bund deutschnationaler Richtung die verlogenen Schraffl'schen Schmähschriften auf die Konservativen benützen zur Bekämpfung des Katholischen Bauern bundes in Salzburg und des katholisch

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.05.1926
Umfang: 6
Seite 2 »Alpenzettung- Tur Lösung der Sauerntmnd-frage Mittwoch, dm V. MM ISA Schon seit geraumer Zeit Ist der Bauernbund in einer zweideutigen Loge. Bis letzt haben wir uns eines direkten Eingreifen» in die Frage enthalten, obwohl wir von mehreren Seiten, das heißt von Seiten der unmittelbar an deren Läsung interessierten Bauern» kreise dazu aufgefordert wurden. Wir haben auch keine Stellung genommen, als der Herr Oberhammer und Genossen eine ebenso blödsinnige als nutzlose Propaganda

und vor allem festgestellt, daß es im größten Interesse des Bauernstandes 'liest, mit der Negiemmg -auf gutem Fuße zu stchen. Daher muh auch der Bauernbund, als Slandesorganisalion der Bauern, mìi der Re gierung auf gutem Fuße stehen. Wir haben -auheàm «festgestellt, daß à BlNtern in der Verfechtung unserer Interessen bis heute gang 'allein auf uns selbst angewiesen sind und man es versäumt hat, mit den übrigen Bauern in de? Provinz gemeinschastAch vorzu gehen. Soviel? gemeinschaftliche- Fragen erfor dern

ein gemeinsames Zusammenarbeiten. Es wurde uns immer gepredigt, daß' der Bauern bund die àzi-ge Organisation des Bauernstan des darstellt. Es wäre dies sehr schön und wAir- schenswert, da sa die liwndwìrtschaftlìchen Be- zirksgenossenschaften nicht mehr lbesteheir. Wenn nun à' Bauernbund wirklich der wahre In- teressenvertreter der Bauern- sein soll, so muH er mit der Regierung auf gutem Fuße stehen und auch trachten, mit 'allen Wanda in der Prck> vinJ zusamnlenzuarbeiten-. Der Dauer,chuno muh

sich von jeder politischen Tätigkeit fern, halten und d«rs »ur rein wirtschaftlich arbeilen, nur rein ökonomisch wirken. Der Bauernbund darf daher auch nicht unter dem Einfluß von politischen oder ga-r reglerlingsunfremidllchen Parteien stehen-. Bei Überprüfung der L-age des heutigen Bauernbundes mußten wir aber ge rade auf Grund der von Mitgliedern des Ab schusses des B-auernbuudese gmachten Beobach tungen die Überzeugung gewi-nnenj, baß der Bauernbund auch heute noch stark, vielleicht mehr «ls je, unter dem Einfluß

, wenn wir nicht wollen, daß der Gauernbund zugrunde geht -und wir Bauern nicht alle Schaden- lei-den, daß dle Ltarrköpflgkeit einiger Männer gebro chen wird. Man muß den Bauernbund wieder in ein rein wirtschaftliches Geleise bringen. Man muß daher dìe Leàng des Bauervàkàs dem politischen Einflüsse entziehen». Di« Herren, die Politik offen betreibe,^ nne Herr Meng oder solche, die skrrk unter dem Druck und Einfluß von Politikern stehen- (die Herren Mayr, Pich- ier, Hartmann usw.) sind aus der Leitung sofort zu entfernen. Herr Meng

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