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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 10.03.1905
Umfang: 16
gestellt". Ganz das Gleiche wiederholte sich, als der Bauerntag zu Innsbruck gehalten wurde und als dort der Bauernbund förm lich ins Leben trat. Die Altkonservativen erklärten abermals Bauerntag und Bauernbund als gefährliche Hetze und als christ lichsoziale Aufwiegelung des Volkes. Diese Haltung der Altkonservativen hat uns Tiroler Bauern ganz gewaltig geschadet. Wir waren in Sterzing und Innsbruck zusammengetreten, um durch unser massenhaftes Erscheinen die kaiserliche Regierung zu bewegen

und die Altkonservatioen haben es glücklich zu stände ge« bracht, daß die kaiserliche Regierung auf die Forderung von 10.000 Tiroler Bauern nicht achten zu müssen glaubte. Wir finden diese Haltung der Altkonservatioen im höchsten Grade bauernfeindlich und wir werden uns das sehr gut merken und seinerzeit mit dem Stimmzettel die Antwort geben. Aber warum ist die altkonservative Partei dem Bauernbund so feindselig gesinnt? Die konservativen Führer sind doch zum großen Teile von Bauern gewählte Abgeordnete

? Die Altkonseroa- tiven haben vor dem Bauernbund eine ganz eigentümliche Angst. Ist es das schlechte Gewissen, ist es die Furcht, die Mandate zu verlieren, oder ist es der Verdruß, daß nunmehr die Zeiten des süßen Nichtstuns endgültig vorbei sind — wer kann das wissen? Eine Tatsache aber ist es, daß die Altkonservatioen gegenwärtig keine größere politische Sorge haben als die Sorge wegen des lawinenartig anwachsenden Bauernbundes. Die ganze politische Tätigkeit der Altkonservatioen ist schon seit Monaten

darauf ge richtet, den Bauernbund zu schwächen und zu behindern; den Bauernbund womöglich zu spalten, den Bauernbund ins liberale Fahrwasser hinauszudrängen, den Bauernbund verächtlich zu machen, die Führer der Bauernbewegung zu diskreditieren. Zweck dieses altkonservatioen Feldzuges gegen den Bauernbund ist, den Bauernbund möglichst rasch so zu schwächen, daß derselbe bei den künftigen Wahlen für die Altkonservativen nicht mehr gefährlich ist. Das ist die Erklärung zu jenem merkwürdigen Rätsel

alles aufgeboten, um die drei hochw. Landesbischöfe für den Volksoerein und damit für die Altkonservatioen zu gewinnen. Das ist ihnen in ganz über raschender und wahrhaft glänzender Weise gelungen. Am 26. Fe bruar haben die Landesbischöfe zu Brixen sich ganz offen für den altkonservatioen Volksoerein und damit gegen den Bauernbund er klärt. Diese Stellungnahme der Landesbischöfe wurde auf der Generalversammlung des Volksvereines zu Brixen von den Alt konservativen begreiflicherweise mit unbeschreiblichem Jubel

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 24.03.1905
Umfang: 16
überhaupt jeden Bauernbund „zum Teufel" und probieren's wieder einmal mit dem alten Volksverein. Ja, wenn der Tiroler Bauern bund altkonferoativ wäre, ja, Bauer, das wäre etwas anderes! Da würden die altkonservativen Zeitungen über große Bauern versammlungen zu schreiben wissen, wie großartig und wie ein mütig der Jubelruf des treuen und kernkatholischen Tiroler Volkes die konseroatiren Führer von Wackernell, von Kripp, von Pretz, von Marzani, von Riccabonv umbraust hat und wie vor solch

, welche heute mildem katholisch-politischen Volksverein im Lande Tirol hausieren gehen, und damit politische Geschäfte machen, haben es außerordentlich übel genommen, daß sich der Tiroler Bauernbund als politischer Verein konstituiert hat. Die Altkonservativen hätten es ja ganz gerne gesehen, wenn aus dem Tiroler Bauernbund ein ehrsamer „Kunstdüvge verein" geworden wäre, ähnlich den Bezirksgenossenschaften. Die Alt- konservativen hätten dann mit scharfen Augen acht gegeben, ob wohl der Bauernbund nicht etwa

bei den Wahlen hineinzureden woge. In einem solchen Falle hätten sie den Bauernbund sogleich wegen Ueberschreitung der Statuten beim Statthalter angeschwärzt, der gefährliche „Schraffl-Verein" wäre aufgelöst worden und die Altkonservativen hätten sich erleichteren Herzens die Hände ge rieben. Weil aber die Tiroler Bauern nicht so dumm waren, sich einer solchen Gefahr auszusetzen, darum große Entrüstung im alt konservativen Loger. Politik zu treiben und politische Vereine zu gründen, ist ja im Lande Tirol

das ausschließliche Privilegium der altkonservativen Führer. Diese allerdings dürfen einen p o- litischen Volksoerein haben; wenn aber die Bauern einen politischen Bauernbund gründen, dann ist es eine Ungehörigkeit, ja ein Verbrecken. Die Allkonservativen spotten auch über die „Kranken", welche der Bauernbund von seinen Mitgliedern ein fordert. Sie fürchten, daß dieser kleine Beitrag, weil von vielen Tausenden gespendet, eine große Summe ausmachen könnte, womit sich der Bauernbund im rechten Zeitpunkt rühren

wird. Das alles ist beim Bauernbund nicht in der Ordnung. Ter Volks verein aber verlangt von seinen Mitgliedern ganz die gleichen „Kranken" und in diesem Falle ist diese Gabe ein kleiner Beitrag zur Verteidigung der höchsten und heiligsten Güter unseres Landes Tirol. Man sieht es um und um beraus: es ist zwar das Gleiche, aber doch nicht das Gleiche. Wir Bauern kö n n en's nicht recht machen und darum wird es das beste sein, wir halten uns an den Katechismus und tun sonst, wie wir wollen. Ter Bauernbund

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.03.1905
Umfang: 16
bescheinigen lassen und sie versuchen nun in Pla. verstirben, in kleinen Versammlungen, in Zusammenkünften von sogenannten Vertrauensmännern für den Volksverein Bauern zu fangen und dem Bauernbund möglichst viele Mitglieder abzujagen. Mit den schönsten Hoffnungen sind die Altkonservativen von der Brixener Versammlung weggezogen, sie meinten, daß sie den Bauernbund schon in: Leibltaschl hätten. Einer dieser Herren tat am Abend der Brixener Versammlung den Ausspruch: „Nun wird's den Teufelsbund dock wohl

die Altkonservativen in Wie sing bei Jenbach. Sie nannten cs Plauderstube für die Bauern. Es kamen aber herwm ts überhaupt keine Bauern und so gingen diese vornehmen Herren in die Gaststube hinab, um die dort sitzenden Bauern zu bitten: „a bisserl h e r a u f z u k o m m e n". Die Bauern waren nicht unhöslich und gingen hinauf und als dann über den Bauernbund loSgezogen wurde, sagten ihren diese Bauern ordentlich die Mei nung. Am 15. März veranstalteten mehrere Adelige und Beamte eine Plauderstube für Bauern

im Dorfe Rum bei Hall und sie brachten ganze zwölf Bauern zusammen. Noch schlimmer erging es einer altkonservativen Bauernversammlung in Arzl bei Mühlau. Die altkonseroativen Redner waren wohl da, aber die. Bauern er schienen nicht. Diesen sehr bescheidenen Erfolgen gegenüber, welche der Volksverein trotz seines neuen Anstriches bisher erzielt, kann sich der „Teufelsbund", wollte sogen Bauernbund, noch alleweil sehen lassen. Die Bauernversammlungen in Südtirol zu St. Leon hard in Passeier

und haben mit Geduld zugeschaut und gewartet. Nun sollen die Alt konservativen einmal den „Teufelstund". wollte sagen Bauern bund durch 20 Jahre ruhig arbeiten lassen und dann wollen wir einen Vergleich anstellen. Hat dann der Bauernbund nach 20 Jahren uns Bauern keine Hilfe gebracht, bekommen wir auch durch den Bauernbund kein besseres Wahlrecht, bringt uns auch der Bauern bund keine geordnete Selbsthilfe, dann allerdings wäre die Zeit da, wieder mit dem Volksverein einmal zu probieren. Wozu also die Aufregung

von den Altkonseroativen beschimpfen lassen. Das ist auch ein Grund, warum uns der Bauernbund mit dem Schraffl lieber ist wie der Volksverein mit dem Advo katen Dr. v. Wackernell, mit dem Dr. Ritter v. Graf u. s. w. Auf der Volksvereinsversammlung zu Brixen hat der Professor Mischt seine warnende Stimme erhoben und gesagt: „Es gibt keinen größeren Fehler, als wenn man einen Stand gegen den anderen aufruft." Professor Mischi meinte dabei den Bauernbund. Ter altkonservative Zeitungsschreiber Dr. Jehly

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 10.03.1905
Umfang: 16
also der Lärm wegen Volksverein und Bauernbund ? Aber freilich, ein großer Unterschied ist da! Im Bauernbund haben wir Bauern dasHeft in derHand, imVolksverein aber ganz andere Leute. In Brixen hat es geheißen, man solle, wenn man katholisch sein will, nicht bloß die Befehle, sondern auch „die Wünsche und Ratschläge der Bischöfe befolgen"! Wir Bauern sind sehr gerne bereit, den Bischöfen in allem kindlich zu gehorchen, was ihres Amtes ist. Aber wenn es sich um die Steuern, die Weinpreise

die Befehle der Bischöfe befolgen. Wie mag es da erst den bischöflichen Wünschen und Ratschlägen ergehen. Also, wir bitten, sich vorerst einmal selber bei der Nase zu nehrnen. Man hat auf allkonservativer Seite das Schlagwort aus gegeben, recht tüchtig für den Volksverein, also gegen den Bauernbund zu arbeiten und dem Volksverein recht viele Mitglieder zuzuführen. Wir Bauern geben darauf damit Antwort, daß wir ebenso eifrig für den Bauernbund arbeiten und demselben wo möglich alle Bauern als Mitglieder

zusaminenstellen wollten: Die Allkonservativen sind sehr bauernfeindlich; die Bischöfe halten mit den Altkonservativen; also sind auch die Bischöfe sehr bauernfeindlich ? j Die adeligen Großgrundbesitzer und die altkonservativen Führer s fürchten wegen des Bauernbundes ganz ernstlich um ihre Herr- ; schast im Lande Tirol Es war ihnen deshalb nicht genug, die Landes bischöse gegen den Bauernbund auszubieten; sie machen vielmehr fort während die angestrengtesten Versuche, auch den K a is e r in Wien

und den Papst in Rom gegen den Tiroler Bauernbund auszureden. Wir teilen den Tiroler Bauern heute schon mit, daß es durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten gehört, daß eines schönen Tages ein päpst licher oder kaiserlicher Erlaß gegen den Bauernbund erscheint. Es ist merkwürdig, was unser Bauernbund schon alles angerichtet hat. Früher hat sich um die Tiroler Bauern fast niemand anderer ge. kümmert als der Steuereintreiber und die Militärstellungskommission. Jetzt aber befassen sich mit den Tiroler Bauern

die Adeligen, der Statthalter, die Bischöfe, der Kaiser und der Papst. Wir Tiroler Bauern sind treu kaiserlich und gut päpstlich. Das hindert uns aber nicht, für unsere wirtschaftlichen Interessen selber zu sorgen und dazu haben wir vor Gott und vor der Welt d rs vollste Recht. Bei berechtigter Wahrung unserer wirtschaftlichen Interessen lassen wir uns weder durch ein kaiserlich s, noch durch ein päpstliches Schreiben Hindernisse setzen. ^ Tiroler Bauern! Man tut alles, um uns vom Bauernbund loszusprengen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 24.04.1925
Umfang: 20
im eigenere Lager zu bedeuten haben. Erst die heurige Wahlbewegung hat in der Tiroler Volkspartei Erscheinungen zu Tage gefördert, welche kaum mehr anders als wie die Vor zeichen der wieder beginnenden Bruderkämpfe gedeutet werden können, wenn nicht noch in letzter Stunde eine Einigung erzielt wird. Zu den heurigen Landtagswahlen haben der Tiroler Bauernbund und der Tiroler Volksverein, wie schon wie derholt bei ähnlichen Anlässen, die Aufstellung einer gemeinsamen Kandidatenliste vereinbart

. Jede der bei den Richtungen hatte sich nach altem Herkommen für die Namhaftmachung ihrer Kandidaten die vylle. Frei heit gewahrt, so daß Bauernbund und Volksverein sich bei Aufstellung ihrer Wahlwerber gegenseitig nichts dreinreden sollten. Nach der bei der getrennten Wahl im Jahre 1919 festgestellten zahlenmäßigen Stärke beider Richtungen sollten die gemeinsam eroberten Mandate nach dem Schlüssel 3:2 geteilt werden, so daß von ft o Abgeordneten 3 auf den Bauernbund mrd 2 auf den Volksverein zu entfallen haben. Die ganze

auf. Alle An- nengungen der Vorstehung des Bolksvereines, diesen leweren Bruch der Parteidisziplin zu verhindern, haben lrcy bisher als vergeblich erwiesen. Der eigentliche Leidtragende bei dieser Meuterei im Gröler Volksverein ist der Tiroler Bauernbund. Denn öte Wahlvereinbarung zwischen Bauernbund und Bolks- »nein war unter der selbstverständlichen Voraussetzung getroffen worden, daß jede der beVen Richtungen mit ihrer ganzen Kraft zur gemeinsamen Liste stehen wird. Wenn zwei Bauern ihre Höfe zur gemeinsamen

Bewirt schaftung zusamnkenlegen und je nach der Größe der selben aus Grund eines vereinbarten Schlüssels Gewinn und Verlust teilen wollen, so wäre es ein schwerer Bruch des Vertrages, wenn einer der beiden Bauern trotzdeut bedeutende Teile seines Grundbesitzes gesondert verpach ten würde. Ein solches Vorgehen könnte sich der andere Vertragschließende nicht gefallen lassen, sondern er müßte volle Schadloshaltung fordern. Im gleichen Falle be findet sich heute der Tiroler Bauernbund. Er hat auf Treu

zur Spaltung im Volksverein gegeben hätten. Aber wenn der Volksverein an der Liste des Bauernbundes so ernstliche Ausstellungen, zu machen hatte, daml hätte er die getroffene Verein barung noch rechtzeitig lösen und dem Bauernbund seine volle Bewegungsfreiheit zurückgeben müssen. Das ist nicht geschehen. Und darum bestehen auch alle getroffenen Vereinbarungen zu Recht, und der Tiroler Bauernbund muß trotz der Sonderliste die ihm zustehende Zahl der Mandate erhalten. Die Spaltung im Tiroler Volksverein

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.11.1928
Umfang: 8
durch diaPa-VOchch«. Monai«.Bezug«pretsar Durch di, Austräger 1» 9MtmA 3.40 Schilling. Zum Abholen in den BerschletAftMg» in Innsbruck S Schilliu,. Auswärts durch dieKolp»rt»»r««» durch die Pest für De.utsch»ft«,»,1ch 3.40 Schilling. Für Deutschland 5 Schilling. 9 Für daS übrig» Ausland « Schwing. Sozialdemokratisches Tagblatt für Tirol »" »IfiT Znnrbrnlk. Montag len 26. November 1928 36. Jahrgang Wer Vormarsch in den Gemeinden. Silz: Soz. 4 Mandate (0), Bauernbund 10, Gewerbe- -"" Gestern haben die rund

. 50. Mühlau: Soz. 282 (221), 5 Mandate (5), Bürgerp. 514, Großd. 273. Götzens: Soz. 38 (0), 2 Mandate (0), Kleinbauern 158, Großb. 117. St. Johann: Soz. 118, 3 Mandate (1), Volksv. 94, Bauernbd. 692, Angestellte und Arbeiter 76, Haus- und Grundbesitzer 61. Wirtschafts- und Gewerbepartei 103, Land bund 38. Christ!. Arb. 103. Arzk bei Innsbruck: Soz. 239 (167), 5 Mandate (5), Bauernbund 138, Arbeiter und Angestellte 85, Kleinbauern 76, Kath. Arb.-Vereinigung 46. Lauterbach: Soz. 71 (30), 2 Mandate

(Klotzliste) 68. kein Mandat. Gries am Brenner: Soz. 113 (110), 3 Mandate (3), Bauernbund 225, Gewerbebund 34, Christl. Arbeitsgemein schaft 59. Zirl: Soz. 182 (63). 5. Mandate (2), Gewerbeliste 191, Bürgerpartei 164, Bauernbund 174, Christl. Arbeiter 88. Jenbach: Soz. 542, 9 Mandate (9); gekoppelte Bürger liste 603,, Ständepartei 69. Schwaz: Soz. 9£8 (555), 7 Mandate (5), gekoppelte Bürgerliste 2538. Kufstein: Soz. 994 (708), 9 Mandate ( 7 ), Bürger- und Bauernverein 859, Volksverein 789

, Deutschfreiheitl. 215, Nat.-Svz. 291, Landbund 151. Jnzing: Soz. 52, 1 Mandat (0), Bauernbund 216, Wirt schaftspartei 108, Volkspartei 57, Erste Beryleöttste 54, Zweite Berglerliste 38. Hatting: Soz. 45, 1 Mandat (0), Bauernbund 159. Schönberg: Soz. 86 (56), 4 Mandate (3), Bolksp. 148. Amras: Soz. 169 (125), 4 Mandate (4), BolkSP. 382. Wörgl: Soz. 1083 (737), 12 Mandate, (11), Grohdeutsche 153, Christl. Arbeiter und Angestellte 216, Bürgerl. Wirt schaftsvereinigung 198, Arbeitsgr. 145, Bauernbund 246

. Wirtschaftspartei (Großd.) 461, Resormpartei 176. Rum: Soz. 142, 4 Mandate (0), Bauernbund 189, Un abhängige Wirtschaftspartei 191. Tulses: Soz. 32, 1 Mandat (0), Vereinigte Wirtschafts partei 212. Ampaß: Soz. 31, 1 Mandat (0), Volksverein 46, Bauernbund 168. Wattens: Soz. 381 (260), 6 Mandate (6), Ständepartei 550, Fortschrittliche 253, Deutsche Arbeiterpartei 67. Mils: Soz. 41, 1 Mandat (0), Bauernbund 108, Christl. Arbeiterpartei 142, Gewerbepartei 41. Msam: Soz. 288 (186), 6 Mandate (6), Bauernbund 277

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 20
Datum: 01.04.1905
Umfang: 20
Rechte in die eigene Hand nehmen. Unsere eigenen wirtschaft lichen Interessen aber wollen und werden wir selber besorgen. Wir können es schließlich nicht verbergen, daß es uns Bauern tief verletzt und schmerzt, daß unsere Bischöfe, obwohl selber Bauern söhne, einen solchen Mangel an Wohlwollen un serem Bunde entgegenbringen. Daß man den Priestern befohlen, den Bauernbund zu meiden, werden wir uns gut aufmerken und je nach Bedarf von Zeit zu Zeit daran erinnern. „Man hat auf altkonservativer Seite

das Schlagwort ausgegeben, recht tüchtig für den Volks verein, also gegen den Bauernbund zu arbeiten und dem Volksverein recht viele Mitglieder zuzu führen. Wir Bauern geben darauf damit Antwort, daß wir ebenso eifrig für den Bauernbund arbeiten und demselben womöglich alle Bauern als Mit glieder zvführen. Daß für den Volksverein auch die Bischöfe sind, verschlägt nicht mehr soviel. Mit dem 26. Februar sind die Bischöfe konservative Partei männer geworden und die altkonservative Partei hat seitdem um zwei

um ihre Herrschaft im Lande Tirol. Es war ihnen deshalb nicht genug, die Landes bischöfe gegen den Bauernbund aufzubieten; sie machen vielmehr fortwährend die angestrengtesten Versuche, auch den Kaiser in Wien und den Papst in Rom gegen den Tiroler Bauernbund aufzureden. Wir teilen den Tiroler Bauern heute schon mit, daß es durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten ge hört, daß eines schönen Tages ein päpstlicher oder kaiserlicher Erlaß gegen den Bauernbund erscheint. Es ist merkwürdig, was unser Bauernbund schon

wirtschaftlichen Interessen lassen wir uns weder durch ein kaiserliches, noch durch ein päpstliches Schreiben Hindernisse setzen." Und nachdem in Nr. 4 und 5 der „Bauern zeitung" eine große Anzahl von öffentlichen An klagen gegen die Landesbischöfe vor Tausenden von Tiroler Bauern erhoben worden sind, heißt es zum Schluffe in Nr. 5 der von Karl Aichinger ge zeichneten „Bauernzeitung" : „Tiroler Bauern! Man tut alles, um uns vom Bauernbund loszusprengen oder um uns Bauern auf unkatholische Wege hinauszutreiben

: „Wir kümmern uns jetzt weder um Geistliche noch um die Bischöfe, wir machen vorwärts, wir wollen nicht länger Fußschemel sein." Man treibt ein gewissenloses, ein gerad ezu frevelhaftes Spiel mit den katholischen Tiroler Bauern. Man macht ihnen vor, daß sie sich in den Bauernbund weder vom Bischof noch vom Papste etwas dreinreden lassen. Eine solche Sprache kann zu ganz und gar unberechenbaren Folgen führen. Eine solche Sprache über Priester, Bischöfe und Papst führt man zu einer Zeit, wo die „Los von Rom

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 01.03.1919
Umfang: 8
tn etwas sonderbarer Weise. Es ist schon ein Wider- spruch, wenn am Kopfe des Blattes in großer Balken- schritt angekündigr wird: „Der Tiroler Bauernbund hat standgehalken" und dann im Leitartikel eine wahre Ieremiade folgt, weil der Bauernbund angeblich 2 Mandate verloren habe. Der Leitartikler fragt dann voll Grimm: „Wie ist eine solche N i e d e r^l a g e (!) des Bauernbundes möglich gewesen?" Seine Antwort darf nicht unwidersprochen bleiben, denn sie ist eine Beleidigung der Volkspartei, der unseres Wissens

auch her Bauernbund angehört. Die „Bauernzeitung" weist zunächst auf die Tatsache hin, daß die Liberalen und die Sozialdemokraten in fast allen Dörfern des Landes Wählerpersammlungen und dabei Hetzreden Men den Bauernbund gehalten haben. Dann heißt es wörtlich: „Der Bauernbund ist dabei unter ein Kreuzfeuer gekommen. Tenn zur gleichen Zeit, wo die Liberalen und Sozialdemokraten gegen den Bau- ^rnbnnd offen zu Felde gezogen sind, wurden überall aui dem Lande auch Versammlungen des Tiroler Bolksvercines

gehalten und dadurch die Bauernwöhler in zwei Teile gespalten. Der Bauernbund hatte al so seinen bisherigen Besitzstand gleichzeitig gegen drei Fronten zu verteidigen/ Der Volksverein wird also hier zu den Feinden des Bauernbundes gezählt. Wie es sich in Wirklichkeit verhielt, haben wir schon in voriger Nummer der „Außferner Zei- tung" gezeigt. Den Verlust von zwei Mandaten hat der Bauernbund einzig dem Umstande zuzuschreiben, daß durch das neue Wahlgesetz eine Verschmelzung der städtischen

der städtischen Wähler für die Bauern, bundliste stimmen würden. Sodann war^ es gerade der Bauernbund, der zuerst für eine selbständige Liste eintrat und die Koppelung mit der Volksvereinsliste als besonders vorteilhaft empfahl. Die „Bauernzei- tung" betonte dabei in der schon genannten Nr. 1 ausdrücklich und in Fettdruck: „daß die Tiroler Volks partei und der Tiroler Bauernbund vollständig einig und geschlossen in den Wahlkampf ein- treten." Es ist heule die Ansicht vieler, daß eme ein heitliche Litte

für beide Teile besser gewesen wäre und die einmütige Abwehr der gemeinsamen Gegner im Wahlkampfe (Deutschfreiheitliche und Sozialdemo kraten) wesentlich erleichtert hätte. Es wird uns freuen, wenn sich auch der Bauernbund allmählich zu dieser Einsicht durchringt. Diese Hoffnung wird aller, dings dadurch merklich getrübt, daß die, Nr. 8 der „Bauernzeitung" vom 28. Februar neuerdings wieder einen ungerechtfertigten Angriff auf den Volksverein enthält. Die „Bauernzeitung" kann übrigens

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Tiroler Post
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Seite 5 von 8
Datum: 28.02.1919
Umfang: 8
in etwas sonderbarer Weise. Es ist schon ein Wider, fpruch. wenn am Kopfe des Blattes in großer Balken, jchrift angekündigl wird: „Der Tiroler Bauernbund hat standgehalten" und dann im Leitartikel erne wahre Jeremiade folgt, weil der Bauernbund angeblich 2 Mandate verloren habe. Der Leitartikler fragt dann voll Grimm: „Wie ist eine solche N i e d e r l a g e (!1 des Bauernbundes möglich gewesen?" Seine Antwort darf nicht unwidersprochen bleiben, denn sie ist eine Beleidigung der Volkspartei, der unseres Wissens

auch der Bauernbund angehört. Die „Bauernzeitung" weist zunächst auf die Tatsache hin, daß die Liberalen und die Sozialdemokraten in fast allen Dörfern des Landes Wöhlerpersammlungen und dabei Hetzreden gegen den Bauernbund gehalten haben. Dann heißt eß wörtlich: „Der Bauernbund ist dabei unter ein Kreuzfeuer gekommen. Denn zur gleichen Zeit, wo die Liberalen und Sozialdemokraten gegen den Bau. ernbund offen zu Felde gezogen sind, wurden überall auf dem Lande auch Versammlungen des Tiroler Vokksvercines gehalten

und dadurch die Dauernwähler in zwei Teile gespalten. Der Bauernbund hatte al* so seinen bisherigen Besitzstand gleichzeitig gegen drei Fronten zu verteidigen." Der Volksverein wird also hier zu den Feinden des Bauernbundes gezählt. Wie es sich in Wirklichkeit verhielt, haben wir schon in voriger Nummer der „Außserncr Zei- tung" gezeigt. Den Vertust von zwei Mandaten hat der Bauernbund einzig dem Umstande zuzujchreiben, daß durch das neue Wahlgesetz eine Verschmelzung der städtischen und ländlichen

der städtischen Wähler sür die Bauern. Hundliste stimmen würden. Sodann war es gerade der Bauernbund, der zuerst für eine selbständige Liste eintrat und die Koppelung mit der Volksvereinsliste als besonders vorteilhaft empfahl. Die „Bauernzei. tung" betonte dabei in der schon genannten Nr. 1 ausdrücklich und in Fettdruck: „daß die Tiroler Volks- Partei und der Tiroler Bauernbund vollständig einig und geschlossen in den Wahlkanrpf ein- treten." Es ist heute die Ansicht vieler, daß eine ein, heitliche Litte

für beide Teile besser gewesen wäre und die einmütige Abwehr der gemeinsamen Gegner im Wahllampse iDeutschsreiheitliche und Sozialdemo kraten) wesentlich erleichtert hätte. Es wird uns freuen, wenn sich auch der Bauernbund allmählich zu dieser Einsicht durchringt. Diese Hoffnung wird aller dings dadurch merklich getrübt, daß bte Nr. 8 der „Vauernzeitung" vom 26. Februar neuerdings wieder einen ungerechtfertigten Angriff auf den Volksverein enthält. Die „Bauernzeitung" kann übrigens aus den „Innsbrucker

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 20
Datum: 19.09.1920
Umfang: 20
Sette 4. Nr. SSL deutschen (Liberalen) mit uns ließt ganz in der Hand derselben. Sie sollen einfach im Parlament eine andere Haltung einnehmen und statt in kindischer Weise sich bei Seite zu stellen und bei jeder Gelegenheit für Ehe« reform u. dgl. einzutreten. regelrecht mit. arbeiten an der Gesundung unserer zerrütte ten Verhältnisse. Schrasfl teilte weiter mit. daß der Bauernbund infolgedessen sich be müht habe, mit dem Volksverein eine gemeinsame Liste auszustellen, was auch von Erfolg mar

Bemerkungen. Es war, wie ,'wir hören und wie die vom Volksverein veröffentlichte Liste bezeugt, ursprünglich ge- ? lant, an 6. Stelle einen Gewerbe reibenden, den Herrn Scheffauer von Schwaz, auszustellen. Der Grund ist nicht ! recht ersichtlich, warum man davon abgegan- 'gen ist. zumal der Bauernbund und Bauern- stand durch drei Abgeordnete unter 6 (Haueis, ' S^lcbrift und Unterkircher) gewiß nicht schlecht vertreten wäre. Wir und. wie uns Zuschriften beweisen, wohl ein Großteil des Volkes hätten

in erster Linie den Zweck haben, das zu erreichen und damit auch zu verhindern, datz der Dienstbotenstand der Sozialdemokratie in die Hände fällt, denn sonst ist der Bauer verloren. Wir haben das alles schon im Winter geschrieben, aber die Einsicht ist noch nicht überall gekommen. Leider ist der Bauernbund gerade in dieser Frage trotz ollen Drängens viel zu spät auf- gestanden. Der Bundesobmann führte dann aus, datz der Bund noch auf dem gleichen Grundlagen stehe, auf denen er in Eterzing gegründet

■ I I ml Und drittens liegt vor uns eine Wahlflug* schrift von 1919, die gegen den Anschlutz ist Doch habe ich nichts weder gegen den An^ schluß. noch gegen solche Rel^n. Wegen vor- gerüätter Zeit kanx Abg. Unterkircher nicht mehr zum Worte. Oeffentliche Versammlung wie andere Male wurde nach Mittag keine gehalten. Bauernbund und Helm- ketzrerorganisation. Ein Wort zur Aufklärung. Um gewollte oder ungewollte Mißhelligkeitey aus der Oesfentlichkeit zu schaffen, stelle ich fest

, daß die Heimtehrerorganisation nicht für un» nicht gegen den Bauernbund arbeitet, sondern ihren eigenen Wirkungskreis hat. 1. Die Heimkehrerorganisation ist nicht »für* den Bauernbund geschaffen, dazu hat die Bauern- bundsleitung keinen Auftrag erteilt, trotzdem wurde der Heimkehrerverband schon oft »Schrafflgarde* genannt. Richtig ist, da« wohl fast in allen Gemeinden Vertrauensmänner deS Bauernbundes auch die Leitung der selbstän digen Heimkehrers rtsgrppen oder Vertrauens siel* len dieser Organisation innehaben

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 24
Datum: 20.02.1925
Umfang: 24
dieses Dvppelantrages unseres Wissens nicht mitgewirkt. Im Tiroler Bauernbund wußte man, daß auf Seite des Volksvereines ein derartiger Antrag vorbereitet wird, und in einer Sitzung des Lanoesbauernrares wurde zu den Hauptpunkten desselben bereits Stellung genom men, und zwar in einem durchaus ablehnendem Sinne. Der Antrag Dr. Peer und Genossen schlägt vor, daß zu den Parieilisten, welche bekanntlich nach vor- ausgegangcnen langwierigen Verhandlungen, bei wel chen alle Jnteressenkreise sich Gehör verschaffen

ganz unannehmbar macht ist folgendes: Der Tiroler Bauernbund hat bis her die Wahl zum Natronalrat und zum Landtag ge meinsam mit dem Tiroler Volksverein gemacht. Man hat eine gemeinfame Liste ausgestellt und ist gemeinsam für diese Liste in den Wahlkampf gezogen. Der Anteil am Wahlergebnis wurde zwischen den beiden Organisationen geteilt nach dem Schlüssel 3:2, sodaß von den ach die gemeinsame Liste entfallenden Abgeordneten drei Fünf tel den: Tiroler Bauernbund und zwei Fünftel dem Ti roler

. Man konnte also alle Parteikräfte zusammen-; fassen, um die gemeinsame Liste zum besten Erfolge zu: bringen. Der Bauernbund hat dem Volksverein, mtbj der Volksverein dem Bauernbunde bei Aufstellung der! Kandidaten nichts dareingeredet. Nur ber den letzten?! Landtagswahlen hat der Volksverein ber Aufstellung derj gemeinsamen Liste die Bedingung gestellt, daß der bto* malige Landeshauptmann Schraffl nicht der Listen-ls führer sein darf. Der Bauernbund hat diese Einmischung sehr schwer empfunden

, er hat aber, um eine gemeine same Liste zu ermöglichen und einen Bruderkamps JU; vermeiden, nachgegeben, zumal es sich bloß um eine ge ringfügige Aenderung in der Reihung gehandelt hat..! Was aber jetzt durch den Antrag Dr. Peer und? .Genossen vorgeschlagen wird, ist geeignet, die ganzSj Reihung m der gemeinsamen Parteiliste umzuwerfen undj damit eine solche Liste überflüssig, ja unmöglich zu, machen. Wenn der Antrag Dr. Peer Gesetz wird, hat! der Tiroler Bauernbund keinerlei Sicherheit mehr

. Auch wird durch diesen Vorschlag der persönlichen Agitation gegen einzelne Kan didaten Tür und Tor geöffnet. Es wäre, wenn der Vorschlag Dr. Peer Gesetz wird, sehr leicht möglich, dast diese Agitation innerhalb der eigenen Partei bei den Wahlen zur Hauptsache und der gemeinsame Kampf gegen die prinzipiellen Gegner mehr zur Nebensache würde.! Jedenfalls wäre ein vertrauensvolles Zusammenwirken auf der ganzen Front nicht mehr gewährleistet. Wenn der Tiroler Bauernbund so wie bisher auch bei diesen Wahlen mit dem Tiroler

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Außferner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 01.03.1919
Umfang: 8
tn etwas sonderbarer Weise. Es ist schon ein Wider spruch, wenn am Kopfe des Blattes in großer Balken» schüft angekündigl wird: „Der Tiroler Bauernbund w standgehalten" und dann rm Leitartikel eine wahre Jeremiade folgt, weil der Bauernbund angeblich 2 Mandate verloren habe. Der Leitarttkler fragt dann bol! Grimm: „Wie ist eine sosche Niederlage!!l des Bauernbundes möglich gewesen?" Seine Antwort darf nicht unwidersprochen bleiben, denn sie ist eilte Beleidigung der Volkspartei, der unseres Wissens

auch der Bauernbund angehört. Die „Bauernzeitung" Kleist zunächst aus die Tatsache hin, daß die Liberalen Md die Sozialdemokraten in fast allen Dörfern des Landes Wählerversammlungen und dabei Hetzreden gegen den Bauernbund gehalten haben. Dann heißt es wörtlich: „Der Bauernbund ist dabei unter ein Kreuzfeuer gekommen. Tenn zur gleichen Zeit, wo die Liberalen und Sozialdemokraten gegen den Bcni° krnbund offen zu Felde gezogen sind, wurden überaN Ms dem Lande auch Versammlungen des Tiroler VolkSverpine- gehalten

und dadurch die Bauernwähler in zwei Teile gespalten. Der Bauernbund hatte al so seinen bisherigen Besitzstand gleichzeitig gegen drei Fronten zu verteidigen." Der Volksverein wird also hier zu den Feinden des Bauernbundes gezählt. Wie es sich in Wirklichkeit verhielt, hoben wir schon in voriger Nummer der „Außserner Zei. tung" gezeigt. Den Verlust von zwei Mandaten hat der Bauerirbund einzig dem Umstande zuznschreiben, daß durch das neue Wahlgesetz eine Verschmelzung der städtischen und ländlichen

der städtischen Wähler für die Bauern bundliste stimmen würden. Sodann war es gerade der Bauernbund, der zuerst für eine selbständige Liste eintrat und die Koppelung mit der Bolksvereinsliste als besonders vorteilhaft empfahl. Die „Bauernzej- tung" betonte dabei in der schon genannten 9fr. 1 ausdrücklich und in Fettdruck: „daß die Tiroler Volks. Partei und der Tiroler Bauernbund vollständig einig und geschlossen in den Wahlkantpf ein» treten." Es ist heute die Ansicht vieler, daß erne ein- heitliche Liste

für beide Teile besser gewesen wäre und die einmütige Abwehr der gemeinsamen Gegner im Wahlkampfe jDeutschsreiheitliche und Sozialdemo kraten) wesentlich erleichtert hätte. Es wird uns freuen, wenn sich auch der Bauernbund allmählich zu dieser Einsicht durchringt. Diese Hoffnung wird aller- dings dadurch merklich getrübt, daß dte Nr. 8 der „Bauernzeituug" vom 28. Februar neuerdings wieder einen ungerechtfertigten Angriff aus den Volksverein enthält. Die „Bauernzeitung" kann übrigens aus den „Innsbrucker

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 07.04.1905
Umfang: 16
Nr. 7 Tiroler Bauern-Zeitung Seite 9 euch nicht mögen, oder euren Bauernbund zum Kuckuck wünschen, ! eine Freude machen Die größte Freude würde es für sie freilich machen, wenn ihr euern Bauernbund fahren lassen und auch sonst alle fünfe gerad sein ließet und wenn ihr ausmachen würdet: So, jetzt lassen wir für uns Bauern wieder die Herren sorgen, wie früher. Aber mir kommt vor, auf das hoffen diese Herren gar nicht; sie sind mit weniger zufrieden. Sie sind froh und zufrieden, wenn ihr Bauern

multipliziert, daraus wird Kapital geschlagen: ..Da sieht man's (so habe ich schon jetzt gehört), wie die Bauern sind, unzufrieden und aufrührerisch" u. s. w. „Und wer hat sie so gemacht? Der Bauernbund." Ich bin ein alter Mann, ich weiß, wie die Sachen gehen. Drum, Bauern, macht's doch um Himmelswillen euern Gegnern keine Freude. Euere Macht ist die Einigkeit, der Zusammenhalt. Diese ist aber dahin, sobald ihr euch außer das richtige Geleise hinausdrängen laßt, und sei es auch nur mit unüberlegten Worten

und Bauernbundesoorstehung ein dreifaches Hoch ausbrachten? Man ersieht, wie stark der Bauernbund in Latzfons ist. Die Alt- konservativen können sich die Plauderstuben in Latzfons ersparen. — Die Verleumdungen, Verdrehungen und Lügen, welche sich die konservative Presse bei Besprechung ihrer Latzfonser Blamasche er lauben, veranlassen uns, zu unserem früheren Berichte noch fol gendes hinzuzufügen. Es ist richtig, daß wir die Einladung zur Volksvereinsplauderstube entschieden zurückgewiesen haben, weil wir in dem Vorgehen

der Einberuser dieser Plauderstube eine direkte Nichtbefolgung des fürstbischöflichen Verbotes, gegen den Bauernbund zu agitieren, erblickten und darüber empört waren. Die bauernbundfreundlichen Priester kommen diesem Verbote haar scharf nach. Wenn man uns vielleicht weiß machen will, der Volksverein ist nicht gegen den Bauernbund, so erwidern wir darauf, baß dieser Verein zum Trutze gegen den Bauernbund aus seiner bescheidenen Verborgenheit heroorgeholt worden ist. Geschieht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 07.05.1925
Umfang: 18
, daß die bäuerliche Wählerschaft des Oberinn- tales mit dem Resultat der Landtagswahlen sehr unzu frieden ist, weil einerseits durch den Verlust eines Ober länder Bauernbundmandates die bäuerliche Ver tretung im Landtag geschwächt und andererseits durch die neue Zusammensetzung des Landtages eine stärkere Gegnerschaft in wirtschaftlichen Dingen zu er blicken ist. Im abgelaufenen Landtag war vereinba rungsgemäß das Kräfteverhältnis zwischen Bauernbund und Volksverein 3 zu 2, es waren also durch die gemein

- schriftliche Liste der Tiroler Volkspartei in den Nord tiroler Wahlkreis 24 Abegordnete gewählt worden, da von hatte der Bauernbund 14 und der Volksverein 10 Mandate innegehabt. Hingegen nach dem Wahlresultat vom 26. April 1925 erhält der Bauernbund 13 und der Volksverein 12 Mandate, was die Sonderliste einiger Eigenbrötler und Mandatshascher, welche von einem Flügel des Volksvereines ausgestellt, erwirkte. Es ist doch Tatsache, daß die Bauernbundsabgeord- neten in den letzten Jahren, ebenso

auch das Bauern bundsekretariat mehrere hundert Versammlungen abge halten und eine große Werbe- und Organisationsarbeit geleistet, die Mitgliederzahl der Bauernbündler fast ver doppelt, somit die zahlreiche Wählerschaft der bäuerlichen Bevölkerung fast vollständig in die Hand bekommen hat. Hingegen hat der Volksverein im Verhältnis zum Bauernbund in dieser Sache unvergleichlich wenig ge leistet, die Früchte der großen Arbeit des Bauernbundes aber fallen jetzt, wie das Wahlresultat vom 26. d. M. zeigt

, dem Volksverein unverdient in den Schoß. Es ist unbedingt auf das schärfste zu verurteilen, daß eine Gruppe des Volksvereines durch die Einbrin gung einer Sonderliste dem Bauernbund in den Rücken fiel und die Treue gebrochen hat, es wird jedenfalls ein Zusammengehen für die Zukunft fast ausgeschlossen sein. Es ift wohl eine bekannte Tatsache, daß es in den bäuerlichen Kreisen den besten Anklang gefunden hätte, wenn der Bauernbund mit eigener Liste in die Landtags- wähl eingetreten wäre, es bedurfte von Seite

als Gegner haben? Da nun die Bauernbündler mit- dem Zusammengehen mit dem Volksverein bei der letzten Landtagswahl so schlechte Er fahrungen gemacht, kommt der Unwille noch mehr zum Ausdruck. Es kann den Führern des Tiroler Bauernbundes, welche in Innsbruck an der Quelle sitzen und von der Einbringung der Sonderlifte wissen mußten, der Vor- wurf nicht erspart bleiben, daß sie die Gelegenheit nicht benützten, für den Bauernbund eine eigene Liste einzu- brinaen. Es wäre gerade dies eine günstige

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 21.02.1919
Umfang: 8
Bauern gegenüber den Städten in den Nach teil gekommen sind. Das ist um so leichter gegangen, als in den Städten nur verhältnis mäßig wenige Stimmen für den Bauernbund abgegeben worden sind, dagegen unter der Landbevölkerung massenhaft Stimmen dem Volksverein und teilweise auch den Liberalen and Sozialdemokraten zugefallen sind. In den Städten gehörte es zum guten Ton und war gewissermaßen Wahlparole, nicht für die Bauernbundsliste zu stimmen, unter den Bau ern aber machte man wenig Unterschied

zwi schen Bauernbund und Volksverein. Auf diese Weise ist es gekommen, daß dis Land bevölkerung über 15.000 Stimmen für den Volksverein abgegeben hat, dagegen die Städte keine 2000 Stimmen für den Bauern bund. Dabei ist es besonders in die Wagschale gefallen, daß allem Anscheine nach, nament lich das weibliche Geschlecht unter den Bauern sehr häufig nicht für den Bauernbund ge stimmt hat. Bei solchen Verhältnissen ist es kein Wun der, daß der Bauernbund zwei Mandate ver loren hat, obwohl

sich die Bündler im ganzen Lande ge^-dezu glänzend gehalten haben. Der Bauernbund hat weitaus die meisten Stimmen aufgebracht, 50.434. Auch haben die Redner des Bauernbundes und die Bauernräte sehr gute Wahlarbeit ge macht. Auch ein Teil des hockwürdiaen Land klerus hat die Wahlarbeit des Bundes mäch tig gefördert, wofür allen der herzlichste Dank gesagt wird. Aber gegen soviele Gegner und Konkurren ten war alle Arbeit noch zu wenig und zwei Mandate sind verloren gegangen. Es fragt sich nun, was angesichts

Pitztal, Zaunhof 168 8 — — Zirl 319 315 75 226 Zöblen 30 56 — 8 Das Stimmenverhältnis in Nord-Tirol ist ungefähr folgendes: Bauernd.: Volks-Ber.: Deutfch-Fru Soz. 50.434 32.386 26.231 30.351 Von den acht Mandatn entfallen' aus die Volkspartei 5 Mandate (drei für den Bauernbund, zwei für den Volksoerein), auf die Sozialdemokraten zwei und auf die Deut sch freiheitlichen e i n Mandat. Nachdem letztgenannte Partei bisher zwei Mandate innehatte, hat sie ein Mandat an die Sozialdemokraten verloren

. Der Bauernbund hatte bisher fünf Mandate; gleich viel hat heute die Volkspartei. Wenn man bedenkt, daß^mehr als die Hälfte der auf die Volksvereinsliste entfallenen Stimmen bäuerliche Stimmen sind und daß ferner viele Tausende von Bauernbünd- lern gefallen sind und andere ungezählte Tausende sich in Gefangenschaft befinden, so kann man mit der auf den Bauernbund ent fallenen Stimmenzahl schon zufrieden sein. Für die Austeilung der aus Deutsch- s ü d t i r o l entfallenden 8 Mandate, war die Wahl im Bezirke

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 06.05.1921
Umfang: 16
Gemeinderatssitzungen ein berufen worden, in denen gegen diesen Konsumen tenvorschlag Verwahrung eingelegt und an die Generalversammlung der Bauern die Aufforde rung gerichtet wurde, Schraffl an die erste Stelle der Kandidatenliste zu stellen. Solche Zuschriften liegen unszuHunderten vor unv wir werden im Lause der nächsten Nummern die wichtigsten aus diesen veröffent lichen, um zu zeigen, wie sehr die Bauern die Bewegung gegen beu Bauernbund und den Kamps gegen Schraffl v e r d a m m e n und verur teilen. Es Zeigte

, von diesem Bestreben aus war jenes energische „Hand weg vom Bauernbund!" diktiert, das auf allen Lippen lag, das ans allen Reden klang, das, koft es ausgesprochen wurde, von tosendem Beifall begleitet war. Man erin nerte sich eben an die großen Erfolge der Orga nisation der Tiroler Bauern, man erinnerte sich der Leistungen des Tiroler Bauernbundes und gedachte der Aufopferung, der Hingabe Schrassls für seine Bauern. Mögen .seine Taten von ver einzelten Leuten noch so angefeindet, noch ho in Zweifel gesetzt

. klammern, sondern auch die Sozialdemo kraten, die sonst nicht schnell genug sind, um alle Erinnerungen an die kaiserliche Zeit ver schwinden zu machen. Alle, alle klammern sich an diese Verordnungen einer kaiserlichen Regierung,' nur der freie Bauernbund war d e r erste, der die Axt anlegte und jetzt daran ist, den letzten und entscheidenden Hieb zu tun. Das alles schwebte den.Bauern vor und deshalb riefen sie mit aller Einigkeit das „Hand weg vom Bauernbund!" in den Saal hinaus, deshalb schworen

war die Meinung'! Aber Landeshauptmann Schraffl legte den Bündlern dar, daß er i m I n t e r e s s e d e r k a t h olischen S a ch e auf die erste Stelle in der Liste verzichte, daß er, um in der heutigen schweren Zeit eine gemeinsame Liste zwischen Bauernbund und Volksverein herbeizusühren, sich mit einem a nderen Platze in der Kandidatenliste begnüge, und daß er es Vorschläge, daß eirt Pr iefter a l s L i st e n f ü h r e r erscheine, näm lich Monsignore Tr. Haidegger, der uner müdlich tätige

Bauernvertretcr im Landtage. Gerade in der heutigen Zeit mit den gegensei tigen Anfeindungen könne nur ein katholischer Priester versöhnend wirken; es solle aber auch damit dokumentiert werden, daß der Tiroler Bauernbund die Priester eh r t ü n b schatzt. Der Hochw. Verwalter von Waldraft stimmte dem zu, zollte dem Bundesobmanne für seine Verdienste Anerkennung und Dank und bewies durch seine Worte, daß Schraffl der wahre Bauernsnhrer ist. Nach langem Hin und .Hererwägen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 30.04.1925
Umfang: 20
, dafür aber teilweise sehr lebhaften Wahl, lamps am vergangenen Sonntag den Abschluß gefunden. Das Ergebnis ist im Nordtiroler Wahlkreise: 21 Abgeordnete der Tiroler Volkspartei, davon 13 vom Ti roler Bauernbund und 8 vom Tiroler Volksverein; 3 Abgeordnete von der „Unabhängigen christlich, deutschen Tiroler Arbeitsgemeinschaft"; 4 Abgeordnete dn Großdeutschen Volkspartei und 8 Abgeordnete der 6ozialdemokraten Im Südtiroler Wahlkreise wur. den gewählt 3 Abgeordnete des Tiroler Bauernbundes

und 1 Abgeordneter des Tiroler Volksoersines. Das Gesamtergebnis ist also: Tiroler Volkspartei 25, davon 16 Bauernbund und 9 Volksverein, Arbeitsge- meinschaft 3, Großdeutsche 4, Sozialdemokraten 8. Die Tiroler Dolkspartei hatte die diesjährigen Landtagswahlen unter außergewöhnlich schwierigen Verhältnissen durchzuführen. Als die stärkste Partei im Landtag und als ein Teil der Regierungsmehrheit im Nationalrate wurde sie von allen Seiten für alles und jedes verantwortlich gemacht, was den verschiedenen Ständen

und in aller Heimlichkeit die Sonderliste eingereicht wurde. Durch diese Absplitterung vom Volksverein war das Wahlübereinkommen mit dem Bauernbund zum Schaden des letzteren gebrochen. Denn die Zeit, wo der Bauernbund durch die Einreichung einer zweiten Liste sich hätte schadlos halten können, war bereits vorüber. Zur Charakterisierung dieses Vertrags- und Disziplin- bruches ist bereits von berufener Seite in aller Oeffent- lichkeit das Nötige gesagt worden. Nachdem die christ- licke Arbeitsgemeinschaft

haben. Wenn die Monarchisten der Ansicht sind, daß sie auf solche Weise ihre Zwecke am besten fördern, so kann man dagegen nichts machen. Die Tiroler Bauern werden sich bloß merken müssen, daß gerade diese Kreise den Wortbruch am Tiroler Bauernbund ganz besonders lebhaft begrüßt und gefördert haben. Die Tiroler Volkspartei hatte bei diesem Wahlkampf Gegner ringsum und die gehässigsten Gegner waren ihr im eigenen Lager erstanden. Dadurch wurde die ganze Wahlbewegung außerordentlich erschwert. Ein gegne- risches Blatt

. Ohne diese verderbliche Absplitterung wären den grundsätzlichen Gegnern unschwer das eine und andere Mandat abzunehmen gewesen. Aber wenn schon durch Monate vor der Wahl fortwährend flau ge macht und bei der Wahl selber in solcher Weise eine Spaltung hervorgerufen wird, ist es gewiß eine glänzend bestandene Belastungsprobe, daß größere Einbußen ver- hindert worden sind. Der Bauernbund verliert durch die Machenschaften der Arbeitsgemeinschaft den ver dienstvollen Abgeordneten Hell, was namentlich im Bezirk Imst aufs

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 10.03.1905
Umfang: 16
nicht verstehen können, nachdem hiefür ein Anlaß nicht vorliege. Weiters erklärte Redner, daß er von nun ab eifrig für den Bund werben werde. Sodann drückte Seebacher namens der Versammlungsteilnehmer dem Abgeordneten Kienzl und Redakteur Baader den Dank aus und forderte die Anwesenden auf, auf den Bauernbund ein Hoch auszubringen, in welches alle begeistert einstimmten. Mlt einem dreifachen Hoch auf Papst und Kaiser wurde die Versammlung geschlossen. Der katl-otisch-politische (konservative) Dokks- verein

Angelegenheiten mit den religiösen nicht vermischen soll und daß wir die Vertretung unserer wirtschaftlichen Angelegenheiten selbst besorgen wollen, und zwar durch den Bauernbund. Der Vorsitzende der Versammlung, Herr Dr. von Wackernell, wendete sich zum Schluffe in heftigen Worten gegen den Artikel „Die Tiroler Bischöfe und der Bauernstand" in letzter Nummer unseres Blattes. Eine kleine Anzahl gut dressierter Teilnehmer schloß sich der Entrüstungskundgebung des Vorsitzenden an. Die Beur teilung

, ob dies recht und billig ist, überlassen wir unseren Lesern. Die Attkonservativen und der Iauernöund. Der Tiroler Bauernbund will statutengemäß Bauern politik und keine Parteipolitik betreiben. Indem der Bauern bund Bauernpolitik betreibt, kommt er qanz von selber in die Not wendigkeit, sich mic den verschiedenen im Lande bestehenden politi schen Parteien auseinander zu setzen und deren Stellungnahme zum Bauernbund zu prüfen. Da ist es nun eine landbekannte Tat- sache, daß die Partei der Altkonservatioen

dem Tiroler Bauernbund von allem Anfänge an höchst feindselig gegenüber stand und daß tue altkonservative Partei bis heute kein Mittel unversucht gelassen, den Bauernbund zu schädigen und womöglich zu Grunde zu richten. Als der großartige Bauerntag in Sterzing zusammentrat und auf demselben bei 7000 Bauern zusammenkamen, da glänzten die altkonservativen Führer und Abgeordneten vollzählig und aus nahmslos durch ihre Abwesenheit. Die allkonservativen Zeitungen aber haben den Sterzinger Bauerntag wochenlang

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 28.02.1919
Umfang: 12
öeuc a» Zum Wahlergebnis. In der vorigen Nummer der „Bauernzeitung" wurden einige Ursachen angegeben, welche bei den letzten Wahlen für den Bauernbund den Verlust von zwei Mandaten gebracht haben. Der Artikel schloß mit der Frage: Was ist nun angesichts der durch die Wahlen geschaf- fenen Lage für die Zukunft zu tun? Vor allem hat der Tiroler Bauernbund keine Ursache, irgendwie verzagt zu sein. Der Bauernbund war bsi den Wahlen die weitaus stärkste Partei. Die Ziffer von über 50.000 abgegebenen

Stimmen kann sich gewiß überall mit Ehren sehen lassen und zwingt Feind und Freund, mit dem Bauernbund als ausschlag gebenden Faktor auch für die Zukunft zu rechnen. Aber daneben bleibt es auch wahr, daß der Bauernbund zwei Mandate verloren hat und daß derselbe, wenn er die daran schuldigen Verhältnisse ungestört weiter bestehen und wirken läßt, auch die noch übrigen Mandate verlieren wird. Wir sind uns bewußt, während der Wahlen nur eine sehr mäßige Agitation betrieben zu haben, welche überdies

unsere Folgerun gen ziehen zu dürfen. Während der Wahlen ist sehr häufig Volks verein gleichbedeutend mit Tiroler Volkspar tei gehalten worden und ein anderesmal der Bauernbund als ein Tel! des Volksvereines genommen worden. Um solchen unliebsamen Unklarheiten für die Zukunft vorzubeugen, ist eine deutlichere Unterscheidung notwendig. Der Bauernbund ist die Organisation des Bauernstandes und erhebt als solche den An spruch, daß ihm Bauernstimmen, männliche und weibliche, organisierte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 07.04.1905
Umfang: 16
vielleicht diese über Nacht gekommene Versammlungstätigkeit des Volksvereines nicht zum Trutze gegen den Bauernbund? Hat der Landtapsabgeordnete Professor Malfatti bei der Volkr vereinter iammlung in Rentsch nicht selbst gesagt, daß Volkeverein und Bauernbund nebeneinander nicht bestehen können? Somit steht auch fest, daß der Volksverein gegen den Bauernbund ist. Nach- dem damit bewiesen ist, daß der Volksverein gegen den Bauern bund ist, so ist cs nach dem Verbote der hochwft. Landesbischöse

auch klar, daß ebenso, wie die bauernbundkreundlichen Priester für den Bauernbund nicht eintret en dürfen, die bauernbundseind- lichen Priester, ohne das sürstbischöfliche Verbot zu ver etzen. auch unter dem Deckmantel des Volksvereines nicht gegen den Bauern bund auftreten dürfen. Wenn Priester selbst ein derartiges Verbot mißachten, so müssen sie es sich eben gefallen lassen, daß wir es ihnen sagen. Direkt unwahr ist es, daß wir die Priester als solche beleidigt haben. Durch diesen Bericht

141 Bund»smitglieder. Ter Volkeverein zahlt h er 25 Mit glieder, von denen 20 Mitglieder des Bauernbundes sind. Tie meisten dieser 20 haben in der Plauderstube erklärt, aus dem Dolksvereine auszutreten. Mehrere Volksvereinsmitglicder wissen nicht einmal, ob sie dem Vereine angehören oder nicht, denn sie erhielten keine Vereinsschriften mehr, auch der Jahresbeitrag wurde seit Jahren nicht mehr eingehoben Da nun der Bauernbund den Volksverein aus dem tiefen Schlaf aufgerüttelt hat, erinnern

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 14.02.1919
Umfang: 12
die des Volksvereines (Bauernbund A- Volks verein bilden die Volkspartei). Der Zweck zweier Listen ist, damit die katholischen Wäh ler in Stadt und Land, je nach ihrem Lebensberufe, eine Auswahl haben und fr eine Liste von den beiden wählen können, die ihnen bester entspricht, das heißt, in der sich auch Kandidaten ihres Berufs st andes befinden. Die Aufstellung von zwei Kandi datenlisten wurde deshalb einstimmig von der Volkspartei beschlossen, weil es u n m ö g- lich war, auf einer Liste Kandidaten al ler

Bsrufsstände aufzustellen, abgesehen da von, daß sich dabei auch Schwierigkeiten in der Rangordnung der Kandidaten er geben hätte. Die Koppelung der Liste hat den Zweck, daß der Partei, gegenüber den ande ren Parteien, keine Stimme verloren geht. Von den bisherigen acht Mandaten Nord tirols hatte der Bauernbund 5 Man- Die Obsorge für die Heim lehrer! Wie alle anderen Vereinigungen, hat auch der Tiroler Bauernbund unter‘ dem Kriege schwer - gelitten. Das Vereinsleben wurde durch die polizeiliche Knebelung

während des Krieges stark behindert, teilweise sogar ganz unterbunden. Jetzt, wo diese Fesseln endlich weggefallen sind, ist es die Pflicht des Bauern bundes, feine ganze Kraft der Heilung der durch den Krieg geschlagenen Wunden zuzu wenden.' Einen Gegenstand besonderer Obsorge bil den für den Bauernbund die überaus zahl reichen Heimkehrer, sowohl diejenigen, welche sich schon in ihrer Heimat befinden, als auch jene, welche ihre baldigste Heimkehr aus der Gefangenschaft erwarten. Es ist bereits an anderer Stelle

unseres Blattes weitläufiger ausgeführt, in welcher Weife sich der Bundesobmann Schraffl bemüht, das Los unserer Kriegsgefangenen zu erleichtern und deren baldige Heimkehr zu erwirken. Die aus dem Kriege heimgekehrten Bauern und Bauernsöhne bilden für unsere Land wirtschaft und für unseren Bauernbund ein besonders wertvolles Kapital. Diese Männer haben ein schönes Stück Welt gesehen und viele Erfahrungen gesam melt. So oft haben sie mutig dem Tod ins Auge geschaut und durch Jahre alle Strapazen

Intereste an der Kandidatenliste des Volksvereines zeigen, sollten für diese Liste stimmen. Die Sem Bauernstände angehörlgrn ÄahDerechtigten VeUonen SoHen ge schlossen für öle Bundeslifte einireten und sich dabei von niemanden, wer es immer fein möge, abwendig machen lasten. Warum? 1- Ist der katholische Tiroler Bauernbund die Stand esorganisation der Ti ro ! e r B a u e r n. und nach dem der Bauern stand die H a u p t b e v 8 ! k e r u n g des Lan des in sich schließt

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