1.006 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/13_09_1904/SVB_1904_09_13_3_object_1948033.png
Seite 3 von 8
Datum: 13.09.1904
Umfang: 8
noch zu niedrig. Da dem Bauernstand nun. von anderer Seite nicht geholfen werde, so müsse er sich halt selber helfen und hiezu sei der Zusammmschluß in den Bauernbund notwendig. : Hierauf sprach der Herr Pfarrer Kaufmann von Barbian. Er sprach seine Befriedigung darüber aus, daß so viele Bauern erschienen; Interesse soll sein für den Bauernbund. Derselbe sei das wirk samste Mittel, um den Bauern zu helfen. Im hohen Hause in Wien selbst habe man Freude, wenn die 'Bauern zusammenhalten. Der Bauernbund

, wird auch den Zwistigkeiten ein Ende machen. Es wird dann e i n e katholische Partei sein. Darum tretet allesamt dem Bauernbund bei. Werbet für den selben ! Bleibet dem Reimmichel treu.. Hallet die „Bauern-Zeitung'. Wir gehen durchaus ehrlich zu Werke; alle werden zu Versammlungen eingeladen und wir freuen uns, wenn alle kommen. > / Dann ergriff wiederum Abgeordneter S ch ra f fl das Wort Er sprach über Weideschonung. Wir Müssen ein anderes Gesetz bekommen, sonst gehen die Gemeinden zu Grunde. Auf die Erhaltung

Bauernbund den Streit zwischen konservativ und christlichsozial beiseite zu lassen. Jrq Bauernbund werde nicht gestritten, , dort müsse gemeinsam ge arbeitet werden. Der Bauernbund bedeute einfach, einen Schutz für die Bauern und fei neutral. In dieser Broschüre heißt eS: „Die Konservativen seien gegen den Bauernbund. Der Bauernbund sei., verdächtig, weil er sich zur grünen Fahne der Land wirtschaft bekenne, dann weil, Ritter v. Hohenblum der Hauptreferent für land- und forstwirtschaftliche Interessen

, sich um den Bauernbund annahm.' Ueb- rigens haben diesen gerade die Konservativen zuerst nach Tirol berufen, nämlich der konservative Bauern bund von Bruneck. Daß. wir den Bauernbund unter Hohenblum stellen, wie es in der Broschüre weiter heißt, ist übrigens eine aufgelegte Unwahrheit. Und dann, wer ist gegen die Bischöfe? Wir einmal nicht. Der Bauernbund ist ein Weg der Rettung. Man gebe dem Volke, was ihm gebührt. ^ Im Reichsrat ist sieben Jahre lang nichts geschehen. DaS muß anders werden. Also fest zusammen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1905/24_03_1905/SVB_1905_03_24_2_object_2530291.png
Seite 2 von 10
Datum: 24.03.1905
Umfang: 10
eite 2 jenen Grundsätzen eingerichtet, welche die oberste kirchliche Autorität für solche Ver eine aufgestellt hat. Wir werden das beweisen. Der Tiroler Bauernbund ist keine einfache Berufsorganisation der Bauern auf rein agrarischem Boden. Seine Statuten bekommt man zwar nicht zu Gesichte, sie sind auch noch nie veröffentlicht worden. Aber sein Programm umfaßt nach den letzten „Mitteilungen' folgendes Gebiet: „Pflege der Landwirtschaft, Aufklärung des christlichen Volkes, Schutz der religiösen

und natio nalen Interessen, Hilfe in allen öffentlichen Ange legenheiten. Der Bauernbund hat ein weites Ar beitsfeld zum Schutz und Frommen seiner. Mit glieder.' Er will also alle sozialen Interessen des Bauernstandes schützen, er ist ein sozialer Ver ein. Von solchen Vereinen aber sagt der hochwst. Fürstbischof von Trient, Dr. Endrici, 'am 26. Fe bruar 1905 in Brixen: „Daher ist es unumgänglich notwendig, um zu einer vorteilhaften Lösung dieser Frage beizu tragen, daß der Klerus und die Katholiken

besorgen. Wir können es schließlich nicht verbergen, daß es uns Bauern tief verletzt und schmerzt, daß unsere Bischöfe, obwohl selber Bauern söhne, einen solchen Mangel an Wohlwollen unserem Bunde entgegenbringen. Daß man den Priestern befohlen, den Bauernbund zu meiden, werden wir uns gut aufmerken und je nach Bedarf von Zeit zu Zeit daran erinnern. „Man hat auf altkonservativer Seite das Schlagwort ausgegeben, recht tüchtig für den Volks verein, also gegen den Bauernbund zu arbeiten

und dem Volksverein recht viele Mitglieder zuzu führen. Wir Bauern geben darauf damit Antwort, daß wir ebenso eifrig für den Bauernbund arbeiten und demselben wo möglich alle Bauern als Mit glieder zuführen. Daß für den Volksverein auch die Bischöfe sind, verschlägt nicht mehr so viel. Mit dem 26. Februar sind die Bischöfe konservative Partei männer geworden und die altkonservative Partei hat seitdem um zwei erklärte und einflußreiche Anhänger mehr. Das kann an der Sachlage nicht gar so viel ändern

. „Was würde man sagen, wenn wir den Stiel einmal umdrehen und in folgender Weise das Ur teil zusammenstellen wollten: Die Altkonservativen sind sehr bauernfeindlich; die Bischöfe halten mit den Ältkonservativen; also sind auch die Bischöfe sehr bauernfeindlich? „Die adeligen Großgrundbesitzer und die alt konservativen Führer fürchten wegen des Bauern bundes ganz ernstlich um ihre Herrschast im Lande Tirol. Es war ihnen deshalb nicht genug, die Landes bischöfe gegen den Bauernbund aufzubieten; sie machen vielmehr

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TVB/1904/24_07_1904/TVB_1904_07_24_1_object_2170018.png
Seite 1 von 16
Datum: 24.07.1904
Umfang: 16
. Wie ich das letztemal nach unserem Diskurs vom ,Äötl^-Mann fort bin, da hat's mir keine Ruh' gelassen, ich bin ganz ins Strupeln und Sinnieren gekommen und hab' alleweil nach- gekopst, wie ich denn für den Bauernbund arbeiten soll. Da ist mir eingefallen : ,Ruep, spitzest dir wieder einmal deine Feder und schreibst den Leuten ein Briefs Gesagt, getan! Eine ganze Nacht hab' ich über dem Brief studiert und simuliert — bei Tag hab' ich müssen mit der Heugabel um fahren. — Wie ich mir aber in der Nacht alleweil

können. Und was hab' ich euch denn zu schreiben? — Weiter nichts als ein paar Wörtlein vom Bauernbund und daß ihr alle in den Bund eintreten sollt, sowohl Bauer als Besitzer (auch Besitzerinnen), Pächter und Knecht. Der Bauernbund gehört uns Bauern und es ist eine Ehrensache für uns, daß wir einen großen und mächtigen Bund haben, vor dem auch die Herren den Hut abtun müssen. Wenn einmal unser fünfzehn- oder zwanzigtausend Tiroler Bauern bei nander sind, dann ist's für einen jeden eine Ehre, wenn er sagen kann: ,Jck gehör

' auch zum Bauernbund!' Aber wegen der Ehre ist just oer Bauernbund nicht gegründet worden, sondern wegen dem Nutzen. Was für einen Nutzen der Bauernbund stiften und wie er den Bauern helfen will, das ist euch alles längst schon im ,Böt? auseinandergelegt worden; aber ein bißchen nachhelfen möcht' ich dem ,Bötl'-Mann doch noch. Schaut, nach meinem Sinn geht's dem Bauernstand heut zutage gerad' so wie einer dünnen Mauer, die man in den Bach hineinbaut. Da fällt ein Bröckl weg, dort fällt ein Bröckl

ist's fertig; es rumpelt alles zusammen und der Bauernstand ist verloren. — Um diese Zersetzung und dieses schleichende Uebel aufzuhalten, ist der Bauernbund gegründet worden. Die Mauer muß stärker und dicker gefügt werden. Alle anderen Stände, wie z. B. die Lehrer, die Beamten, die Handelsleute, ja selbst die Arbeiter haben sich zusammengetan, vereinigt und dadurch sind sie stark und mächtig geworden — nur wir Bauern stehen noch da wie die Bolzen in einem Erbsenacker. Wir haben wohl

die landwirtschaftlichen Bezirks- genossenschasten, aber das ist keine richtige Vereinigung (Organi sation); die Bezirksgenossenschaften vermögen nicht, die Bauern zusammenzuhalten. Der Bauernbund hingegen will nicht nur das Standesbewußtsein und das Gefühl der Zusammengehörigkeit kräftigen, er will und er kann alles, was zum Bauernstand gehört (Bauern und Dienstboten), zusammenhalten und zwar sest zu sammenhalten. Das ist die wichtigste Aufgabe, die der Bauern bund hat, und durch die Erfüllung dieser Aufgabe

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1910/16_11_1910/SVB_1910_11_16_3_object_2552694.png
Seite 3 von 8
Datum: 16.11.1910
Umfang: 8
, 13. November. Der Tiroler Bauernbund hielt heute seine 7. ordentliche Generalversammlung in den Mauem deS so herrlich gelegenen Bruncck ab. Der Besuch ließ zu wünschen übrig. Nach dem vorgetragenen Rechenschaftsbericht betrugen die Emnahmen im verflossenen Vereinsjahre Kr. 22.79625, die AuS- gaben Kr. 14.656 62, Kassarest Kr. 8239'63. Nachmittags sand im katholischen Vereinshause eine allgemein zugängliche Bauernversammlung statt. Dieselbe wurde vom Abgeordneten Schraffl als Bundesobmann um Uhr eröffnet

so viel erreicht werden und wir müssen energisch gegen jene vorgehen, welche Judasse unter uns sind. (Unter dieser schmeichelhaften Be zeichnung dürfte der christlich.soziale Abgeordnete v. Pantz gemeint sein, der kürzlich vom niederöster- reichischen Bauernbund geächtet wurde.) Es sreue ihn, heute zu sehen, daß der Friede zwischen den Katholiken Tirols hergestellt sei (!) und daß die Katholiken nicht mehr als solche erster und zweiter Güte bezeichnet werden. „Deshalb stehe ich heute hier,' suhr Redner

. Die folgenden Redner mußten sich mit einem spär lichen Applaus begnügen. Schrasfl begrüßt nun speziell die erschienenen Abgeordneten Pfarrer Bauchinger, Niedrist, Prosessor Schöpfer, Winkler, Frick, Gratz und Rainer und erteilt Abg. Niedrist das Wort. Abg. Niedrist schickt voraus, daß es ihm schwer falle, nach einer solchen Kapazität wie Dekan Bauchinger, der im niederösterreichischen Bauern bund Stabsossizier, er selbst dagegen im Tiroler Bauernbund nur ein sogenannter „Pfeifendeckel' sei, das Wort

zu ergreifen. Niedrist sprach sodann über Ziele und Ausgaben des Bauernbundes, was der Bauernbund bisher erreicht hat, über den Protest gegen die Grenzsperre, die Stellung der Bauern zur Resorm des Landtagswahlrechtes. Vielfach werde behauptet, daß der Tiroler Bauernbund weiter nichts geleistet, als den dummen Bauern kalender hergegeben habe. Er erinnere an den 14. Mai 1907, wo der Bauernbund in einer einzigen Schlacht alles erobert habe. Er fragt, ist es im Kurienparlament jemand eingefallen, daS Militär

über den Meliora tionsfond, der von vier auf acht Millionen Kronen erhöht wurde, und verglich den Bauernbund mit dem Riesen Goliath. Wenn der Riese Goliath einmal wissen werde, wie stark er ist, dann werden wir mit der roten Internationale, der Sozialdemo kratie, und wie alles das Anhängsel heißt, leicht sertig werden. Redner kam auf die Erfolge im Landtage zu sprechen und sagt: „Ihr werdet sagen, daß der Niedrist sich bei den Kosten, die durch die Bewilligung entstanden find, vorbeigedrückt hat; Ihr werdet

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/01_04_1905/SVB_1905_04_01_1_object_1949664.png
Seite 1 von 10
Datum: 01.04.1905
Umfang: 10
, sie umgestalten das Höchste. Kreiten. Der Hiroker Aauernöund' ist heute das Um und Aus der ganzen Heutigen öffentlichen Bewegung in Tirol. Auf der einen Seite steigert sich täglich die aus der Erkenntnis von der Notwendigkeit eines bäuerlichen Zusammen schlusses herausgewachsene Begeisterung für dm Bauernbund, auf der anderen Seite dämmert die Einficht auf, daß der Bauernbund, wenn der Be wegung nicht allsogleich Prügel gelegt werden, alle Bauern Tirols zusamenschließen wird, wodurch die Bauern

eine für die Feinde des Bauernbundes sehr zu sürchtende Macht werden; aus der einen Seite um so rührigere Anwerbung für den Bauernbund, je mehr die Gcgenagitation einsetzt, auf der anderen Seite steigender Grimm gegen den Bauernbund, je größer derselbe wird. Kurz: es herrscht eine Be wegung im Lande, wie sie außerhalb der Wahlzeit noch nie so lebhaft war, ein Zeichen, daß auch in Tirol nun die Zeit angebrochen ist, wo die Bauern schaft sich um die politischen Angelegenheiten selbst kümmert. Jetzt geht durchs

-bündlerischen Bewegung zu verhindern und den allerorts im Bauernstande hervorfirebenden Drang nach Selbsthilfe in gute Form zu bringen. Wenn man sich erinnert, was der Bauernbund Rokitanskys an Programmlofigkeit und schamloser Verhetzung des Bauernstandes in Steiermark und Kärnten geleistet, bald den Deutschnationalen, bald den Sozialdemokraten, bald beiden zusammen dienmd, wenn man weiß, wie viel Zunder gerade in Tirol infolge eines rückständigen Wahlrechtes aufgehäuft liegt, muß man es dankbar begrüßen

sie verdrängte dabei niemanden, im Gegenteil, sie schuf den Bauernbund als eine über den Parteien stehende Organisation, für welche alle zur Mitarbeit eingeladen waren. Es war nicht die Schuld der Christlichsozialen, 'baß sich die altkonservatioe Partei Tirols von der Mitarbeit fernhielt und damit das werbende Ver dienst um die Sammlung der Tiroler Bauern den Christlichsozialen allein überljeß. Es ist nun zu spät, wenn jetzt von altkonseroativer Seite versucht wird, nicht mitzuarbeiten^ wohl aber zu hemmen

, obwohl von Seite der LaudeSbischöfe dem altkönser- vativen Klerus Tirols die Agitation gegen den Bund verboten worden ist. Es mag nun sein, daß im Landtage abermals die Wahlreform durch verschiedene Winkelzüge ver hindert wird, sicher aber ist es, daß bei den NeichS- ratSwahlen im Jahre 1906 der Tiroler Bauernbund zum erstenmale seineAvaft bei den Wahlen in einer Weise betätigen wird, welche zu erheblichen Ver änderungen in unserem Lande sühren dürste. Kundschau. Kurze Nachrichten. Endlich

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/30_03_1905/SVB_1905_03_30_4_object_1949653.png
Seite 4 von 8
Datum: 30.03.1905
Umfang: 8
. Während der Bauernbund eine immer größere Ausdehnung entfaltet und bald eine unüberwindliche Phalanx bilden wird, schwindet das Ansehen der Altkonservativen immer mehr im Tiroler Volke und in kurzer Zeit werden wir unseren Lesern die „tieferschütternde Nachricht' vermelden können, daß die politische Firma „Aschaber, Tragseil, Baron Unterrichter und Cie.' Pleite gemacht hat — trotz allerhöchster Gönnerschaft einer Exzellenz. Abgeblitzte Mauderstüöter. In LatzfonS bei Klausen besitzt der Bauern bund

eine sehr ansehnliche Zahl von Mitgliedern ; überhaupt ist dort sozusagen die ganze Gemewde bauernbundfreundlich gesinnt. Um gleichsam eine „Mission' gegen diese Einigungsbewegung des Bauernstandes zu halten, wurden nun für Sonntag ewige konservative „Größen' (?) zur Veranstaltung einer „Volksvereinsplauderstnbe' nach LatzfonS be> stellt. Die Latzfonfer nahmen aber den Konservati ven diesen Störungsversuch der Banernbundbewe- gung sehr übel. Sie wollten den Bauernbund, dessen Zeitung und die Führer

gegen die Geistlichen gehetzt. Daß dies eine infame Verleumdung ist, braucht nicht noch erst: ge sagt zu werden. Wenn es aber Geistliche wagen, im Ungehorsam gegen das bischöfliche Verbot gegen den Bauernbund offen zu agitieren, so müssen sie es auch haben, daß die Bauernbündler sie an das bischöfliche Verbot erinnernd Die Bauern von Tirol lassen sich einmal das Standesbündnis nicht wehren und wenn sich Leute finden, welche es wagen, gegen das Einigungsbestreben zu arbeiten, so braucht eS niemand wunder zu nehmen

, durch welches den Priestern untersagt ist, für den Bauernbund tätig zu sein; 3. es möchte vor allem dem Redakteur deS „Volks-- boten', dem allbeliebten und verehrten Bauern freunde Reimmichl wieder gestattet werden, für den Bauernbund seine unschätzbare Kraft einzusetzen.— Der hochwst. Fürstbischof gab auf diese Bitten zur Antwort: 1. Dem Reimmichl sei nie verboten wor den, für den Bauernstand tätig zu sein; er habe dies auch bisher getan und wird es weiterhin tun können. 2. DaS Verbot an den Klerus, sowohl

für als gegen den Bauernbund tätig zu sein, sei von den Bischöfen in der Abficht, den Frieden besonders im Klerus herzustellen, aber keweswegs, um gegen den Bauernbund Stellung zu nehmen, erlassen wor den. Um das Verbot aufheben zu können, müsse der Oberhirt sich mit den zwei anderen Landes- bischö^en ins Einvernehmen setzen. 3. Der Fürst bischof betonte, er stehe dem Bauernstand, wie allen seinen Diözesanen, wohlwollend gegenüber, er sei keineswegs gegen eine Organisation der Bauern, heiße sie wie immer

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1907/25_02_1907/SVB_1907_02_25_2_object_2541510.png
Seite 2 von 10
Datum: 25.02.1907
Umfang: 10
Seite 2 Tiroler?>ol?Z^2tL 23. Februar 18L7 glauben, daß wir dies zu erreichen überhaupt imstande seien?' Dr. Schöpser will damit sagen, daß ihm der Bauernbund über den Kopf gewachsen ist, daß er und Herr Schraffl die Geschobenen sind. Wie schwer muß dem Herrn Dr. Schöpser dies Geständnis fallen! Die Geister, die sie riefen, werden sie nicht mehr los! Ist das aber nicht zugleich der Beweis, daß es höchste. Zeit ist, von der bisherigen Praxis abzustehen und die guten Elemente des Bauern bundes

von der schiefen Ebene zurückzuhalten. Wenn Dr. Schöpfer den Bauernbund immer radikaler werden läßt und den Vorwärtsstürmenden immer entschuldigt, daß er ihn nicht einhalten kann, glaubt er denn nicht, daß einmal eine Zeit kommen kann, wo dem Herrn Professor ein weiteres Nachlaufen über bestimmte Grenzen hinaus nicht mehr möglich ist. Es ist ein recht sonderbares Armutszeugnis, das sich Herr Dr. Schöpfer da selber ausstellt. Anstatt, daß die Führer vorausgehen, laufen sie hinten- nach! Wenn die Herren Schraffl

und Schöpfer den radikalsten Agitatoren die Führung des Bundes überlassen und sie selber nur hintendrein marschie ren, werden sie mit ihrer Gründung noch bedenk liche Zeiten erleben! Der Bauernbund ist heute nach dem Beweise des Herrn Schöpfer das Hin dernis des Friedens in Tirol geworden; was wird der „Reimmichl' zu dieser Leistung des Herrn Professor sagen, jener „Reimmichl', der sich die idealsten Zeiten für das kath. Tirolerland aus die sem Bauernbund versprach! Uebrigens können wir diese Anschwkirzung

des Bauernbundes durch den Herrn Prosessor Schöpfer nicht recht begründet finden. Wir glauben im Gegenteil, daß auch im Bauern bund noch recht viele Elemente sind, die nur mit Widerwillen und Unlust sich neuerdings in den Kampf Hetzen lassen. Der Herr Prosessor trägt nur recht schwarz auf, um sich selber zu rehabilitieren, er wälzt auf den Bauernbund seine eigenen Ge danken ab! Sollte übrigens der Bauernbund offi ziell das wirklich sein, wozu ihn Dr. Schöpfer verdäch tigt, nämlich der eigentliche

Friedenshinderer in Tirol, so bitten wir doch zu bedenken, daß viele Mitglie der ihn in einem solchen Falle verlassen werden und zweitens, daß wir in Deutschtirol 120.000 Wähler haben, während der Bauernbund angeblich 16.000 zählt. Für die Friedensfreunde in Tirol / aus beiden Lagern bleiben noch recht tröstliche Ziffern übrig! Die Liberalen und Sozialdemokraten zahlen sicher nicht nach Zehntausenden. Wenn alle Friedensfreunde in Tirol fest bleiben und allen Einflüsterungen zum Trotz sich nicht verhetzen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/25_08_1904/SVB_1904_08_25_2_object_1947870.png
Seite 2 von 8
Datum: 25.08.1904
Umfang: 8
und Schraffl zogen unter den Klängen der Musik und Pöllerschüssen zum Ver sammlungsplatze beim Kohlerwirte, wo dann die Anwesenden von 11/4 Uhr bis 5^2 Uhr mit gespannter Aufmerksamkeit den zündenden Worten der Redner lauschten. Zum Vorsitzenden wurde Pfarrer Jenal gewählt. Zuerst sprach Dr. Schöpfer in ge diegener Weise über den Bauernbund und über bäuerliche Verhältnisse und mahnte zum Zusammen halten und zur Eintracht. Nach ihm erhielt S chras fl das Wort, welcher in semer Rede über den Reichstag

unter dem Vorfitze deS- hochw. Herrn Ortspfarrers Waibl eine .Plauderstube abgehalten worden, wobei der neu zu gründende Bauernbund den Gegenstand der Erör terungen bildete. ES ist gar keine Reklame gemacht worden und dennoch haben sich etwa 120 Mann eingefunden, um den Worten des Herrn I. Grätz, Gemeindevorstehers von Mühlbachl, und deS hochw. Herrn Pfarrers Marthe von Reith zuzuhören. Gratz sprach darüber, daß es verfehlt sei, wenn die Bauern sich gar nicht um Politik kümmern ; denn dadurch haben sie seit

. Hernach legte der 78jährige Fr. Kneisl von Jnzing seine Geschichte vor, wie er seit dem 48er Jahre aus einem Liberalen ein Christlichsozialer geworden sei und sagte, daß er jetzt den Bauernbund als einzige Hilfe, für den Bauernstand erkenne. Pfarrer Marthe v on Reith besprach die zwei Punkte: „Was w ill der Bauern bund?' und „Was g ibt der Bauernbund?' a)Der Bauernbund will die Bauern des ganzen Landes vereinigen zu einer großen Macht, die dann doch einmal in den hohen Regierungskreisen gehört

will. Eure Kinder werden es euch danken, b) Der Bauernbund wird auch viel leisten. Doch dürft ihr nicht hoffen, daß über Nacht plötzlich alles anders wird, sondern erst im Laufe der Zeit. Wenn 10.000 Mitglieder ihre Krone zahlen, kann jährlich viel getan werden; wenn aber alle eifrig beitreten und Mitglieder werben, dann gibt's 20.000 und mehr Mitglieder ab und mit 20.000 T pro Jahr wird denn doch möglich sein, was der „Tiroler Volksbote' in Nr. 14 vom 26. Juni d. I. den verabredeten Statuten gemäß als kommende

Leistungen des Bauernbundes angedeutet hat: Aus kunstsstelle, Rechtsschutz und Schiedsgericht, Orga nisation der Berufsgenoffenschaften, Lagerhäuser, Fachschulen, besonders aber Gemeinfinn und Zu sammenhalt der Bauernschaft, Liebe zum Landleben und Einschränkung des ewigen Stadtlaufens. Drum nochmals, Bauern, werbet und werdet Mitglieder für den neu zu gründenden Bauernbund. Wie schön wird'S fein, wenn wir am Tage der Gründung schon 10.000 Mitglieder haben werden, wenn alles mit Bewunderung

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1910/16_11_1910/BRG_1910_11_16_7_object_778134.png
Seite 7 von 18
Datum: 16.11.1910
Umfang: 18
, 13. Noo. (Generalversammlung de» Tiroler Bauernbundes) Der Tiroler Bauernbund hielt heute hier seine 7. ordentliche Generalversammlung. Der Besuch lietz zu wünschen übrig. Nach dem Rechenschaftsberichte betrugen die Einnahmen K22 796 25, die Ausgaben K 14.556 62, Kassarest K 8239 63. Nachmiltag» fand im katho lischen Dereinshause eine allgemein zugängliche Lauernversammlung statt und wurde vom Bunder- obmann Schroff! um '/.3 Uhr eröffnet. Abg. Pfarrer Bauchinger überbrachte den Brudergrutz

begnügen. .Abg. Riedrift sagt, datz es ihm schwer falle, nach einer solchen Kapazität wie Dekan Bauchinger, der im niederösterreichifchen Bauernbund Stabsosfizier, «ährend er (Niedrift) selbst dagegen im Tiroler Der BurggrSfler Bauernbund mit ein sogenannter „Pseifendcckel' sei, das Wort zu ergreifen, sprach dann über Ziele und Aufgabe des Bauernbundes und was der Bauern bund erreicht hat. Vielfach wurde behauptet, datz der Tiroler Bauernbund weiter nichts geleistet, als dc.r dummen Bauernkalender

hergegeben habe, man denke aber an den Sieg von 14. Mai 1907, wo der Bauernbund alles erobert habe. Ist ea im Kurienparlament jemand eingefallen, das Militär aufzubessern? Jetzt sind 10 Millionen dazu gegeben worden. Man habe es Abg. Schrasfl sehr übel ver merkt, datz er mit der Erhöhung der Löhnung bei den Osfizieren angefangen. Es sei aber selbstver ständlich, datz die Abrichter unserer Söhne auch etwas bekommen. Den Bauernbund verglich er mit den Riesen Goliath, wenn er einmal wisse wie stark

, der eines trinkt, der soll zahlen. Allerdings kann man in manchem Gasthaus abends am Tische nackt tanzen, weil niemand an wesend ist.' Redner tritt für die Organisation der Bauern ein und meint, es dürfe niemand glauben, daß er für die Krone, die er in den Bauernbund einzahlt, zu Neujahr fünf Dulden oder eine goldene Uhr bekomme. Er fordert auf. die Abgeordneten zu benützen, die nicht mehr in Karlsbad, Italien oder weitz Go!r wo zu suchen sind (Aegypten!), sondern sich jrtzt unter den Wählern befinden

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/11_04_1905/SVB_1905_04_11_1_object_1949741.png
Seite 1 von 8
Datum: 11.04.1905
Umfang: 8
. 4. Jeder, der unsere wirtschaftlichen und geistigen Interessen gefährdet oder bekämpft, wird als Banern- feind behandelt, jedem, der dieselben fördert, reichen wir die Bruderhand. 5. Der Bauernbund handelt nach dem bewahrten Grundsatz, daß in der Einigkeit die Macht liegt. Alle Mitglieder treten für das geringste Mitglied ein und jedes Mitglied muß für alle eintreten. 6. Wir erblicken die beste und wirksamste För derung der Bauerninteressen in der sofortigen prak tischen Anwendung dieses Grundsatzes. Die BundeS

zu beft:eien und seinen Kindern den Besitz der heimatlich en Scholle zusichern. Möge niemand, der Ueber fluß hat und anderen Wohltaten erweisen kann, den Bauernbund vergessen. Kein Geldist besser' angewandt, als das zur Rettung des Bauernstandes bestimmt ist. - - 9. Der Bauernbund kämpft für die Freiheit der Bauern, für ^Gleichberechtigung, für Recht und Gesetz. Seine Versammlungen find öffentlich und jedermann wird Redefreiheit gewährt. Wer sich im Rechte fühlt, braucht das offene Wort nicht zu fürchten

. Die Bauernfeinde verbreiten ihre Verleum dungen unter dem Stutze «monymer Zeitungsangriffe und in Versammlungen, in denen mit großer Schlau heit ten Angegriffenen jede Gegenrede unmöglich gemacht wird. Ans dieser Tatsache erhellt, daß die Bauernfeinde fich klar bewußt find, eine schlechte Sache mit schlechten Mitteln zu vertreten. Wir hallen es unter unserer Würde, uns mit den von professionellen Verleumdern gegen den Bauernbund vorgebrachten Verdächtigungen und Beschimpfungen zu beschäftigen und sprechen

des Wortes Gottes sagen? Doch, was will man erwarten, wenn sogar einer der Führer der blinden Hetze selbst, der Abgeordnete Pfarrer Schrott, den Bauernbund in öffent licher Versammlung den — Tenfelsbund (!) nennt? Wenn am grünm Holze dies geschieht, d. h., wenn gerade derjenige, welcher in sewen Ver sammlungen stets demonstrativ beteuert, nicht nur den Befehlen der Bischöfe zu gehorchen, sondern auch deren Wünschen sogar dann, wenn fich selbe auf außerkirchliche Angelegenheiten erstrecken, nachzu kommen

, das Verbot der Bischöfe hinsichtlich der Agitation gegen den Bauernbund offen mit Füßen tritt, was soll man dann von den von Schrott Geführten erwarten! Der blinde Parteihaß treibt gar sonderbare Blüten! So hat jüngst der Seel sorger der Gemewde V. in einer Plauderstube des Volksvereines diejenigen, welche das „Bötl' und die „Bauernzeitung' lesen, als reif fürs — NarrenhauS erklärt! Gerade solche parteipolitische Exzesse find es, welche den ' Sozialdemokraten die allerbeste Agitation besorgen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1905/17_05_1905/SVB_1905_05_17_1_object_2530561.png
Seite 1 von 8
Datum: 17.05.1905
Umfang: 8
Sprache gegen die Konservativen, namentlich be klagte er sich in der erregtesten Weise über die „feindselige Haltung der Konservativen gegen den Bauernbund'. Eine wirklich merkwürdige, oder sagen wir richtiger: unehrliche Taktik. Die Konsev vativen haben monatelang gar keine Versammlung gehalten und über den Bauernbund gar nichts ge sagt; sie haben sich vom Bauernbund vollständig fernegehalten, wozu auch die konservativen Laien guten Grund hatten, weil die Bischöfe den Geist lichen die Teilnahme

verboten haben. In Tirol ist eS von jeher so gewesen, wenn einmal die Bi schöse und Priester irgendwo nicht mittun, ist die Sache auch den konservativen Laien von jeher ver dächtig gewesen. Was haben nun die Bauern bündler in dieser Zeit getan? Sie haben die Kon seroativen Tirols gerade deshalb, weil sie beim Bauernbund nicht mittaten, im ganzen Lande als Bauernfeinde verdächtigt und ausgeschrien; ja der Abg. Schrasfl hat in einer Aufforderung zur Unter fertigung einer Petition an den Reichsrat

;en konservativen Rednern gegenüber getan, daß 'ich die konservativen Redner bei allen diesen Ver- ammlungen aller Ausfälle enthielten und in der !onziliantesten und versöhnlichsten Weise gesprochen laben. Das nennt man die feindselige Haltung der Konservativen gegen den Bauernbund, die in Sankt Pauls stürmische „Pfui!'-Rufe hervorgerusen haben oll. Man verlangt von den Konservativen, daß sie sich ruhig im ganzen Lande als Banernseinde aus schreien lassen, daß sie sich nicht dagegen wehren

, daß sie sich gegen einen solchen Vorwurs, der das Volk gegen sie erbittern muß, nicht verteidigen; dann könnte man ruhig sagen, seht, die Konser vativen sind so sehr ihrer Schuld bewußt, daß sie sich nicht einmal zu verteidigen wagen. Man nenne uns nur einen einzigen Angriff oder unwahren und ungerechten Vorwurf, den die Konservativen gegen den Bauernbund erhoben haben. Bis dahin müssen wir die ganze erkünstelte Entrüstung als eine durchaus unehrliche Taktik bezeichnen. Inland. Von Baron Ludwig Biegeleben i» Kalter» erhalten

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1901/12_01_1901/BRG_1901_01_12_3_object_759027.png
Seite 3 von 18
Datum: 12.01.1901
Umfang: 18
wir aufwachen, dass auch wir an fangen, uns zu wehren. Wenn wir heute Stellung | nehmen wollen, so muss ich schon erklären, dass wir nichts gegen unsere eigenen Leute haben, wir bieten die Hand zum Frieden, aber schweigen können wir heute nicht. Lassen wir alle Rücksichten fallen. Gewiss, es ist heute nothwendig geworden, zu kämpfen für die gute Sache. Wir brauchen uns nicht zu fürchten.' Dann stellte er den Satz aus. «Der Bauernbund ist nicht gut, wie er heute ist.' ' Der Burggräfler Redner bewies

aus diese an gewiesen? 3. Ist der Bauernbund nicht gut. weil «an die Geistlichen dabei nicht brauchen kann. liedner erzählt in recht drastischer; Weise, er habe ich dem Obmann des BauernbundeS angeboten, in hren Versammlungen auszutreten. Allein bis heute iabe man ihn noch nie dazu eingeladen. Leute von außen her, Socialdemokraten, Leute von zweifel- >astem Rufe, alles kann «an brauchen, alle diese helfen den Bauern auf, nur Geistliche können sie nicht brauchen. 4. Der Bauernbund ist nicht gut

, weil er nichts leistet. In Mailing besteht der Bauernbund schon zwei Jahre. Was hat er ge leistet ? Nichts ! rein gar nichts, höchstens Unfriede und Hetzerei in der Gemeinde. Jetzt kommen 'sie nach TfchermS zu hetzen und zu schüren. 5. Der Zauernbund ist nicht gut, weil seine Ziele nicht gut lud. Wo führt der heutige Bauernbund hin? Er ührt nothwendig in daS socialdemokratische Lager. §s ist ganz auffallend, welch' freundschaftliches Ver hältnis die Bauernbündler mit den Socialdemokraten haben. Sie laden

. Advocat Dr. Hoke in Lana hat chon die Statuten ausgearbeitet für einen all gemeinen Bauernbund i« Burggrafenamle. Darum reichen wir die Hände zu« Frieden unsern Brüdern in der Gemeinde, aber die Anderen sollen draußen bleiben, wir regieren uns schon selbst, wir brauchen eine Hetzapostel 1 — Man war sehr befriedigt über die Ausführungen des Redners. Johann Schauen iacher, Gemeinderath, verlas dann folgende Reso lution : „Die hier versammelten Männer von TfchermS drücken ihr Bedauern

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1908/13_06_1908/SVB_1908_06_13_1_object_2544911.png
Seite 1 von 10
Datum: 13.06.1908
Umfang: 10
und in welchen diese Versammlung noch dazu als Katholikentag ausposaunt wurde, zu der „alle Katholiken' geladen sind. Dazu wurden die Konservativen noch beschuldigt, daß sie es wagen, eine Versammlung einzuberufen, wenn der Bauernbund tagt, ja es wurde ihnen sogar der Vorwurf gemacht, daß sie sich erkühnen eine Versammlung zu halten, wenn der Schraffl in Wien spricht. Und die Folge dieser äußersten Anstrengung? Es waren gleich viel Teil nehmer in Bozen und Meran, eher in Meran noch mehr, obwohl dort viele vom strömenden Regen

, daß die Tiroler Bauern im Eifer gegen Wahrmund zu protestieren, schon bedeutend nachgelassen haben. Er hat durch dieses Fiasko der katholischen Sache außerordentlich geschadet, dürste aber doch zur Ueberzeugung gekommen sein, daß er nicht der richtige Mann ist, die katholischen Tiroler Bauern zu Protestversammlungen gegen Wahrmund aufzu rufen. Aus diesem Grunde bedauern wir aufrichtig, daß die Teilnehmerzahl eine so auffallend geringe war. Daß der Tiroler Bauernbund, der sonst bei seinen Generalversammlungen

waren, während am 28. Mai in Bozen und am 8. Juni in Meran lauter Weinbauern beisammen waren, wenn man schließlich bedenkt, daß die Schrafflversammlung im Mittelpunkt des deutschtirolischen Weinbaues stattfand — so läßt sich leicht ausrechnen, wieviel Weinbauern Schraffl noch auf seiner Seite hat. Der 8. Juni hat den unwiderleglichen Beweis geliefert, gegen welchen auch kein Jammern über die gestörte Einigkeit Hinweghilst: Die deutschtiro.lischen Wein bauern wollen vomSchraffl und seinem Bauernbund nichts mehr wissen

zc. wollten um jeden Preis die ruhigen, sachlichen Verhandlungen stören und dieselben auf das parteipolitische Gebiet hinüber zerren, um die Weinbauern untereinanderzubringen und den öffentlichen Eindruck dieser imposanten Protestversammlung'gegen die Erhöhung der Brannt weinsteuer zu schwächen; sie wollten diese Versamm lung zu einer Werbeversammlung für den Tiroler Bauernbund mißbrauchen. Sie forderten die Burggräfler Bauern zu wiederholten Malen auf, und zwar trotz des Widerspruches des Vorsitzenden

und der Versammlungsteilnehmer, dem Tiroler Bauernbunde beizutreten, sie betonten, daß nur dann für die Weinbauern etwas geschehen könne, wenn alle Bauern im Bauernbunde sind, sie betonten, daß der ganze Bauernbund all zeit sür die Interessen der Weinbauern eingetreten sei und eintreten werde. Die Absuhr dieser Redner durch Redakteur und Weingutsbesitzer Gufler war eine gründliche: Man müsse staunen über die Keckheit dieser Herren. In Innsbruck find sie Hinausgegangen, als der Antrag des Msgr. Glatz verhandelt wurde, und der Abgeordnete

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/28_03_1905/SVB_1905_03_28_2_object_1949636.png
Seite 2 von 6
Datum: 28.03.1905
Umfang: 6
ermunterte die Anwesen- -li-.l? den in schlichten, aber warmen Wort en-> Mm Beitritt '^^^in' den 'Bduernbund, zum Ausharren in demselben trotz der Anfeindungen seitens der bauernfeindlichen , Stänkerer. Die Versammlung dauerte zirka drei Stünden und trotzdem hielten die Bauern wacker aus, was bei der doch verhältnismäßig kühlen Tem peratur im Freien ein glänzendes Zeichen für die allgemeine Begeisterung für den Bauernbund ist.. Nach der Versammlung zog sich ein großer Teil der Bauern in die Lokalitäten

des Gasthauses „Zur Rose' zurück und dort wurden noch ewige wich tigen Ortsangelegenheiten besprochen And eifrige Gespräche über Ziel und Zweck des Bauernbundes, sowie über die Angriffe gegen den Bauernbund hielten die Bauern noch bis fast gegen Mitternacht bei sammen. So fragt e z. B. ein Bayer, ob es wahr sei, daß der Geistlichkeit deswegen verboten worden sei, beim Bauernbunde mitzutun, weil Bielohlawek beim Bauerntag in Innsbruck die Bischöfe beleidigt habe. Redakteur Baader deckte die Verlogenheit

dieser konservativen Agitation auf, indem er sagte, daß erstens Bielohlawek die Bischöfe nicht beleidigt habe und daß zweitens der Geistlichkeit schon vor der Bauernversammlung in Innsbruck, also vor der Rede des Herrn Bielohlawek das Mittun beim Bauernbund verboten wurde. Das Resultat der Versammlung war, daß sich wieder eine große An zahl von Bauern als Mitglieder des Bundes ein schreiben ließ. LaudtagsergätlzuugsWayt. Bei der am 24. ds. vorgenommenen Landtags wahl aus der Kurie des adeligen Großgrundbesitzes

und gegen den Bauernbund nicht öffentlich, sondern der altkonseroative General stab agitiert sozusagen heimlich. Daß die Bauern von einer solchen, höchst sonderbaren „Bauernsreund- lichkeit' der Altkonferoativen ganz anders dmken, beweist folgende Tatsache. In einer Gemeinde des Unterinntales, in der die Altkonservativen gegen den Bauernbund agitierten und auch eine Plauderstube hielten, waren ewige Bauernburschen, wie man uns von dort schreibt, derart über den heimtückischen Einfall der Altkonferoativen erbittert

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1887/01_06_1887/SVB_1887_06_01_6_object_2462702.png
Seite 6 von 8
Datum: 01.06.1887
Umfang: 8
über schreitet, daß es auch bei uns einmal besser wird.' — Bliebe doch dieser Correspondent mit seinem gleichge- sinnten Anhang gleich drunten in Kärnten bei den dortigen besseren Zuständen, wir würden ihm keine Thräne nachweinen! — Besonders gern berichtet „unsre Zeitung' auch von dem liberalen Bauernbund Kärntens, dessen Versammlungen und Reden, die gehalten werden. Und „wer sind denn die Herren, die mit so viel Eifer, so überzeugend für die Ansprüche, für die Bitten, Wünsche und Forderungen

Zeitung' mit den oftmaligen Berichten des Kärntner Bauernbundes? Ja, natürlich, dieser Kärntner Bauernbund soll drunten bei Chrysanten die Grenze überschreiten, und sich zunächst über Ost- und : allgemach über ganz Tirol ausbreiten. Das ist der - tiefinnerste Herzenswunsch „unsrer Zeitung.' Aber ^ brauchen wir vielleicht diese bessern Zustände und ^ namentlich auch den Bauernbund Kärntens? O nein, ? wir verzichten gern darauf; wir achten und schätzen die ^ Kärntner als unsere Nachbarn

und Mit - Oesterreicher, ' aber ihre Zustände und den Bauernbund brauchen und ^ wollen wir nicht. Unser Volk ist ganz und durch und durch , katholisch, es ist echt konservativ; seine Devise ist : „Für - Gott, Kaiser und Vaterland! Unser Volk eint sich gerade ' jetzt wieder in einer dem Lande Tirol echt würdigen ^ Weise, durch den katholisch-politischen Verein. Dieser ' Verein paßt für unser Volk vortrefflich; er vertritt zu- j nächst die katholischen, dann aber auch die Volkswirth- I schaftlichen Interessen

des Landes. Diesen Verein möge l „unsre Zeitung' verbreiten und fördern, dann wird sie unserem Volke mehr nützen, als wenn sie für den libe- ! ralen Bauernbund Kärntens schwärmt. — Vielleicht ein ^ andermal wieder etwas. ! Fügen, 22. Mai. (Fahnenweihfest desVete- ^ ranen-Vereins.) Die Einleitung zum Feste der ; Fahnenweihe des Militär-Veteranenvereins „Zillerthal' 5 wurde schon gestern gemacht mit musikalischen Zapfen- ^ streich und Serenade, ausgeführt von der neu gegründeten ^ eigenen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1905/27_05_1905/SVB_1905_05_27_3_object_2530617.png
Seite 3 von 10
Datum: 27.05.1905
Umfang: 10
besuchte Bauernbund- Versammlung ab, der auch viele Gewerbetreibende und Arbeiter beiwohnten. Kienzl hatte abgesagt. Schraffl sührte den Vorsitz und sagte in der Ein leitungsrede, wir werden in dtei Monaten vielleicht in Ungarn eine Auflage von 1848 erleben. Baader sprach über die Notwendigkeit des Bauernbundes, derselbe werde von jenen, die den Bauer bisher als Melkkuh betrachteten, mit allen möglichen Mitteln bekämpft. Der Bauer bezahle 19 Prozent von dem Erträgnisse seines Grundes, die Kapitalisten

brauchen von ihrem Einkommen nur 5 Prozent abzugeben. Der Bauernbund wurde ein Teuselsbuud genannt, er sei dies auch, weil er 12.000 arme Teufel ver einige. Der Bauer sei der Ernährer aller übrigen Staatsangehörigen. Wo der Hunger anfängt/ hört die Religion auf. (!) Mit solchen und ähnlichen Schlagern verschaffte sich Baader billigen Beifall. Seine Rede war voll versteckter Angriffe gegen die Konservativen. Schraffl sprach über drei Stunden und versäumte es nicht, sich selbst ins schönste Licht

zu setzen und sich als verfolgte Unschuld zu gerieren. Der Bauernbund habe im vergangenen März 2000 neue Mitglieder gewonnen, das sei des Segens fast zu viel, er könne die Riesenarbeit nicht mehr bewältigen. Der Bauernbund wolle nicht die Ab schaffung aller Steuern, sondern die Ueberweisung der Grundsteuer an die Gemeinden. Weil er (Schraffl) gegen' einen ehemaligen Minister gewählt wurde, werde er beschimpft, die das tun, spreche man heilig. Die Steuern seien seit 1880 um 400 Millionen gestiegen

das vornehmste Interesse am Kurwesen haben und mit den Kurgästen am meisten? in direkter Verbindung stehen, zählen nur mehr.einen Vertreter, den von der konservativen Partei auf gestellten Herrn Alois Walser. Die frühere^ Kur- vorstehung hatte vier Hoteliers als Mitglieder^, da gegen nur zwei Aerzte und einen, Advokaten.?^ Die Bezirkshauptmännsch.aft Meran verbot die Affigierung der Plakate mit der Einladung zur Bauernbund- Versammlung in Bozen wegen des hetzerischen Inhaltes. 7- Die heutige Fremd.en- liste

19