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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 10.03.1905
Umfang: 16
gestellt". Ganz das Gleiche wiederholte sich, als der Bauerntag zu Innsbruck gehalten wurde und als dort der Bauernbund förm lich ins Leben trat. Die Altkonservativen erklärten abermals Bauerntag und Bauernbund als gefährliche Hetze und als christ lichsoziale Aufwiegelung des Volkes. Diese Haltung der Altkonservativen hat uns Tiroler Bauern ganz gewaltig geschadet. Wir waren in Sterzing und Innsbruck zusammengetreten, um durch unser massenhaftes Erscheinen die kaiserliche Regierung zu bewegen

und die Altkonservatioen haben es glücklich zu stände ge« bracht, daß die kaiserliche Regierung auf die Forderung von 10.000 Tiroler Bauern nicht achten zu müssen glaubte. Wir finden diese Haltung der Altkonservatioen im höchsten Grade bauernfeindlich und wir werden uns das sehr gut merken und seinerzeit mit dem Stimmzettel die Antwort geben. Aber warum ist die altkonservative Partei dem Bauernbund so feindselig gesinnt? Die konservativen Führer sind doch zum großen Teile von Bauern gewählte Abgeordnete

? Die Altkonseroa- tiven haben vor dem Bauernbund eine ganz eigentümliche Angst. Ist es das schlechte Gewissen, ist es die Furcht, die Mandate zu verlieren, oder ist es der Verdruß, daß nunmehr die Zeiten des süßen Nichtstuns endgültig vorbei sind — wer kann das wissen? Eine Tatsache aber ist es, daß die Altkonservatioen gegenwärtig keine größere politische Sorge haben als die Sorge wegen des lawinenartig anwachsenden Bauernbundes. Die ganze politische Tätigkeit der Altkonservatioen ist schon seit Monaten

darauf ge richtet, den Bauernbund zu schwächen und zu behindern; den Bauernbund womöglich zu spalten, den Bauernbund ins liberale Fahrwasser hinauszudrängen, den Bauernbund verächtlich zu machen, die Führer der Bauernbewegung zu diskreditieren. Zweck dieses altkonservatioen Feldzuges gegen den Bauernbund ist, den Bauernbund möglichst rasch so zu schwächen, daß derselbe bei den künftigen Wahlen für die Altkonservativen nicht mehr gefährlich ist. Das ist die Erklärung zu jenem merkwürdigen Rätsel

alles aufgeboten, um die drei hochw. Landesbischöfe für den Volksoerein und damit für die Altkonservatioen zu gewinnen. Das ist ihnen in ganz über raschender und wahrhaft glänzender Weise gelungen. Am 26. Fe bruar haben die Landesbischöfe zu Brixen sich ganz offen für den altkonservatioen Volksoerein und damit gegen den Bauernbund er klärt. Diese Stellungnahme der Landesbischöfe wurde auf der Generalversammlung des Volksvereines zu Brixen von den Alt konservativen begreiflicherweise mit unbeschreiblichem Jubel

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.03.1905
Umfang: 16
bescheinigen lassen und sie versuchen nun in Pla. verstirben, in kleinen Versammlungen, in Zusammenkünften von sogenannten Vertrauensmännern für den Volksverein Bauern zu fangen und dem Bauernbund möglichst viele Mitglieder abzujagen. Mit den schönsten Hoffnungen sind die Altkonservativen von der Brixener Versammlung weggezogen, sie meinten, daß sie den Bauernbund schon in: Leibltaschl hätten. Einer dieser Herren tat am Abend der Brixener Versammlung den Ausspruch: „Nun wird's den Teufelsbund dock wohl

die Altkonservativen in Wie sing bei Jenbach. Sie nannten cs Plauderstube für die Bauern. Es kamen aber herwm ts überhaupt keine Bauern und so gingen diese vornehmen Herren in die Gaststube hinab, um die dort sitzenden Bauern zu bitten: „a bisserl h e r a u f z u k o m m e n". Die Bauern waren nicht unhöslich und gingen hinauf und als dann über den Bauernbund loSgezogen wurde, sagten ihren diese Bauern ordentlich die Mei nung. Am 15. März veranstalteten mehrere Adelige und Beamte eine Plauderstube für Bauern

im Dorfe Rum bei Hall und sie brachten ganze zwölf Bauern zusammen. Noch schlimmer erging es einer altkonservativen Bauernversammlung in Arzl bei Mühlau. Die altkonseroativen Redner waren wohl da, aber die. Bauern er schienen nicht. Diesen sehr bescheidenen Erfolgen gegenüber, welche der Volksverein trotz seines neuen Anstriches bisher erzielt, kann sich der „Teufelsbund", wollte sogen Bauernbund, noch alleweil sehen lassen. Die Bauernversammlungen in Südtirol zu St. Leon hard in Passeier

und haben mit Geduld zugeschaut und gewartet. Nun sollen die Alt konservativen einmal den „Teufelstund". wollte sagen Bauern bund durch 20 Jahre ruhig arbeiten lassen und dann wollen wir einen Vergleich anstellen. Hat dann der Bauernbund nach 20 Jahren uns Bauern keine Hilfe gebracht, bekommen wir auch durch den Bauernbund kein besseres Wahlrecht, bringt uns auch der Bauern bund keine geordnete Selbsthilfe, dann allerdings wäre die Zeit da, wieder mit dem Volksverein einmal zu probieren. Wozu also die Aufregung

von den Altkonseroativen beschimpfen lassen. Das ist auch ein Grund, warum uns der Bauernbund mit dem Schraffl lieber ist wie der Volksverein mit dem Advo katen Dr. v. Wackernell, mit dem Dr. Ritter v. Graf u. s. w. Auf der Volksvereinsversammlung zu Brixen hat der Professor Mischt seine warnende Stimme erhoben und gesagt: „Es gibt keinen größeren Fehler, als wenn man einen Stand gegen den anderen aufruft." Professor Mischi meinte dabei den Bauernbund. Ter altkonservative Zeitungsschreiber Dr. Jehly

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 10.03.1905
Umfang: 16
also der Lärm wegen Volksverein und Bauernbund ? Aber freilich, ein großer Unterschied ist da! Im Bauernbund haben wir Bauern dasHeft in derHand, imVolksverein aber ganz andere Leute. In Brixen hat es geheißen, man solle, wenn man katholisch sein will, nicht bloß die Befehle, sondern auch „die Wünsche und Ratschläge der Bischöfe befolgen"! Wir Bauern sind sehr gerne bereit, den Bischöfen in allem kindlich zu gehorchen, was ihres Amtes ist. Aber wenn es sich um die Steuern, die Weinpreise

die Befehle der Bischöfe befolgen. Wie mag es da erst den bischöflichen Wünschen und Ratschlägen ergehen. Also, wir bitten, sich vorerst einmal selber bei der Nase zu nehrnen. Man hat auf allkonservativer Seite das Schlagwort aus gegeben, recht tüchtig für den Volksverein, also gegen den Bauernbund zu arbeiten und dem Volksverein recht viele Mitglieder zuzuführen. Wir Bauern geben darauf damit Antwort, daß wir ebenso eifrig für den Bauernbund arbeiten und demselben wo möglich alle Bauern als Mitglieder

zusaminenstellen wollten: Die Allkonservativen sind sehr bauernfeindlich; die Bischöfe halten mit den Altkonservativen; also sind auch die Bischöfe sehr bauernfeindlich ? j Die adeligen Großgrundbesitzer und die altkonservativen Führer s fürchten wegen des Bauernbundes ganz ernstlich um ihre Herr- ; schast im Lande Tirol Es war ihnen deshalb nicht genug, die Landes bischöse gegen den Bauernbund auszubieten; sie machen vielmehr fort während die angestrengtesten Versuche, auch den K a is e r in Wien

und den Papst in Rom gegen den Tiroler Bauernbund auszureden. Wir teilen den Tiroler Bauern heute schon mit, daß es durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten gehört, daß eines schönen Tages ein päpst licher oder kaiserlicher Erlaß gegen den Bauernbund erscheint. Es ist merkwürdig, was unser Bauernbund schon alles angerichtet hat. Früher hat sich um die Tiroler Bauern fast niemand anderer ge. kümmert als der Steuereintreiber und die Militärstellungskommission. Jetzt aber befassen sich mit den Tiroler Bauern

die Adeligen, der Statthalter, die Bischöfe, der Kaiser und der Papst. Wir Tiroler Bauern sind treu kaiserlich und gut päpstlich. Das hindert uns aber nicht, für unsere wirtschaftlichen Interessen selber zu sorgen und dazu haben wir vor Gott und vor der Welt d rs vollste Recht. Bei berechtigter Wahrung unserer wirtschaftlichen Interessen lassen wir uns weder durch ein kaiserlich s, noch durch ein päpstliches Schreiben Hindernisse setzen. ^ Tiroler Bauern! Man tut alles, um uns vom Bauernbund loszusprengen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.11.1928
Umfang: 8
durch diaPa-VOchch«. Monai«.Bezug«pretsar Durch di, Austräger 1» 9MtmA 3.40 Schilling. Zum Abholen in den BerschletAftMg» in Innsbruck S Schilliu,. Auswärts durch dieKolp»rt»»r««» durch die Pest für De.utsch»ft«,»,1ch 3.40 Schilling. Für Deutschland 5 Schilling. 9 Für daS übrig» Ausland « Schwing. Sozialdemokratisches Tagblatt für Tirol »" »IfiT Znnrbrnlk. Montag len 26. November 1928 36. Jahrgang Wer Vormarsch in den Gemeinden. Silz: Soz. 4 Mandate (0), Bauernbund 10, Gewerbe- -"" Gestern haben die rund

. 50. Mühlau: Soz. 282 (221), 5 Mandate (5), Bürgerp. 514, Großd. 273. Götzens: Soz. 38 (0), 2 Mandate (0), Kleinbauern 158, Großb. 117. St. Johann: Soz. 118, 3 Mandate (1), Volksv. 94, Bauernbd. 692, Angestellte und Arbeiter 76, Haus- und Grundbesitzer 61. Wirtschafts- und Gewerbepartei 103, Land bund 38. Christ!. Arb. 103. Arzk bei Innsbruck: Soz. 239 (167), 5 Mandate (5), Bauernbund 138, Arbeiter und Angestellte 85, Kleinbauern 76, Kath. Arb.-Vereinigung 46. Lauterbach: Soz. 71 (30), 2 Mandate

(Klotzliste) 68. kein Mandat. Gries am Brenner: Soz. 113 (110), 3 Mandate (3), Bauernbund 225, Gewerbebund 34, Christl. Arbeitsgemein schaft 59. Zirl: Soz. 182 (63). 5. Mandate (2), Gewerbeliste 191, Bürgerpartei 164, Bauernbund 174, Christl. Arbeiter 88. Jenbach: Soz. 542, 9 Mandate (9); gekoppelte Bürger liste 603,, Ständepartei 69. Schwaz: Soz. 9£8 (555), 7 Mandate (5), gekoppelte Bürgerliste 2538. Kufstein: Soz. 994 (708), 9 Mandate ( 7 ), Bürger- und Bauernverein 859, Volksverein 789

, Deutschfreiheitl. 215, Nat.-Svz. 291, Landbund 151. Jnzing: Soz. 52, 1 Mandat (0), Bauernbund 216, Wirt schaftspartei 108, Volkspartei 57, Erste Beryleöttste 54, Zweite Berglerliste 38. Hatting: Soz. 45, 1 Mandat (0), Bauernbund 159. Schönberg: Soz. 86 (56), 4 Mandate (3), Bolksp. 148. Amras: Soz. 169 (125), 4 Mandate (4), BolkSP. 382. Wörgl: Soz. 1083 (737), 12 Mandate, (11), Grohdeutsche 153, Christl. Arbeiter und Angestellte 216, Bürgerl. Wirt schaftsvereinigung 198, Arbeitsgr. 145, Bauernbund 246

. Wirtschaftspartei (Großd.) 461, Resormpartei 176. Rum: Soz. 142, 4 Mandate (0), Bauernbund 189, Un abhängige Wirtschaftspartei 191. Tulses: Soz. 32, 1 Mandat (0), Vereinigte Wirtschafts partei 212. Ampaß: Soz. 31, 1 Mandat (0), Volksverein 46, Bauernbund 168. Wattens: Soz. 381 (260), 6 Mandate (6), Ständepartei 550, Fortschrittliche 253, Deutsche Arbeiterpartei 67. Mils: Soz. 41, 1 Mandat (0), Bauernbund 108, Christl. Arbeiterpartei 142, Gewerbepartei 41. Msam: Soz. 288 (186), 6 Mandate (6), Bauernbund 277

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 05.05.1905
Umfang: 16
: „1. Die hochwürdigsten Bischöfe möchten auch dem Bauernbund ebenso ihr Wohlwollen em gegenbringen wie den katholischen Arbeiter vereinen und anderen Berufsorganisationen. 2. Hochdieselben möchten das Verbot zurücknehmen, durch welches den Priestern unter sagt ist, für den Bauernbund tätig zu sein. 3. Es möchte vor allem dem Redakteur des „V o l k s b o t e n", dem allverehrren Bauernfreund Reimmichl, wieder gestattet werden, für den Bauern bund seine Kraft einzusetzen." Ter hochwürdigste Fürstbischof von Brixen

hat auf keine dieser Bitten „j a" gesagt und die Ab ordnung der Bauern hat also mit ihren Bitten eigentlich nichts ausgerichtet. Infolgedessen darf also der Reimmichl auch weiterhin in seinem „Volksbolen" für den Bauern b u n d nicht eintreten und für denselben nicht werben, die hochwürdigen Geistlichen dürfen auch in Zukunft für den Bauernbund nicht tätig sein und an dessen Versammlungen nicht teilnehmen. Bezüglich der ersten Bitte, nämlich „die hochwürdigsten Bischöfe möchten auch dem Bauernbund ebenso ihr Wohlwollen

entgegenbringen wie den katho lischen Arbeitervereinen und anderen Berufsorganisationen" erklärte der hochwürdigste Fürstbischof: Er stehe den Bauern wie allen seinen Tiözesanen wohlwollend gegenüber, er sei also nicht gegen den Bauernbund als solchen, nur die Auswüchse sollen vermieden werden. Als solche Auswüchse bezeichnete der Fürstbischof: die schroffe Haltung des Bauernbundes anderen Stünden gegenüber, das Ausstellen unerfüllbar er Forderungen und die ungehörigen Artikel der „Tiroler Bauern-Zeitung

" Nr. 5 und 6 dieses Jahrganges. Ter hochwürdtgsteMrstbischof von Brixen und mit ihm wohl, auch die zwei anderen hochwürdigsten Landesbischöfe knüpfen also das Wohlwollen für den Bauernbund an die Bedingung, daß die genannten Auswüchse arn Bauernbund entfernt werden. Es muß uns Bauern viel daran liegen, das Wohlwollen der hochwürdigsten Landcsbischöfe zu erwerben. Tenn haben wir Bauern dieses Wohl wollen einmal in jenem Grade erworben, wie es die Arbeiter, Gesellen und Lehrer bereits besitzen, dann steht zu hoffen

, daß die hochwürdigsten Landesbischöse auch dem Reimmichl und den übrigen Geistlichen die Tätigkeit für den Bauernbund wieder gestatten werden und daß der Bauernbund nicht mehr weiter als ein Bund dasieht, der der Teilnahme eines Geistlichen nicht würdig ist. Ter hochwürdigste Fürstbischof von Brixen hat als einen der Auswüchse, welcher das volle bischöfliche Wohlwollen für den Bauernbund un- möslich mackt, auch die „Tiroler B a u e r n - Z e i t u n g" be zeichnet. Es ist jedermann gestattet, seine Verteidigung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 24.02.1905
Umfang: 16
offen Unter den Rednern war ausgeführt der Reimmichl und der Reichsratsabgeordnete Dr. Schöpfer. Unmittelbar vor der Versammlrmg in Inns bruck bekam nun der Bauernbund von Seite der Bischöfe die zweite Ueberraschung. Es wurde nämlich ein paar Tage vor dieser Versammlung allen Geistlichen strenge verboten, Mitglieder des Bauernbundes zu sein und an den Versammlungen des Bundes teilzunehmen. Es durften also auch der Reimmichl und der Ab« geordnete Dr. Schöpfer auf der Bauernversammlung in Innsbruck

nicht mehr als Redner auftreten Diese Verfügung der Landes bischöfe war uns Bauern noch unverständlicher und wir gestehen offen, das wir uns tief beleidigt fühlten Was haben wir Tiroler Bauern und was hat speziell der Bauernbund gegen die Tiroler Geistlichkeit und gegen die Tiroler Bischöfe oder gegen die Religion jemals unternommen? Als es gegolten, den verstorbenen Bischof von Trient gegen die infamen Angriffe der „Bozener Zeitung" wirksam ' zu verteidigen, hat man da nicht fast 13.000 Tiroler Bauern

aufgeboten, nach Bozen zu kommen? Und wirBauern sind gekommen und haben im Regen stundenlang ausgehalten und haben große Opfer gebracht an Zeit und Geld und waren so gehorsam gegen die Priester, daß wir auf ihren Wink damals in der Stadt Bozen nicht ein einziges Viertele tranken. Und jetzt, wo wir uns zum Bauernbund zusammengeschlossen haben, befehlen die Tiroler Bischöfe ihren Geistlichen, den Bauernbund zu meiden! Als es gegolten, den Bischof von Brixen in Innsbruck zu verteidigen gegen die unerhörten

aber, wo wir uns zum Bauernbund zusammenge schlossen, befehlen die Tiroler Bischöfe ihren Geistlichen, diesen Bund zu meiden? Ja, wie oft sind wir Tiroler Bauern über Wink der Bischöfe durch die Geistlichen aufgerufen worden zu Versammlungen, zu Protestprozessionen, zu Wahlen u. s. w., u. s. w. und immer haben wir Bauern willig diesem Rufe Folge geleistet. Wenn die Tiroler Bischöfe Geld brauchten für große kirchliche Unternehmungen, da haben wir Bauern willig viele ersparte Pfennige hergegeben. Was hat man denn eigentlich

gegen den Bauernbund? Wann und wo war der Bauernbund oder sein ge- f li r ch t e t e r O b m a n n S ch r a f f l u n k a t h o l i s ch k Warum dürfen die Lehrer ihren eigenen Verein haben? Und warum dürfen die Geistlichen beim Lehrerverein mittun? Als die Lehrer einen Verein ötlDeteit, wo die Geistlichen nicht dabei sein durften, da gab es unter den Augen und mit Zustimmung der Bischöfe lauten Protest über den Ausschluß der Priester, über die Trennung der Lehrer von den Geistlichen, über die Gefahr

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 09.09.1954
Umfang: 10
Einzelpreis 1 Schilling HERAUSGEBER: TIROLER BAUERNBUND Nr. 36 48. Jahrgang Amtliches Organ der Landeslandwlrfschaffskammer Tirol und Mitteilungsblatt der landwirtschafllichen Genossenschaften Donnerstag, 3. September 1954 Zur Ausübung des Wahlrechtes am 3. Oktober Lebendige gellt verloren Verschiedentlich fragen Ortsbauernobmänner nun an, was in jenen Ausnahmefällen zu gelten habe, wo das Stamm-Mitglied (der besitzende Bauer oder Pächter) aus meistens persönlichen Gründen nicht beim Tiroler

Bauernbund ist, seine Familienangehörigen jedoch dabei sein und daher auch das Wahlrecht ausüben möchten. ' Eine eindeutige Klärung dieser dringenden frage ist wichtig genug, um sie drei Wochen vor !;en Bauernbundwahlen hier ausführlich zu tringen. Es ist immer davon auszugehen, daß satzungs- remaß der Tiroler Bauernbund eine Organisation ier gesamten bäuerlichen Familien- und Hofge- neinschaft ist, also nicht nur eine Organisation der Besitzer persönlich. Es kommt nun freilich vereinzelt

vor, daß ein lauer nicht dem Tiroler Bauernbund angehört, sei es, daß er den Wert einer solchen Organisa tion nie erkannt hat, oder zwar früher dabei xar, aber nach 1945, vielleicht wegen seiner all— Eiligen Zugehörigkeit zur NSDAP., nicht ganz richtig behandelt wurde (der Tiroler Bauernbund iiat in dieser Frage immer die toleranteste Hal sung eingenommen), sei es, daß er mit dem Ortsbauernobmann, insbesondere während der ersten Nachkriegsjahre, in den Fragen der Auf bringung und Abheferung nicht recht Zusam

menhang usw. In solchen Fällen hat beispielsweise die Orts- jbauemgruppe Pinswang im Bezirk Reutte die j razig richtige, logische Lösung gewählt, nämlich i bi Stelle des Bauern ist einfach die Bäuerin dem Tiroler Bauernbund beigetreten und hat dadurch für die ganze Familien- und Hofgemeinschaft rieht nur das Wahlrecht, sondern auch andere Rechte aus der Organisation sich und den Ihren residiert, wie z. B. die kostenlose Rechtsbera- rung, den Bezug der Tiroler Bauernzeitung und ?es Bauernkalenders

, den lOprozentigen Rabatt bei ier Brandschadenversicherung und auch ander weitige kostenlose Beratung und Vertretung tarch den Tiroler Bauernbund. In anderen Fällen wieder wurde dieser Mangel iadurch behoben, daß ein aufgeschlossener Bau- ! :nsohn mittlerweile entweder der Jungbauern- sehaft des Tiroler Bauernbundes oder direkt dem Tiroler Bauernbund beigetreten ist und die Ver pflichtung der Leistung des Mitgliedsbeitrages lach den Großvieheinheiten an Stelle des Vaters auf sich genommen hat. men der Bäuerin

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 01.03.1951
Umfang: 10
Einzelpreis 50 Groschen OER BAUERNBUND IST SCHUTZ UND WEHR TIROLER BAUERN RECHT.UND EHR" , Nr. 9 44. Jahrgang Amtliches Organ der Landeslandwirfschaffskammer Tirol und Mitteilungsblatt der landwirtschaftlichen Genossenschaften Donnerstag, 1. März 1951 // 9er König ist tot» es lebe öer König! Von Nationalrat D r. F r a n z Q s c h n i t z e r // Heute noch gilt dieses alte Wort, und nie könnte es anders sein, da das öffentliche Leben weitergehen muß! So tief der plötz liche Tod

hauptmannes, ein Triumph für den Bauern bund. Der Tiroler Bauernbund hat seit seiner Gründung zu Sterzing im Juni 1904 die Ehrenpflicht, den Landeshauptmann zu stel len. Aus einem doppelten Grund: Einmal ist der Tiroler Bauernbund die mächtigste Organisation im Lande und führend in der Partei, die die Zwei-Drittel-Mehrheit be sitzt. Die Verbindung des Tiroler Bauern bundes mit der ÖVP ist zweifellos zu beider Vorteil. Was aber dem Bauernbund in der Partei seine besondere Stärke gibt, ist die Tatsache

, daß er, älter als die Partei, auch ohne Partei bestehen würde, die Partei je doch und die anderen Bünde ohne den Bauernbund kaum wirkliche Macht entfal ten könnte. Der Bauernbund ist nicht auf die Partei, die Partei auf den Bauernbund angewiesen. Zum Zweiten ist der Bauernbund die aus schließliche Standesvertretung der Tiroler Bauern. Darauf ist noch mehr Gewicht zu legen als auf die parteipolitische Macht entfaltung. Denn der Bauer — das ist Tirol! Man weist darauf hin, daß durch die zunehmende

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 10.03.1905
Umfang: 16
nicht verstehen können, nachdem hiefür ein Anlaß nicht vorliege. Weiters erklärte Redner, daß er von nun ab eifrig für den Bund werben werde. Sodann drückte Seebacher namens der Versammlungsteilnehmer dem Abgeordneten Kienzl und Redakteur Baader den Dank aus und forderte die Anwesenden auf, auf den Bauernbund ein Hoch auszubringen, in welches alle begeistert einstimmten. Mlt einem dreifachen Hoch auf Papst und Kaiser wurde die Versammlung geschlossen. Der katl-otisch-politische (konservative) Dokks- verein

Angelegenheiten mit den religiösen nicht vermischen soll und daß wir die Vertretung unserer wirtschaftlichen Angelegenheiten selbst besorgen wollen, und zwar durch den Bauernbund. Der Vorsitzende der Versammlung, Herr Dr. von Wackernell, wendete sich zum Schluffe in heftigen Worten gegen den Artikel „Die Tiroler Bischöfe und der Bauernstand" in letzter Nummer unseres Blattes. Eine kleine Anzahl gut dressierter Teilnehmer schloß sich der Entrüstungskundgebung des Vorsitzenden an. Die Beur teilung

, ob dies recht und billig ist, überlassen wir unseren Lesern. Die Attkonservativen und der Iauernöund. Der Tiroler Bauernbund will statutengemäß Bauern politik und keine Parteipolitik betreiben. Indem der Bauern bund Bauernpolitik betreibt, kommt er qanz von selber in die Not wendigkeit, sich mic den verschiedenen im Lande bestehenden politi schen Parteien auseinander zu setzen und deren Stellungnahme zum Bauernbund zu prüfen. Da ist es nun eine landbekannte Tat- sache, daß die Partei der Altkonservatioen

dem Tiroler Bauernbund von allem Anfänge an höchst feindselig gegenüber stand und daß tue altkonservative Partei bis heute kein Mittel unversucht gelassen, den Bauernbund zu schädigen und womöglich zu Grunde zu richten. Als der großartige Bauerntag in Sterzing zusammentrat und auf demselben bei 7000 Bauern zusammenkamen, da glänzten die altkonservativen Führer und Abgeordneten vollzählig und aus nahmslos durch ihre Abwesenheit. Die allkonservativen Zeitungen aber haben den Sterzinger Bauerntag wochenlang

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 02.06.1922
Umfang: 16
- mit ersucht, ihre Adressen dem Bauernbundsekretariat in Bozen, Kornplatz 10, bekanntgeben zu wollen, hiebei ihren Beitritt zum Bauernbund zu erklären. — Die geehrten Leser werden zugleich ersucht, für die freie, unabhängige Bauernbundsidee in ihren bäuerlichen Kreisen, bei Freun den und Angehörigen des bäuerlichen Standes für den Bauernbund zu werben. Die Bauern und Bauernsreuude werden ausgefor- dert, mitzuhelfen am Aufbau des Bauernbundes in Süd tirol, aus daß er zu einer starken, selbständigen, unab

hängigen Macht werde, die im großen wirtschaftlichen und politischen Ringen den Bauernstand vor allen Gefahren schützt, ihn hebt und so zum Hüter und Erhalter des eigenen Standes, des heimatlichen Grund und Bodens, der alten guten bäuerlichen Sitten und Gebräuche, zur Ehre Gottes und zum Nutzen des Bauernstandes und unserer Heimat wird. Bauernehrc und Bauernpflicht ruft euch zum Eintritt in den Bauernbund, zur Werbung neuer Mitglieder, die Erhaltungspflicht ruft, euch zusam- menzuschließeu

. Bauernrat Demetz führte dann in leicht verständ lichen Worten die Notwendigkeit einer eigenen Landes autonomie, Landtages, Landesausschusses, Gemeindeauto- nomie aus. Er behandelte auch Ben Tiroler Bauernbund, daß derselbe heute mehr aus dem Papier als organisiert dastehe, und daß es unbedingt notwendig ist, daß sich der Bauernstand in seiner Standesorganisation frei und unabhängig zusammeuschließe, und daß sich im alten Ster- zinger Bauernbund nunmehr wieder aufs neue die Bauern zusammenschließen

und so einig und stark zur Erhaltung und Hebung des eigenen Standes, eines tatkräftigen Bau ernstandes dasteht. Bauernbundsekretär Sieger besprach dann die po litischen Ziele des Tiroler Bauernbundes, sein altes, treues Glaubensbekenntnis, seine alte Liebe zur heimat lichen Scholle. Er behandelte den Ausbau des Tiroler Bauernbundes, Ziele und Zweck und zeigte auch in klaren Worten, daß unbedingt notwendig ist, daß sich alle Bauern in ihrem freien unabhängigen Bauernbund zusammen schließen. Bauernbund

-Obmaunslellvertretcr Pichler sprach über die landwirtschaftliche Schule, Arbeitslosenunterstützung und die Notwendigkeit des Bauernbundes, dessen Selbstän digkeit und Aufgaben, besonders führte er die Notwendig keit einer gediegenen, unabhäntzigen Presse aus, damit der Tiroler Bauernbund auch seine Ideen, Gedanken und Wünsche, sowie alle dein Bauernstand notwendigen Le bensfragen erörtern kann. Darauf schritt mau au die Gründung der Ortsgruppe des Bauernbundes in Unterinn und es wurde einstimmig die Ortsgruppe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 19.02.1919
Umfang: 8
., 8 Deutschnation., 1 bürgerl. Demokrat, 1 jüdisch. Nat. und 1 Tschechoslowak^ Oberösterreich: 6 Sozialdem, 11 Christlichsoz., 2 Deutschnation., 4 Freiheits- pnd Ordnungsp. Salzburg: 2 Sozialdem., 3 Christlichsoziale, 2 Deutschnationale. Steiermark: 9 Sozialdem., 16 Christlichsoziale, und steir. Bauer nb., 2 Deutschdeinokraten. Kärnten: 4 Soziald., 2 Christlichsoz., 1 Deutsch demokrat, 2 Bauernbund. Nordtirol: 2 Sozialdem., 5 Bauernbund und Volksverein. 1 Deutschfreiheitlicher. Vorarlberg: 1 Sozialdem

, auf die christlichsoziale Partei 48.022 und die sozialdemokratische Partei -23.849 Stimmen. - Angaben über das Stimmenverhältnis in den anderen Ländern liegen noch nicht vor. - Wer ist in Nordtrroi gewählt? Das Stimmenverhältnis der Parteien. Von zuständiger Seite wird heute mitgeteilt: Von den am Sonntag bei den Wahlen in Nord tirol abgegebenen Stimmen entfallen nach einer vorläufigen, also noch nicht überprüf ten Zählung auf die Sozialdemokraten 32.547, auf den katholischen Bauernbund 50.434, aus die freiheitliche

Partei 26.231, aus den Volksverein 32.386 Stimmen. Nach dem Proportionaüvahlsystem entfallen demnach auf Grund dieser provisorischen Zählung der abgegebenen Stimmen: aus die Sozialdemokraten 2 Mandate (Staats rat Abram und Oberkondukteur W. Scheib ein), auf den katholischen Bauernbund 3 Mandate j (Landesrat Dr. Fr. S t u m p f, Gutsbesitzer Al. ! Haueis und Nationalrat Peter U n t e r k i r- cher); auf die dentschfrciheitlichc Partei 1 Mandat (Staatsbahn-Oberkommissär Dr'. Sepp Straff- j ner

102 177 14 32 Westendors 112 516 35 8 Kössen 98 410 233 96 Jochberg ' ? ^ 179 87 89 73 Gesamtsumme 3049 5222 1999 2401 Das Stimmenverhältnis im politischen Bezirk Innsbruck ist nach den neueren Feststellungen dieses: Sozialdemokraten 6984, Bauernbund 12.180, Deutsch freiheitliche 5354, Tiroler Volksverein 7647. Die Teilresultate aus den Gemeinden liegen uns noch nicht zur Gänze vor. Ne Wahl in Zeutsch-EMirol. Unserer Partei ist ein Mandat gesichert. Die Regierung hat bekanntlich verfügt

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 27.11.1909
Umfang: 12
. — Zuschriften ohne Unterschrift werden nicht angenommen. Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. M 48. Samstag, den 27. November l! 09. 22. Jahrgang. Politische Rundschau. Das Bauernbundverbot für den Klerus aufgehoben. Der am Anfang dieser Wache aus gegebenen Nummer des „Brixener Diözesanblatt" ist ein Pastoralschreiben an den hachw. Klerus bei gelegt, durch welches die drei Landesbischöfe das seinerzeit erlassene Verbot, für oder gegen den „Tiroler Bauernbund

, daß Priester am Bauernbunde teilnehmen, darf nicht als Empfehlung des Bundes agitatorisch ausgenützt werden." 2. Den Priestern steht es nach Aushebung des Verbotes frei, je nach ihrer persönlichen Ueberzeugung ihre Stellung zum Bauernbund selbst zu wählen. Es darf aber aus Grund dieser Tätigkeit der Klerus nicht in einen bauernsreundlichen und bauernfeind lichen unterschieden werden, da man sehr bauern freundlich sein kann, ohne gerade im Bauernbünde den besten oder gar einzigen Weg, den Bauern wirksam

zu helfen, erblicken zu können. Der Aus schuß des Tiroler Bauernbundes hat in seiner Sitzung vom 24. April 1909 den einstimmigen Beschluß gefaßt: „Der Bauernbund wird niemand nur deshalb, weil er einer anderen politischen Richtung angehöct, als die Mehrheit des Bauern bundes, als Bauernseind hinstellen." 3. Der hoch würdige Klerus wird dringend ermahnt, in seiner Tätigkeit in Bezug auf den Bauernbund Maß zu halten und bei einer eventuellen Teilnahme am Bauernbund mäßigend zu wirken. Ter Katholische

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 21.04.1905
Umfang: 16
von unseren menschlichen und bürgerlichen Rechten Gebrauch zu machen, weil wir uns üßrettrgert wollen zu einem großen Bauernbund, um ver eint mit Macht gegen unsere Feinde loszugehen, weil wir uns nicht mehr ausbeut en lassen wollen, weil wir manche ungerechte Lasten erleichtern wollen, bevor wi darunter zusammenbrechen weil wir doch menschlich behandelt sein wollen!!— darum werden wir verfolgt, verketzert, beschimpft, darum wird unser Bund, der Bauernbund, verfolgt und geächtet und werden die Mitglieder

sein Allen jenen, die sich an unserem Glauben, an unserer Existenz, an unseren Rechten und Eigentum versündigen, rufen wir Bauern zu: „Treibt nicht frevles Spiel mit uns Bauern, es könnte leicht der noch zurückgehaltene Unwille ausbrechen und euch für dieses Unrecht, das ihr uns fortgesetzt zufügt, ein bitteres Weue Fekek an die Wand zeichnen! Euch, liebe Bauern, rufe ich zu: Hallen wir zusammen, Eintracht macht stark, bleiben wir treu dem Bauernbund arbeiten wir, werben wir, bringen wir Opfer, lassen wir nicht „lugg

ab, in welcher die Auflösung des Vereines und die Ausfolgung des kleinen Vereinsver nögens an den Bauernbund beschlossen wurde. Der Beitritt zum Bauernbunde macht bei uns große Fortschritte. Der Leiterwagen deö Bauernb.'n >eS mit dem S ch r a f f l, Kienzl, N i e d r i st u. o. ist ü'-er ll gerne gesehen. Aus den Mauderstuöen. A n 9. April wurde in V a h r n bei Bcixen die erste Plauder stabe abgehalten zu der 25 Teilnehmer erschienen Der Vordereigger- Bauer wurde zum Vorsitzenden gewählt. Es sprachen die Herren

eine von 130 Bauern besuchte Plauderstube abgealten, zu welcher auch die ein geladenen Landtagsabgeordneten Dr. v. Guggenberg und Kienzl, sowie Redak cur Baader erschienen. Auch Feldthurnser Bauern scheuten den weiten Weg nicht. Die Ausführungen der drei Redner über Bauernbund, Wahlrechtsangelegenheiten u. s. w. wurden mit großem Beisalle ausgenommen Großes Interesse bekundete sich auch bei Besprechung des Straßenbaues durch die Herren Abgeordneten Dr. v. Guggenberg und Kienzl. Herr Fischer dankte namens

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 08.09.1905
Umfang: 16
aber bloß sechs oder sieken Feldthurnser. — Ende Juli hielten die „Volksvereinler" eine Versammlung in Natz. Sie zählte« die Teilnehmerschar und fanden deren 250 bis 270, mit Weibletn und Kindlein sogar 300. Doch da hatte so ein eigen sinniger Bauernbündler den boshaften Einfall, alle Teilnehmer samt und sonders mit Namen schwarz auf weiß in die Zeitung zu geben (Br. Ehr.) und er brachte es statt auf 270 aus ganze 28 Zuhörer, darunter noch einige Bauernbündler!! Die Bauernbund feinde waren bisher

es sonst, oder lassen sich die maßgebenden Personen, wie man von den Leuten hier allgemein sagen hört, wirklich von der altersschwachen Bötin beeinflussen? Das wäre sehr merkwürdig. Hoffentlich wird dieser M-ßstand ehestens be hoben! — Kürzlich war der hochw. Herr Redakteur Jehly in der Pfarrei und in St. Vigil und soll, wie man hier erzählt, zu den Geistlichen gegangen sein und dieselben ersucht haben, gegen den Bauernbund aufzutreten, um dadurch den Konservativen auf zuhelfen. Auch bei den übrigen Geistlichen

des Gadertales soll er in dieser Hinsicht sein Glück versucht haben. Es wird ihm dies aber nichts nützen, denn der Bauernbund hat hier viele Mitglieder und die Tiroler „Bauern-Zeitung", wird mit großem Jntereffe gelesen! St. Andrä, 26. August. ((F r i st v e r l ä n g e r u n g.) In Nr. 10 vom 19. Mai 1905 hat die „Tiroler Bauern-Zeitung" gelegentlich der Versammlung in Feldthurns geschrieben: „In der gleichen Zeitung (Tiroler Volksblatt) werden wir Bauernbündler mit den Juden, welche den hl. Stephanus

wurde Anton Lair und als zweiter Johann Christi wiedergewählt. Ein hiesiges Gemeinde Ausschußmitglied ging am obengenannten Tage nach Mieming, wo es sich zu spät an die Wahl erinnerte. Seine tele graphische Stimmenabgabe war nach .§ 33 der Gemeindewahl ordnung selbstverständlich ungiltig. Hier freut man sich schon lange auf die Bauernversammlung in Rietz, der Bauernbund hat hier viele und eifrige Mitglieder. Untejrinntal, 19. August. (Eine B a u e r n st i m m e.) Da traf ich vor einigen Tagen

mit einem Gemeindevorsteher und Vertrauensmann des Bauern bundes aus dem Unterinntale zusammen. Ebenfalls als strammer „Bundschuh" kamen wir auf die Bauernbundsfeinde und deren Zeitungen zu sprechen. Ich staunte über die Belesenheit des auf geklärten Bündlers. „Allgemein anerkannt und mit besonderer Befriedigung werde unter den Bauern die Ruhe und der Takt gerühmt, welche der Bauernbund sowohl in seinem Organ („Tiroler Bauern-Zeitung"), sowie in allen seinen Versammlungen beob achtet, zum Gegensätze der bauernfeindlichen

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 20
Datum: 30.06.1929
Umfang: 20
Seite 4. Nr. 26. Der «BolMvte" und das LZjöhrtge Wbilöum des Ziroler Muerubunbes. Am 29. Juni feiert der Tiroler Bauernbund das Fest seines 25jührigen Bestandes; so habe ich dieser Tage in der Zeitung gelesen. Wie ich das las, habe ich mich hingesetzt, habe die Augen geschlossen und die Zeiten vör 25 Jahren ein wenig an meiner Seele vorbeiziehen lasten. Und wie ich so dachte und wie ich sann, da tauchten sie mir wieder aus, die Zeiten der hochgehen den politischen Kämpfe zwischen konservativ

den. Es lag aber Gefahr im Verzüge. Von Kärnten herauf leckte und lockte der liberale Kärntner, der sogen. Rokytanski-Bauernbund und im untersten Unterinntal begann eine liberalisierende Bauernbewegung sich bemerkbar zu machen; ein wei teres Zuwarten war gefährlich. Der Lienzer Boden war damals schon mehr als gefährdet. Am 4. April 1901 wurde zuerst durch den „Volksboten" der Ge danke warm angeregt, einen großen Tiroler Bauern verein zu gründen und der „Volksbote" schuf schon damals den Namen „Tiroler

Bauernbund". In den Jahren 1902 und 1903 wurde der Gedanke in einer Reihe von Artikeln fortlaufend und immer eifriger betrieben. Von den Volksvertretern rührte sich lange Zeit niemand; man fand die Sachs für bedenklich. Langsam, langsam begann der Gedanke in der Bauernschaft selbst Wurzel zu schlagen. Im Winter 1904 kam aus der Bauernschaft selbst, namentlich aus der Umgebung von Brixen (Pfesfersbergermandl), ein starker Widerhall auf die ,,Volksboten"-Artikel. Jetzt nahm Abgeordneter Schraffl

der Bauernbund niemals zustande gekommen." Diese Tatsache darf nicht in Vergessenheit geraten. Leider kamen manche hohe, große Ausgaben, die der „Volksbote" dem Bauernbund gestellt hatte, nie ganz zur Ausführung. zum Auslegen, 2m breit, verschiedene Qualitäten und Preislagen Teppiche, alle Größen, Läufer, 60 bis 130 cm Breite Wachstuch Kuchen SCOhOSläUfar für Küchenbelag, 56 bis 180 cm breit i26 Teppichhaus Fohringer Innsbruck, Meraner Straße 5 Nach Gründung des Bauernbundes ließ der „Volks- bote

" nicht locker, förderte unausgesetzt die Bauern bewegung und, wenn in den folgenden Jahren der Bauernbund die stärkste politische Macht im Lande wurde, hat der „Dolksbote" keineswegs das kleinste Verdienst daran. Doch steckte sich der „Volksbote" als höchstes Ziel immer, die Bauern aus den alten vater ländischen Grundlagen — Biederkeit, Religiosität, Ein fachheit und Rechtlichkeit — zu einer möglichst hohen geistig-sittlichen Stufe zu führen. In der Kriegszeit wurde der Bauernbund nahezu ausgeschaltet

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 08.09.1905
Umfang: 16
Seite 2 Tiroler Bauerrr-A-itrrrrg Nr. 18 i itttb Schande und all diese Beschimpfungen noch nicht genug. Bekannte Agitatoren von Brixen haben uns Bauern mit einer organisierten Räuberbande verglichen und ein großer Bauernbunds feind erfrechte sich sogar, unseren Bauernbund einen „Feuseks- öuud" zu nennen. Durch die feindliche Lügenpcesse wurden ganze Lerleumdungsfeldzüge gegen unsere wackeren Bauernführer unter nommen, um dieselben vor dem Lande und Reiche, sowie vor der Kirche herabzusetzen

. Man möchte meinen, der Haß der Gegner hätte bald seinen Höhepunkt erreicht. Mit Nichten. Spott und Hohn, Verleumdung und Lüge sind nicht die einzigen Waffen, mit denen man unseren Bauernbund zu Grunde richten will. Sie haben gegen uns Bauern ein neues Mittel ersonnen. Durch Spionage trachten sie uns nun zu schädigen. In allen Winkeln und Gasthäusern stellen sie ihre bezahlten, feigen Lauscher auf, welche jedes unbedacht und voreilig gesprochene Wort auf sangen, aufbauschen und sofort zur Anzeige bringen

zu und dann schreit man: „Seht, der geht nicht einmal in die Kirche!" Seit diesem denkwürdigen Tage von Sterzing werden der Bauernbund und dessen Führer in den gegnerischen Zeitungen -äglich in der früher erwähnten Weise beschimpft, jede Versamm lung des Bundes vollständig entstellt und Lüge auf Lüge gehäuft. Die Gebote Gottes und der Kirche, sowie der Befehl der Bischöfe, „nichts gegen den Bauernbund zu unternehmen", sind natürlich diesen Patentkatholiken vollständig gleichgültig, ja sie betrachten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 24.04.1914
Umfang: 24
Männer, meist treue Bündler, lange schon in den verschiedenen Formen der Volkswohlfahrt tätige Personen. Drei Kandidaten, die Herren C h r i st i a u Strobl, Dekan in Zams, Ern st Zuegg, Bür germeister in Lana, und Josef Menz, Popp hofbesitzer in Marling, gehören der konservativen Partei an. Diese drei Mandate hat der Tiroler Bauernbund der konservativen Partei überlasten, gegen die Verpflichtung, dafür der christlichsozialen Partei in den Nordtiroler Städten und dem Südtiroler Kurortebezirk vier

Man date zu überlasten. Darüber wurde ein Vertrag aufgesetzt, dessen Einhaltung für alle Bündler Ehrensache ist. Wir bitten daher alle unsere Par teifreunde, stramm wie ein Mann, für die aufge st eilten konservativen Kandidaten zu stimmen. Ein deutscher Mann bricht seinWort nicht, das soll dieWahl be weisen. Die Wahl soll aber auch beweisen, daß der Bauernbund eine auf der Höhe der Zeit stehende politische Organisa tion ist, in der jederauf seinem Platze und zur richtigen Zeit tätig ist und daher

einem wohldisziplinierten Heere gleicht, das seine volle Schlagkraft auszunützen versteht. Ohne Disziplin gibt es nur politische Niederlagen. Wo alles befiehlt und niemand gehorcht, ist der Jammer fertig. Das ist der Grund, warum die liberalenParteien so elendig lich abgehaust haben. Parteien, die aus lauter Kommandanten bestehen, und Vereine, in denen es nur Obmänner gibt, sind wertlos. Eine Lächerlichkeit. Im Bauernbund gilt die Kon ferenz der vom Bunde einberufenen loka len Vertrauensmänner. Hat die Konferenz

alles, was sich kein Mann zu unterferti gen traut, ins Feuer, denn in der Regel stecken nur Feiglinge oder Querulanten dahinter. Wählt die Kandidaten des Bundes, haltet das Kompromiß, und ihr habt im Bunde eine Macht, die sich in wirtschaftliches Wohlbefinden umsetzen wird. Andere Länder blicken mit Neid auf die Tiro ler Bauernorganisation. Beweisen wir, daß der Tiroler Bauernbund ein stramm organisierter, schlagkräftiger, einheit licher politischer Faktor ist, mit dem alle Parteien und die Regierung rechnen müssen

. Im Bezirke Hall wurde eine Agitation hinter dem Rücken des Bauernbun des gegen den bisherigen Abgeordneten Dr. Max Kapferer angezettelt. Dieser Kandidat wurde in der vom Bunde berufenen Konferenz vom Haller Bezirke einstimmig aufge- stellt. Es muß doch jedermann klar sein, daß die größte Partei des Landes, der Bauernbund, wenigstens einen Juristen im Landtag haben muß. Der bisherige Abgeordnete des Haller Be zirkes Dr. Max Kapferer, wohnt im Zentrum des Bezirkes, ist der Rechtsfreund der Bau

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Tiroler Post
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Seite 13 von 20
Datum: 13.01.1905
Umfang: 20
die Abänderung des Schulplanes. Die Kinder müssen heutzutage aller hand lernen, was ihnen für ihren bäuerlichen Beruf keinerlei Nutzen bringt, aber im Notwendigsten fehlt es dafür oft gewaltig. Der Bauernbund, so fuhr Redner fort, müsse an die Regierung herantreten mit der Forderung, daß sie auch zahle; sie schaffe im Schulwesen nur immer drein, aber zahlen will sie nicht. Der Spieß müsse einmal umgedreht werden, indem wir schaffen und die Regierung anstellen zu Zahlen, wenn sie auch schaffen

tionen gewähren. Zum Schluffe mahnte der Redner zum Zu sammenhalten und zur Organisierung. Je mehr im Bauernbund Mitglieder wären, desto mehr Erfolg werde derselbe bei seinen verschiedenen Forderungen an die Regierung auch haben. (Fortsetzung im nächsten „Bauernfreund".) Hetze gegen den Bauernbund. Der Bauern- Bund ist gewissen Leuten noch immer nicht recht. Seit den Geistlichen durch die Weisheit der Landes bischöfe verboten wurde, gegen den Bauernbund zu agitieren, sucht man dem Bauernbund

manches dort Besprochene und Gesprochene hier erzählt, was die Teilnehmer recht interessierte. Insbesondere wurde gesprochen über: Bauernbund, Feiertagsschule, Dienstbotennot und Verbindungswege. Bezüglich des Bauernbundes war man der allgemeinen Ansicht, daß die Gründung eines solchen zur Hebung des Bauernstandes un bedingt notwendig war. Die gerechten Forderungen der geeinigten Bauern werde man „hoch oben" hören müssen. Unbegreiflich schien den Teilnehmern, daß es noch immer Bauern gebe, welche den ge gründeten Bund

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 01.04.1905
Umfang: 20
, daß die kaiserliche Regierung ans die Forderung von 10.000 Tiroler Bauern nicht achten zu müssen glaubte. Wir finden diese Haltung der Altkonservativen im höchsten Grade bauern feindlich und wir werden uns das sehr gut merken und seinerzeit mit dem Stimmzettel die Antwort geben." Bei allen diesen Vorwürfen sind die Kon servativen gemeint. Wo so unverschämt ge logen wird, tun wir Konservative nicht mit. 2. Die Agitatoren für den Bauernbund führen eine Sprache, welche gegen die höheren Stände aufreizt

, so wird des Volkes Unwille diese Volksver treter wegblasen, wenn die Tiroler Bauern endlich einmal Kenntnis von dem Hochmute und dem Verrate an dem Volke seitens dieser Herren er langt haben. Und dafür werden die Christlich- Sozialen und der neue Tiroler Bauernbund Sorge tragen. Die Bauern Tirols werden den gewissen Herren bei den nächsten Wahlen die richtige Ant wort geben: Hinaus mit allen bis auf den letzten! Dies die Parole für das ganze Land Tirol!" „Die Hauptaufgabe des Bauernbundes ist, den Bauern

zu sagen» wie die Herren die Bauern melken." „Nicht mehr lauter Bauern sollen beisammen sein, sondern das Volk, das will also sagen: Auch die Advokaten, die Adeligen, die Beamten, die Fabrikanten u. s. w. u. s. w. Und zur Generalver sammlung dieses Vereines am kommenden Sonntag den 26. d. M. in Brixen haben die Landesbischöfe ihr Erscheinen zugesagt. Diese Versammlung ist gegen den Bauernbund gerichtet, sie bezweckt den Üebertritt der Mitglieder des Bauernbundes zum Volksverein. Die in diesem Verein

durch das Band der Liebe zu einigen." Eine solche Sprache muß unsere Bauern in die Leidenschaft treiben, und da können die Kon servativen nicht mittun. 3. Der Hauptgrund, warum die Konserva tiven mit dem Bauernbund nicht einverstanden sein können, ist aber folgender: ADer Tiro ler Bau ernbu nd steht nicht aufj e neu Grundprinzipien und ist nicht nach jenen Grundsätzen eingerichtet, welche dieoberste kirchliche Autorität für solche Vereine auf gestellt hat. Wir werden das beweisen. Der Tiroler Bauernbund

ist keine einfache Berufsorganisation der Bauern auf rein agrarischem Boden. Seine Statuten bekommt man zwar nicht zu .Gesichte, sie sind auch noch nie Veröffentlicht worden. Aber sein Programm umfaßt nach den letzten „Mitteilungen" folgendes Gebiet: „Pflege der Landwirtschaft, Aufklärung des christlichen Volkes, Schutz der religiösen und natio nalen Interessen, Hilfe in allen öffentlichen Ange legenheiten. Der Bauernbund hat ein weites Ar beitsfeld zum Schutz und Frommen seiner Mit glieder

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 27.04.1950
Umfang: 10
des Bürgermeisters und der Stadträte in Innsbruck, das im ganzen Lande größte Empörung und Verbitterung ausgelöst hat. Die Genannten werden aufgefordert, inner halb einer Frist von längstens zwei Wochen selbst die Konsequenzen, aus diesem, für die ge samte Partei äußerst schädlichen Verhalten zu ziehen. Nach Ablauf dieser Frist wird die Lan desparteileitung endgültig entscheiden.“ Der TBB ist an dieser Beschlußformulierung nicht unwesentlich beteiligt. Es ist kein Ge heimnis, daß der Tiroler Bauernbund seit

ge raumer Zeit sich von der starren Parteipolitik etwas distanziert und insbesondere anläßlich der Innsbrucker Gemeinderatswahlen eine rein be obachtende und ab wartende Haltung eingenom men hat. Die Vorgänge bei der Wahl des Bürgermei sters und der Stadträte von Innsbruck haben ein chronisches Geschwür zur Reife gebracht und die Landesparteileitung rief nun zur Durch führung dieser unvermeidlichen Operation auch den Tiroler Bauernbund zu Rate und Hilfe. Wenn der Tiroler Bauernbund diesem Rufe nachkam

, so geschah dies nicht aus partei politischen Überlegungen, sondern vielmehr aus Überlegungen im Hinblick auf eine geordnete Landespolitik. Seiner schon seit längerer Zeit eingeschlage nen Lockerungspolitik zufolge, sah sich der Ti roler Bauernbund daher auch nicht in der Lage, nun als willkommener Scharfrichter innerhalb der ÖVP aufzutreten und ein Schnellgericht zu vollziehen, sondern der Tiroler Bauernbund sah und sieht sich für die Zukunft nur in der Lage der Landesparteileitung in ihrem eigenem Inter

esse bloß wohlüberlegte Ratschläge und Vor schläge zu erteilen. Den nun vom Tiroler Bauernbund gemachten Vorschlag hat die Landesparteileitung der ÖVP am 19. April 1950 nach kurzer Überprüfung einstimmig zu ihrem eigenen Beschluß erhoben und hat damit eine sicherlich voreilige Ent scheidung aufgeschoben, aber nicht aufgehoben Mittlerweile werden die rechtlichen und po litischen Voraussetzungen für eine derartig weitgehende Entscheidung so gewissenhaft zu prüfen sein, damit diese Entscheidung

endlich einmal hieb- und stichfest ist und durchgeführt wird. Wenn der Tiroler Bauernbund bei der näch sten Parteileitungssitzung, unbeschadet seiner eingeschlagenen Lockerungspolitik, diese kom promißlose Entscheidung unter den gegebenen rechtlichen Voraussetzungen mitherbei führen wird, dann geschieht dies ebenfalls nicht aus parteipolitischen, sondern aus landespolitischen Überlegungen. Kurzes Leben Im Dezember 1949 war der VdU mit einem Tagblatt an die Öffentlichkeit getreten. Man er hoffte

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.08.1954
Umfang: 8
(kiroßr //DER BAUERNBUND IST SCHUTZ UND WEHR TIROLER BAUERN RECHT UND EHR" Einzelpreis 1 Schilling HERAUSGEBE R: ^ TIROLER BAUERNBUND t Nr. 34 48. Jahrgang Amtliches Organ der Landeslandwirtschaftskammer Tirol und Mitteilungsblatt der landwirtschaftlichen Genossenschaften Donnerstag, 26. August 1954 I Die Alpmärkte im Bezirk Landeck Die in Züchterkreisen weit über Tirols Gren zen hinaus bekannten Alpmärkte auf Fimba, Ver mint und Verwalt, fanden auch heuer wieder | am 16., 17. und 18. August

der Welt 0,97 Millionen Tonnen, wovon England allein 0,91 Millionen Ton nen importierte, davon allein aus Argentinien 0,6 Millionen Tonnen. Inzwischen ist alles anders ge worden. Von 1910 bis zur Viehzählung im Jahre 1947 erhöhte sich der argentinische Rinderbestand nur noch von 30 auf etwa 42 Millionen Stück, also Wichtig für die Bauernbundwahlen! Unsere Bauernbundwalilen finden am Sonntag, den 10. Oktober, in allen Ortsbauerngruppen un seres Landes statt. Gemäß den Statuten ist der Tiroler Bauernbund

als eine Familienorganisation zu betrachten. Daraus folgt, daß außer dem Stammitglied (besitzender Bauer oder Pächter) auch alle seine Familienangehörigen, das ist also die Ehegattin, die Söhne, Töchter und Dienst boten, soweit sie das 20. Lebensjahr überschrit ten haben das Wahlrecht ausüben können und auch sollen. Bauernsöhne und -töchter, die das 20. Lebensjahr überschritten haben, deren Eltern jedoch aus irgend einem Grunde nicht dem Tiro ler Bauernbund angehören, können sich das Wahlrecht in der Weise sichern

, daß sie, soweit es sich um den kommenden Hoferben handelt, dem Tiroler Bauernbund heitreten und die nor malen Verpflichtungen übernehmen, womit Lie auch ihren Familien- und Hofangehörigen das Wahlrecht sichern. Bauernsöhne und -töchter, die zwar das 16. Lebensjahr vollendet, aber das 21. Lebensjahr noch nicht begonnen haben können das Wahlrecht innerhalb der Jungbauernsektion ausüben, wenn sie bereit sind, sich zum Pro gramm der Jungbauernschaft zu bekennen. An die Dienstboten des Tiroler Bauernbundes

der vom Südtiroler Bauernbund am 24. August gefaßten Beschlüsse ist es sehr er wünscht, daß unser Tiroler Bauernbund aus je dem Bezirk mit einer guten und stark besetzten Musikkapelle am Sterzinger Jubiläum teilnimmt. Nähere Informationen ergehen noch durch die „Tiroler Bauernzeitung“. um rund 40 Prozent. Der Eigenverbrauch Argen tiniens nahm aber im umgekehrten Verhältnis zu. Die Industrialisierung seit der Militärrevolution 1943 und namentlich seit dem Kommen Perons im Jahre 1946 ließ die leichtere und bessere

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