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Volksblatt
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Seite 7 von 12
Datum: 01.12.1900
Umfang: 12
, der „Rp.' i» einem anderen Puntte Bede zu stehen. Sie schreibt nämlich: UebrigenS „frag?« wir zum Schlüsse noch, ob die Herren des Linzer Organs. . vielleicht dem Papste auch noch die Absicht unterschieben wollen, dass der Dregnriu? Orden auch die von der Kältern er Kellerei- ^ensssenschsst so scharf gerügte Weinpantscherei, Wein- verschneidung und „noble' Coacurrenz deS reichen Weingroßhändlers Baron Di Pauli bedecken soll, wegen welcher bekanntlich die armen Weinbauern deS Di Panli'scken Wahlbezirkes schon seit Jahr und Tag

die Wiederwahl des Herrn Barons von Kältern schärfftenS bekämpft u»d abgewiesen haben? ' Gegen Letzteres wäre in erster Lime vorzubaue» gewesen; denn darin läg die ursprüngliche Wahl- ^Opposition gegen den Herrn Baron von Kältern, die durch seine bedauerlichen Schachzüge seither so wider liche Weiterungen angenommen lpt' W»r haben keine« Grund, hier mit einer Autwort/ ba die „Rp.' dies wünscht, zurückzuhalten. Wir hätte« nur gewünscht, dass das christlichsociale Organ eine bessere Form für seine Frage

gewählt hätte. Denn ob der Papst oder der GregsnuS - Orden eine Wein- Pantscherei ?e. bedecken soll, so sollte ein Organ, das sich wtholisch nennt, nicht fragen. Die „Rp.' will ja doch offenbar nur wissen, waS wir zu dem gkgen Baron Di Pauli erhobenen Bör- wurf der „Weinpatscherei' zu sagen haben. Nun, wir Erklären trocken, dass wir an die Weinpantscherei de» Baron Di Pauli oder vielmehr der Di Pauli'sche» Verwaltung nicht glauben. Wenn man sie Concurrenten der Weinhandlung Di Pauli um ihre Meinung

über Baron Di Pauli angeht, dann ist eS wohl sehr be greiflich, dass die Meinungsäußerung parteiisch gefärbt ist. Der O mann der Kellerei'Genossenschaft in Kältern fagte eS auch ehrlich heraus: Ja, den Baron Di Pauli schätzen wir, aber seine Weinhandlung, die schädigt unS. Aber das Urtheil eines Cocurrenten darf, mau nicht für voll nehmen. Wir sind überzeugt, rmm wir die W i e n e r Weinwirte sragen, was» sie für eine Meinung von den Weinen deS von den Christ? Ächsocialen geschaffenen RathhauS-KellerS

« wurde, in alle gegnerischen Organe, auch in die letzten Wmktlblätter übergegangen. Dies geschah nicht bloß aus politischer 'Gehässigkeit gegen Baron Di Pauli, sondern auch weil Hie vielen Concurrenten der Firma Di Pauli ein Interesse hatten, dass durch weiteste Ausbreitung dieser Verleumdung die renommierte Firma Di Pauli mög lichst geschädigt werde. Dies ist eine höchst be dauerliche Form eines politischen Kampfes, und für die katholische Seite umso peinlicher, als von allen gegnerischen Blättern

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 01.12.1900
Umfang: 8
, das ist ja der helle Verfolgungswahnfinn. Wozu war Hraby auserfthen? Baron Di Pauli sagt in seiner Erklärung vom 22. Oetober: „Hrabys Thätigkeit wurde von mir für die Stadt angestrebt zur Unterstützung der katholischen Partei principiellen Gegnern gegenüber.' Wie sehr sich Hans Hraby hiezu geeignet hätte, ersehen unsere Leser aus der Charakterzeichnung dieses Mannes, welche wir in der letzten Nummer gebracht. Also in den Städten sollte Hraby sprechen „zur Unterstützung der katholischen Partei prin cipiellen

Hraby sich als im Zwie spalt mit seiner Partei darstellte, als Organisator der auf katholischer Grundlage bfi,blichen Vereine, die Kunfchak-Partei (das ist die christlichsociale Arbeiterpartei) zu stürzen'.' Also nach Scholdan wollte Hraby, „der ohnedies im Begriffe war, nach Tirol zu reisen', gegen die christlichsociale Arbeiterpartei losgehen, nicht gegen die Socialdemokraten, wie Se. Excellenz vorgibt. Wer hat Recht, der Baron oder sein Pächter? Zu allem Ueberslusse kommt noch Dr. Schöppel

mit einer, seine volle Namensfertigung tragenden Erklärung im „Arbeiterfreund' (Nr. 43, 24. No vember),' wo es hecht: „Vor einiger Zeit wurde ich von Baron Di Pauli eingeladen, ihn in Wienzu besuchen... Als ich Baron Di Pauli im Grand Hotel besuchte, wurde ich mit dem mir bisher per sönlich unbekannten Wiener Arbeiterführer Hraby bekannt. Bei dieser Gelegenheit wurde ich nun ersucht, Herrn Hraby in Tiroler Arbeiterkreisen einzuführen. Ich erklärte mich sofort bereit, dieser Bitte zu entsprechen

, und war mir auch der ganzen Tragweite dieses Entschlusses voll und ganz bewusst. Ich konnte mir nicht verhehlen, dass mit diesem Momente die Gegner des Baron Di Pauli, mit denen ich bisher leidlich aus gekommen war, auf mich einstürmen werden.' Auch nach der Darstellung des Dr. Schöppel gilt die Mission Hrabys in erster Linie den katholischen Arbeitervereinen. Denn Dr. Schöppel wird doch nicht angegangen worden sein. Hraby bei den Tiroler Socialdemokraten „einzuführen' ? Di Pauli aber sagt, die Mission Hrabys

habe gegolten «der Unterstützung der katholischen Partei in den Städten principiellen Gegnern gegenüber'. Wem soll man Recht geben, dem Baron oder seinem Pächter oder dem Dr. Fritz Schöppel, dem „einzigen unbetheiligten Zeugen in der Astaire Di Pauk'? Aber glauben wir es einmal, dass Hraby von Baron Di Pauli gegen die Socialisten in den Städten sollte losgelassen werden. Wo hätte es den Hraby gebraucht? In Brixen oder in Klausen, in Glurns, in Sterzing oder in Bruneck? Unsere Leser lachen wohl

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Volksblatt
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Seite 4 von 12
Datum: 01.12.1900
Umfang: 12
: Der Oderhirte muss es an seiner Anctontät büßen> ; wenn der Gewählte, den der Bischof empfohlen hat, nicht entspricht Nun möchte man fragen: Ja traut denn der Herr Dr. Schöpfer den hochw. Bischöfen^. Wirklich so wenig Klugheit zu, dafs sie blindlings fü'r^ einen einstehen, dass sie eS sich nicht überlegen, was sie sagen und ichreiben. Oder, ist Dr. Schöpfer so besorgt, der hoch«. Herr Fürst bischof könme an Baron Di Pauli einen schlechten Menschen empfohlen haben.. Ja, wenn man lange und fo intensiv

zu gunsten diefer Herren gesagt, wie ganz anders würoen sie reden. Beweis: bei jenem famosen CompromifS. Der Wunsch des hochw. Fürstbischofs, eines so gelehrten und weisen Mannes, soll und muss mehr gelten als der Wunsch jener, die in dieser Wahlsache ihre Wünsche dem Volke , eingießen; also darf man auch von diesem Wunsche reden und schreiben; also darf man auch Baron Di Pauli empfehlen, weil der hochw. Fürst- bischvf für dessen Wiedtrwahl ist. Ob eS mit dem Selbstlobe der „Br. Chr. von ihrer „Noblesse

, was sie zu Baron Di Pauli zu sagen sich nicht scheuten, er hätte den Hut genommen und wäre gegangen!! Bitte zu vergleichen: nobel und grob! DaS stimmt nicht ganz. DaS das Urtheil eines gewöhnlichen Hand« werkers. .OggenlHa^ 28. November. (Todesfall.) Vorige Woche verschied der in weiten Kreisen bekannte Postmeister von Birchabruck, Herr Georg Plank, gottergeben nach achtwöchentlichem schweren Leiden. Der Typhus hat sich in der Umgebung auch noch manch anderes Opfer geholt. Die hinterlassene Witwe und 17 Kinder

nütze, um die mehr fachen Gebrechen an derselben zu beheben, wohl aber früher oder späterem neues Orgelwerk werde beschafft werden müssen. Durch opkerwilligen Gemeinsiun wird in Tyaur wohl auch diele zwingende Nothwendigkeit zustande kommen, ebenso wie die neuen Altäre mit künstlerisches Reliefbildmssen. Streberei? Die Presse und die bezahlten Sendlinge Doctor Schöpfer'S werden nicht müde, dem Baron D i Panlr Mandatssucht, Streberei und dergleichen öinge vorzuwerfen. Auf eine Verdächtigung mehr

Baron Di Pauli eines oder mehrere sichere Mandate fahren lassen, und sich in einem weniger sicheren Wahlkreise ausstellen lassen? Die Antwort hat Baron Di Pauli schon auf der Brixaer Versammlung gegeben: Weil er und seine Partei diesen Kampf in der V. Curie des Deutschen Südtirols als einen principiellen ansieht und nicht als einen persönlichen. Es handelt sich eben darum, ob vor allem dem Diöcefaubifchof und dem mit demselben ver bündeten Seelsorgsclerus in Tirol in einer so wichtigen Frage

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 01.12.1900
Umfang: 10
zwischen Schöpfer und Baron ^Dipauli gebracht, einen Leitartikel mit der Ueberschrift „Dr. Schöpfer und Baron Dipauli'. Eine Correspondenz aus Innsbruck betitelt „Die letzten Reserven' und endlich auf der vorletzten Seite 7 mit der Ueberschrift „Nachklänge zur Wählerversammlung in Waid- bruck'. Alle drei Artikel sind'wiederum, wie manche andere in dieser Zeitung, gar sehr geeignet, nicht nur den traurigen Kampf noch mehr zu entfachen, sondern auch beim katholischen Volke Aergerniß zu verursachen und das Ansehen

der Geistlichkeit herabzu drücken. Dr. Schöpfer wird genannt der „Friedens-- störer', der den verderblichen Streit innerhalb der katho lischen Partei in Tirol entfacht und zum hellen Auflodern gebracht hat, der alles Unheil, daS aus dem Bruderkampf in Tirol entsteht, verschuldet habe. Von den Brixener Theologieprofessoren und ihren Anhängern heißt es, sie hätten einen katholischen Abgeordneten, den Baron Di pauli, so heftig angegriffen, verdächtigt und verunglimpft, dass sie darin sogar die Liberalen

hin von Seite.einer anderen Zeitung immer wieder die Angriffe gegen ihn wiederholt und bestätigt werden, das ist eine Kampfesweise, wie sie nicht ärgerlicher sein kann. Stellen wir Dr. Schöpfer und Baron Dipauli neben einander, Beide sind Abgeordnete gewesen, der Eine ist ein Priester, ein Erzieher des jungen Clerus, hat auch ein ausgezeich netes Lehrbuch herausgegeben, „Geschichte des alten Testa mentes',, das in weiten Kreisen große Anerkennung ge funden hat, ferners hat er für die Alumnen des Priester seminars

socialpolitische Borträge gehalten — der Clerus muss ja in dieser Wissenschaft gebildet werden, damit er befähigt werde, heutzutage öffentlich für die gute Sache segensreich zu wirken — er hat sich auch ausgezeichnet schon früher öfters im Kampfe gegen die Socialdemokraten, man denke an die durch seine und anderer „berüchtigter' Theologieprofessoren Bemühung vereitelten Sociversamm lungen von anno dazumal. Baron Dipauli ist kein Priester, sondern ein Laie, was ist denn wohl ärgerlicher

, wenn man gegen einen Priester schimpft und schmäht, als wenn ein Laie nur Gegenstand gerechten Tadels ist. Wenn man Dr. Schöpfer vor wirft^ dass er einen Mann wie Baron Dipauli wahr heitsgetreu dem Volke vorstellt, was soll man dann sagen, wenn man ihn einfachhin ohne Begründung auf die gleiche Stufe stellt mit Apostaten, Ketzern n. s. w. und gegen jede Vertheidigung nichts Anderes zu thun weiß, als das Gleiche nochmals zu wiederholen. Aas heißtman kämpfen wie Socialdemokraten, Radical-liberale und Juden es zu thun pflegen

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Volksblatt
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Seite 6 von 12
Datum: 01.12.1900
Umfang: 12
wird sich auf diese Schützenhilfe nicht wenig einbilden. Daran kann man auch erkennen, wen die Radicalen und Liberalen fürchten, nämlich Baron Di Pauli und nicht Schraffl, der ungefährlich ist. Die Wahlen in Untermal» fielen zugunsten DiPauliS aus. Bon 33K Wählern stimmten 220 für Di Pauli, 94 für die socialdemokratische Liste und 24 Stimmen für die Deutschnationalen. Die Mahlen in Karnthal sind in der V. Cur»e zugunsten deß Baron D i Pauli ausgefallen; wenn wir nicht irren, hat Sarn- thal 8 Wählmäoner zu wählen. Großen

Eindruck soll, in Sarnthal der Wunsch deS Abgeordneten Trog mann gemacht habe», der bat, man möge ihm den kenntnis« und emflusSreichen Baron Pauli alk Stütze zur Seite gebe«, da eben Bauer« allein die Interessen eines so wichtigen Bezirks Nicht mit den gehörigen Nachdruck vertreten können. - Wer ist Hrabq? So ruft ein christlichsociale» Blatt pathetisch aus. Daß Blatt weiß nun weiters von einer Unterschrift»» fälfchukg«affa»re, von einer Lügenwallfahrt nach Mari» Zell und Jotrignengefchichten Hrabh's

einzutreten, deswegen »ar er von der Partei aus- gestoßen.. Diese Wiener Gemüthlichkeit wird doH manchem Tiroler über die Hautschnur gehen. Mit solcher Wiener Moral, die an Unterjchristssälschungen kein Haar findet, aber das Eintreten sür einen „cleri- calen Baron' zum Verbrechen stempelt, will uns die Schöpferprefse beglücken. Aufrichtig gesagt, bedauern mr, das» Baron Di Pauli diesem Christlichsocialen aufgesessen ist, aber daran hat er keine Schuld, weil «r eben nicht wissen tonnte, mit wem

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 01.12.1900
Umfang: 8
Gemeinde- Wahlen unsere Thatkraft und Stärke beweisen, anstatt auf dem Lande Wanderversammlungen zu halten. Es war zwar leicht zu errathen, dass die Herren Conservativen gern ungestört ihren großen Pmteimann, Baron Di Pauli, durch die Stimmen der Landgemeinden mit dem Mandat der allge meinen Wählerclasse versorgt hätten. Trotzdem also wir nur auf das Bozner Gebiet verwiesen wurden, damit der „Unersetzliche' ohne viel Lärm und Mühe draußen geborgen werden könnte, haben wir doch in Bozen das Unserige

des Volkes seit vk. Jahren beklagte und Herrn Di Pauli dafür am? ein bisschen Schuld zugeschrieben hat, wird dn^ kein Verbrechen sein. Das war ja seit i-kA die Klage, dass für das Volk zu wenig gesM- dass man die Schule immer aus Rücksicht aea-» die Regierung zurückgestellt u. s. w. Dass nun von all dem dem Herrn Baron auch eine Schuld zukomme müsse, bestätigen seine Anhänger i» dadurch, oass sie ihn als den Allwirkenden, den VielVerMögeNdrN, ja, als den Mann, „den der Reichsrath braucht

', als den Unentbehrlichen in» Reichsraths hinstellen! Mag all das sein, aber dann wird ihm nicht Unrecht geschehen, wenn ihm dafür, was im Reichsmthe zum WoSle des Volkes versäumt worden, eine Schuld bei gemessen wird. — Das Volk klagt nicht so sehr dass seit drei Jahren nichts für Volk uni> Schule geschehen ist; dass aber seit 23 Jahren während welcher Herr Baron im Reichsrathe war, dem Volke fast nur neue Lasten aufge- bürdet worden, das ist und war seit Jahren die Klage. Man suchte, wie Herr v. Guggenberg. richtig

, wenn wir nur gute, katholische Männer wählen, ob Di Pauli oder Schraffl» beide sind gut katholisch. — Sonst hätten die Priester im Pusterthal, mit dem ausgezeichneten Hropst Walter an der Spitze, Herrn Schraffl nicht in den Landtag gewählt und jetzt für den Reichsrath als Candidaten aufgestellt. — Wen» nun jeder Wähler ein guter Diöcesane bleibt, trotzdem er für Schraffl eintritt, so wird's wohl auch Herr Schraffl bleiben, auch wenn er die Wahl annimmt. — Ich hätte vielmehr vom Herrn Baron Di Pauli längst schon

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 10
Datum: 01.12.1900
Umfang: 10
an Dr. Schöpfer. Dass solche Anfragen höchst indiscret sind und keinem ehrlich Denkenden gefallen, liegt auf der Hand. Dr. Schöpfer soll öffentlich beichten, was er mit seinem Bischof unter vier Augen gesprochen. Man geht- doch weit! Ich möchte nur ein paar Worte verlieren über die Veranlas sung dieser offenen Anfrage. Ich sage verlieren, denn nützen werden sie nichts. Die Verehrer Seiner Excellenz des Herrn Baron Dipauli finden einmal an ihm alles Gold, was glänzt, selbst die sogenannte Kronen-Geschichte

glänzt in ihren Augen. Dass man Baron Dipaulis Verdienste und NichtVerdienste als Abgeordneter jetzt vor der Wahl klar zu legen be strebt war, und tadelte, was zu tadeln ist, das finde ich weder als maßlos noch als unerhört. Seine Verdienste ins richtige Licht bringen, in Abzug bringen, was in der That in Abzug kommt, wie Dr. Schöpfer klar bewiesen, dadurch geschieht kein Unrecht. Dass man mit. der Thätigkeit des Reichsrathes seit vielen Jahren höchst unzufrieden war, dass darüber viel von Clerus

und deren Theil- nehmer mit blutigen Köpfen heimgeschickt wurden, ohne mit ihren Klagen erhört zu werden, das ist doch alles bekannte Sache. Aber hat an alldem Se. Excellenz alle Schuld? Wenn Hochselbe im Reichs rathe eine so überaus wichtige, alles vermögende Persönlichkeit, ein wahres Factotum war Regierung und Kaiser gegenüber, wie seine Partei stets glauben machen will, dann trifft doch auch Herrn Baron an all diesen Missständen im Reiche und Unterlassungs sünden des Reichsrathes eine sehr große

mich hinaus —lasst mich bei Seite!' Und Vieles, sehr Vieles wäre unterblieben! Man hat ihm die „Los von Rom'-Bewegung zur Last gelegt wegen seiner, resp. Katholischen Volks- partei-Verbindung mit den Jungtschechen, und da glauben manche dem Baron Dipauli einen besonderen Dienst zu erweisen, wenn sie dies bestreiten. Ich hatte im Sommer öfters Gelegenheit mit einem Herrn Theologiedoctor aus Schlesien/ der in Troppau am k. k. Gymnasium Religionsprosessor ist, der also am Hauptherde dieser Abfallsbewegung

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Lienzer Zeitung
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Seite 6 von 20
Datum: 01.12.1900
Umfang: 20
, weil sie die Aufhebung der Religionsfondssteuer, welche Steuer nur diejenigen Kircheufmsteii, Klöster u. s. w. die mehr als 10.000 Gulden jähr lich einehmen, zahlen sollten, in Aussicht ge stellt erhielten, weil die Führer ihrer Partei zu einflußreichen Stellen gelangten (Baron Dipauli wurde zum Dank dafür Handelsmi nister) und weil die „Katholisch-Conservativen' oder die clericale Partei hoffte, einen aus ihrer Mitte zum N n t e r r i ch t s m i n i ster zu machen und damit der Schule jene Form geben

zu können, welche die clericale Partei zur Sicherung der eigenen Herrschaft für die Zukunft zu geben bestrebt ist. Daß die clericale oder „Katholische Volks partei' sich der Regierung verkaufte, bewies die clericale „Reichspost' selbst, indem sie im Jahre 1898 schrieb: „Baron Dipauli — Handelsminister ! Der Kauf ist abgeschlossen, die Katholische Volkspartei hat sich die Hände binden lassen!' Dreißig Iahre stark. Die „Katholisch-Conservativen' geben in dem Wahlaufrufe, der für Steiermark erschie- nen

: „Welcher Glaube?' Der Glaube an Christus den Herrn, sicherlich nicht! Dieser Glaube sitzt im Herzen, hat mit der Politik gar nichts zu thun und wird auch nie auf die Tagesordnung des Abgeo>d netenhaufes gesetzt werden. Nach dem Ge sagten aber wird man wissen, welcher Glaube in Gefahr ist: es ist nämlich der Glaube an die Redlichkeit und Ehrlichkeit der clericalen Partei in Gefahr! Nicht Baron Rokitansky, nicht die Bau- ernbündler, nein, die eigene Schlechtigkeit ist daran schuld, daß es mit der clericalen

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 16
Datum: 01.12.1900
Umfang: 16
Jahr 1899 mit 1099 Kronen 36 Heller und Schubkasten mit 81 Kronen 43 Heller. LocaL'es unö Ghronik. Meran, 30. November. <£u«tt*tf*n* Fremdenlistc' Nr. 25 ver zeichnet 3106 Parteien mit 5191 Personen. Unter den Neuangekommenen befinden sich: Baronesse Schimmelpennich (Holland), Baron de la Chapella (Helsingfors), Freifrau-Freytag- Löringhoff (Curland), Comtesse Hohenthal (Sachsen), Graf Kalkreuth (Berlin), Graf Friedrich Thurn (Bleibnrg), Baronin Adele Qnadt (Düsseldorf), Graf Edgar Scyssel

- reich und Robert Maurer, sah sich daher veranlasst, die Stimmenabgabe bis 5 Uhr abends zu verlärrgern. Es standen sich drei Candidaten- listen gegenüber: Die conseivative für Se. Exc. Baron Di Pauli, jene der vereinigten Liberalen und Nationalen für Simon Zelger und die socialdemokratische für Zugsrevisor Marn. Agitiert wurde fleißig. Den Sieg er rangen die Conservativen, was um so bedeutungs voller ist, als sie gegen drei Parteien zu kämpfen hatten. Abgegeben wurden 852 Stimmen. Als gewählt

erscheinen die conservativen Can- didaten, welche bei der Hauptwahl am 7. Jänner für Herrn Baron Di Pauli stimmen werden und zwar: Heinrich Egger, k. k. Briefträger, Jos. Schreyögg, Kaufmann, Ant. Schwabl, Bahnaviscur, Martin T i ß n e r, Tischlermeister, Math. T o b i t er, Schuhmachergehilfe mit je 524, Alois Eichta, Tischlergehilfe, Greg. Haid, Ad ministrator, Gottl. Hueber, Stadtpfarrcoop., Rob. Maurer, Magistratsrath, I. P e s ch e l, De- votionalienhändler, Jgnaz Pohler, Handels kammerrath

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