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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.07.1901
Umfang: 8
- krankheit angesteckt wären, sofort berichtigen müssen, dass sie bisher unter Vormundschaft standen. Oder wo steckt der Vormund? Einen Ausspruch, der die Stimmung mancher Versammlungstheilnehmer deutlich zum Ausdruck brachte, nagelten wir fest, da ihn der betreffende Sprecher selbst etliche Tage darauf wieder zum besten gab. Eher hat wohl der leutselige Herr Baron ein oder das andere von demjenigen ver gessen, was er gefragt wurde oder geredet hatte, als dass der. wie es scheint, zu unbescheidene Bauer

die übrigens doch belanglose Episode auf dichtete. Wenn Herr Baron wünsche», steht Ihnen die Adresse dieses kühnen Mannes zur Verfügung und können Sie ihm den Fehdehand schuh zusenden. Nun reitet der Berichtigungsschimmel vom undankbaren Tirol in die grüne Steiermark. Kraft Z 19 des Pressgesetzes constatiert der Herr Baron, dass ihm alldort der Boden nicht zu heiß geworden. Er fühlt sich dort wie im Paradiese, die Temperatur ist immer gleichmäßig angenehm. Nur der fatale Umstand, dass die Zahl

, welche am 15. Jänner 1900 beily Ehren- beleidigungsprocesss des Baron Rokitansky gegen Baron Morsey, wobei letzterer freigesprochen wurde, vor Gericht angegeben wurden, seither wirklich so geändert? Was wir über den Gesinnungswechsel und die bisherige politische Vergangenheit des Herrn Baron RoKtansky vorbrachten, ist größtentheils aus der „politischen Studie': «Ungleiches Maß' von A. Pfannl. Obwohl dieselbe zu Wien (1900) erschien, dürfte sie doch dem Herrn Baron, mit welchem sich ihr zweiter Theil be schäftigt

, bekannt geworden sein. Hingegen ist uns nicht bekannt geworden, dass der Herr Baron Rokitansky den Herrn Pfannl berichtigt oder geklagt hätte. In dieser Broschüre werden auf Seite 14 ausdrücklich Zeugenaussagen an getragen für Rokitanskys Ausspruch, dass er „nur dann mit den Gewerbetreibenden mithalten' könne, „wenn sie Karlon und die Conservativen nicht angreifen'; das sei gischehen „in einer Versammlung beim.Florian''. Darauf werden die erfolglosen Verhandlungen mit Karlon, Lueger und Sylva-Tarouca

berichtet. Wir be dienten uns in unserer stilistischen Armut der Ausdrücke .aufdrängen und anbinden'. Wenn sich Herr Baron aufs Wort „Verhandeln' eapriciert, möge er nur entschuldigen, dass wir seinen Geschmack leider nicht besser getroffen haben. Warum aber verhandelte Rokitansky, warum endeten die Verhandlungen resultatlos? Der überaus schmeichelhafte Brief an Graf Sylva- Tarouea ist zwar sehr schön und interessant, aber leider drei Seiten lang (Seite 15 bis 17) und daher auch auszugsweise

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.11.1896
Umfang: 4
ihm mit einer gewissen wohlwollenden Freimüthigkeit die Hand. „Sie müssen mir schon verzeihen, lieber Siegfried, daß ich Sie vorhin so sans lnyon empfangen habe; wie hätte ich auch denken können, daß an Stelle dcö angekünrig ten BaugeschäflSdirektors Gebhard mein einstiger,' — der Baron hielt etwas zögernd inne — „Ihr einstiger Jäger- bursche zu Ihnen kommen würde,' vollendete der Direktor mit leicht ironischem Lächeln. „Nun ja, es überraschte mich, daS ist wohl natürlich, obgleich man an seltsame Spiele des Zufalls

gewöhnt fein sollte, wenn man, wie ich heute, seinen 5K. Geburtstag feiert. Doch haben Sie die Güte, jetzt in mein Zimmer zukommen, wir wollen über unsere Geschäfte sprechen.' Artig bot der Baron seinem Gaste einen Sitz an nnd ersuchte den Direktor, sich ans dem Zigarrenkästchen zu be dienen, IvelcheS auf dem Tische stand. „Ich beziehe meine Zigarren stets direkt,' sagte Rolheim, welcher da« Fenerzeng zur Hand nahm, „Sie dürfe» also überzeugt sein, daß diese Manila unverfälscht sind.' Gemüthlich ließ

sich der Baron Rolheim dann feinem Gaste gegenüber nieder und war schr verwundert, als dieser erklärte, kein Raucher zu sein. „O, das ist schade, diese Zigarren sind ein wahrer Genuß,' sagte der Baron bedauernd. „Es kommt nur darauf an, was wir für Genuß hallen, Herr öaron,' cntgcgnelc Siegfried, während er ein Notizbuch und eine schr umsängllche Brieftasche ans den Tisch legte. „Hm, das ist wahr,' bemerkte der Hausherr überrascht, „aber Sie mahnen mich, daß wir zu unseren Geschäften über gehen müssen; bitte

, sprechen Sie.' Der Direktor schlug sein Notizbuch aus, und sein Auge ruhte mit ernsten Sinn auf den dicht beschriebenen Blättern. „Herr Baron,' begann er, „gestatten Sie, daß ich Ihnen zunächst eine Anweisung auf die von Ihnen gewünschte Vor ausbezahlung im Betrage von siebentausend Gulden übergebe. Unser Kassierer wird, sobald es Ihnen gefällig ist, die Ehre haben, Ihnen die genannte Summe auszuzahlen.' Damit nahm Siegfried ein Blatt aus dem Notizbuch und reichte eö dem Baron. Mit höchster

Verwunderung hatte dieser zugehört. „Das muß ein Jrrtbnm sein, Herr Direktor,' sprach er, „ich habe keinerlei Vorauszahlungen gewünscht.' Nicht die leiseste Ver änderung zeigte sich in dcm Gesichte deS Direktors. „Ich bitte hier ist Ihr daraus bezüglicher Brief,' sagte er höflich, nnd legte vor den Baron ein osseneS Schreiben hin. „Der Brief trägt daS Datnm' — Siegfried unterbrach sich und horchte auf; eö war ihm, als wäre im Nebenzimmer eine Thür vor sichtig geöffnet und wieder geschlossen worden

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.07.1941
Umfang: 4
lyzö d> Or. ^rtkur vom Dorp. Creila! Sk r« «v Malchen riß aufgeregt eine Tür auf, gebot dem Stubenmädchen ein Glas Was ser zu bringen, und führte den Baron klopfenden Herzens, aber stolz ins Wohn zimmer, roo sie ihn zum Sitzen auf einer Couch nötigte. „Sie sind zu liebenswürdig, gnädige Frau', versetzte Patrick Fips. „Ich danke Ihnen vielmals.' „Aber keine Ursache, bester Herr Ba ron', flötete Malchen. Ihr Herz schlug schneller. Erst hatte sie einen Grafen ken nengelernt

und nun auch noch einen Baron. Mit der Zeit bekam sie ja einen ganz feudalen Bekanntenkreis. „Ich habe das Landhaus 'Rosamunde' vorerst gemietet', klärte Patrick Fips auf. „und gànke es wahrscheinlich später zu kaufen. Ich möchte nämlich auf längere Zeit in Deutschland bleiben, da mein Sohn hier studiert. Und ich preise den Zufall, gnädige Frau, der mich Ihre be zaubernde Bekanntschaft machen ließ.' „Ob, die Freude ist ganz auf meiner Seite , versicherte Malchen strahlend. Und wenn Sie sich allein fühlen, lieber Baron

', oersicherte der Privatdetektiv. ..Selbstoer- ständlich nehme ich die Einladung mit Dank an. Ah, das ist nett von Ihnen, mein Fräulein!' Das Stubenmädchen war mit einem Tablett hereingekommen, und Fips trank das dargereichte Glas leer, was ihm nicht ganz leicht fiel, da er mehr für Whisky war. ..So, jetzt ist mir völlig wieder wohl, gnädige Frau', sagte er daraus. ..Dars mich jetzt bis heute abend — und bis um welche Zeit — empfehlen?' ..Wenn es Ihnen recht ist, so gegen acht Uhr. Herr Baron', versetzte

Malchen, die in einem Meer von Wonne schwamm. „Vielen Dank, gnädige Frau, vielen Dank! Ich freue mich!' sagte Fips, und Malchen brachte ihren' neuen, adeligen Bekannten hinaus. Dann war sie aber nicht mehr zu hal ten. und teilte allen Hausinsassen stolz mit. daß am Abend ihr alter Bekannter der Baron Bruckenborg, zu einer Partie Whist käme. Vruckenbora? dachte Herr Watkin. Hol mich der Kuckuck, aber der starb doch im vergangenen Jahre ohne Nachkommen zu hinterlassen. Komisch, höchst komisch

I Nach dem Abendessen erschien auch prompt der angebliche Baron Brucken- bcvg. Malchen stellte ihn vor. und Bert war es, als habe ihn dieser breitschultrige, monokeltragende Herr etwas länger an starrt, als man dies sonst bei einer Vor stellung tut. Herrn Watkin kam der Baron so son derbar bekannt vor. Cr grübelte und grü belte. Plötzlich tauchte vor seinem gei stigen Auge ein Gerichtssaal auf, in dem er jenen angeblichen Baron schon einmal gesehen hatte. Wie war denn das seiner zeit nur gleich gewesen? Richtig

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 16
Datum: 31.05.1924
Umfang: 16
, sehr ge rechtfertigt. Diesen Petitpierr« kenne ich ganz Mwni. Er war Kaufmann und machte Vanksrort, und die meisten behaupten, betrü gerischen Bankrott. Ich begreise nicht, wie er dem Schwurgericht entgangen ist. Ganz unmöglich, aus ihm einen Beamten zu ma chen.' »Ah, bah, ich glaubte, Sie mit Ihrem Ein- stug,' warf der Baron ein. »Für nichts in der Welt würde ich es wa» SM, einen solchen Menschen als Kandidaten vorzuschlagen.' . 'Bedauerlich. >ehr bedauerlich.' oerhtzte ^Sen der Baron, .Denn in diesem Falle

anzubieten oder, besser gesagt, aufzudrängen. Petitpierre klappte seine lange Gestalt zu sammen, wie ein Taschenmesser, um den mächtigen Bankier gebührend zu begrüßen, vergaß aber nicht, emen blitzschnellen Blick aus den Schreibtisch zu werfen. „Der Herr Baron haben mich rufen las sen,- begann er mit weichem, kriechendem Tone. „Wie weit sind Sie mit den Versuchen?' fragte dieser. „Ein gut Stückchen weiter. Wenn der Herr Baron sich selbst davon überzeugen wollte. .? Ich hoffe, der Herr Baron

werde mit mir zufriÄien sein!' „Geben Sie her!' sagte der Bankier und nahm zw» Briefe aus den Händen des Herrn Poritpierre, die derftibe aus semer Mappe zog. Der Baron legte die Schriftstück« vor sich auf den Schreibtisch, um zu untersuchen, ob die Nachahmung wirklich tadellos war. „Nicht übel', sagte «r nach einigen Mnu-. ten, „Sie haben Talent, Petitpierre.* „D«r Herr Baron find zu liebenswürdig.' stammelte der moderne Schmftgetehrte, indem er eii«? etwas konfuse Miene heuchelte. „Das ist aber nur sine Abschrift

, Wort für Wort. Könnten Sie auch eine» anderen Brief mit derselben Handschrift mederschrei- ben?' .^Selbstverständlich Herr Baron: wallen aber Herr Baron bitte selbst urteilen,' ant wortete Petitpierre und entnahm der Mappe ein anderes Papier. „Bravo!' ri»s der Baron. ^Sie verspre chen viel.' Das Schriftstück, welches er in der Hand hielt, war auf ganz ähnlich«« Papier geschrie ben. mit demselben Ausdruck und deHekbon Handschrift. Nur der Inhalt unterschied sich von demjenigen der beiden ersten

Briese. „Ich glaube.' sagte Petitpierre, indem er die Augen niederschlug und größte Beschei denheit heuchelte, „ich glaube, daß die betref fende Person schwerlich ihre Handschrist ab leugnen könnte... Die Sachverständigen zählen für mich nicht.' „Wahrhaftig', entschied der Baron, wäh rend er die Schriftzüge unter einem Vergrö ßerungsglas untersuchte, „die Nachahmung ist sehr gut. — Boll, ausgeschrieben, alles ist ta dellos, meisterhaft.' «Ich werde stet» gleich Gute« ke^ea». Der

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 15.10.1926
Umfang: 8
in die Augen. Der Baron schüttelte lebhaft mit dem Kopf. „Nein, nein. Du erregst dich unnütz, mein Kind! Das Nächstliegende ist. datz Mortimer in irgendwelche Händel verwickelt ist. Die Bewegtheit deines Mannes erklärt sich leicht aus dem Umstande, daß -er wahrscheinlich als Sekundant betelligt» und daß der eine Duellant dein Bruder ist. Uebrigens, ich werde mal mit Herrn Hein rich Lubenow sprechen. Vielleicht kann der uns Ausklä rung geben.' Er ging eilig in Karls Arbeitszimmer, in dem sich ein Telephon

befand, Edith folgte ihm auf dem Fuße. Nach dem die Verbindung mit der Fabrik an der Frankfurter Chaussee schnell hergestellt worden war, rief der Ba ron in den Apparat: „Ist Herr Heinrich Lubenow zu sprechen?' „Bitte einen Augenblick zu warten,' tönte es zurück. Mach wenigen Sekunden, die der Baron mit dem Schall rohr am Ohr verbrachte, hörte er sich von einer be kannten Sümme angerusen: „Hier Heinrich Lubenow! Wer dort?' „Baron von Langwitz. Guten Morgen, Herr Lubenow! Ist mein Schwiegersohn

draußen?' „Mein, Herr Baron.' „Er ist wohl auf «einer Geschäftsreise?' „Geschäftsreise? Nein! Karl macht überhaupt keine Geschäftsreisen für unsere Firma.' „So?' ' Der Baron wandte sich schnell zu seiner Tochter herum und flüsterte ihr hastig zu: „Es ist richtig, die Ge schäftsreise ist nur ein Vorwand.' Dann legte er seinen Alund wieder an den Apparat und sprach weiter: „Sagen Sie einmal, Herr Lubenow, gestern war mein Schwieger sohn doch draußen?' „Ja, draußen ivar er.' „Haben Sie vielleicht

etwas Auffälliges an ihm be obachtet, Herr Lubenow?' Es folgte eine kleine Pause, dann kam die etwas sar kastisch klingende Antwort: „Ich hatte eigentlich gar keine Gelegenheit, etwas an ihm zu beobachten.' „Keine Gelegenheit? Wenn er doch draußen war!' „Er war wohl draußen, aber nicht in der Fabrik.' „Nicht in der Fabrik? Ich verstehe Sie nicht, Herr Lubenow.' . „Er amüsierte sich mit Ihrem Herrn Sohn auf einem unbebauten Grundstück neben der Fabrik. Die jungen Herren betrieben ritterliche Uebungen.' Der Baron

zuckte leicht zusammen. „Ritterliche Uebungen?' ftagte er mit dem Ausdruck Spannung. „Die Herren knallten einander etwas vor. Sie schos sen miteinander um die Wette. Bei jungen Kavalieren handelt es sich ja immer um Wetten. Diesmal ging es um einen Korb Champagner.' Der Baron nickte, ein Lächeln flog über seine Züge, das jedoch rasch wieder von düsterem Ernst abgelöst wurde, während er sich jetzt abermals zu seiner Tochter herumdrehte. „Es scheint sich richtig um ein Duell zu handeln,' flüsterte

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 19.11.1943
Umfang: 4
und Frauen. : -v ' ' _ ' t - Das Gespenst mit der Laterne Von Karl Andreas Freu« - • Ein Baron und ein Richter stritten bei ihren Zusammenkünften häufig über das Vorhandensein von Gespenstern. Wäh rend der Baron an ' ihre Existenz glaubte, verneinte der Richter dieselbe. i,Jch glaube nun auch an das Vorhan densein von Gespenstern', sagte der Rich ter eines Tages. „Wiö sind Sie plötzlich zu dieser Ueber- zeugung gekommen?' fragt der'Baron erfreut und über die Wandlung des Rich ers-verwundert

. „Durch ein Erlebnis!' versetzte der Ge fragte. - , „Bitte, erzählen Sie und spannen Sie mich nicht auf die Folter', verlangte-der Baron. Der Richter stellte das Weinglas auf den Tisch. „Als ich in der vergangenen Nacht-in meinem Bett schlief, erwachte ich um Mitternacht durch ein lautes Ge räusch. Ich setzte mich auf und hhrte,. daß jemand die Treppe, heraufpolterte. Ich war natürlich im,, ersten Augenblick be stürzt und wagte kaum zu atmen. Ich lauschte nur angespannt und hörte, wie die tappenden Schritte immer

näher ta* v men.' Der Richter machte eine kleine Atem pause. ‘ - „Weiter, weiter!' drängte der Baron. neugierig und ungeduldig. ■ ' „Ich zog den Bettvorhang auseinander und wartete darauf, was nun kommen würde', fuhr der Richter fort. „Die Tür ging nach einer Weile langsam wie von einem Geisterhauch auf, und das erste, was ich sah, war das Schimmern eines schwachen Lichtes.' „Nicht wahr, eines bläulich-fahlen, ei gentümlich unwirklichen Lichtes?' unter brach ihn der Baron. / ' „Gewitzt

eines erschreckend geisterhaf ten, kalten, leblosen Lichles', erzählte der Richter weiter. „Gleich darauf trat eine große, hagere, blasse Gestalt in mein Zimmer.' „Erkannten Sie in 'ihr einen Ihrer Ahnen?' fragte der Baron. „Warten Sie!' gab der Richter zurück. „Die Gestalt, die sich vor meinem Bett- aufpflanzte, sah einem siebzigjährigen Manne ähnlich. Dieser war in einen lan gen, braunen Mattel gehüllt und trug um den Leib einen ledernen Gürtel. Ein langer, grauer Bart wallte von seinem Kinn herab, und^iif

dem Kopf trug er eine hohe braune Pelzmütze, unter der einige weiße, glänzende Haare ' hervor- schimmerten. In der Rechten trug er eine lange, knotige Keule, eine Art Helle- barde.' „Ah. also einer Ihrer Vorfahren aus der Zeit der Rittergeschlechter!' rvars der Baron begeistert dazwischen. „Entsetzen ergriff mich', fuhr der Rich- ter von neuem fort, „kalter Schweiß trat auf meine Stirn, ich faß wie gelähmt, unfähig, ein Glied zu rühren. Ich ver- iuchte, um Hilfe zu rufen, aber meine Kehle

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 19.04.1914
Umfang: 8
sind: Durchlaucht Prinz Hohenlohe-Langenburg (Wien), Fürsttn Schachowskaja (Moskau), Fürst Pälffy «Budapest), Graf und Grafin Wilczek (Wien), Gräfin Zichy (Brixen), Gräfin Landsberg-Velen mit Tvchter (Schloß Velen), Gräfin Lüttichau (Berlin), Baron Stackelberg mit Gemahlin und Tvchter (Estland), Freiherr von Herring (Innsbruck), Baron Augustin mit Gemahlin (Rovereto), Baron v. Lüding- Hausen-Wolff mit Sohn und Dochter (Schone berg), Freiherr Handel (Hagenau), Freiherr Wrazda (Czerncwitz), Barionesse von Lüding

hausen (Wilmersdorf), Baron von Ditfurth mit Gemahlin (Berlin), Baronin Knoop ^Lon don). ' - --- (8335 —.^gleich zeitig anwesende Gäste.) Die höchste TÄgessrequenz ver heu rigen Saison brachte diesmal (wie alljährlich am Ostermontag) die Zahl von 8335. Die vielen Hunderte Eintagsausflügler, welche den Kurort zu den Feiertagen aus Bozen, Brixen und dem übrigen Tirol besuchen, sind hier nicht mit eingerechnet./ In der vorjahrigen Saison bezifferten sich die am Ostermontag gleichzeitig- anwesenden

Kronen ein. Nach Abzug der^ aller dings nicht unbedeutenden Ausgaberitchürften 5000—6000 Kronen rein verbleiben. * (Lawn Tennis-Turnier.) In'der Zeit vom 12. bis 17. ds. fand cün Sportplatze Meran ein Lawn-Tennis-Turnier statt, das unter dem Protektorate der Frau Baronin Pach, geb. Gräfin Henckell-Donners- mar? stand und einen sehr schönen,Verlauf nahm. Als Schiedsrichter fungierte Baron Pach, als Handicaper Hetr Otto Voy Ander Lan-Höchbrunn, als 'Turnierleiter und Kassier Herr E. Bu chholz. Gestern

nachmit tag nach 5 Uhr wurde das Turnier beendet, und fand die Preisverteilung statt. Der Ver lauf des Spieles war folgender: 1. Herren- Einzelspiel ohne Vorgabe: Es siegte. Graf Nostitz gegen Schütz.mit 6/0,x7/5 ; Baron Ringhvffer gegen Graf Mohl mit 6/0, 6/1; F. Michel gegen Jonny mit 6/0, 6/0; Sämek gegen M. v. Ertzdorff . mit 6/3, 1/6, 9/6; Michel gegen Same? mit 7/9, 6/4, 6/2; Baron Ringhvffer gegen Michel mit 6/2, 6/2. Den 1. Preis (eine silberne Zigaxettendvse) erhielt Baron Ringhoffer

, den 2. Preis ' (Zi garrenetui) F. Mi che l. — 2. Da men-Ein- zelspielohn<Vorgabe. Es siegten Frau Same? gegen Frl. Reichstein mit 6/2, 6/2; Frl. Schönherr gegen Frl. Raab Mit 6/4, 3/6, 6/1; Frl. Simond gegen Frl^Blümen- feld mit 6/2, 7/5; Frau Same? gegen Frl. Schönherr- mit 6/1/ 6/0 und /^geF 'Früulein Simond mit 6/0, 3/6, 6/2. Den.1^ Preis (Schreibzeug) erhielt Frau S a nr e?,' 2. Preis (Schreibzeug) 'Frl. S imon d.—?' 3. H e r r en- Doppelspiel ohne Vvrgabe. Von den drei Parken: Baron RingHoffer

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 4 von 20
Datum: 14.01.1932
Umfang: 20
er sein Sonntagsgewand an, schickt die Henndirn in die Fabrik, weil er auf zwei, drei Tag wegfahren will, und zum Morgenzug hockt er schon in der Eisenbahn. Bei Herrn Major von Lamezan stürmt der Fons Rangger zwei Stund drauf das Haus. „Wie soll ich Ihnen danken, Herr Major?" ist sein erstes. „Ist's endlich da?" lacht der Herr Baron. „Das freut mich, und ich gratuliere Ihnen von Herzen." Al ber Herr allen weiteren Dank freundlich abweist, fallt dem Buam das Herr zu tiefst in die Hosen. ,Ha, schauen G, Herr Major

. Ich rate Ihnen, verkaufen Sie keine Lizenzen, sondern das Ganze. Sie stehen sich bester." „Ja, und wieviel glauben S' . . . ohne daß es un verschämt herschaut?" Die Augen des Fragers brennen, bis der Baron ernsthaft meint: „Verkaufen Sie den ganzen Krempel um achtzigtausend Kronen." Ganz erschrocken fahrt der Rangger Fons mit den Händen gen Himmel. „Aber, Herr Major, wo denken S' denn hin! Das ist ja viel zuviel. Was die Fabrik damit mehr macht, das kann ih ungefähr schon heut wissen. So was wär

kostenlos überlasten muß." ,/Sie haben leicht reden, Herr Major. Aber so grausig viel Geld wird er nit geben wollen." „Unsinn. Gern wird er's geben. Sagen Sie ihm einfach, daß sie's anderen auch anbieten." „Aber woher sollt ih wissen, wem ih's noch anbieten könnt?" fragt der Bua. Völlig verzweifelt schlagt der Herr Baron von Lamezau die Hände zusammen. „Aber, Herr Rangger! Wenn er Sie nach den Firmen fragen soll, lachen Sie ihm freundlich ins Gesicht und fragen Ihrerseits, ob e r denn feine Kanonen

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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 04.06.1932
Umfang: 16
, als sie sich angeredet sah. „Ah. meine Gnädigste, welch unverhofftes Glück!' Der Baron stand vor ihr. »Ich sehe. Me wollen allein heimkehren, da darf ich Ihnen wohl meine Begleitung und meinen ritterlichen Schutz angedeihen lassen.' Rita war peinlich berührt. „Herr Baron, ich fürchte, ich gehe Ihnen zu schnell, ich muh eilen.' „Es wird auf einige Minuten nicht an- kommen und ich bin schon wieder viel besser M Fuß, wie immer, wenn ich mich hier im Jungbrunnen befinde. Also seien Sie barm herzig

. Ich würde es als eine beabsichtigte Kränkung betrachten, wenn Sie mich einfach stehen ließen.' Sie konnte den Patienten ihres Mannes nicht direkt beleidigen und hatte ja auch keinen bestimmten Grund, denn daß der Baron ihr kleine huldigende Aufmerksam keiten erwies, wax ja an sich harmlos. Eine Weile schritten sie stumm nebeneinander her. Es fing an dunkel zu werden und die unter gehende Sonne kam nur noch mit ganz schrä- gen Strahlen durch das dichte Laubdach. Das Schweigen des Barons war ihr noch unan genehmer

und sie selbst suchte vergebens nach einem gleichgültigen Gesprächsthema, aber es war ihr, als sei ihr die Kehl« zugeschnürt. Da begann der Baron: „Ich bin ganz besonders erfreut, -daß ich Sie allein treffe, meine Derehrungswür- digste, denn ich bin beauftragt, Ihnen einen Gmß auszurichten.' »Mir einen Gruß?' Ein Alp legt« sich auf ihre Brust. „Ja, von jemanden, den Sie sehr lieb haben und von dem Sie lange Jahre nichts gehört haben.' Eine furchtbare Angst schnürte ihr die Kehle zusammen und mit Mühe preßte

sie die Worte heraus: „Ich verstehe Sie nicht, Herr Baron.' „Nun, dann muß ich deutlicher sein. Bon Ihrem Großvater, meine schönste Rita Ear- penal' Sie schrie auf. „Um Gottes Willen, Sie wissen?' „Nun weiß ich es ganz genau. Ich glaubte es schon im vorigen Jahre, denn ich habe Sie seiner Zeit, als Sie noch als Kind in Hamburg im Zirkus auftraten, während mehrerer Wochen fast täglich bewundert, aber ich war trotz der immensen Aehnlichkeit mei ner Sache nicht gewiß. Da hatte ich das Glück, in diesem Winter

, daß der Gruß Ihres Großvaters Ihnen eine Freude bereitet hat.' Rita war wie vom Donner gerührt. Es war ihr lieb, daß es dunkelte und der Baron sie nicht sehen konnte, wie sie abwechselnd rot nnd blaß wurde. Sie ließ ihn ruhig zu Ende sprechen, denn sie mußte Zeit gewinnen, sich zu sammeln. Nun war es geschehen, vor dem sie gezittert, nun war zum zweiten Male das llnglück da und -wieder stiegen die drohenden Schatten vor ihr auf. Sie dacht« jetzt nicht daran, daß es hier vielleicht garnicht so schlimm

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 19.05.1934
Umfang: 6
und Hilfe dargebracht: in Sonderheit wurde dem Ini tiator der gesainten Kriegsinvalidenfürsorge, die als eine der mustergültigsten angesehen werden muß, in Dankbarkeit gedacht. Dopolavoco-Kino Vipiteno. Am Samstag 3.3V abends, Sonntag 4 Uhr nachmittags u. 8.45 abends sowie Montag abends kommt der bereit angekündete Film, betitelt ..Der Favorit von Schönbrunn' zur Borführung. Eine Superfilmproduktion mit den bekannten Schau spielern Lil Dagover als Maria Theresia und Jv. Petrovich als Baron Trenk

. In prächtigen Bil dern sehen mir hier ein Stück Geschichte aus der Zeit der Kaiserin Maria Theresia. Die Herrscherin begibt sich mit iher vertrauten Franzi inkognito auf die Reise. In einem Gasthofe wird Einkehr gehalten, eine Zigeunermufik läßt flotte Weisen ertönen. Es erscheint ein fescher Kavalier und es wird getanzt. Bei Aufbruch bittet der Unbekannte, sie in Wien besuchen zu dürfen. Nun beginnt das Liebesdraina einer Herrscherin. Es endet noch al les gut, da schließlich Baron Trenk mit der lieben

Schweden Bon Ludwig Osten. 10 Hanna sieht in dem Fremden einen mittelgro ßen, schlanken Herrn mit dichtem dunklern Haupt haar. Die Augen glänzen wie zwei glühende soh len. Tie zuckt unter dem Blick zusammen. ,,Der reine Wolssblick', denkl sie. Alles in ihr ist Wiver- strenge gegen den Gast. „Fräulein Hanna, dars ich Ihnen unseren Gast vorstellen: Baron Ragnar Markollen, unser Nach bar, Bescher großer Wäldereien und Erzgruben.' ,,Und noch mehr Schulden!' fügt Markollen mit weicher, eleganter Stimme

hinzu, die beinahe an genehm klingt. „Das darsst du nicht vergessen hin zuzufügen, Arve!' Er küßt Hanna die Hand, vollendet wie ein Edelmann, und spricht weiter: „Ich freue mich, mein gnädiges Fräulein, daß Sie unserer Einsam keit die Ehre schenken, Sic beherbergen zu dürfen.' „Einsamkeit, Herr Baron 5' plaudert Hanna mit ruhiger Freundlichkeit. „Mir gefällt es hier ausge zeichnet, und noch keine Stunde ist mir einsam er schienen.' Ihr Blick gleitet hinüber zu Llstenna, und sie sieht die Freude

in seinen Augen ausleuchten, als sie ihn anblickt. „Wir werden es uns eine Ehre sein lassen, Ihnen die Zeit Ihres Besuches so unterhaltsam wie nur möglich zu gestalten', spricht Markollen, und müht sich, viel Marine in seinen Ton zu legen. Dabei gleiten die ludernden Augen über das schöne Mäd chengesicht und gehen weiter über die ganze Gestalt. „Ich bin nicht nur zum Vergnügen ZU Besuch, Herr Baron. Ich hosse, Gras Llstenna hat Ihnen mitgeteilt, daß ich hier tüchtig schassen will.' „Ja, das hat er getan

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Meraner Zeitung
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Seite 14 von 18
Datum: 28.08.1898
Umfang: 18
Frl. v. Koppen, Rußland Krumbhaar m. Familie, Salzwedel Alex. Cattien m. G., Aiünchen Faru Miua Renner m. Schwester, Trieft Grand-H otel „pcnrgal' Eiiigetioffe« zu längerem Aufenthalte: Earl Rücheubacher Fabriks-Bes, Fürth v. Podawitz, Neg.-Rath, mit G., Berlin Frau Cousul Petit, Berlin Frl. Newmanu Sherwood, London Frau M. Tchlesiuger in. Fain. n. Tieuersch., Wien Baron v Landan m. S., Berliu Bruno Zchoeue, Ksm. Leipzig Louis Rndo, FabrilS.-Bes. Plane» Exz. Fran v. Bilimick, Generals.-G., Wien

.vc»r» Baron v. Baentsch m. G., Be lin Dr. Fritschi m. G., Berlin Brnno Fritsch. Staatsekretär, m. G., Berlin Tr. Jacobsohn, Rechtsanwalt, m. Familie, Posen Tr. Harrer, Botschafter m. G., London Pros. Hosrath Gomperz in. Fam., Wien Tr. Otto Cahnhcimcr in. Fam., Dresden Alex. Stranß m. G. u. Juiigser, Frankfurt I. Zucker, Eommcrzienrath in., G., Wien Reg.-Rath Starkniauu in. Gem., Berlin Fried. Freiherr v. Wiiiterstein m. Fam. u. Bediemiug, Wien Tr. Hugo Richter m. Fam., Prag Direktor Florio Busie

m. G. n. Bedienung, Wien Tr. Jg. S. Popper, Wien Baronin v. Bliichcr in. Jungfer, Berlin Dr. Otto Jäger m. G., Gera Frau Rich. Schücktanz m. Fam., Wien Joseph Mauer m. G., Antwerpen Baron v. Starkenberg m. Fam,, Rußland P. v. Sivers ui. Brnder, Schloß Randen Dr. Zwierziner, Bezirkshauptmanu, Wien Dr. Als. Mitscha, Ritter v. Maerhein u. Fam., Wien Fran Hannii PlungS m. T., Bremen E. Wintherbotham m. Fam., London Frau Christina Bricht«, Privat, Triest Ad. Auger, Justizdirektor, m. G. Graz I. L. v. Aulte

Damerts, Hamburg Sforzellini Luigi, Trieur Drennerliahn Sterzing (948 Meter ü. d. Ai.) Hotel -Ztöttcr Frl. von Saas, Polen Mrs Paliner, Amerika Exz. Fran Emilic v. Hold, FML u. Geh.- RathS-Gattin in. Fam., Innsbruck Joses Weiß, Ritter v. Ostborn, Oberfinanz- rath in. G., Graz Baron Dr. v. ZiokitanSky, Univ.-Prof. in. G., Jnnsbrnck Frl. S. Zolkienska in. Frl. Janika, Lemberg Conte Generale, Friegerio m. G., Venedig Chevaliere Arnoldo-Levy, Venedig Comtessa Lnerezia Mainardi-Lev», Venedig Eontessa Rosa

Mainardi, Venedig Dr. Engenio Morpnrgo m. G-, Landesabg. Landessanitätsrath, Triest Frau Barouiu v. Ochenkowska m. S., Polen Frau Karoliua Weiß, Wien Frl. C. Lichtensteig, Wien Exz. F. M. L. Nitter v. Hold, Landescom- mandierender von Tirol n. Vorarlberg Baron v. Oppel m. Fam. u. Drsch., Dresden Miß. Elisabeth, Sharpe, London Hofrath Ritter Hantken v. Prudnik m. G., Obcrst-Äämmcrcr, Wien Neu. Arciideaeou u. Airs Watkius, England Forstrath v. Flechner, Lemberg L. Rigiavi in. Fam., Italien Marchefe

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 24.03.1909
Umfang: 8
herabzumindern. Primiz bleibt Primiz, auch mitten in der Fasten. Um halb 9 Uhr hielt der hochw. Herr Primiziant August Zoderer seinen Einzug in die Pfarrkirche, begleitet von vielen Primizgästen, darunter Msgr. Pugneth, Direktor Gschwari, Baron GudenS, Bürgermeister Dr. Tinzl, Baron Di Pauli aus GlurnS usw. Hochw. Herr Psarrer Schrott behandelte in seiner Festpredigt in meisterhafter Weise daS Thema: „Warum ehrt das katholische Volk seine Priester?- Beim daraufsolgen» den Primizamte wurde vom Kirchenchor

: der Obmann des Verbandes der landwirtschaftlichen Ge nossenschaften Deutsch'Südtirols Baron Eyrl, Lan desausschuß Baron Sternbach, Landtagsabgeordneter Dr. Willy von Walther, Se. Exzellenz Baron Gio- vanelle, Statthaltereirat Graf Ceschi, Bürgermeister Dr. Julius Perathoner, Monsignore Propst Trenk- walder, Baron Josef Giovanelli, von der Handels» kammer Präsident Kerschbaumer, der frühere Prä sident v. Tschnrtschenthaler und Sekretär kais. Rat Dr. Siegl, vom Kellereiverband Direktor v. Tschur

- tschenthaler,ferner dieBürgermeister Dr. Franz v.Hep- perger von Zwölfmalgreien und Josef Mumelter von Gries, der L-iter der Versuchsstation in S. Michele Prof. I. Schindler, Stationsvorstand Groll und eine größere Anzahl geladener Gäste. Verbandsobmann Baron Eyrl eröffnete nach 10 Uhr vormittags den XIII. Weinmartt mit einer herzlichen Begrüßungsansprache und gab bekannt, daß auch Heuer wieder Prämiieruugen der vorzüg lichsten Weine stattfinden werden. Mit einem drei maligen „Hoch!' auf unseren Kaiser

, in das die Versammelten begeistert, einstimmten, schloß Redner seine Ansprache. Hierauf hielt Herr Prof. Schindler einen mit Beifall aufgenommenen Vortrag über die Beein flussung der Weine durch die veredelten Reben und stellte fest, daß die Durchschnittsqualität der Tiroler Weine hiedurch verbessert und die Quantität der Weine vermehr: werde. Herr Verbandsobmann Baron Eyrl lud nun die Gäste zu einem kleinen Mahle ein, bei dem die besten der ausgestellten Weinsorten verkostet wurden. Der heurige Weinmarkt

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 8
Datum: 02.04.1913
Umfang: 8
). geritten von Baron Wrazda. 5 58' Min., 71V, Kilo. Sicher mit zwei Längen. 2 „Ealumel', 6j. W. de« Bittorlo Daria (Mailand), geritten von Leutnant Balerian. 3. „Glriamund', W. des Ober leutnant» Jaeger (München), geritten vom Besitzer. Totalisateur: Sieg 5:9, 10:14, 11. Offiziers-Trost-Steeple-chase. Handicap. Ehrenpreis des Osfiriersrennnereines Wien und 1700 Kronen. Für 4jährige und ältere Pferde, deren Besitzer in diesem Meeting für ein Hluderni»., Hürden- oder Flachrennen genannt und per Pferd

r>. Wodtaner, geritten von Leutnant eetei». 3 „Plewna', 4j. S'. desselben, geritten am Besitzer. 4. „Ernst II', H. de» Oberleutnant, M8tr, gelitten vom Besitzer. Totalisateur: Sieg :9, Platz 10:12, 15. Verlosung»-Handicap. 1400 Kronen. Für jährige und ältere Pferde aller Länder. 1400 rier. 5 Reiter. 1. „Mehetne', 6j. St. de» Leut- Mi» Mo» Gertoi», geritten von Baron Wrazda. „Leb fidel', St. de» Oberleutnant» Jaeger, ge rn vom Besitzer. 3. „Andromague', 5j. St de» enlnants Geriet», geritten von Snlly-Levy

. 3h. 71 verzeichnet 19919 Parteien mtt 29923 P.rsonen. Unter den Neuangekmmenen sind: Gräfin Finckenstein mit Tochter (Simnau), Graf Paar (Wiens, Graf Urch- tritz (Ungarn), Graf von Arntm-Vottzenburg mtt Sohn (Boltzenburg). Graf Schäsburg - Thannhrlm (Düsseldorf), Gräfin Mahl mit Kind (Ratzland). Baron und Baronin Tiele-Wtnckler (Battraeruht). Baron von Senden (Parchlm), Baron und Baronin Dumretcher (Wien), Freiherr oon Tücher mit Ge mahlin (Nürnberg), Baron von Lupint mit Sohn (Uim), Baron oon Arnim mit Gemahlin

(Grimma), Exzellenz Baronin Jaoanov'c mit Tochter (Wien), Baronin Wrangel mit Tochter (Estland), Baron Liplhoy mit Gemahlin (Loorin), Prof. Dr. Rabl mit Sohn (Leipzig), Generalkonsul Hallgarten (Ham- bürg), Generalkonsul Elsenmann mit Famllte (Berlin). Der neue Statthalter Graf Doggen burg hat berelt» gestern Bozen verlassen, um über Innsbruck nach Wien zur Eidesleistung zu fahre«. Allgemein wird an ihm gerühmt, dstz er sehr de- sähtgt ist, ein große» Verwaitungstalent besitzt und ein vortrefflicher

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 8
Datum: 13.04.1904
Umfang: 8
, 12. April. Konservativer Kürgerlrlirb Meran. Heute abends 8 Uhr Versammlung im Casö Paris. Um zahlreiches Erscheinen ersucht Die Vorstehuvg. An«n»esen. Fremdenliste Nr. 63 zählt 8945 Parteien mit 14.364 Personen. Gestern waren 2799 Parteien mit 4672 Personen anwesend. Neuange kommen find u. o.: Ministerialdirektor Althoff (Berlin), Oberst Baron Bodmenn (Prag), Baronin BretiS- Buwerslirch (Wien), Freiherr v. Brencken (Wrwer), Baronin Bruck. Baronin Renee-Bruck (Spielfeld), Graf Georg Friedrich Dürlhei

» (Hagenberg), Freifrau Irene Godin (München), Freiherr v. Hafenauer (Prag), General Heintze v. kkrensky (Berlin), Baronin Longo (Neumarkt), Karl Freiherr v. Ludwigitorff (E»S), Fürstin PalffY (Ungarn), Gräfin Sophie Plattor- Ziberg (Rußland). Baron zu Pulitz (Straßburg), Baron Ritter (Kesselstadt), Baron Ropp (Ku land), Graf und Gräfin Rose (EllingShauscn). Gräfin Schmifing-Kerffen- broch (Gries), Gras Scckendorff (Berlin), Freiherr v. Seydlitz (Stamberg), Gräfin Eleonora Stauffei berg (München), Prinz

Thuen und Taxi» (Stuttgart), Frei herr HanS u. Trauttenherg (EmS), Geh. Mcd.-Rat Dr. Unger (Bonn), Freiherr Karl v. USlar-Gleichen (DreSden), Hofrat Dr. v. Wiefer (Innsbruck). — Für wohltätige Zwecke spendeten: Fanny Friedmann 5, Baron Bodmann 10 Kr., ergibt mit dem bisher Aus gewiesenen 539 Kr. frirwliehe Dekovievnns des Herrn F. W. Ellmenreich mit dem goldenen Verdienst kreuze mit der Krone erfolgte am Samstag vor mittags im hübsch dekorierten Empsangssalon der k. k. Bczirkshaupimannschaft. Hiezu

hatten sich zahl reiche k. k. Beamte, der Stadtmagistrat, die Kur- vorstchung, Offiziere, Vertretungen mehrerer Vereine und die Verwandten des Ausgezeichneten eingefunden. Herr Bezirkshauptmann Baron Freybcrg heftete nach einer Ansprache, in der er die Verdienste des Herrn Ellmcnreich würdigte, demselben die Dekora- ration an die Brust. Der Ausgezeichnete ersuchte, seinen Dank Sr. Majestät zur Kenntnis zu bringen und warf einen Rückblick auf seine nahezu 40jährigc Tätigkeit in Meran. Hieran schloß

-Hürdenrennen (Ehrenpreis des Obersten-Baron Hertling und 700 Kr.) 8 Starter. 1. Rittmeister Höfer» „Treacherous', 2. Leutnant Bregant's „Räwenswing', 3. Oberleutnant Pasioi's „Golden'. Harter Kampf. Der Vierte gestürzt. Maiser Steeplechase (20 Dukaten in Etui von Frau v. Riedl und 800 Kr.), 5 Starter. 1. Baron Trauttenberg's „Karsinchen' (Retter Ritt meister von Streeruwitz), 2. Leutnant - Hans von

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Dolomiten
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Seite 8 von 12
Datum: 27.02.1935
Umfang: 12
an die frühere Stellung dieses Tisches erinnern. Cr könnt« aber wohl kaum die Behauptung auf seinen Eid nehmen, daß das Turmzlmmer, ehe es sein Vater für immer absperren ließ, von keinem Menschen mehr betreten wurde. Es liegt sogar die Vermutung nahe, daß dieses Zimmer vorher noch in Ordnung gebracht wurde. Oder können Sie nilch eines anderen belehren. Baron?' „Ich bin sogar felsenfest davon überzeugt, daß mein Vater diese vorherig» Ordnung besohlen hat. Das Gegenteil würde nicht zu seiner Art passen

bei mir.' Er griff in feine Tasche, holte eine Streich holzschachtel hervor und entnahm ihr ein zu sammengefaltetes Papier, das er vorsichtig öffnete. Dann schob er es so über den Tisch hin, daß der Baron und Ethel gleichzeitig den Inhalt betrachten konnten. „Sie sehen hier eine etwas entstellte tote Spinne. — Wie lange schätzen Sie. Baron, daß dieses Tier tot ist?' „Höchstens ein paar Tage, der Körper ist ja noch ziemlich frisch.' „Nun, dies« Spinne hatte das Pech, zwischen Tischkante und Wand zerdrückt

zu werden. Ich fand sie heute nachmittag. Wir haben es hier sozusagen mit einer vis major zu tun. für die der Verbrecher nicht verant wortlich gemacht werden kann.' Freemann machte eine kleine Pause, während der sich sein Gesicht in ernste Fallen legte und fuhr dann weiter: „Baron Clarington, lch habe Ihnen noch eine Aufklärung zu geben.' Er richtete sich ln seinem Sessel auf und schaute, eisern« Ruhe im Gesicht, einen Herzschlag lang schweigend. Elarington in die Augen. „Der Schuß, der den Lord von Lllssord

tötete, galt Ihnen.' Entsetzt fuhr der Freiherr zurück: „Mir?' „Ja. Ihnen. Baron.' „Ich stehe vor einem Rätsel, Mr. Free mann. Vor einem unbegreiflichen, unerklär lichen Rätsel.' „Ueber die Gründe, Baron, bitte ich später einmal mit Ihnen sprechen zu dürfen. Vor erst sind wichtigere Dinge zu tun. Dars ich fragen, wo Sie setzt schlafen?' „Drei Zimmer von meinem ursprünglichen Schlafzimmer entfernt. Rach dem Rosen garten zu.' „Würden Sie es unter allen Umständen ablehnen, von morgen ab wieder Ihr altes

Schlafzimmer zu beziehen?' Freemann wartete gespannt auf die Antwort. „Rein, Mr. Freeman, der Krieg hat uns vom Grauen vor dem Tode geheilt!' „Sie haben mir mit diesen Worten einen Stein vom Herzen genommen. Baron, und ich bitte Eie, von morgen ab wieder Ihr altes Schlafzimmer zu beziehen. Sie erleichtern mir und meinem Kollegen Cales. der hoffentlich morgen zurückkommt, ungeheuer unsere Arbeit. Im übrigen vergessen Sie nicht, Baron, daß Sie bis zur Dingfestmachung des Mörders in Lebensgefahr schweben

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 22.06.1901
Umfang: 8
gelten, der Gasthof, der die „Südmark' beherbergt. Allein, weder die milde Mailuft, noch der Stallduft des „Scherer' halsen über die Besorgnisse am Aufkommen des neugeborenen Kindes hinweg. Ein Speeialarzt musste daher an die Wiege des Schmerzenskindes. Und wieder war die Wahl eine verheißungsvolle — die Persönlichkeit, auf welche der Osttiroler Bamrn- dund seine Hoffnung setzte, kam von Graz und war der Baron Friedrich Kar! Rokitansky. Verheißungsvoll war auch der Tag, an welchem der ersehnte

noch rühmt? Es gilt, wie er offen sagt, die „Bekämpfung des Clericalismus'; das ist zunächst die Verdrängung des kirchlichen Einflusses im öffentlichen Leben. — Das ist also in den Augen der Eingeweihten der Hauptpunkt beim neuen Bunde — der Kampf gegen die Geistlichkeit, gegen die Kirche. Noch klarer rückte hierüber mit der Sprache heraus am Pfingstsamstag der neueste Vertrauens mann der Bauern, Baron Rokitansky. — Unbekannt mit der religiösen Gesinnung unseres Volkes, griff er in einer Weise den hohen

und niederen Clerus an, dass sogar manche seiner Freunde die Befürchtung äußerten, er habe ihnen mehr geschadet als genützt. Die „Licnzer Zeitung', deren Redacteur sich während der Rede wiederholt durch lauten Beifall auffällig machte, wagte es nicht, den Wortlaut der freihsrrlichen Ausführungen ihren wissbegierigen Lesern mitzutheilen. Um das bäuerliche Elend zu schildern, wird der Herr Baron doch nicht die kostspielige Reise von Graz nach Lienz gemacht haben?! — Der übrige Theil der Rede bestand

. Ein Versammlungstheilnehmer erlaubte sich auch eine derartige anzügliche Frage. Der Bescheid vertröstete ihn auf den nächstmaligen Besuch, wozu aber der biedere Bauer meinte: „Das nächstemal werden Sie hoffentlich nimmer kommen!' — Aber vielleicht kommt der Herr Baron doch noch öfter nach Tirol, denn in der grünen Steiermark ist ihm, seit man ihn näher kennt, der Boden zu heiß geworden. Ehrlich denkende Leute stoßen sich am häufigen und raschen Gesinnungswechsel des noch so jungen Politikers. Noch sind es lange keine zehn Jahre

mit der eonservativen in offener Fehde lebte. Aber wie Karlon, so durchschaute auch Lueger den ehrenwerten Baron und wollte mit ihm nichts zu thun haben. Deshalb versuchte Rokitansky auch mit dem feudalen Grafen Sylva - Tarouca, dem Commissär der österreichischen Katholikentage, dem Schwärzesten der Schwarzen, anzubinden — allerdings wieder erfolglos. War das nicht zum verzweifeln?! Was that er nun? — Plötzlich eines Tages trat er in die Redaction des deutsch nationalen „GrazerExtrablattes' und erklärte

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 14
Datum: 24.02.1914
Umfang: 14
I kann, hat sich unlängst in Meran ereignet. / Im Jahre 1911 kam ein ungefähr 56jähnger, I äußerst eleganter Herr nach Meran, naMte Pcy / .Baron von Benskow^?adosch5, an fe«-r Gate eme 1 24. Februar. Nr. 23. — Seite gleichfalls sehr vornehm tuende, nicht mehr ganz junge Dame, dle „Frau Baronin*; sie kämm beide direkt „ans Australien'. Mit 5000 Kronen Anzahlung setzte sich das Ehepaar in den Besitz des Schlosses Pmzgau m Obermais, richtete es auf Bora aufs glänzendste und vornehmste ein und ließ sich durch ^ Dienstboten

bedienen und die zahlreichen Gaste waren des Lobes überströmend über die auSgezelchnete Küche, die der „Herr Baron' führte. Das diplomatisch reservierte Verhalten, der Typus eines ostelbischen LandjunkerS und preußischen „Jarde-Ossiziers', verbunden mit einer gewinnenden Leutseligkeit, brachte alle Gäste in Verzückung und es war ihnen eine hohe Ehre, dem „Herrn Baron aus 'uer momentanen Verlejenheit' zu helfen, sie pumpten bedingungslos und unbeschränkt. Aber das Allerköstlichste ist, daß nebst

den zahlreichen Privat personen und diversen Banken auch die — k. k. Steuer behörde sich unter den Geprellten befindet, welche dem „Herrn Baron' seit zwei Jahren die Kauftaxe von 7700 Kronen bis dato stundete. — Doch währt bekanntlich nichts auf Erden ewig, selbst die Leicht gläubigkeit der Leute nimmt einmal ein Ende. Und so wurde im Jänner 1914 gegen den „Herrn Baron' eine Betrugsaltteige erstattet. Und der Herr Baron? — Der war verschwunden! Aber gleichwie der Teufel» wenn er verschwindet, Pech

- und Schwefelgestank hinterläßt, hinterließ der „Herr Baron' Schulden und — seine Gemahlin, die „Hrau Baronin'! Die treulos Verlassene schmachtet jetzt im Kreisgericht Bo^en und harrt sehnsüchtig auf ihren Herrn Gemahl, noch sehnsüchtiger aber auf das Geld zur Begleichung der Schulden. Diebstähle. In einer Pension in Untermais wurde einer dort zur Kur weilenden Dame aus einer versperrten Reisetasche der Betrag von 2300 Kronen entwendet. Als des Diebstahls verdächtig wurde die bei der betreffenden Dame als Jungfer

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 14.02.1911
Umfang: 8
unddieRuthenen. Die Polen bänke wiesen sehr starke Absenzen aus. Kam Albert Rothschild gestorben. Am Samslag früh ist in Wien der Baron Albert Rothschild, der Chef des Wiener Hauses Rothschild, gestorben. Baron Rothschild litt an Arterienverkalkung; in den letzten acht Tagen litt er häufig an Herzschwäche und Herzkrämpfen. Eine« Herzschlage ist er am Samslag, als er eben ein Bad nehmen wollte, erlegen. Baron Albert Rothschild ist der Chef des Wiener Hauses der weitverzweigten Finanzierfamilie von Rothschild

. Der Baron ist am 29. Oktober 1844 geboren und seit 22. März 1876 mit Bettina Freii« von Rothschild verheiratet. Baron Albert Rothschild stand an der Spitze der Wiener Rothschildgruppe, eines der finanzmächtigsten Wiener Bankenkonsortien. Baron Rothschild war gleich seiner im Jahre 1892 verschiedenen Gattin Bettina einer der größten Philantrophen Wiens. Nach dem Hinscheiden der Baronin gründete er das Bettinaspital, um das Andenken an diese Wohltäterin für immerwährende Zeiten festzuhalten

. Er war Mitschöpfer des Philan thropischen Vereins und hatte in seinem HauS eine eigene große Abteilung für Wohltätigkeits- und Armenwesen eingerichtet. Ein ganz besonderes In teresse wendete er der Rettung bedrohter ehrenwerter Existenzen zu. Baron Rothschild hat aber auch zahlreiche wissenschaftliche und künstlerische Unternehmungen in ausgiebigster Weise gefördert. Das „N. W. Tgbl.' berechnet die diesmal entfallende Erbsteuer auf etwa 20 Millionen Kronen. Das würde, da in diesem Falle eine Erbgebühr

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 08.05.1889
Umfang: 10
. Angekommene Gäste.) Gestern Abend, mit dem um 6 Uhr 30 Min. eintreffenden Zuge der Bozen- Meranerbahn find, von Bozen kommend, der Statt halter Freiherr v. Widm ann, der Landescomman- dirende FZM. Freiherr o. Tenchert-Kaufmauu, der Generalftabs-Chef des 14. Corps Oberstlieutenant Ratzenhofer und der Landeshauptmann Baron Rapp in Meran angekommen. Zum Empfange hat ten sich auf dem Bahnhofe eingefunden der k. k. Be zirkshauptmann Statthaltereirath v. Grabmayr, Bataillous-Commandant R. v. Tfchnfi

, Cnrvorsteher v. Pernwerth und Bürgermeister kais. Rath Dr. Pircher. Nach ersolgter Begrüßung begaben sich die Angekommenen in ihre Absteig-Ouartiere; Statthalter Baron Widmann nnd Baron Rapp in das Hotel „Erz herzog Johann', FZM. Baron Teuchert und Oberst lieutenant Ratzenhofer in den „Tiroler Hof'. Heute Vormittags statteten der Statthalter und der Landes hauptmann den hiesigen Behörden Besuche ab. Zum Dejeuner war Baron Widmann bei Erzherzog Carl Ludwig geladen. sCnr liste.) Nr. 71 der Meraner Curliste

aus der großen Tfchurtfchenthaler'schen Kellerei floß in Strö men und erzeugte bald die richtige Festesstimmung. Hoch und Nieder, Einheimische wie Fremde, Jedermann ward willkommen und nahm theil an dem köstlichen. Frühschoppen, zu dem der Imbiß vortrefflich schmeckte. Auch der Statthalter Baron Widmann, der Landes hauptmann Baron Rapp und viele andere nahmen an dem Ausflug theil. Ein Wiener Schütze erhob den Becher und toastirte auf den gastfreundlichen Wirth und das Haus Tschnrtfchentbaler

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