Gutes mehr zu esse», uud nachts keine Ruhe vor lauter Ärger und Angst, das ertrug er nicht. Plötzlich verlangte Amalie, daß der Dr. Meinhvld geholt werde. Papa Rebus war starr vor Entsetzen. Er versuchte alles mög liche, nm ihr diese Idee zu vertreiben, er malte ihr den Doktor als eineu Giftmischer, umsonst, Amalie wollte ihren Willen haben. Was nun? Der alte Herr ging ratlos umher. Er wußte uicht, wie er anders Hilfe schaffen konnte. Schließlich wnrde der Arzt von nebenan geholt. Dr. Meinhold
kam, untersuchte lächelnd die arme Kranke, ver schrieb dann etwas und ging wieder, morgen wurde erwiederkommen. Papa Waldemar ließ sich nicht sehen. Am nächsten Tage fühlte Amalie sich bereits besser, daß der alte Herr fast gejubelt hätte; als aber eine Stunde später der Arzt wieder kam, sah er nur die Kranke allein, denn Papa Rebus ließ sich auch jetzt nicht blicken. Schon wollten die Liebenden verzweifeln, denn sie sahen ein, daß der Groll des alten Herrn zu tief eingewurzelt war, aber die gute
Amalie tröstete sie von neuem, sie wurde schon Rat schaffen. Am dritten Tage fing sie aufs ueue an zn klagen, so daß dem alten Herrn die Haare zu Berge standen. — Und an diesem Tage erschien der Arzt nicht. Als man zu ihm schickte, kam der Be scheid, daß der Herr Doktor nach auswärts gerufeu sei. Der alte Herr war untröstlich, denn die arme Amalie stöhnte von Stnnde zu Stunde mehr. Schon sollte ein anderer Arzt ge holt werden, dagegen aber sträubte sich die Kranke, weil sie be hauptete, daß sie uur
nicht mehr länger. Er machte sich auf und ging zu dem Arzt hernm. Doktor Meiuhold empfing den alten Herrn sehr freundlich, aber mit großer Zurückhaltung und versprach dann, noch heute zu kommen. Eine Stunde später saß der jnnge Doktor im Zimmer des alten Herrn, der ihn nach der ärztlichen Untersuchung zu sich gebeten hatte. „Machen Sie mir die Alte gesund, Herr Doktor,' bat er, „ich werde es Ihnen nie vergessen.' „Was ich tun kauu, soll gewiß geschehen,' damit empfahl sich der Arzt. Von mm kam
, aber sie beherrschte sich uud meiute nur leichthin: „Nun ja, er ist ja gauz leidlich.' „Nun, das brauchst dn gar nicht so von oben herab zu sagen,' meinte der alte Herr etwas erregt. Da tat sie erstaunt: „Aber Papa, er ist doch ein Arzt; hast du mich nicht selbst gelehrt — ?' Schnell sprach er dazwischen: „Nun ja, ich habe dir 'mal so etwas gesagt, aber mein Himmel, ich bin ein alter Mann, und irren kann doch schließlich jeder mal.' Lisa nickte nnr, dann ging sie in ihr Zimmer nnd schrieb sofort voll Freude