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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 04.10.1937
Umfang: 6
für den sozialärztlichen Dienst notwendig ist, in einem Merkbuch in übersichtlicher Form unentgeltlich übergeben. Die zugelassenen Aerzte sind auf Lebensdauer zum sozialärztllchen Dienst zugelassen. Die Zulassung wird widerrufen, wenn der Arzt dauernd dienst unfähig geworden ist oder auf seine Tätigkeit schriftlich verzichtet oder auf Grund eines Disziplinarerkenntnisses'bei gröblichen Verletzungen der allgemeinen Standespflichten und der besonderen Verpflichtungen als zugelaffener Arzt von der Ausübung des ärztlichen

Dienstes aus geschlossen wird. Im dritten Abschnitt sind die Pflichten des zugelassenen Arztes in administrativer und in ärztlicher Hinsicht genau um schrieben. Jeder zugelassene Arzt ist verpflichtet, die Kranken aus reichend und zweckmäßig zu behandeln. Dis ärztlichen Leistungen dür fen jedoch das notwendig Ausmaß einer gewissenhaften ärztlichen Be handlung nicht überschreiten. Heilmittel und Heilbehelfe müssen nach Art und Umfang in wirtschaftlicher, aber zweckmäßiger Weise ver ordnet

werden. Die Aerzte sind auch verpflichtet, an der Verwaltung durch Führung von Niederschriften, Listen und Vordrucken mitzuwirken. Sie müssen das Ansehen der Sozialversicherung und ihrer Einrichtun gen wahren und müssen alles unterlassen, was geeignet wäre, die Einrichtungen der Sozialversicherung herabzusetzen. Es steht jedoch die Wahrung berechtigter ärztlicher Interessen durch eine angemessene Kundgebung der ärztlichen Ueberzeugung diesen Bestimmungen nicht entgegen. Jeder zugelassene Arzt

hat ein von der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen zu beziehendes Schild an seinem Haus anzubrin gen. Jede Wohnungsänderung ist der Arbeitsgemeinschaft anzuzeigen. Ebenso ist die Vertretung in der ärztlichen Behandlung durch genaue Bestimmungen geregelt. Der Aerzteausschuß kann auch Kurse zur Ausbildung im sozialversicherungsärztlichen Dienst einrichten und die zugelassenen Aerzte zur Teilnahme verpflichten. Die ärztlichen Sprech stunden sind der Arbeitsgemeinschaft anzuzeigen und vom Arzt ein zuhalten. Der Versicherte darf

nur in dringenden Fällen den Arzt außerhalb der Sprechstunde aussuchen. Die Zuziehung eines Konsiliararztes für Rechnung der Sozialversicherung ist ge regelt. Erkrankte, die die Sprechstunde des Arztes aufsuchen können, dürfen nur in dieser behandelt werden; bei nicht ausqangsfähigen Patienten ist der Arzt zum Besuche des Erkrankten verpflichtet. Ein Wechsel des behandelnden Arztes durch den Versicherten ist im allgemeinen unzulässig. Ebenso ist die gleichzeitige Behandlung durch zwei oder mehrere Aerzte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 04.05.1934
Umfang: 8
DolkS-Zrlkuttg Sette 8 M. V3 Freitag, Vsn ?. Mai IM Der falsche Arzt Bartl im Innsbrucker Landesgericht. Innsbrucks. Mai. (St.P.) Die städtische Kriminal polizei berichtete von der in Innsbruck erfolgten Verhaftung des 41jährigen ehemaligen Medizinstudenten Maximilian Bartl aus Wien. Der Mann wurde bereits dem Landes gerichte in Innsbruck eingeliesert, weil er von deutschen Behörden wegen Diebstahls zweimal steckbrieflich verfolgt ist und einen falschen Paß bei sich hatte. Der Fall des fal

schen Arztes Bartl ist so interessant, daß er sogar im Ge- denkwerk ausführlich ^besprochen wurde, das anläßlich des 80jährigen Bestandes des Kriminalbeamtenkorps Oester reichs im vergangenen Jahre in Wien erschienen ist. Der Fall Bartl hat rm Jahre 1924 weit über Oesterreichs Gren zen hinaus großes Aufsehen erregt. Das Lichtbild im Verbrecheralbum bringt es an den Tag.. Max Bartl führte ein Doppelleben als Arzt und Dieb. Er übte an einer Krankenanstalt in Wien durch mehrere Jahre ungestört

eine ärztliche Tätigkeit aus, obwohl er den Doktorgrad gar nicht erlangt hat. Man konnte es einfach nicht glauben, daß dieser strebsame, stille, liebenswürdige und zurückgezogen lebende Mann sich eines gemeinen Ver brechens schuldig gemacht habe und daß er schon in seinen jungen Jahren eine zweijährige Kerker st rase verbüßt hatte. Alle, die ihn kannten, sträubten sich, es für möglich zu halten, daß er, dessen Gelschicklichkeit als Arzt an- i erkannt wurde, auch als Dieb eine sichere und stinke Hand 'gezeigt

nach und fand, daß der Ladendieb schon seit Jahren in Wien äbgemeldet und ein im Verdachte stehender Arzt bei der Polizei gar nicht angemeldet war. Auf den Knien um Verzeihung bittend... Mit Vorsicht und mit Takt wurden Erhebungen geführt, um einen Mißgriff zu vermeiden. Die Polizei verschaffte sich zuerst ein vom Arzt geschriebenes Rezept, um die Schriftzüge mit denen des Ladendiebes auf dem Ateldezettel zu verglei chen. Man stellte sogleich fest, daß die Schristzüge von ein und derselben Person herrührten

. Auch das Lichtbild des Ladendiebes und das des Arztes stimmten vollkommen überein. Ein Kriminalbeamter erhielt den Auftrag, den Arzt lieim Amte vorzuführen. Der Beamte traf den Arzt in der Kanzlei des Direktors des Krankenhauses. Er bat den Arzt, flvegen einer Auskunstserteilung in das Sicherheitsbüro zu kommen. Dieser lehnte mit der Bemerkung ab. daß er jetzt keine Zeit habe und später allein in das Sicherheitsbüro kommen werde. Ter Kriminalbeamte legte ihm verschiedene Fragen vor, jedoch entsprachen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 19.01.1934
Umfang: 6
der Gemeindearztensstelle in Nauders übernommen hatte, geht aus der Größe des Gebietes hervor, für welches der junge Arzt zu wirken hatte. — Von Nauders bis Mals, schon tief im Vinschgau. war kein Arzt, für das ganze Laugtauferertal war Nauders der nächste Ort, wo ärztliche Hilfe zu erreichen war, das Engadin war bis Schuls, sohin in einer Entfernung von 25 Kilo meter. ohne Arzt, auch in das entfernte und schwer zu gängliche Samnauntal (Schweiz) sowie in die Ge meinde Spiß wurde fast ausschließlich unser Arzt ge holt, ebenso

war Pfunds nur zeitweilig der Sitz eines Arztes. Dann kamen noch die vielen Einzelhöfe, die oft stundenweit von der Verkehrsstraße abseits lagen und daher für einen Arzt besonders zeitraubend und mühevoll waren. Keinen Weg aber scheute der nun bereits bekannt und beliebt gewordene Arzt und keine Stunde war ihm ungelegen, mag er auch von der lustigen Gesell schaft geholt oder um 1$ Uhr nachts oder 3 Uhr früh aus dem Schlaf geweckt worden sein, wenn es galt, einem Kranken Hilfe zu bringen. Oft, kaum erst

zu rückgekehrt von einem überaus beschwerlichen Kran kenbesuch im Langtauferertal oder von St. Valentin, rief den beliebten Arzt seine Pflicht wieder auf einen entlegenen Bauernhof im Samnauntal oder in die Umgebung von Pfunds. — Ohne ein Wort des Unwil lens und ohne sich auch nur eine kurze Rast zu gön nen, ging es wieder fort bei eisigem Wind im offenen Schlitten, nur um den Menschen zu Helsen. Keine Furcht kannte der mutige Arzt vor Lawinen und Steinschlag und kein Mahnwort erfahrener Wetter leute

hältnismäßig früh nach Hause gekommen." „Warum hast du nicht mich oder Martha geweckt, Franz?" fragte die Mutter vorwurfsvoll. „Wenn sie Hilfe gebraucht hätte — sie soll sich in unserm Haus nicht allein und verlassen fühlen!" Franz Hormann wehrte energisch ab: „Mach dir keine unnötige Sorge, Mama, und vertrau meinem Wort als Arzt! Das Fräulein hat nur eins gebraucht, nämlich Ruhe." Das Fräulein! Wie kühl das klang! Nun konnte Frau Hormann sich nicht mehr länger darüber hinweg täuschen

— fort mußte er, hinauf auf seine geliebten Berge — dort würde er zur Ruhe und zur Klarheit kommen! — -—__ aufs Spiel setzte und es ist in Ausübung seines Beru fes nicht nur einmal vorgekommen, daß er nur durch Gottesfügung dem nahen Tode entrinnen konnte. Durch sein liebes und zuvorkommendes Benehmen hatte sich unser Arzt die Liebe aller und durch sein Können und Wissen die Hochschützung der ganzen Be völkerung erworben: sein Ruf als Arzt wurde immer bekannter und von weither, wie von Prutz, Ried

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 14 von 14
Datum: 28.02.1930
Umfang: 14
der Beisetzung des verstorbenen Faschistenführers Bianchi in Rom bei. Neben ihm Mussolini (P. u. A.) vorher. Sie probierte auf eigene Faust noch alles mögliche — aber es ver- steht sich, daß auch davor» nichts half. „Hätten wir nur gleich den Arzt Hätten wir nur " Da kam die Tante mit der Diagnose Magenkatarrh. Sie war eine einzige Entrüstung. «Hätte ich gewußt, daß er so krank ist. auf der Stelle hätte ich den Arzt geholt. Ich wäre gleich selbst losgerannt —" „Vielleicht ist es jetzt noch nicht zu spät

?* wandte ich schüchtern ein. Die Großmutter fand sich in diesenr Augenblick an nreinem Schmerzenslager ein. Sie war ebenso entrüstet und sparte nicht an herben Worten gegen meine Frau. Und endlich kam auch die Base mit dem „nervösen Leiden" hinzu, die gleichfalls auf meine arme Frau einhackte und anr entrüstetften tat: „Wie man da bloß den Arzt nicht holen kann! Bei einer so schweren Krankheit! Die paar Mark, die das kostet, muß doch der Mann wert fein — —" Skimcisterfchaften in Oberstdorf

an. So verdrehte ich, als sie nach mir Krank heitsobjekt hinblickten, in erschrecklichen. Maß die Augen und gab ein Gestöhn von mir, das grauslich anzuhören war. Die Besucherinnen liefen daraufhin aufkreischend auseinander und gaben die erlösende Parole aus: „Einen Arzt! Schnell einen Arzt!" Mit diesem Schlachtruf verschwanden sie von der Bildfläche, und ich vermochte trotz meines elenden Zustandes, in Gedanken an die verpfuschte Kuriererei und ihre Folgen, befriedigt zu lächeln. An diesem Lächeln zehrte

ich, bis der Arzt erschien, der sachlich untersuchte, kurz und knapp verordnete, und ging, um nicht wiederzukommen: denn am nächsten Tage schon war ich wieder gesund. Links: Der Eioknnst- (Schirner) Erich Recknagel Oberschönau, gewann mit prachtvollen Sprüngen von 53 und 59 m die Deutsche Skimeisterschaft 1930 (Phot. Union) Links: Sonja Henie verteidigte ihren Weltmeistertitel in New York erfolgreich (Schirner) DRUCKSORTEN Der I Erzählung. ...... - x. , — verachtet, von seiner Umgebung verstoßen, geht

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 16
Datum: 05.03.1930
Umfang: 16
nahe in den Irrsinn getrieben, alle Fachzeitschriften ver weigerten die Aufnahme seiner Arbeiten — er war ja kein Physiker, bloß Arzt. Aber selbst die Fachgenossen erkennen nicht immer einen der ihren an, wenn er mit neuer Erkenntnis kommt. Kat man nicht Professor Schleich, den Entdecker der Lokalanästhesie, bei Aerztekongressen beschimpft und ansgepfiffen, als er seine Methode darlegen wollte, ihn überhaupt nicht zu Eiche reden lassen? Und heute macht man die schwersten Operationen auf Grund

. Die Medikamente, die hier in Betracht kommen, sind hoch komplizierte chemische Verbindungen, und es ist denkbar, daß auch hier eine Art von schwingender Energie besteht, die erst dann zur Wir kung auf ebenso verwickelt zusammengestzte Grundstoffe des menschlichen Körpers gelangt, wenn eine gewisse Harmonie der beiderseitigen Schwingungsenergien hergestellt ist. Nun zu Zeileis. Immer mehr erkennt die heutige Wissen schaft auch die rein psychischen Wirkungen an, die von einem Arzt ausgehen. Der Arzt

hat den Willen, den Kranken zu heilen, und je besser die seelischen Eigenschwingungen von Arzt und Patienten einarcher entsprechen, um so eher wird der Arzt seinen eigenen Heilungswillen auf den Kranken übertagen kön nen. Man weiß ja, wie viele Erkrankungen heute schon durch bloße Suggestion gebessert werden können. Dabei ist aber die Suggestion eine ganz rohe Form der Willensübertragung/ der wahrhaft große Arzt wird viel subtilere Willenskräfte : aufwenden müssen, um die Schtvingungen des Kranken

des Patienten mehr oder minder genau auf die von Zeileis einstellt und so die Buhn frei macht für die Uebertragung des Heilungswillens von ihm auf den Kranken? Was ist über haupt Diagnose? Doch nur die innere (nicht bloß interne!). Schau in den Körper eines anderen, um dort eine krankhafte Disharmonie zu erkennen. Je verwandter sich Arzt und Patient durch gegenseitiges Anpassen der Eigenschwingung werden, um so richtiger wird diese innere Schau ausfallen. Tie Gefahr des Zeileis-Berfahrens besteht darin

, daß Zeileis seine Tiagnosen aus einer bis jetzt noch kaum er forschten Erkenntnissphäre heraus stellt und daher dort, wo er irrt, viel schwerer und gefährlicher danebengreift als ein graduierter Arzt, der seine Untersuchungen nach tausendfach erpropten Methoden vornimmt. Aber trotzdem wäre es ganz verfehlt, Zeileis einfach sein Heilverfahren zu untersagen. Es müssen ihm sehr viele Heilungen gelungen sein, die nach den gewöhnlichen wisfön- schaftlichen Methoden nicht zu. erzielen waren, auf andere Weise

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Neueste Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 19.05.1933
Umfang: 16
geöffnet, der Arzt trat ein und warf einen fragenden Blick auf Isabel und Georg. „Meine Mutter ist infolge eines Telegrammes, das sie er regte, plötzlich zusammengebrochen. Dies ist Mister Thomas, ein Freund unseres Hauses, den ich herbeirufen ließ, um nicht allein zu sein." Es war selbstverständlich nur eine Phrase, die Isabel in den Mund kam, um dem Arzt die Anwesenheit des fremden jungen Mannes zu erklären, aber Georg empfand diese Worte wie ein Geschenk. Der Arzt ging in das Nebenzimmer

. B e s u ch e r der Aus stellung hat der Automobilklub von Tirol einen Freiflug- herangetreten und hatte wie stützend den Arm um die schwan kende Gestalt gelegt. „Ich bitte Sie, es wird ja gut werden." „Wenn Mutter jetzt stirbt?" Sie wußte nicht, daß sie in ihrem Schmerz ihren Kopf gegen die Brust des jungen Deutschen gelegt hatte, und dieser streichelte — gleichfalls, ohne es zu wissen — ihre Wangen. Der Arzt trat wieder ein. „Ich habe der Kranken eine Einspritzung gegeben und hoffe, daß das Herz wieder kräftiger arbeiten

wird. Immerhin ist der Zustand ernst." „Soll ich dem Vater telegraphieren?" „Vielleicht besorgt das der Herr Bräutigam, während ich einiges auffchreibe." Der Arzt hatte die beiden Arm in Arm gesehen, Isabel an Georgs Brust gelehnt, und er sagte dieses Wort, ohne sich dabei etwas zu denken. Hatte Isabel es gehört? Jedenfalls war sie viel zu sehr in ihren Schmerz versunken, um zu widersprechen. Sie warf einige Zeilen auf ein Papier. „Bitte!" Georg eilte mit dem Telegramm hinunter, um es dem Beamten

der Nachtwache zu übergeben, und so kam es, daß Mister Mac Clean gleich nach seiner Ankunft in Chicago wieder nach Memphis und an das Krankenbett seiner Frau gerufen wurde. Nachdem Georg das Telegramm besorgt hatte, kehrte er noch einmal zu den Zimmern der Damen zurück und sah, daß der Arzt eben ging. „Ich nehme einen Hotelboy mit, fahre bei der Apotheke vorbei und sende die Medikamente. Morgen früh sehe ich wieder nach. Sollte sich in der Nacht noch etwas ereignen, stehe ich sofort zur Verfügung." Der Arzt

sie auf die Atemzüge der Kranken. Isabel saß meist neben dem Bett der Mutter. Diese hatte zwar die Augen offen, schien aber ihre Umgebung nicht zu erkennen. Wenigstens war sie gar nicht verwundert, wenn Georg ihren Oberkörper stützte, während die Tochter ihr die Medizin einflößte. Endlich wurde es Morgen. Aus Chicago kam ein Tele gramm, das die Ankunft Mister Mac Cleans für die nächste Nacht meldete, und auch der Arzt kam noch einmal. „Die augenblickliche Gefahr ist vorüber. Ich denke, die Kranke wird den Tag

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 24.11.1935
Umfang: 20
stellen, wie die Herren, die wegen ihres klrMvd^ Namens diese Posten zugewiesen erhalten und die sie gerne auch annehmen. Bernhard. Krankenbrief In der Heiligen Schrift steht ein schönes Wort. Da spricht Gott: „Ich bin der Herr, dein Arzt." Gelt, das hast du noch nie gehört, daß es so in der Bibel heißt; aber doch steht dies Wort drinnen im Zweiten Buch Moses, Kapitel 15, Vers 26. „Ich bin der Herr, dein Arzt." „Dein Arzt", so sagt Gott. Es gibt vornehme Leute, die haben ihren eigenen Arzt. Den lasten

Sie sich ins Haus Kaminen, wenn etwas fehlt, bei dem Können sie vorsprechen, wann sie wollen, den rufen sie auch, wenn sie irgendwo in einem Sanatorium sind und eigentlich Aerzte schon da wären. Er ist eben ihr Arzt. Er Kennt sich bei ihnen am besten aus, weil er sie im mer behandelt hat, schon als Kinder vielleicht; er weiß die gesundheitlichen Verhältnisse in der Familie und in der Verwandtschaft und er ist gewöhnlich auch durch besondere freundschaftliche Beziehungen mit ihnen ver bunden

. So haben diese Leute eben auch Vertrauen zu ihrem Arzt und das Vertrauen zum Arzt spielt beim Gesundwerden oft eine große Rolle. .> Dein Arzt will der liebe Herrgott sein. Gott versteht deine Krankheit besser als der beste Spezialist; er kennt die Ursachen und den .Verlaus und weiß die Mit tel, die am besten helfen würden, und wenn dir ein menschlicher Arzt bisher geholfen hat, wenn eine Operation' gelungen ist, eine Medizin oder Kur ge wirkt hat, dann ist es nur deshalb gegangen, weil Gott mitgetan

hat. An das müssen nicht nur die Aerzte denken, und gute, gläubige Aerzte tun es auch, auch du selber muht daran denken, daß Gott dein Arzt ist Deshalb, mein lieber kranker Freund, sollst du dich nicht nur an den menschlichen Arzt wenden in deinem Leiden, sondern auch zum göttlichen Arzt sollst du voll Vertrauen gehen und ihn bitten um Heilung in deiner Krankheit. Der menschliche Arzt tut dann leichter und hat mehr Erfolg bei deiner Behandlung Es segnet und grüßt dich dein Freund. Die „Peter-Claver-Scdalität

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Reuttener Nachrichten
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Seite 4 von 6
Datum: 27.06.1930
Umfang: 6
noch hinzu, daß er sicherlich in der Lage sei, klarer und deutlicher zu sprechen als sie. Tennheim berichtete denn auch in kurzen Worten seine Lüge und sprach diesmal noch mit größerer Si cherheit wie vorher, denn er fühlte, daß die Augen des Arztes durchbohrend auf ihm ruhten, und er wußte instinktiv, daß er dem Doktor Maurus ebenso wenig sympathisch sei, als jener es ihm war. Der erfahrene Arzt war überhaupt eine mißtrau ische Natur. Aber in diesem Falle wuchs sein Miß trauen zu noch nicht dagewesener

werde, was sich zwischen ihm und ihr zugetragen. Sie würde mitteilen, was sie vernommen, sie würde das verräterische Blatt, das sie verborgen, allen zeigen und ihre Aussage würde von Salvatore Marengo bestätigt werden. Die Gefahr war gewiß keine geringe, und Tennheim bedauerte jetzt, nicht augenblicklich nach dem Morde geflohen zu sein, wie es ursprünglich seine Absicht gewesen. Aber jetzt war es zu spät, jetzt galt es, zu kämpfen, und möglicherweise konnte der Zufall ihm beistehen. Der Arzt hatte am Lager des kranken Kindes Platz genommen

, selbst wenn sie von maßgebenden Personen noch so warm empfoh len wird." „Das steht fest", erwiderte der Arzt, der immer unumwunden auszusprechen pflegte, was ihm gerade durch den Sinn fuhr, „daß keine Erzieherin jemals imstande gewesen wäre, eine Mutter zu ersetzen. Sie, meine Damen der vornehmen Welt, sind aber so sehr von gesellschaftlichen Pflichten in Anspruch ge nommen. daß Sie nie dazu kommen, Ihre Pflichten ge genüber Ihren Kindern zu erfüllen, und es ist das um so schlimmer für Sie selbst, Sie be rauben

sich auf solche Art der reinsten Freuden, um sich andere zu verschaffen, die doch niemals Befrie digung gewähren können." Der Arzt, der sich erhoben hatte, ließ sich nun wieder an Milas Lager nieder und bemerkte, daß das Kind eine Bewegung machte. Auch Tennheim näherte sich dem Bette ; in diesem Augenblick schlug Mila die Augen auf. Sie sah Tennheim und offenbar nur diesen allein. Mit einer jähen Gebärde des Schreckens richtete sie sich auf und wies mit ausgestreckter Hand nach dem jungen Mann. „Mörder, Mörder

, Doktor ?" bemerkte Frau Burg. „Man muß es glauben", erwiderte der Arzt ernst haft, „sonst ließe sich ihre seltsame Anklage wohl nicht verstehen. Als sie die Augen aufschlug, sah sie nur Herrn Tennheim, und er mußte ja ebenso, wie Sie gehört haben, daß sie mit lauter Stimme: „Mörder, Mörder?" rief. Tennheims Verstörung nahm merklich zu. Er brachte kein Wort hervor, und nicht viel fehlte, so würde er sich verraten haben. „Ja, ja, sie redet ohne Zweifel im Fieberwahn," bemerkte die Witwe. Doktor Maurus

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Lienzer Nachrichten
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Seite 10 von 14
Datum: 22.09.1933
Umfang: 14
Jungbrunn. 3 Eder Jofef jun.» Gastwirt. 1 Gendarmeriepoften. 6 Mayer! Michael, Wachtwirt. Land 2 v.. 4 Land 3 v. 4 Wacht, Jselsberg, öffentliche Sprechsteüe. Riedl Gottfried, Arzt. 8 Waldner Josef, Handlung. 5 Hube« Gemeinde Hopfgarten, Waldhof. Land 2 v. 1 Postablage Hopfgarten. Land 3 v. 1 Gasthaus Beider, Hopfgarten. Land 4 v. 1 Gendarmerieposten Huben 3 Griedling Alban, Spedition, Huben. 5 Dr. Tegifcher, Arzt, Huben. 4 Taferner Heinrich, Gastwirt, Huben. 2 Kals Postamt. Kartitsch Huber Adolf, Wirt

, öffentliche Sprechstelle. Gendarmeriepoften. 1 Kals Postamt. Matrei i. O. Bezirks-Forstinspektion. 14 Bezirksgericht. 4 Dekanalamt. 7 Eder Johann, Gastwirt. 2 Gendarmeriepoften. 9 Hinteregger Georg, Gastwirt. 11 Landschaftliche Bauleitung. 8 Gemeinde-Borstehung. 3 Mautstelle, Briel. ^ 12 Mühlburger Andrä, Bäcker. 13 Mühlstetter Eduard, Fleischer. 6 Obwexer Natalis, Gastwirt, Daucroerbindung. 1 Dr. Nestl, Arzt. 5 Obwexer Hubert, Tierarzt. 10 Junergschlötz Oeffentliche Sprechstelle. Lanbecksäge Oeffentliche

4 v. 12 Dr. Goller Jörg, Arzt. 4 Jnnervillgraten, Gemeinde. Land 3 v. 12 Jefacher Michael, Holzhandlung. 10 Dr. Kunater Hubert, Arzt. 16 Leiter Jofef, Gastwirt. 15 Pfeifhofer Alfons, Gastwirt. 14 Rainer Alois, Kaufmann, Panzendorf. 2 Dr. Rainer Ludwig, Arzt 17 Schönhuber Johann, Gastwirt. 5 Stallbaumer Alois, Kaufmann. 6 Stallbaumer Anton, Mechaniker. 18 Webhofer I. M., Kaufmann. 9 Zeni Germano, Gastwirt. 7 Zollamt Arnbach. 8 St. Beit i. Des. Dr. Gander Ludwig, Arzt, Feld. Land 3 v. 1 Gendarmeriepoften, Brüggen

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 7 von 12
Datum: 24.01.1930
Umfang: 12
, von dem man sich er zählt, er habe, als er im Sterben lag, sich dem Priester gegenüber geweigert, das Abendmahl zu empfangen, mit der Begründung, daß der Arzt ihnr den Genuß von Mehlspeisen verboten habe: der Patient soll die ver schriebene Medizin einnehmen, auch wenn sie schlecht schmeckt, und nicht nur das Rezept seiner Sammlung einverleiben; der Patient soll immer und überhaupt das tun, was der Arzt erlaubt, das nicht tun, rvas der Arzt verboten hat. So regen sich beispielsweise die braven Patientinnen

mit Gallensteinen niemals auf, 'nicht, rveil es für sie nichts Anfr egend es gibt, sondern, weil es der Arzt verboten hat . . . So könnte man ein ganzes Buch schreiben über all das, was der- patient soll, vier sollen nur zehn Gebote administrativer Natur berausgcgriffen werden. Wir be ginnen gleich mit dem ersten Gebot. Es knüpft sich an das Wort; „Sofort!" Es ist fast selbstverständlich, daß man bei bedrohlichen Blutungen, bei schrveren Ver letzungen, bei Knochenbr ück^en, bei Verbrennungen und Verbrühungen

, bei Vergiftungen, bei Erstickungsanfällen aus irgend einem Grunde, insbesondere aber durch in die Luftwege geratene Fremdkörper, kurz bei plötzlichen und offenkundig dringlichen Erkrankungen oder ver - schlimmerungen den Arzt „sofort" herbeiholt. Anderseits aber lasse man nicht dem Arzte sagen, er solle „sofort" komme.!, wem! es nickst wirklich notwendig ist. Eine kleine Episode zur Erläuterung dieses ersten Gebotes. Seit drei Tagen liegt ein Kind mit einer leichten Verkühlung zu Bette. Die Großnruttcr

- hat erklärt: „Es ist nichts; wer wird denn gleich bei jeder Kleinigkeit den 2lrzt fragen, zu Meinen Zeiten . . und verordnet Wickel und Eibifchtee. Sonntag nachmittags kommt die Tante zu Besuch. Sie erzählt die Geschichte, der Nach barin Kind habe „genau dasselbe" gehabt und es sei dann eine Lungenentzündung geworden: und Vorbeugen sei billigei- als heilen; und wozu seien denn die 2 lerzte da. Und schon geht das Telephon, der Arzt möge sofort kominen, weil das sagt man natürlich nicht die liebe Tante

nur eine halbe Stunde bleiben kann und so gerne auch noch mit dein lqerrn Doktor gesprochen hätte, ob ihr Ulann, der ein wenig gichtleidend ist und dem sein 2lrzt ein anderer natürlich nur zehn Deka- gramin Fleisch erlaub? hat, nicht doch zwölf Dekagramm verzehren dürfe. Und wehe, wenn der 2lrzt nicht „sofort" „sofort" kommt! . . . Das zweite Gebot lautet: Bestelle den Arzt nicht für eine bestimmte Tageszeit, sondern ivarte, wenn es sich nicht um einen dringenden Fall handelt, der den sofor tigen Besuch

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Der Oberländer
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Seite 2 von 12
Datum: 28.03.1930
Umfang: 12
und es wird derselbe bei einer entsprechenden ärztlichen Behandlung sicher zu retten sein. Man muß nur schnell einen Arzt holen." Verständnislos hörten die Inder ihm zu und schließlich erklärte jener alte Inder, daß im ganzen Umkreis bis zur Stadt Indore kein einziger Arzt sei und nur von dort könne einer geholt werden, wenn der Herr es befehle. Sofort erteilte Garrik den Auftrag, so bald wie möglich einen Arzt aus Indore herbei zu schaffen, was immer es koste und schon sauste ein Inder auf dem schnellsten Pferde des Dorfes dahin

. Indessen wich Garrik nicht vom Bette seines Freundes, der sich in furchtbaren Schmerzen wand. — — Wenn nur gerade der Arzt noch rechtzeitig einlangte! — — Es war zwölf Uhr mittags, als ein Auto in rasendem Tempo bei der Herberge vorfuhr und ein Arzt bald darauf sich über das Krankenlager beugte. Aufschluchzend und gespannt folgte Garrik allen seinen Bewegungen. Schließlich zuckte der Arzt jedoch die Achsel und meinte: „Hätte ich Ihren Freund in meiner Klinik in Indore, vielleicht wäre

bei Belebungsversuchen nach dem neuen wissenschaftlichen Verfahren noch etwas zu erwarten, aber so hier in dieser abgelegenen Ge gend kann ich nichts mehr ausrichten und hat Ihr Freund bereits als tot zu gelten." Wie tot, ganz schwarz verfärbt und mit ver zerrten Zügen lag Hochstädt auf dem Lager. Zusammengekauert kniete sein Freund Garrik daneben. So schnell war dies alles gekommen und Garrik konnte es kaum fassen. Als jedoch der Arzt sich wieder zum Gehen wandte, da sprang Garrik auf, machte den Arzt

mit dem Vorhaben der Eingebornen bekannt, wonach dieselben seinen Freund noch heute in den Turm des Schweigens schaffen wollten. Er bat den Arzt um seinen Beistand, er möge ihm hiebei behilflich sein, seinen Freund nach Indore zu schaffen. „Ich kann", ries er aus, „nicht daran glauben, daß mein Freund schon gestorben ist. Ich habe das sichere Gefühl, daß aus ihn nur ein scheintodähnlicher Starrkrampf lastet und in Ihrer Klinik würde er sicher wieder zum Leben erweckt werden können." Der Arzt schüttelte jedoch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 03.11.1932
Umfang: 8
. Bei einer in Innsbruck im Hause Lieberreggstraße 6 wohn haften Frau erschienen zwei Burschen und srugen nach einem dort unbekannten Herrn, In einem unbewachten Augenblick nahmen sie von der Kredenz in der Küche 5 8 und verschwanden damit. Eine gewiegte Schwarzsahrerin. Am Allerheiligentag um halb 12 Uhr nachts wurde am Innsbrucker Hauptbahn- Wir brachten die Nachricht, daß ein strafweise ab- gebauter Bahnkassier sich als Arzt etablierte und mit einem „siderischen Pendel" alle Krankheiten diagnoszierte

auch nicht? Wenn sich Leute in Berlin mit stinkendem Käse behandeln ließen, kön nen die Innsbrucker mit einer leeren Medikamentenschachtel vorlieb nehmen. Um so mehr, als es Innsbrucker Aerzte waren, die dem siderischen Pendler helfend zur Seite standen. Denn die „Patienten" des Herrn Bianchi ließen sich nicht allein von ihm ver- pendeln, sondern sie mußten auch zwischen der Ordination des „Dr." Bianchi und einem wirklichen Arzt hin- und her pendeln. Bianchi verschrieb gegen die verschiedensten Krankheiten Rezepte

und ein bekannter Arzt in Innsbruck hat sie unterschrieben, und wenn einmal der alte Herr nicht zu Hause war, dann unterschrieb oder verschrieb eben der Sohn, der auch die ärztliche Wiffenschaft erlernte. Mrrhöe und Gonmrhd'e Also eine regelrechte Viecherei, über die man lachen könnte, wenn sie nicht so traurig wäre. Man stelle sich nur vor, daß eine verkrachte Existenz, die sich der Bibelsorscherei Hofe eine 22jährige Hilfsarbeiterin angehalten, die ohne Fahrkarte in einem D-Zug von Kärnten nach Innsbruck

untersucht, bei Schwanger schaft Gedärmkatarrh seststellt und Diarrhöe als Gonorrhöe diagnosziert, und daß dann ein wirklicher Arzt die nach dieser Diagnostik verschriebenen Medikamente mit seiner Unterschrift, ohne erst den Patienten anzuschauen, bestätigt. Aus vielen Zuschriften wissen wir ja, daß manche Aerzte so tüchtig sind, baß sie auf „Fernsicht" diagnoszieren, also die Krankheit feststellen, ohne den Patienten auch nur zu sehen, aber daß sich Aerzte finden, die einem erklärten Schwindler

Helfersdienste leisten, ist denn doch zu stark. Was für ein armes Waserl war doch der Schuster von Köpenick gegen den Innsbrucker „Arzt", der sich jetzt wohl verant worten wird müssen! Wir wollen der schwebenden Untersuchung nicht vor greisen, glauben aber doch heute schon der Erwartung Raum gelben zu können, daß die Aerzteorganisation oder die Aerztekammer das Ansehen des Aerztestandes wohl wahren wird. Denn dieser Vorgang ist ein Skandal, der die zu ständigen Stellen bestimmt zwingen wird, die zwei „ftderi

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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 12
Datum: 31.08.1934
Umfang: 12
entgegengehalten. Doch der konnte den Schwung seines Körpers nicht mehr aufhal ten, und mit voller Wucht rannte er mit der rechten Achsel gerade in Raffaeles Dolch hin ein. Die scharfe Waffe durchbohrte die ganze Muskulatur, die Spitze fuhr an der Hinter seite des Oberarmes wieder heraus, und so fort ergoß sich ein starker Blutstrom aus der Wunde. Man war ratlos, was zu tun sei. Einen Arzt durfte man nicht holen, da man dadurch das Geheimnis dieser streng vorbotenen Zu sammenkunft preisgegeben hätte. „Macht

auf den großen Tore zu: „Meister, es wäre mir leid, wenn einer der unseren durch mich sein Leben einbüßen sollte. Wenn wir ihn auf die Straße werfen und er nicht gleich gefunden wird, ist er zwei fellos verloren. Ich möchte euch deshalb bit ten, den Marchese zum Arzt schaffen zu dürfen." „Wie willst du ihn denn fortfchaffen, Raffaele, ohne auf der Straße angehalten zu werden?" erwiderte der Cipintrito. „Du wirst dich damit nur in Anannehmlichkeiten bringen. Aber tue, was du willst? Natürlich mußt

in ihm vermutete, festhalten. Mit einem Faust- schlage streckte ihn Raffaele nieder und setzte ungehindert feinen Weg fort. Rach vieler Mühe war es dem Arzt ge lungen, die Blutung durch Anterbinöung der Arterie zum Stillstand zu bringen. Aber als Raffaele erleichtert fragte, ob nun die? Lebensgefahr beseitigt sei, da bewegte der Arzt mit bedenklicher Miene den erhobenen Zeigefinger seiner Rechten mehrmals hin und her. ,Durchaus nicht!" bedeutete dieses Zei chen der neapolitanischen Gebärdesprache. And

auf Raffaeles Frage, was man denn noch zur Rettung des Verletzten tun könne, erklärte ihm der Arzt, daß in einer Trans fusion einer größeren Menge frischen Blutes von einem anderen Menschen die einzige Ret tung liege. „Wenn es weiter nichts ist!" sagte Raf faele wegwerfend. „Da nehmt von mir so viel Ihr braucht!" Dabei streifte er den Hemdsärmel hinauf und bot dem Arzt seinen Arm. — Nach drei bangen Stunden konnte der Arzt feststellen, daß der pulsschlag wieder stärker wurde und der Verwundete

durch die Blutzufuhr gerettet war. Dann schlug er Raffaele vor, den Patienten den folgenden Tag über noch bei ihm zu lassen und ihn erst in der nächsten Rächt abzuholen. Raffaele sah ihn mißtrauisch an. „Ihr habt doch nicht etwa die Absicht, mir eine Falle zu stellen? Es kommt mir sonderbar vor, daß Ihr noch gar nicht nach dem Arsprung dieser Verwundung gefragt habt." „Seid unbesorgt, ich verrate Euch nicht," erwiderte der Arzt ruhig. „Ich werde mich wohl hüten, denn ich kann mir schon denken, mit wem

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 9 von 10
Datum: 21.01.1933
Umfang: 10
gewesen seid." Der alte Herr wiegt nachdenklich den Kopf. „Dann ist an den Gerüchten ein Körnchen Wahrheit." Carol Galveanu fährt auf und streckt sich. „Wie konntet Ihr?" ruft er drohend. „Wollt Ihr nicht doch vielleicht Platz nehmen?" wieder holt der Arzt seine frühere leinladende Bewegung. „Wie konntet Ihr?" wiederholt seinerseits Carol Gal veanu seine vorwurföschwangere Frage. „War es denn freiwillig?" stellt der Doktor die Gegen frage, indem er Carol scharf anblickt. „Das weiß ich nicht", knurrt

der. „Aber es gehen jetzt so sonderbare Dinge vor, daß ich schon allerhand glauben möchte, und wenn eS noch so unwahrscheinlich erschiene." Er hat sich nun doch gesetzt und seine Mütze auf den Sessel neben sich geworfen. „Vor allem möchte ich feststellen," beginnt der Arzt, „daß ich keinen Grund habe. Euch irgend etwas zu ver heimlichen." Carol nickt ungeduldig. „Ferner, daß ich den versteckten Vorwurf von Eurer Seite nicht verdiene." Carol nickt neuerlich. „Und nun hört also . . ." Carol richtet seine unruhig

flackernden Augen auf den Arzt, während dieser etwas umständlich und wohl mit Ab sicht, um seine Unschuld klarzulegen, erzählt, wie sich sein Raub vollzogen hatte, und wie er gefesselt schließlich auf der Insel Milans gelandet war. „Der Zweck, um dessent- willen man mich gewissermaßen entführt hat," der Arzt zögert ein wenig, indem er weiterspricht, „war seltsamer Weise der, daß ich nicht einem Mitglied der Bande des Milan Mutescu Hilfe zu bringen hatte, sondern einer weib lichen Person. . ." Carol

nicht," bricht der Bojare nun in entfesselter Wut los. „Ganz und gar nicht." Mit einem Schritt, der fast einem Sprung gleicht- ist er bei dem alten Arzt, der ebenfalls wieder aufgestanden ist. „Gebt mir auf eine Frage eine männliche Antwort, wenn Ihr Manns ge nug seid, Dr. Welan Szimon. Gebt mir darauf AnNvort. War sie es, die 'ihm alles verraten hat, oder war sie es nicht?" Der Arzt senkt den Kopf. „Sie war krank, Carol Gal veanu, als sie es tat." Im nächsten Augenblick schrickt Dr. Szimon zusammen

! in jener Nacht. Mochte sie irrsinnig sein und in dem nächt lichen Strom in diesem Zustand ihren Tod gefunden ha ben. Ich hätte alles ertragen. Nur dies eine wollte ich nicht hören, daß sie es war, ... sie . .. die. . ." fetme Stim me bricht sich in einem ungeformten Laut, der fast röchelnd' aus seinem Munde dringt. Stumm steht der Arzt diesem Ausbruch gegenüber. Leise fängt er nach einer Weile wieder zu sprechen anl. „Ich sagte Euch schon, Carol Galveanu, sie war krank, als sie es tat." Ich brauch

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Wörgler Nachrichten
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Seite 7 von 8
Datum: 21.01.1933
Umfang: 8
ein Körnchen Wahrheit." Carol Galveanu fährt auf und streckt sich. „Wie konntet Ihr?" ruft er drohend. „Wollt Ihr nicht doch vielleicht Platz nehmen?" wieder holt der Arzt seine ftühere einladende Bewegung. „Wie konntet Ihr?" wiederholt seinerseits Carol Gal- veanu feine vorwurfsschwangere Frage. „War es denn freiwillig?" stellt der Doktor die Gegen frage, indem er Carol scharf anblickt. „Das weiß ich nicht", knurrt der. „Wer es gehen jetzt so sonderbare Dinge vor, daß ich schon allerhand glauben möchte

, und wenn es noch so unwahrscheinlich erschiene." Er har sich nun doch gesetzt und seine Mütze auf den Sessel neben sich geworfen. „Vor allem möchte ich feststcllen," beginnt der Arzt, „daß ich keinen Grund habe. Euch irgend etwas zu ver heimlichen." Carol nickt ungeduldig. „Ferner, daß ich den! versteckten Vorwurf von Eurer Seite nicht verdiene." Carol nickt neuerlich. „Und nun hört also. . ." Carol richtet seine unruhig flackernden Augen auf den Arzt, während dieser etwas umständlich und wohl mit Ab sicht, um seine Unschuld

klarzulegen, erzählt, wie sich sein Raub vollzogen hatte, und wie er gefesselt schließlich auf der Insel Milans gelandet war. „Der Zweck, um dessent- willen man mich gewissermaßen entführt h>at," der Arzt zögert ein wenig, indem er weilerspricht, „war seltsamer Weise der, daß ich nicht einem Mitglied der Bande des Milan Mutescu Hilfe zu bringen hatte, sondern einer weib- lichm Person. . ." Carol Galveanu greift jäh an seiner Stuhllene nach vorne. „Ihr scheint es bereits zu erraten, Carol Galveanu

einem Sprung gleicht, ist er bei dem alten Arzt, der ebenfalls wieder aufgestanden ist. „Gebt mir auf eine Frage eine männliche Antwort, wenn Ihr Manns ge nug seid, Dr. Welan Szimon. Gebt mir darauf Antwort War sie es, die 'ihm alles verraten hat, oder war sie es nicht?" Der Arzt senkt den Kopf. „Sie war krank, Carol Gal veanu, als sie es tat." Int nächsten Augenblick s chrickt Dr. Sznnon zusammen- Die p ewige Hand, die ihn noch eben festgehalten hat, ist an seinem Körper herabgeglitten, die Gestalt

. Ich hätte alles ertragen. Nur dies eine wollte ich nicht hören, daß sie es war, ... sie . . . die. . ." seine Stim me bricht sich in einem ungeformten Laut, der fast röchelnd aus seinem Munde dringt. Stumm steht der Arzt diesem Ausbruch gegenüber. Leise fängt er nach einer Weile wieder zu sprechen an. „Ich sagte Euch schon, Carol Galveanu, sie war krank, als sie es tat." Ich brauch einen Freund wie du, der’s ehrlich meint wie du... Wir können zwar nicht jedem „ein Freund wie du“ sein, obwohl wirs

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Der Oberländer
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Seite 3 von 8
Datum: 22.03.1934
Umfang: 8
während der letzten Tage, in denen sie Mitwisserin des schrecklichen Geheimnisses war, gelegen, war wieder erschienen. Ei' e Stunde schwerer Seelenqual mochte Martha verbracht haben, als die alte Wirtschafterin kam und ihr mitteilte, daß der Arzt da sei und daß ihr Vater sie gerufen habe. Der Kranke schien zum Bewußtsein gekommen zu sein. Er reichte ihr die Hand und sein Lächeln wurde immer glückseliger Martha bedeckte die Hand des Vaters mit Küssen, bis der Arzt ihre Schulter berührte und sagte: „Mein gnädiges

auf diesem Gesicht. *3n der Tat", sagte Frau von Sembitzka, „ich fühle mich etwas angegriffen; aber, mein Gott, die Ereignisse der letzten Tage waren wohl dazu angetan, uns den Kopf zu verwirren; und auch Martha ist sehr angegriffen." „Das sehe ich", sagte der Arzt, „das sehe ich. Aber nun wollen wir den Kranken verlassen und ein Tränklein verschreiben, um dann nach unserem andern Patienten zu sehen, und wenn die Damen mir dMn die große Ehre antun und mir eine Taffe Tee andreren wollen, so werde ich wegen

hatte sie damit nicht, denn mit der ganzen Routine, welche die oft geübte Gastfreiheit des Hauses ihnen verliehen hatte, trugen mehrere polnische Mädchen ein ebenso umfangreiches als gutes Frühstück auf. Da standen die Gläser, aus denen der Tee getrunken wurde, die Fläschchen mit Rum und feinen Likören, auch ein paar Flaschen Ungarwein standen parat, und Martha ließ drei Couverts auflegen und war kaum mit der Arbeit zu Ende, als Femia mit dem Arzt zurückkehrte. Der alte Doktor schien heute in sehr guter Laune zu sein. Er rieb

sich die Hände, als er drn Frühstückstisch erblickte, und sagte lachend: „Ich glaube, ich werde diesem Frühstück alle Ehre antun. Martha bereitete den Tee in einem besonderen Kännchen. Dann füllte sie mit dem heißen Getränk die bereitstehenden Wassergläser, aus denen sich der aromatische Duft des Karawanentees durch das Zimmer verbreitete. Der alte Arzt aß für drei und trank für vier Personen. Dabei war er nicht einen Augenblick still. Er verstand die große Kunst, beständig zu reden und viel zu reden

und doch gleichzeitig dabei viel zu essen und zu trinken. Martha schwieg, ihre Gedanken weilten bei einem anderen Gast ihres Vaterhauses, den sie jetzt herbeiwünschte und der ihr jedenfalls lieber gewesen wäre als der geschwätzige Arzt. Ein furchtbarer Schreck hatte sich Marthas bemächtigt, seitdem sich bei ihr der Gedanke fest gesetzt, Ulka sei durch die eigene Stiefmutter beiseite gebracht worden. Ihr erregtes Gehirn spiegelte ihr nicht nur die Möglichkeit vor, daß Ulka irgendwo eingesperrt sei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 12.05.1938
Umfang: 12
in der medizinischen Wissenschaft kein einziger Jude dabei. Tie Juden haben es auch hier so wie aus anderen Gebieten verstanden, sich die wissenschaftlichen Forschungen anderer zunutze zu machen. Wie groß die Vormachtstellung der jüdischen Aerzte war, geht wohl am besten aus der Tatsache hervor, daß z. B. bei der Wiener Angestelltenkrankenkasse kein einziger arischer Arzt einen Pensionsanspruch hatte, während die jüdischen Aerzte zum größten Teil pensionsberechtigt waren. Diese Maßnahme reicht

die einzige Einnahmequelle bildete. Der größte Verbrecher war auf diesem Gebiete der jüdische Arzt Segall, der im Burgenlande in einer gerade unheimlichen Weise an der Dezimierung der Bevölkerung gearbeitet hat. Dieser niederträchtige Jude hat seine Vertrauensstellung als Arzt zu unsittlichen Attentaten mißbraucht und es so ge trieben, daß er selbst in der Shstemzeit vor Gericht gestellt Copyright 1936 by Aufwärts-Verlag G. m. b. H., Berlin SW68 Wir wollen es versuchen 17 Roman von Ilse Schuster

aber war dieses System durchweg üblich. Der Aufbau beginnt Beim Aufbau der nationalsozialistischen Gesundheits- sührung in der Ostmark ist vor allem die Forderung des krankenversicherten Volksgenossen zu berücksichtigen, daß er nicht weiterhin gezwungen ist, sich von einem jüdischen Arzt behandeln zu lassen. Zu diesem Zwecke ist auch die Abkehr von dem bisherigen Zuteilungssystem notwendig, das den einzelnen Versicherten einem bestimmten Arzt zur Betreu ung zuwies. Der deutsche Arbeiter hat genau

so wie der selbstzahlende Privatpatient das Anrecht darauf, sich den Arzt seines Vertrauens selbst zu wählen. Erst nach Durchführung dieser Maßnahme kann der deutsche Arzt mit der Gesundheitsführung des deutschen Menschen im nationalsozialistischen Sinne beginnen, wobei größter Wert darauf gelegt wird, daß der Mensch nicht erst dann zu seinem Arzt geht, wenn er bereits krank geworden ist, sondern daß der Arzt vielmehr die ganze Lebensführung des Schaffenden überwacht und durch vorbeugende Maß nahmen Krankheit

mit großem Erfolg 'be schritten worden. Es wird wohl der größten Anstrengungen bedürfen, um auch in der Ostmark dieselben gesundheits fördernden Maßnahmen durchzusühren. Aber man kann be reits jetzt feststellen, daß die Volksgenossen in Oesterreich den einzuführenden Maßnahmen gegenüber das richtige Ver ständnis entgegenbringen und daß auch der österreichische Arzt sich seiner Pflicht dem Volksganzen gegenüber durch aus bewußt ist, das deutsche Volk in der Ostmark wieder gesund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 12.09.1935
Umfang: 8
durch den Besitz einer Pistole unter 18 Zentimeter, zu verantworten hatte. Hedwig Grüner, die aus Neutitschein in Mähren stammt, war im Jahre 1927 Patientin an der Klinik Peham. Dort lernte sie den damals als Assistenten tätigen Arzt Dr. Ludwig Kraul kennen. Der Arzt knüpfte Beziehungen an. das Verhältnis dauerte mit kurzen Unterbrechungen fünf Jahre. Hedwig Grüner mußte dann als Ausländerin, da ihr für Oesterreich die Arbeitsbewilligung entzogen wurde. Wien verlassen. Anzeigen aus Eifersucht Sie nahm

einen Posten als Hausgehilfin in Prag an, kam jedoch öfter nach Wien und suchte regelmäßig den Dr. Kraul aus. Als sie erfuhr, daß der Arzt mit anderen Frauen zusammenkomme, wurde sie sehr eifersüchtig, brach die Beziehungen ab und erstattete gegen den Arzt wegen Ent ehrung unter Zusage der Ehe und schwerer Körperverletzung mehrere Anzeigen, die sich jedoch als unbegründet erwiesen. Im Jänner 1933 versöhnte sie sich wieder mit dem Arzt und fuhr nach Prag zurück. Als Tr. Kraul ihr nicht schrieb, kam Hedwig

Grüner, von Eifersucht gequält, nach Wien, luchte ihn auf der Frauenklinik aus. machte ihm einen Skan dal und drohte mit Selbstmord, wenn er sie aufgebe. Man hielt die Frau für verrückt und brachte sie auf den Steinhof. Dort wurde erkannt, daß sie lediglich eraltiert sei. sie konnte nach Prag zurückkehren. Aber unablässig war ihr Bestreben, den Arzt wieder zu gewinnen. Ein Ultimatum Am 20. April erschien sie unvermittelt bei Dr. Kraul und stellte ihn vor die Wahl: Entweder Fortsetzung des Ver

hältnisses oder eine lebenslange Rente von 100 Schilling für sie. Dr. Kraul lehnte ab. er wies sie an seinen Rechtsanwalt Dr. Fricdland. Tie Aussprache zwischen diesem und Hedwig Grüner blieb erfolglos. Hedwig Grüner kaufte eine Pistole und begab sich da mit am Abend des 24. April zum Wohnhause Dr. Krauls. Als der Arzt bald nach 6 Uhr aus dem Tor trat und auf ein an der gegenüberliegenden Straßenseite stehendes Auto zu- 'chritt. folgte Hedwig Grüner und sprach auf ihn ein. Ter Arzt beachtete

, die beiden Schüsse in die Lust abgcieuert zu haben. Sie wollte damit lediglich die Oesfentlichkeit aus ihre Beziehungen zu dem Arzt auf merksam machen, ein Schuldbekenntnis habe sie nur des- lvegen abgelegt, um die Einstellung des Strafverfahrens gegen sie zu verhindern. Tatzeugen bekunden jedoch, daß die Angeklagte aus Tr. Kraul zielte und die Kugel nur deshalb nicht traf, weil der Arzt sich rasch gebückt habe. Die Möglichkeit, daß die Angeklagte zur Zeit sinnesverwirrt war, wird von den G.e

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 02.08.1935
Umfang: 6
Atemzug hob ihre Brust. „Jetzt is mirs viel leichter. Wenn ich wieder gesund werde, dann hol ich nach, was ich die ganzn Jahr versäumt Hab. Dann will ich dir Mutter sein, mein Klausbub!" Auf dem Flur hörte man einen festen Schritt. Eine fremde Stimme srug: „Wo liegt denn die Bäuerin?" „Jetzt kommt der Doktor. Da werden wir bald wiffn, was fehlt", sagte Klaus. Der Arzt, ein Mann Mitte der Dreißig, mit freund lich blickenden Augen, trat ins Zimmer. „Natürlich, wieder eine Luft im Zimmer

und Mitglieder angesehener französischer Familien. An Bord des Seglers befindet sich keine einzige männliche Person. Brand eines Güterzuges Temple (Texas), 1. August. Wie man befürchtet, sind bei der Entgleisung eines Güterzuges durch den hiebei entstandenen Brand der Waggons zehn Eisenbahner getötet und 20 verletzt worden. Die Eisenbahner waren heimlich mitgefahren. bracht, als Sie den Grasen herunter holten. Das macht Ihnen keiner nach", sagte der Arzt Dann trat der Arzt an das Bett der Bäuerin und fragte

mit gewinndem Lächeln: „Nun, Frauerl, wo fehlts denn?" Die Erlenhoferin, eine jener Naturen, die eine heil lose Angst schon bekommen, wenn sie nur das Wort „Doktor" hören, wisperte: „Tuns net gleich schneiden, Herr Doktor. Nur dös net!" „Natürlich wird geschnitten. Nur schade, daß ich kein Messer bei mir habe", lachte der Arzt. „Sie haben doch sicher ein langes Küchenmesser, Herr Brückner? Das wird vorläufig genügen." Wieder lachte der Arzt herzhaft auf. Er fühlte den Puls der Kranken und schickte

dann Klaus mit einem Wink aus dem Zimmer, indem er sich einen Stuhl an das Bett zog. Es dauerte länger als eine Stunde, bis der Arzt das Zimmer verließ. Klaus fragte den Arzt, was er von seiner Mutter halte. Der Arzt nahm ihn vor das Haus hinaus. Als er niemand in der Nähe sah, sagte er zu Klaus: „Es ist nicht so schlimm. Eine schwere seelische Zer rüttung, für die es weiter keine Medizin als Ruhr gibt, nichts als Ruhe. Nur keine Aufregung für die Kranke, sonst könnte es zu einem völligen Nervenzu

- sammenbruch kommen. Ich habe mein möglichstes ge tan, um ihre Frau Mutter auf andere Gedanken zu bringen. Eine Luftveränderung wäre auch noch ein wirksames Mittel, um eine Wiederherstellung zu be schleunigen. Vielleicht wissen Sie ein ruhiges, stilles Plätzchen, wo sie sich erholen könnte?" „Ich werde einmal nachschauen, wie sichs machen ließe", antwortete Klaus. „Um das Uebel sozusagen bei der Wurzel zu fasten", fuhr der Arzt mit gedämpfter Stimme fort, „mußte ich in das Innere Ihrer Mutter tasten

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 05.05.1939
Umfang: 6
nach Schaffung ausreichenden, den neuzeit- iNachdruck verboten.) 8 vas wunder der Maske Roman von Ferdinand Kögl »Das wissen Sie ganz bestimmt?" ^»Ia, ja, ganz gewiß. Vor acht Tagen habe ich es gekauft. M brauchen ja sehr wenig davon." .»Wie kommt es aber, daß Sie selbst nicht merkten, daß das i«t>chl°cht war?" »Ich? Ich verwende doch nur für die Frau Geheimrat dieses yt! Aber es war doch nicht schlecht!" »Es enthält ein Gift, ein schweres Gift!" Fassungslos vor Schreck sah Frau Bichel den Arzt an. Sie fln

. Aber es ist bisher keine Beschwerde ^gelaufen. Sie wissen doch, was mit dem Herrn Geheimrat Wehen ist?" »Sie meinen?..." «©ott ja. Hören Sie gut zu, Frau Bichel. Ich glaube daß die Men ausgetauscht wurden. Ist Ihnen gar nichts an jenem Ae aufgefallen, als Sie das Fett einkauften? Denken Sie Mf nach!" »Gewiß nicht, Herr Doktor", behauptete die alte Frau. »Dann stehen wir vor einem Rätsel." Der Arzt schüttelte Wenklich den Kopf. »Warten Sie..., wie war denn das", besann sich Frau Mel. „Ich habe noch den Einkauf

an dem Tage gemacht, als Mulein Erika ihre Reise angetreten hat." »Und?" forschte der Arzt weiter. »An diesem Tage wäre ich beinahe von einem Auto uber- rnn worden ..., es fällt mir eben ein. Ich bin doch so furcht bar erschrocken!" lichen, hygienischen Ansprüchen genügenden Vierraumwohnun gen wird weitestgehend verwirklicht. Der Einbau von Garagen ist ebenso vorgesehen, wie die Einführung störungsfreier Ge meinschaftsantennen und elektrischer Haushaltungseinrichtun gen. Außer den für einen neuen

werden können und ob der Einsatz ausländischer landwirtschaftlicher Arbeiter eine unbe dingte wirtschaftliche Notwendigkeit ist. Auch die Möglichkeit der Einstellung eines geförderten Landhelfers oder der Heran ziehung der Einrichtung der Familienlandhilfe wird sorgfältig erwogen, bevor die Genehmigung zur Beschäftigung eines Aus länders erteilt werden kann. „Nun? Weiter!" drängte der Arzt. Und nun erzählte Frau Bichel den Vorfall, den sie verschwie gen hatte, um die Geheimrätin nicht aufzuregen. Sie konnte sich jetzt ganz

könnte, wollte der Arzt wissen. „Ach, er mag etwa dreißig Jahre alt gewesen sein. Ich weiß es nicht mehr. Ich war zu aufgeregt. Jedenfalls kannte ich den Herrn nicht. Ich habe ihn nie vorher gesehen. Seine Stimme klang tief, und ich glaube, er sprach nicht kerlinerisch. Aber ich kann mich nur unklar erinnern. Vielleicht war er doch ein Berliner/' „Wie sah das Auto aus?" Das wußte Frau Bichel nicht; sie glaubte, daß es dunkelrot war, aber sie war dessen nicht sicher. Auf die Marke hatte sie natürlich nicht geachtet

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