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Bücher
Kategorie:
Philosophie, Psychologie
Jahr:
1844
Geschichte der Magie.- (Geschichte des thierischen Magnetismus ; 1)
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Seite 994 von 1053
Autor: Ennemoser, Joseph / von Joseph Ennemoser
Ort: Leipzig
Verlag: Brockhaus
Umfang: XLVIII, 1001 S., [1] Bl.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: 2., ganz umgearb. Aufl. - In Fraktur
Schlagwort: s.Mesmerismus
Signatur: 2.813
Intern-ID: 189446
Mystische Ansichten und Versuche der philosophischen Aufklärung :c. N4Ä muffen die Rechtsverständigen und Criminalisten entscheiden." Nun fährt er fort als Arzt obige Fragen zu beantworten, und zwar mit dem Geständniß: „daß er, wie viele seiner Herren Col- legen, ein wenig ungläubig und manchmal ziemlich hartnäckig sei. -Denn es wäre gar nicht schicklich, wenn ich einen Satz ohne Grunds ohne Ursache, ohne Untersuchung und Ueberzeugung schlechthin annehmen wollte." Auf die erste Frage

, ob alle jene Krankheiten geheilt worden, antwortet er: „Ja, er habe es außer mit Vielen von verschiedenen Religionen, auch noch mit' zweien der erfahrensten und rechtschaffensten Acrzte, einem Katholiken und einem Protestanten, bei fast allen öffentlichen und den meisten Privatuntcrnehmungcn als Augenzeuge und mit prüfender Ucber- zeugung gesehen. Und ich selbst war unter dieser Zahl! — Wie, was wollen Sie sagen? ein Arzt, pfui der Schande! Ja, ich ein Arzt, und zwar einer, der selbst eine ganze Abhandlung

von dem Podagra gefchriebm hatte, suchte bei Herrn Gaßner Hülfe gegen dieses Höllenübel. — Ei, glauben Sie nicht, daß ich deswegen einen Augenblick aufgehört habe, ein Arzt zu sein, denn ich ge stehe es nunmehr rund heraus, daß ich mehr Herrn Gaßner zu versuchen, als seine Heilung zu erfahren glaubte. Allein ein Sehender wird doch nicht leugnen, daß es Lag sei, wenn ihm die Sonne in dem Nacken brennt, und ein herzhafter Arzt wird doch glauben, daß er krank sei, wenn er Schmerzm fühlt? —* '' Alle Anwesende

anempfthlen. — Allein dieser fordert gläubige Curgäste!" Nun fährt er im Tone der opponirenden Acrzte fort, daß ja jeder Arzt alle erzählten Gattungen von Krankheiten curirt habe; was heilte nicht die Elektricität, was andere allerleiMittel, was Sympathie und Einbildung. Mehrere haben auch Herrn Gaßner untersucht, ob nicht sein Crucifix oder das um den Hals 60

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Bücher
Jahr:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 2 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2696)
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Seite 78 von 121
Ort: Leipzig
Verlag: Reclam
Umfang: 116 S.
Signatur: I 61.249/2
Intern-ID: 67460
, ihnen galt es gewiß, daß die Bäuerin verhext sein müsse und das glaubten auch die Anrainer, die neugierig herbeigeeilt waren, wie sie den Geistlichen den Gangsteig hatten herauskommen sehen. Die dumpfe Stille unterbrach das Rollen eines Wagens, der trotz der Steigung des Straßleins schnell dem Hofe Zu fuhr und den Arzt nebst handfesten Wärtern brachte. Von dem Boten, der zur Stadt gesendet war, unterwegs von dem Zustande der Bäuerin unterrichtet, nahm der Arzt sofort Rücksprache mit der Tochter

und dem Geistlichen Das gellende Geschrei der Irrsinnigen drängte zürn Handeln. Gefolgt von den Wärtern, die sich Werkzeuge verschafft hatten, - begleitet von der vor Aufregung ' und Schmerz stöhnenden Tochter und dem Pfarrer, Witt der Arzt der Thüre zu, welche zur Schlafstube der Bäuerin führte. Der Aufforderung zum Öffnen antwortete ein nervenerschütterndes Gebrüll, daß die Ehehalten schreckerfüllt zurückwichen. Mit der Ermahnung zur Vorsicht befahl der Arzt nun, die schwere, eisenbeschlagene Thüre

einzuschlagen. Kaum er dröhnte der erste Schlag auf das Thürschloß, da erfolgte auch schon ein furchtbares Getöse, mit einem Gebrüll, das die stämmigen Knechte erzittern machte, warf das sinnlose Weib, was es erwischen konnte, gegen die Thüre. Immer schneller erfolgten aber die Schläge der Wärter, schon gab das Schloß etwas nach, da verstummte plötzlich das Ge brüll der Wahnsinnigen. Die Wärter hielten inne und lauschLen. Bevor noch der Arzt den Befehl zum völligen

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Bücher
Jahr:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 2 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2696)
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Seite 81 von 121
Ort: Leipzig
Verlag: Reclam
Umfang: 116 S.
Signatur: I 61.249/2
Intern-ID: 67460
80 Geschichten aus den Bergen. II. auch schon die Scheune ein, nicht eine Minute später hatte der Sprung erfolgen dürfen und sie waren beide ins Flam menmeer gestürzt . . „ Den vereinigten Bemühungen der herbeigeeilten Feuer wehren gelingt es, das Feuer aus die Scheune zu beschrän ken, das Wohnhaus ist gerettet. Dorthin hat der Pfarrer die ohnmächtige Kuni bringen lassen. Der Arzt aber hat mit seinen Wärtern die Bäuerin in Empfang genommen aus den Händen des wackeren Retters aus Todesgefahr

. Die Irrsinnige, die verständnislos ins Leere starrt, wird in Kunis Stube zu Bette gebracht und von den Hallsmägden bewacht, indes die Wärter sich nebenan einquartieren. Ehe die Sonne hinter die Berge sinkt, ist alle Gefahr beseitigt, mit den Abendschatten kehrt die Ruhe auf dem Hofe ein. Die Ehehalten fangen: das ■ Vieh von den Feldern wieder ein, das blökend zürn Stalle zieht und begeben sich dann selbst zur Ruhe, nur eine Wache bleibt für diese Nacht auf dem Brandplatze. Der Arzt besucht abwechselnd Mutter

und Tochter. Während Kuni fassungslos erwacht, umfängt wohlthätige Ohnmacht den zerrütteten Geist der Bäuerin. Die fürchter liche Angst um die Mutier lindert der Arzt mit der trost reichen Versicherung, daß die Mutter gerettet sei, von wem kann der Arzt freilich nicht sagen. Der Pfarrer wüßte es, aber der sei schon fort. Still bricht die Nacht an, sanfter Mondenschem bestrahlt die rauchende Stätte des Unglückes. Der neue Tag brachte Scharen von Neugierigen auf den Hof, die die Kunde der schrecklichen

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Bücher
Jahr:
[ca.1917]
Geschichten aus den Bergen ; 2 (Reclams Universal-Bibliothek ; 2696)
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Seite 79 von 121
Ort: Leipzig
Verlag: Reclam
Umfang: 116 S.
Signatur: I 61.249/2
Intern-ID: 67460
Einschlagen der Thüre gegeben, drang Rauch und Brand geruch durch die Ritzen'der Thüre, der immer stärker ward. „Sie legt Feuer," ries der erfahrene Arzt, „schnell vollends die Thür einges chla gen! " Und zu den Eh eh alten gewendet, befahl er die Hossp ritze herbeizuschafjen, Wasser zu pumpen und die Feuerhacken bereit zu halten. Noch ein paar Hiebe und die Thüre wich in ihren Angeln, dichter Rauch erfüllte die Stube, dann züngelten einzelne Fläunn- chen auf, die der Luftzug rasch vergrößerte

, das Bett brannte bereits und rasch verbreitete sich das Feuer weiter. Mut voll sprangen die Wärter ins Zimmer, sie warfen den Knechten die Eiurichtungsgegeusiände zu, während der Arzt und der Geistliche im dichten Qualm nach der Irrsinnigen suchten. -Kum folgte den Leiden angsterfüllten Herzens, sie drohte zusammmzusinken, aber sie raffte sich immer wieder auf und rief gellend nach der Mutter, die verschwunden schien. Immer arger ward der Qualm, es drohte die Ge fahr des Erstickens, der Arzt gebot

: „die Fenster ein- schlagen!" klirrend fielen die Scheiben zu Boden, etwas Rauch zog ab, daun brannte es auslodernd weiter. Die Wahnsinnige mußte sich weiter geflüchtet haben durch eine zweite Thüre, die^ bereits zu kohlen anfing. Die Aufregung unter den Verfolgenden wuchs. Während man das Feuer in der Schlafstube löschte, ließ der Arzt die zweite Thüre einschlagen, die, wie Kuni hastenden Atems versichert«, zur Tenne führt. Noch ehe diese Thüre unter den hageldichten Hieben in Trümmer ging, erscholl

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