1.841 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1928/25_12_1928/AZ_1928_12_25_4_object_2651883.png
Seite 4 von 6
Datum: 25.12.1928
Umfang: 6
Cisrsge für slle l-sotek von Venedig uncl l.lclo clie game I^Isckl lelef. 147 öe5.: Angelo Islisni Soll dcr kranke die Wahrheit über sich crfah» ren? Viele Meeschen hegen die törichte Ansicht, der Arzt sage dein Kranken in der Regel nicht die Wahrheit über seinen Zustand. Er täusche ihn aus Schonung, oder,um ihn Aicht als Patienten SU verlieren oder aus wissenschaftlichem Hoch mut. oder 'aus sonstigen wichtigen/Gründen. Solche unvernünftige, hinterhältige Vermu tungen rauben dem Kranken das Vertrauen

öuin Arzt mrd damit eine der wichtigsten seeli schen Grundlagen der Heilimg. In anderen Fallen fürchtet sich der Kranke vor der Offenbarung über seme Krankheit und .scheut mitunter geradezu den Weg zum Arzt, um nicht die Wahrheit über sich hören zu müs sen. nmg auch das Leiden taksächUch harmloses Art lsein. Soll als» der Arzt dem erwachsenen Kranken die Wahrheit über dsn Erkrankungssall, iomcit .sie ihm seM bekannt ist, offenbaren? Die Ent scheidung höingt von der Erwägung ab. wie man dem Kranken

am meisten nützt. Handelt es sich «in eine nicht das Lebon be- drnheMe Erkrankung, so hat der Arzt zweifel los die Pflicht, dem Kranken durch Sluikläning üb-r.lseinen Zustand die quälende Unsicherheit zu nehmen, ihn dadurch zu beruhigen, aber auch für die notwendige Behandlung geneigt zu ma chen. Wieweit die Mitteilung am Einzelheiten wissczM«Dicker Art einzugehen hat. wird von «dem Bildìmgsstande und der Aufiassungsgabe i>es Kranken a'll'änpen. Lehnt allerdings der Kranke ausdrücklich

ab, sich über seinen Zu- stanid unterrichten zu lassen, so wird die Mittei lung sich auf einige beruhigende Wendungen Kränken müssen. Diese Nachgiebigkeit ist nicht am Platze, wenn die Erkrankung ansteckend ist. I>n diesen, Falle lsordert die Rücklicht am das öffentliche gebieterisch, den Kraken über die Gefahr a',1^.1. klären, der durch Ansteckung seine Umge-o 'im ausgesetzt ist und ihm sein Verhalten unter die sem Gesichlspun 'kt vorzuichreibeu. Für'manche Erkrankungen z. B. Cessàchtàankkeitsn 'ud Tuberkulose ist dem Arzt

.seiner Verhältnisse zu er«, möglichen. Ganz der Wahrheit eni'sprecheà -wird »er Arzt dem Kranken klar machen kon< >nen, daß Hie Möglichkeit der Lebensgefahr dnng noch nicht dasselbe ist, wie ihre Wah>,'- 'scheinlichkeit, un>d daß gerà durch die Ord nung seiner Angelegenheiten der Kranke uch beruhiat fühlen wird. Kann dic'se Festigkeit des Wcifens mcht vor ausgesetzt werden, lo wird der Ar^t trok^ein 'versuchen, dem Kranken wenigstens den Srnlt ,der Lage anzudeuten, ohne gerade den Tod a,5 'den siecherem Ausgang

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/27_12_1936/AZ_1936_12_27_4_object_2634639.png
Seite 4 von 8
Datum: 27.12.1936
Umfang: 8
ßenden Nachrichten vor. Ihnen müßte die den Tal- chnee schädigende Sonne nur mehr Besucher zufüh ren. Anfall Durch Umsturz des von ihm geführten Streuwa gen verunglückte am 22. ds. der Seeberbauer von Rodengo, Pietro Tschaikner. Durch den Arzt aus Rio di Pusteria wurde er in das städtische Spital überführt, woselbst ein Beckenbruch festgestellt wurde. In Tips gelegt, konnte der Bauer heimge bracht werden. Aus der Valle Venosta Für Mutter und Kind ^ ^ Silandro, 2S. Dezember Der.vierte Jahrestag

ach!;e!)n bei mir nichts zu machen. Nichts zu innchen! Dcu'> sieht auch der Arzt ein. zu dem ich gegan ge» bin. Ich mvhne hier noch nicht lange, ich kenne liier keinen Arzt, ich bin einfach zu dem nächsten gegangen. Cr sagt: „Machen Sie sich mal frei!' Aber es ist zum Lache», und es reizt mich geradezu zum Widerspruch, wie der fremde Arzt nur an mir herunchorcht und klopft und fühlt und drückt. Ich bin ihm so wenig bekannt, wie er mir, und er möchte mich zunächst gern kennenlernen

. Zu dem. was „ich' bin. gehört in erster Linie meine Konstitution. Konstitution ist das. was ein Mensch anshält oder was man ihm lieber doch nicht zumuten sollte. An der Konstitution haben die vielen langen Lebensjahre mitgewirkt, die Zu taten von den Eltern und Großeltern her, die Hei matluft, die früheren Krankheiten, das innerste Ge müt, der gegenwärtige Stand der Dinge, die Kraft der Hoffnungen und die Gegenkraft der Mutlosig keit. Das alles muß er wissen und abschätzen kön nen, der fremde Arzt, wenn er es unternehmen

soll, gegen meine Krankheit mit Erfolg zu Felde zu ziehen. » In der Stadt, in der ich vordem wohnte, hatte ich einen Arzt, der das Klopfen und Fühlen nicht nötig hatte. Er kannte mich. Er kannte meine Frau und das Kind. Er wußte alles. Von dem, was ich klagte und stöhnte, zog er die größere Hälfte ab und grinste meiner Frau vergnüglich zu: „Es ist natürlich in erster Linie, mal wieder die lebhafte Phantasie!' Und damit befreite er sie von den hauptsächlich sten Aengsten und Sorgen, denn was Aehnliches hatte sie selber

kennt, so kennt er auch das Kind, und er ist nicht nur Arzt für die je weilig ausgebrochene Krankheit, sondern Haus arzt, welcher für die ganze Familie auf Ordnung achtet. Manchmal reden wir zornig über ihn, denn er komm zur Tür herein und ist manchmal derart deutlich und peinlich, daß ich mir vornehme: „Der Kerl ist zu grob; dem komme ich auch mal grobl' Aber olche Vorsätze ersticken schon in der Geburt, denn dieser Mann kann zaubern. Er sieht nur äu ßerlich wie ein auter Onkel aus, im Innern

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1943/21_07_1943/AZ_1943_07_21_4_object_1883091.png
Seite 4 von 4
Datum: 21.07.1943
Umfang: 4
lm aufwühlenden G« schehen dieser ruhmreichen Zelt. — Beginn der Vorstellungen um l5 Uhr? letzt« Vorfiel lung um 21.40 Uhr. M Freitag: »Zahn für Zahn » Eenleal-Klna. „All«» kommt la Ordnung! '. ein Lustspiel mit Erszi Simor und Eugen Pat. — Ein neugebacken«? Arzt und ein ebenso! cher Advokat, die sich aus Sparsamkeit in dem gleichen Appartement installiert hatten, war teten veraeblich auf Klienten. Endlich wurde zu «iner jungen Dame aus der Nachbarschaft, die sich leicht verletzt hatte, der Arzt gerufen

entlastet? 'Harum nennen Zie sich l^rete Nitichk? und nicht Evemarie Omsterier? Weil I!)!- Mann einen frechen Verleumder »ià'nchlmi!?' (-ivemari/ jaszle an ihren Kopf. Müh- iani stammelte sie: „Ich... verstehe nicht.... bin ich minder fran... ? M >in Kopf.. ich will nicht wieder krank w?rd?n .. ich kann nicht mehr.. ' Cs war mit ihrer Krcm vorbei, sie sa? ' ?>?m Snihl ->iiammen^ ^ f«'' K'eh!n^,?r durch d(?a Lokal', einen Arzt!' „Fräulein', die Mamsell vom Büffet kam eilig, „helfen Sie der Dame, ich muß

telefonieren.' Hastig wählte Klebinder eine Nummer bei Amt Spandau. Immer wieder blickte er zu Eoemarie herüber. Die Wirtin und die Mamsell betteten die Leidende auk ein Sofa. Endlich kam ein Antwort am Apparat: „Sind Sie selbst da, Omstetter? ... Ja. ja. hier Klebinder. Nehmen Sie so fort ein Aulo, kommm Sie. so schnell Sie können, nach dein Thaliisia, svsort. Evemarie ist hier, ich fürchte sie ist krank.' Dann lief Klebinder dein Arzt entge gen, der sich suchend umsah. Klebindsr hatte sich micdsr

vollkommen in der Ge walt. „Die ^rau eines Freundes, Herr Dok tor, sie war krank. Ihr Mann wird in zwanzig Mi,'.'!en hier scin Was sangen wir mit der Patienün an?' „ssisc kann ich n'cht untersuchen. Ha« ben .?i? mch' ein Privatzimmer?', iagie der Arzt.' Vereint trug man die Erkrankte in die Wohnung der Besitzerin des Casees. Die Männer wurden herausgeschickt. Nach einigen Minuten kam der Arzt wieder. „Nur eine tiefe Ohnmacht. Ner oensache. Wissen Sie, was der Dame ge fehlt hat? Es sieht

aus, wie ein leichter Rückfall irgend einer Nervenerkrankung. Wo sott die Patientin hingebracht wer den? Sie braucht Nuhe. gute Pflege, ärztliche Aufsicht. Eine Schwester-ist not wendig.' „Warten wir, bis der Mann kommt', sagte Klebinder. „Herr Doktor Stetter wird gleich hier sein.' Der Arzt strich mit der rechten Hand zögernd und überlegend über das Kinn. „Der Mann, ja wenn das nur keine neue Aufregung gibt. Auch keine freudi, ger Art. Bis ich nicht weiß, was mit de? Kranken los ist. möchte ich sede Erregung

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/11_03_1934/AZ_1934_03_11_8_object_1856864.png
Seite 8 von 8
Datum: 11.03.1934
Umfang: 8
hatte, aus den Klingelknops eilte ans Fenster und gewahrte den Arzt, der in zu drücken, dann verscheuchte er alle Bedenken und Hauslleidung das Vorgärtchen betreten halte, und schellte. Der schrille Glorkenlon hallte laut im Kor- das Tor desselben hinter sich abschlvs;. Er kam aber rede des Dvltvrhauses wider. nicht sofort aus daS Haus zu, sondern brachte einen Der Eedanle, das; Henri, vielleicht auch ans die in Papier gewickelten länglichen Gegenstand aus Fährte geraten möchte, die er selbst bersolgte. lies

. Er össuete sie und trat in den Kor- der Arzt den Korridor. Er wollte geradewegs aus ridor, der von den leinen Strahlen der Abendsonne die Türe zueilen, die Cecil eben verlassen hatte, als erhellt wurde. er den jungen Mann bemerkte und mit wankenden Cecil schlvsi die Türe hinter sich und sah sich lìnien stehen blieb. er, mit einem flüchtigen Blick das Gesicht Dr. Goos hing streifend, aus dem alle Farbe gewichen war. Er reichte die Kerze zurück. „Was was wollen Sie damit sagen?' keuchte der Arzt. „Sagen

ist? Das ist doch so natürlich wie irgend etwas.' „Warten Sie einen Augenblick!' Dr. Gooshing eilte in das Zimmer, legte die Kerze aus den Tisch, dann kam er zurück und sperrte die Türe mit einem Schlüssel ab, den er in die Tasche schob. Trägt Ihr Besuch rein Privaten Charakter oder wollen Sie mich in meiner Eigenschast als Arzt in Anspruch nehmen?' „Das erster« trifft zu', antwortete Cecil. „Krank )in ich nicht. In, übrigen dürste es Sie vielleicht nteressieren, daß ich ebensalls Arzt bin. Vor einein Monat machte

. „Sie scheinen keinen üblen Geschmack zu haben', sagte Cecil nach den ersten Zügen anerkennend. Der Arzt lächelte geschmeichelt. „Ich rauche nicht sehr viel', gab er zurück. „Aber wenn ich mir so ein Ding anstecke, dann soll es schon etwas Erlesenes sein.' ,Eanz meine Ansicht', nickte Cecil. „Uebrigens, ein herrliches Wetter, das wir jetzt haben. Ich häit mir den Ausenthalt in Mougtham House nicht s angenehm vorgestellt.' „Vom Wetter verspüre ich nicht eben allzuviel' erwidert Dr. Eooshing. „Meine Praxis

» nicht an Gespenster?' Der Arzt machte eine verdrossene Handbewegung „Was wollen Sie!' bemerkte der Arzt. „Wein man ringsum von, Aberglauben umgeben, wir« man mit der Zeit selbst angesteckt. Damit will nicht.sagen, daß ich im Ernste darai, denke, eu Dämon möchte fein Unwesen aus Black Hill trei ben, in keiner Weise. Aber die törichten Red?» denen ich den ganzen Tag ausgesetzt bin, reicher doch hin, mir den Hügel zu verleide». Es gibt nie mand in Sevenssield, der Black Hill zur Nacht zeit besteigt. Nur einer tat

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1940/06_10_1940/AZ_1940_10_06_6_object_1879971.png
Seite 6 von 6
Datum: 06.10.1940
Umfang: 6
seinem Rivalen in der Liebe zu seiner Frau gegenüber bringt. Eine junge Frau, ihr nicht mehr junger Mann, ein vielbeschäftigter Arzt und ein Zivilpilot. den ein Zukall die sich einsam suhlende und kin derlose Frau kennen lernen ließ, sind die Fi guren. Aus der Bekanntschast der beiden wird gar oald eine leidenschaftliche Liebe, die auch dem Chirurgen nicht oerborgen bleibt. !5in schwerer Flugunfall des Piloten stellt den Ar?t, in dessen Klin'k der Verunglückte untergebracht wird, vor die schwerste Ausgabe

und aus dem sie einen Ausweg nach der einen oder der anderen Sei te sucht. Filippo Scelzo spielt mit wohltuen der Reserve und menschlicher Rücksichtnahme den Arzt, der im Augenblick des drohenden Zerwür!snissss nicht so unklug ist, durch eine brutale Szene alles zu zerstören, sondern sich bemüht, das Vertrauen feiner Frau wiederzu gewinnen, Rossano Brazzi ist der junge Pilot, dem bei oller Energie seines beruflichen Stre bens ein gewisses romantisches Fluidum um gibt. das Frauen gefährlich werden kann. Lvre-Ano. Heute

oder so und die Lipp«n auch, und inner Ecke, da steht denn 'n Phonograph und singt dazu, nich?' Doktor Pilk, der Arzt, der Klausvad- ders Ischias behandelt und der selbst nicht viel jünger ist als sein Patient, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. „Klausvadder'. ruft er, „Sie sollten sich schämen. Wissen Sie wirklich nicht, wer zum Beispiel Hans Silbers ist oder die Garbo?' Klausvadder runzelt die Stirn und denkt nach. „Die Garboh'. sagt er dann, „wari das nicht die aus Ähwammstedt — die erest Frau von Jan

Meyerhoff sin Großknecht?' Dem Arzt verschlägt es den Atem. „Klaus', flüstert er schließlich, „das geht nicht so weiter. Ich verordne Ihnen, daß Sie am Sonnabend in die Stadt fahren und ein Kino besuchen. Verstanden?' „Tjä', trafst sich Klausvadder den Kopf, „wenn dat denn fin mot, un wenn dat die Krankenkasse bezahlen tut ' „Die Krankenkasse nun gerade nicht', lächelte der Arzt, aber ich. Ich lade Sie ein, bezahle die Fahrt, das Kino u. einen Taler extra. Einverstanden?' „Einverstanden', nickt

. „Nun erzähl' mal', sagt der Wirt, der sich mit an den Tisch gesetzt hat, „hast di amiseert?' „Io, jo', nickkopft Klausvadder, „groß artig war dat. ganz großartig.' „Na also', lächelt der Arzt. „Und nun erzählen Sie mal — Prost!' „Prost', sagt Klausvadder, und dann erzählt er: „zuerst war Musik, nich? Und denn ging das Licht aus. nich? Und dann ging es .Booooongg!' — und dann is da anner weißen Waià so 'n Radfahrer, der fahrt wie der Deubel, nich? Und dann ruft einer, der da Hinterer weißen Wand steht

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1929/14_03_1929/VBS_1929_03_14_7_object_3125680.png
Seite 7 von 12
Datum: 14.03.1929
Umfang: 12
sind, die Armen umsonst zu pflegen. Nach dem die Herrschaft Roms auf die Päpste übergegangen war, wurden die Privilegien der Aerzte neu bestätigt. Martin IV. berief den berühmten Arzt Ugone Atrato nach Rom, um Maßnahmen gegen die schwere Epidemie des Jahres 1281, die so viele Opfer forderte, zu ergreifen. Die Fürsorge zur Hebung und Verbesse rung der Medizin seitens der Päpste war immer groß. Dr. E. de Matteis las am 30. Juli 1840 in Rom eine Dissertation über dies Thema. Der Leibarzt Bonifatius' VIII. (1249

zum Bischof von Tülle, ohne datz er ihn jedoch seines Amtes enthob. Der eingangs ge nannte Arzt Ugone Atrato wurde durch Martin IV. zum Kardinal erhoben. Auch Clemens V. (1305) machte seinen Leibarzt Eianvitale da Fano zum Kardinal. Des gleichen Alexander VI. (1492). Einige Leibärzte der Päpste sind in der Geschichte durch ihre Eigenheiten bekannt geworden. So trug z. B. ein gewisser Romualdo, der Arzt Cölestins III. (1101) gegen die Hitze drei Mützen auf dem Kopfe. Clemens V. (1342) hatte einen Arzt

umgeben ist, die nie unter einander einig sind: denn es wäre eine Schande, wenn der zweite der Ansicht des ersten wäre. Und dabei gibt es kein Gesetz, das die Unwissenheit bestraft! Diese Herren lernen ihr Handwerk auf unsere Kosten, und sie verbessern ihre Heilkunst, indem sie immer wieder töten. Ganze Nationen kommen ohne sie aus, und das ist besser. Rom hat in 600 Jahren keinen Arzt, gehabt, und es ist niemals wieder so blühend gewesen.' Pius II. (1458) sprach selbst auf dem Sterbe bette

er für seinen Arzt Lapponi große Sympathie hegte. Eines Tages kam eine zahlreiche Pilgerschar, an die der Papst zu einer festgesetzten Stunde eine Ansprache halten wollte.' Leo XIII. war sehr erkältet und heiier, so datz der Arzt ihm das Reden verbieten wollte. Als er jedoch sah, datz die guten Ratschläge nichts halfen, gab er dem Kranken Tabletten, mit der Weisung, sich möglichst kurz zu fassen. Dr. Lapponi hielt sich während der Audienz in der Nähe des Papstes, der seine Rede mit der für ihn charakteristischen

, eindringlichen Stimme be gann, und der im Eifer immer weiter sprach, so daß die Rede beträchtlich lang wurde. Der besorgte Arzt wollte den Papst zur Kürze mahnen, er hustete und räusperte sich heftig, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Nach der Audienz wandte Leo XIII. sich an seinen Arzt, reichte ihm die Hustentabletten und sagte: „Nehmen Sie, Doktor, ich glaube, Sie haben sie nötiger als ich!' Auch von Pius X. wird eine kleine Geschichte erzählt. Seine letzten Lebensjahre wurden durch große

6
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/22_10_1936/AZ_1936_10_22_6_object_1867597.png
Seite 6 von 6
Datum: 22.10.1936
Umfang: 6
', ein Gruselfilm, nervenaufpeitschcnd, spannend und dramatisch vom ersten Bild bis zum überraschenden Ende. Ein geheimnisvoller Arzt, halb irrsinniger Mensch, der mit seinem Riesengorilla, de» er zwecks Studien gefangen hält, der Schrecken der Ein wohner ist. Den Höhepunkt erreicht der Film in der Flucht der Bestie, das größte Unheil bereitend. Als zweiter Film folgt »Der Todeskampf der Adler', ein historisci^r Film mit Jnnie Ducaux, Constant Rcmy und Pierre Renoir.- 1882 — Napoleon ist nicht mehr

stark ins Schleudern kam, der Füh rer die Herrschaft über das Behikel verlor, stürzte und mehrere Meter mitgeschleift wurde. Passanten nahmen sich des Verunglückten an, brach ten ihn in seine Wohnung und riefen eiligst den Arzt herbei. Agreiter kam mit schweren Prellungen an den Glied Massen und Hautabschürfungen davon. Roma-Kino. Letzter Tag: Varielee-Aufsiihrungen mit ganz auserlesenem, reichhaltigem und großangelegtem Programm. Franco Vebar. der große Bühnen- und Varieteekomikeri 7 flotte Girls

hatte, daß er in einer Irrenanstalt untergebracht werden mußte. Wie es bei solchen Erkrankungen häufig ist, war er zuweilen durchaus bei klarem Verstand, nur manchmal brachen Wutanfälle durch, die die gesamte Umgebung in schwerste Gefahr brachten und deshalb seine dauernde Jnternierung in der Irrenanstalt als Notwendigkeit erscheinen ließen. »In zwei Jahren heiraten wir!' So war durch diesen tragischen Unfall der ande re Bruder, John Routledge, Sieger im Kampf um Norah Smithson geblieben. Cr war ein tüchtiger junger Arzt

Jahren vom Verlobten war unvermeid lich. Aber dann wollten sie heiraten — ganz gleich ob in Sidney oder Adelaide. Der Uebersall des Awillingsbrudcrs. Die zwei Jahre vergingen — John und Norah hatten sich brieflich verständigt, daß John nach Adelaide übersiedeln wollte, um sich dort als Arzt niederzulassen. Am Tage vor seiner Abreise aus Sidney hatte er noch einmal seinen Bruder in der Irrenanstalt besucht und ihm angedeutet, daß er eine längere Reise beabsichtige, ohne ihm aller dings nähere Details

um sei ne Freiheit und seine Persönlichkeit. Was nützet, seine Versicherungen, daß er geistig völlig gesund sei? Je mehr er sich verständlicher weise erregte, um so mehr überzeugte er die Aerzte, daß man es mit dem kranken Vincent Routledge zu tun habe. Nicht weniger als zwei Monate währte tdieser Verzweislungskamps. bis John Routledge endlich auf die rettende Idee kam: er war als Knabe einmal gestürzt und hatte eine Armoerletzuna davongetragen, die von einem alten Arzt behanoelt wurde. Dieser Arzt

7
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/16_02_1934/AZ_1934_02_16_6_object_1856604.png
Seite 6 von 6
Datum: 16.02.1934
Umfang: 6
den Näherkommenden deutend. „Der Arzt wird sich den Schläser schon wachrütteln. Wenn ich hernach neu her, senie die ubnaen Gebäude inslande und mußte die Anlage des Tennisplatzes notgedrungen I um Ihren Besuch bitten darf aus Heuer verlegen.' ^ Sic Roger Hob die Hand« ' ..Es ist mir ein Bedürfnis, Ihren Herren Bru der auszusuchen.' Miß Cravleh sah aus halbgeschlossenen Lidern in die Ferne, dann warf sie jäh die Arme empor. „Verzeihen Sie bitte', sagte sie bestürzt, „daß ich Sie so lange trocken sihen ließ

. Ich habe wirllich daraus vergessen. Die Sorge um meinen Bruder — sügte sie etwas schwermütig hinzu. „O bitte!' beruhigte sie der Barouet. „Wir sind ja kaum richtig augekvmmen. Schon, daß Sie kom men, Doktor', wandte er sich an den Arzt. „Pslegen Sie mir Mr. Cravleh möglichst rasch gesund!' Dr. Gooshing rieb sich den Schweiß von der Stirn und schiette von einem zum anderen. „ES steht nicht so schlimm mit dem Geschästs sührer', sagte Dr. Eooshing überrascht. „Er braucht ja »ichl einmal das Bett zu hüten

. Oder sollte eine Berschlechteruug eingetreten sein?' Mabel hielt seinem forschenden Blick ruhig stand „Mein Brnder hat den ganzen Tag über das Bett noch nicht verlassen', erklärte sie gelassen. Der Arzt schüttelte besremdet den Kops und suhr durch sein spärliches Haar. „Das ist seltsam', versetzte er verwirrt. „In der Tat äußerst seltsam. Es handelt sich doch nur um eine Erkältung harmlosester Natur.' Sir Roger wars einen kurzen Blick aus Mabel, die hinter dem Doktor stand und mit einem seinen Lächeln die Schultern zuckte

. „Begleiten Sie mich bitte zu Ihrem Herrn Bru der', knurrte Dr. Gooshing, indem er sich schars umwandte. Miß Cravleh schritt mit dem trippelnden Alten aus das Hvtel zu. Im Vestibül klingelte sie einem Kellner, slüslerte ihm einige Worte ins Ohr. dann stieg sie mit dem Arzt die Treppe h^nan. Sie Rührte ihn in ein Zimmer lind bedeutete ihm zu warten. Der Dokcor ging mit kurzen Schritten den Raum aus und nieder. Er hatte doch erst tags zuvor bei dem Ceschästssührer eine leichte Erkältung festge stellt

und nun sollte er das Bett nicht verlassen können? Mr. Cvavley war doch ein starker Mann. Wahr scheinlich hatte er' die Vorschriften nicht beachtet und die Medizin nicht genommen, so daß ein Nück schlag eingetreten war. Mabel steckte den Kops zur Türe herein und winkte ihm, ihr zu folgen. Der Geschäftsführer saß in einen Schlasmantel gehüllt, aus dem Divan und wandte das Gesicht müde der Türe zu, als der Arzt bei ihm eintrat. Gooshing musterte ihn mit einem flüchtigen Blick, dann näherte er sich dem Tischchen und hielt

8
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/04_03_1934/AZ_1934_03_04_8_object_1856786.png
Seite 8 von 8
Datum: 04.03.1934
Umfang: 8
, der Bruder der Lady os Mougtham — Dr. Goos- l,ing, unser bewährter Dorfarzt.' Die beiden Herreu schüttelten sich die Hand. ,,Wic »ernahmen in Mougtham House das Law auf dem kürzesten Weg hierher, wo wir den Toten l hing, als Eecil geendet. „Diese Ansicht ist grund sanden.' falsch und entbehrt jeder Grundlage/ „Mich alarmierte ebenfalls die Glocke', entgeg- „Welche Anschauung vertreten Sie?' sragte Cecil nete der Arzt, „Ich besand mich auf dem Heimweg dagegen. „Ich würde mich lebhaft da,ur mterefsie

Einflüsse oder an Ungluckssalle zu Cecil machte eine Handbewegung. I glauben. Im Inneren aber ist er überzeugt, dah Ich denke nichts mehr', gab er düster zur Ant- weder das eine noch das andere vorliegt, sondern Wort. Aber das eine steht fest: Der Sache muß ein daß hier Menschen, sagen wir gleich Verbrecher am Ende gemacht werden. So oder so. Oder sollen noch Werke sind.' ^ melir Menschen an Ttütte ihr Äeben ìierlie-I Äer Arzt lvandte dem Sprecher ruuarng Gesicht zu und aus dem halb bewundernden, halb

Der Arzt kniff die Brauen zusammen lind Heu- ärgerlichen Blick, den er ihm zuwarf, erkannte die ci) hatte dos Empsinden, als lächelte er höhnisch. K'r. à richtig er vermutet hatte. ^ ^ i>.v'.,'ct>ende Alennun,.' lind luisuge schritte klangen der Gioite , et klärte Eecil, „und begaben un» Ab« daran'mochte.7auch di^vkleü'MlVcheiì'schuldI ' .'.Mein Her?).entgegnete Dr. Gooshing hastig, ein, die um Mund und Augen des Doktors la- als wollte er diesen Gedanken nicht »n Henry aus- I kommen lasien

. Wir Sie jagen, was Sie wollen, ich bin überzeugt, daß erwarten 5ie hier.' es hier nicht mit rechten Dingen zugeht.' Mìe Sie wünschen, meine Herren', entgegnete Der Arzt hatte ihn mit keinem Wort unterbrv- der Arzt. „Ich für meine Person bin herzlich sroh. chen. In den Blick, mit denen er Cecil maß. lag wenn ich ins Bett komme. In einigen Minute» ein spöttischer Ausdruck. Diesmal konnte sich Henry schlägt es ein Uhr. Gute Nacht!' nicht irren. Er reichte den Beiden die Hand, dann stieg er Und dennoch läuschen

läuten? Und zu welchem Zwecke geschähe dies? Bei dem ersten Fall konnte man zur Not noch auf den Gedanken kommen, daß ein ver späteter Tourist aus Neugierde am Glockenstrange zog und sich dann zu Tode stürzte. Aber im Ernste anzunehmen, daß sich dieselbe Geschichte viermal wiederholt, ist Wahnsinn. Und vollends in diesem letzten Fall. Kein vernünftiger Mensch wird auch nur im Traume auf den Gedanken kommen, daß Mawland lautete und hierauf von einem Felsen kürzte. Und dennoch versteift sich der Arzt

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1940/26_09_1940/VBS_1940_09_26_8_object_3139262.png
Seite 8 von 10
Datum: 26.09.1940
Umfang: 10
Du nicht durch hei dem Schnee', antwortet sie. Das sind einfache Sätze, aber auch in ihnen kann Liebe stecken, viel Liebe, wenn man genau hinbört. Rach dem Essen drehen Ne. den Rundfunk» avparat an. der die ganze Welt in ihre Wald einsamkeit holt, der Arzt blättert in einer wis senschaftlichen Zeitschrift, sie plaudern ein wenig, und schon ist es zehn. Doktor Heller legt mit einem Seufzer das Buch au» der Hand, in dem er gerade angefangen hatte zu lesen, steht auf. sagt der Frau gute Nacht und geht

da». Da» klingt einfach, ganz ein fach und selbstverständlich. Aber hätte er nicht auch sagen können: ich Derbe morgen früh vorbei» kommen, da bin ich sowieso drüben? Heller lagt das ja nicht, natürlich nicht. Blich so einsam ist das nicht, nicht jeder täte es. nicht jeder kann Arzt ftln im Bernecktal. mit einer Reihe von Gemeinden im Umkreis, die sich so weit aus einanderziehen, einsam«, hochgelegene Höft und schlechte Wege. Al» Doktor Heller sich anzieht, hat er bereits feine gute Laune wiedergesunden

. Da» ift fein Kapital, sozusagen, die gute Laune. Während er sich unten mit dem Motorrad heromschlägl. sogt er leise vor sich hin: „Bis nächsten Winter muß die Garage Heizung bekommen'. Endlich springt der Motor an. Der Arzt streift die pelzgefütter te« Stulpe «Handschuh« über, schiebt sie Schutz brille Herunter und führt da» Fahrzeug in die sternklare, bitterkalt« Rocht hinaus. Di« Maschine kommt schwer vorwärts im Wind. Ein eisiger Sturm fegt schräg von vorn in» Tal. packt Ln und drückt

ihn vom Weg herunter in den Schnee, wo er flecken bleibt. Der Motor setzt au». Mötz lich ist ringsum Stille. Rur der Wind singt keift über die weifte Fläche hin. Der Arzt arbeitet K heraus und sieht hinunter, wo dicht neben t die Felsen zur Schlucht abfallen. Doktor Heller ist nicht sentimental, er brummt bloß: ! Ra, das wäre noch einmal gut gegangen' und ireicht mit dem Handschub über sein Gesicht, über •ie schmerzende, vom Wind zerrissene Haut. Dann macht er sich daran, sein Motorrad anzuwerftn. Eine halbe

ist es: über ihnen erstrahlt der reine Himmel im Glanz der funkelnden Sterne. Wie sie dann das Gehöft erreichen, schlägt es im Tal, tief unter ihnen, eben ein Uhr. Leise nimmt eine andere Glocke hinterm Berg den Schlag auf. Der Borgbauer hat eine Lungenentzündung. Der Arzt laßt Tropfen da. gibt seine Anweilun- gen und verspricht, in der Frühe wiederzukom men. Mit einer Lungenentzündung ist nicht zu K . „Ich dank auch schön. Herr Doktor, sagt HtuerTn, „daft Eie heut' noch gekommen sind, ! wir sind so in Angst g'wesen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/17_03_1934/AZ_1934_03_17_6_object_1856930.png
Seite 6 von 6
Datum: 17.03.1934
Umfang: 6
. Vermittlungsgebühren frei! Zuschriften unter „4375' an Unione Pubbl. Merano. M 4375-5 Selten, aber richtig. Max, der sich kommen, dem er sucht ihn und ver ehr krank fühlt, läßt einen Arzt ein Leid klagt. Der Doktor unter schreibt ihm ein gutes Abführmit tel. Am nächsten Morgen kommt der Arzt wieder und erkundigt sich nach dem Wohlbefinden. „Nun, mein Lieber, hat das Abführmittel seine Wirkung gehabt?' — „Nur zweimal, Herr Dok tor.' — „Und wann?' — „Am Morgen von 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 7 Uhr

Briestasche entnommen Inatte. „Dr. Eooshingl' wollte er schreien, aber die timme versagte ihm, als er in das Gesicht des Mannes sah, der den Kops gehoben hatte und ihm mit der Neugier eines kleinen Kindes entgegensah Er sprang an seine Seite und rüttelte ihn an den chulrern. Der Arzt ließ willenlos alles über sich ergehen und wühlte in den Zeitungsausschnitten vor sich. Cecil nahm einen derselben aus und las ihn slüchtig durch. Er lautete nicht viel anders wie jener, den er neulich aus der Bank gesunden

hatte. Seine Blicke streiften den Arzt, der wortlos am Boden kauerte und seine Anwesenheit nicht im mindesten beachtete. „Kommen Sie, Doktor!' Er suchte ihn emporzuziehen, aber Gooshing träubte sich hestig und schüttelte den Kops. Ueber 'einen Mund kam ein unverständliches Stammeln und große Tropfen perlten auf seiner Stirn. „Gehen Sie', sagte er mit weinerlicher Stimme. Oder haben Sic ein stärkeres Genick als die vier anderen?' Er sah Cecits hervorquellende Augen an und griss sich an den Hals. ..Ich schweige

ja', ries er schluchzend. Schonen ie mein Leben, ich verrate nichts von dem, was ich hier gesehen.' ^ Er rutschte auf den Knieen vor dem jungen Mcttin hin und hob wimmernd die Arme. „Schonung, Schonung I Ich habe nichts gesehen. Die Glocke soll nicht läuten! Nicht meinetwegen! Humruuuh!' Eecil beugte sich entseht über den Stöhnenden und suchte ihn zu beruhigen. Der Arzt ließ sich mit einem grauenvolen Aufschrei zurücksallen und schlug mit Armen und Beinen um sich. „Unmensch!' schrie er mit einer Stimme

. Als er die Straße erreichte, erschien ebenem Auto in rasender Fahrt das in seiner unmittelbarer Nähe anhielt. Zwei Gendarmen entstiegen ihm. Sie liefen eilig den Hügel hinan. Ein dritter blieb im Wagen zu rück, an dessen Steuer — Henry saß. Cecil unterdrückte einen Ausschrei und stand mit einem Sprung vor dem Auto. „Wißt ihr von dem Arzt?' sragte er heiser, in dem er sich, den Schweiß aus dem erhitzten Gesicht wischte. ' Henry nickte nur und stieß den Schlag aus. Cecil kletterte in den Wagen und ließ

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/08_09_1938/AZ_1938_09_08_4_object_1873268.png
Seite 4 von 6
Datum: 08.09.1938
Umfang: 6
. — Hygiene hält das Tier gesund. Wenn der Mensch krank ist, ruft er den Arzt. Was machen aber die wilden Tiere unter den gleichen Umständen? Sie ha ben keine Äerzte. Jedes Tier muß sich selbst pflegen, wenn es krank wird oder eine Verletzung erleidet. Es ist sein eige ner Bester Arzt, mie Dr. Deason aus Chi- kago,/ser Hàs Leben wilder Tiere in der glày Welt' beobachtet hat, bestätigt: „TWe hstben Me instinktive Kenntnis von deK, was ihnen Heilung bringt, wenn sie trm»k werden, und ein noch bes seres

seine Nahrung, wie eine Frau sie unter den gleichen Umständen vom Arzt verordnet erhält. Es frißt Pflanzen, die es zu anderen Zeiten vermeidet, und schränkt dafür seine sonst gewohnte Nah rung ein. Jeder Trapper weiß, wie schwierig es ist, Wölfe und Koyoten zu vergiften. Wenn eines dieser Tiere vermutet, eine vergiftete Nahrung verschlungen zu ha ben, bricht es sofort den Mageninhalt aus. Der Mensch benötigt dazu die Ma genpumpe, doch die Natur hat den WoF befähigt, zu diesem Zwecke nach Belieben

die Magenmuskeln zusammenziehen zu können. Ein Tier, das Fieber hat, wird sich im mer an einen luftigen, schattigen Platz in der Nähe von Wasser niederlassen, sehr wenig fressen und öfters trinken, bis es sich wiàer erholt. Es ist die gleiche Be handlung, die der Arzt dem Menschen vorschreibt. Andererseits wieder wird ein rheumatisches Tier sich immer den heiße sten Platz in der Sonne suchen. Von allen Vorsichtsmaßregeln gegen Krankheiten ist die wichtigste die Reinlich keit. Dem Menschen muß der Nutzen

der Hygiene erst beigebracht werden: die wil den Tiere aber beherzigen sie instinktiv. Die Katzenfamilie, zu denen Löwe, Tiger und Hauskatze gehören, reinigt sich täg lich einige Dutzend Male sorgfältig. Ele fanten duschen sich selbst, Hirsche und vie le andere Tiere baden in Flüssen und Teichen bei jeder ^:legenheit. Auch die Vögel baden ost und reinigen sich von den Parasiten durch Staubbäder. Wenn ein Tier verwundet wird, so ist seine erste Sorge, die Wunde zu reini gen. Kein Arzt arbeitet sorgfältiger

, um eine Infektion zu vermeiden. Die meisten Tiere benützen ihre Zunge dazu, und die Fermente des Speichels dienen als mil des. keimtötendes Mittel. Und in der Tat. Jod und andere Antiseptica. die der Arzt benutzt, sind zwar stärker, aber das Prin zip ist das gleiche. Wenn i.'.e Wunde aber infiziert ist, kommt 'ie Natur mit einem Mittel von überraschender Art zu Hilfe. Sie bringt die Stechfliege, die ihre Eier idie Wunde legt. Die Eier verwandeln sich in kleine Maoen. die die Eiterbildung wegfressen. Sie greifen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1926/04_06_1926/BRG_1926_06_04_6_object_898769.png
Seite 6 von 8
Datum: 04.06.1926
Umfang: 8
, wenn ich diesen Kranken stemden Händen über lassen hätte, wo'Freundeshände doch vorhanden sind.' Mister Roberts hatte sich schweigend verhalten. Als der Arzt sich entfernt hatte, um die Krankenträ ger zu besorgen, faßte Roberts Hamptons beide Hände und sagte: „Nichts konnte mir meinen Nachbar so wert machen als die Freundschaft, die ihm hier erwiesen wird.' „Er wird unruhig,' flüsterte Hampton. „Ach, läge er nur erst im stillen Zimmer, in voller Ruhe. Wollen Sie ihn, bitte, nur für wenige Minuten überwachen. Ich mutz

in den Nebenraum gehen, um meine Frau zu benachrich tigen.' Roberts stand tiefernst neben dem jungen Mann, mit dem er auf fo wunderbare Weise zusammengeführt wor den war. „Auch dieses Leben hat wohl schon Kampf zu ver zeichnen,' seufzte er und legte seine Hand auf Rudolfs Stirn. „Kampf, Kampf überall! Gibt es denn keinen Frieden?' „Was wird mit White-houfe?' fragte Hampton zö gernd, als er jetzt wieder eintrat. „Mister Brau hat einen Nachbar,' entgegnete Roberts einfach. Der Arzt erschien

vergangen waren, gerade, als Mister Roberts kam. um zu sehen, wie es mit seinem Nachbar stand, war die Fiebererrgung geschwunden, und Rudolf lag still und matt. ; „Das ist die wirkliche Entwickelung,' sagte der Arzt. ‘ als Roberts ihn besorgt anblickte. „Wenn wir nun noch einen kräftigen Schlaf erzielen könnten, oder wenn ihn. war mir viel lieben wäre, die Natur von selbst bringt, so sind wir über den schlimmsten Berg hinweg, und einige Wochen werden genügen, um den traurigen Zwischenakt

, , der so störend wirkt, auszuscheiden, um die freundlichen ! Bilder aus der Vergangenheit wieder herrschen zu lassen, : sowie der Gegenwart den ihr gebührenden Platz einzu räumen.' „Es war ein trauriger Anfang des neuen Leben, das für Mister Braun das Endziel brennender Sehnsucht bii- dtte.' sagtr Hampton. „Hoffentlich gestaltete sich jetzt al les licht-r und freundlicher.' ft- geschah wie der Arzt gehabt hatte. Z<*‘. Mattig keit folgten Tage ttesen, festen Schlafes, der nur kurze Unterbrechung erlitt. Sobald

Rudolf aufwachte, nahm er gern und dankbar die Stärkungsmittel entgegen, die ihm gereicht wurden. Einmal streckte er die Hand aus und flüsterte: „O, Mister Hampton, wie gut Sie sind!' Schnell schlossen sich jedoch die Augen wieder. Als Mister Roberts zum zweitenmale kam, um sich Nachricht zu holen, gerade vierzehn Tage nach Ausbruch der Krankheit, fand er Nudolf, durch Kissen gestützt, im Bett aufrecht sitzend. Der Arzt war gerade bei ihm und wollte sich eben ver abschieden. „Das ist gute Ablösung

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/09_08_1938/AZ_1938_08_09_6_object_1872911.png
Seite 6 von 6
Datum: 09.08.1938
Umfang: 6
am Weißen Haus mit. Hier nun ereignete .sich ein tragischer Unfall, .der unerwartete Folgen.nach.sich zog. Eine Were Mitteilung. John Albrecht war aus dsm zweiten Stockwerk abgestürzt. Er lag 3 Tage.in Liefer Bewußtlqsigkeit. Als .er wieder zu' -sich .kam, erkannte er aus den ibesorgten .und.ernsten Miene ider Ärzte, .daß es.nicht igut um .ihn stand. «Er.verlangte .klare Auskunft. Der Arzt, .einer de.r ibesten Spezialisten.für.Unfälle und.Heilung.von Knochenbrüchen, .nahm denn auch -kein Blatt

von Episoden aus dem Leben Mozarts, de» Kampf dieses berühmte» Komponisten .um den verdienten Ruhm und die 'Anerkennung seines Genius nach der Oper „Die ZauberMe'. — Beginn: 6.1S und p Uhr. Kniescheibe entfernen und jenem anderen Menschen einsetzen?' Eine halbe Stunde dachte John Alb recht nach. Dann erklärte er sich einver standen. Drei Tage später holte man ihn in den Operationssaal hinüber. John Albrecht wußte, was die Uhr geschlagen hatte. Zm Augenblick des Sterbens. Der Arzt, der von John Albrecht

die Zustimmung zu der Entfernung des Knie gelenkes erhalten hatte, beobachtete mit dem Stethoskop in /»er Hand das lang same Schwinden des Lebens aus John Albrecht. Man fuhr den anderen Pa tienten ganz nahe an den Sterbenden heran, um die Übertragung des Gelenkes so unter günstigsten Umständen durch führen zu können. Schon glaubte der Arzt den. Tod fest gestellt zu haben, als John Albrecht plötz lich die Augen öffnete und zu seinem Nach barn hinüberschaute. Er fuhr auf seinem Sterbelager hoch: „Georg Kelly

— Du willst mein Knie haben? Du hast mir Henny Haas gestohlen — ich will nicht — ich will nicht...' Eine Sekunde später war John Alb recht tot. Die Operation wurde selbst verständlich durchgeführt, wie es vorge sehen war, obwohl der Arzt sich darüber im Klaren war. daß hier in letzter Mi nute eine Zustimmung zu einer Opetation zurückgenommen worden war. Die juridischen Aolgen. Die Angelegenheit hatte nun ganz un» erwartete Folgen. Zwei Brüder des John Albrecht hatten von den letzten Worten Johns Kenntnis

erlangt und for derten die Rückgabe des Kniegelenkes ihres Bruders. Sie leiteten außerdem eine Diebstahlsklage gegen den Arzt ein, weil dieser trotz der zurückgenommenen Zustimmung die Operation durchgeführt hatte. Der Fall wurde für die Richter natür lich sehr kompliziert. Auf der einen Seite hatten die Brüder des John Alb recht freilich kein Anrecht auf einen Kör perteil ihres toten Bruders. Nur John Albrecht persönlich konnte sein Knie zu rückfordern. Andererseits aber war na türlich das Knie

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1933/16_11_1933/AZ_1933_11_16_4_object_1855559.png
Seite 4 von 4
Datum: 16.11.1933
Umfang: 4
nach der Oessnung und nickte. Wachtel machte das Brett wieder sest. „Nun wissen Sie, wo ihre Sachen sind, so daß Sie sie zu jederzeit wegnehmen können.' „Berzeihen Sie mir', sagte der Russe, und seine Augen schimmerten seucht. „Sprechen wir nicht mehr davon. Geben Sie mir liber Ihren Puls. Ich bin zwar kein Arzt, aber den Puls zählen kann ich doch.' Gehorsam reichte Wernoss ihm die Hand. Wach tel zählte beinahe hundert Schläge und legte die Hand zurück aus die Decke. „Sind Sie Deutschrussen?' „Nein

, wir sind beide aus Wien. Wir sind Kriegsgefangene gewesen', sügte Wögerer hinzu. „Das verstehe ich nicht. Ihr Freund hier spricht doch ein glänzend Russisch!' Wachtel unterbrach dieses Gespräch, indem er zu Wögerer.hiutrat und ihm zuslüsterte: „Schau, daß du irgendwo einen Arzt allstrei.bst!' Wögerer nickte, zog sich an und verschwand. Wieder war'Wachtel mit dem Kranken allein. Er trat zu ihm und sagte: z.Jch möchte Sie bitten, nicht allzuviel über mein gutes Russisch zusprechen. Das ist eine, lange

mich aus den Zug; die Be- tien!' - , Wernoss sank kraftlos zurück. Wachtel gab ihm etwas verdünnten Kaffee > mit Zucker. Die zwei Rotgardisten, die- er gestern totgeschlagen hatte, hatten ihm bisher nicht aus der Seele gelegen, jetzt vergaß er sie völlig. — — Wo war nur Wögerer mit dem Arzt, blieb? Was sollte er allein mit dem Kranken beginnen? Endlich kam Wögerer daher. Der Arzt schlotterte am ganzen Leib. Später erzählte Wögerer, daß er ihm mit dem Revolver hatte zwingen müssen, mitzugehen

. Es war ein jämmerlicher Feigling, Er konnte, vorläusig keine Diagnose stellen und verschrieb eine ,Diat., Er. versprach, am nächsten Tag, wiederzukommen., , Beim Weggehen ries ihm Wögerer nach: „Muß ich Sie morgen wieder holen kommen?' „Nein, nein^ ich komme- bestimmt!' versicherte er eilig. Wögerer hatte eine urwüchsige Art, um sich durchzusetzen. Der Arzt kam wirklich am nächsten Tag. Am dritten stellte er endlich Thyphus sest. Wö gerer und Wachtel hatten beide schon Thhphus ge habt und fürchteten

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1941/03_01_1941/AZ_1941_01_03_4_object_1880647.png
Seite 4 von 4
Datum: 03.01.1941
Umfang: 4
und seinen Funktionen zu »en Grundbedingungen jeder ärztlichen Voraussage erhob. Der moderne Arzt sol eine Diagnose nach einer gründlichen Un ersuchung steilen, wozu die Besichtigung iZas Beklopfen, Behorchen und Abtasten des Körpers gehören. Veränderungen der inneren Organe sollen so nach außen projiziert und den Sinnesorganen zu gänglich gemacht werden. Wohl stellt der geübte Arzt heute oft chon bei der Begegnung mit dem Kran ken seine Diagnose. Der „Eindruck', den der Patient auf ihn ausübt, gibt ihm den ersten

, bei dem andern ein schweres Nierenleiden, bei dem dritten eine Zuckerkrankheit, bei dem vierten ein schweres organisches Nervenleiden oder sogar eine Geschwulst auf Grund des Au genhintergrundes vorliegt. Gerade die Spezialfächer sind an den Fortschritten der Diagnostik hervorragend beteiligt. Mit Hilfe des Kehlkopfspiegels stellt der geübte Arzt ein Kehlkopfleiden sest und schließt aus dem Befund unter Umständen auch auf eine schwere Lun generkrankung. In die Harnblase, in den Magen oder sogar in Körperhöhlen

. Der unbekann te Arzt besitzt ihn vielleicht mehr als die «genannte medizinische „Koryphäe'. Er ist am ausgeprägtesten da, wo notwendi- ie Schulung sich mit gutem Können, combinationsgabe, psychologischem Ein- uhlungvermögen und ehrlichem Streben verbindet. Alle Versuche, auf der St. Pauls-Inkel im Stillen Ozean ertragreiche Unternch- men anzulegen sind irgendwie gescheitert. Man sagt der Insel nach, daß sie Unheil bringe. ^ In Indien macht man zurzeit Jagd au einen Tiger» dem man nachsagt

, rundlichen Doktors Emory. Zessen launischer Frau, sowie einer hübschen und intelligenten Tochter sind die Hauptfigu ren des im Sichre 1870 in der Stadt Carte- ville am Mississipi spielenden Films. Was ge- chieht in Carteoille? Die ganze Stadt ist in AufruHr und die Schuld hat Zenobia. Ein al les störender Prozeß bringt die friedlichen Bürger von Carteoille übereinander, und die Schuld daran trägt Zenobia. Zwei Verlobte trennen sich und der Arzt wird zum Tierbän diger: an allem ist Zenobia schuld

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1941/19_02_1941/AZ_1941_02_19_4_object_1881003.png
Seite 4 von 4
Datum: 19.02.1941
Umfang: 4
wirtschaftskammern in der Provinz über geben worden. Die endgültige Formulie rung soll bei einer Konferenz festgelegt werden, auf der Vorschläge zu Abände rungen berücksichtigt werden. » Weder in Europa noch in Amerika ha ben zur Zeit weibliche Angestellte in Ge schäften noch ein Interesse an Abmage rungskuren. In verschiedenen Stadtteilen War schaus trat in letzter Zeit ein Verbreche? auf, der sich bei seinen Opfern als Arzt ausgab und dann das meist allein in der Wohnung befindliche Familienmitglied

gung, die Verhinderung einer sich anbah nenden Krankheit vielfach verhindert. Krankheitsanfänge pflegen in den meisten Fällen ja nur so geringe Beschwerden zu verursachen, daß man wegen solcher Klei nigkeiten nicht zum Arzt laufen möchte. Man wartet so lange, bis die Beschwer den sehr groß sind, daß es unter Umstän den für eine schnelle Heilung zu spät ist. Noch ungünstiger macht sich diese Ein stellung bemerkbar, wenn der Arzt durch eine länger bauerde Behandlung die Be schwerde endlich beseitigt

hat, ohne die Kranken deshalb schon als völlig gesund entlassen zu können. Sie gehen dann ihrem Arzte vielfach aus dem Wege, meinen, daß sie sich nun wirber etwas zumuten könnten, und kehren erst dann in die vernachlässigte Behandlung zurück, wenn ihre Beschwerden die frühere Schwere erreicht haben und der Arzt mit ihnen wieder ganz von vorn beginnen muß. Ganz besonders trifft dies leider bei zahlreichen Menschen zu. die wegen ern sterer, meist chronisch verlaufender Krank heiten in einem Kraikenhaus behandelt

könnte man- cher Mensch unmöglich machen, wenn er sich nach einer einmal überstandenen Gcillenblaienkrankheit beobachten ließe, ehe ihn wiederholte Koliken zum Arzt jagen. So müssen, ärztlich gelehen, gerade jene Zustände als besonders bedeutungsvoll bezeichnet werden, die weder als Krank heit noch als Gesundheit anzusehen sind. Radfahrer, seht ist die Zelt, um Euer Fahr rad bei der Verchromuagsanstal« Eis, vi, Reaon ZZ, neu verchromen und lackieren z> lassen. B Ii N « « ^ « ,KLi-n»7k«« vi» licuriau». Lire

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1926/28_05_1926/BRG_1926_05_28_4_object_898751.png
Seite 4 von 8
Datum: 28.05.1926
Umfang: 8
wieder einen leeren Ausdruck. „Das ist schlimm,' sagte der Arzt, „hier sind die Ge hirnnerven in einer Art beeinflußt, daß vorläufig kein Urteil abzugeben ist, ob die Denkkrast, vor allen Dingen die Fähigkeit des Sich-Erinnerns sich in normaler Weise wiederfinden wird.' „Unter diesen Umständen,' bemerkte Mister Roberts, „ist es wohl keine Indiskretion, wenn wir die Brief tasche öffnen, um zu erfahren, mit wem wir es zu tun haben, um eventuell Verwandte-benachrichtigen zu kön nen.' „Sehen Sie nach, Mister Roberts

,' riet der Arzt, während er dem jungen Mann einen Löffel starken Wei nes einflößte, um die Lebensgeister anzuregen. Mister Roberts stieß einen Ruf der Überraschung aus, als er jetzt einen zusammengefalteten, großen Bogen auseinanderschlug und überlas. „Wunderbar?' sagte er, „wunderbar! Dieser Herr ist ein Mster Braun, also ein Deutscher, und er erwar tete neue Besitzer meiner Nachbarsfarm. Der bisherige Besitzer hat verkauft, weil Familienverhältnisse ihn nach Deutschland, zurückrufen. .Morgen

sollte'Mister Braun in White-house eintreffen. Hier ist auch noch ein Kaufakt über einige hundert Acres Waldland, die der Regierung gehören, an White-house anstoßen und non Mister Brau erworben wurden. Weiteres, das auf Braun Beziehung hat, ist nicht zu ersehen. Der Kauf ist in St. Louis abgeschlossen worden. Wenn der junge Mann Gepäck gehabt hat, so ist es jedenfalls mit den letzten Wagen in Flammen aufgegangen. Was tun?' „überlegen Sie, Nüster Roberts,' sagte der Arzt, „Sie werden den richtigen Weg finden

' einzuatmen. Und dann hat der Waldbrand Sie ver folgt.' „Ja, an den Seen, und dann die Flammen,' sagte Rudolf. „Aber vorher — vorher!' • Da waren wieder die Fallen auf der Stirn» die das augenblickliche Fählen des Erinnerungsoermö- gens ausdrückten. J „Ich nehme Mister Braun mit mir,' flüsterte Ro- ? berts dem Arzt zu. „Ich werde ihn vorläufig bei mir einquartieren, werde mit meinem Nachbar Rück sprache nehmen und Mster Braun meiner braunen Nama übergäben, damit er für einige Tage völlige Ruhe

hat. Auch werde ich schleunigst nach St. Louis fahren, um bei »dem Notar, der den Kaufkontrakt aufgesetzt hat, Erkundigungen einzuziehen.' Der Arzt nicktb Beifall und sagte: „So ist es am besten. Wenn der junge Mann, Verwandte in der Nähe hat, fo ist es geradezu notwendig, ihnen Nach richten zu geben und irgend jemand an seine. Seite zu rufen. Es sst gar nicht zu sagen, für wie lange der jetzige Zustand anhält. Hier ist nur zu wünschen, daß 'eine plötzliche Krankheit eintritt, oder daß ein Unfall sich ereignet

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1943/01_08_1943/AZ_1943_08_01_4_object_1883129.png
Seite 4 von 4
Datum: 01.08.1943
Umfang: 4
und... und mit einem Dritten! Da war sie wieder, diese Frage, die er'.uich. nun gab nur noch die kleine ^ >hr Herz verbrannte. Schuld.... Schuld.... Leselampe auf dem Nachttisch ein war- ^ mal so, daß einer Schuld haben muß- mss !a:niec- Lichl. ! ^ d'!Z einer da ivar. an dem es lag. Johanna ichlüpsie ins Beir, Die ^ühle^^ Arzt — nauiriich ihr Arzr, dein sie van Laken und Dicke eisr.schle kjn^^traut Halle, a.l die ,',eit. luenig Wenn sie jeyi auch die klein?! „Ich werden ihn anrusen, jetzt, mitten L au'drehle. iiürzle

, die sie nun schon so gut in Erinnerung hatte, aus all den vielen, vielen Anrusen der letzten Wochen, als HanV noch lebte, als er. als sie beide noch glaubten, daß diese ganze Krank heit nicht allzu tragisch genommen wer den müßte, daß sehr bald alles wieder gut werden würde. Als der Arzt noch Rezeptchen verschrieb und Pillen und Diät — sogar Diät, sür einen Menschen, der acht Tage später tot war! Es meldete sich lange niemand. «Na türlich', dachte Johanna verbittert, „sicher macht er einen Nachtbesuch, sicher

bemüht er sich mit seinem unzureichen den Wissen um einen neuen Patienten und er wird ihn ebenso schnell unter die Erde bringen, wenn er nur ein bißchen Glück hat. Er...' Sie wollte schon den Hörer auf die Gabel zurücklegen, da meldete sich eine Stimme. Öh, eine sehr vertraute Stim me — dieser Doktor Langen war dem Toten, war auch ihr eigentlich mehr ge wesen als nur ein Arzt, ein guter Be kannter war er ihnen gewesen, ein Freund beinahe. Und sie hätte nie ge glaubt ... „Bitte?' fragte der Mann

drüben, ruhig, abwartend, etwas leise. Sie nannte ihren Namen. „Ich...', fing sie an und schöpfte tiefen Atem, da es,doch galt, setzt, gleich alles auszu sprechen. Aber der andere, der Arzt, war unhöf lich genug, sie sofort zu unterbrechen. „Wir haben noch keine Gelegenheit gehabt', sagte er sehr ruhig, „uns aus zusprechen, seit dem schweren Verlust, der Sie betroffen hat. Ich hätte es gern zu anderer Stunde und nicht nur tele- i phonisch getan. Aber ich verstehe Sie 'gut, und Sie brauchen

keine Rettung — aber ihr Mann ahnte es nicht. Hatte ich es sagen sollen? Ist er nicht eingeschlafen, lächelnd, in der Ge> wißheit, daß bald wieder ein neuer Morgen kommen würde? Es kam ihm keiner mehr, und auch das habe ich ge wußt. Nur ich, zum Glück. Oder... hätten Sie es anders gewollt.' „Nein!' hauchte Johanna, und aller Haß, alle Empörung schmolzen in ihren, Herzen. „Nein ' »Dann — gute Nachtl' sagte der Arzt. «Sie werden jetzt schlafen, denke ich. Gut und tief schlafen. Sie brauchen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/13_02_1934/AZ_1934_02_13_4_object_1856565.png
Seite 4 von 4
Datum: 13.02.1934
Umfang: 4
er, in dem er norvos durch seinen Spisibart fuhr. „Ein Ziel ist jedem Mensche» gesteckl. Es werde» »och mehr hier sterbe», wer weisj, wie bald. Sollte mich nicht wundern!' Er lies aus das Haus zu. àte sah ihm verwirrt nach, dann machie sie sich kopsschüttelnd aus den Heimweg. Der Arzt war die hölzernen Stusen hinangestiegen und halte das Schlafzimmer der 'tränke» betrete». Tie Alte lehrte sich bei seinem Eiiunll der Wand zn. Tr. Gooshing navone sich langsam ihrem Boll, vor dem er stehe» blieb

- 'tarren.' Der Arzt hatte ihren Ausbruch teilnahmslos vorübergehen lassen. Selbst eine Beleidigung hätte ihn in diesem Augenblick nicht gerührt. Er hatte nur das unbestimmte Empfinden, als habe sie davon gesprochen, das? sie gesund werden wolle. Das hätte sie ihm »icht zu sage» brauchen. Er rasste sich zu sammen uns suchte seine Gedanken zu konzentrie ren. „Uni ein geeignetes Mittel zu Ihrer Gesundung zu sinden, muß ich zunächst einmal die Ursachen hrer Krankheil kennen', begann er nachdenklich

. Ich nehme an. dasj Sie sich eine Erkältung zu zogen. Haben Sie gestern abends Ihr Haus ver lassen „Lassen Sie das blödsinnige Fragen', kreischte sie mir einem giftigen Blick. „Sie haben doch kein junges Mädel vor sich Weshalb sollte ich das Haus zur Nachtzeit verlassen haben? Sie wissen doch, daß ich an Schlaslosigkeit leide. Um mir meine Zeit zu bevor ich mich zur Ruhe znm Fenster hinunter, legte.' „Also eine Erkältung', nickte der Arzt. „Sie wa ren doch warm angekleidet, als Tie am Fenster weilten

die hageren Arme aus. Ter Arzt bot einen schreckenerregenden Anblick. Er 'latte die Fäuste an die Schläsen gepreßt und stieß unartikulierte Laute zwischen den zusammengepreß ten Zähnen hervor. Dan tat er einen Schritt vor wärts, taumelte und hielt sich mit Mühe am Bett rand sest Der angliche Ausschrei des Weibes brachte ihn zur Besinnung. Ein düsteres Lächeln irrte um seinen blassen Mund. „Es ist nichts', stammelte er mühsam. „Kein Grund zur Ausregung! Ich war selbst einige Zeit krank und bin noch ganz

die srische Morgen luft in tiefen Zügen ein,: dann schritt'er aus sein Haus zu. Die alte Crahstone verdöste also auch nicht umsonst ihre Tage und Nächte. Nach ihrer Aussage stand es zweifelsohne sest, daß der nächt liche Eindringling in einem Auto vorgefahren war. Wer besaß in Sevenssield ein Auto? Herr vo» Mougtham, der Forstmeister — Der Arzt führe mit seinem Stock einen ärger lichen Lufthieb aus. Es war sinnlos, die Lente von evenssield aufs Kvin zu nehmen. Wäre jemand aus dem Ort in Betracht gekommen

20
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/13_03_1934/AZ_1934_03_13_6_object_1856878.png
Seite 6 von 6
Datum: 13.03.1934
Umfang: 6
!'' „Hier eine sichere Lösung zu sinden, dürste schwer sallen', bemerkte Ceeil. „Aus jeden Fall hat der Unbekannte, der hin und wieder' nachts mit einer Laterne vor der Kapelle umhergeistert, ein schlech tes Gewissen, sonst hätte er sich bei unserer An näherung nicht in seinen Schlupfwinkel zurückge zogen.' „Dies dürste wvhl zutreffen', nickte der Arzt etwas heiser. „Es braucht aber nicht unbedingt der Fall zu sein. Sie waren Wohl sehr enttäuscht, als Sie niemand vor der Kapelle antrasen?' „Nicht in dem Mähe

Erleichterung, der sich dem blassen Munde Dr. Gooshings bei diesen Worten entrang. „Daran tun Sie recht!' rief der Arzt lebhaft. „Um Dinge, die einen nichts angehen, soll man sich nicht bekümmern. Schnüsslern ist es, weiß der Him mel aus Black Hill noch immer übel genug ergan» gen. Und wenn Sie je wieder Lust dazu verspüren sollten, dann denken Sie an Matvland, — dann wird Ihnen aller Wagemut, der letzten Endes doch zu nichts führt, rasch vergehen.' Der Sprecher war ganz außer Atem gekommen. die mittler

der Zehnpsundnoten gelesen? Bin neugierig, wann die Halunken gefaßt wer den.' Der Arzt beugte jäh den Kopf vor undAngst flackerte in seinen Augen. „Falscher; Verbrecher, Mörder!' entsuhr es ihm heiser. „Finden Sie nicht, daß es an der Zeit wHre, sich über etwas anderes zu unterhalten? Mir schwindelt beinahe!' „Ich sinde.^daß es sür mich an der Zeit ist,^ zu gehen', sagte Ceeil mit einem Blick auf seine Uhr, indem, er sich erhob. Das- erschrockene Gesicht Dr. Gooshings gewahrend, log er hinzu? „Ich muß noch einei

« Koffer Henrys.aus der,Bahn ausgeben.' Er reichte ihm die Hand, die der Arzt mit einer gewissen Herzlichkeit schüttelte. Als er das Haus verließ, verkündeten die hallenden Schläge von der nahen Kirchenuhr die achte Abendstunde. Ceeil 'chritt die breite Dorsstraße entlang und überlegte, ob er sich schon nach Mougtham House zurückbege- 2« oe?mieten Tin Ztmmer, eine Wohnung finden Sie schnell stens und billigst durch eine „Kleine An zeige' in der „Alpenzeil » ng'. M Unmöblierte 2 Zimmer mit Herd

- und als solcher immer mit Arbeit! gung ein Auto austauchte, das sich in rascher Fahrt näherte. Der Wagen kam ihm bekannt vor. Sem Der Arzt stieß einen tiefen Atemzug aus wie^Herz schlug unwillkürlich rascher, als er am Steuer einer, an dem eine surchtbare Gesahr vorüberge- ^ eine junge Dame gewahrte. Er trat in die Mitte gangen ist. ! der Straße und schwenkte den Hut. „Für Black Hill interessierte Henry sich wohl nicht? Einem Detektiv müßte der unheimliche Hü gel doch eine gewisse Aufmerksamkeit abnötigen?' Cecil

21