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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 24.07.1908
Umfang: 24
dienen, nicht als Wohn bestandteile eingeschätzt werden dürfen. Uebrigens wird gerade diese Vorlage den Volksvertretern Gelegenheit bieten, im volksfreundlichen Sinne zu wirken. , ^ Armee und Aauernftand. Alljährlich wird von den Volksvertretern die Zustimmung zu vielen Millionen Ausgaben verlangt, die für das Militär, für bessere Kriegsausrüstung u. dgl. bestimmt sind. Darum ist es gewiß von ' größtem Interesse, zu untersuchen, welches Interesse die Armee am Bauernstand, sowie derBauernstand

ander Armee hat. , Die Armee hat das allergrößte Interesse an dem Blühen und Gedeihen des Bauernstandes. Die Mehrzahl der Soldaten stammt aus dem bäuerlichen Berufe. Das Land liefert die Mehrzahl taug licher Soldaten, die Industrie dagegen wesentlich weniger.. Im Deutschen Reiche zum Beispiel verhält sich das Verhältnis der Tauglichen zu Untauglichen unter je 100 Industriearbeitern wie 47 zu 53, bei der bäuerlichen Bevölkerung aber umgekehrt. Berücksichtigt man aber nicht die Berufsart

sein zu dürfen. Er ist gesund und kräftig, vor allem aber ist er ein guter Soldat, treu, patriotisch, anhänglich, dankbar für das, was er erlernt. Auf ihn kann man fich in der Stunde der Gefahr verlassen, auf den verschlagenen Großstadtburschen viel seltener! Das Jntereffe der Armee an einem kräftigen, blühenden Bauernstand geht aber noch weiter. Ein Staat, der sich und sein Heer im Kriegsfälle selbst zu ernähren, selbst hinreichend Pferde und Landesfuhren aufzubringen vermag, ist politisch

bekommt' man schließlich immer, wenn man den festen Willen und die ent-, sprechende starke Faust hat, es an sich zu reißen. Will aber ein Industriestaat — wie beispielsweise England — im Kriegsfälle nicht verhungern, so muß er Unsummen ausgeben, den Krieg zu verhüten oder sich in diesem die Einfuhr sichern. Aus dem Gesagten ergibt sich also, daß die Armeeverwaltung das größte Interesse daran hat, einen kräftigen Bauernstand zu erhalten, und sie muß, wenn sie nicht der Armee selber schaden

will, auf jede mögliche Weise dem Bauernstände helfend entgegen- kommen. Aber auch der Bauer hat ein Jntereffe an der Armee. Nur in Friedenszeiten gedeiht das Volkswohl, also auch der Bauernstand. Die Armee muß also schlagfertig und gut gerüstet dastehen, damit die Feinde fich fürchten, mit uns einen Krieg zu beginnen ober, falls ein solcher ausbricht, unsere Armee siegreich sich bald wieder ! den Frieden erficht. Diese Schlagfertigkeit der Armee, diese gute Ausrüstung verlangt nun allerdings große Ausgaben

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Tiroler Post
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Seite 3 von 12
Datum: 24.02.1903
Umfang: 12
!) Also, jetzt hören Sie uns (Heiterkeit): Wir haben nämlich den Beschluß ge faßt, Mann für Mann einstimmig für die Wehr vorlage zu stimmen. (Lebhafte Zustimmung bei den Christlichsozialen. Gelächter bei den Sozialdemo kraten. Zwischenrufe.) Zurückweisung sozialdemokratischer Beschimpfungen. Die Bevölkerung der Stadt Wien, die Bevöl kerung von Niederösterreich und aus allen Wahl kreisen, die wir vertreten, ist der Armee keineswegs feindlich gesinnt, im Gegenteil, sie bringt der Armee Dieser Bund hielt

. Zwischenrufe bei den Sozialdemo kraten.) Die Armee ist bei uns beliebt und wir haben gar keinen Grund, uns zur Armee feindlich zu stellen. Ursache hiezu können vielleicht die Sozial demokraten haben, aber ich kann den Herren Sozial demokraten sagen: Die Beschimpfungen von Ihrer Seite gegen die Offiziere anläßlich gewisser Vor kommnisse sind ganz ungerechtfertigt hier ausge sprochen worden und haben sehr viel dazu bei getragen, Ihre Situation im Volke zu erschüttern. (Lebhafte Zustimmung

der Armee freund lich gesinnt ist. Dies ist auch erklärlich. Das Heer ist dazu bestimmt, das Vaterland gegen äußere und innere Feinde zu verteidigen. (Zustimmung.) Es hat einmal ein Minister nicht den Mut gehabt, auf die Frage zu antworten, wer der innere Feind ist. Ich sage es ihnen offen: Sie sind der innere Feind und Sie müssen bekämpft werden. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen bei den Christ lichsozialen. Zwischenrufe bei den Sozialdemokraten.) Abgeordneter Daszynski: Kommandieren Sie gleich

zum Schießen! Abgeordneter Dr. Lueger: Ich brauche nicht zu kommandieren, die Armee ist dazu da und wird auch in dieser Beziehung ihre Pflicht erfüllen — das Leben und Eigentum ruhiger Staatsbürger zu schützen vor turbulenten Elementen. (Lebhafte Zu stimmung bei den Christlichsozialen.) Abgeordneter D aszynski: Also komman dieren Sie! Abgeordneter Dr. Lueger: Wenn Sie es ge rade wünschen und mir das Militär zur Verfügung steht, werde ich auch kommandieren. Die Gesinnung des Volkes ist gut, aber ich warne

war. (Zustimmung.) Die Bedeutung des Eides. Das Militär ist deswegen nicht zu verwerfen, weil den einzelnen Angehörigen der Armee die Wich tigkeit und Heiligkeit des Eides eingeprägt wird. Beim Militär ist der Eid nicht bloß eine Formalität, so wie mir einmal einer gesagt hat, er ist dort eine außerordentlich bindende Formel und wehe dem, der gegen den Eid verstoßt. So wie diesbezüglich beim Militär vorgegangen wird, soll auch im Zivil vor gegangen werden. Auch beim Zivil ist der Eid eine verpflichtende

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 20
Datum: 01.10.1904
Umfang: 20
Seite 4 Nr. 40 ^ " Reserve und 3 Divisionen der Territorialarmee, zusammen 10 Divisionen; Anzahl der besonderen Teile: 96 Bataillone, 32 Eskadronen, 362 Geschütze und Maschinengewehre; - ungefähre Stärke: 125,000 Mann. III. (Zentrum) Armee, Kommandeur Marschall Nodzu: 3 Divisionen der aktiven Armee, 3 Divi sionen der Reserve und 1 Division der Territorial armee, zusammen 7 Divisionen; Anzahl der beson deren Teile: 68 Bataillone, 17 Eskadronen, 320 Geschütze und Maschinengewehre; ungefähre

Stärke: 89,000 Mann. Oberbefehlshaber Marschall Oyama hat demnach im ganzen zur Verfügung: 12 Divisionen der aktiven Armee, 1 t Divisionen der Reserve und 6 Divisionen der Territorialarmee, zusammen 29 Divisionen; An zahl der besonderen Teile: 283 Bataillone, 86 Es kadronen, 1051 Geschütze und Maschinengewehre; ungefähre Stärke: 365,000 Mann. Außerdem, fährt Vas Blatt in der Berechnung fort, wird jetzt sehr viel von der Bildung einer vierten japanischen Armee gesprochen, der die Auf gabe zufallen

soll, gegen den russischen linken Flügel zu operieren und Mukden von Osten zu umgehen. Zwei Kimdgebungen. London, 25. September. Aus Tokio meldet man via Rom, der japanische Oberkommandierende Marschall Oyama ermahnte in einer Proklamation die Armee, in den bevorstehenden Kämpfen die höchsten Anstrengungen zu machen, da dieselben den ganzen Feldzug entscheidend beeinflussen werden. Die ganze zivilisierte Welt schaue auf die japanische Armee, deren Heroismus Japan in seinem Kampfe allgemeine Sympathie ge wonnen

habe. (??) Petersburg, 25. September. Der Komman dierende des Wilnaer Militärbezirkes. Grneral- adjutant Grippenberg, wurde zum Komman dierenden der zweiten Mandschurei-Armee ernannt. Aus diesem Anlasse richtete Kaiser Nikolaus an ihn folgendes Handschreiben: „Die äußerste Anspannung, mit der Japan den Krieg führt, die von den japanischen Truppen bewiesene Hartnäckigkeit und ihre hohen kri ge- rischen Eigens cha ften bestimmen mich, d e Streit kräfte auf dem Kriegsschauplätze bedeutend zu ver mehren

, um in möglichst kurzer Zeit entschiedene Erfolge zu erzielen. Da hiebei die Zahl der Truppeneinheiten eine Ziffer erreichen wird, bei der ihre Belastung in einer Armee nicht zulässig ist, ohne Nachteil für die bequeme Verwaltung, das Manövrieren und die Beweglichkeit der Truppen- habe ich es für nötig befunden, die für die Aktion in der Mandschurei bestimmten Truppen in zwei Armeen zu teilen. Indem ich da? Kommando einer derselben in den Händen des Generaladjutanten Kuropatkin belasse, ernenne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.10.1903
Umfang: 6
, das festeste Bollwerk und der Hort der Monarchie soll die Armee sein, die Armee soll uns zusammen kitten, die Armee soll über die Ordnung wachen, die Armee soll diese Ordnung Herstellen, koste es, was es wolle. Das ist die reine Abdankung der Zivilisten. Wehe dem Staate, in dem die Armee der einzige Kitt der so disparaten Mitglieder ist, wie es in Oesterreich der Fall ist. Was ist denn diese Armee? Wie reagiert sie auf unsere Bedürfnisse? Wer von Ihnen wird sagen, daß die Armee die Freundin

so etwas sagen, es wird Mitgefühl mit den Soldaten haben, denn die Soldaten und die Armee das ist etwas ganz Verschiedenes. Haben die Tschechen schon die 2ck6-Affäre vergessen? Sie werden ja wahrscheinlich gegen das Rekrutenkontingent stimmen, wir hoffen es. Haben die Polen die Herrschaft des Herrn G a l g o tz y schon vergessen, die unzähligen Jahre Kerker, welche für das Wörtchen „Jestem“ diktiert wurden? Nehmen Sie die Italiener, die Slovenen und überall werden Sie den selben Mißbrauch wahrnehmen

. Man brüstet sich sogar, daß die Armee mit dem nationalen Leben nichts Gemeinsames hat, und glaubt, daß dies die Kraft der Armee ausmacht. Man scheut sich nicht in den letzten Jahren, in der Kaserne gegen die Sozialdemokraten zu hetzen. So mancher Herr, der uns feierlich davor warnt, die Politik in die Kaserne hineinzu schleppen, politisiert in derselben Kaserne, soviel es ihm beliebt. Ist es nicht für den Bestand des Reiches, für die Rechte der Nationen in diesem Staate gefährlich, wenn die bewaffnete

Macht gegen das Volk aller Nationen übelgesinnt ist? Was hat die Armee getan, um unsere Liebe und unser Vertrauen zu gewinnen? Die Armee wurde in den Händen der bürgerlichen Majoritäts parteien immer wieder zum Instrument der Ausübung der Autorität der Krone gegen welches Volk immer. Niemals haben wir gehört, daß diese Armee zur Verteidigung der Rechte der Nationen oder der Rechte des Volkes aller Nationen verwendet worden wäre. Erinnern Sie sich an den 19. Februar, wo Sie auch so um die Wette

ohne verfassungs mäßig bewilligtes Budget regieren mußte, daß er der Bevölkerung fünf Milliarden Kronen aus der Tasche genommen hat, hat ihn zur Demission veranlaßt. Alles das sind Lappalien, hat er gesagt, und wegen der österreichischen Abgeordneten habe ich nicht de missioniert, denn diese paar lumpigen Abgeordneten schickt man nach Hause, wenn es nötig ist: sondern ich habe demissioniert, weil der Einfluß des diesseitigen Parlaments auf die gemeinsame Armee nicht garantiert wurde. Diese moralische Ohrfeige

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Tiroler Post
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Seite 5 von 20
Datum: 14.12.1906
Umfang: 20
Aus- ! fchufieS bereits mit fliegenden Fahnen den Rück- j zug vor den Magyaren angetreten. Die Erörterung in der Dienstag-Sitzung drehte sich hauptsächlich um die Sprachenfrage in der gemeinsamen Armee rmd eS wurde dabei der Versuch unternommen, aus einem Umwege zur magyarischen Kommandosprache zu gelangen. Die ungarischen Delegierten forderten nicht- weniger, al- daß alle Offiziere der gemeinsa men Armee den Nachweis erbringen sollen, daß sie der magyarischen Sprache mächtig seien. \ Vor allem sei

habe. Und was sagte der Kriegsminister zu dieser haarsträubenden Forderung? Die Feder sträubt sich, eS niederzuschreiben! Der Kriegsminister entschuldigte sich gewiffermaßen, daß die Kenntnis der magyarischen Sprache im General stabe noch nicht genügend verbreitet sei, dann aber fügte der Minister die Erklärung hinzu, daß je mehr die magyarische Sprache in der Armee sich verbreite, desto notwendiger es sei, daß der Generalstab diese Sprache beherrsche! Darüber, daß es barer Unsinn ist, sämtliche Offiziere

der gemeinsamen Armee zu zwingen, das Magyarische, also eine Sprache zu er lernen, die nur von dem kleineren Teile der Bevölkerung Ungarns und sonst von keinem Menschen auf der ganzen Welt gesprochen wird, ist wohl kein Wort zu verlieren. Aber auch die Forderung, daß die Generalstabsoffi ziere dieses Idiom erlernen sollm, hätte vor allem die schärfste Zurückweisung des Kriegs ministers verdient, da bekanntlich die Kom mandosprache der gemeinsamen Armee noch die deutsche ist, mithin nicht der geringste An laß

vorliegt, die Generalstabsoffiziere zur Er lernung einer Sprache zu zwingen, deren Kenntnis für sie auch vom militärischen Stand punkte nicht von dem geringsten Werte ist. Allerdings hat der Kriegsminister sich darauf bezogen, daß die Kenntnis der magyarischen Sprache in der Armee immer mehr zunehme, allein der Minister hat verschwiegen, daß diese Zunahme erstens eine minimale ist, zweitens aber nicht auf natürlichen Ursachen beruht, da das Magyarentum volklich im stetm Rückgänge begriffen

ist, sondern auf Zwangsmaßregeln, die die Armeeleitung über Weisung der unga rischen Koalition ergreift, um die ungarländi schen Regimenter künstlich zu magyarisieren! Wenn aber der Kriegsminister nunmehr auch die Einführung des Magyarischen im General stabe zugesagt hat, so macht er sich neuerdings eines Verbrechens gegen die Einheit der ge meinsamen Armee schuldig, denn sobald die Offiziere des Generalftabes des Magyarischen mächtig sein werden, wird man in Ungarn finden, daß die Einführung der magyarischen Kommandosprache

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Unterinntaler Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 05.06.1908
Umfang: 12
, 7. Juni. Pfingstsonntag. Donnerstag, 11. Juni. Barnabas. Montag, 8. Juni. Pfingstmontag. Freitag, 12. Juni. F. Joh. Fakundus. Dienstag, 9. Juni. Brimus. Samstag, 13. Juni. F. Anton v. Padua.; L Inland. Am letzten Samstag 30. ds. hat die Armee dem Kaiser ihre Huldigung anläßlich des 60jäh- rigen Regierungsjubiläums dargebracht. Es war das ein Akt, der an Schönheit und Erhabenheit, sowie an tiefer Bedeutung der vorhergehenden Fest lichkeiten und Gratulationen nicht nachstand. Aus allen Teilen

des Reiches waren aktive und pensio nierte Generale herbeigeeilt, um sich mit den Depu tationen der Regimenter, die den Namen Sr. Ma jestät des Kaisers führen, zu vereinigen. So viele Generale wie am Samstag sind kaum je in Wien versammelt gewesen. Es mögen wohl an sechshun dert gewesen sein. Das großartige Schauspiel der Ausfahrt der Führer der Armee und der Regiments deputationen hat auch das große Publikum sehr in teressiert, und in den Vormittagsstunden schon sam melten sich um die Hofburg Hunderte

von Neugierigen an, die geduldig im Spalier ausharrten. An der Spitze der Generalität stand der Thronfolger Erz herzog Franz Ferdinand als rangshöchfter und zur Disposition des Allerhöchsten Oberbefehles gestellte General. Ihm fiel die Aufgabe zu, die Glückwün sche der Armee aus Anlaß des sechzigjährigen Re gierungsjubiläums zu verdolmetschen. Die Rede des Erzherzogs war außerordentlich schwungvoll und mit Temperament vorgetragen. Er warf zuerst einen Rückblick auf die Geschichte und die Emwicklung

der österreichich-ungarischen Armee unter der 60jährigen glorreichen Regierung des Kaisers Franz Josef und versicherte zum Schluß den Kaiser, daß er immer dar auf die unbedingte Treue und Anhänglichkeit seines Heeres rechnen könnte. Der Erzherzog schloß seine Rede, indem er die Versammlung aufforderte, in ein dreimaliges Hoch auf den obersten Kriegsherrn einzustimmen. — Der Kaiser erwiederte den Glück wunsch der bewaffneten Macht. In der Stimme des Monarchen war tiefe Bewegung zu bemerken. Er dankte

für die ihm dargebrachte Huldigung der Armee, die er als die Stütze des Thrones und i der Monarchie bezeichnete, von deren Treue er über zeugt sei. — Erzhzg. Franz Ferd. überreichte dann dem Kaiser das großartige Werk: „Sechzig Jahre ! Wehrmacht", worauf der Monarch unter den Gene rälen einen kurzen Cercle hielt. — Bald darauf nahm er die Aufwartung der versammelten Regi mentsdeputationen, darunter der Tiroler Kaiserjä- > ger-Regimenter, deren Inhaber Seine Majestät ist, ientgegen. Dabei hielt Oberst Fischer des Drago

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Tiroler Post
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Seite 1 von 20
Datum: 10.04.1908
Umfang: 20
.) Redaktionsschl. Mittwoch. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Inserate werden billigst nach Tarif berechnet und nehmen solche alle soliden Annoncenbureaus entgegen. Geldsendungen (Be stellungen) und Zeitungs reklamationen sowie alle anderen Zuschriften sind zu adressieren: „Tiroler Post", Innsbruck, Postfach 65 oder Andreas Hoferstr. 4. Nummer 15. Innsbruck, Freitag, 10. April 1908. 7. Jahrgang. Die Armee. F. V. Die Armee verdorrt! Der gemein same Chef der Heeresverwaltung hat dieses be ängstigende Wort

in die Monarchie hinausge- rufen, ein Wort, das in den unruhigen politi schen Zeitläuften, denen wir unverkennbar ent gegengehen, jedes für des Vaterlandes Wohl warmfühlende Herz hart und bitter treffen muß. Ja, die Armee, unsere so ehrenvolle und ruhmreiche Armee, befindet sich in einem Ver- dorrungsprozeß! Aber ewig schade, daß man erst heute zu dieser beängstigenden Einsicht gekommen ist, traurig, daß man in der langen. Zeit, in der die Krankheit, der Verdorrungsprozeß, Fortschritte gemacht

hat, sich zu dieser Einsicht nicht er schwingen konnte. Die Krankheit datiert doch schon aus dem Jahre 1867. In jenem für Öster reich unheilfchwangeren Jahre hat eine unbe greiflich unglückliche Staatspolitik das Prinzip der Verdorrung, den Krankheitsbazillus, in die Armee hineingelegt, und dieser verderbliche Ba zillus, von dem die Krankheit ausgeht, das ist die R e ch t s b a s i s, auf der unsere Armee auf- gebaut ist. Die Armee ist eine Institution, die Öster reich und Ungarn, neben dem Herrscher und dem einheitlichen

vorgenommen werden. Dadurch ist den beiden Parlamenten eine be schränkte, aber im Rahmen der Beschränkung souveräne Willensmacht über das Heer einge räumt, und jeder Teil kann diese für sich, ohne Rücksicht auf den anderen, zur Geltung bringen. Somit ergeben sich an selbstherrlichen Organen, welche Verfügungsgewalt über das Heer haben, ''chon drei: die Krone und zwei Parlamente. Und dazu kämen noch eine Reihe anderer Or gane. Daraus folgt: die Regelung der einheit lichen Institution der Armee fällt

fachen. Der Widerspruch des Willens zerreißt das einheitliche Mittel. Die einheitliche Armee, die eigentlich ein kräftiges Einigungsmoment Um diesem argen Treiben einheimischer und eingewanderter Volkskreise Einhalt zu tun, sah sich der damalige Landesherr, Erzherzog Ferdi nand, genötigt, eine allgemein in Tirol geltende „Policeiyordnung" zu erlassen und einzuführen. Sie wurde gleichzeitig mit der „neu reformier ten Landsordnung" im Jahre 1674 ausgegeben und umfaßte 57 Seiten. In der ziemlich

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 27.02.1904
Umfang: 16
die Heeresfrage. Es ist bekannt, daß die Herren Ungarn, welche zu den Kosten der ge meinsamen Armee wenig zahlen, dafür aber umso mehr dreinzureden sich herausnehmen, zu guter letzt noch den nationalen Streit in der Armee zu ent fachen suchten. Dagegen mußte sich Oesterreich wehren. Die Delegationen sind der einzige kompetente Platz, an dem unsere Volksvertreter in Heeresangelegenheiten etwas Vorbringen können. Das haben sie auch gethan. Und zwar wurde der Ton, welchen Baron Walterskirchen

in der österreichischen Delegation anschlug mit dem ge flügelten Worte: „Bis hierher und nicht weiter!" von allen Rednern festgehalten, auch von den Delegirten des Herrenhauses. Fürst Schönburg prägte das Wort: „Daß es in Zu kunft nicht mehr möglich sein werde, für militärische Vorlagen dann zu stimmen, wenn die Gesichtspunkte nicht von militärischen Zweckmäßig keitsgründen, sondern von anderen, mit der Schlagfertigkeit der Armee nichts zu thun habenden Absichten diktirt werden". Anderseits leuchtete er grell

Delegirte, Prinz L o b k o w i tz, erklärte: die ungarischen Bestrebungen liefen auf die Zweitheilung der Armee hinaus, eine Beibehaltung der wirtschaftlichen Gemeinsamkeit mit Ungarn sei aber bei einer etwaigen Zweitheilung ganz unmöglich. Selbst er als Tscheche, müsse für das Deutsche als die einheitliche Dien st- und Kommando sprache eintreten; mit österreichischem Gelde dürfe jedenfalls keine Magyarisirung vorgenommen werden. Kriegsminister v. P i t r e i ch hat nun am 20. Februar in einem Resümee

nochmals seinen Standpunkt festgelegt. Me Parteien, führte er u. a. aus, erklärten, die gemeinsame Armee sei in ihrem Gefüge so zu erhalten, wie sie zur gemeinsamen Verteidigung erforderlich ist. Alle besonnenen Elemente möchten Zusammenwirken, damit die politischen und nationalen Widerstreite nicht auf die Armee hinüber greifen; öenn wenn sie nicht Ruhe in dieser Beziehung hat, könne die Kriegstüchtigkeit derselben entschieden darunter leiden. Die einheitliche deutsche Kommando- undDien st spräche

erklärte er abermals als unbedingt nothwendig. Wer in der gemeinsamen Armee Offizier sein wolle, müsse sich deren Dienstsprache aneignen. Ein Reserveoffizier allerdings brauche die deutsche Dienst sprache nur soweit zu kennen, als zum Dienstge bräuche nothwendig ist. Anderseits trat der Kriegsminister für die Ausbildung der Offiziere in ihrer Regimentssprache ein. In einsprachigen, nichtdeutschen Regimentern ist ein Offizier, der diese Sprache nicht kennt, überhaupt nicht zu brauchen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 27.09.1903
Umfang: 16
L IL, halbjährig 2 E 50 H. Für Kitzbühel: Ganzjährig -L TZ, halbjährig 2 TI. Der Bezugspreis ist im Vorhinein zu bezahlen. Die Einsendung der Pränumerationsgelder geschieht am bequemsten mit Postanweisung (10 h Porto). Man abonniert unter der Adresse: W. Witzer's Wuchdruckerei r« Kihbühel. Rundschau. Inlerttd. Der Reichsrat ist am 23. ds. zusammengetreten, ungeachtedder Tagung der Landtage. Ministerpräsident Dr. v. Körber führte aus, er sei vom Kaiser zu der Erklärung ermächtigt, daß in allen Fragen der Armee

der Einfluß der diesseitigen Reichshälfte vollauf gewährleistet bleibe. Weiter bemerkte Körber, die Entscheidung sei gefallen, die Armee bleibe, wie sie ist, einheitlich und gemeinsam. Man wolle keinen Kampf, sondern trachte nur darnach, die grundlegenden Prinzipien der Gemeinsamkeit zu erhalten. — In gemeinsamer Verhandlung dreier Dringlichkeitsanträge verlangten die Abgeordneten Placzek, Malik, Eldersch nnd Sileny bedingungslose Entlassung der Drittjährigen am 30. September. Die Abgeordneten Derschatta

, Abrahamovicz und David sprechen sich gegen die Dringlichkeits anträge aus, da nicht die beantragten Resolutionen, sondern die Abänderung des Gesetzes durch Annahme der Regierungs vorlage das wirksamste Mittel für die Entlassung der Dritt jährigen bilden. Die Abgeordneten Placzek und Sileny er klärten, die Tschechen hätten keinen Grund, ohne weiteres sich gegen entsprechende maßvolle ungarische Bestrebungen hinsichtlich der Armee auszusprechen. Die Verhandlung wurde abgebrochen. Im Einlaufe befinden

sich eine große Anzahl Dringlichkeits- Anträge, zumeist Notstands-Angelegenheiten betreffend die Hoch wasserschäden. Eine Kundgebung des Kaisers für die Ein heitlichkeit der Armee. Die schleichende Krise in Ungarn hat endlich dazugesührt, daß die zuwartende Haltung außerhalb Ungarn aufhört. Die österreichische Regierung war gezwungen, in der Rekrutenfrage dem Reichsrat das Wort zu geben und seit 17. ds. liegt eine Kundgebung des obersten Kriegsherrn vor, welche mit größter Deutlichkeit und Entschiedenheit

die Ambi tionen der ungarischen Armeesprenger zurückweist. In dem Armeebefehl, welcher den formellen Abschluß der galizischen Manöver bildet, hat der Kaiser Anlaß genommen, seine Mei nung auch über die jetzt das ganze Reich aufwühlende Militär frage kundzutun. Es ist ein energisches Manifest für die Einheitlichkeit der österreichisch-ungarischen Armee. Man hat in der feierlichen Kundgebung nicht einen bloßen Regierungs akt zu erblicken, sondern den inappellablen Ausspruch der Krone hinsichtlich

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 31.03.1905
Umfang: 12
zu sein. Wenigstens hört man nichts mehr von Aus ständen und revolutionären Bewegungen. Worrr Kriege. Die russische Armee scheint auf ihrem Rückzuge der Gefahr einer Katastrophe jetzt endgiltig entgan gen zu sein. Die Verfolgung von Seite der Japa ner entbehrte aber auch, wie sich jetzt zeigt, der zur Erlangung eines vollen Erfolges erforderlichen Spannkraft und anscheinend verfügten sie auch nicht über die genügende Anzahl von Reservetruppen, um ihren Sieg voll auszunützen. Man sagt den Japa nern überhaupt

werden muß. Bei solchen und anderen bedeutenden Lichtseiten können wir ohne Sorge auch auf einige Schattenseiten Hinweisen, die sich namentlich in den Arbeiten der früheren und mitt« leren Schaffensperiode Pernlochners, also in seinen Decken- und Wandbildern Nachweisen lassen. Sie bestehen — wie schon oben angedeutet — besonder- in der manchmal etwas zug geschieht auf parallelen, früher durch die, russi schen Truppen vorbereiteten Bergstraßen in vollster Ordnung. Von der russischen Armee zu Guntzuling

wird gemeldet, daß die Rückzugspläne in einem von Kuropatkin, Linewitsch, Bilderling und KaulbarS abgehaltenen Kriegsrat entworfen wurden. Die Armee sammelt und verstärkt sich, aber über ihre derzeitige Stellung läßt der neue Oberkommandant Linewitsch natürlich keine genauer» Nachrichten pas sieren. — General Kuropatkin verbleibt als Kom mandeur der ersten Armee auf dem Kriegsschauplatz. Als er bei seiner Truppe in Guntzuling eintraf, erhielt er eine großartige Ovation. Der General drückte seinen Dank

für die sympatische Begrüßung in einer kurzen Rede aus, worin er die Hoffnung aussprach, daß die Armee ihre Niederlagen bald aus wetzen werde. Guntzuling ist jetzt ein großes Feld lager. Die vordersten Divisionen marschieren nach Norden weiter, und frische Truppen aus Europa gehen von Cyarbin nach Süden, um die erschöpfte Nachhut abzulösen. Auf russischer Seite beginnt man hiernach wieder zuversichtlicher in die Zukunft zu schauen. Bezeichnend in dieser Richtung ist auch folgende Meldung der Petersburger

Telcgraphen- Agentur aus Sypingai: Kein ausländischer Militär- attachee ist während des Rückzuges von Mukden in japanische Gefangenschaft geraten, sie befinden sich alle in Guntzuling. — Die erste Armee hat kein Geschütz und keine Stellung verloren, dagegen lieben japanische Revolverkanonen erbeutet und 400 Gefan gene gemacht. Die Soldaten sind erbittert über die beständigen Rückzüge und bedauern, auf Befehl Stellungen aufgeben zu müssen, welche die Japaner nicht nehmen konnten. zu grellen Farbe

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 04.11.1903
Umfang: 8
und einheitlich, wie es ist, soll mein^HeL-Hkerben"! So verkündete der Armeebefehl von Chlopy am 16. September 1903. Die österreichischen Völker jubelten ob der herrlichen Kundgebung unseres Mo narchen, der unter dem Eindrücke der glänzenden Leistungen unserer braven einheitlichen und ge- £ einsamen Armee während der galizischen Ma növer die felsenfeste Ueberzeugung sich erworben zu haben schien, daß den ungarischen Bestrebungen auf Zweiteilung der Armee und Zerreißung der Mo narchie ein energisches

auf, welchem nichts zur Charakterisierung fehlte als etwa die Unterschrift des Herrn Barabas. Mit diesem Pro gramm gingen die Edelsten der edeln magyarischen Clique nach Wien in die Hofburg revolvern. Und der 26. Oktober brachte ein ungarisches Ministerium Graf Tis za. Nicht aufs I-Tüpfelchen genau durfte der von der Krone mit der Kabinetts bildung betraute Graf das Neunerprogramm zu seinem Regierungsprogramme machen; aber seine „Modifika tionen" sind weniger eine Abänderung des Neuner programmes als ein W i d e r r u f des Armee

, mit Waffengewalt Re volutionen zu machen, abgepreßt und bis in die jüngste Zeit herauf auch ungeniert davon Gebrauch gemacht haben, ebenso besitzt die „Opposition" in Ungarn ein von der Regierungspartei zugebilligtes ius resistendi et obstruendi, ein „Recht" zur gewalt tätigen Obstruktion, von welchem immer dann Ge- Druikketon. Das Ende der gesetzlichen Soldaten schinderei. Die „Aera Haslinger" — wie man die Zeit, in welcher die Prügelstrafe in unserer Armee zur Anwendung gelangte, kurz zu nennen pflegte

beruht. Die Mann schaft besteht durchaus nicht aus lauter gutwilligen, fügsamen Menschen. 'Allein die Strafen, welche dem Vorgesetzten zur Verfügung stehen, müssen nicht nur mit dem zartesten Gerechtigkeitsgefühl verhängt werden, sondern auch derart beschaffen sein, daß sie dem Geiste der Humanität entsprechen und insbesondere nicht dazu angetan sein, die besseren Regungen des Gemüts zu ersticken. Die immer lauter sich äußernden Wünsche der Armee sind leider lange Zeit ungehört verhallt

, welche langgehegten Wünschen gerecht wurden. Dann erschien der Erlaß über die Sonntagsruhe bei den Kommanden, Truppen und Anstalten, die Aufhebung der Beschränkung bei Loko-Urlauben, die Anordnung neuer Vorschriften bei Urlaubsmeldungen und eine günstige Bestimmung hinsichtlich der Urlaubszeit. Und nun ist eine Aenderung des Disziplinarstrafrechtes eingetreten, welche nicht nur dem Geist der Humanität, sondern auch jenem Anliegen entspricht, welche nicht nur seitens der Armee, sondern auch dem Parlament beider

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 25.03.1905
Umfang: 16
und an seine Stelle General Line- witsch, bisher Kommandierender der ersten Armee, ernannt. Linewitsch ist bei den Truppen sehr beliebt und genießt insofern einen gewissen Ruf, als er während der chinesischen Wirren int Jahre 1900 die Truppen befehligt hat, welche auf Peking marschiert sind. Ob es ihm aber gelingen wird, mit mehr Glück als Kuropatkin den Japanern gegen überzutreten, ist sehr zweifelhaft, nachdem die russische Armee so sehr geschwächt ist, daß sie sogar nicht imstande war, das stark befestigte

Tieling zu halten. Kuropatkin erhielt von Petersburg aus Be- ; fehl, nach Rußland zurückzukehren. Er bat jedoch, j aus dem Kriegsschauplatz bleiben zu dürfen, um j sich dort seinem Vaterlande vielleicht noch nützlich j machen zu können. Tatsächlich soll ihn der Zar ! daraufhin zum Kommandierenden der ersten Armee > ernannt haben. Der Umstand, daß Kuropatkin um ■ die Unterordnung unter einen General gebeten hat, i dessen Chef er bisher war, macht ihn in den Augen selbst seiner Gegner sympathisch

. Kuropatkin. Der „Petit Parisien" läßt sich aus Petersburg erzählen, General Kuropatkin sei nicht freiwillig bei der Mandschurei-Armee ge blieben, sondern man habe in Petersburger militär ischen und amtlichen Kreisen befürchtet, daß General Kuropatkin, um seine militärische Ehre zu ver teidigen, allzu deutliche Aufklärungen über, die Umstände geben könnte, unter denen er gegen die Japaner habe marschieren müssen, und des halb sei ihm besohlen worden, zur Front zurückzu kehren. — Man meldete aus Gunthuling

unter dem 22. März: General Kuropatkin hatte sich, da er glaubte, daß die Armee außer Gefahr sei, am 19. d. M. nach Charbin begeben. Da er jedoch zum Kommandierenden der ersten mandschurischen Armee ernannt wurde, kehrte er heute zurück. Es wurden ihm große Ovationen dargebracht. Kuropatkin hielt eine kurze Ansprache, in welcher er die Hoffnung ausdrückte, daß die Armee bald imstande sein werde, die erlittenen Schicksalsschläge wieder gut zu machen. dann: „Dein Einsehn, Wirtin, kimmt ma heunt eh recht, heunt

i Wirtin voran, stehen aus der Straße und erwarten j in Spannung das Kommende. Zwölf Uhr rasselt es von den Uhren im Zoll hause. Draußen auf der glühheißen Zollstratze ist nichts zu sehen, kein Mensch, kein Tier zu erblicken. Der Reutersche Korrespondent im Hauptquartier Kurokis meldet, daß dessen Armee die japanische Avantgarde bei der ununterbrochen fortgesetzten ; Verfolgung der Russen bildet. Alles deutet ; darauf hin, daß die Russen nicht vor Charbin ihren ; Rückzug einstellen werden. Ehe

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 26.09.1903
Umfang: 16
, welche ihm die Verfassung an die Hand giebt. Die weit- und tiefgreifende Bedeutung seiner Kundgebung wird jedenfalls in ganz Europa ge- würdiget werden. Der Besitz einer streng einheitlich organlsirten und wohl d:»ziplininen Armee ist heutzutage die erste Bedingung jeden politischen Einflusses. Soll unsere Monarchie in den euro päischen und außereuropäischen Angelegenheiten auch weiterhin ein ernstes Wort mitsprechen können — und das ist unbedingt nothwendig — so darf an dem kraftvollen Fortbestände ihrer Armee

kein Zweifel gelassen werden. Der Armee befehl von Chlopy hat alle etwa aufgetauchten Zweifel niedergeschlagen. Die Monarchie beansprucht neben den anderen Mächten nach wie vor ihren Platz und sie wird ihn behaupten. Das in erster Linie sagt der Armeebefehl von Chlopy und so wird er in Europa verstanden werden. Die Rückwirkung auf die inneren politischen Verhältnisse kommen erst in zweiter Linie in Betracht. Sie sind mehrfache. Die österreichischen Reichs rathsländer sind nun vor der Zumuthung gesichert

, für die Kosten einer einseitigen ungarischen Armee mit aufkommen zu müssen. Die Armee bleibt gemeinsam, sie dient einem und demselben ge meinsamen Zwecke, zu dessen Erreichung alle Theile nach gleichem Maßstabe beizutragen haben. Sie bleibt dieselbe Armee, wie sie in der Reichsverfassung ' gedacht ist und wie sie seit 36 Jahren besteht. ' Damit ist aber weiter gesagt, daß etwaige einseitige | Bestrebungen und Aspirationen bezüglich der Armee | keine Aussicht auf Verwirklichung haben. Dieselben Gesichtspunkte

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 19.02.1904
Umfang: 14
Kroate Biankini sprach den Russen seine Sympathie anläßlich des Krieges aus und reklamierte die den Ungarn gewährten Konzessionen auch iür die Kroaten. Abg. Graf Stürckh meinte, der Schwerpunkt der den Ungarn bewilligten Konzessionen, die bisher die Gemeinsamkeit der Armee nicht gefährdeten, sei in dem staatsrechtlichen Titel zu erblicken, unter dem sie gefordert wurden, und erklärte, daß das, was über die bewilligten Forderungen hinausgeht, ent schiedenem Wiederspruche begegnen müsse. Es sei

die Pflicht jeden Vertreters des Reichsgedankens, die Einheitlichkeit der Armee, welche das stärkste Boll werk der Reichseinheit und der Dynastie sei, bis zum äußersten zu verteidigen. Delcg. Ryba trat da für ein, daß das Nationalgefühl in der Armee im mer mehr zur Geltung gelange und die Pflege des- selben mit deren Einheit und Schlagfertigkeit in Einklang gebracht werde. Ungarn. Auch in Ungarn tagt die Delega tion und es scheint, daß sich diese Körperschaften von allen Leidenschaften ferne hält

zu beantworten. Indem Wir diese Unsere Ent schließung kundtun, flehen Wir in unerschütterlichem Vertrauen auf die Hilfe des Allerhöchsten und in der festen Zuversicht auf die einmütige Bereitwillig keit aller Unserer treuen Untertanen, zusammen mit Uns das Vaterland zu verteidigen, den Segen Got tes auf Unsere ruhmreichen Truppen der Armee und der Flotte herab." Japan. Auch der Kaiser von Japan hat eine Proklamation veröffentlicht; sie lautet: „Wir, der Kaiser von Japan, erlassen folgende Kundma chung

an unsere loyalen und tapferen Untertanen: Wir erklären hiedurch Rußland den Krieg und be fehlen der Armee und der Marine, die Feindselig- keiten mit aller Kraft zu beginnen. Es ist stets unser dauerndes Ziel gewesen, den friedlichen Fort schritt unseres Reiches zu fördern, die freundschaft lichen Bande, die uns mit den andern Staaten verknüpfen, zu stärken, und eine Sachlage zu schaf fen, die den Frieden in Ostasien dauernd aufrecht erhalten würde und die zukünftige Sicherheit unserer Herrschaft

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 14
Datum: 23.10.1903
Umfang: 14
von der Skupschtina endgiltig mit einer vom Abgeordneten Ljuba Ziv- kovic in einer längeren, die Tat vom 11. Juni verherrlichenden Rede beantragten Abänderung, die sich auf den zweiten Teil des die Armee betreffen den Passus bezieht, angenommen. Dieser Passus hat nunmehr folgenden Wortlaut: Glücklich, aus dem Munde Ew. Majestät die Bestätigung der königlichen Überzeugung zu nehmen, das die serbische Armee auf der Höhe ihres Berufes stehe, ist Skupschtina überzeugt, daß die Armee, inner lich verbrüdert

und um den Thron versammelt, als Schutz des Landes und als eine Gewähr der Ord nung und Gesetzlichkeit unter Führung des Enkels des größten serbischen kriegerischen Genies den Er wartungen des Königs und den Hoffnungen des Landes entsprechen wird. Bei Begründung seines Antrages führte der extremradikale Abg. Ljuba Zivkovic aus, daß man nach den Berichten der ausländischen Presse über Serbien glauben müßte, daß in Serbien große in nere Erschütterungen bevorstünden, tatsächlich sei, aber die Armee sowohl

innerlich als auch mit dem Empfinden des Volkes einig, was um so beglücken- dere Tatsache sei, als Ereignisse am Balkan mög licherweise schon in Bälde Serbien große Pflichten auferlegen. Die von der Armee am 11. Juni ausgeführte Tat sei nicht ein Akt der Blut- dürstigkeit, sondern nur ein unausweichliches Mittel zum Zwecke der Befreiung des Lan des von seinem großen Feinde gewesen. Die höchste über dieses Ereignis zu urteilende Instanz sei das serbische Volk und dieses habe die Tat ge billigt

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Tiroler Post
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Seite 14 von 14
Datum: 26.10.1901
Umfang: 14
172 Professor Dr. Alwin von Assistenzarzt, 1863 Stabsarzt. Coler Keine Ansicht. Gerichtspräsident (einen ticnen Gerichtspraktikant, der Bayer ist. prüfend): ..Welches ist das erste Gericht für jeden bayerischen Staatsbürger?" — G e r i ch ts b r a k t i k a n t ' halt, dös san Leberknödeln." Professor Dr. Alwin von Coler f. (Mit Abbildung.) ® T . . ' — (Nachdruck verboten.) er bisherige General,tabsarztderdeutscheu Armee, ProfessorDr. Alwin von Coler, ist Ende August d. I. in Berlin

- Abtheilung verblieb er seit dem, nur 1870/T 1 war er als Divisionsarzt der ersten Division thätig. 1874 zum Generalarzt be'söldert, wurde er 1885 Abtheilungs-Chef in der Medizinal - Abtheilung, bis ihm schließlich vier Jahre später der höchste militärische Rang als Arzt übertragen wurde. Am 12. Dezember 1889 wurde er zum General stabsarzt der Armee, zum Chef des Sanitätskorps und der Medizinal - Abtheilung im Kriegsministerium vom Könige ernannt. Gleichzeitig wurde er mit dem Direktorat

, die er selbst verfaßt oder veranlaßt hat. Bahnbrechend ivirkte seine mit Langenbeck und Werner verfaßte Schrift über: „Die transportable Lazarethbaracke". Zu seinem bleibenden Andenken haben die namhaftesten Vertreter der Medizin die „Bibliothek von Coler" gestiftet. Professor Dr. Rudolf von Leuthold, der neue Generalstabsarzt der deutschen Ärmer. (Mit Abbildung.) — (Nachdruck verboten.) Aachsolger des verstorbenen Generalstabsarztes der deutschen Armee, M Dr. Alwin von Coler, wurde am 8. September d. I. Professor

Dr. von Leuthold. Bereits bei Kaiser Wilhelm I. nahm Professor Leuthold als dessen zweiter Leibarzt eine besondere Vertrauensstellung ein. Auch bei Kaiser Wilhelm II. steht er in so hohem Ansehen, daß er ihn gleichfals zu seinem Leibarzt erwählte. Rudolf Ferdinand Leuthold, geboren an: 21. Februar 1832 zu Zabeltitz bei Großenhain Professor Dr. Rudolf von Leuthold, der neue Generalstabsarzt der deutschen Armee. im Königreich Sachsen, machte seine Studien an der Universität Berlin und wurde ini Jahre 1857

nach Ablegung der Staatsprüfung Assistenzarzt in der deutschen Armee. Rasch stieg, er nun aufwärts, wurde 1862 Stabsarzt, 1867 Oberstabsarzt 2. Klasse, 1875 Ober stabsarzt 1. Klasse, 1880 Generalarzt 2. Klasse und 1889 Generalarzt 1. Klasse mit dem Range eines Generalmajors; 1897 wurde er geadelt und 1898 bekam er das Prädikat „Excelleuz". Gleichzeitig mit seiner Ernennung zum Nachfolger von Coler's erhielt er den Rang eines Generalleutnants. Mit seiner neuen Stellung ist außerdem die Leitung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 29.11.1907
Umfang: 16
, aber ich sage, daß eS für die Armee selbst nur angenehm sein muß, daß es für die Armee geradezu eine Notwendigkeit ist, daß diejenigen, welche zur Waffenübung, zur Reservistenübung herangezogen werden, auch so zur Waffenübung kommen, daß sie mit ganzem Herzen an der Arbeitsleistung, die von ihnen gefordert wird, teilnehmen können. Was hat denn die Armee davon, wenn Leute zur Truppe einrücken, die ihre Gedanken fortwährcnd in der Heimat und ihr Herz bei den Angehörigen haben? Es ist unmöglich

lungen dieses hohen Hauses angeregt worden und ich weiß nicht, worin der Grund liegt, daß man ein so auf der Hand liegendes Verlangen nicht bereitwilligst und möglichst rasch erfüllt. ES macht auf mich den Eindruck, daß man, wenn es sich um die Ver sorgung von mit dem Militärdienste in irgend welchem Zusammen- hange stehenden Personen handelt, allzu zurückhaltend und etwas gar zu knauserig vorgeht. Wir müssen daran denken, daß alle diejenigen, die Feldzüge mitgemacht und lange in der Armee ge- dient

von nahezu 400.000 Mann. Jedes Jahr werden bei 125.000 Mann zur drei jährigen Präsenzdienstleistung eingereiht. Wenn Sie diese zusam menzählen und die natürlichen Abgänge abrechnen, kommen Sie ja selbst zum Schluffe, daß, wenn der Friedensstand der Armee, der ja gesetzlich vorgeschrieben ist, erhalten werden soll, nahezu alle Rekruten einrücken müffen. Die Schwierigkeit liegt also im Gesetz. Unser Gesetz ist so beschaffen, daß bei der oorgeschriebenen Friedensstärke der Armee die Zahl der Rekruten

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 14
Datum: 10.04.1909
Umfang: 14
durchzuführen, alle Papiere und Gelder zu beschlagnahmen, allen falls auch Verhaftungen vorzunehmeu. Das tschechische Blatt „Cesko Slowo" warnte in gesperrter Schrift alle Parteigenossen. Die einheitliche österreichisch - ungarische Armee. Die Kriegsgefahr, die nun glücklich be schworen ist, hat die österreichisch-ungarische Armee kriegsbereit und kriegstüchtig gefunbeii und vor allem, von einem Willen gelenkt, von einem Geiste beseelt. Es war nicht ein nationaler Wille, nicht ein nationaler Geist

. Weil sie als eine so starke Armee erschien, kam es schließlich nicht zum Kriege, und nur weil sie eine so starke Armee ist, hat dieselbe auch einen so hohen Wert für den deutschen Bundesge nossen, daß er ihrer nicht entraten will, wenn er umgekehrt ihrer zum eigenen Schutze bedürfen sollte. Wir haben durch die Stärke unserer Armee den Feinden, aber auch dem Freunde imponiert. Und es ist kein Zweifel: wir erschienen nur so stark, weil unsre Armee sich als eine durchaus einheitliche Armee erwies

unserer Armee und ihrer Leitung. Es darf also Ungarn gegenüber auch mit der Anerken nung dieser Haltung nicht gekargt werden. Aber zu honorieren ist diese nicht, so wenig wie die gleiche Haltung Oesterreichs. Wie es indes scheint, wollen gend, gleichfalls aufs Knie. Der Kampf, die Lei denschaften ruhen! In wenig Augenblicken ist die heilige Handlung beendet. Auf einen gebieterischen Wink des Priesters heben ein Grenadier und ein Jäger den gefallenen Offizier auf und tragen ihn zur Seite. „Auf, Jäger

kann. ! Daher muß die Türkei sich gegen dieselben versichern, ' darf aber bis dahin mit ihnen nicht scherzen und muß seine Armee in Ordnung bringen. Beschießung einer österreichischen Patrouille. Am Montag Abend wurde eine Patrouille bei Bn- l jatlowitfch Potok an der Drina vom serbischen User aus von drei Reitern beschossen. Die Patrouille er widerte das Feuer. Ein Pferd wurde getötet. Die , Serben flüchteten. Von der Patrouille wurde nie- ! mand verletzt. König Peter, der Schweigsame, wird im | „Standard

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 24.09.1903
Umfang: 4
hat, zu lockern geeignet wären — möge wissen, daß ich nie der Rechte und Be fugnisse mich begebe, welche seinem Obersten Kriegsherrn verbürgt sind. Gemeinsam und einheitlich, wie es ist, soll mein Heer bleiben, die starke Macht zur Ver teidigung der österreichisch-ungarischen Monarchie gegen jeden Feind." Die Patrioten im deutschnationalen und im klerikalen Lager sind gleichermaßen entzückt. Nun sei „entschieden", daß an die Ungarn keine Konzessionen gewährt werden, daß die deutsche Armee spräche — man denke

nur wie bedeutungsvoll es ist, daß nichtdeutsche Soldaten einige deutsche Kommandoworte verstehen und sprechen müssen — erhalten und daß die Armee „ge meinsam bleibt." Die Patrioten freuen sich unbändig über die Erhaltung einer gemeinsamen Armee, zu deren Unterhalt das österreichische Volk fast zwei Drittel der Kosten zahlt. Die „Großmachtstellung" war bisher nur im dynastischen Interesse, nun soll sie plötzlich eine Volksnotwendigkeit sein. Der „erlösende" Armeebefehl hat aber eine ganz andere Wirkung gehabt

auf ihr Recht, Einfluß auf die Gestaltung der Armee zu nehmen, Hin weisen wird, nachdem sie ja die Kosten der Armee be willigen muß. Eine Reihe von Städten und Komitaten haben beschlossen, auch die Steuern, die freiwillig geleistet werden, nicht mehr anzunehmen und noch eine ganze Reihe von anderen Maßregeln bereiten sich vor, um den Staat zu schädigen. Als der Armeebefehl erlassen wurde, da prophezeite die „Arbeiter-Zeitung" den Patrioten, daß sie sich mit ihrem Jubel blamieren werden, denn sie beurteilen

aber auch und sogar noch mehr!) einer solchen Deutung begegnete, welche man an allerhöchster Stelle demselben zu geben nicht die Absicht hatte. Der allerhöchste Kriegsherr hat in einem Armeebefehle die Armee darüber beruhigt, daß er die Zerreißung der im Sinne des Gesetzartikels 12 ex 1867 gemeinsamen Armee nicht zugibt und daß er sie in dem ureigensten Lebensintereffe sowohl der Monarchie wie Ungarns nicht zugeben wird. Der Armeebefehl jedoch, der kein staatsrechtlicher Akt ist, präjudiziert überhaupt

nicht jenen im Inter esse der Parität wünschenswerten Aenderungen, welche die liberale Partei als notwendig erachtet und welche Ministerpräsident Graf Khuen-Hedervary in sein Programm ausgenommen hat. Die Lösung dieser Fragen bildet den Gegenstand der Vorsorge der allerkompetentesten Kreise." Was wird in dieser Erklärung gesagt — die Patrioten in Oesterreich mögen sich jetzt in die Haare fahren und ihre Ungeschicklichkeit bitter bereuen: Die Krone läßt eine Zerreißung der Armee in zwei selbständige Teile

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
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Seite 12 von 20
Datum: 29.05.1908
Umfang: 20
, daß man beim seemäßigen Schießen doppelt günstige Prozente erzielen würde. Und das ist, meiner Meinung, bei einer Armee doch die Hauptsache, denn ich glaube nicht, daß die Soldaten nur dazu da sind, daß man sie in großer Masse vor den Feind führt, um sie niederschießen zu lassen, sondern daß sie vernünf tig ausgebildet werden und im Ernstfälle im stande sind, den Feind kampfunfähig zu machen. Und das können nur gute Schützen zuwege brin gen. Jetzt komme ich zu den Wasfenübun- g e n. Diesbezüglich müssen

, sie marschieren entsetzlich schwer, erhitzen sich sehr und sind unwillig. Wenn gerastet wird oder wenn die Leute an ihren Be stimmungsort kommen, sind sie müde, setzen sich aus den nächstbesten feuchten Boden, verkühlen sich, oder sie gehen ins Wirtshaus und trinken im größten Durst ein Bier und die Gesundheit ist für ihr ganzes Leben dahin! Und das ist doch ein Schaden auch für die Armee: die Armee ver liert die Soldaten und die Familien verlieren ihre Mitglieder und Erhalter. Ich glaube

nicht, daß man die Reservisten nur dazu da hat, um sie alle Jahre als Versuchskaninchen Probierer: zu lassen, was sie aushalten, und sie dabei zu grunde richtet, sondern man hat die Soldaten da zu, um sie im Ernstfälle gesund und tüchtig vor den Feind stellen zu können. Das ist nach meiner Ansicht die Ausgabe der Soldaten. Und es ist doch für die Armee gewiß besser, wenn die Leute alle am Leben sind und wenn man sie alle gesund vor den Feind stellen kann, als wenn sie tausend weise kränkeln, so daß sie nicht einmal imstande

und es wird mir vielleicht gesagt werden: Ja, was hat denn der Bauer sich um die Verpflegung der Armee anzunehmen? Die Soldaten sind unsere Söhne, unser B e st e s, w a s w i r h a b e n, sie sind die Armee, die im Ernstfälle unser Vaterland verteidigen soll. Und da glaube ich, haben wir Volksvertreter das Recht und die Pflicht, die Herren rechtzeitig daraus aufmerksam zu machen. Denn hintennach, wenn es zu spät ist, Hilst es nicht mehr. Wenn heute die Russen es bereuen, daß ihre Truppen. nicht besser verpflegt

sich von selbst. Wenn man aus einem Wald in einem Jahre mehr Holz herausschlägt, als in derselben Zeit nachwachsen kann, muß der Wald ausgerottet werden. So auch beim Bauernstand. Wenn man von ihm mehr verlangt, als er zu leisten im stande ist, muß er zugrunde gehen. Was hilft mir ein schön gebautes Haus, mit allem Komfort ausgestattet, ringsum von Soldaten bewacht, wenn ich und die Soldaten nichts zum Leben haben und verhungern müssen? Mit anderen Worten: Was hilft mir eine schöne, glänzende Armee, wenn der Bauernstand, der Ernährer

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