Der Kaiserlich Königlich prlvk Boche vv» und leg ir te far Tirol und Vorarlberg. Donnerstag 43 29. Mai !82Z. Tiro l. Wir theilen aus dein, von dein Frc-licr.il v. Hor- mayr redigine», Archiv für Geschichte -c. vom 2..Mai, nachstehcndes Dankschreiben mit, welches die tiro- lischen Stände unrerm g. April d. I. an Se. k. k. apost. Majestät für die von Allerhöchstdcnselben huldreichst an- geordnece Todte nfeier Andreas Hofers, (Vergl. Böthe v. u. f. Tirol und -Vorarlberg Nro. 2s vom 17. ?.^ärz
) aus Innsbruck erlassen haben: Die treugehorsamsten, zum großen Ausschu>i Kongre^e ver- sammellen stände Tirols, erlauben sich, e.)e sie noch ihre Geschäfisverhandlungeu beginnen, dem Dränge ih res lies gerührten Herzens zu folgen, und an den Stu fen des allerhöchsten Thrones die Gefühle des innigsten DankcS für die auf allerhöchsten Bejehl Ew. Ätaje>rär, dem Sandwirrhe von Pajieyer, Andreas H^ser, erwie sene lektc Ehre, und für das feinem Andenken geweihte Grabmal, in allertiefster Ehrfurcht aus;usprea
. An der Spitze des tirolisciicn Volkes stand Andreas Hoser, der wal re und t^cue Repräsentant echt tirolischer Gesinnung. Als die crimine der Gesetze schwieg, uud die Avance der bür gerlichen Unterordnung sich lösten, gab es, unler uns, reuicn selbstsüchtigen ^ampf crbllterter Parteien, keine à'iriediquiig niedriger Rachsucht, keiue Gefährdung ccr Person und des Eigenthumes; — das Gesetz christ- nmer Nämsienliebe vertrat die Stelle des Kricasreclues, und der Gefangene, vor jeder Mißhandlung ^'schützt, ward
gastfreundlich aufgenommen in der Hütte des Berg bewohners. — Für sich selbst suchte Andreas Hofcr nichts, weder Ruhm noch Gold; das Vaterland, „das Land der Treue,' wollte er seinem alten Herrn wieder geben, die alte schuld wollte er abtragen, zu der sich lederTiroler dem erlauchten ErzHause mit Gut und Blut verpflichtet fühlt. — Ueber den innern Werth der That entscheidet uichr der Erfolg; sondern die Gesinnung: und so konnte er denn hintreten, der Blutzeuge von Passeyer, vor den ewigen Richter