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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.09.1889
Umfang: 8
, das war ja nicht mehr Windes- rauschen durch den Wald und Vögelzwitschern, das war ja OrgeUon und Sang der Engel. Ueberwiiltigt von dem Ge fühle zog er das Mädchen inniger an sich und wiederholte leise: „Liebes, liebes Rosele!' In diesem einen Ausrufe lag die ganze Innigkeit seiner ersten erwachten Liebe. Das Mädchen aber lehnte den Kopf an seine Schulter und weinte bitterlich. In ihrem Herzen war die Liebe schon lange er wacht, heute trug sie sie zu Grabe, denn Andreas mußte ja Geistlich werden. Bielemale

hatten sich die jungen Leute noch oben ge troffen auf dem sonnigen Hügel und Andreas hatte sein Rosele recht gut zu trösten verstanden. „Weißt,' so sagte er, „i fühl keinen Beruf in mir zum geistlichen Gstudi; man kann schon auch was Anderes werden.' „Ja mei, was denn,' klagte das Mädchen kleinlaut. „Ein Doctor, schau,' antwortete Andreas. ,,Mei, sell kannst in der Stadt unten nit lernen, zelm mußt auf eine andere Schul.' „Sell muß i als Geistlich auch.' „Geh, kannst 'S Meßlesen nit unten lernen auf'n Gym nasium

.' „Mei,' unterbrach sie sich selbst, „bin i döcht talket l Mußt ja zur Weich auf Trient zum Bischof.' „Aber gelt, a Doctor wenn d' wirst, zelm kannst schon heiraten. Oder wenn d' Richter wirst. Ja, Richter mußt werden, sonst ist mein Bater nit einverstanden, weil er sich immer mehr dünkt, als alle andern. Lei vor'n Richter fürcht er sich, weil ihm derselbe immerling 's GsimS Mehrt, wenn er grob werden will auf G'richt. Gelt Andreas!, aus Richter studirst.' nunmehr die hohen Herrschaften

aus Wien; Anna und Sofie Gräfinnen Pückler-Limpurg aus Burgfarrnbach; Mini- sterialferetair Dr. Lad. v. Pettkö aus Budapest; Georg Rath, Senatspräsident der königlichen Tafel aus Buda pest; Professor Dr. Aug. Hirsch, Geh. Medicinalrath mit Frau aus Berlin. sEnquete.) Der k. k. Bezirkshauptmann Graf Wolkenstein hat für den 1. October eine Enquete zur Revision des Fiaker-Tarifs einberufen. sAbfchiedsfeier.) Gestern Abend fand im „Andreas Hofer' die zu Ehren des nenernannten Decans von Castelruth P. Egger

Alles aufgeboten wurde, um ein tüchtiges Per sonal zu acquiriren, für schöne Ausstattung Sorge getragen ist und die Vorstellungen sorgfältig vorbe reitet werden, kann mit Recht eine gute genußreiche Theatersaison erwartet werden, welche sowohl eine zahlreiche Betheiligung des Publicums beim Abonne ment als auch gut besuchte Vorstellungen hoffen läßt. sDer Zutritt zum Bahnhofsperron.) Das Verkehrsinfpectorat der Bozen-Meraner Bahn theilt uns mit, daß mit heutigem Tage zur Bequemlichkeit Lächelnd hörte Andreas

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 22.09.1880
Umfang: 10
Sveier Helden hervorhebe, die sich in ihrer Heldenlauf bahn so ähnlich sehen, wie die Blätter eines Baumes; es sind dies der Oberbefehlshaber und Befreier Deutsch lands der: OheruSkersürst Armin und der. Oberkom- Aiandant und Befreier Tirol's Andreas Hofer. Gleich wieArminimJähre 3 n.Chr. die römischen Legionen im Teutoburger Walde vernichtete und Deutschland vom römischen Joche befreite, worüber Cäsar Augustus i seinemi-durch Schrecken und. Furcht gepreßte» Herzen Lust, machte durch den Ausruf

»Varüs, gib' mir meine -egiönm.wieder', warf Andreas Hofer, der Held im / Ä>den, im Jahre 1803,' also iNX> Jahre später, mit deutscher Faust die Romanen mit ihren Verbündeten vom. Berg Zsel herab und vollendete ihre gänzliche Niederlage am Fuße desselben. Aus Verzweiflung und Schmach über die erlittene Niederlage stieß der fran zösische^ General Bisson den Schmerzensschrer aus: ^Mit i Rebellen: unterhandle ich nicht.' Armin war Deutschlands Befreier, und, kühner als alle andern Feldherren, griff

er Rom nicht im Beginn, sondern auf der Höhe feiner Macht an, der Sandwirth war dreimal der Befreier' Tirol's, er griff Napoleon zu einer Zeit an. wo er in der schönsten Blüthe seines militärischen Ruhmes stand, er trotzte dem Allgewal tigen, der siegesbewußt sich damals so gerne der Sonne von Auflerlitz rühmte. Armin einigte die deutschen Lände und Brudervölker, daß sie nach Innen groß, nach Außen stark und mächtig feien. Andreas Hoser kittete mit dem Blute seiner Getreuen, das in Jnn-, Eisak

- und Etschkreis getheilte Land unter dem ruhmrollen Namen Tirol wieder zusammen, um das mit Gewalt aus Oesterreichs Herrscherkrone gerissene Zuwel derselben wieder einzufügen. Wo viel Ächt, gibt's auch viel Schatten und Verräth» hat es zu allen Zeiten gegeben; sowohl Armin, als Andreas Hofer fielen dem Verrath anheim, und starben im kräftigsten Mannesalter. Armin verlor, 32 Jahre alt, sein Leben auf Anstiften seiner Verwandten durch Meuchelmord; Hofer zählte 42 Jahre, als er durch Verrath Josef Raffl's

. eines Passeirers, dem Erbfeinde Deutschland ausgeliefert und zu Mantua erschossen wurde. Siebenzig Jahre nach dem Tode Armin's be richtet der römische Geschichlsschreiver Tacitus: „noch immer besingen ihn die Barbaren'. Auch wir besingen und verehren nach 70 Jahren unsern Hofer und Keinem von uns ist unbekannt, wie die schönen Künste den ,Mann im Loden' verherrlichen. Beide Helden deckt Heimatliche Erde. Die Heimführung der sterblichen Ueberreste Andreas Hofer's 18Z6 aus Mantua hat Alexander Graf

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 6 von 10
Datum: 09.08.1888
Umfang: 10
Maximilians Gefahr auf der MartinSwand oder die Gems- schützen von Zirl'. Der Inhalt des äußerst unterhaltenden und belehrenden Schauspieles ist ungefähr folgender. Zwei Gemsschützen, Andreas und Martin, treffen im Wirthshaus einen alten Raubschützen, Heinz, beim Falschspielen. Heinz, dem damit sein Handwerk gelegt ist, sinnt Rachcpläne gegen Andreas und Martin, gegen deren Kinder und gegen alle Schützen und flieht auf die Berge. Des Kaisers Wild meister, der im Hause des Andreas übernachtet

, räumt er aus dem Wege und schiebt den Verdacht des Mordes auf Andreas, der nach Innsbruck abgeführt und in fester Haft gehalten wird. Den Martin und manchen andern Schützen, auch Philipp seinen Genoffen, der zur Umkehr aus dem Sündenwege mahnt, stürzt er in eine Schlucht. Philipp je doch entkommt dem Tode und rettet Liebet, die Tochter des Andreas, die Heinz erdolchen will. Dann eilt er nach Inns bruck, wo der Kaiser eben über Andreas Gericht hält, bringt die Beweise der Unschuld des Andreas

, und wird auf Bitten des Pfarrers von Zirl begnadigt. Andreas wird frei und der Kaiser will wenige Tage später sein Gast sein- Auf einer Gemsenjagd aber verunglückt er. Andreas und einige vom Hofstaate des Kaisers erspähen ihn auf der Martins- wand. Auf einem Pargamentstücke, das er um einen Stein gewickelt und herabgeworfen, gibt dieser ihnen seinen Willen kund. Alle Versuche den Kaiser zu retten, sind umsonst, nur den Söhnen des Andreas gelingt die Rettung des Kaisers. Der Kaiser zieht dann unter dem Jubel

des Volkes in Zirl ein, begibt sich zu Andreas, vor dessen Wohnung er seine Retter kaiserlich belohnt. Während der Kaiser noch auf der Martinswand ist, bringen Soldaten auch den alten Heinz. Unter Trotz und Hohn bekennt er alle seine Frevel thaten und stirbt mit einem Fluche auf den Lippen. In das Stück ist auch eine komische Episode eingeflochten. Es wird nämlich ein Holzhacker von den Begleitern des Kaisers von seiner Gewohnheit, bei der Arbeit immer über Adam zu schimpfen, gründlich kurirt

. Die Thiersee'r spielen Heuer wie immer ganz vortrefflich. Andreas ist ganz und gar das, was des Kaisers Wildmeister von ihm sagt: ein echter Tyroler vom altem Schrott und Korn. Gleich natürlich und unge zwungen spielt er den kühnen Jäger und liebenden Vater, den Dulder im Gefängniß, den echten Patrioten und from men Christen in guten und bösen Tagen. Seine Kinder, Johann und Lisbet, stehen ihm in Bezug auf Aufführung kaum nach; diese spielt das fromme bescheidene Landmädchen, jener den begeisterten Sohn

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 14.07.1888
Umfang: 10
zwar, denn bei der nach- Wigen Mutter konnte sie mit Thränen Alles wichen, was in ihrem Gebirgsdörfchen eben erreichbar war, hatte sie doch ein gutes Herz und dieS besonders für den Sohn deS Unter- Wr. Andreas war ganz der Gegensatz zur Mthlk. Ein ernster, fast frühreifer Junge, ichlich sich kaum ein Lächeln über sein sonnen« ^brannteS Gesicht, wenn seine kleine Freundin sprudelte in Freude und Lust. ! a kaum trieb die warme Sonne die ersten «razspitzen auS dem Boden, mußte der Junge ?? den Ziegen weit hinauf ober Holz

. Unten aber rief die Mutter aus dem Küchenfenster: „Komm nur herein, Agathle, der Andreas hat ja schon gejuchzt und hier wird nnS verweile die Suppe kalt.' Die Z-it war längst verflossen, daß Andreas seinem Nachbarkinde die Schultasche trug. Agathe half der Mutter schon wacker bei der Arbeit in der Küche, im Stall und auf der Tuchble'che. Andreas aber war ein kräftiger, hübscher Bur sche geworden, der sein Heugabl trotz einem Knechte die steile Wiese herauftrug, so daß sein Vater schon dem jüngsten

glänzte wie Gold, die Reben waren kaum im Stande, die Massen der blauen Trauben zu tragen, und die Bäume strotzten voll der schön sten Früchte. Mitten unter der schreienden, gaf senden und drängenden Volksmenge war auch Andreas mit Agathe, die mit Bitten nicht nach gelassen hatte, bis er sie ins Land hinunter- begleitete, das sie noch nie gesehen. Sie konnte nicht genug staunen über all die Herrlichkeit und all die Pracht. Diese schönen, üppigen Felder, diese herrlichen Früchte, die schönen Hauser

zum Thale hinaus. An ihrer Seite lag Andreas und 'treichelte wie liebkosend ihren sonnenverbrannten Arm. „Andreas,' hob sie an, „du hast mir schon oft und oft gesagt, daß du mich liebst und ich dein AlleS bsn auf der Welt. Ist daS auch wahr und wird ed' immer so sein?' „Wie du nur so fragen kannst, närrisches Diandl', antwortete Andreas. »Schau, du bist mir lieber als Sonne, Mond und Sterne am Himmel. — Doch nein, von der Sonne will ich'S doch nicht sagen. DaS wäre eine Sünde. Die Sonne

ist ja unser Leben, und wenn die Welt im Winterschlaf? liegt, rückt sie der liebe Herrgott in: Frühling näher, und da weckt sie alles, waS geschlafen hat, auf. Den Samen in der Erde, die Bäume, und die kleinen Thierlein alle, wie sie im Wald und Feld herumkrabbeln. DaS aber kann ich mit ruhigem Gewissen sagen, du bist mir daS Liebste auf der Welt.' .Schau Andreas, dann mußt mir auch eine Lieb anthun,' antwortete Agathe und rückte ihrem Schatze näher. „Ich kann mich nimmer bezwingen vor Sehnsucht, und fürchte

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 23.09.1880
Umfang: 8
in der „Gartenlaube' über das be vorstehende Hoferfest, der zugleich treffliche Abbil dungen des Sandhofes, der Gedenktafel und der Pfandler-Hütte enthielt, zur Vorlesung. In der Frühe des folgenden Tages, bei heftigem Regemvctter — es war, als ob sich alle Schleuß?» des Himmels öffneten — brachen die Mitglieder des Alpenvereins um 7 '/z Uhr von Saltaus auf; an der Kellerlahn ging es aufwärts über Grafeis, Gruber- und Pfand lerhof, wohin Andreas Hofer zuerst flüchtete, nach der historisch denkwürdigen Pfandler

und vom Steinmetzmeister Egger in Meran verfertigte Reliefbild Hofers enthält, darunter die Inschrift: „In dieser Hütte wurde der vaterländische Held Andreas Hofer am 23. Jänner 1310 von den Franzosen gefangen genommen.' Hierauf erfolgte die Einweihung der Tafel durch den hochw. Herrn Dekan von St. Leonhard, worauf dann Dr. Greil von Naturus als begeisterter Festredner der Sektion Meran, die Mannesgröße und den antiken Helden muth Andreas Hofers betonte, der dem in den Jnn-. Eifack- und Etfchkreis getheilten

Bändern, welche die Inschrift trugen: „die Sektion Meran des deutschen und öfter- reichischen Alpenvereines dem vaterländischen Helden Andreas Hofer, 13. September I83t)' und widmete in einer Ansprache: „Namens der Sektion des deut schen uud österreichischen Alpenvereines diesen Ehren- kranz dem ruhmvollen Andenken des edlen und mutyigen Streiters und Märtyrers für Freiheit, Wahrheit und Nccht! Ehre dem Voklshelden, Ehre dem Lande Tirol!' Dann hielt der Pfarrprovisor Glatz aus Meran eine Rede

, in der er besonders das katholische Gefühl Andreas Hofers hervorhob als Grundlage seines Lebens und seiner Thaten und brachte dem Patriotismus desselbeu ein feuriges Hoch. Das weitere Programm der Festfcier mußte wegen der Ungunst der Witterung auf den nächstell Tag im Sandhofe verschoben werden, ebenso wenig konnte das Festschießen eröffnet werden, da dichter Nebel die Ehrenfcheibe verhüllte. Der größte Theil der Festtheilnehmer, zu denen sich in spätere. Stunde auch Herr Beziksrichter Dr. Gröbmer aus St. Leon

theilnahmen. wurde die auf der Pfaudler-Hüttc unterbrochene Feier wie der aufgenommen mit einer herzlichen Ansprache des Herrn BezirksrichterS, worin er im Namen der Pas- seirer dem Festkomitä und allen edlen Patrioten, durch deren Mithilfe das schöne Fest gseiert werden konnte, dankte, woranf Dr. Bnmharter ans Meran eine begeisterte Rede über die Bedeutung Andreas Hofer's und seine moralische Größe hielt und die von Dr. Gottlieb Putz in Meran sür die Feier ver faßten zwei schönen Gedichte: „Wir bleiben

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 28.09.1889
Umfang: 8
will, was darauf hinaus laufen soll, daß der Staar des Bauern Schulden zahlen, oder daß dieser einfach seinen Gläubiger nicht bezahlen soll. Seit aber die Herren die Macht KWl«. „'s Bettlstudentl.' «IM Carl Wols. (Schluß.) Andreas hatte den siebenten Curs mit Auszeichnung voll - endet und mm sollte das letzte Jahr seiner Gymnasial-Lauf- bahn kommen. Er war wieder für die Sommermonate im kleinen traulichen Häuschen seiner Mutter eingezogen und trieb sich, im Bollgmuß der schönen Freiheit, in Feld und Wald herum

und schneeglänzenden Firnen. Vorne am ab- schLssigea Rand hockte ein Mädchen auf einem Felsblock und flocht emsig Strohbänder zu einem Sommerhut. Als sie Andreas herankommen sah, zog sie hoch erröthend ihr Kopf tuch tiefer in die Stirne. ES war dies des Großbauern Rosa. Ei» hübsches Mädchen, ja wie der reiche Müllersohn, der ihr auf allen Wegen und Stegen nachstellte, sagte, weit aus die schönste im Thale. Ihre tiefschwarzen Haare waren in zwei Zöpfe geflochten «m den Kopf gelegt und so schaute eS «llS wie eiu

« Krone. Im runden Gesichtchen steckte eiu hübsches Stumpfnäschen und die Augen konnten funkeln, wie die einer Satze im Finstern. Wie tS schon in der Welt ost so kommt. Als er da mals als junger angehender Schüler des Gymnasiums in die Stadt zog, hatte sie ihn verspottet und der gekränkte Knabe hatte »S nicht vergessen. Er ignorirle das Mädchen von der Stunde an, trotzdem sie von Jahr zn Jahr hübscher und netter wurde. Aber auch Andreas war ein netter Bursche und die Dorfschönen guckten ihm gerne

nach oder machten sich am Wege etwas zu schaffen, wenn er daher kam. Die Rosa aber verliebte sich in den Burschen sterblich. Erst so, wie eben ein junges Mädchen lieben kann. „Wenn i so eine reiche, reiche Gräfin wär und ein Schloß hätt' mit viele, viele Fenster und ein Stall voller Roß und der AndreasI wär so der Schloßhirt, dann thät t hinunter reiten auf die Weid, ganz in einem seidenen Gewand und einem Hut aus mit so lange Federn hinten abi. Dann saget t zum Hirt, halt zum Andreas!, komm einmal her schöner

Bub und laß di fragen, ob du nit mein Graf sein möchtest. Und dann müsset er hinten auffitzen aufn Roß, i nehmet schon immerling so große Rösser, und dann thätn wir zum Gschloß hinreitm. Da müsset«! sie dann Musik aufmachen und Bratler richten und halt Hochzeit müsset fein.' So schmückte sich daS Kind in seinem ersten Jahr der Liebe das Leben aus. Später wurde sie schon practischer rnd es wäre ihr schon viel lieber, der Andreas wäre so ein tüchtiger Bauern junge. Nicht gerade ein Kleinhäusler

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Der Burggräfler
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Seite 13 von 14
Datum: 04.12.1886
Umfang: 14
ist jedenfalls ein ausgezeichneter, den unsere Vorfahren gefaßt, dem größten kath. Helden Tirols, der die Fahne des Katholizis mus und Patriotismus hoch emporhielt, ein Monument zu setzen, das allen nachkommenden Geschlechtern sagen sollte: «Seht! so ehrt der Tiroler seine wackern Patrioten!' Ferner ist eS sehr treffend, daß man dem Andreas Hofer eine Kapelle als Monument setzte und zwar eine Kapelle, dem hlst. Herzen Jesu ge weiht, deßhalb nämlich, weil Hofer nicht blos ein tüchtiger Patriot

' an das gesammte Tiroleroolk zur Errichtung eines Hoferdenkmals am Sand, der Heimat Hafers in Passeier. Das Konnt« sagt in diesem Auf ruf, daß derselbe Geist, der Andreas Hofer be seelte, die Schützen Tirols und den Landsturm in den Jahren 1848, 1849, 1859 und 1866 anspornte, treu dem katholischen Glauben und dem Kaiser zu bleiben. Andreas Hofer habe nicht blos mit seinen Waffen, sondern dadurch gesiegt, daß er und die glaubenstreuen Tiroler in den Gefahren der Noth mit dem göttlichen Herzen Jesu einen Bund

geschlossen, den die Nachkommen zu wiederholtenmalen erneuerten. Deßhalb habe dieses Komitö bestimmt, weil im Jahre 1867 das hundertste Geburtsjahr deS Andreas Hofer falle, da er am 22. Nov. 1767 das Licht der Welt erblickte, ihm ein Monument zu errichten und deßwegen in seiner Heimat eine dem göttlichen Herzen Jesu geweihte Ka pelle zu bauen, wozu die Unterzeichneten an alle ihre Landsleute, dann an alle Patrioten in Oesterreichs weiten Marken die Bitte richten, dem gefertigten Komitö ihre Beiträge

zukommen zu lassen, damit dem „Manne von Tirol' ein würdiges Denkmal für alle Zeiten gesetzt werden könne'. ES läßt sich denken, daß ein derartiger Aufruf in allen Gauen des kaisertrenen Tirols den mächtigsten Nachhall fand. Das Konnt« arbeitete nun fleißig an der Durch führung seiner Pläne und gab sich alle Mühe, den Wünschen der Patrioten zu genügen. Selbst Seine Majestät der Kaiser und seine erlauchten Eltern empfingen huldvollst die Depu tation des „Andreas Hofer KomitäS', wobei Ihre kais. Hoheit

, die Frau Erzherzogin Sofie 50 fl. zu diesem Zwecke huldvollst spendete. Be reits am 1. Oktober 1867 erschien das in Meran vom „Komits der Hoserfeier' unter zeichnete „Programm' zu diesem Feste, wo rin eS heißt: „Der Gedanke, dem tirolischen Na- tionalhelden Andreas Hofer eine Festfeier zu seinem hundertjährigen Geburtsjahre zu veran stalten .... hat innerhalb und außerhalb deS Landes den lebhaftesten Anklang gefunden'. Das Komits bestimmt dann genau die Ordnung, worin, wie und wann diese erhebende

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Der Burggräfler
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Seite 13 von 14
Datum: 08.12.1886
Umfang: 14
, daß es mich im Innersten meiner Seele freute, die Heimat des Andreas Hofer betreten zu dür fen und das Wenige, was von ihm noch übrig ist. sehen zu können. Diesem Manne schulden wir einen sehr großen Dank. Man zeigte mir Hofer'S Kleidung und jenen denkwürdigen Brief, den dieser treue Patriot und heilige Mann un mittelbar vor seinem Tode an seinen geliebten Freund Herrn Pichler in Neumarkt schrieb und worin die denkwürdigen Worte stehen: „Ade, meine schnede Welt, so leicht kombt mir das sterben, daß mir nicht die Augen

naß werden.' Andere lleberbleibsel des Helden sind im Fer dinandrum in Innsbruck aufbewahrt und hoch geachtet. 3.1 Andreas Hofer soll uns Tirolern recht am Herzen liegen, wir sollten stolz sein, einen solchen Lands mann, einen so tapfern Pa trioten ;n haben und sollten diese unsere Freude überall :nch zeigen. ES sei mir deshalb auch gestattet, um die Begeisterung für Andreas Hofer unter dem Volke wachzurufen und die bereits vorhand-n« zu erhalten und zu kräftigen, be vor ich daS liebe Pajseier

verlasse, einige Züge auS dem Heldenleben des An drea« Hofer niederzuschreiben. Andreas Hofer wurde am 22. November 1767 als Sohn des Sandwirtes Josef Hofer geboren. Bereits in seinen Jugendjahren zeigte er unter seinen Al- terSgenosie» eine außergewöhnliche Kraft und großen patriotischen Eifer, wie er auch, 22 Jahre alt, im Jahre 1790 auf dem Landtage zu Innsbruck die Interessen des Landes muthig vertrat. Er verheiratete sich mit Anna Ladurner und führte mit ihr das Geschäft am Sand

, wo sich die Kernpatrioten PasseierS um Andreas oft versammelten, um sich über die mißliche Lage, die unglücklichen Zeiten zu besprechen und die nöthigen Beschlüsse zu fasse». Kaum war die französische Revolution auSgebrochen und hatte ihr unheilvolles Gift auf die Nachbarstaaten auS- gegossen, indem im Norden und Süden, im Osten und Westen der Krieg begann, als auch die Pas- seirer an der Spitze Andreas' sich rührten uub ui den Jahre» 1796—1805 für den geliebten Kaiser Franz männlich eintraten. Dar größte Unglück

geschrieben. „Die Braut' (das ist Tirol), hieß es darin, „harre des ersehnten Bräutigams (das ist Kaiser Franz); man möge kommen und sie von den lästigen Werbern befreien.' Bereits im Jänner 1809 reisten drei Kernpatrioten nach Wien, um sich mit Erzherzog Johann zu besprechen, nämlich: Peter Hueber, Gastwirth in Bruneck, Nes- fing, Kasvtier in Bozen und Andreas Ho fer, Wirth in Paffeier. Hofer war damals 42 Jahre alt. In der Bollkrast eines Mannes, mit seinem langen Barte, seinem kernhaften Äeußern

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Der Burggräfler
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Seite 10 von 16
Datum: 24.12.1886
Umfang: 16
des Andreas Hofer und der Student Sweth, welche auf das Geräusch der Soldaten aufwachten und nun gebunden wurden. HanS fing zu jammern an, worauf erst Andreas erwachte, heraustrat und mit donnernder Stimme sagte: „Seid ihr deutsch? Was wollt ihr?' ..Den Andreas Hofer. §snsral Karbons, general Karbons', schrieen sie. „Der bin ich', sprach er ruhig, „macht mit mir, was euere Pflicht ist, aber diese laßt gehen.' Nun wurde er gebunden. Jetzt trat sein Weib heran und bat unter Thrä nen für ihren Mann. Half

Etsch- thal, hinaus über die Grenzen Tirols nach — Mantua, wo Hofer am 5. Februar attkam. Während dieser Zeit eilte der edle Andreas Jl- mer aus Paffeier nach Wien, um die Freilas sung Hofer's zu erwirken, doch umsonst. Napo leon wollte jeder Einmischung Oesterreichs zu vorkommen und ließ deshalb das Verhör be schleunigen. Unter denen, welche das Verhör aufnahmen, waren sogar Einige, die ihn frei lassen wollten; doch sein Urtheil wurde von der napoleonischen Regierung in Mailand gefällt, das lautete

: „Binnen 24 Stunden soll Andreas Hofer hingerichtet werden.' Mit Ruhe und Fas sung hörte Hofer das Urtheil an, machte seine Rechnung mit seinem Gewissen, vertheilte all' sein Geld, das er noch hatte, schrieb einen letz ten Brief an seinen Freund Pichler in Neumarkt, worin die denkwürdigen Worte vorkommen: „Ade du schnede Welt, so leicht kombt mir das Ster ben, daß mir nicht die Augen naß werden.' Er läßt in diesem Briefe sein Weib, seine Kin der, die Paffeirer und alle Genossen herzlich grüßen

, man sieht einen Zug, geführt von einem Bataillon Grenadiere, die sich au der Bastei der' xortaeorss» aufstellten, Andreas Hofex, das Opfer,;steht,.in.der Mitte. Er steht hier zum letztenmal, „will stehen wie er stritt', gottergeben, kaisertreu und vaterlandsliebend. Die Augen läßt er sich nicht verbinden, nein, er will Alles noch sehen. Es beginut nun ein Schauspiel, das einen Stein rühren möchte. Hofer betet hier zum letztenmal, bringt ein Hoch auf Kaiser Franz aus und winkt den Soldaten

, selbst die umstehenden Soldaten wurden durch die Festigkeit dieses Mannes ge rührt. „Hofer ging', sagte sein Beichtvater, Probst Manifesti, ..als christlicher Held in den Tod und starb als unerschrockener Märtyrer.' Nach seinem Tode wurde nun die Leiche aufgebahrt und zahlreich war der Zudrang des Volkes, diesen Tiroler Helden wenigstens nach dem Tode zu sehen. Begraben wurde Andreas Hofer auf dem „alten Friedhose' im Garten des Pfarrers von S. Michele. Als die Nachricht von der Hin richtung Hofer's in unsere Gauen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.11.1889
Umfang: 8
Andreasl, wie kei ner weit um. Er verstand die Worte zu setzen und zusam menzuklauben so fein und Ausreden wußte er, wenn es ihm gleim ging, schon garans. „Gelt', sagte das Lieserl, „Du hast mi schon so auf richtig gern, daß schon eine kommen möcht, so schön wie der Maientag und so reich wie eine ganze Kirch voll Goldstücklen.' Das hatte sie einmal in einer Rittergeschichte gelesen. „Aber Lieserl, wie nur so reden kannst', antwortete Andreas. „I hab di so gern, Wic der Baum seine Acst, Wie der Himmel

seine Stern Bist mei' Lieb immer gwesl.' sang der Bursche leise. Dasselbe hatte er gestern der Krämer Anna gesungen. Aber mit der war es etwas anderes. Das war so viel eine Stolze und Andreas hatte gewettet, er wolle in acht Tagen zum Fensterln kommen bei ihr. Und die Wette mußte er gewinnen. Erstens that man ihn schon tüchtig auslachen, wenn er nicht zukäme und dann war die Krämerische schon ein bildsauberer Kerl. Aber einisteigen ins Fenster wollte er nicht, das gelobte er sich fest, so lang

. Wenn sie ihren Schatz oft zur Frömmigkeit aneisern wollte, entgegnete er lachend: „Geh, schau Lieserl, du betest so viel, daß i vermein, es reicht für uns alle zwei.' Der alte Stückler wußte um die Liebelei seines Sohnes mit der Försterischen und es war ihm just nicht zuwider. Die Wilderei, hoffte er, wird dadurch ein Ende nehmen, 's könnt doch einmal ein Unglück herauskommen. Wenn die Mutter des Andreas noch gelebt hätte, die würde sich an der Liebe ihres Sohnes, dem sie leider zu früh gestorben war, nur erfreut

haben. Das Lieserl war ein braves und frommes Mädchen und arbeitsam und fleißig vom frühen Morgen bis in die späte Nacht. Nur an der fast gar zu großen Frömmigkeit hätte gewiß auch sie etwas auszusetzen gehabt, denn das Mädl hatte Tage, an welchen sie das Knödlessen für eine große Sünde hielt und so oft eine Gais meckerte, ein Wunder vermuthete. Sie verfiel dann oft in eine förmliche Schwärmerei und wurde fast tiefsinnig. Der Vater des Lieserl schimpfte zwar im Wirthshaus den Andreas einen „Himmel-Herrgott-Kreuz

tenfelsburfchen', dem er schon einmal „ein Licht ausstecken' werde, wenn er ihn erwische „beim Gamsen'. Innerlich aber schmunzelte er über die Liebschaft und zwar aus zwei Gründen. Sein Lieserl wär schon recht gut untergebracht auf dem Stücklerhof und so zwei, drei Paar Strümpfe des alten Bauern mit den noch ältern Thalern war kein schlechte Sach. Und wenn dann Andreas einmal sein Schwiegersohn war und unterm Ehejoch und daheim die Wiege schwingen muß, wird er auch 's Wildern fein bleiben lassen. Der Förster

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 20.12.1883
Umfang: 10
. Ev.: Im 15. Jahre der Regierung. Luk. 3. Donnerstag 27. Dez. Johann, Apost. Freitag 28. Dez. Unschuldige Kinder. Samstag 29. Dez. Thomas, B. Nr. 51. An die «Leser und Areunde des „Andreas Loser'. Das alte Jahr geht auf die Neige und das neue Jahr steht vor der Thür. Es verlangt Einlaß und es wird hereinkommen, wir mögen wollen oder nidjt. Aber auch der »Andreas Hafers der mit dem Jahre 1884 in feinen VII. Jahrgang tritt, klopft hiemit an und ladet alle feine Freunde und Gesinnungsgenossen in Stadt und Land

zu recht zahlreicher Prärtnmera- tton ein. Warum der „Andreas Hofer' das thut? Ein fach darum, weil er vollkommen überzeugt ist, daß er eine hochwichtige Aufgabe hat. Wie schon fein Name sagt, steht er auf dem Standpunkt Alttyrols und wie unsere Ahnen festhielten an dem heiligen, katholischen Glauben, an dem angestammten Kaiserhaus und an den verbrieften Rechten des Landes, fo thut es auch der „Andreas Hofer'. Dabei ist er jedoch einem vernünftigen Fortschritt durchaus nicht abgeneigt

; nur dem sogenannten Fortschritt des Liberalismus huldigt er nicht, weil das kein Fortschritt, sondern, im Grunde genommen, ein Rückschritt — in's Heidenthum ist. — Es ist, um auch das zu fagen, dem „Andreas Hofer', wenn er im neuen Jahre um neue Freunde uno Leser wirbt, nicht darum zu thun, um, wie die Judenzeitungen, dabeiWeld zu machen; das geht schon deßhalb nicht, weil der „Andreas Hofer' so billig ist. Er will ledig lich seinen lieben Landsleuten nützen, sowohl dem Bürger- als auch dem Bauernstande

. Für Ge lehrte ist der „Andreas Hofer' nicht geschrieben, darum befleißt er sich einer einfachen, für Jedermann leicht verständlichen Sprache. Er bringt alle Nachrichten von einiger Wichtigkeit, besonders solche, die den Gewerbs- mann und den Bauer interesfiren und nimmt vor Allem Rücksicht auf das, was in Tyrol vorgeht, ohne dabei die Weltereigniffe aus den Augen zu lasten. Da der „Andreas Hofer' nur einmal in der Woche erscheint, so eignet er sich besonders für Solche, die nicht viel Zeit zum Zeitunglesen

haben und doch etwas von den Vorgängen in der Welt wisten möchten; da er zudem noch so überaus billig ist, fo ist seine Anschaffung auch den weniger Bemittelten möglich. Und gar wenn sich drei oder vier Leser zusammenthun, was ja oft geschieht und was anzurathen ist, fehlt die Ausrede, eine Zeitung zu halten sei zu theuer, voll ständig weg. Kurz der „Andreas Hofer' klopft LeimJahres- wcchsel wieder an die Thüre und er glaubt, ein Recht dazu zu haben. Er hofft entschieden auf Einlaß, weil er es herzlich gut mit Allen meint. Er hofft

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 07.07.1881
Umfang: 10
/ Sonntag 10. Juli. Amalra, I. Ev. „Bon der wahren Gerechtigkeit.' Matth. 5. IV ^»lkieu- j Montag 11. Juli. Pins I., P. Hildulf. Donnerstag 14. Juli. Bonaventura, B. L V . <3ui)i,yuuy. ^ n | nu ( eTi j Dienstag 12. Juli. Andreas von Rinn. Freitag 15. Juli. Heinrich, Kaiser. > Mittwoch 13. Juli. Anacletus. Eugen. SamStag 16. Juli. Faustin. Rainald. Nro. 27. Aefirede bei Gelegenheit der Hoferfeier, d. i. bei der Grundsteinlegung zur Herz-Jesu-Kapelle beim Sandwirthshause in Passeier. Gehalten

im Jahre 1867 vom Fürstbischof Vinzenz von Brixen. (Schluß.) Dritter Theil. Das Andenken des Andreas Hofer wird auf ewig in Segen sein! Warum wird der Name des Andreas Hofer immer gesegnet sein? Er wird es fein durch die Erinnerung an alle jene Tugenden, die den Andreas Hofer als Mann und Christen geziert haben. Der Kürze halber erwähne ich nur folgende: Der Name des Andreas Hofer wird auf ewig in Segen sein wegen seiner Rechtschaffenheit. Hofer war ein rechtschaffener Mann. In feinem Haufe lebte

die größte Ehre ist, welche Tyrol im Jahre 1809 errungen hat, nämlich daß kein Akt der Rache an den Ueberwundenen vorgekommen ist, und dies im Angesichte der eingeäscherten Ortschaften und der unmenschlichen Grausamkeiten, welche der Feind selbst gegen Wehrlose, und namentlich gegen gefangene Bauern ausgeübt hatte. — Das ist das Bild der Recht schaffenheit des Andreas Hofer. Der Name des Andreas Hofer wird auf ewig im Andenken und Segen sein ferners wegen feines reinen und glühenden Patriotismus

. Aber jetzt handelt es sich um die Vollendung. Halb ge than, ist nichts gechan.' So ernst war es ihm fiir Gott zu streiten. Ihm war es auch ernst mit dem Wahlspruche „für den Kaiser!' Wo gibt's ein Herz, das seinen Kaiser so liebt, wie Andreas Hofer seinen Kaiser Franz I. geliebt hat? Um alle Weitläufigkeit zu vermeiden , bitte ich euch, versetzt euch in den Festungsgraben von Mantua. Es ist der 20. Februar 1810. Da steht Andreas Hofer und die Exekutions-Mannschaft wartet schon, sein treues Herz zu durchbohren

.' Ja wohl selten hat ein Tyroler Herz sein Vaterland so geliebt, wie er es geliebt. Was er aber an ihm liebte, waren nicht die Berge und Felsen, die Wälder und Wiesen, nein, was ihm an unserem Lande vor allem gefiel, das war der Glaube und die Tugenden unserer Väter. Diesem reinen, diesem glühenden Patriotismus des Andreas Hofer ist es zuzuschreiben, daß er einen solchen Einfluß auf seine Landsleute im Krieg und Frieden ausgeübt und be hauptet hat. Um euch einm Begriff von diesem . Ein flüsse zu geben

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 12.03.1887
Umfang: 18
befinden sich: Dr. Heinrich Freih. v. Waldberg, Wien; Gräfin von Seilern, Wien; Arthur v. Baildon Briestwell, Lubic; Ritter gutsbesitzer O. Pfeiffer, Sachsen. (Ober-Postdirector Niederer v. Dachsberg) ist, auf einer Jnspicirungs- r ise begriffen, zu kurzem Aufenthalte in Meran angekommen. .... (AndreasH^f Die „Berl. Börsen Ztg.' bringt folgende Notiz: „Ein Urenkel von Andreas Hofer wird sich demnächst auf den weltbe'oeutenden Brettern versuchen, und zwar in einem von ihm selbst verfaßten Volksstück

: »Andreas Hofer, der Sandwirth von Pafseyer'. Der Anfang einer in Deutschland geplanten Tournee will derselbe in Berlin machen, wo mit dem Königstädtischen Theater die betreffen den Verhandlungen dahin ihren Abschluß fanden, daß das Stück schon in ca. 14 Tagen mit dem erwähnten Epigonen Andreas Hofers in der Es war im December. Jordan hatte bereits zweimal Sendungen, wie man sie damals mit dem Namen „Liebesgaben' bezeichnete, nach Frankreich gebracht. Er beneidete die Männer, die auf dem Schlachtfelde

, hatte ihm wohlgethan. 5^? hatte geklagt, daß er in seinem sehr schnell und spärlich eingerichteten Lazareth nicht so gut Titelrolle in Scene gehen wird.' Aus der Notiz ist nicht zu ersehen, wer von den männ-j lichen Nachkommen Andreas Hoscrs auf die in diesem Falle wohl lediglich spekulative Idee gekommen sein soll, als Dichter und Darsteller seines Urgroßvaters aufzutreten. Von den Ur enkeln Andreas HoferS leben zwei — Söhne Andreas Holzknechts — in Tirol, einer, Leopold Edler v. Hofer, in Wien. Weder

die ersteren noch der letztere haben, wie wir versichern können, das neueste Hoferdrama verbrochen.und so ist die Annahme Gewißheit, daß eS sich lediglich um einen Schwindel mit Hofers Namen handelt. Dafür spricht auch der Umstand, daß die „Tournee' nicht in einer Stadt Oesterreichs — und eS gibt keine, in der eS einer gelunge nen Dramatisirung der Schicksale des Sandwirths gegenüber an Interesse fehlen würde — sondern in Berlin begonnen wird, wohl nur deshalb, weil der angebliche Urenkel Andreas Hofers

in der Herzog Mein- hard- und Andreas Hoferstraße begonnen. (Passerleege.) Landescultur-Jngenieur Franz Neuner trifft am 15. d. behufs Errich tung der Passerleege hier ein. Als Sachver ständiger werden zugezogen die Herren v. Campt aus Nals und Reinthaler aus Algund. (Mr. SupPens.) Als einer der ge wandtesten Prestigiateure, die sich in Meran sehen ließen, haben wir in verschiedenen öffent lichen Vorstellungen Herrn Suppens kennen ge lernt. Herr Suppens ist nun durch ein Fuß leiden bis auf weiteres

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 10
Datum: 17.07.1888
Umfang: 10
Zweites Blatt der MeranerZeituna Nr. 85 vom 17. Juli 1888. 's Lettl-Änderte Eine Geschichte aus dem Ultnerthale. Von Carl Wolf. (Schluß.) ES waren nach diesem Tage einige Jahre verflossen, da stand unten am Hauptwege ein Hausen Burschen mit Blumen und Bändern auf dcn Hüten und höhnte auf den Andreas hin ein der, oanz der alten Sitte entgegen, nicht mit noch St. Pankraz wollte, um das in, Lana dei der Ziehung begonnene Saufgelage dort fortzusetzen. Sem Hut war ohne allen Schmuck. Nur ein kleines

Blümchen steckte neben der Los nummer Eins; die Agathe halte es ihm dort befestigt, die Augen voller Thränen. Sie werde, so versicherte sie ihm, den ganzen Tag unten im Kirchlein vor der „immerwährenden Hülse' knien und bete», daß ihr der Kaiser mcht ihr Liebstes nehme. waS sie auf der Welt habe. Andreas ließ seine Kameraden spötteln nnd schreien i still und in sich gekehrt, wanderte er seine! Weges. Es war ihm so schwer ums ^erz, nicht daß er Soldat werden sollte, sondern ein anderer banger Gedanke

stieg immer und immer wieder auf in seiner Seele. Er wußte nicht, wie ei kam. aber fortwährend mußte er der sonder baren Bitte gedenken, oie damals auf dem Heimwege von Lana Agathe in so leidenschaft licher Weise an ihn gerichtet. Da, als er an die Stelle kam. wo das ver witterte Kreuz am Wege steht, harrte Agathe schon lange seiner. Mit einem lauten Jubelschrei sprang sie ihm entgegen, blieb aber plötzlich filhen, als Andreas stumm seinen Hut herunter «ahm und die verhängnißvollc Nummer herzeigte

. Laut ausweinend sank sie an feine Brust, und der arme schlichte Andreas konnte kaum Worte genug finden, um sie zu trösten und zu beruhigen. Hand in Hand stiegen sie dann hin aus in ihre einsame Waldheimath, und da und dort traten die Leute aus den Hütten und sahen ihnen nach. Die Buben im Dörfchen aber jauchzten hell in die Luft hinaus: „Juhe, der Unteregger Andreas wird ein Jäger.' Und als es dann Abend wurde, saßen beide Familien im Waldbauerhofe und mitten unter ihnen ein Metzgersohn

die Sternlein so hell, und A goldener Schimmer über dem Haslinger Berge verkündete, daß bald der Mond herauf steigen werde. Da faßte Andreas seine Liebste w die Mitte und bog ihr Gesichtchen zu sich empor. »Wirst dn mich immer lieb behalten, Agathe, und mir treu sein, treu bis an das Ende?' wag es sich aus seiner von unerklärlicher Angst Meßten Brust hervor. . . Befremdend sah ihn Agathe an: „Treu sein,' l°gte sie, es denn etwas anderes, als treu M, wenn zwei sich lieb haben?' — — Im stattlichen Kirchdorfe

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