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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 26.04.1903
Umfang: 16
, die mir bisher unbekannt waren; meine Großmutter hat natürlich die Kunde nur aus der Verlustliste erfahren. Aber, bitte, Herr Sanitätsrath, möchten Sie mir nicht von Dornck er zählen? Bauten sie sich jene Villa als sie hier ankamen? „Nein, die gehörte eigenthümlich erst meinem Freunde Andreas Als Dvrniks hier freund- und heimathlos, wenn auch dank Frau Luisens Fürsorge nicht mittellos ankamen, kehrten sie im Wrrths- Haus zur „Goldenen Sonne" ein, wo ihnen der Wirth erzählte von der Villa

, die sich der polnische Graf Wlluczki vor dem Thor hatte bauen lassen, der eben gestorben sei, so daß es seiner Wittwe un heimlich in dem großen Hause allein war, und sie Mrether und Mitbewohner wünschte. Zu ihr ging Frau Dornik; was zwischen den beiden Frauen gesprochen, ist nie bekannt geworden. Andreas Mutter hat nie davon erzählt. Thatsache ist, daß Dorncks ein- zogen in die untern Räume der Billa, wo sich Franz Dornik als Justizbeamter einrichtete, nachdem er Anstellung gefunden bei dem hiesigen Gericht

, und eine innige Freundschaft die beiden Damen bis zu ihrem Tode verband. Ein Jahr später pflegte die Gräfin Frau Dornik, als dieselbe einem Knaben das Leben gab, sie hielt das Kind über die Taufe, dem man auf ihren Wunsch den Namen ihres verstorbenen Gatten Andreas gab, und der zwischen zwei Müttern aufwuchS. Als Franz Dornik 1813 in den Krieg zog, war Gräfin Mluczki die Stütze und der Trost seiner sorgenden, kargenden Gattin, ein Berhältniß, das erst der Tod Frau Dorniks löste. Der kleine Andreas fühlte

den Verlust der Mutter minder schwer, da die Gräfin ihm eine liebende, sorgende Mutter blieb. Nach absolvirtem Abiturientenexamen bezog Andreas die Universität Breslau, wo wir uns kennen lernten und uns bald eine innige Freundschaft verband, die noch einen festeren Kitt erhielt, als wir uns tn zwei Schwestern verliebten, die Töchter eines Professors, eine Liebe, dre vorläufig noch die Weihe des Geheimnisses umgab, da die Studenten noch nicht daran denken konnten, sich den eigenen Herd zu gründen Andreas

Dornik entschieden ab. Als Andreas seine Studien beendet, ging er nach Lenna zurück, um sich mit seinem Vater und seiner zweiten Mutter, wie er die Gräfin nannte, über seine Zukunft zu besprechen: er kam zu spät, um den letzten Händedruck der geliebten Frau zu empfangen, nur die Augen konnte er der mütterlichen Freundin noch zudrücken und verhindern, daß ferne Stiefmutter in den Räumen der Gräfin als Herrin austrat, für deren alleinige Erbin sie sich als Franz Dorniks Gattin hielt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 04.09.1954
Umfang: 12
Die K/NotmnuNG 9ee jtiegeMk Von Friedrich Feld Eine heitere Geschichte vom Igel und seinen Kindern 2. Fortsetzung „Gute Nacht und schwätzt mir nicht mehr im Bett! Umdrehen und schlafen — verstanden?“ sagte Irma. „Gute Nacht meine lieben Kinder!“ sagte Achilles gütig. Andreas und Ilse gingen in eine kleine Nebenhöhle und streckten sich auf einem Lager von trockenen Blättern aus. „Vater wird morgen also den ganzen Tag weg sein“, flüsterte Andreas. „Wenn wir nur herausfinden könnten

. Das ist alles. Ist doch ganz einfach!“ „Hm“, machte Ilse. „Wer könnte uns nur verraten, wo Vater die Seife ver steckt?“ Andreas dachte nach. „Am ehesten noch Lil, der Schmetterling“, sagte er nach einer Weile. „Der wird uns nicht helfen. Der hält zum Vater.“ „Ich weiß nicht“, sagte Andreas lang sam. „Wir können es ja versuchen. Ich könnte mir denken . . .“ Plötzlich ver stummte Andreas. „Was kannst du dir denken?“ fragte Ilse. „Ich kann mir denken, daß der Schmet terling eifersüchtig auf Vater

ist. Daß er nicht will, daß Vater auch fliegen kann, und deshalb . . .“ „Ruhig, Kinder!“ klang die Stimme der Mutter. „Nicht schwätzen!“ „Wir sind schon ganz ruhig, Mutter!“ rief Ilse. „Also, morgen früh — wir versuchen es“, flüsterte Andreas. „Abgemacht“, sagte Ilse so leise, daß man es kaum hören konnte. „Abgemacht“, bestätigte Andreas und drehte sich zur Wand. Als die Igelkinder am Morgen erwach ten, war Vater schon fortgegangen. Gleich nach dem Frühstück liefen sie vor die Höhle und suchten Lil. Es dauerte auch nicht lange

, da fanden sie den Schmetter ling, der auf einem Zweig saß und sich sonnte. „Guten Morgen, Lil“, rief Ilse fröhlich. „Guten Morgen, Kinder. So früh schon auf den Beinen?“ antwortete der Schmet terling. „Ja, wir sind aufgestanden, ehe die Sonne den Tau auftrinkt“, sagte Andreas. „Wozu braucht ihr denn den Tau. Kin der?“ fragte Lil. „Ja, das ist so eine Sache“, meinte An dreas. „Kannst du nicht — ich meine — könntest du nicht —“ Ilse kam ihrem Bruder zu Hilfe. „Wir meinen nämlich, es wäre sehr nett

von dir—“ „Wenn du uns sagen könntest“, setzte Andreas fort — und brach ab. Lil sah Andreas an, dann Ilse, dann wie der Andreas. „Was denn? Warum seid ihr so verlegen? Heraus damit! Was wollt ihr von mir wissen?“ „Wo Vater das Stück Seife versteckt hat“, sagte Andreas schnell. „So“, sagte Lil. „Daher weht der Wind. Und warum wollt ihr das wissen?“ „Weil wir Seifenblasen machen wollen“, gestand Ilse. „Das ist doch ein lustiges Sp'el, und wir haben den ganzen Tag i'wTits zu tun. Da dachten wir —“ „Euer Vater

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 25.01.1922
Umfang: 4
41.35; Mailand 22.40; Prag 9.90; Budapest 0.-74; Agram 1.70; Warschau 0.15; Wien 0.15; deutschösterreichisch« Noten 0.08. KZ M Sk'llWll. Bon Hans Rewald. Andreas tremolierte vor Erwartungsfieber. Er entdeckte im Atelier noch dies und jenes, das noch zu ordnen war, zu putzen, effektvoller zu arrangieren. Es fiel ihm ein, daß feit den Lola-Tagen keine Venus ihn so in Atem gehalten hatte, wie jetzt Frau Sybil. Welch erlesenes Kunstwerk der Natur! Nur eine solche Frau war imstande, ihn die ebenso

. . . Dieses Herzklopfen hatte er noch nie, noch nie. Oder doch! Doch, — damals, als Lola . Andreas schloß für Sekunden die Augen. Dann ging er öffnen. Frau Sybil hatte einen Zobelmantel an, den Andreas noch nicht kannte. Ueberdies stand sie als Silhouette gegen die Treppenbeleuch tung. Aber an ihrer anmutigen Kopfneigung erkannte er sie sofort, und an ihrem Aroma. Er küßte ihr die Hände, stumm und mit Hin gebung, geleitete sie ins Atelier, knipste eine weitere Flamme an und legte Stammeln in seine Stimme

, als er sagte: „Ich danke Ihnen, oh, ich danke Ihnen —!" „Bin ich nicht entzückend zu Ihnen?" sagte Sybil mit verschleier ter Stimme. „O, wie mein Herz hämmert! — Fühlen Sie." Und Andreas legte die Hand auf den Pelz und fühlte, wie ihr Herz hämmerte. „Auch sie hat dieses Herzklopfen, das so selten ist und so köstlich!" jubelte es in Andreas. „Sie liebt mich, o sie liebt mich. Wie schön sie ist, o wie schön sie ist, weich, kindhast, unaussprechbar blond und unaussprechbar weiblich. Jetzt, o Lola

, ist er verdunstet, dein zäher, rätselhafter Zauber! Mein Herz wartet nicht mehr auf dich. Jetzt betrügt dich mein Herzl" „Bin ich nicht entzückend zu Ihnen?" sagte Sybil. „Oh, wenn-Sie wüßten, wie gefährlich es ist, daß ich zu Ihnen komme! Wenn mein Mann , o Gott!" (Andreas fühlte seine Eitelkeit gestreichelt.) „Ich muß auch gleich wieder gehen. Ich wollte mir nur Ihr Atelier begucken." „Aber den Pelz werden Sie doch oblegen!" „Das ist ganz, ganz unmöglich!" sagte Sybil und ließ sich den Pelz abnehmen

. „Sie sind widerwärtig!" lächelte Sybil und kniff ihm ins Ohr. „Ich muß gleich, gleich wieder nach Haufe." Da wußte Andreas, daß sie sehr lange bleiben würde, und war glücklich. Wie war es nur möglich, daß er so beharrlich fasziniert gewesen war von Lola! Es gab doch viel schönere Frauen. Andreas dachte, ich Hab' es im Instinkt, ob eine Liaison kurz — oder lang- -fristig ist. Diese hier ist ewigkeitumwittert. Sybil wird mich durchs ganze Leben begleiten. Als Erlebnis zunächst, dann als Zustand, dann als Erinnerung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 18.09.1954
Umfang: 12
Samstag, 18. September 1954 Nr, m Sette 1 D\E K/NOEftZtttUNG Pee M-emis )-ei Von Friedrich Feld Eine heitere Geschichte vom Igel und seinen Kindern Fortsetzung) „Erinnerst du dich auch ganz genau?” wollte Andreas wissen. „Ja, wenn du daran zweifelst, daß ich mich genau erinnern kann, dann lassen wir es lieber bleiben“, sagte die Elster. Nun war Ilse an der Reihe, Erika zu be schwichtigen. „Nein, nein, liebe, gute Erika, niemand zweifelt daran, daß du ein gutes Gedächtnis hast. Wo ist die Eiche

?“ „Ich werde euch führen. Es ist nicht weit. Folgt mir!“ Und so machten sie sich auf den Weg: Erika flog voran, hinter ihr flog Lil, und nter ihnen trabten Andreas und Ilse über weige und Moos und Steine und ge bräunte Fichtennadeln und halbverfaulte Blätter, an Birken und Föhren vorüber und zwischen Tannen und Eschen hindurch, und die iiere des Waldes, die sie sahen, rissen die Augen auf und wußten nicht, was der seltsame Zug zu bedeuten hatte. Ein Hamster wollte ihnen folgen, aber Erika wandte sich um und bedeutete

an die Seife heran und roch an ihr und fand, daß sie einen angenehmen Duft ausströmte. Dann setzte er sich auf einen Zweig und harrte der Dinge, die da kommen sollten. „Wir müssen einen schönen, dicken Halm suchen“, sagte Andreas. „Und ein paar Tau tropfen.“ „Ich hole die Tautropfen!“ rief Ilse. Die Elster saß im Gezweige der Eiche und blickte den Schmetterling an. Der Schmetterling blinzelte ihr zu. Närrische Igelkinder, sagte dieser Blick. Sie werden es nie zustande bringen! Aber sie brachten es zustande

Andreas hatte zwei schöne Halme gefunden, und so begannen beide Igelkinder gleichzeitig, Sei fenblasen zu machen. Erst hing nur ein feuchtes Etwas am Ende des Halms, ein blinkender Tropfen, der zu Boden fiel, dann aber wurde aus dem Tropfen eine Kugel, die schillerte und flimmerte, und als sie zersprungen war, folgte ihr eine größere, buntere, und es dauerte nicht lange, da machten Andreas und Ilse um die Wette die herrlichsten Seifenblasen, die man sich vorstellen kann. „Wie das schillert

, wie das glitzert!“ rief Ilse mit leuchtenden Augen. „Bums — ge platzt! Schade! Ich mache noch ei re!“ „Ich habe unterdessen schon ein Dutzend gemacht“, sagte Andreas. „Nun beginne ich mein zweites Dutzend!“ „Ihr müßt aber etwas von der Seife übrig lassen“, meinte Lil. Euer Vater würde sehr unglücklich sein, wenn ihr die ganze Seife verbrauchtet.“ Da zuckte ein Blitz über den Himmel und der Donner rollte dumpf über den Wald hin. Erika reckte ihren Schnabel zu den dunklen Wolken auf und sagte: „Mir scheint

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 03.05.1903
Umfang: 16
. „Hier ist eine Thür, meine Herrschaften, bitte anzufassen und mir zu helfen, das Bild zu entfernen," rief ich. „Du, wenn das ginge," siel mir Andreas ins Wort, „so wäre es schon längst einmal beim Reinmachen heruntergenommen, aber wenn Du aufsteigen möchtest, könntest Du Dich überzeugen, daß dasselbe nicht an Haken, sondern in Oesen hängt, die fest in der Wand sitzen." „Nun, so bitte ich es zu halten," fuhr ich fort, „die Thür muß auf." Die Polizisten sprangen zu, hielten das Bild seitwärts, und ich stieß

nicht ohne Absicht gerade diese Stelle als Mündung desselben ausersehen, da der Aberglaube die Stätte gefeit, auf der der Ermordete Nachts umgehen soll. Der Raum war zu eng und unbehaglich zu einer Unterhaltung, wir machten daher, daß wir zurückkamen, und erst in Andreas Zimmer sagte der eine Polizist: „Herr Rechtsanwalt, die Spuren führen also doch nach außen, durch den Gang ist der Dieb hereingekommen, nicht von der Villa aus. Aber wer wußte um Geheimniß des Ganges, wer wußte, daß Ihr Geld hier unverschlossen

lag?" „Ersteres kann ich Ihnen nicht sagen," antwortete Andreas, „denn ich selbst habe von der Existenz dieses geheimen Ganges bis fetzt nichts gewußt, obgleich ich länger als zwei Dezennien in diesem Zimmer wohne, denn wer kommt anders als in außergewöhnlichen Fällen darauf, die Wände zu untersuchen. Auf die zweite Frage muß ich antworten: Fritz Lehmann. Er kam als ich eben abschließen wollte, und bat mich um einige Bogen Papier, da er eine Abschreibearbeit fertig

machen wollte, zu der ihm das Material ausgegangen sei; ich sah es wohl, mit welchen Blicken er das Geld betrachtete." „Er mußte doch aber annehmen," inquirirte der Polizist weiter, „daß Sie es über Nacht wieder verschließen würden; sah er, daß es liegen blieb?" „Allerdings," lautete Andreas' Antwort, „ich verließ das Zimmer unmittelbar nach ihm, und er sah noch im Speisesalon, wie ich die Eisenbarre vorlegte und zuschloß." „Nun, so führen Sie uns zu ihm." Dieser Parole folgten wir, ließen aber vorerst Andreas allein herein

zu ihm und blieben hinter der halb offen gebliebenen Thür stehen. „Was, Du liegst noch im Bett am Hellen, lichten Tage," hörten wir Andreas sagen, „wo hast Du Dich die Nacht Herumgetrieben?" „Ich ging gestern Abend nach Lenna," antwortete er, „und habe den Abend mit Freunden im Wnthshaus verbracht. Um elf Uhr trennten wir uns, nachdem wir viel Grog und Punsch getrunken, und bei der inner» Hitze empfand ich vorläufig die äußere Kälte nicht. Als ich nach Hause kam, konnte ich mich gar nicht wieder erwärmen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 14.07.1926
Umfang: 4
, 5.70 Jll* Clö Wien, I, Wollzeile 16. — Die mit einer Nummer versehenen Ankündigungen sind ent- Schweizer Franken oder 1.10 Dollar. — Die Bezugsgebühr, ist im vorhinein zahlbar. zeitliche Einschaltungen. — Postzeitungsliste Nr. 495. — Erscheint Mittwoch und Samstag. Wschenkalender: Dienst. 13. Juli Margareia, Mittw. 14. Juli Bonav., Donn. 16. Juli Apostel-T., Freit. 16. Juli Maria v. B.» Samst. 17. Juli Alerius, Sonnt. 18. Juli Friedrich, Mont. 19. Juli Aurelia vir knidiillnng des Andreas-BoJer

des Andreas-Hofer-Denkmales, eine ! Auszeichnung und ein Anziehungspunkt, den Kufstein nicht hoch genug einschätzen kann. Mit banger Sorge sah man noch am Vortage den trüben Himmel an. Jedoch in der Hauptsache wurde glücklicherweise das Fest nicht durch schlechtes Wetter beeinträchtigt. Im Zeichen Andreas Hofers! Dies war das Um und Auf, der gesamte Inhalt des Tages läßt sich mit diesem Worte kurz zusammenfassen. Andreas ? Hofer ist unserem Volke in einer Weise nähergerückt worden, wie es schon seit

Weise. Wo es gilt, Andreas Hofer zu ehren, da strömt das ganze Volk von nah und fern zusammen. Eine seltene, erfreuliche Einmütigkeit in der Teilnahme aller Kreise und Orte herrschte. Insbesondere haben auch unsere Nachbarn im lieben Vayerland gezeigt, daß Tirol für sie kein leerer Name und daß ihnen An dreas Hofer wert ist, in hellen Scharen auszurücken, die Mühen langer Reise nicht zu scheuen, um sich mit den Tirolern im Geiste des Volkshelden brü derlich zu vereinigen. Die Tiroler wissen dem stam

und auf der Bühne das vom Mädchenhort unter Leitung der Frau Zoll amtmann Marstaller und unter Mitwirkung der Frauen Pirchmoser und Seethaler prächtig gestellte Bild „Südtirol" erschien, welches auf die Zuschauer großen Eindruck machte. Das gleiche gilt von den schönen lebenden Bildern aus dem Leben und Ster ben Andreas Hofers, welche der Volkstrachten-Er- haltungsverein „D^Koasara" in seiner unübertrof fenen Art stellte. Die Liedertafel trug den großen Chor „Tiroler Adler" und weitere vaterländische Lieder

Südtirols vor Augen, im Rahmen einer Szene, die sich in einer deutschen Eeheimschule abspielt. Der junge Lehrer (R. Eeg- gerle) wurde des Landes verwiesen, weil er gegen den Willen der Behörde deutschen Unterricht er teilt hat. Mit bewegten Worten nimmt er von den Schülern Abschied, nicht ohne sie zu treuem Aus halten in deutscher Sitte und Art ermutigt zu ha ben. Die Schüler versprechen ihm dies feierlich und singen angesichts des bekränzten Andreas-Hoferbildes das Südtiroler Trutzlied. Da erscheinen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 16 von 18
Datum: 16.12.1899
Umfang: 18
Zuständigkeits- Gemeinde u © Name des Assentirten -Z g; 'S s H & H c cß s Gries i. Sellr. 245 1878 Baumann Hermann 1 68 1877 Haider Fridolin i 236 Haider Andreas i 308 Baumann Josef l 443 1876 Baumann Franz 1 Grinzens 166 1878 Brecher Johann i Hölting 6 Süß Emerich 1 31 Krug Johann Josef 1 44 Maurer Rudolf 1 51 Heiß Alois 1 68 Nairz Karl ■ 1 77 Hatzl Andreas 1 109 Fröhlich Peter i 143 Heiß Simon 1 148 Tusch Alois 1 155 Mair Anton i 191 Mayr Anton 1 193 Dollinger Rudolf 1 207 Hechenblaickner

Brantner Johann 1 Mutters 108 Schlögl Rudolf 1 139 Markt Franz 1 1 211 Psurtscheller Josef 1 ■ 1 1877 Siller Josef l Rätters 75 1878 Stern Michael 1 144 Pittl Johann l 226 „ Gastl Heinrich i Patsch 26 „ Haller Andreas 1 257 1876 Lindenthaler Johann 1 Sellrain 186 1878 Schrott Albert 1 311 Praxmarer Josef 1 322 Kapferer Josef 1 345 Wegscheider Fr. Seraf. 1 217 1877 Gruder Gottfried |i 143 1876 Jordan Anton 1 177 Haßlwanter Gottfried 1 359 Obermair Alois 1 Völs 11 1878 Flungee Balthasar i 252 Mair Josef

Alois 1 Willen 64 Mair Robert 1 92 Neuner Franz Josef 1 137 Mair Josef l 156 Freiseisen Josef 1 157 Erlacher Max .Martin 1 369 Haller Karl l " 302 1877 Rösch Franz i Zuständigkeits- Gemeinde <5 Jj Name des Assentirien -Z Jä 5 £ 'S K & £ e K & Gerichtsb. Diieders: Ellbögen i 1878 Spörr Josef 1 104 Lener Georg I Ers.-Res. d. H. übersetzt 218 Raith Andreas 1 258 Taxer Johann Paul 1 385 Mair Benedikt Josef 1 Fulpmes 1807,, Schmid Franz Josef 1 194 Atzinger Vinzenz 1 267 Hupfaaf Josef 1 227 1876 Joidan

Balthasar 1 Mi ders 289 1878 Posch Johann 1 2917° Kapferer Franz Anton 1 346 Saxer Johann 1 95 1877 Reinisch Joh. Andreas 1 162 1876 Baumann Michael 1 Neustift 71 1878 Haas Heinrich 1 200 Danler Franz 1 213 Holzknecht Johann 1 272 Psurtscheller Franz 1 283 Salchner Andreas 1 347 Rocker Albuin 1 Ers.-Res. d. Ldw. übers. 3 1877 Danler Kassian 1 136 Siller Franz 1 417 Kindl Wilhelm 1 67 1876 Rimml Peter 1 250*7 „ Jaist Josef 1 Schönberg 97 1878 Brandauer Josef 1 202 Gleinser Johann 1 Telfes 62 Meir

Gottfried Josef 1 266 1877 Haas Josef 1 „ 194 1876 Kößler Franz 1 Ger.-Bez. Steinach:. Matrei 285 1878 Rocker Alfons 1 161 1877 Rapp Kleinens 1 Mühlbachl 224 1878 Tachser Alois 1 478 1876 Stolz 1 Navis 217 1878 Hilber Johann 1 „ 362 Taxer Johann 1 Ers.-Res d. Ldw. übers. 23 1877 Eppensteiner Josef 1 Obernberg 7 1878 Salchner Johann 1 359 „ Nagele Alois 1 Pfon Z 167 „ Mair Peter 1 393 „ Huber Ludwig 1 77 1876 Jenewein Jakob 1 Schmirn 35 1878 Plattner Andreas 1 379 Mader Johann 1 380 Stand Johann 1 292

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 14 von 16
Datum: 03.01.1904
Umfang: 16
„So gut, wie Sie mir stets gefallen haben!" antwortete er, nicht gerade sehr feurig. Bianca verzog das Gesicht. Nur „gut" gefiel sie ihm, das war ja ein sehr lauer Ausdruck, — oh, sie war andere gewöhnt, „entzückend", „himmlisch" nannte man sie, und Leutnant von Miller war besonders groß in solchen Ga» lanterien! Und gerade von Andreas, dem alten Kameraden, hatte sie ein Extralob erwartet! So begann das Wiedersehen mit einem Mißklang. Sie trafen ja oft zusammen, aber die alte Harmonie stellte

sich nicht wieder du, zumal Andreas, seinem Borsatze, Blanca ganz freie Hand zu lassen, getreu, sich absichtlich fernhielt. * * * Sylvester war unter sotanen Umständen herangenaht. Da begann ein leises Hoffen sich in feiner Seele zu regen. Heule, wo das alte Jahr abschloß und ein neues anstng und die Sylvesterfeier doch einen jeden Menschen nachdenklich und ernst machte, mußte da nicht auch Blanca heute # dran denken, wie sie und Andreas stets gut Freund gewesen und sich immer Hand in Hand ein Glückauf zum Jahres wechsel

gewünscht? Ganz so, wie Andreas es ahnte, hatte auch auch Blanca wirklich nachgedacht und war ihrerseits zu der Einsicht ge langt, daß ihr im Grunde doch sehr viel fehle. Aller Bewunderung hatte sie, — einer aber, und eben der, von dem sie's am liebsten gesehen, hielt sich ihr fern, und gerade dieses Gleichgültigscheinen hatte ihr doch gezeigt, wie sehr sie an ihm hinge, daß sie ihn — liebe! Sylvesterabend! Unter der Gästeschar hatte Blanca nun endlich den Gesuchten entdeckt, Andreas — und da schaute

sie ihn an so lächelnd und hold, daß er erstaunten Blickes in ihren Zügen forschte, ob die Freundlichkeit echt sei oder nur eine kleine Fopperei einleite. Aber die Maske schien Natur. Nun aber wollte Andreas auch den Moment nutzen und sich Blanca sichern zu traulicher Aussprache. „Dürfte ich fragen, ob Sie bereits zu Tisch engagiert sind?" „Noch nicht, aber ich denke — Sie wissen, Leutnant von Miller war in letzter Zeit meistens mein Tischherr — vielleicht hat er auch heute die Absicht —" Ja, der Hieb saß. „Wohl

sie ihn an. „Und was haben Sie getan, Andreas, um diese Gunst zu verdienen? Sie haben mir nicht mal eine Blume verehrt. — Doch es sei — trotzdem Herr von Miller galanter ist!" „Blanca, liebe Blauca, ich wußte ja nicht, ob Ihnen etwas daran lag, aber ich hole es nach — das alte Jahr ist aus, ein neues kommt. Da kann auch der Mensch neu werden!" Es war kurz vor zwölf Uhr, als man von der Tafel aufstand; denn den Mitternachtsmoment wollte man im Salon erwarten und dort das Mahl mit Sylvesterpunsch beschließen. „Kommen Sie, Blanca

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 25.09.1954
Umfang: 12
Samstag, 25. September 1554 .% -»» Seite l D\e K/Notmnt/Hc Vet fließende l$d Von Fnodrich FaJd iln» haiters Qasoh chte vom Igel und seinen Kindern ( 5 . Fortsetzung) „Ich glaube, der Regen ist vorüber“, sagte Andreas. Er streckte eine Vorder pfote aus der Höhle. „Ja, nur noch ein paar Tropfen. Wir können es wagen.“ „Komm, wir wollen sehen, wie es um die Seife steht.“ Aber so eifrig sie auch suchten, es war keine Seife zu sehen. „Wo ist sie denn?“ rief Andreas aufgeregt. „Ich kann sie über haupt

nicht mehr finden!“ „Sie muß hier gelegen sein, neben die sem Stein“, stellte Ilse fest. „Ja, hier war es — ich kann noch den Geruch verspüren, ganz fein. “ „Was wird Vater dazu sagen!“ jammerte Andreas. „Was machen wir nur?“ Da klang die Stimme Erikas von einem Ast. „Nun, seid ihr recht naß geworden?“ „Erika, die Seife ist fort!“ rief Ilse ver zweifelt. „Gut!“ jubelte Erika. „Da wird niemand mehr in sie hineinbeißen. Scheußlich schmeckt diese Seife, glaubt mir.“ Da kam auch Lil daher, freudig mit sei

nen bunten Flügeln flatternd. „Nun, wie habt ihr das Gewitter überstanden?“ „Die Seife ist verschwunden“, berichtete Andreas. „Gut“, meinte Lil. „Da werde ich mehi Platz haben in der Luft.“ „Ihr denkt alle nur an euch selber“, sagte Ilse. „Aber was wird Vater sagen!“ Und mit weinerlicher Stimme wiederholte sie: „Was wird Vater sagen!“ Die Sonne stand schon tief, als sie wie der aus den Wolken hervorkam, es wai Zeit, nach Hause zu gehen. Es war ein sehr trauriger Heimweg, weder Andreas noch Ilse

beschaffen“, sagte Andreas voll Selbstver trauen. Achilles schüttelte den Kopf. „Wie wollt ihr das denn anstellen?“ „Laß das unsere Sache sein. Vater. Wir werden einen Weg finden“, beteuerte Ilse. „Das wird nicht leicht fallen, Kinder. Nein, ich habe keine Hoffnung mehr. Wie schön waren doch die Seifenblasen! Rot und grün und violett und rund und wenn sie zerstoben, war es, als fiele ein feiner, farbiger Regen! Ich werde diese bunte Herrlichkeit nie wieder schauen!“ . Da stemmte Irma ihre Vorderpfoten

alle schlafen und macht euch keine Sorgen. Ich stehe morgen mit dem ersten Sonnenstrahl auf und fange euch ein Früh stück.“ Ilse und Andreas schliefen nicht gut in dieser Nacht; es war ihnen, als hörten sie ihren Vater nebenan stöhnen und im Schlafe sprechen. „Wie schön, wie bunt, wie herrlich“, klang es. Es war klar: Vater träumte von Seifenblasen. Am frühen Mor gen ging er fort und kam bald mit einer fetten Maus zurück, aber er aß keinen Bis sen. Er saß mit gesenkten Augen da und sprach kein Wort

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 16.02.1913
Umfang: 12
zufolge nichts anderes geschehen, als daß angeblich die Apparate der Jesuiten mit Siegeln versehen wurden. Von Interesse sind nun die Äus- Andreas nickte lebhaft. „Freilich, freilich — sie glaubten, ich sei verrückt und brachten mich her aus die Klinik" und er lächelte voll milder Würde. „Ja, meinen Sie nicht vielleicht, daß Ihnen die Menschen übel gesinnt sind, und daß man Sie nur aus Bosheit zu uns gebracht hat?" Andreas schüttelte voll Milde sein Haupt: „Nein, nein, Herr Professor! Die Menschen

sind ja nicht erleuchtet, sie sind ja blind gegen die Gnade des Herrn. Der Herr sagt: Tuet Gutes Euren Feinden und liebet jene, die Euch hassen! Selig sind die Verfolgten und die Bedrückten, denn ihrer ist das Himmelreich. Die Wege des Herrn sind wunderbar." „Nun schön, Herr Kirchner, es ist ja sehr gut, daß Sie von den Menschen nicht schlecht denken. Aber wie stellen Sie sich das vor, wenn Sie wieder von uns fortgehen? Werden Sie wieder auf der Straße zu predigen anfangen?" Andreas nickte freundlich: „Gewiß, Herr

Profes sor! Denn Gott der Herr sagt: Gehet hinaus und lehret alle Völker der Erde, damit sie eingehen in das Himmelreich. Jene, denen die Gabe der Er leuchtung gegeben ist, dürfen nicht zaudern, sondern müssen die Lehre des ewigen Heiles bekennen und verbreiten, wie Gott der Herr es befohlen hat." „Aber bedenken Sie nur, Herr Kirchner," mahnte der Professor freundlich, „man wird Sie wieder fest nehmen und zu uns zurückbringen -- und endlich wird man Sie gar nicht mehr fortlassen wollen." Andreas

den Jesuiten bei der Errichtung ihrer Station mit Rat und Tat an die Hand ging, aber eben so richtig ist es, daß die ehrlichen, objektiv denkenden, und nach echt deutschen Grundsätzen der Förderung der Wissenschaft alles aufopfernden Gelehrten den je suitischen Hochstaplern gründlich hineingefallen sind. „Sie haben ja auch einmal gesagt, daß Sie oben auf dem Monde waren?" „Gewiß, gewiß!" nickte Andreas eifrig, „die Macht des Herrn reicht über alle Welt und die Gestirne, und wir Auserlesenen kennen

nicht die Schranken des Raumes, wenn wir ausziehen, um die Gnade des Herrn zu verkünden." Dann durfte Andreas Kirchner gehen. Er gab dem Professor mit einer Verbeugung die Hand und nickte freundlich gegen das Auditorium. Er ging mit si cherem Schritt, hocherhobenen Hauptes und grüßte an der Türe noch einmal freundlich in den Saal zurück. Der Professor erklärte mit kurzen Worten den Fall: Paranoia auf der Basis religiöser Wahnvorstel lungen. Bemerkenswert das Geschick, mit welchem religiöse Zitate in logischem

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Der Oberländer
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Seite 2 von 12
Datum: 31.01.1930
Umfang: 12
in erster Linie und die zurück- Sparkasse Imst. erkoren. In einem seiner letzten Briese an seinen Bruder Johann in Sams äußerte er sich einmal: „Jetzt bin ich schon 25 Jahre Bürgermeister und noch wollen sie mich nicht loslassen". Joses Grüner starb zu Albertville im Jahre 1894. Sein Hohn studierte die Liechte und wurde später Liichter in Savojen. Eine Base Andreas Grüners, Anna Grüner, erreichte das hohe Alter von 90 Jahren. Mit 80 Jahren schrieb sie noch Briefe, was sonst bei den Bauersleuten damals

nicht oft vorkam. Anna Maria Thurner, die Großmutter An dreas', verstand sich besonders gut aus die Koch kunst. In vielen Städten hatte sie bei vornehmen Familien gedient. Die Bäuerinnen der Amgebung baten sie oft, ihnen an Festtagen Kochen zu Helsen. III. Kurzer Lebenslauf Andreas Grüners. Andreas Grüners Geburtshaus war in der Lehmgrube; doch heute steht es nicht mehr. In seiner Jugend mußte Andreas mehr Körperlich arbeiten, als in die Schule gehen. Er wuchs unter steter Bauernarbeit daheim heran

, bis er als Bursch von 20 Jahren im Frühling des Jahres 1806*) das erstemal von daheim fort über den Arlberg in die Schweiz zog. Diese Lleise machte er aus Schusters Äappen. Dort arbeitete er während der Sommermonate als Maurer. Vier mal wanderte er so in die Schweiz.**) Swei Sommer war er in Königsfeld***) beschäftigt. Dann arbeitete er in Schaffhausen am L7heine und in Aarau an der Aare. Auf diesen Wanderungen *) Im selben Jahre war auch Losung für das Militär. Doch Andreas Grüner zog dabei eine hohe Nummer

[79] und ging deshalb frei. Auch bei einer späteren Losung ging er frei. **) Früher war es nicht so wie heute, daß man einen Paß brauchte. Damals genügte der Heimatschein. ***> In dieser Ortschaft wurde damals eine Irren anstalt gebaut, bei der auch Andreas mitarbeitete. Es seien bei diesem Baue etwa 200 Arbeiter angestellt ge wesen. lernte Andreas die Gebräuche und Sitten anderer Menschen Kennen, für die er sich auch am meisten interessierte. Im Jahre 1871*) aber blieb er daheim. Seit

dort ist er auch nicht mehr so weit herumgekom men in der Welt; denn seine Lebensbahn schlug nun eine ganz neue Richtung ein. Er übernahm die Meßnerei der Samjer Pfarrkirche. Dieses Amt besorgte er 40 Jahre lang treu und ge wissenhaft und legte es im Jahre 1911**) nieder. Als er den Meßnerdienst antrat, heiratete er auch und zwar mit der ehrsamen Jungfrau Kreszenz Prantauer. Frau Kreszenz war im Jahre 1846 zu Sams geboren. Sie lebte nur 7 Jahre mit Andreas. Nach einem geduldig ertragenen Leiden entschlief sie im Jahre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 11.09.1954
Umfang: 12
Samstag, tt. September 1954 Nr. 210 Seite 7 D\S K/NOEftZfelf UNG n Fortsetzung) Der Schmetterling flog von seinem Ast und setzte sich zwischen die Igelkinder auf den Waldboden. Ilse und Andreas nah men je ein großes Blatt und fächelten, so schnell sie nur konnten. „Ist dir nun bes ser?“ fragten sie. „Ja, viel, viel besser“, antwortete Lil. „Ich hab’s!“ ,.Wo ist der Baum?“ fragte Ilse schnell. „Das habe ich noch nicht“, meinte r ler Schmetterling. „Aber ich erinnere mich, daß Erika auf dem Baum

saß.“ „Erika, die Elster?“ meinte Andreas. „Die Elster“, nickte der Schmetterling. „Wo ist sie? Wir müssen sie fragen“, meinte Ilse. „Die schläft wahrscheinlich noch“, ent- gegnete Lil „Dann werden wir sie wecken“, ent schied Andreas. Er stellte sich auf die Hin terbeine, legte die Vorderpfoten ans Maul und rief laut in den Wald: „Erika! Erika!** „Hört nicht“, sagte Lil, als keine Ant wort kam Da richtete auch Ilse sich auf, und die beiden Igelkinder riefen gleichzeitig in alle Richtungen: „Erika

Schnabel gehabt! Nie wieder! Nie wieder! Ich will das Ding nie wieder sehen!“ „Du brauchst es auch nicht zu sehen, Erika“, sagte Andreas begütigend. „Wir wollen von dir nur, daß du uns sagst, auf welchem Baum du gestern saßest als Lil vorüberflog.“ „Baum? ist der ganze Baum aus Seife? Und ich habe es nicht gemerkt?“ sagte Erika schaudernd. benützt, wenn er Seifenblasen macht“, er klärte Ilse. Erika hob den Schnabel hoch und schloß die Augen halb. „Seife“, sagte sie verächt lich. „Ihr meint das seltsame

, schlüpfrige Ding, rosarot und rund, das so scheußlich schmeckt?“ „Was, du kennst es?“ fragte. Andreas. „Natürlich! Ich habe es doch zuerst ge sehen! Ich beobachtete die Menschen, die am Waldrand lagerten, und als sie fortgin gen, sah ich es im Grase liegen! Ich flog hin und biß hinein — o war das scheuß lich! Ich habe in meinem ganzen Leben nie o scheußlichen Geschmack im „Unsinn!“ meinte Ilse. „Vater hat die Seife unter dem Baum vergraben. Deshalb wollen wir wissen, welcher Baum es war.“ „Welcher Baum

?“ wiederholte Erika und blickte zum Himmel auf. „Wie soll ich das noc!i wissen? Es gibt so viele Bäume im Wald.“ „Versuche doch, dich zu erinnern!“ bat Andreas. „Glaubt ihr, ich schreibe mir auf, auf welchem Baum ich sitze? Und was geht das euch an?“ Erika wurde zornig. „Ich kann auf jedem Baum im Waid sitzen, wo es mir gefällt und wann es mir gefällt und solange es mir gefällt — und niemand hat ein Recht —“ „Schon gut, Erika . warf der Schmetter ling ein. „Rege dich nicht auf!“ „Wenn du uns hilfst

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 29.08.1941
Umfang: 4
vor wie nie zuvor. (Fortsetzung folgt.) Die kiepfel in Nachbars Garten Skizze von Bernhard Faust Nachbarsleute sehen es immer gern, wenn ihre Kinder zu sammen heiraten, und Grete und Andreas waren solche Nach barskinder. Aber nein, Grete wollte nicht, die Freundschaft ging aus dem Leim, Andreas kam zum Militär, und Grete fand einen anderen Freund. Nur wenn Andreas auf Urlaub war, hörte er, mit dem Nachbar am Gartenzaun im Gespräch, zuweilen etwas von seiner Jugendfreundin. Doch diesmal hatte Gretes Vater

etwas anderes auf dem Herzen, und er freute sich schon lange auf dieses Gespräch. „Andreas", sagte er und zeigte auf einen Apfelbaum in der Nähe, „da ist mein Boskoop, noch jung und blüht wie verrückt jedes Jahr, aber noch nie hat er Aepfel getragen." Wehmut und Zorn stritten in seinem Blick, und Andreas, der als Gärtner die Bäume liebte, beruhigte den Nachbar, damit er den Baum nicht als faulen Gesellen tadelte und wo möglich ansägte. „Ihm fehlt die Ergänzung", erklärte er, „der Kamerad sozusagen, denn Apfelbäume

werden von an deren Sorten befruchtet. Vermutlich gibt es hier nur schwache Pollenträger, die keine Hilfe gewähren, und ich werde einen starken Pollenbaum anpflanzen, Baumanns Renette meinet wegen, damit er fruchtbar wird." Während ihres Gesprächs kam Grete hinzu, sie begrüßte Andreas. Ja, ja, nichts Rechtes, nur lauwarme Worte. „Uebrigens, Vater, zum Mittagessen!" „Erst will ich die Sache mit dem Boskoop in Ordnung bringen. Du meinst also, Andreas, es liegt an den Nachbar bäumen?" „Wie gesagt

." So und so, und Andreas erklärte es auch Grete. Sie lachte ihm ins Gesicht. „Da können wir lange warten!" „Geduld! . . ." Und mahnend hob er die Rechte. „Müssen wir Menschen nicht auch Geduld haben, bis wir den rechten Kameraden finden?" So eine Frechheit! Aber na, sie ließ es sich nicht anmer ken. Zum Glück konnte sie ihm einige Tage später ein Kärt chen senden, worauf sie ihm ihre Verlobung mitteilte. Bevor er einrückte, pflanzte Andreas Baumanns Renette an den Gartenzaun, ein hübsches Stämmchen, das vielleicht

. „Sie paßten nicht zusammen", sagte ihr Vater. „Es war ein älterer Mann, alles in Ordnung, aber schon erwachsene Kinder. Nein, Staat damit ist keiner zu machen, und man schämt sich ordentlich vor dir." „Ach was! Und viele Grüße an Grete." Aber Andreas sah sie auf diesem Urlaub nicht, sie hatte auswärts Stellung angenommen. Als er sich von ihrem Vater verabschiedete, sagte der Nachbar: „Hast du schon ge sehen? Deine Renette trägt." „Nein, er hatte nichts gesehen, er war nicht mehr in den Garten gekommen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 12 von 16
Datum: 01.01.1905
Umfang: 16
»Bf sowie alle Ich empfehle als besonders vorteilhaftes Futtermittel beste «ngar. Leinkuchen und feinstes Leinkuchenwehl, anderen Futter-Artikel. Andreas 3508-2 ofer> Aufskein. empfiehlt 3496 1 Angnilotti (marinierter Aalfisch), russische Sardinen, Delikateß - Roll möpse u.j Bismarck - Heringe, holl. Vollheringe, holl. Rohetzbücklinge, Salz-Sardellen, Sardinen in Oel, marinierte Sardellenschnitte u. Ringe, Thunfische, Prinzeß - Hummern, rufi. Caviar, Anchovis-Pasta in feinsten Qualitäten

. Andreas Hofer, Kufstein. '« «4p «4p »4p e)4p «i4p «)4p «,4p -,4p -,4p -i'f'p -i'f'p ^p ^ ri\ rn rn ri\ rn rn rn rn rn rn rn m / -6v/'0v ^ jrcr r "T vi ' iHH 333 >2 Z o o o « in «J? oö «ar »o EEEE I a C L» 'S -2 •° o Q. ca Neue Freie Presse in einzelnen Blättern (Morgenblatt 16 b, Abenddlatl 10 d) erhältlich im papirrgesedäft kcl.Lippott. 4 Wirtshaus-Block liefert billigst Ed Lippott, Kufstein. Schöne Wohnung bestehend aus 5 Zimmern, Küche und Badezimmer u. 3 Kammern, eventuell 2 Wohnungen mit 3 bezw

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 16.02.1913
Umfang: 12
auf der weiten Strecke von Wien bis an den äußersten Süden der Monar chie förderten nun ein unerhörtes und einzig da stehendes Tatsachenmaterial zu Tage. Im Herzen Ein Narr. Von H. von Hay. „Ich war auch ein Bohr", sagte Andreas Kirchner und blickte mit seinen großen, sanften Augen un befangen auf die vielen Studenten im Hörsaal. „Was ist das, ein Bohr? Erzählen Sie uns nur!" ermunterte der Professor. „Nun ich war ein Bohr. — Ich habe Wege durch die finsteren Berge gebohrt, um sie der Gnade Got tes

zu erleuchten", meinte Andreas mit schwärmeri schem Blick. „Ja, aber wenn Sie Tnnnele gebohrt haben, ^da brauchen Sie doch Maschinen! Woher hatten Sic denn diese?" Andreas blickte mit einem unsäglich mitleidigen Lächeln auf den Professor: „Das kann ich Ihnen nicht erklären, — erst wenn der Geist der Erleuchtung über Sie gekommen ist, werden Sie es verstehen. Der Herr hat gesagt: Ihr werdet Berge versetzen durch die Stärke Eures Glaubens. — Ich war ein Bohr und habe die Berge erleuchtet mit der Gnade

des Herrn. Die Gnade des Herrn ist über mich ge kommen, und ich werde die Menschen führen zum ewigen Leben." — „Nun gut Herr Kirchner! Sagen Sie uns einmal, erinnern Sie sich wie diese Erleuchtung über Sie ge kommen ist?" Andreas lächelte. „Viele sind berufen, Wenige aber auserwählt. Die Gnade des Herrn kam über mich, um die Menschen zu retten." — „Ja, Sie glaubten Ihrem Heimatsdorfe drohe eine der Landeshauptstadt der Steiermark, mitten in Graz, wurde die geheime Station entdeckt und zwar — die Leser

da nicht dem beschränktesten Kopfe blitzartig der innere Zusammenhang dieser Tatsachen in er- große Gefahr, weil die Menschen so schlecht seien. Nicht wahr?" Andreas sah weit in die Ferne uitb nickte freund lich: „Schwefel und Feuer floß über Sodoina und Gomorrha, als der Herr cs bestrafte. "Aber die Gnade des Herrn hat mich auserwählt, um die Menschheit zu erleuchten. Kehret um von der Bahn des Lasters, denn selig sind die Gerechten und ihrer ist das Himmelreich. Und es wird der Tag kommen, da der Herr

durch mich die Welt erleuchtet, und Segen kommen wird über die Geschlechter. Ihr werdet alle teilhaftig werden der ewigen Gnade und werdet gerettet werden aus der Finsternis der Verirrung." Andreas hatte sich gegen das Auditorium gewen det. Er sprach lächelnd, voll Sanftmut aber mit eindringlicher Stimme und erwiderte «unbefangen alle die Blicke, die voll Teilnahme auf ihn gerichtet waren. „Ihr werdet eingeheu in das Reich Gottes, Ihr Kinder der Welt. Ihr Söhne der Finsternis werdet zu Kindern des Lichtes

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Der Oberländer
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Seite 1 von 12
Datum: 31.01.1930
Umfang: 12
, wo sie kurzen Aufenthalt nehmen, den Ort und die hiesigen Lehranstalten besichtigen werden; dieser Besuch ehrt und sr eu tuns besonders und hoffen und wünschen, daß die willkommenen Gäste an der sonnigen Stadt im Gebirge Gefallen finden, daß sie eine recht gute Erinnerung vom hiesigen Aufenthalt mitnehmen mögen, die sich durch ihre gemeinnützige und einflußreiche Arbeit für den Fremden-Verkehr zum wirtschaftlichen Segen für unser Städtchen und dessen Umgebung auswirken möge. Andreas Grüner. Su feinem

84. Geburtstag gewidmet von Hans Achte itn er. Vorwort. Mit der Lebensbeschreibung eines Menschen, der noch im Leben steht, ist es immer eine heikle Sache. Mich drängt zur Herausgabe dieser Schrift vor allem die dankbare Erinnerung an meine Kindheit. Meine Eltern wohnten bis zu meinem 15. Lebensjahre im Hause des Herrn Andreas Grüner. Als einen charakter festen, arbeitsamen und humorvollen Menschen habe ich Andreas Grüner kennen gelernt und so bleibt auch meine Erinnerung an ihn. — Immer wußte er uns Kindern

etwas zu erzählen, oder sagte uns von ihm gedichtete „Verslein". Auch später setzte ich mein freundschaftliches Verhältnis mit ihm, meinem früheren Hausherrn, fort. — Ich möchte den ehrwürdigen Greis seinen Verwandten und Freunden ins Gedächtnis rufen und dessen stete Arbeitsamkeit und Anhänglichkeit an die katholische Kirche zur Nachahmung empfehlen. I. Andreas Grüners Ettern. (Andreas Grüner wurde am 5. (April 1840 als Sohn des Herrn Johann Grüner zu Sams im Oberinntale geboren. Sein Vater

war er so in seinen Holzhandel vertieft, daß er sich um die Bauerschaft daheim nichts mehr kümmerte. Da hatte dann feine Frau das (Regiment in Haus und Hof. Die Mutter (Andreas Grüners war eine häus liche, stille und gottergebene Frau. Ihr Name ist Genoveva (Lins). (An geistiger Begabung stand sie ihrem Gemahl weit nach, doch körperlich schaffte sie mehr als jener. Sie starb im Jahre 1809 im (Alter von 54 Jahren. II. Andreas Grüners übrige Borfahren. Bevor wir von (Andreas selbst sprechen, wollen wir erst mal

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 12.08.1943
Umfang: 4
Materials. Das haben die Tiger in den neuen Kämpfen bewiesen. Oer Knecht Andreas / von Georg vüsing Ob das, was sich ein Mensch mit heißem Herzen wünscht, in Erfüllung geht, wenn er nie und nimmer von seinem Wunsche abläßt, Jahre hindurch? Mag Krieg das Land überziehen mit seiner dunklen Kraft, mag die Ernte verhageln und die Wiese im Grund versauern, Dinge, die schlimmer sind für einen Hof als aller Streit der Welt — Andreas nimmt das alles hin wie etwas, das geschehen muß, damit der Mensch

nicht übermütig wird. Aber dies ist ihm nicht recht: Der Hof hat keinen Jungen, nur drei Mädels, um die sich ein guter Knecht nicht kümmern kann. Die Kammer des Andreas liegt ebenerdig, gleich neben dem Vieh. Sie ist piedrig und ärmlich, nur zum Schlafen, und mehr ist auch nicht not, denn wenn einmal Zeit zuni Ausruhen, dann ist es unter der Eiche am Tor schöner, oder an der Werkbank in der Scheune bei den Pflügen und Eggen, an denen es immer etwas auszubessern gibt. Die gute Stube hat der Bauer. Man sitzt

dort an den Festtagen auf der Ofenbank nicht übel, aber man wartet doch darauf, daß man wieder hinaus kann. Unser Hof, sagt Andreas. Unsere Pferde, unsere Kühe, unser Korn. Wenn er nach der Mühle fährt, oben auf den prallen duftenden Säcken, dann schaut er wie der Bauer selbst. Der Rübenschlag muß ge hackt werden, die Wiese ist zu mähen, die Kälber müssen vom Hof. Seit zwei Jahren ist der Bauer fort zum Militär, fehlen seine Hände an allen Ecken und Enden, aber seine Gedanken und seine Pläne, seine Sorge

und seine Andacht, die sind so gut in Andreas wie in ihm. Niemand spricht dar über, es ist so. Und auch der Wunsch nach dem Jungen ist in dem Knecht. Gewaltig ist dieser Wunsch, wie Saat, die aus der Krume will. Junge Füße müssen neben dem Pflug schreiten und Knabenhände müssen anschirren helfen, wenn es in der Frühe aufs Feld geht. Ja, das muß so sein und bald, denn man möchte es gern noch erleben. Auf einen Hof darf keiner ins gemachte Bett steigen, von Kind auf must man Bruderschaft mit ihm schließen

da, aber die ärgert sich den ganzen Tag, daß im Wirtshaus kein Tanz ist. Und abends, wenn das schwere Hoftor kreischend zuschlägt, dann sitzt Andreas auf einem Schemel am Herd, neben der Bäuerin, die an einem Jäckchen strickt. Draußen albern die Mägde, im Dorf spielt eine Mundharmo nika, und das Vieh brummt zufrieden in den Ställen. „Im Herbst wird es sein", sagt die Bäuerin mit stillem Gesicht. Der Knecht antwortet nichts. Er denkt nur daran, daß im Herbst alle Pferde auf dem Acker sind, und daß man darauf

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 9 von 16
Datum: 07.08.1904
Umfang: 16
■Beilage ntm „Ritzliiilieler Desirks-Votr". RcdvkUvn. Druck und Verlug der Kgl. Bayer. Hofbuchdruckerer von Gebrüder Reichel in Aug-burA» Heiderole. <b. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Als Andreas die Hypothek auf seiner Mühle löschen ließ, da er an seine Gläubiger dieselbe abzahlen konnte, traf er aus dem Gerichtshof wieder mit jenem freund lichen Richter zusammen, der ihm früher an dieser Stelle das verschuldete Erbe seines Vaters übergeben hatte und so teilnahmsvoll gewesen war. Heute

erschien der junge Müller hier als ein stattlicher, gereif ter Mann, welcher vollbewußt seines guten Rufes und An sehens war. Zum Scherzen aufgelegt, fragte der Gerichtsherr ihn: „ob Andreas seinen guten Rat von damals ganz vergessen habe?" „Ich bin nicht der Mann dazu, um bloß durch eine Heirat erst etwas zu werden, Herr Richter. Doch wenn ich's mir recht bedenke, bin ich doch eigentlich in meinem guter! Recht, wenn ich mir das Leben nicht schwerer mache als es eigentlich nötig ift; also denke

dazu. Also auf gut Glück, Müller! Adieu." Zufällig, ohne von jenem Plan etwas zu wissen, verriet Leutnant Lessing eines Tages dem jungen Mann, wie oben die Sachen standen, und Andreas war gerade in der Stimmung, jetzt seinen! Leben einen festeren Halt zu geben, also wurde zivischen beiden verabredet, daß das wichtige Wort bald gespro chen werden solle. Bon dem Kampf, welcher zwischen Vater und Tochter ausgebrochen war, erfuhr der Freier natürlich nichts, und so war Andreas geneigt, dem protzigen Hof bauern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 10 von 12
Datum: 21.08.1954
Umfang: 12
D\e K/NOEmnuNc Det JpjHQwk Igel Von Friedrich Feld Eine heitere Geschichte vom Ipe: und seinen Kindern Ja, das war wirklich ein seltsamer An blick, der sich Andreas und Ilse bot, als sie ihre kleinen, scharfen Igelaugen durch die Blätter eines Busches auf ihren Vater rich teten. Sie hatten ihren Vater schon oftmals beobachtet, wie er Bewegungen machte, deren Sinn und Zweck sie nicht verstan den, aber was er heute tat, das hatte er noch niemals getan. Er saß nämlich auf seinen kurzen

Hinterbeinen, hielt einen gel ben Halm zwischen den Vorderpfoten —» und am Ende dieses Halms bildete sich ein schillerndes, rundes Etwas, das wuchs und wuchs und dann in Nichts zerstob. So bald es verschwunden war, hielt der Vater den Halm vorsichtig an ein rosarotes, run des Ding, das vor ihm lag, richtete ihn dann wieder gegen den Himmel und ein neues, farbenglitzerndes Etwas erschien, wuchs und zerplatzte. „Duck dich, Ilse“, sagte Andreas plötz lich. „Wenn Vater merkt, daß wir ihn be obachten, hört

er sofort auf!“ Ilse schüttelte den Kopf: „Nein, so etwas habe ich noch nie gesehen!“ sagte sie. „Wozu Vater das nur macht?“ Andreas sah auf seine Schwester hinab, die kleiner war als er. „Seifenblasen!“ sagte er. „Vater hat wohl die Menschen kinder Seifenblasen machen gesehen — da will er es auch versuchen!“ „Aber Vater ist doch kein Menschen kind!“ meinte Ilse. „Vater ist doch ein er wachsener Igel! Versteckt sich im Wald, bläst aus vollen Backen in einen Strohhalm und macht große Augen

, wenn am anderen Ende ein bunter Ball herauskommt!“ , „Schau!“ rief Andreas. „Daß ist wieder eine! Und wie groß ist sie! Gleich wird sie platzen! Bums! Ist schon geplatzt!“ „Was hat es denn überhaupt für einen Sinn, Seifenblasen zu machen, wenn sie ohnehin gleich wieder platzen?“ fragte Ilse „Das weiß ich nicht“, erwiderte Andreas. „Da mußt du Vater fragen!“ „Ich werde mich hüten!“ rief Ilse. „Er darf ja nicht wissen, daß wir ihn gesehen haben. Aber ich werde es Mutter erzählen. Sie wundert sich immer, wo Vater

so lange bleibt. Jetzt wissen wir. es. Ich laufe nach Hause, Andreas. Bleibst du hier?“ Andreas hatte kaum gehört, seine Augen waren auf die Seifenblasen gerichtet, die sein Vater machte. „Ja“, sagte er so ne benbei. „Schau! Wieder eine! Bums — ge platzt! Und noch eine ...“ Ilse warf noch einen Blick auf ihren Va ter, der eben seine Backen aufblies, und machte sich auf den Heimweg. Sie klet terte über Steine und Aeste und schnüf felte an vielen braunen Blättern, die auf dem Waldboden lagen. Ein paar

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.01.1942
Umfang: 4
eines Mannes und feiner tzeimat - von Walter Scharfer Irgendwo neben dem Trichter klatscht eine Kugel m den Lehmboden. Und dann ist die Stille da. Eine lähmende Stille. Kein Schuß mehr. Andreas Holt hebt den Kopf über den Trichter rand. Er blickt auf das Zifferblatt am Unken Arm: 12 Uhr! Drüben werden Gestalten sichtbar. Schauen herüber. Auch Andreas erhebt sich, steht aujgerichtet im freien Feld. Und neben ihm löst es sich vom Boden: einer, zwei, ein Dutzend und mehr. Verloren, hilflos fast blicken

, eine wehende Fahne, die sie nicht kennen. Rot P die Fahne. Und der sie trägt, sicht nun vor Andreas Holl. Worte fallen, und sie fahren dem Leutnant und denen, die ihm zunächst find, ins tod müde Blut, daß jäh ein Dutzend Fäuste hochfliegen Der Fahnenstock splittert, wie ein Fallschirm flattert das rote Tuch jetzt überm Wasser; ein wütender Schrei, und kopfüber schießt der Fahnenträger m die Flut. Schweigend marschieren die Männer weiter. Das also ist die Heimat! Sie bleiben eng beisammen, als feien

sie Verlorene in sremdem Lande. Sie liegen irgendwo in einer Kaserne, bis einer nach dem andern vor den Leutnant tritt Kein großer Abschied wird es. Das Reden haben sie längst verlernt. Ein Händedruck, ein kurzes Wort genügt. Alles liegt darin eingeschlossen: die Schwere dieses Augenblicks und die Ahnung einer hoffnungslosen Zukunft. Andreas Holts Weg sollte nun ein Anfang sein ein neuer Beginn. Aber es ist ein Ende. Ihn ruft kein Elternhaus mehr; die beiden Gräber schweigen. Und niemand sonst ruft

nach ihm. Leere empfängt ihn Und Ekel ist in ihm. Dies ist nicht das Land mehr, dessen heiliger Name unausgesprochen in chm lebte all diese fürchterlichen Jahre hindurch. Und so folgt er dem Ruf, der da aus Osten zu ihm kam. Das alte Ordensland, das ihn schon einmal — war's wirklich erst vor einem Jahre? — kämpfen sah, das baltische Land braucht Männer. Und Andreas Holt ist dabei, da die deutschen Freikorps im Mai 1919 das deutsche Riga stürmen. Wie am 3. September 1917

sie gehorchen. Durch den klirrenden Winter, umlauert, gehetzt, so mar schieren sie der Grenze zu, auf endlosen Straßen, auf Straßen des Grauens. Andreas Holt ließ sich willenlos tragen von den Wogen eines höhnischen Schicksals. Zwei Jahre in München kamen, deren Inhalt ihm nicht bewußt ward. Er stand als Bettler vor dem Hause, das da Deutschland hieß und in dem zu wohnen Fremde ihm verwehrten. Aber unter all dem leeren Lärm war da vlötzlich eine Stimme, auf die er, ungläubig noch, zu lauschen begann

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Unterinntaler Bote
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Seite 4 von 12
Datum: 15.07.1898
Umfang: 12
, so daß ein Theil „beim Bogner" und „beim anlassung fällt ihr plötzlich ein Blutstropfen auf die rechte Hand, und sofort ein zweiter und ein dritter. Nichts Gutes ahnend begab sie sich sofort von Ambras zum Weiselhof nach Rinn, suchte ihren Andreas ängstlich, bis endlich der Pathe Maier den Verrath gestand und zur Beschwichtigung den Er lös des Geldes vorzeigen wollte, welches sich zur Strafe in lauter dürres Laub verwandelt hatte. Der Jammer der Mutter war herzzerreißend, als sie den entseelten Leib

des Märtyrers Andreas von Rinn gab im Jahre 1507 Kaiser Max I., welcher sich am Judenstein persönlich über die Bedeutung des Bildstöcklein erkundigte, eine große Summe Geldes zu einem Kirchenbau widmete und die Erlaubnis ertheilte, zu demselben Zwecke Gelder zu sammeln. Seit dieser Zeit hatten beinahe alle Landesfürsten von Tirol und deren Verwandte dem seligen Andreas ihre Verehrung in verschiedener Weise kund- gethan. Im Jahre 1621 unternahm die Stadt Hall eine feierliche Prozession zu den Reliquien

ds. Js. der 43 Jahre thätige Lehrer Herr Alois Villunger, Chorleiter in Mariahrlf. Zn Beginne des Schuljahres mel- geschichte des seligen Andreas in einem Schauspiele auf, wo zu sich der ganze Hof von Innsbruck, zahlreicher Adel und eine große Menge Volkes einfand. Dasselbe wiederholte sich später auf freiem Felde in Ambras in Gegenwart vieler Tausende von Zuschauern. Im Jahre 1636 wurden mit kirchlicher Erlaubnis die Gebeine in Rinn zuerst zur öffent lichen Verehrung ausgestellt. Der Kirchenbau auf dem Juden

stein wurde erst durch den berühmten Arzt des Haller Damen stiftes, Hyppolitus Guarinoni und den Bauern Michael Pichler von Rinn und durch Sammlungen in den 3 Tiroler Diözesen gefördert, im Jahre 1670 zu Stande gebracht und im folgenden Jahre die feierliche Uebertragung der Gebeine des sel. Andreas von Rinn nach Judenstein vollzogen. Im Jahre 1744 wurde der hl. Leib über Veranlassung der gräf lich Tannenberg'schen Familie in Schwaz neu und kostbar gefaßt und am 24. August mit großer Feierlichkeit

und Theilnahme ans den Hochaltar erhoben und beigesetzt. Das 400 jährige Jnbiläum des Martyrtodes des sel. Andreas wurde im Jahre 1862 durch eine großartige 9 tägige Feier lichkeit begangen. Auffallende Gebetserhörungen belohnten den gläubigen Sinn des Volkes; zahlreiche Gelöbnistafeln und schriftliche Zeugnisse in der Wallfahrtskirche geben hievn Kunde. Namentlich gilt der selige Andreas von Rinn als Fürsprecher für die Kinder, denen er Hilfe in verschiedenen Krankheiten erfleht. Das neben der Kirche

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