17 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/INTA/1905/18_03_1905/INTA_1905_03_18_5_object_6136308.png
Seite 5 von 8
Datum: 18.03.1905
Umfang: 8
in mehrere Abteilungen, für welche sodann die weiteren vorgeschriebenen Uebungen am 25. und 26. März, eventuell 2. April stattfinden. Beginn jedesmal Punkt 2 Uhr nach mittags. Erst am zweiten oder an einem noch späteren Uebungstage Einrückende können nicht mehr zu den Uebungen beigezogen werden. Schwurgericht. Bozen, 16. Marz. (Der Raubmord in Algund.) Wie er innerlich, wurde am Abende des 1. Novembers 1904 die 67 Jahre alte Wirtin Philomena E n n e- moser im Dorfe Algund bei Meran (Gasthaus zur Tranbe

vor sich: Zwei Lehrlinge, welche von Vorst nach Algund auf dem Heimwege begriffen waren, begegneten zwei Männern, welche im Lauf schritte von Algund kamen und untereinander zwar deutsch, allein mit fremdem Akzente, sprachen. Dies fiel den Burschen auf und sie meldeten es in Algund, als sie von dem Raubmorde hörten. In zwischen war die Nachricht auch nach Meran ge langt und die Polizei ersuchte alle Wirte, aus verdächtige Individuen Acht zu geben. Nun ka men aber zum „Burggräfler" zwei Fremde, welche ganz

erhitzt aussahen und sich dadurch verdächtig machten, daß sie eine vor etlichen Tagen hinter- lassene Zechschuld nicht nur aus eigenem Antriebe bezahlten, sondern auch noch der Kellnerin ein ungewöhnliches Trinkgeld gaben. Die Beiden verlangten ein Nachtlager und nannten sich Jo hann Bündsär und Alois Ferner. Der Wirt schöpfte Verdacht und begann seinen Gästen von der gräßlichen Bluttat in Algund zu erzählen. Da zeigte sich Bündsär auffallend betroffen. Nun verständigte der Wirt die Polizei

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1905/18_03_1905/SVB_1905_03_18_2_object_2530251.png
Seite 2 von 12
Datum: 18.03.1905
Umfang: 12
gegen die Raubmörder von Algund: 1. Engelbert Roßkogler,-geboren 1868 zu Vordernberg in Steiermark, ledig, Schneider gehilfe, 2. Johannes Bormuth, geboren 1876 zu Fürth in Hessen, ledig, Maurer, vorbestraft, ver mögenslos, wegen Raubmordes, Falschmeldung, Landstreicherei, Bettelns und vollbrachten und ver suchten Diebstahls, und 3. Karl Brand, vulgo schwarzer Schneider, geboren 1874 zu Sezaros in Siebenbürgen, ledig, Schneidergehilse, wegen Diebstahls. Der Gerichtshof besteht aus den Herren Kreis

gerichtspräsidenten Hofrat Frhr. v. Biegeleben und LGR. Sternbach und Ferrari. Die An klage vertritt Herr Staatsanwalt Weber, die Ver teidigung führt für Roßkogler und Brand Herr Doktor v. Mayrhauser, für Bormuth Herr Doktor v. Zallinger. Der Anklageschrift entnehmen wir: Mitten im Dorfe Algund. wenige Schritte von anderen Gebäuden entfernt, liegt an einer Straßen kreuzung das Gasthaus „zur Traube'. Die Wirt schaft wird in einem Gastzimmer im ersten Stocke betrieben und außer von Einheimischen insbeson dere

Alois Koch und Heinrich Denoth, die auf dem Heimwege vom Hirschenwirtshause an der Forsterstraße nach Algund begriffen waren, zwei Männer, welche im Laufschritte an ihnen vorbei- eilten, miteinander deutsch, jedoch scheinbar einen sremden Dialekt sprachen, aber wegen der damals schon herrschenden Dunkelheit nicht genau beschrieben werden konnten. Wenige Minuten nach dieser auffälligen Be- gegnung erreichten die beiden Lehrlinge das Trau benwirtshaus in Algund, vor welchem sie dann die Kunde

in Algund nach Meran gedrungen; ein Wachmann begab sich zum „Burggräfler', einer bekannten Einkehrstätte für Handwerksburschen, und ersuchte den Wirt auf ver dächtige Individuen, die etwa dort sich einfinden würden, ein wachsames Auge zu richten. Als nun letzterer am Wirtstische von der Mord tat erzählte, fiel ihm auf, daß Bündsär betroffen wurde und nicht mehr so gut spielte wie vorher. Auinger verständigte daher, nachdem sich die beiden zurückgezogen hatten, den Wachmann und am nächsten Morgen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1905/18_03_1905/SVB_1905_03_18_6_object_1949563.png
Seite 6 von 12
Datum: 18.03.1905
Umfang: 12
nach Entdeckung des Mordes gelang eS, zwar schwache, aber doch zur sicheren Entdeckung und Überweisung der Täter führende Spuren zu gewinnen. Zur gleichen Zeit nämlich, als die Leiche der Filomena Ennemoser aufgefunden wurde, etwas nach 8 Uhr abends, begegneten zwei Lehrlingen, die auf den; Heimwege vom HirschenwirtShause an der Forsterstraße nach Algund begriffen waren, zwei Männer, welche im Laufschritte an ihnen vorbeieilten, mit einander deutsch, jedoch scheinbar einen fremden Dialekt, sprachen

, aber wegen der damals schon herr schenden Dunkelheit nicht genauer beschrieben werden konnten. Wenige Minuten nach dieser auffälligen Begeg nung erreichten die beiden Lehrlinge das Traüben- wirtshauS in Algund, vor welchem sie dann die Kunde von der Ermordung und Beraubung der Wirtin vernahmen. Gegen 8^ Uhr abends erschienen im Gasthause „Zum Burggräfler' in Meran zwei Burschen, welche schon im Laufe der letzten Wochen wiederhol» dort übernachtet, sich als Monteure ausgegeben und kurz vorhex

. Auch das an diesem Abend eingenommene Nachtmahl und das Schlafgeld per zusammen 2 X 68 k wurde sofort bezahlt. Inzwischen, während die beiden beim Burg gräfler zechten und Bündsär sich mit einem Karten spiele unterhielt, war die Nachricht von der Ermor dung der Traubenwirtin in Algund nach Meran gedrungen; ein Wachmann begab sich zum Burg gräfler, einer bekannten Einkehrstätte für Handwerks burschen, und ersuchte den Wirt, aus verdächtige In dividuen, die etwa dort sich einfinden würden, ein wachsames Auge zu richten

Ennemoser brachte, erfuhr ich die volle Wahrheit dessen, zvaS mein Komplize mit ihr gemacht hatte.' ' Dieser Schilderung fügte Bormuth die Ver sicherung bei, daß er selbst an der Wirtin nicht Hand angelegt habe und daß auch zwischen ihm und Ferner nicht vereinbart worden sei, zum Zwecke des Raubes dieselbe umzubringen. Ganz anders schildert Ferner, dem 5aS Ge ständnis BormuthS, am kritischen Abende bei der „Traube' m Algund gewesen zu sew, vorgehalten wurde und der aus freien Stücken zugab, nicht Ferner

3