SCH LERN MITTE] LU NGE N Flurnamen und Römerstraße in Algund Im Aufsatz „Die Via Claudia Augusta in Algund“ („Der Schiern“ 1974, S. 7 ff.) habe ich auch über die Entstehung des dorti gen Flurnamens „die Kiem, in der Kiem“ geschrieben, und anhand urkundlicher Be lege festgestellt, daß dieser nicht in die römische Zeit zurückreicht. Herr Hans Schreeb, Kaiserslautern, vertritt in „Der Schiern“ 1976, 421 f., die gegenteilige Be hauptung, die mit noch weiteren Haltlosig keiten einer Klarstellung
mit der claudischen Straße nicht in Zusammenhang gebracht werden kann, ist es folglich im Sinne der unter stellten Bedeutung, unmöglich, im Fami liennamen Kiem ein verkanntes Relikt der dortigen Römerstraße zu erblicken. Die von H. Schreeb zum Beweis erhobene Gleichsetzung „Kiem“ = Name der Rö merstraße in Algund, ist also nicht statt haft. Ob jemand in dem dargelegten Sach verhalt nur von einem Zufall, einer zweit rangigen Begebenheit sprechen will, sei ihm überlassen. Für den Historiker gilt
die durch ur kundliche Überlieferung belegte, eindeu tige Aussage. Man kann somit nicht um hin, an diesem sachlichen Nachweis über Entstehung und Alter dieses Algunder Flurnamens festzuhalten, es wäre denn, man will offensichtlich historische Tatsa chen verleugnen. Bis wir nicht einen älte ren Beleg ausfindig zu machen vermögen, gilt für Algund die Gleichung „Kiem“ = Römerstraße als nicht nachgewiesen. H. Schreebs Rechtfertigung für seine weitere Behauptung über den angeblichen Ursprung der Kiemschen Familien
in Al gund lautet: „Der Flurname muß allein aus dem Grund uralt sein, weil sich sonst der in Algund verbreitete Familienname ,Kiem‘ kaum hätte bilden können.“ Für den oberflächlich Betrachtenden mag dies klar erkennbar sein, für den Historiker jedoch nicht. Die Erfahrung lehrt, daß Familiennamen von Siedlungen, nicht aber von siedlungsleeren Fluren abzuleiten sind;