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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 4 von 16
Datum: 03.06.2003
Umfang: 16
Oi 3.6.2003 Nr. 112 Tageszeitung Steinherrs zweiter Abschied Die vom ehemaligen Bozner Uni-Rektor Alfred Steinherr geführte „Bozen Business School“ hat finanzielle Schwierigkeiten. Diese Anlaufprobleme hat die Universität Bozen jetzt geschickt genutzt, um den Rektor non grata indirekt ein zweites Mal aus einem Amt zu jagen. Landtagswahl Salurner Unterschrift Heute wird der 26. Oktober defini tiv als Termin für die Landtags wahlen in Südtirol und im Thenti- no fixiert. In Salurn

man sich an der Südtiroler Alma Mater. Alfred Steinherr als Rektor der Uni Bozen über eigene Fehler gestolpert und dann in Schimpf und Schande weg gejagt, hat in den letzten Monaten viel an der Europäischen Akademie zu tun gehabt Er arbeitete dort für eines seiner Kinder Der „Bolzano/Bozen Business School“. Jetzt wird aber auch Steinherrs Ar beit an der Eurac bedeutend weni ger werden. Denn vergangenen Freitag hat Alfred Steinherr die Präsidentschaft und damit auch die Leitung der Business School“ zurückgelegt

Es war die freiwillige Entscheidung eines Menschen, der Eurac-Direktor Stephan Ortner: „Ich gehe davon aus. dass die Erfahrung Alfred Steinherrs auch weiterhin gebraucht wird" „Business-School"-Leiter Alfred Steinherr: Rücktritt, um dem Projekt eine Chance zu geben einigen ein Dom im Auge ist und dem man in einem finanziell schwa chen Moment die Daumenschrau ben angelegt und ordentlich zuge zogen hat Die „Business School“ ist ein ehr geiziges Projekt auf das Alfred Steinherr seit seinem Antreten als Rektor

der FVeien Universität Bo zen setzte. Ähnlich wie große re nommierte Universitäten, aber auch wie die Nachbaruniversitäten Innsbruck und Trient soll Wirt schaftsakademikern oder bereits im Beruf stehenden Managern eine exklusive Sonderausbildung zum Spitzenmanager geboten werden. Der Bozner „Exekutive MBA“ ko stete für jeden Kursteilnehmer 40.000 Euro. Dafür bekommt man Informationen aus erster Hand. Denn Alfred Steinherr hat seine Kontakte spielen lassen und hoch karätige Leute für diesen Lehr gang

, dass die Uni nicht nur in das Projekt einsteigt, sondern, dass die Abgänger nach drei Jah ren auch einen Master von der Wirtschaftsfakultät als Abschluss erhalten sollten. Doch dann kam es zum Bruch zwi schen Alfred Steinherr und der Uni Bozen. Als Rektor abgesetzt, hatte Steinherr kaum Handlungsspiel raum mehr. Denn er hatte es verab säumt, die ehrgeizigen Pläne vom Senat oder vom Universitätsrat durch konkrete Beschlüsse absi- chem zu lassen. Obwohl sowohl an der Uni- wie auch an der Fhkultäts

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 06.01.1934
Umfang: 12
AWö Kobel als Erfinder, Mensch und DWer Eme mit Armut ringende Kindheit, eine schwache Gesundheit und ein verzweifelter Kampf gegen hem mende Schwierigkeiten — das waren die charakteri stischen Züge der Jugend Alfred Nobels, des großher zigen Gründers der Nobelpreisstiftung. Von diesen Zü gen erzählte der geschäftsführende Direktor der Nobel preisstiftung, Rat R. So hl man, der ein naher per sönlicher Freund Nobels war, in einer interessanten Rede bei der festlichen Verteilung des Nobelpreises

in Stockholm. Dieses Fest war mit Rücksicht auf den 100. Geburtstag Alfred Nobels in diefern Jahr mit einer größeren Feierlichkeit umgeben als sonst. Nobels Vater, von dem der Sohn den Erfindergeist und seinen Ideenreichtum offenbar geerbt hat, war in geschäftlichen Dingen unpraktisch und machte zweimal bankrott. Die Familie lebte teils in Schweden, teils in Rußland und litt oft Not. Trotz seiner schwachen Gesundheit mußte sich Alfred Nobel allein durchs Le ben schlagen. Er besaß eine unermüdliche

Arbeitsfähig keit und hing mit unbezwinglicher Zähigkeit an seinen Ideen. Unter den größten Schwierigkeiten und trotz zwei Explosionen, von denen die eine seinem eigenen Bruder und vier anderen Personen das Leben kostete, führte Alfred Nobel seine Versuche mit dem Nitrogly cerin durch und gelangte endlich zur Erfindung des Dynamits, die den Grund zu seinem großen Vermögen legte. Rat Sohlman schilderte die großen Verdienste um den Fortschritt der menschlichen Kultur, die sich Alfred Nobel

war Alfred Nobel sehr unterhaltend und gab seiner reichen Phan tasie und seinen neuen Ideen und Plänen freien Laus. Manche seiner Ideen waren so phantastisch, daß er sie mehr als Gedankenexperimente vorbrachte. Wie viele große Menschen lebte Alfred Nobel meist einsam und kämpfte manchmal mit schweren geistigen Depressionen, die eine Folge seiner schwachen Gesund heit waren. Er war ein großer Idealist und widmete all seine Kraft dem Fortschritt der Menschheit. Beson ders interessierte ihn die Sicherung

des Friedens unter den Völkern. Bisher ist es auch ganz unbekannt ge blieben. daß Alfred Nobel ein Dichter war und einige vortreffliche Gedichte verfaßte. In den letzten Jahren seines Lebens hat er an einem großen Drama gearbeitet. Bild oben: Begräbnis des letzten österreichischen Feldmar schalls Am 3. Jänner wurde der letzte österreichische Feldmarschall des Weltkrieges. Alexander Krobatin, zu Grabe ge tragen. Das Begräbnis wurde mit allen mUriärischen Ehren durchgeführt Der Heerführer und ehemalige

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Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 10.01.2001
Umfang: 16
Mi 10.1.2001 Nr. 6 2 Tageszataisg 0 Die Rückkehr des verlorenen Stars Der aus Passeier stammende Transplantationschirurg und Universitätsprofessor, Alfred Königsrainer, wird in wenigen Monaten wieder an das Krankenhaus in Bozen zürückkehren. Vor fünf Jahren hatte er das Spital nach wenigen Monaten enttäuscht verlassen. Jetzt hat Landesrat Otto Saurer die Rückholaktion zur Chefsache erklärt den Minister-Besuch, so wird der gebürtige Passeirer Königsrainer später sagen, sei der „auslösende Moment

“ für die Kündigung ge wesen. Zum Abschied knallte der daheim.“ Alfred Königsrainei; der mit einem Curriculum von 120 Organverpflanzungen nach Südtirol zurückgekommen war, sagte dies - und kehrte als Assis sieht, in wenigen Monaten wieder an seinen früheren Wirkungsort zurückkehren. Das haben Recher chen der Tageszeitung ergeben. Begonnen hat die diskrete Starchirurg Alfred Königsrainer: „Alles hängt vom Angebot ab" Von Artur Oberhofer, Karin Gamper und Christoph Franceschini A m Vortag war noch der da malige

Gesundheitsminis ter Elio Guzzanti auf Stippvisite im Krankenhaus in Bozen. Alles, was im Spital Rang und einen weißen Kittel hatte, stand damals stramm. „Das ist ein Krankenhaus auf europäi schem Niveau“, lobte der Minis ter. So geschehen Ende Novem ber 1995. Nur einen Tag nach der ministe riellen Bauchpinselei griff ein Mann mit goldenen Händen zur Feder: der Primär der Ersten Chirurgie, Alfred Königsrainer. Er verfasste sein Kündigungs schreiben. Erst fünf Monate im Dienst. Und schon stuff

Jahre später ist viel Wasser den Inn und die Etsch hinunterge flossen. Alfred Königsrainer ist in zwischen Ordinarius für Chirurgie an der Universitätsklinik in Inns bruck. Und er wird, so wie es aus Rückholaktion des verlorenen Stars im Dezember vergange nen Jahres, als Landesrat Otto Saurer den Kontakt zu Alfred Königsrainer suchte. „Es hat einen Termin gegeben“, be stätigt der Chirurg, „der muss te aber auf Jänner verschoben werden.“ Gestern bestätigte Landesrat Otto Saurer gegenü ber

der Tageszeitung: „Am kommenden Wochenende wird es ein Gespräch geben, wobei es von Professor Königsrainer ein grundsätzliches Ja gibt.“ Der Transplantationschirurg wollte zwar den Gesprächster min nicht bestätigen, allerdings -erklärte Königsrainer, dass er eine Rückkehr nach Bozen „prinzipiell nicht ausschließe“. Um hinzuzufügen: „Alles hängt vom Angebot ab.“ Landesrat Otto Saurer ist sich bewusst, dass er mit der Rück kehr Alfred Königsrainers das Image der Schwarzmal-Klinik zu Bozen wieder aufpolieren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 11.01.1949
Umfang: 6
." Eva lächelte kaum merklich. Sie setzte sich Al fred gegenüber und wartete. „Ich ^bin ein Mensch, der direkt aus sein Ziel losgeht." „Mein Gott, Sie sind weitschweifig!" „Wir kennen einander kaum und es wird Sie gewiß befremden . . „Daß Sie um meine Hand anh alten wollen?" Alfred wurde sichtlich leichter ums Herz. „Ja", sagte er und atmete aus. „Was sagen Sie dazu?" „Die Reihenfolge ist nicht ganz richtig. Sie hätten sich verlieben sollen, mit einem Blumen strauß kommen ..." „Mein Gott

, das alles kann ja noch geschehen. Werden Sie mich heiraten, Eva?" „Warten Sie, so rasch geht das nicht. Zuerst muß ich die Gewißheit haben, daß Sie mich wirk- lich lieben." „Ich habe doch soeben um Hre Hand ang halten." „Ja, über ich weiß nicht, warum Sie mich he raten wollen." „Weil Sie die einzige Frau sind, die zu m paßt." „Was stellen Sie sich dabei vor?" Alfred überlegte. „Ich stelle mir eine Frau vor", sagte er na einer Weile, „der ich meinen Kopf in den Schc legen kann, die mich versteht, lvenn ich schlecht Laune

bin, die mit mir spazieren geht und si um mich sorgt." Alfred schaute seine Hemdbrust o und fügte hinzu: „Und meine Knöpfe annäht." „Und Sie manchesmal ouszankt, nicht wahr« „Sie haben recht. Auch danach sehnt man fi manchmal." Sie stellen sich also etwas — wie sine Mutti vor, nicht wahr?" Alfred errötete ein wenig. „Eine mütterliche Frau märe eigentlich da schönste. So eine junge, schöne Mutter ..." „Anspruchsllos, die nur in Ihnen und für Sie tobt. O nein, lieber Freund, so bin ich nicht." Cva schüttelte «den Kopf

und setzte sich so ver führersich hin, daß Alfred sagte: „Setzen Sie sich näher zu mir, damit ich Ihre Hand halten kann, Eva. Der Mensch ist viel auf richtiger. wenn er die Wärme einer kleinen Hand spürt." „Später. Sehen Sie mich an, Alfred! Schau ich aus, als wollte ich nur heiraten, um mich um einen Mann zu sorgen und seine Knopfe anzu- nähen?" „Ich dachte nicht daran, daß Sie mich gerade deshalb heiraten würden. Aber ich glaubte, daß Sie es täten. Ich möchte Sie so zärtlich betreuen! Ich verdiene

monatlich ..." „Pfui, das gehört nicht hierher. — Ich weiß es übrigens. Setzen Sie sich aus den Boden, Al fred, und legen Sie den Kopf in meinen Schoß." Eva warf rinen Polster vor ihre Füße. Alfred legte den Kopf auf ihre Linie und streichelte ihren Schüh. „Das ist ihre erste Antwort, nicht wahr, Eva?" „Rein", sagte Eva. „Wie sitzen Sie?" „Herrlich", sagte Alfred und umschlang ihr« Beine. „Wie bei Mutter." „Seien Sie nicht schlimm, Eva. Ich wünsche mir nicht, daß Sie jetzt meine Mutter wären." Alfred

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 15.12.1998
Umfang: 16
K Ü U R Er gehörte zu literarischen Veranstaltungen einfach dazu In inemoriam Hochiu. Dr. Alfred Gräber. Robert Huez von den Bücherwürmern Lana: Sein Interesse an Literatur war fast manisch U m es gleich vorwegzu- nehmen: Ich gehöre nicht zu seinen Schülern, meine literarische So zialisation erfolgte anderswo. Kennengelernt habe ich ihn trotzdem schon sehr früh, in den besten Zeiten des Lanaer Ju gendkollektives. Das damals sehr umstrittene Theaterstück „Stigma“ von Felix Mitterer zeigten

wir in einer Videoauf zeichnung und hatten vergebens jemand vom Lanaer Klerus ein geladen, mit uns über das kir chenkritische Stück zu diskutie ren. Alfred Gruber, Priester und Leh rer, sagte hingegen sofort zu, kam zu jener Veranstaltung in ei nen finsteren Jugendkeller, um sich einer „Horde“ langmiihniger Späthippies zu stellen. Schon al lein diese Tatsache hat mich da mals sehr beeindruckt, noch mehr seine offene Alt, gerade über jenes Stück zu sprechen, an dem ihn allerdings besonders der literarische Aspekt

Gedichte" Kürt Lanthaler (mit Alfred Gruber): Einsatz für etwas, das sich nicht zu Geld machen läßt -Alfred Grubers Zuneigung zur drei Gedichte. Der Südtirpler Literatur war im Wortsinn gren- Gesellschaft würden Alfred zenlos. Lassen Sie uns getrost Grubers Begeisterungsfähig- von Liebe sprechen. Man mußte keit, sein Einsatz für ein Etwas, nicht seiner Meinung sein, um das sich nicht zu Geld machen das erkennen zu können. In Zei- läßt und seine Toleranz gut an- ten, in denen man meilenweit stehen

. Der Literatur haben sie grad noch für Zigaretten geht, gut getan, war ihm kein Weg zu weit für Kurt Lanthaler Die Hauptsache für ihn war, Ich habe ihn. in den letzten Jah ren näher ken nengelernt. Als die SAV gegrün det wurde, .war ich als Grün dungsmitglied .auch mit dabei. Da wußte ich vom Alfred nur als „Gerücht“. Und offensichtlich ist die SAV ja auch ^gegen ihn ge gründet worden. Es war ein ’Gerücht, daß er jemand ist, der mit Literatur zu tun hat, aber auf der falschen Seite steht, auf der traditionel

am Herzen liegt Es war ihm dabei egal, ob sie so.ist, wie er sie nicht mag. Hauptsache war für ihn, daß sich in Südtirol literarisch etwas tut. Er war ein großer FVeund und Förderer der Literatur. Alfred Gruber: Vielleicht war man mit sei nem Literaturverständnis, seinem eigenwilligen Zu gang zu zeitgenössischer Dichtkunst nicht immer ei ner Meinung, vielleicht auch in anderen Dingen nicht, aber seine offene Art, sein Respekt vor schreibenden, kreativen Menschen, über alle Gren zen und Generationen

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Zeitungen & Zeitschriften
Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 19.12.1998
Umfang: 16
Sa/So 19720.12.1998 Nr. 249 14 K Tag eszeitung ir. u R Vom Wort zum Wort: dazwischen ein Leben T od eines Originals? Nein, als Original möchte ich Alfred Gruber nicht in Erinnerung behalten. Da klingt mehr als ein Unterton mit. Nein, ich möchte seinen fragenden Klick einem ehrenden Eingeden ken erhalten. Und mit Schrullig keit hatten seine Interessen nichts zu tun. auch seine Sam meltätigkeit nicht. Er war ein Zeichenloser - auch des Margi nalen - der Spuren nachging, lange bevor

in wenig brüderlicher Liebe, aus einer Seitentür der Aldeiner Pfarrkirche tretend, lächelnd, wie nur Geistliche zu lächeln verstehen, zu mir sagte: ..Alfred war im Leben nicht ei ner der Schnellsten, nur beim Sterben hat er sich beeilt." Da ist er wieder, dieser Unterton, der da meint, man selbst hielte Schritt mit dem Leben, und da wäre einer, der diesem immer et was hinterher hinke. Aber nicht erst seit Sten Nadolnv sollten wir wissen, daß es die Langsam keit zu entdecken gilt. Er war schon

uns die Königsstraße des literarischen Umfeldes und des Textes - Dichtung und Dich ter: Unworte -, und 1970 ver kündete das Kursbuch den Tod der Literatur. Das waren Umwe ge, die viele von uns gingen, die heute vielleicht wieder unter wegs zur Sprache sind und für sich Max Kommerell wieder ent decken und die Debatte Emil Staigei- - Martin Heidegger mit dem neuen Blick für die Sprache als Wohnstatt des Menschen le sen. Sicher: für Alfred Gruber stand am Beginn die Macht des Wortes, an der es nicht zu rütteln galt

. Das Wort sie sollen lassen stan, der Dichter hat es gesetzt, in seine Eindeutigkeit gehoben, und der I nterpret hatte es in die- für Alfred. ser zu lesen. Da stand immer schon das kirchliche Verständnis des Wortes vor dem gleitenden Aufschub und der uneinholbaren Differenz des dichte rischen Wortes. Es mag 1968 gewesen sein, da hatte ich Heinrich Bölls Das Brot der frühen Jahre vorzutragen und versucht, die Notehe auch theolo gisch zu rechtferti gen und mit dieser den vorehelichen Ge schlechtsverkehr

. Der Moraltheologe .Johannes Gründel schien mir hilfreich. Ein Auszug aus ei nem Interview läßt uns noch den Ton dieser Jahre hörbar werden: „Die grundsätz liche Forderung der Moraltheo logie, daß die geschlechtliche sprochen werden darf.“ Das gab Streit. So dürfe das mit der Notehe nicht gesagt werden. Am Ende schien Alfred Gruber der rettende Gedanke gekommen: Böll müsse angerufen und be fragt werden, wie er denn die fraglichen Stellen verstanden anläßlich der Lesungen: Stefan Andres. Nach der Lesung setzte

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 17.04.1929
Umfang: 8
-tomanBeiltage i«. 1929 TikSökU GTkNZAMsss 17. A»-il Lilien am dem §e de Nachdruck verboten l^OMQN V0l Sie stand regungslos mit vorgeneigtem Ober körper, die Hand um die Stuhllehne gepreßt, und mit Mweiflungsvollem Blick folgten ihre Augen der ben Männergestalt. Da wandte er sich um, noch ehe er die Tür er acht hatte. War es nicht, als klang sein Na,ne in Knerzdurchzittertem Ton durch den Raum —? „Alfred —'" Wie ein Hauch war er gefallen und dennoch deut lich vernehmbar — Fragend

auf dem ihren, nach dem das Verlangen ihn so oft übermächtig gepackt hatte. Hatte er sich genommen — oder hatte sie gegeben? j Eeiner wußte es. Er hielt sie an seinem Herzen, fühlte die wonnige, weiche Gestalt in seinen Armen. In süßer Selbstvergessenheit lauschte sie auf seine Worte, die er ihr ins Ohr flüsterte — wie zärtlich ! und heiß die sonst so heroische Männerstimme klang!! Fester schmiegte sie sich in seinen Arm, und durstig suchten ihre Lippen seinen Mund. „Alfred — Gelieb ter — Ach, wie liebte sie den Mann doch! Ueber

alle Be griffe! Sie kannte sich selbst nicht wieder, hatte alles s Vergessen — sie dachte nur an ihn —! Und er war wie in einem Rausch, daß das so heiß, I so leidenschaftlich geliebte Mädchen sich ihm so rück haltlos gab. War das Astrid Vermehren, die Stolze, j hochmütige, die so oft versucht hatte, ihn zu krän ken? Ach, er hatte ja längst gefühlt, daß sie sich nur gegen ihn gewehrt! „So sieht das Glück aus. Alfred — ?" Unter Lachen und Weinen nahm sie seinen Kopf und schaute ihm s tief in die leuchtenden

saß — und ! ich weiß alles noch — da begann es — ach, Du Süße, j Tüße! Kenntest Du meine Sehnsucht nach Dir — ?''_ * §k. Le!) ne 15. Fortsetzung „ftdj Hab' sie gefühlt — sie kam ja 5er meinen ent gegen — und darum — es ist kein Unrecht. Alfred." „Nein, es ist kein Unrecht! Kann man dem Vev- schmachtenden wehren, wenn er trinkt — auch aus ei nem Becher, der ihm nicht gehört?" Und er küßte die wonnigen Augen, den Mund, das stolze Gesicht, das ihm so lange schon die Ruhe geraubt. Erbeben

- unter seinen heißen Küssen, flüsterte sie: „Du Lieber, Starker — für immer nur Dein!" Da ließ er sie. „Astrid — vergiffest Du —?" sagte er schwer. Ein Schauer flog über ihre Gestalt. „Ach, Alfred, ich hatte es — bei Dir aber ich werd's ihm sa gen, daß " „Nein. Astrid, nicht setzt," er faßte sie fest bei der Hand, „willst Du ihm das Herz schwer machen? Sag'? ihm. wenn er zurückkommt — dann wollen wir ihm ein ehrlich Bekenntnis ablegen und ibn bitten, daß er Dich frei gibt —! Bis dahin aber heißt unsere Lie

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 03.12.1932
Umfang: 12
sie sich näher, und nun standen sie vor einander und begrüßten sich. Er küßte ihre Hand, lachte und strich sein helles Haar zurück, in dem der Wind wühlte, dann legte er seinen Arm in ihren, und nun wanderten sie und plauderten. Die Bewegungen seiner langen Glieder hatten etwas Schlenkriges, er war erst Anfang zwanzig, Antonie einige Jahre älter als er. Alfred erzählte, daß er soeben einen Brief von seinem Vater erhalten habe. Dieser würde am näch sten Abend ankommen, um von seiner anstrengenden Arbeit

in der Großstadt auszuspannen. Er selbst, Al fred, gebe seinem Aufenthalt einige Tage zu, um mit Braut und Vater zusammen noch ein paar son nige Ausflüge zu unternehmen und dann endlich wie der zu seinen Arbeiten auf der Hochschule zurückzukehren. Antonie und Alfred steuerten in schnellem Gang der Terrasse eines Hotels zu und traten in die Glas veranda, wo schon einige Leute an den weiß gedeck ten Tischen saßen. Das Abendessen kam, und sie schmausten mit gutem Appetit. Ein paarmal schob Alfred seine Hand

hinüber und legte sie, fest zu greifend, auf die Antoniens, — er lachte sic dabei an, fröhlich, herzhaft und unbekümmert. „Ein Knabe," dachte sie mit einem kleinen Lä cheln, „ein größer, kindhafter Knabe, — id} kom me mir üoc' als sei ich seine Mutter." Ja, Alfred hatte ein Lachen wie ein Kind, und auch die unbefangene Art, wie er den Oberkörper reckte, und das zeitweilige, abgehackte Heben und Sen ken der Schultern waren etwas knabenhaft. Antonie aber hatte nichts mehr vom Kinde, und ihr-e schönen

Gespräch. „Du siehst gut aus," sagte der Vater zu Antonie, „so braun, so schlank, so leichten Schrittes. Ich bin abgearbeitet und freue mich auf die paar Tage der Muße. Wir wollen heiter und sorglos sein." Zum Abendessen spendete der Vater eine Pfirsich bowle. Es lag etwas Sprühendes in seiner Unter haltung, und dabei waren doch immer der klare Ernst und das gleichsam durchleuchtete innere Maß seines Daseins zu erkennen. Antonie dachte: Ob Alfred auch einmal wird wie or? Sicherlich nie so weltgewandt

und von so maß vollem, gefestigtem Wesen. Nach der Bowle trat man auf die Terrasse und sah aufs Meer. „Morgen werden wir Westwind haben," sagte der Vater, „guten Segelwind, der uns hinaustragen soll. Und nun gute Nacht — und auf morgen!" Er be gab sich sofort zur Ruhe. Das Brautpaar ging noch auf die Promenade und setzte sich auf eine Bank. „Dein Vater ist herrlich," sagte Antonie, „immer wieder bewundere ich ihn; er ist so schlicht und warm, so vornehm und gütig. So solltest Du auch ein mal werden." Alfred

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 16.09.2005
Umfang: 16
12 I M N D EISACKTAL - WIPPTAL WERBUNG EISACKTAL GERRYLAND fullservice agency Tel. 0474/531381, www.gerryland.it REDAKTION EISACKTAL Erna Egger e-mail: erna@tageszeltung.it Planks Niederlage Der Gemeinderat Brenner hat Alfred Plank nicht mehr als Vertreter für den Bezirksrat nominiert. Damit schwinden seine Chancen, als Präsident der Bezirksgemeinschaft Wipptal bestätigt zu werden. Als neuer Präsident ist der Bürgermeister der Gemeinde Ratschings, Leopold Silier, im Gespräch. Von Erna Egger

I ch möchte mich dazu nicht äußern“, wehrt Alfred Plank ab. Das Ergebnis der Gemeinderatsitzung am Mitt woch Abend in der Gemeinde Brenner war für den Präsiden ten der Bezirksgemeinschaft Wipptal ein harter Schlag. Bei der Sitzung wurden die Vertre ter für den Bezirksrat ernannt. Plank war 15 Jahre - seit der Gründung 1980 - im Ausschuss des Bezirksrates vertreten. Seit zehn Jahren leitet er nun als Präsident die Geschicke der Be zirkgemeinschaft. Im Oktober stehen die Neuwahlen

in der Be zirksgemeinschaft an. Und er hat sein neuerliches Interesse am Posten bereits bekundet. Um wieder zum Präsidenten der Bezirksgemeinschaft gewählt werden zu können, hätte Alfred Plank am Mittwoch vom Gemein derat in den Bezirksrat entsendet werden müssen. Dem war aber nicht so. Der Ge meinderatsitzung waren zahlrei che interne SVP-Sitzungen und harte Kämpfe vorausgegangen. Die Gemeinderatsitzung selbst ging schlussendlich mit wenig Dis kussion über die Bühne. Bürger meister Christian Egartner schlug

hat einstimmig beschlossen, mich in den Bezirksrat zu schicken" mitglied verzichten müsste. Als neuer Präsident der Bezirks gemeinschaft im Gespräch ist Leopold Silier, Bürgermeister der Gemeinde Ratschings. Seit zehn Jahren ist er Vizepräsident der Bezirksgemeinschaft. „Man hat sich noch nie konkret darüber unterhalten, da man immer ge hofft hat, dass Alfred Plank wie der nominiert wird. Er hätte auch die volle Unterstützung der Ge meinden bekommen. Sollte aber ein Wechsel sein, drängt meine Gemeinde darauf

, dass auch die Gemeinde Ratschings einmal zum Zug kommt Wenn es einen bestimmten Druck von meiner Alfred Plank: „Möchte mich nicht äußern“ Gemeinde gibt, werde ich mich durchschlängeln“, so Silier. Demnächst werden sich die Bür germeister zur Beratung treffen, wo entschieden wird, wer der neue Präsident der Bezirksgemein schaft werden wird. Die Wahl im Bezirksrat findet innerhalb Okto ber statt. Brixen Vorbehalte gegen Zusammenlegung der Sanitätsbetriebe Der Rat der Vorsitzenden

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 14.12.1935
Umfang: 6
(Nachdruck verboten.) 3 Me vererbte Braut. Roman von Anny von Panhuys. Urheberrechtsschutz: Auswärts-Verlag, G. m. b. H., Berlin. „Ich danke Ihnen. Niemals hätte ich den Mut gehabt, mich mit dem Schauspiel an die Oeffentlichkeit zu wagen, und ich will und muß doch wissen, ob es gelten darf." Er legte einen geschlossenen Umschlag auf den Schreibtisch. „Die erste Monats rate, bitte!" Er reichte Alfred Heldberg die Hand. „Dank für die Erfüllung meines Wunsches. Fortan werden Sie regel mäßig

auf irgendeine Weise das Geld zugestellt erhalten; wir beide brauchen sonst nichts zu verabreden. Ich werde mich eines Tages wieder bei Ihnen sehen lassen, wenn ich das für nötig halten sollte. Aber vielleicht sehen wir uns auch nie wieder." Alfred Heldberg mahnte hastig: „Sie wollten mir doch heute Ihren Namen nennen?" „Ich habe mir das überlegt und glaube, es ist eigentlich gar nicht notwendig. Es würde Sie in Ihren Handlungen wohl nur beirren. Ich möchte für Sie deshalb ein Fremder bleiben

, der verschwindet wie ein Spuk, der untertaucht — die Welt ist groß. Was liegt an mir?! Die Zeitungen werden es mir schon erzählen, falls der Ruhkn kommen sollte, und lassen wir es dabei: Ich werde mich eines Tages wieder sehen lassen, wenn ich es für nötig halten sollte." Schon war er an der Tür, schon öffnete er sie, schon hatte er das Zimmer verlassen wie bei seinem ersten Besuch. Als ihm Alfred Heldberg nacheilte, hörte er seinen hastigen Schritt schon weit unten auf der Treppe. Frau Heldberg öffnete

haben, das arme Ding." Ein Narr, ein Kranker oder ein großer Sonderling? Dar über dachte Alfred Heldberg oft nach. Dachte darüber nach, wenn er monatlich von einer Bank fünfhundert Mark erhielt, ohne daß der Name des Fremden dabei genannt wurde, dachte darüber nach, als das Schauspiel nach einigen Monaten von einer erstklassigen Bühne Berlins angenommen wurde, und dachte auch darüber nach, als die Erstaufftihrung ein riesiger, unbestrittener Erfolg wurde, der seinen Namen über Nacht in Glanz und Helle riß

, ihn zum gefeierten Dichter machte. Und er grübelte noch immer darüber nach: Ob der Un bekannte ein Narr, ein Kranker oder nur ein Sonderling ge wesen, als ihm die Aufführungen schon reiche Tantiemen ins Haus brachten. Alfred Heldberg bezog jetzt in dem Berliner Vorort eine wundervolle Villa, die in einem parkähnlichen Garten lag, und schrieb einen neuen Heimatroman. Die Verleger interessierten sich nach seinem großen Bühnenerfolg plötzlich auch für seine Novellen und Romane. Man bewunderte oft, wie er die Kunst

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 04.04.1935
Umfang: 6
mußte, selbst wenn er Alfred Börner getötet hatte, von den Matrosen getötet worden sein. Von ihm hatte sie also nichts mehr zu befürchten. Vor allem quälte sie der Gedanke, was aus Alfred Börner ge worden war. Sie verließ das Hotel und wanderte, von Unruhe ge trieben durch die Straßen der Stadt. Wenn Alfred Börner noch lebte und zur Stadt zurückkehrte, würde er sofort von Luise erfahren, daß das ihr anvertraute junge Mädchen wieder entkommen war. Doris entschloß sich, das Haus zu suchen, wo Alfred

zweimal gesessen hatte. Die blonde Frau wandte sich lächelnd zurück zu jemand, der sich noch im Innern des Hauses befand, und machte ein Zeichen. Doris unterdrückte einen Auf schrei; denn in der Tür erschien ein Mann, ergriff in liebenswürdiger Weise den Arm der blonden Dame und führte sie zu dem Wagen. Dann setzte er sich zu ihr. Sie war ganz vernichtet; sie hatte Alfred Börner erkannt. Doris blieb noch lange Zeit am gleichen Platz sitzen, ohne den Tee zu versuchen, den sie bestellt hatte. Alfred

Börner war also gerettet, aber er war nicht mehr der gleiche Alfred Börner, mit dem sie zusammen aus der Insel war. Dieser Alfred Börner lebte nur in der leichtgläubigen Seele des jungen Mädchens. Der Mann aber, der sich eben mit der schönen blonden Dame ent fernt hatte, war der geschworene Feind der Tochter Robert Bergers. Er hatte sie in sein Haus gelockt, indem er eine Bot schaft ihres Vaters vortäuschte. Sie hatte sich gerächt und ihm das Papier mit der Geheimschrift entwendet. Darum

hatte er ihr Rache geschworen. Als sie dann beide auf der Insel gefangen waren, hatte er erkannt, daß weder Furcht noch Strafe sie zwingen würde, ihr Geheimnis zu enthüllen, und da hatte er Liebe geheuchelt. Wie leicht hatte sie sich von ihm täuschen lassen, und wie würde er sich jetzt über sie lustig machen. Ihr Ge sicht wurde rot vor Wut und Scham. Das Benehmen Alfred Börners dieser Frau gegenüber ließ keinen Zweifel auskommen. Endlich fiel es Doris auf, daß sie von der Kellnerin mit einem Gemisch von Neugier

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Lienzer Nachrichten
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Seite 12 von 16
Datum: 24.12.1936
Umfang: 16
war unheimliche Stille, niemand zu sehen. Ich stürzte auf das Zelt zu: „Was ist los?" Keine Antwort. Dann kommt Loewe heraus, bärtig, humpelnd: „Wegener und Nasmus find am 1. November nach Westen gereist, also umgekommen." — Bis zum frühen Morgen saßen wir in Ser Firnhöhle von „Eismitte" zusammen. Ansere Gespräche, unsere Gedanken galten Wegener, unferm nun toten Wegener, und seinem treuen Gefährten RasmuS. Aus: „Alfred WegenerS letzte Grönlanö- fahrt." Verlag Brockhaus, Leipzig

, der Irischen See und der Nordsee. Ein be sonders merkwürdiges Erlebnis hatte ein ge wisser Alfred Eotgrove aus Leigh-an-Sea in Essex, der Held eines Dramas, das sich im Jahre 1889 in der Themsemünöung abspielte. Alfred Eotgrove und sein Bruder Georg wa ren gemeinsame Eigner einer Bawleh, eines jener kuttergetakelten Fischerfahrzeuge, wie sie der Themsemünöung eigentümlich sind. Die Bawlehs aus Leigh fischen in den Flachs vor der Insel Sheppeh und der Nvröseebank so wie längs der Küste von Essex

als der Antermast,- wie wir sehen wer den, brachte diese unverhältnismäßig hoch ragende Spiere Alfred Eotgrove in jener schwarzen Oktobernacht des Jahres 1889 die Rettung, als die von einer Bö gepackte Baw- ieh sich auf die Seite legte und ein paar Seemeilen südlich vom NvreleuchtturM weg sackte. Die Bawleh segelte bei Dunkelwerden unter doppelgerefftem Großsegel in einer star ken südlichen Brise, als der Wind auf ein mal in die entgegengesetzte Richtung um sprang und gründlich loszuwehen begann. Georg Eotgrove

bediente gerade die Pinne/ er ries seinem Bruder zu, er solle die Groß- schoot fieren/ doch ehe Alfred das Tau vom Belegnagel loswerfen konnte, kenterte das Boot, und der über die Luvseite Hereinbre chen de Wasserschwall spülte Georg über Bord. Die See flutete in die offene Großluke her ein, und die Bewleh sackte weg; wie Stein. Eotgrove ertrank/ man fand seine Leiche einen Monat später in der Nähe des NoreleUcht- turms. Als das Schiff zu sinken begann, kletterte Alfred

, der sich vor dem hereinflutenöen Was ser retten wollte, mit Hilfe des Piekfalls den Mast hinauf. Nun war die Bawleh in ver- hälMiSmäßig seichtem Wasser weggesackt, und als sie auf Grund geriet, verblieben gut drei einhalb Meter ihrer langen Stenge über dem Meer. Alfred Eotgrove m sich die schlanke Spiere hinauf, bis er den dünnen eisernen Flaggenstock zu Packen kriegte, der dem Flag genknopf entragte. Für den Augenblick war er sicher/ die ungewöhnlich lange Stenge, die so eine Bawleh führt, hatte ihn gerettet. An derseits

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 01.12.1956
Umfang: 12
sie aus lachen. Der Zug kam an und Elvira musterte die wenigen Reisenden, die ausstiegen. Greta war nicht darunter. Während sie noch da stand und überlegte, erschien plötzlich Mar cel auf dem Bahnsteig. Er hatte ebenfalls Nachricht von Greta bekommen und schien völlig ahnungslos. „Sie wird mit dem nächsten Zug kom- Gute Geschäfte — auch bei Reqen Mit der Mittagspost erhielt Alfred folgen den Brief: „Ihre Braut Maria Torledo ist Ihnen nicht immer treu. Wollen Sie sich selbst überzeugen? Fahren Sie morgen

vor mittag mit dem Dampfer ,Capto* über den See zum Hotel ,Luergo‘. Alles weitere über lasse ich Ihrer Intelligenz und Ihrer Beob achtungsgabe. Ein Freund.“ Alfred warf den Brief in den Papierkorb. „Blödsinn!“ murmelte er, .Maria — und mich betrügen! Ha!“ Das Telephon klingelte. „Du“, sagte Maria, „morgen können w r nicht Zusammensein, Alfred. Ich muß zu meiner Tante aufs Land. Sie hat Mandelentzündung. Du hast doch nichts dagegen?“ Der Hörer in Alfreds Hand zitterte. Dann aber sagte er mit fester Stimme

: „Nein, ich habe nichts dagegen, Marie.“ * Der Dampfer „Capto“ ist ein großes Schiff, und obwohl der Regen in Strömen vom Himmel goß, war er b’s zum letzten Platz besetzt. Alfred aß im Speisesaal ein Mittagessen, das ebenso teuer wie schlecht war, und fing an, Marie zu suchen. Er suchte sie auf den Decks, in den Salons, im Restau rant, in der Bar. Aber er fand sie nirgends. „Gott sei Dank“, dachte er, „sie ist nicht da!“ Plötzlich aber, gegen Abend, als er schon gar nicht mehr suchte, sah

er sie hinter einem Rettungsboot versteckt. Ein eisiger Schreck durchfuhr ihn. Hatte auch sie ihn gesehen? * Das Hotel „Luer«o“ ist ein häßlicher Ka sten aus Beton. Früher einmal hatte sich hier die elegante Welt getroffen. Aber das ist. lar<?e h°r. In d°r Halle steh-m noch aus der guten, alten Zeit vierzig Klubsessel. Alfred setzte sich in einen der Sessel, zieht den Hut ins Gesich + und versteckt sich hinter einer Zei tung. Kurz darauf s ! nd alle Sessel mi+ Män nern und Frauen besetzt, die alle Zeitun gen lesen

und als Msrie die Halle betritt, ist V«in Platz mehr frei. „Wünschen die Herrschaften Zimmer?" fragt“ der Porter, und da dm* Dampfer erst am nächsten Morgen zurück nach DWla fährt — was bleibt den Herrschaften übrig, als ein 7 s mwpr zu r«hm°r? Auch A'f-ed tut es und ebenso Marie, seine Braut. Nach d“*n Ah*ndessen treffen sie sich in der Halle Als Alfred semen Verloh-ungsr 1 ng vot, Finger zieht, um ihn. wie **s in solchen Feiie n zum guten Ton ffehört. Marie vor die Füßo zu w—f“n, bemerkt dsß aueh pmne

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 07.05.1954
Umfang: 6
wieder aus. Nach einigen Tagen machte man sich wieder ans Fliegenfangen. Da konnte man feststel len, daß sich die wenigsten Fliegen wesent lich vom Orte ihrer Auslassung entfernt hatten. Nur ganz wenige waren bis zu acht Kilometer weit geflogen. Während eines Skiurlaubes im Salzburgischen lernte d«r Wiener Buchhalter Alfred K- die grellblonde 26jährige Olga H. kennen, die ihm schon am ersten gemeinsam verbrachten Abend gestand, daß sie eine unwiderstehliche Sehn sucht nach Wien ziehe. Und sie würde es recht nett finden

, wenn sie dort einen Freund und Schützer — etwa in Person des feschen Buchhalters Alfred — wüßte der sie von An fang an vor den Gefahren der Großstadt be wahren könnte. Alfred war Feuer und Flamme und bot der hübschen Olga gern und schnell Herz und Hand an. Am Abend, an dem Alfred seinen Urlaubsort wieder verlassen sollte, rückte Olga mit d«m Wunsche heraus, ebenfalls gleich nach Wien fahren zu wollen Mit tränenumflortem Bück flüsterte sie, daß ihr der Aufenthalt im Schat ten der hohen Berge jetzt — wo Alfred dahin ziehe

— erst recht verleidet sei. Er möge sie doch mitnehmen. Es versteht sich, daß Alfred nicht nein sagen konnte, und sich auch bereit erklärte, Olga beim Packen ihrer Sachen be hilflich zu sein. Gutgelaunt fand sich Alfred wenige Stunden vor der Abfahrt des Zuges in der Wohnung Olgas ein, wobei er sich wunderte, daß sie so mir nichts dir nichts aus allen Ecken Koffer heranschleppte, die sie mit Kleidern Wäsche und anderen Gegenständen anstopfte. Die Wohnung gehöre ihren Eltern- die für einige Tage

verreist seien, erklärte Olga, die e* recht eilig hatte, den Zug ja nicht zu versäu men Alfred schleppte zwei Koffer und einen Pelzmantel Einen zweiten Pelzmantel batte O^ ga an, die ebenfalls zwei Koffer trug „Eine ganz schöne Aussteuer, was Liebling?“ meinte Olga keuchend, als sie aus d©m Haus traten. Alfred konnte nur bestätigend nicken, denn dann geschah das Malheur. Ein Auto hielt im gleichen Augenblick, da Olga und Alfred über die Straße eilen wollten, vor dem Haus. Ein Herr und eine Dame

hatte Engel, der sich als Obermusikmeister aus gab, auch eine Existenzmöglichkeit geboten und ihm ferner dtie Verwaltung des Ver kehrsbüros überlassen. Schon nach einigen Musikproben merkten die Angehörigen der Ortsmusik Lofer, daß Engel beim Dirigie ren Fehler mache und stellten in Frage, ob er überhaupt Obermusikmeister sei. Außer- und stürzten sich auf Alfred und seine Beglei terin, die mit offenem Mund dastand und im mer nur auf Alfred deutete. „Er hat mich ange stiftet!“ rief sie, was Alfred

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Gardasee-Post
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Seite 5 von 12
Datum: 27.07.1912
Umfang: 12
sie 1853 durch den Prinzen Wilhelm von Preußen, den späte ren Kaiser Wilhelm I., besucht. Am 17. Februar 1854 wurde Alfred Krupp ein Sohn, Friedrich Alfred, geboren, der sein Nachfolger werden sollte. Im selben Jahre erfolgte die Herstellung des ersten massiv geschmiedeten Sechs-Pfünders für die Indu strie-Ausstellung in München; das war ein großer Fortschritt, da die bisherigen Ge schütze eine gußstählerne Seele in einem guß eisernen Mantel hatten. Auf der Internationalen Industrie-Ausstel lung

zeigte er aufs glänzendste, daß er die Engländer auf dem zuerst von ihnen betretenen Gebiete weit überholt hatte. Während Alfred Krupp lange Jahre die ganze Leitung der Geschäfte besorgt hatte, war er durch die Ausdehnung seiner Fa brik allmählich gezwungen worden, höhere technische und kaufmännische Beamte anzu stellen. Er führte 1862 die Kollektiv-Pro kura ein, aus der später das jetzige Direkto rium hervorging. Er selbst verlegte 1864 seinen Wohnsitz in ein Gartenhaus, das noch im Bereich

der Fabrik lag, und erbaute sich erst 1870 einen prachtvollen Herrensitz „auf dem Hügel“ an der Ruhr, wo er seither Für sten, Staatsmänner und Abgesandte aller Län der empfing. Um seine Fabrik in der Beschaffung der Rohmaterialien unabhängiger zu machen, kaufte Alfred Krupp 1864 und 1865 die ersten Eisensteingruben und Hochöfen, besonders die Sagner Hütte an, und erwarb später auch eigene Kohlengruben. 1865 begann die An fertigung von Ringrohren und erfolgte die Errichtung eines Schießstandes in Essen

von Ästhöwer & Cie. in Annen in Westfalen an, das auf dem Gebiete des Form stahlgusses Bedeutendes geleistet hatte. Als er im folgenden Jahre starb, hinterließ er ein Riesenwerk, das 20.000 Arbeiter und Beamte beschäftigte. Das Leben Alfred Krupps war Arbeit ge wesen, von der Kindheit bis an die Schwelle des Grabes. Bis zum 36. Jahre war es die harte Schule der Lehr- und Wanderjahre, die seine natürlichen Anlagen stählte und zur Meisterschaft entwickelte. Als eigener Herr seiner Fabrik

hatte er dann in den nächsten Jahrzehnten fitfm jeden kleinen Erfolg zu kämpfen, und oft drohten die Sorgen und Schwierigkeiten ihn zu erdrücken. Aber ge rade dieses zähe Ringen unter Hindernissen und Rückschlägen wurde das Feuer, das sei nen Charakter läuterte und für die größten Anforderungen festigte. Nach der glänzenden Entwicklung der Fabrik in den siebziger Jah ren, nach dem Erfolge der Gußstahlgeschütze im Kriege mit Frankreich stand Alfred Krupp auf dem Gipfel d es Ruhmes. Die spätere Zeit hat seinem Wesen

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.11.1933
Umfang: 6
er bedauernd, „das ist mir zu langweilig. Ich fahre mit hundertzwanzig Kilometer, bleibe nicht bei je dem Bauernhaus stehen und brauche mir nicht jede Gesell schaft gefallen lassen." Das war einmal. Heute denkt der gute Alfred anders. Wie es kam? Na, wie es eben kommen mußte. Da war im April ein Geschäft abzuschließen. Ein großer Auftrag. Alfred erhielt am 17. eine Depesche: „Erwarten Sie morgen neun Uhr vor mittags, Wien, Hotel Bristol. Abschluß auf sechzig Waggons Gerste. Veilchenblau & Smaragdgrün

." Alfred sprang wie verrückt im Kontor herum. „Das ist ein Geschäft!" Vor Freude küßte er die hübsche Tippmamsell ab und versprach,ihr, damit sie nichts ausplaudere, einen Pelz mantel. Sie brachte ihm den Fahrplan. „Um 9 Uhr abends hätten Herr Chef einen tadellosen D-Zug. Um 7 Uhr früh sind Sie in Wien. Soll ich einen Schlafwagenplatz bestellen?" Er schleuderte den Fahrplan erbost in eine Ecke: „Danke für das Vergnügen! Meinem Chauffeur können Sie sagen, daß wir um 11 Uhr fahren. Wir nehmen den großen

Mer cedes." Punkt 11 Uhr fuhren sie los. Alfred in warme Decken ge hüllt, bequem in den Polstern lehnend. Der Wagen flitzte nur so dahin. Er lachte vergnügt vor sich hin. „Das ist schon doch ein anderes Fahren! Mit der Eisenbahn bummeln? — Lächerlich." Drei Uhr früh! Alfred erwacht aus sanftem Traum. Schon in Wien? Er zieht die Vorhänge vom Fenster weg. Stock dunkle Nacht. Der Wagen steht. Draußen arbeitet der Chauf feur mit einer Azetylenlampe an der Maschinerie herum. Alfred läßt verärgert

die Fenster herunter: „Na, was ^st denn da los?" „Eine Panne, gnä' Herr! Motordefekt!" „Zu blöd! Also machen Sie schon weiter!" Vier Uhr. Die Lage ist unverändert. Sie stehen noch im mer auf der Reichsstraße zwischen Linz und Amstetten. Alfred wird langsam nervös. „Sch—sch—sch—t." In kurzer Entfernung braust ein D-Zug vorüber, gegen Wien zu. Alfred kehrt ihm brummend den Rücken zu. Das wäre der Zug, den ihm das Tippfräulein so warm empfohlen. Fünf Uhr! Die Straße belebt sich allmählich. Lastfuhrwerke

Bristol an. Die Herren Veilchenblau und Smaragdgrün traf er noch an. Aber der Auftrag war bereits vergeben. Den hatte der Konkurrent aus Bregenz weggeschnappt, der mit dem D-Zug gekommen war, der ihm hinter Linz vorgefahren war. Alfred vergaß das lange nicht, aber mit der Eisenbahn söhnte er sich trotzdem nicht aus. Freilich übertrug er seinen Haß nun auch auf die Autos. Nur mehr das Flugzeug konnte ihm imponieren. ^Nachdruck verboten.) 47 Äl Soffi Ml W in Sluiwlos. Roman von Fred HUdenbrandl

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Oberinntaler Wochenpost
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Seite 11 von 12
Datum: 10.01.1930
Umfang: 12
D. b. b. Wze!»«inm?r 25 Src Bezugspreise: Viertels. 8 halbjährig 5'- und ganzjc S 10 mtf freier Zustellung°iN .ficms. 503 Tit. Universitätsbibliothek Innsbruck 3 Exemplar Iran i mir ii iu \ i AMckt q&Uifl al l gestern besuchte ich Alfred, den Dichter. Er ) wird viel beneidet, weil er selbst in ? unserer Zeit der Boxerüberschätzung aus ) seinen Einfällen ein komfortables Leben, kleine amüsante Diners fiir seine ' Freunde und sogar den einen oder anderen phantastisch benannten Kaninchenpelz

für seine Freundinnen zieht. Man besucht Alfred gern, denn er ist immer guter Laune. Aber diesmal hatte ich e- schlecht getroffen. Alfred be grüßte mich mit umwölkter Stirn. Cr saß auf dem großen Smyrna inmitten seines Arbeitszimmers und hatte rings um sich auf dem Boden Unmengen von Manuskripten gebreitet. Seine Sekretärin — Sie kennen sie doch? Es ist noch immer die blonde vom Vorjahr — zog aus einem breitgebauten Schrank Ma nuskript um Manuskript. „Einen Augenblick, bitte!" sagte Alfred und schien

sich um meine verwunderten Blicke nicht zu kümmern. Er wandte sich an die blonde Sekretärin und fragte düster: „Noch etwas?" „Hier, der Anfang des dritten Kapitels aus dem Roman, von dein doch jetzt eine neue Auflage erscheinen soll!" antwortete sie gedrückt und las: „Melanie saß ihm gegenüber auf dem Schreibtisch. Ihre langen Beine staken in neger- sarbenen hauchdünnen Seiderrstriümpfen und sie.. — „Der Teufel soll das holen!" «fuhr Alfred auf. „Wenn das so rveitergeht, bin ich ruiniert!" Ich sah ratlos non Alfred

auf feine Sekretärin und von ihr wieder auf die IbNmeugen beschriebenen und bedruckten Papiers, die den Boden bedeckten. „Die nächsten Manuskripte Imuß ich in Ihrem Schlafzimmer auflegen", sagte die Sekretärin ernst, indes sie wieder in den Kasten griff. „Hier ist schon alles voll." „Hier sind schon wieder Gazellenbeine!" schrie Alfred empört, der sich über ein „Das lange Kleid?" ,Zn allen meinen Romanen, in meinen Novellen und Plaudereien, in meinen Dialogen und Feuilletons haben alle Heldinnen

, was los ist?" begann ich energisch ..Liehst du um? Ordnest du deinen Nach laß? Hast du einen neuen Verleger gefunden, der eine Gesamtausgabe veranstalten will?" „Nichts davon", erklärte Alfred düster, der sich endlich auf seine Hausherrenpflichten besann und sich mit mir in die Plauderecke setzte. „lieber uns Schriftsteller ist eine Katastrophe gekommen. Eine Katastrophe, verstehst du? Vielleicht haben es die anderen noch nicht ge merkt. Sie werden schon noch darauf kommen. Und die Katastrophe heißt

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Wörgler Nachrichten
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Seite 5 von 10
Datum: 03.12.1932
Umfang: 10
sich. Er küßte ihre Hand, lachte und strich sein helles Haar zurück, in dem der Wind wühlte, dann legte er seinen Arm in ihren, und Nun wanderten sie und plauderten. Die Beivegungen seiner langen Glieder hatten etwas Schlenkriges, er war erst Anfang zwanzig, Antonie einige Jahre älter als er. Alfred erzählte, daß er soeben einen Brief von seinem Vater erhalten habe. Dieser würde am näch sten Abend ankommen, um von seiger anstrengenden Arbeit in der Großstadt auszuspannen. Er selbst, Al fred, gebe

seinem Aufenthalt einige Tage zu, um mit Braut und Vater zusammen noch ein paar son nige Ausflüge zu unternehmen und dann endlich wie der zu seinen Arbeiten auf der Hochschule zurückzukehren-. JEDE STUNDE CREME Antonie und Alfred steuerten in schnellem Gang der Terrasse eines Hotels zu und traten in die Glas veranda, wo schon einige Leute an den weiß gedeck ten Tischen saßen. Das Abendessen kam, und sie schmausten mit gutem Appetit. Ein paarmal schob Alfred seine Hand hinüber und legte sie, fest zu greifend

, auf die Antoniens, — er lachte sie dabei an, fröhlich, herzhaft und unbekümmert. „Ein Knabe," dachte sie mit einem kleinen Lä cheln, „ein größer, kindhafter Knabe, — ich kom me mir vor, als sei ich seine Mutter." Ja, Alfred hatte ein Lachen wie ein Kind, und auch die unbefangene Art, wie er den Oberkörper reckte, und das zeitweilige, abgehackte Heben und Sen ken der Schultern waren etwas knabenhaft. Antonie aber hatte nichts mehr vom Kinde, und ihre schönen, schmalen Hände schimen schon die einer jungen Frau

, so schlank, so leichten Schrittes. Ich bin abgearbeitet und freue mich auf die paar Tage der Muße. Wir wollen heiter und sorglos sein." Zum Abendessen spendete der Vater eine Pfirsich bowle. Es lag etwas Sprühendes in seiner Unter haltung, und dabei waren doch immer der klare Ernst und das gleichsam durchleuchtete innere Maß seines Daseins zu erkennen. Antonie dachte: Ob Alfred auch einmal wird wie er? Sicherlich nie so weltgewandt und von so maß vollem, gefestigtem Wesen. Nach der Bowle trat

man auf die Terrasse und sah aufs Meer. „Morgen werden wir Westwind haben," sagte der Vater, „guten Segelwind, der uns hinaustragen soll. Und nun gute Nacht — und auf morgen!" Er be gab sich sofort zur Ruhe. Das Brautpaar ging Noch auf die Promenade und setzte sich auf eine Bank. „Dein Vater ist herrlich," sagte Antonie, „immer wieder bewundere ich ihn; er ist so schlicht und warm, so vornehm und gütig. So solltest Du auch ein mal werden." Alfred lachte. „Du sthwärmst ja, Antonie," sagte er, „fast

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 20.11.2002
Umfang: 16
eine Prüfungsverpflichtung“, ent schuldigte Schmidl sichtlich zer knirscht Alfred Steinherr, den ab wesenden Rektor der Freien Uni versität Bozen. Wenige Wochen später war der Ton im Verwaltungsrat der Uni versität schon weit härter. „Es kann doch nicht angehen, dass der Rektor nicht einmal bei der offizi ellen Schlüsselübergabe da ist“, ärgert sich ein Mitglied des Ver waltungsrates noch heute. Im obersten Führungsgremium brannte energische Kritik gegen Rektor Alfred Steinherr auf. Nicht zum ersten Mal. Innerhalb

der Universität gibt es seit langem kritische Töne gegen den Rektor. Das liegt nicht nur dar an, dass der Universitätsplaner Friedrich Schmidl und der Luxem burger Bankmanager Alfred Stein herr von Anfang an keinen rechten Faden zueinander gefunden haben. Unter dem Gründungspräsidenten Luis Durnwalder war es vor allem der Landeshauptmann, der diesen Konflikt unter der Decke hielt und immer wieder vermittelte. Nach dem Schmidl jetzt aber Präsident wurde, ist der Konflikt offen ausge brochen. „Es stimmt

und der Schmidl, die können nicht mehr miteinander“, sagt ein Verwal tungsrat, Im Klartext: Einer der beiden, entweder Rektor oder Prä sident werden gehen müssen. Und wie es aussieht, stehen in diesem Machtkampf die Aktien für Alfred Steinherr bedeutend schlechter. Steinherrs Archillesierse ist seine dauernde Abwesenheit in Bozen. Denn der Rektor ist seit seinem Amtsantritt kaum wirklich an der Universität, sondern zumeist im Ausland unter wegs. Was anfangs noch mit seiner Tätigkeit an der Europäischen Inves

gegen ■fö . .. ^ ‘y-1- i s''ti -t Ü§Ü Universität Bozen: Der Konflikt an der Führungsspitze nimmt zu kannter Professoren ließ sich Steinherr kurzzeitig zwar mehr in Bozen sehen, ist inzwischen aber wieder in seinen alten Abwesen- heitsrhythmus zuiiickgekehrt. Der Konflikt an der Universitäts spitze giiindet vor allem in zwei ab solut unterschiedlichen Auffassun gen der Führung und der Zielset zungen der Bozner Universität- Konträre Positionen, die von den beiden Führungspersönlichkeiten Alfred Steinherr und Friedrich Schmidl verkörpert

werden. Alfred Steinherr tritt von Anfang an fiir eine internationale Univer sität ein, mit einer kleinen lokalen Anbindung an Südtirol. Vor allem verfolgt Steinheir aber ein Modell einer Eliteuniversität. So will der Rektor in der Wirtschaftsfakultät Studiengebühren von 10.000 Euro Universitätsplaner und jetzige Präsident will eine Universität, die den lokalen Bedürfnissen ent spricht und eine internationale An bindung hat Weniger Elite, son dern eine Bildungseinrichtung mit Breitenwirkung. Große

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Volksbote
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Seite 11 von 16
Datum: 19.05.1994
Umfang: 16
und a kolt’s Weibsbild schickn. Sein recht scheinheilige Gselln, Tuatjedaralluan aTagl welln, Grod a rechte Kältn herzajogn — Des linde Lüftl za varjogn. Tian gearn dreinpfuschn In diaschianan Maian-Buschn, Und in heacharn Logn Mit Fröscht no die Bauarn plogn. Wia die Sofa weard ollaweil schtadar, Konn si fa Kalt bold nimmar rüahrn; Rennt grod in dei eiskoltn Mandar noch — Dei weard woll müassn darfrüahrn! Luise Klotz, Goldrain ln Bayern an Heimat denken Alfred Pertramer feierte seinen 85. Geburtstag

in Eigoldsbach Am Karsamstag, dem 2. April 1994, durfte Alfred Pertramer im nieder bayerischen Ergoldsbach seinen 85. Geburtstag feiern. Viele Gratu lanten fanden den Weg in das ob familiengeschichtlicher wie land schaftlicher Erinnerungsstücke stimmungsvolle Wohnzimmer des Jubilars, darunter auch der Vor stand des „Freundeskreises der Südtiroler in Regensburg und Um gebung" dessen Mitglied Pertra mer ist. Aus der Deutschgegend am Nonsberg, aus Laurein, stammte sein Vater Ignaz Pertramer. Der betagte

Pädagoge hatte in vielen Schulstuben da und dort Wissen und Begeisterung vermittelt. Schließlich hatte er in Linz/Osttirol als Bezirksschulinspektor größere Verantwortung übernommen. Dort wurde Alfred als letztes von 12 Kindern geboren. Von seinen Geschwistern (alle schon verstor ben) sind vor allem bekannt: Ka nonikus und Kolping-Generalprä- ses Adolf sowie Marianne, jahr zehntelang Lehrerin an der land wirtschaftlichen Schule in Dieten- heim. Nach Mals übersiedelt, erhielt der Talentierte seine Schul

ratet, die ihm drei Töchter und einen Sohn geschenkt hatte. Ein Geburtstagsfoto: (sitzend) Elmar Oberkofler, der Jubilar Alfred Pertra mer, seine Frau Edith, Emilie Oberkofler; stehend von links: Hans Thanei, Hans Hillebrand, Flori Thanei, Gottfried Lesina-Debiasi und eine der Töchter des Jubilars. Repro: „VB" Ghedi bei Brescia. Den beiden Hauptmännern Kurt Marchesani und Alfred Pertramer gelang es mit Genehmigung des deutschen und amerikanischen Lagerkomman dos, die Südtiroler aus den ver

schiedenen Einheiten im Lager herauszuholen, um sie zu einer Einheit Südtirol zusammenzu führen. er — inzwischen Ehrenmitglied — aktiver Sänger. Opa hat viel zu erzählen Geistig wie körperlich rüstig — er fährt immer noch mit seinem Auto — freut sich Alfred in seinem Waldrand gelegenen Eigen- am Nach Niederbayem gezogen 1941 nach Niederbayern umge siedelt, kam er an die Kreissparkas se Mallersdorf. Der Südtiroler — seiner tirolisch-deutschen Gesin nung wegen zum Umzug gezwun gen — erwarb sich bald schon

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 7 von 12
Datum: 07.02.1925
Umfang: 12
Frau Bruno, Graz Dr. Uffenheinrer Hermann, Innsbruck Neumann M., Innsbruck Ziegler Minni, Wostratschin Kachelmager Margarethe, Wien Eigl Leopold mit Frau, Wien Wiömann Otto, Innsbruck Nastorfer Joses, Salzburg Buschek W., Innsbruck Wegmann Otto, Innsbruck Berger David, Elberfeld Lackner Josef, Innsbruck Pflüger Sophie und Alice, Bonn Herzig Gerlluö, Hamburg Dr. Stocher Fritz, München Förster Nudolf, Wien Bergmann Alfred, Gladbeck Döber mit Frau, Arnöwalde Veit Mizzi, Innsbruck Linser Hermann

, Tarrenz Flesch Ad., Wien Achatz Harrg, Innsbruck Somn'.ersreund K., Wien Fuchs Hedwig, Berlin Bödecker Fritz mit Frau, Berlin Dr. Debern Franz, Innsbruck Ezerng Marwnne, Wien Konraög Olga, Wien Eordeö F. mit Frau, Berlin Schallinger Alfred, Wien Danhorn Franz, Innsbruck Kellner Eduard mit Frau, Wien Döring Gustav mit Frau, Auerbach Meinecke Walter, München Meinecke Heinrich. I Machreiner-Bierner-Ollg, Griesheim Kühnau H. Joachim, Breslau Nassau Alfred, Innsbruck Lang Leopold, Innsbruck Heizmann

Barbvra, Erpsenöorf Birkmaher Hans, Garmisch Boger Nudolf, Wien Fuß I., Wien Holisch Armin, Wien Müller Alfred. Wien Elemis Georg, Frankfurt am Main Hülse Erich mit Frau, Berlin Frankl Negina, München. Eifert Hans, Halle a. d. Saale Blümel Zosef. Innsbruck Gosepath Ewald, Gladbeck Weißes Nötzl Karl Dul, Hamburg Kirmeier Johann, München Hans Lockoöap, Salzburg A. Pommer mit Frau, Leipzig Iosi Schloburg, Leipzig Toni Notier, Innsbruck Agnes Heög und Sohn, Wien W. Alberts, Duisburg-N. Herbert pötzsch

, Pirna in Sachsen Dr. Alfred Kölsler, Berlin Thea Frankel, Berlin Theophila Berrek, Berlin Johannes Kelöling, Berlin Karl Weber, Wiener-Neustadt Werner Freiherr v. Gilsa m. Frau, prenzlau Julius Drehler, Langensalza Fritz Decker, Wiesbaden Dr. Paul pritzkon mit Frau, Berlin-T. Eugen Lamhorst mit Frau, Hamburg Pension Theres Nudolf Kratzsch mit Frau, Chemnitz Clemens Schön'mgh, Paderborn W. Goette Obltn. z. See, Berlin Äng. Nichard Warton, Graz Elfriede Hainzmann, Wien „Schwarzer Adler" Miß Lenex

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