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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 11 von 14
Datum: 18.03.1921
Umfang: 14
an den Geliebten. Mit diesem im Eingangs stehenden Hinweise auf das traurige Ende hat Verdi sich einen effektvollen Ge gensatz zur Stimmung de» ersten Aufzuges geschaffen: Buntes Wogen und luftige» Treiben im eleganten Heim Violettas. Eine frische, lebhaften Pukrschlag annehmende Musik illustriert die Freuden der der Üebewelt sich zusammensetzende Gesellschaft abgibt. Alfred Ger- Tafel, deutet auch auf den mondänen Untergrund hin, den diese au» mont, von seinem Freunde Gaston bei DIoletta

, die er leidenschaftlich liebt, «ingcführt, singt ein temperamentvolles Trinklied, besten Melodie DIoletta aufnimmt. Au» dem angrenzenden Saal tönt ein pikanter Walzer, der zum Tanzen herausfordert. In diese ungemein lebens wahr angelegte Mileufchllderung wirft ein Anfall von Violettas Krankheit feine Schatten. Alfred fteht Ihr zur Seite und erklärt der langsam sich Erholenden seine tiefe, aller Sinnlichkeit baren Zunei- ? >ung, beharrt auf ihr, obwohl das Mädchen auf ihr Metier als Grl- ett, binweift und erhält

eines Daseins gegenüberzustellen, dem sie sich doch nun einmal bis zu Ihrem Lebensende verschrieben hat. Mit der Gegenüberstellung dieser thematisch konzis charakterisierten Konflikte schließt der erste Akt. — Zweiter Aufzug: Die wahr? Liebe ist bet DIoletta Siegerin geblieben; in einem Landhause bei Paris finden wir sie im stillen Glück mit Alfred wieder. Allein auch ein anderer Gast hat sich ein- gefunden: die Not. Tief erschüttert erkennt Alfred, daß er selbst die Schuld an diesem Zustande trägt. „Weh

mir, im Traume tief und. schwer war Aermster ich befangen....', und eilt nach Pari», um Violettas Angelegenheiten zu ordnen. Die Szene zwischen Ihr und Alfred» Vater, der gekommen Ist, den Sohn aus den LIebesbanden DIoletta« zu befreien und damit den guten Ruf der Familie zu reha bilitieren, bringt eine auch musikalisch groß angelegte Steigerung bis zum Höhepunkt de? Verzichtes. Noch einmal bricht sich In der breiten Kantilene „Ach, du mein Alfred...' ihre hlngebende Liebe zu dem inzwischen zurückgekehrten

Alfred Bahn, ehe sie zum alten Leben zurückslieht. Die bewegten Bitten des Vaters in der prachtvollen Melodie de» Liedes „Hat dein heimatliches Land keinen Reiz für deinen Sinn?' vermögen Alfreds Erregung nicht zu besänftigen. Er eilt DIoletta nach in den Trubel des Maskenballes, wo er die Gesuchte am Arme des Barons Duphal wiederflndet, seinen Rivalen zum Zwci- » e herausfordert und Dtoletta beleidigt. Den Tobenden bringt ersicherung der Geliebten: „Alfred, du weißt nicht, wie Ich dich liebe

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Lienzer Zeitung
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Seite 24 von 30
Datum: 11.03.1911
Umfang: 30
Nachdem die Gatten das Frühstück eingenommen hatten, erbat Nora von Alfred die Erlaubnis, ihn auch mit dem Inhalt der dritten Briesseite bek nnt machen zu dürfen. Der Blinke nickte, und neben dem G tten sitzend, entfaltete die junge Frau nochmals das vergilbte Briefbttt und las folgendes: „Sollte dieser Brief, was ich freilich nicht hoffen will, jemals gefunden werden, dann mag es kund werden, daß ich, Gabriele Martini, denselben hier verborgen, anstatt das Schreiben, wie meine sterbende Herrin

Alfred, n chdem Nora die Lektüre des Briefes beendet, „daß Frau Si ^euse mit jener Gabriele Martini, welche am 8. August 1877, also vor bein he siebzehn Jähren, aus Kastel Maure verschwand, identisch ist.' „Die Arme!' flüsterte Nora ergriffen? „wie hart ich sie anließ, -als sie mich vor dem Betreten des Geisterzimmers w rnte, und doch war ihre Absicht so gut und edel. Ich beh 'n^elte sie, wie man einen Dienstboten beh n^elt, und Alfred, es ist schrecklich zu sagen, aber ich fühle

auch jetzt noch nicht so für sie, wie ein Kin ^ für seine Mutter fühlen seilte? Und wenn sie erst erfährt, daß ich das Ge heimnis kenne, daß der Makel, der auf meiner Geburt ruht —' Hier stockte Nora, von Scham überwältigt. Alfred aber, der Zhre H nd umfaßt hielt, drückte dieselbe zärtlich und sagle sanft: „Sprich nur weiter, mein Liebling — sind wir nicht eins?' „Ach ja', murmelte die junge Frau mit matter Stimme, „aber ich fürchte —' „Du fürchtest, daß die Worte, die du sprechen wolltest, meinen Stolz verwenden

meinen Namen hoch, Eleonora, aber noch höber halte ich dich, und meine Gattin behält ihren Wert, entstamme sie welcher Familie sie wolle.' ,,O Alfred,' schluchzte Nora ergriffen, „du tust ja gerade so, als hätte ich ein Opfer gebracht, indem ich dich heiratete, und ver gissest völlig, daß ich dich schon seit Jahren ebenso liebte, wie du mich liebtest! Ja, als ich zuerst die schlimme Botschaft las, da be- schlich meine Seele ein Zweifel daran, ob deine Liebe diese schwere Prüfung überdauern

. Hast du dir aber auch klar gemacht, daß dies Schlimmste noch andere harte Prüfungen im Gefolge hat und haben wird?' „Andere harte Prüfungen, Alfred?' wiederholte die junge Frau verwundert, „was kannst du damit meinen?' „Nun — in erster Linie wird es für unser beider Stolz eine harte Prüfung sein, das bis jetzt so sorglich gewahrte Geheimnis anderen mitteilen zu müssen.' Tie junge Frau starrte s ssungslos auf den Gatten. „Aber es liegt doch gar keine Veranlassung vor, das Geheimnis

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 14.11.1893
Umfang: 12
zu gewähren. Zugleich verständige Ich Sie, dass Ich unter Einem den Fürsten Alfred zu Windisch-Grätz zu Meinem Minister-Präsidenten für die im RcichSrathe mrtrctlnen Königreiche und Länder ernannt und mit der Bildung eines neuen Ministeriums betraut habe. Wien, am 11. November 1893. Franz Joseph m. p. Taasfe m. p. Lieber Graf Taasfe! Mit Bedauern enthebe Ich Sie auf Ihr Ansuchen von dem Posten Meines Mi nister-Präsidenten und von der Leitung Meines Mini steriums deS Innern. Ich vollziehe einen Act

schreiben folgen im Anschlüsse mit. Wien, am 11. November 1393. Franz Joseph n>. p. Alfred Fürst zu Windisch-Grätz in. p. Lieber Graf Falkenhayn! Indem Ich Ihnen für Ihre feit einer Reihe von Jahren mit treuer Hin gebung bethätigte verdienstvolle Wirksamkeit und För derung der Ihr Ressort umfassenden wichtigen volks wirtschaftlichen Aufgaben Meine volle Anerkennung auSspreche, ernenne Ich Sie neuerlich zu Meinem Ackerbauminister. Wien, am 11. November 1893- Franz Joseph m. x. Alfred Fürst zu Windisch

-Grätz n>. p. Lieber Graf Welsersheimb! Unter Anerken nung Ihrer seit Jahren geleisteten ausgezeichneten Dienste, insbesondere Ihrer unermüdlichen und erfolg reichen Thätigkeit zur Hebung und Ausgestaltung der Landwehr, ernenne Ich Sie neuerlich zu Meinem Lan- deSvertheidigungs-Minister. Wien, am 11. November 1893. Franz Joseph m. p. Alfred Fürst zu Windisch-Grätz in. p. Lieber Marquis Bacquehem! Indem Ich Sie von dem Amte Meines HandelSministerS unter Aner kennung Ihrer ausgezeichneten Dienste

, welche Sie mit unermüdeter Hingebung geleistet und die in der Ent^ Wicklung unserer Handels- und Verkehrsverhältnisse einen so glänzenden Ansdzuck gefunden haben, in Gna den enthebe, ernenne Ich Sie zn Meinem Minister des Innern. Wien, am 11. November 1893. Franz Joseph m. p. Alfred Fürst zu Windisch-Grätz w. p. Lieber Graf Schönborn! Unter Anerkennung Ihrer stets mit voller Hingebung geleisteten treuen uud ausgezeichneten Dienste, sowie der großen Ver dienste, welche Sie sich In Ihrer bisherigen Stellung

um die Entwicklung der Rechtsverhältnisse und Anbah nung wichtiger Reformen aus allen Gebieten des RcchtölebenS erworben haben, ernenne Ich Sie neuer lich zu Meinem Justizminister. Wien, ani 11. November 1893. Franz Joseph in. p. Alfred Fürst zu Windisch-Grätz in. p. Lieber Graf Wurm brand! Ich ernenne Sie zu Meinen« HandelSniinister. Wien, am 11. November 1893. Franz Joseph IN. p. Alfred Fü»st zu Windisch-Grätz in. p. Lieber Dr. Ritter von MadeySki! Ich ernenne Sie zu Meinem Minister für Cnltu? und Unterricht

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Lienzer Zeitung
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Seite 19 von 28
Datum: 18.08.1900
Umfang: 28
Alfred lächelte; der Eifer, mit welchem seine Mutter für ihren Stand eintrat, belustigte ihn. „In Deinem Falle lassen sich die Fragen nach Rang, Geburt und Vermögen der Auserwählten in befriedigendster Weise beant worten uud damit ist die Vorbedingung erfüllt,' fuhr die Baronin fort. „Dein Familienleben kannst Du Dir ja später einrichten, wie es Dir beliebt nnd am bequemsten ist; Du schickst Deiuc Frau nach Nizza oder Mentoue und verbringst den Winter in Paris, Wien oder Berlin, im Sommer

reisest Du vielleicht «ach dem Orient, während Deine Frau ins Seebad geht — mit einem Worte: Ihr seid nicht aneinander gekettet, und eure Mittel erlauben euch, das Leben zu genießen, wie es sich bietet; Du weißt, Margot ist reich, Alfred.' „Das ist auch das einzige, freilich wichtigste Moment, das mich veranlassen konnte, Deinem Plane zuzustimmen, Mama, nachdem Du mir auseinandergesetzt, daß nur dadurch der finanzielle Rniu unseres Hanfes abgewendet werden kann,' erklärte der junge Mann

. „Es ist zu bedauern, daß das Zerwürfnis, mit Riefenbecks besteht, das ist der Mann, der helfen könnte, ich behielte meine Freiheit und dürfte nach eigener Wahl mir die künftige Hausfrau suchen.' „Schweig' mir von diesem Menschen!' rief die Baronin schroff und heftig, „Du weißt, ich will diesen Namen nicht hören, dessen Träger unsere Familie fast an den Bettelstab gebracht hat!' „Ein wenig Entgegenkommen von unserer Seite hätte sicherlich zu einem anderen Ergebnis geführt,' warf Alfred ein, „zumal unsere

Verwandten, wie der Ausgang des Prozesses erwiesen hat, im Rechte waren.' „Wie? Alfred, Du wirfst Dich zum Anwalt dieses Mannes anf, der allein die Schuld an unserem Unglücke trägt; Du stellst es so gar so dar, als seien diese Riesenbecks von uns verkürzt, benach teiligt worden, während doch wir allein die Geschädigten sind?' versetzte die Freifrau erregt, und ihr feines blasses Gesicht über zog dunkle Zornesröte. „Ich erkenne Dich nicht wieder; Dn, der Sproß eines uralte» Adelsgeschlechtes, nimmst

diesen Emporkömm ling in Schutz, dessen ganze Ahnenreihe sich auf zwei beschränkt, den« erst der Großvater wurde vom Landesherrn geadelt, weil er ihm ein Ministerportefeuille übertrug und selbstverständlich für dieses hohe Amt keinen Bürgerlichen brauchen konnte.' „Aber die Familie ist doch nahe mit uns verwandt; soll denn diese Feindschaft ewig dauern?' meinte Alfred beschwichtigend. „Verwandt — ja, Gott sei's geklagt!' erwiderte eifrig die Dame. „Es war vielleicht der unüberlegteste Streich

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Der Bote für Tirol
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Seite 10 von 12
Datum: 02.11.1905
Umfang: 12
, die Geueralin G . . . . z, nach dem Kurorte brachte, war sie sich unmer gleich geblieben, feierte immer init demselben kalten Lächeln ihre Triuinphe, hatte immer denselben höhnischen Zug um den Mund, wenn man von Liebe sprach. Keiner der Anwesenden konnte sich rühmen, ihr Teilnahme eingeflößt zn haben, und es gab nnter denfelbeu doch welche, die liebenswürdig waren oder sich wenigstens einbildeten, es zn sein. Unter den wirklich liebenswürdigen befand sich auch Alfred v. Guzmann, ein hübscher blon der Juuge

au einem jener wnnderbarcn Som- merabende, wie sie im Südeu die vou der Hitze ermatteten Bewohner so wunderbar frisch uud kühlend erfreuen und kräftigen. Alles strömte hinaus, nm mit vollen Zügen die wür zige Luft einzuatmen nnd sich im harzigen Duste des Waldes zu badeu. Es war schon spät, als Alfred von dem Hü gel hinabstieg, nm nach seiner Wohnung zn eilen. Sein Weg führte ihn au der Garten türe des Landhauses, das Emilie bewohnte, vorüber; die Türe war offen. Eine geheime Macht trieb Alfred in den Garten; cr trat

ein. Von der rechten Seite hörte cr ein Geflüster, er nahte sich leise der Laube, aus der es kam. Deutlich unterschied er die Stimmen Emiliens »ild des Grase». „Teueres, angebetetes Mädchen,' hörte er Leo flüstern, „willst Du mein sein, ganz mein, willst Dn mir folge» als geliebtes Weib diirchs ga»ze Leben?' „Aus ewig!' hauchte Emilie, dann wnrde es still nnd nur eiu leises Geräusch drang zu Al fred, wie von Knssen, die gegeben uud erwie dert wurden. Alfred hatte genug gehört. Er stürzte wie wahnsinnig

ausgezeichneter Fechter uud Schütze uud besauu sich keine« Augenblick die Forde rung anzunehmen. Am Hochzeitsmorgen ordnete cr noch einige Kleinigkeiten zur Festlichkeit au uud ver ließ darauf das Landhaus. Ju kurzer Zeit er reichte er deu Hügel. Alfred erwartete ihu. Sie stellte» fich eiuauder gegeuüber. Leo hatte als der Geforderte den erste» Sch»ß. Er zielte kalt, drückte fast gleichgültig ab uud Alfred stürzte zusammen. Der Gras hatte gut getrof fen. Alfred war unfähig, den zweiten Schnß zu tun. Brazzoli

sich gegenseitig sowie die Herrin des Hau ses begrüßt, uur der Bräutigam fehlte noch. Endlich erschien anch cr, nnd der Zug begaun. Emilie sah reizend wie noch nie aus, sie war mit einer Pracht uud Eleganz gekleidet, die alles berauschte. Mau näherte sich der Kirche, die hinter dem Hügel in einem schattigen Taleinschnitte lag. Da traten plötzlich die Diener des Grasen ans dein Gehölze nnd trugen auf eiuer Bahre von Tauueuzweigeu deu tödlich getroffene» Alfred vorüber. Das Blut strömte aus seiner klaffen

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Lienzer Zeitung
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Seite 28 von 34
Datum: 21.01.1911
Umfang: 34
Arau wandte sich zu ihrem Gatten und fragte lebhaft: „Nun, Alfred, bist du zufrieden, habe ich meine Heftigkeit gegen die alberne Person wieder gut gemacht?' „Vollkommen', mußte Alfred lächelnd zugeben, „irre ich mich oder hast du Annemarie wirklich die Hand geschüttelt, als du ihr das Band schenktest?' „Ja, das tat ich — hätte ich es etwa nicht tun sollen, Alfred?' „Nun, nötig war's jedenfalls nicht bei dem gesellschaftlichen Unterschied, der zwischen dir und jener alten Jungfer besteht.' „Ach

du sprichst! ,Alle Menschen sind gleich geschaffen, wir haben die gleiche Anzahl von Gliedern, wir empfinden Hunger und Durst, einerlei, welchem Stande wir an gehören, wir frieren im Winter und leiden im Sommer unter zer Hitze — ich könnte dich nicht inniger lieben, als es der Fall -st, wenn ich auch eine Herzogin wäre, und nicht weniger, wäre Ich auch nur eine Magd.' „O Nora, selbst im Scherz solltest du nicht so reden!' rief Alfred fast erschreckt; „die Kluft, die dich von einer Magd trennt

, Alfred,' meinte Nora lebhaft, „dann würde ich dir vorschlagen, mich nach Castel Maure zu beal-tten und uns beide dem Herrn zur Seite stehen zu lcssen.' Alst.d äußerte: „da die westlichen Zimmer ja noch leidlich gut imstande sind, wird's ganz leicht zu machen fein, daß wir auf kurze Zeit nach Castel Maure gehen und uns mit dem Archi tekten beraten.' „O, Alfred, willst du das wirklich?' rief Nora, ihren Gatten stürmisch umarmend, „wie freue ich mich darauf, mein Geburts haus wiederzusehen! Ich zählte

fünf Jahre, als wir es verlief en, wieviel mag sich inzwischen verändert haben! Der nö^liche Flügel war damals schon im Verfall, aber ich schwärme für ver fallene Schlösser, sie sind romantisch! O, was werden wir alles entdecken, denke nur an das „Geisterzimmer', vor welcher? ^ den Leuten gruselt.' Die Restaurierung des nördlichen Flügels wird Unsumme? kosten,' sagte Alfred überlegend, „allein dafür dürfen wir dazn doch die begründete Hoffnung hegen, daß dein Vater seinen Wide? willen

gegen sein Stammschloß überwindet und dauernd mit MW lebt — und dies Endziel ist des größten Opfers wert.' „Du sprichst mir aus der Seele, Alfted', murmelte Nor« ^ griffen, indem sie die Hand des Gatten innig drückte. „Ist er denn der Meinung, daß der Aufenthalt in Castel Mauk- den Tod deiner Mutter verschuldet habe, weil er das Schloß M dem meidet, Nora?' fragte Alfred gespannt. „Ach nein, es ist auch nicht allein Mamas Tod, der ihm Enste Maure verleidet hat,' versetzte die junge Frau, „ein anderer seit samer

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Lienzer Zeitung
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Seite 22 von 28
Datum: 14.01.1911
Umfang: 28
, wie sie mit allen ihren Borzügen dazu kommen konnte, einen blinden Mann zu heiraten,' sagte der Advokat kopfschüttelnd, „ist denn dieser Herr du Bon- sejour — so heißt er ja wohl — schon längere Zeit blind gewesen?' „Seit zwei Jahren etwa,' antwortete der Geistliche. „Und die Blindheit ist unheilbar?' '„Wie geschah denn das Unglück?' „Ach, es kam nicht plötzlich. Alfred war von klein auf zart und schwächlich und seine Eltern h atten viel Sorge um ihn. Später erholte er sich dann und wurde kräftiger, allein seine Augen

waren stets leicht angegriffen und der Umstand, daß der Junge sich's in den Kopf gesetzt hatte, Naturforscher zu werden und weit mehr als ihm zuträglich war, mit der Lupe und dem Vergrößerungs glas hantierte, erschien mir schon vor I hren als ein Unglück.' „Bor etwa zwei Jahren nun erkrankte Alfred an einem hef tigen Typhus, als die Nrzte ihn endlich für genesen erklärten, hatten seine Augen ihre Sehkraft in so auffallender Weise ein gebüßt, daß ein Spezialist zu Rate gezogen werden mußte

, aber es war alles umsonst. Die Sehkraft der Augen schwand zusehends und erlosch schließlich gänzlich. Die Mutter starb, ohne Alfred seine völlige Blindheit erlebt zu haben. — Der Vater berief einen berühmten Augenarzt aus Paris und reiste, als dieser erklärte, es sei nichts zu machen, mit dem Sohne nach London. Aber auch hier fand er keinen Trost, Alfred war und blieb blind. Körperlich hat sich Alfred, seitdem er den Typhus hatte, entschieden ge kräftigt. Er ist jetzt ein stattlicher, schöner Mann.' „Aber Onkel,' warf

Maure, oder jetzt vielmehr Nora du Bon-ssjour nicht, Dumont,' sagte der Pfarrer warm. „Sie und Alfred sind sozusagen zusammen groß geworden — die Bäter waren von Jugend an befreundet und als Graf Castel Maure sich vor Jahren hier ansiedelte, entspann sich ein reger Berkehr zwischen den beiden Häusern. Kurz ehe AlfrÄ» am Typhus erkrankte, hatten die beisen sich verlobt; als später seine unheilbare Blindheit konstatiert wurde, wollte der junge Mann Nora ihr Wort zurückgeben. Sie aber nahm

, daß es Alfred nie an liebender Sorge und einer zärtlich stützenden Hand mangeln werde.' „Als ich heute nach der Trauung dem Paar Glück wünschte sagte Nora — ich durfte und darf sie nie anders nennen, mit tiefen Ernst: ,Hochwürden, wenn wir wieder nach Dole kommen, WZ Alfred Anen sagen, ob der heutige Tag das Glück seines Lebens besiegelt hat^, dann fiel sie mir um den Hals und gab mir einer herzhasten Kuß zum Abschied.' „Ich weiß immer noch nicht, wie es zugeht, daß die beid- r jungen Leute hier zusammen

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Der Bote für Tirol
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Seite 7 von 10
Datum: 09.07.1904
Umfang: 10
zn skizzieren. 4. Februar. Sehr schläfrig aufgestanden, weil gestern bis morgens auf dem Balle gewesen. Ich trug eine weiß und lila Robe, stand abschenlich zn meinem Teint, ist eine abscheuliche Modefarbe, machte mich ganz braun. Auch trug ich zum ersten Male Filet-Handschuhe, legte Schminke auf und bestrich meine Augenbrauen. Alle Mädchen tun dies heut zutage, Mary O. hatte sogar die Lippen und die Wimpern gefärbt. Um 12 Uhr zur Promenade gegangen, dabei den göttlichen Alfred gesehen

. Er ist zwar ein Spieler, ein Taugenichts, wie Onkel sagt, das schadet aber nicht, er hat göttliche Augen und ein großes Ver mögen. Ich werde trachten, ihn zum Manne zu be kommen. Er ist viel lieber als der dicke Oskar, der mir ans dem Balle Liebesworte zuflüsterte und kein Geld hat. Alfred ist reizend in ieiner Husa ren-Uniform; sein Freund, der Dragoner, wäre auch uicht übel, wenn er nicht gar so dick und schwer fällig wäre und gar so solid; er behauptet, noch nie ein Mädchen geküßt zu haben, der langweilige Mensch

Das muß ich Alfred sagen, der die eiue reizend findet. Lächerlich! Wie kann eine Stnmpfnase reizend sein? — Die meine ist wenigstens griechisch. Nach Tisch ein Ritt ans der braunen Stute Selma gemacht, echter Arader. Papa hat mir aber ein Fahrrad gekauft, ich lerne in der Fahrradschule fahren, kann daher Selma weniger reiten. Alfred fährt anch Rad. Papa will einen Motorwagen kaufen, der mit Benzin gefüllt wird und allein fährt. Die Geschichte kostet 3000 sl. nnd da schimpft Mama

noch, wenn meine Toiletten das Jahr 3000 sl. kosten. 5 Uhr. Znr Probe des Dilettanten-Theaters gefahren. Heilte viermal Toilette gemacht. In der Früh trng 'ich Schlafrock, später Besnchs-Toilette. Dann Dineranzug und zur Probe trng ich ein schwarzes Seidenkleid mit Spitzengarnieruiig. Ich spielte die „Julie', Alfred den „Romeo'. Wir spielten naturwahr; die klein Lnife bekam beinahe Gelbsucht vor Ärger Wie aber, wenn sie mich erst bei der wirkliche» Vorstellung in meinem Sammt- kleide sehen wird? Schade

ist, aber der Kaufmann gibt uns Kredit, er ist froh, wenn überhaupt bei ihm gekauft wird. Ich trage heute Perlen, denn die Diamanten sind heut zutage alle falsch. Ich bin auf jede Tour engagiert, mit Alfred tanze ich den Cotillon. Vielleicht erklärt er sich während des Cotillons, denn bis jetzt koket tiert er nur mit mir, wie es alle Männer tun nnd sagt, ich sei die reizendste Blondine die er je gesehen. Der Schäcker! Später nannte er Olga die reizendste Brünette! — So sind die Männer, sie sagen stets Schmeicheleien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 03.12.1862
Umfang: 6
mit einem Schreiben des Knrfürsten an den Kaiser Franz Joseph von hier über Frankfurt ab, gereist. Frankreich. Paris, 26. Nov. Man schreibt der „Donau-Ztg.': »Es überrascht unS heute der ministerielle „Constitu- tionnel' mit dem Eingeständnisse, es sei noch das Beste, sich die Wahl des Prinzen Alfred gefallen zu lassen. Er hebt jedoch als Revanche hervor. Eng« 4152 land werde dadurch in eine ganz falsche Stellung ge rathen; denn es müsse den Prinzen Alfred im Wider stände gegen die griechische Idee annulliren

oder selbst von Griechenland aus die orientalische Frage eröffnen. Nichtsdestoweniger besteht auch hier der vorherrschende Gedanke, die Thronbesteigung des Prinzen Alfred in Griechenland sei der inhaltsschwere Anfang einer Lö sung der orientalischen Frage im Sinne und zum Vor theile Englands. Wenn Englands Staatsmänner, Tribüne und Presse, Ingenieure und Kapitalisten, die Lords und die City sich daran machen, das Hellenen- thum zu kultiviren und zu organisiren, so geht daraus sicher eine große Entscheidung

, eine zukunftsvolle Kul turbewegung gegen Russenthum und Panslavismus hervor. Da kein französischer Rivale oder Kandidat besteht, so kann das liberale Frankreich nicht anstehen, den Prinzen Alfred dem Herzoge v. Leuchtenberg vor zuziehen. Es würde dem Systeme des absoluten Na- tionalwillens und des allgemeinen Stimmrechts am übelsten anstehen, gegen diese Methode in Griechenland zu protestiren, weil das Votum für England gezogen wird. Was Savoyen und Nizza für England waren, ist der Prinz Alfred in Athen

werden den Prinzen Alfred wählen; aber es ist noch heute sehr zweifelhaft, ob England die Wahl nicht ablehnen wird. Die öffent liche Meinung in England ist dazu um so mehr ge neigt, als die Beseitigung des Herzogs v. Leuchten berg bereits gelungen ist. In England fürchtet man aufrichtig für die eigene Politik und für den Prinzen Alfred eine falsche Position in Athen, in der orien talischen Frage und mithin in der allgemeinen Politik. Paris, L7. Nov. Ich glaube zu wissen, schreibt ein Korrespondent der „Allg. Ztg

über das Verfahren, welches sie England gegenüber in der griechischen Frage einzunehmen gedenke ; 'Rußland werde, im Nothfall selbst allein, energisch gegen die Kandidatur des Prinzen Alfred protestiren. — Andererseits soll der französische Gesandte in London, Baron Gros, der französischen Regierung Berichte gesandt haben über die Art, wie England in Griechen land zu wirken sncht; dieselben haben großen Ein druck in den Tuilcrien gemacht. Morgen soll des wegen außerordentlicher Ministerrath in Compiögne

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 02.06.1936
Umfang: 6
daher nur eine rein sachliche Zu sammenfassung der Hauptverhandlungsergebnisse: Es wurde festgestellt, daß Mr. I. H. Thomas am 21. April — mehrere Stunden vor Einbrin gung des Budgets im Unterhause — in seinem Amtsraum im Kolonialministerium den Besuch seines Freundes, des konservativen Abgeordneten Sir Alfred Butt, empfing. Worüber unterhielten sich die beiden Herren? Nach beiderseitiger eid licher Aussage über Pferderennen. Sir Alfred Butt ist Rennstallbesitzer und sein Pferd „Nobl- King' sollt

« im Derby laufen. Er war gekom men, um seinem Freund Thomas zu melden, das „Noble King' wahrscheinlich das Derby ge winnen würde. Es wurde ferner festgestellt, daß Sir Alfred Dutt sofort nach der Unterredung mit dem Kolonialminister in sein Büro in der City ging und telephonisch Versicherungen gegen eine Erhöhung der Einkommensteuer und der Tee steuer abschloß.. Zwei Stunden später hielt der Schatzkunzler im Unterhause seine Dudge-trede und verkündete die Erhöhung der Einkommen- und der Teesteuer. Sir

Alfred Butt hatte 7350 Pfund gewonnen. Daß die Summe nicht noch höher war, lag nur daran, daß er weitere Ver sicherungen nicht mehr rechtzeitig unterbringen könnt«. Der Finanzmann und Sportzeitungsbesitzer Alfred Bates — ein langjähriger Freund des Kolonialministers — hatte diesen mehrere Tage vor der Veröffentlichung des Budgets in seinem Landhaus in Ferring besucht. Beide Herren und der Sohn des Ministers, der Börsenmakler Lesile Thomas, erklärten vor Gericht, daß das Budget mit keinem Wort erwähnt

worden sei. Gleich nach seiner Rückkehr nach London nahm jedoch Alfred Bates Versicherungen gegen eine Erhöhung der Einkommensteuer vor, die ihm 11.500 Psuno einbrachten. Im Laufe der Verhandlungen kam u. a. zur Sprache, daß Alfred Bates dem Kolo nialminister im November 1335 eine Zahlung von 20.000 Pfund überwiesen hatte. Bates be hauptete, dies sei der Preis gewesen, sür den er die Autobiographie des Ministers erworben Hab«. Der Gerichtsoorsitzende: Ist das Buch bereits geschrieben? Bates: Ich weiß

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.02.1889
Umfang: 8
ihn weitergehen. Er blieb bei der Thür schwelle des Schlafzimmers stehen und erblickte seine Gattin, die nach der schweren Arbeit, von der sie den ganzen Tag in Anspruch genommen war, rnhte. „Sie spielt die Unschuldige!' flüsterte ihm Joses zu. Herr Alfred achtete darauf nicht, fondern zog sich zurück. „Er ist entweder weggelaufen, oder ist versteckt. Man muß schlau sein, um den Verrath zu entdecken.' Die Dienerschaft schlief. Alfred ging in die Küche, um sich zu überzeugen, ob die Ausgangsthür geschlossen

, und nahm den Schlüssel zu sich; dasselbe that er bei der Haupt- eingangSthür. Dann ging er in den Saal zurück und ließ sich in einen Fantenil nieder, in der Absicht, den Hut zu bewachen. „Zum erstenmale im Leben bist du mir überflüssig.' „Sie sagte dies ausdrücklich, und ich dummer Kerl habe es nicht verstanden. Ja, es unterliegt keinen, Zweifel . . In seiner Seele brauste der Sturm, es gibt aber keinen Sturm, den das physiologische Recht der Natur nicht über wältigen könnte. Herr Alfred schlief

war hier .... aber nur ein Weilchen, bei Gott!' „Ah, schlaues, verdrehtes Geschlecht! Fort! Jetzt werde ich euch die Schlüssel suchen ' Bei diesen Worten fing Herr Alfred an, in allen Winkeln herumzufuchen, alle Schränke öffnend, die Möbel abrückend, bis auch die Hausfrau hineinkam, von Josefine benachrichtigt, in welchem Zustande dieselbe den Herrn angetroffen. „WaS soll das bedeuten, Alfred? Eine Untersuchung! Was ist Dir?' „Was mir ist? Fragen Sie diese stummen, «ber dafür unwiderlegbaren Zeugen!' — sagte er, auf den Hut

, die nachfolgende Erklärung zu veröffentli „Wir kennen uns; ich lasse mir kein X für ein U machen.' Indem klingelte man im Borzimmer. Alfred ging selbst öffnen. In der Korridorthllre stand Josef im Ueberzieher nnd Hut seines erstaunten Freundes. „Na, mein Lieber, der Ueberzieher ist schon das Weuigste, aber der Hut sitzt mir ja kaum auf dem Kopfe! „Bei Gott, ohne Illusion, du hast einen kleinen Mohnkopf.' „Ach! einen kleinen, einen kleinen und engen und flachen!' — rief Herr Alfred, sich verzweifelnd

auf die Stirn schlagend. Das Räthsel des heutigen Dramas stand ihm klar vor den Augen. Ohne auf den Gast zu achten, lies er in den Salon und siel seiner Jnlie zu den Füßen. „Verzeih !' stöhnte er. Aber die Gattin war empört und verließ das Zimmer, und vor dem knieenden Alfred stand Joses ganz erstaunt. „Was ist das für eine Scene?' „Ach wenn d'l wüßtest, was ich gethan, was ich gethan, was ich gethan! Jrrthümlicherweije habe ich selbst deinen Ueberzieher und Hut mitgebracht, selbst hier hingelegt

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.08.1888
Umfang: 4
verletzt. Oesterreich. (Gewissenlose Auswanderer-Agenten) haben in Galizien unter der ländlichen Bevölke- Am Abend. Erzählung von Hermann Schneider. Nachdruck verboten.) (9. Fortsetzung.) Am schlimmste» war es aber, wenn Alfred sich gar einfallen ließ, ihr selbst in der mildesten Weise ihr Betragen zu verweise» oder sie darauf aufmerk sam zu machen, wie viel Dank sie Beide Elisabeth schuldeten. „Ich muß Ihr HanS meiden, lieber Freund/ sagte Elisabeth wiederholt zu Alfred; „ich hoffte Ihnen den Frieden

zu bringen und habe den Streit gebracht.' Davon wollte aber Alfred nichts hören, uud auch Adele flehte, wenn sie sah, daß Elisabeth Ernst machte, sie möge sie doch nicht so hart strafen uud jetzt verlassen. Und immer wieder ließ Elisabeth sich versöhnen. Nicht u« ihretwillen, sondern ans Rücksicht für die Andere hatte sie sich zurückziehen wollen, sie war eine viel zu groß angelegte Natur, um schmollend bei Seite zu stehen, wenn man ihrer bedürfte. So verging der Winter und mit dem Frühling nahte

der Zeitpunkt, dem Alfred mit einer zwei fachen Hoffnung entgegengesehen hatte; er erwar tete von ihm das Vaterglück und eine günstige Umwandlung im Wesen seiner jungen, verzärtelten Frau. An einem wonnevollen Maimorgen erwachte im Hause des jungen Ehepaares eiue liebliche Men- schenblühte zum Leben. Adele hatte ihrem Gatten eiue Tochter geschenkt. Als Alfred das Kind im Arme hielt und er der bleichen Mutter den Mund und die glückselig lächelnden Augen küßte, da fühlte er sich von einer Liebe

für sie erfüllt, wie er sie noch nie empfunden und er gelobte sich. Alles zu vermeiden, waS ihren Frieden stören könnte. Sie schien in seiner Seele zu lesen; mit leiser Stimme sagte sie, auf das Kind deutend : „Wir nennen sie Elisabeth.' Die wenigen Worte waren schwerwiegend, sie gaben die Verheißung einer schöneren Zeit. Viel leicht wäre sie angebrochen, wenn der Störenfried nicht herbeikommen wäre. Adelens Mutter nahm eS als ein Recht in An spruch, ihre Tochter zu pflegen und Alfred konnte und durste

ihr das nicht verweigern. So kam denn die Majorin kampfgerüstet an; die Briefe ihrer Tochter hatten sie über die Sachlage unterrichtet uud sie war entschlossen einen Hauptschlag zu führen. Zuvörderst begann sie mit kleinen verdeck ten Plänkeleien. Bei jedem Besuche, den Elisabeth der Wöchnerin machte, spionirte sie, ob sie sich vielleicht noch im Gespräche bei ihrem Schwiegersohn aufgehalten habe und ließ hämische Bemerkungen fallen. Kam Alfred von einem AnSgange heim und brachte arglos eine Bestellnng von Elisabeth

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 7 von 8
Datum: 07.08.1906
Umfang: 8
, mit Frau und zwei Töchtern, Frankfurt. Grace Lindsay, Berlin. Jane Lindsay, Berlin. Jsab. Lindsay, Berlin. Mang. Lindsay, Berlin. Madame Ethel Calman, Berlin. Madame Edle v. Fries mit Tochter, Graz. Karl Wipplinger mit Frau, Graz. H. A. Sumpareck, Innsbruck. Hotel „Elefant' : Heinrich Brender, Or. meä., .Hamburg. Otto Breede, Juwelier. Kiel. Alfred Prinz Lichtenstein, Oberleutnant, Wien. Alfred Markgraf Palla- chicini, Leutnant, mit Chauffeur u. Diener, Wien. Artur Fürst, Reisender, Salzburg. Franz

Argentinia. Frenchi, Italien. Valeska Karsch, Berlin. Robert Schmutzler, Ingenieur, Kiel. Sanitätsrat Franz Unger, Arzt, Berlin. Levy, königl. Handelsrichter, Berlin. Alfred Levy, Gymnasiast, Berlin. Baron und Baronin des Georges, Rom. Exzellenz v. Gerstein-Hohenstein, Burg Gerstein Ludwig Schweizer, Wien. F. H. Engelbert, Domkapellen-Kustos, Regensburg. Michael Münz, Domvikar, Regensburg. Hans v. Schemua, k. k. Feldmarschall-Leutnant, Innsbruck. Otto Gößmaun, k. Oberstleutnant des Generals

, Hamburg. Gustav v. Rehorviszky, Landesgeometer, ! Innsbruck. Dr. Hermann Posseck, k. k. Gerichtsadjunkt, ' Feldkirch. Siegmund Pollach, Reisender, Wien. Wendelin Böhla, Reisender, Innsbruck. Dr. Keska, Notariatskandidat, Böhmen. Babette Fichtner, Lehrerin, München. Maria Thoma, Lehrerin, München. Karl Gruber, k k. Oberst leutnant, mit Gattin, Graz. Alfred Menschel, Kaufmann, Schluckenau. Barouesse I. v. Prato und Emanuele v. Prato, Trient. Anna Teichmann, Hofrats- und Universitäts professorsgattin

Köster, Private, Bozen. Jakob Köster, k. k. Professor, Trient. Ougustin Strim, Alcade. Hermann Zechner, Klagenfurt, hetlo Baylich, Leipzig. Artur Rölling, Leipzig. Leo Edel- Gi:n. Privatier, Meran. Christian Lohof, Köln a. Rhein. B. Tippe. Berlin. Othmar Eichhorn, Dresden. Ernst Aeger, Privatier, Dresden. Alfred Linke, Privatier, Dresden. Otto Kelche, Werkmeister, Dresden. Oskar Netzer, Lehrer, Niederösterreich. Simon Gutgsöll, Pfarrer, Matsch. H. Anwn Stechcr, Maurermeister, P^ad. Gasthof Strasser

Czapek, stuä. lit., Bozen. Josef Masopnst, stuä. lit., Wien. Johann Frenner, Piccolein. Otto Niedner mit Frau, Sachsen. Alfred Schmoller, Weit heim. Dr. Joses Rehden. Astronom, Wien. Joses Eccel, Trient. Giovanni Cristofolini, Trient. Jos Folanga, Trient. Guido Visiutin, Trient. Karl Anselm, Reisender, Bozen. Franz Josef Purtscher, Nenzing. Franz Mraczek, Brünn. K. Brzezina, Ingenieur, Charlottenburg. Alfred Berld, Kaufmann, mit Frau, Berlin. Paul Rose, Gymnasiast, Berlin. Paul Ross mit Frau, Berlin

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 05.09.1870
Umfang: 4
den Autrag mit tiefem Schweigen auf. Berlin, 4. Sept. (Telegramm des Königs.) Die Zusammenkunft mit Napoleon hat bei Sedan stattgefunden. Der Kaiser war gebeugt, aber wür dig in der Haltung und ergeben. Zn dessen Auf enthalte wurde Wilhelmshöhe bei Cassel bestimmt. Letzte Post. Paris, l. September. Das „Journal Osficicl' weldet, daß der Kriegsminister die Heranziehung von 100,000 Mobilgardisten aus den Departements zur init immer gleicher Liebe hängt. Will mich momentan ein Gefühl der Bangigkeit — Alfred

nennt es scher zend Hochlandsheimweh — beschleichen, so hole ich die Chatulle mit ihrem verschlossenen Schatze hervor, versetze mich ganz Nach Lean-Castle, und fühle dann immer meine Ruhe schnell wiederkehren. Alfred hat mir schon den Borschlag gemacht, ich solle an der vor unserer Wohnung ausgepflanzte» Flaggenstange unser uraltes Banner aufziehen, wenn sein Anblick mich erfreue, dazu jedoch kann ich mich nicht ent schließen. Ich weiß nicht eigentlich, was mich davon abhält> denn im Herzen regt

zugleich, und'könnten, erblickten sie das schillernde Banner der Mac Leau, dasselbe leicht für einen Zauber halten, durch den man ihnen und ihren Landsleuten Schaden zufügen wolle. Haben sie es doch- nicht-einmalgern, daß die fremden Confnln ihre ' Flaggen 'eMtten^^weil sie glaube^ eS wohne den selben eine ihrem Lande, ihren Sitten und insbeson dere ihrer Religion feindliche Gewalt' inne. So viel ...habe.ich.bereits, bemerkt«.. doß.die.MgWder .voyde?l Hindu'S gegenwärtig -nichti-igeWt/werde«.. - Alfred

habe» wollte, durch seine zuverlässigen Leute zu verstärken. z Mit dieser OrtSveräudcrnng war Ellinor nicht zn frieden. Indeß überwand sie doch bald ihre Abnei gung gegen dieselbe, da Alfred ihr mittheilte, sie würden auf einem der Stadt nahe gelegenen Land sitze von großem Umfange Wohnung nehmen. Nur wenn seine-Pflicht ihn nach der Stadt rufe, werde er aus kurze Stunde» von ihr gehen, sonst aber im mer bei ihr sein, nnd insbesondere die ersten Vor mittagsstunden, wie die erquickenden Abende und herrlichen Nächte stets

in ihrer Gesellschaft zubringen., Alfred hielt Wort. Das Glück des jungeu Paares,, ließ nichts zu wünschen übrig. - . - i j ' Ellinor befreundete sich schnell mit der ihr unge wohnten Natur uud den fremden Einrichtungen,, welche., weniger von der Willkür der Einwohner des Landes Äs von deU Aima ahhingey. Bombardements der Stadt Straßburg gegen jeden Angriff halten werde Serlitk, 3. Sept. Berlin feuert einen Siegesmor-» gen, wie es noch keinen gesehen. Der Enthusiasmus- ist unbeschreiblich. Tausende durchwogen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 10.08.1898
Umfang: 16
G. Mayer, Dreherei, Eszlingen Margarethe Leugnik, Lehrerin, Dresden Helene u. Elsa Judlich. Lehrerinnen, Dresden I Friedrich Schweickhardt, Privat, Lahr F. Specht zi. G., Hamburg August Schweickhardt, Privat, Lahr ! Dr. H. S6,mitz, Hamburg Dr. Frz. Büler, k. Bez.-Physikns, Berlin Rudolf Stobaeus m. G-, k. Bcz.-Amtma»n, llffenheim Gerhard Wandel in. G.. Prokurist, Berlin Hcrinann Fritzfche, Dresden Dr. Alfred Saloinon in. G., Berlin Dr. H. Blau, Arzt, Stuttgart Manby Werther in. 3 Damen, Dresden Karl

, Stettin Dr. F. Huinnicl, Salzburg Fritz v. Hagen, Rostock Karl Wodicka. Ncalschullchrer, Wien M. Bauer, Stadtpfarrer, Schraniberg Alfred Leifpner m G. u. S., Ncalschullchrer, Chemnitz Hans Hundegger in. G., Aintgerichtsrath, Osnabrück Werner, Kfm., Troppau Rudolf Klett, Posen Ludwig Jllag, Student, München Ernst Schmidt, Student, München Rich. Blumenthal, RechtSanwalt, Dortmund O. Brenck u. G-, Privatier. Gr.-Lichtcrfclde Dr. Wenzel Oluar m. 2 Brüder, Kaswlu B. Nathinaiin m. Bruder, Sckr., Hannover

in. G-, Dresden Josef Sommer, München Alfred Hertel, München Josef Beeivar, Wien Aigner Stabskaplan, München Otto Strembel, Nudolfftadt Victor Kafka, Prag Alfred Haubolof, Dresden Paul Wolf, Dresden Rudolf Peterfon. Apotheker, Landeck Genral Warzer m. G., Graz Dr. Johann Wenzel, Olmütz Dr. Niederdorfer, Bahnarzt m. G., Voitsberg Kourad Krämer, Oberst Grtlergrnppe Kulden Orttergruppe Sulden Snlden-Hotel (Svoo A!ctcr ii. d. Ai.) Anwesend am 7. August: Bornemann m. G., Müraue H. Knecht, Ebcrbach G. v. Treskow

, TaraSp Airs. E. Lecky u. T., England Frl. H. Schmid, Wien Fr. K, Gottlieb in. T., Wien Albert Aiüller n. G., Wien Arthur Eberlein, Kfm., Chemnitz l Hptm. H. Beck u. G-, Hildesheim Al. Menega m. G.. Affen Baron v. d. Osten-Säcken u. G., Berlin Frau Erna Fauser, Budapest Dr. Alfred Thommeu u. G, Wien Josef Skupil, Wien E. Büße m. Familie, Kfni., Dresden Julius Senger, Berlin H. Niedermayer m. Familie, München Frau P. Vogel m. T., Nürnberg Aime. Boullou de Wandre, Paris Coo de Austin, England W. Schramm

, Landrath, Deutschland Gustav Hatteuhauer m. G., Minden Paul Waiden m. G., Professor der Ehemie, Riga Wintschgm» Ueuspondinig (879 Meter Alfred Edmond Lhoblet, Belgien Luis, Ehoblet, Belgien l Julius Schiffuer ui. G. u. S., Langebruck Joli Wilfert, Köln William Aiackeuzi, Genua Earlez Dallanui, Genua Bruno Aianzoui, Genua Carlo Altoro, Genua Dr. Th. Harrer, Salzburg Dr. Paul Köuigshcld m. G., Gleiwitz Auua und Ernst Reinstem, Leipzig Marie Springer, Leipzig Emma Müller, Leipzig Engen Schiff

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 3 von 6
Datum: 16.01.1936
Umfang: 6
, und wenn er auch nicht die geringste Lust zu der plötzlichen Reise verspürte, hätte er doch nicht ablehnen dürfen. Aber er verspürte Lust, grosse Lust sogar. Mtt dem geschäflllchen Teil der Reise würde er gut fertig werden, und danach käme das Vergnügen. Ihm fiel ein, nun . könnte er ja gleich Alfred Heldberg besuchen, aber ohne sich bei ihm «inzulogleren. Das lohnte nicht für dft paar Tage. Zwei Stunden später fass er im Zug noch Rr. 3 — Sette 3 b Spende für dft Besana. Die Knlone Militär« in Bolzano , hat filr die Besana 100

an feiner Stelle geschickt, den die Herren schon kannten. Die Besprechung verlief zur Zufriedenheit, ein gemütliches Mittagsmahl bildete den Ab schluß. Gegen vier- Uhr war Rais Burggraf frei und fuhr, ein ganz klein bißchen wein selig, ln einer Taxe in sein Hotel zurück. Don dort aus nab er erst eine Depesche an seinen Chef auf, oaß alles in bester Ordnung wäre, danach frischte er sich etwas auf. Das heißt, er duschte sich gründlich ab. Er hatte Lust, Alfred Heldberg äufz'isuchen. Aber er über legte

, daß er das doch lieber erst morgen vor mittag tun sollte. Doch unangemeldet wollte er den berühmten Mann besuchen; er dachte sich das interessanter. So schleuderte er denn herum, landete in einem Kino, nahm in? einem ' eleganten Restaurant sein Abendessen und besuchte schstetzllch noch ein Kabarett. Er schlief gitt und^ fest in dieser Nacht und «hob .sich ziom- Üch spät l» allerbester Stimmung. Nach dem Frühstück befragte er den Portier nach dem Wege zu Alfred Heldbergs Heim, und erhiell ausführlichen Bescheid

. Ein richtiger Panier muß über alles etwas zu sagen wissen, und so vlaudert« der Draunlivrierte mit der dis kreten Stimme, die er der Bornehmheit des Hotels schuldig war „Wenn Sie Alfred Heldberg persönlich kennen oder kennenlernen dürfen, sind Sie wahrhaftig zu beneiden. Er ist sa einer unserer größten Dichter; ich sah ihn leider bisher nur van weitem. Er wird bald heiraten; aber ganz still, ohne jedes Trara. Seine Braut soll reizend sein und Mer zwan zig Jahre jünger als er. Er ist ihr Vormund

gewesen — und es heißt, die beiden hätten sich sehr lieb.' Er schloß: „Aber das wissen Sie vielleicht alles besser als lch, mein Herr!' „Nein, das wußte ich nicht; aber es inter essiert mich natürlich!' gab Ralf Burggraf zurück, und das freute den Portier. Man ivill doch zeigen, daß einem daran siegt, den Gästen in jeder Weise eutaegenziikommen. Ralf Burggraf hatte mit der Stadtbahn sein Ziel erreichen können, aber er zog es vor, ein ttüto zu nehmen. Währeno der Fahrt dachte er daran, daß er in feinem Briefe Alfred

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 4 von 6
Datum: 16.04.1936
Umfang: 6
Erfolg. Alfred Heldberg hieß der Schriftsteller. Er ernährte sich als Redakteur eines kleinen Familienblattes. Aber dann brachte er Mutter einmal eine Arbeit, die sie mit der Maschine abschreiben sollte, die war ganz anders als alles vorher. Mutter war reinweg aus dem Häuschen darüber. Held- bera, der bisher nur Novellen und Romane geschrieben, hatte es mit einem Schauspiel ver ucht. Das Stück wurde angenommen und hatte solchen Erfolg, daß über Nacht aus dem fast unbekannten Redakteur

und Schriftsteller ein berühmter Mann wurde. Eine Weile danach hatte Alfred Heldberg in Mutters Wohnung eine Besprechung mit einem Herrn. Ich war so 'n neunzehnjähriger Bengel da mals und sehr neugierig, warum die zwei gerade bei meiner Mutter zusamm-nkamen. Der fremde Herr hatte was riesig Vornehmes ansich und ich horchte, was die zwei mit einander redeten. Ich habe ein feines Gehör und verstand Wort für Wort, was nebenan gesprochen wurde, so leise es auch geschah. Ich erfuhr nun eine ganze Menge. Ich er fuhr

, daß Alfred Heldberg das Schauspiel, das ihn berühmt gemacht, gar nicht selbst ge schrieben hatte, daß er mit seinem Namen oie Arbeit des anderen Herrn deckte, der seine Arbeit nicht unter eigenem Namen veröffent lichen wollte. Er muß Alfred Heldberg ge legentlich kennengelernt und dazu-bewogen Haben, als Verfasser zu gelten. Warum? Was weiß ich?' ■ Er gucttc die Achseln. ' ..Ich habe das aus der Unterhaltuno der beiden Herren herausgebracht und gestehe Ihnen, es war mir damals ziemlich schnuppe

ein fast un bekannter Schriftsteller über Nacht berühmt, man feierte ihn als Genie, und eigentlich war fein ganzer Ruhm nur auf Schwindel und Lüge aufgebaut. Meine Mutter ließ sich nicht anmerken, was sie wußte — Alfred Heldberg ahnte nichts davon. Sie tat, als wäre er wirk lich der Dichter des Schauspiels, und ste schrieb eine andere Arbeit von - ihm ab. Fertigte die Maschinenschrift nach der Hand schrift. die Sie mir vorhin zeigten, und von der Alfred Heldberg gesagt, es wäre die Handschrift

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Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 25.11.1862
Umfang: 4
oder durch den Ablauf der Zeit, die hiesige Staatsangehörigkeit verloren haben, gleichwohl in ihre verlassene Heimat zurückzukehren wünschen, hiezu dann allen Vorschub zu leisten, wenn solche eines guten Rufes sich erfreuen und nicht von Mitteln entblößt sind. (Wes.-Z.) Frankreich. Paris, 49. Nov. Die griechische Thronkandidatur des Prinzen Alfred macht der „France' von. Tag zu Tag mehr Sorge. Heut verlangt sie nichts Geringeres als eine förmliche Erklärung Lord Palmerstons, daß England nun und nimmer die Wahl

eines seiner Prin zen acceptiren werde. „Man versichert, sagt sie, das Londoner Kabinet habe erklärt, daß es dieser Kombi nation fremd sei und daß es die griechischen Bevölke rungen nicht verhindern könne, von ihrem vollen Rechte Gebrauch zu machen, indem es sich vorbehalte, später eine seinen Prinzipien gemäße Entscheidung zu treffen. Wenn diese Einzelheiten richtig sind, so ist die Erklä rung des englischen Kabinets nicht hinreichend; es muß wissen, was es thun wird, wenn die Kandidatur des Prinzen Alfred

durchgeht, und es schon heute den Be völkerungen sagen,, um ihnen falsche Demonstrationen zu ersparen. Dieses ist um so nothwendiger, als die Nachrichten aus Griechenland uns aufs bestimmteste mittheilen , daß sich überall. Komitö's orgcmisiren, um die Kandidatur des Prinzen Alfred aufzustellen und zu unterstützen. Diese, aus den ihrer Anhänglichkeit an die englischen Ideen wegen bekannten griechischen Bürgern zusammengesetzten Komitö's werden auf vielen Punkten von den englischen Agenten, unterstützt

, wir nennen, namentlich den Piräus, Nauplia, Hydra, Ko- rinth und Syra, wo Offiziere der königl. englischen Marine von den in Rede stehenden Komitö's organi- sirte Bankette angenommen haben und bei denen man Toaste auf den Prinzen Alfred und die Vereinigung Englands und Griechenlands ausgebracht hat. Was die jonischen Inseln anbelangt, so arbeitet man dort offen für die Kandidatur des Prinzen Alfred, und dieses nicht allein auf Corfu, sondern auch auf Cephn- lonia, Zante und Argostoli

keiten datirten von der durch Graf Cavour provocirten Berathung, in welcher Rom zur Hauptstadt 1>eS Königreichs erklärt wurde. Desanctis und Decesare greifen das Ministerium an; Pepoli, dessen Rede mit Beifall gekrönt wurde, spricht für dasselbe. (A.Z.) Athen, 22. Nov. Die englische Gesandtschaft, we- > gen des Prinzen Alfred um Rath gefragt, hat geant wortet : daß sie sich in die Wahl nicht mische, Grie chenland könne frei wählen. Die Wahlen beginnen am 6. Dezember und endigen am 10. Es soll große

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 14
Datum: 06.07.1889
Umfang: 14
CanonicuS Rauch 270, Prof. Karl Payr 130 Stimmen; ersterer ist sohin gewählt. Brixen, 5. Juli. Wähler 415; erschienen 279. Allbürgermeistcr Alfred Kirchberger erhielt 216, Franz Hellensteiner, Bürgermeister in Jnnichen, L0 Stimmen; drei Couverte waren leer. Stcrzing, 5. Juli. Wahlergebnis in Sterzing: Anzahl der Wähler 147, erschienen 102. Alfred Kirchberger, Altbürgermeister in Brixen, erhielt 35, Franz Hellensteiner, Bürgermeister in Jnnichen, 17 Stimmen. Klause», 5. Juli. Abgegeben wurden 52 Stim men

, davon erhielt: Alfred Kirchberger, Altbür germeister in Brixen 43, Franz Hellensteiner in Jn nichen 4 Stimmen. Bruncck, 5. Juli. Franz Hellensteiner, Bürgermei ster in Jnnichen, erhielt von 175 Stimmen 97, Alfred Kirchberger in Brixen 78. Licnz, 5. Juli. Für Franz Hellen st einer wur den 78, für Alsred Kirchberger 66, für Johann Ober- huber 2 von 146 Stimmen abgegeben. Jnnichen, 5. Juli. Als Abgeordneter erhielt Alfred Kirchberger, Altbürgermeister in Brixen 40, Franz Hellensteiner, Bürgermeister

in Jnnichen, 26 Stimmen. Brixen, 5. Juli. Im Wahlbezirk Brixen-Jnnichen erschienen im ganzen 820 Wähler, von diesen erhielt Alfred Kirchberger, Allbürgermeister in Brixen 533, Franz Hellensteiner, Bürgermeister in Jnnichen 232, andere zusammen 5 Ä-timmen; daher ist Kirchber-- bcr mit absoluter Stimmenmehrheit zum LandtagS- Abgeordneten gewählt. Glurnß, 5. Juli. ES wurden 46 Stimmen abge geben; hivon erhielt Dr. Putz 33, Dr. Pircher 13 Stimmen. Kältern, 5. Juli. Bon 219 erschienenen Wählern entfielen 130

-und PusterthaleS durch den Herrn früheren Abgeordneten Alfred Kirchberger, Altbürgermeister in Brixen; die Städte und Orte im oberen Et sch thal durch den Herrn Dr. Max Putz in Meran (neu statt Paul Baron Biegeleben); die Städte und Orte: Riva, Ala, Arco, Mori durch den Herrn Giuseppe Canella, Apotheker in Riva; die Städte und Orte: Levico, Pergine, Borgo durch den Herrn Dr. Tomaso Capraro in Borgo (neu statt Dr. Achilles Armellini); die Städte und Orte: Mezzolombardo, Cleö, Fondo. LaviS, Cavalese

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 02.08.1900
Umfang: 10
Extra. Beilage zu ..Bote für Tirol und Vorarlberg' Sir. RSS. Herzog Alfred von Sachsen-Coburg und Gotha ?luf seinem Somnierfitze zu Schloss Rosenau ist, wir schon in Kürze berichtet wurde, am Montag, den 30. Juli, Se. kgl. Hoheit Herzog Alsred von Sachsen« Coburg und Gotha plötzlich verschieden. Eine Herz lähmung bereitete dem Leben des immer rastlos thätigen und für sein Land besorgten Fürsten ein jähes Ende und bewahrte ihn nach^luSspruch der Acrzle vor langem und schmerzlichem «iechthum

. An seiner Bahre trauern außer >eincr geliebten Familie seine erlauchte Mutter, die greise Herrscherin Eng lands, Ihre Majestät Königin Victoria, und zahlreiche europäische Regunenhäuser, zn denen der Verblichene in nahen verwandtschaftlichen Beziehungen gestanden -ist. Herzog Alfred war als zweiter Sohn aus der Ehe des Prinzen Albert von Sachfen-Eobnrg mit Königin Victoria von England am 6. August 1844 zu Schloss Windsor geboren. Seine Kindheit ver lebte er am Hofe seiner Eltern, die mit zärtlicher Sorgfalt

schiffes „St. George' commandiert, auf dem er zu erst das Mittelmeer durchkreuzte und später auch Mcst- Jdien und Amerika besuchte, Nach dem Tode seines Vaters (im December 13(5 l) widmete sich Herzog Alfred ganz dem Seedicnste und wurde 18L7 nach neunjähriger Dienstzeit als Marine Officier zum Com mandanten der Fregatte „Galatca' e>nannt, an deren Bord er am I. Juni eine für zwci Ja'ire berechnete Reise um die Welt antrat. In der Folgezeit stieg Herzog Alfred bis zum Admiralsrang empor und fun giert

auch längere Zeit als Commandant der englischen Mittelmcer-Flotte. Da die Ehe seines .Oheims Herzogs Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha kinderlos geblieben, nahm Herzog Alfred,, der sich mittlerweile mit Ihrer kaif. Hoheit Großfürstin Maria von Rnssland vermählt halte, als voraussichtlicher Thronerbe seinen Wohnsitz im Herzogthume Sachsen- Coburg, um dessen Verhältnisse aus eigener An schauung kennen zn lernen; im Winter weilte er zu meist in seinem kleinen Palais in der Stadt Coburg, den Sommer

verbrachte er in den, reizenden Lust schlosse Rofenau, wo ihn am Montag der Tod ereilt hat. AlS am 22. August 1893 sein Oheim gestorben war, übernahm Herzog Alfred gemäß der Erbsolge- Ordnnng die Negierung des HerzogthumS, als dessen umsichtiger und väterlicher Regent er nun fast sieben Jahre lang gewirkt hat. Bald nach seiner Thron besteigung, am 27. Mai 1394, wurde Herzog Alsred von Sr. Majestät dem Kaiser zum Oberst-Inhaber des k. u. k. Infanterie-Regiments Nr. 84 ernannt, das sich bekanntlich

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.02.1889
Umfang: 8
von Pin» !D«stdertu». „Na, mein theurer Alfred, ich gebe dir Urlaub für den ganzen heutigen Tag und sogar bis morgen', sagte Frau Julie zu ihrem Manne am Charfreitag. „WaS ist loS? Ich wünsche gar keinen Urlaub! Uebri- genS', fügte er scherzweise hinzu, „bitte, daran zu denken, daß man von den Untergeordneten keinen Urlaub nimmt!' ,Ho, ho! Bitte! . . . Dieses Bewußtsein der Macht ist sehr lobenswerth; dessenungeachtet aber, im Canzleistil gesagt, belieben Sie zur Kenntniß zu nehmen, daß Seine Anwesen

ist eS?' „Der Pantoffel! Eine Instanz, die durch die Geschichte und Ethik in gleicher Weise anerkannt ist.' „Ha, dann capitnlire ich schon!' „Ah? . . . Auf Wiedersehen, ich eile, denn die Kuchen fangen an zu wachsen.' « » Nach einer Weile befand sich Herr Alfred im Bureau und gegen zwei Uhr Mittag« ging er im Kreise guter Be kannter „zu Tische'. Keine volle drei Monate waren vor über, seit er geheiratet; zum erstenmal» erlaubte er sich diese Freiheit und wunderte sich selbst, daß er so schnell „aus der Uebung

gekommen'. ES war, als ob er schlecht gelaunt sei oder wie ein streng erzogener Jüngling. Dies entging seinen Freunden nicht. Der Aelteste von ihnen, Josef, fing an, Herrn Alfred zuzusetzen. Die Laune deS jungen Ehegatten wurde langsam besser, und binnen kurzem war er so heiter wie seine Mitgenossen. „Siehst du', sagte Josef, ein alter Feind der Ehe-Jnstitn- tion, „am schlimmste,! ist's, «in Pantoffel zu sein, denn von diesem Postin avancirt man gerade zum Waschlappen. Beim sechsten Cognac

zum schwarzen Kaffee erinnerte sich Alfred an Herrn Josess pessimistisch» Aphorismen über die Hierarchie deS Pantoffels und bemerkte, daß er der Fastenlibationen schon genug habe. ES war zwei Uhr Mor gens. Er verabschiedete sich von der ganzen Gesellschaft und verließ das Restaurant, Herrn Josefs höhnisches Lachen hörte er noch hinter sich her schallen. AIS er sich auf der Straße befand, würd« ihm leichter zu Muth, und auf den Treppen seine» Wohnhauses fühlte er eine wirkliche Befriedigung

, daß er nicht aus der Uebun» deS früheren Leben» gekommen war. Er öffnete die Ein gangsthür», passirte daS Vorzimmer, ging in den Saal hinein, warf den Ueberzieher auf den Stuhl, stellt« den Hut auf d»it Tisch und wollt« w»it»r gehen. Al» er ober im Borb«igeh»n »inin Blick in den Spiegel that, bemerkte er, daß »r sehr müde aussah. „Nein; ich werde in mein Arbeitszimmer gehen und auf dem Canapee schlafen.' Eine Minute verlies nach der andern und Alfred tonnte nicht einschlafen. Kopernicus' Theorie über die Bewegung

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