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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 09.02.1913
Umfang: 12
portage-Vergehen von den marianischen Staatsan wälten aufs ärgste verfolgt, eingesperrt und an Hab und Gut schwer geschädigt werden, während die Kolporteure klerikaler Hetzschriften »licht nur frei aus gehen, solldern als Muster- und Patentpatrioten hoch geehrt werden. Und der Austerlitz und Adler ärgern sich auch »licht darüber, daß die verschiedenen hochwürdigen Knabenräuber von der Justizverwal tung »licht ei»»mal zum Schein verfolgt, geschweige de»»»» nach Recht und Gesetz zu voller

Verantwortung gezogen und »»ach Gebühr bestraft »verden, und sie ärgern sich auch »licht darüber, Beschlaffttahmt! All dies und wer weis; was sonst noch Alles bringt weder bcu Austerlitz noch den roten Adler und seinen ganzen Orden aus dein Häusl, denn sie können sich, ohne daß ihre gut gefütterten Geld beutelauch nur einigerinaßell »nerkbar leichter werden, trotz des Zuckerwuchers, wegen dem Tausende und Abertausende, ja Millionen von bleichen Näherin nen u»ld anderen blutarmen Arbeitern den Kaffee

und den» Adler auch keine geraubt und folglich auch fein Recht, das mit diesen irgendwie zusaminenhängt, sondern es geht den beiden roten Herren und ihren mitwissenden dicken Freunden in Oesterreich so gut, wenn nicht »wch besser, als wie dein Herrgott in Frankreich, der sich im Gegensatz zum Austerlitz »nid Adler auch nicht eine mehr bemerkte Ungütigkeit erlauben darf, ohne daß seine Verehrer in und außer der Kirche laut und leise murren. Ja, zum Teufel! was ist denn dann der böse Grund, der den Auster litz

und dem Adler mit »einem so flammenden heiligen Zorn erfüllt, wenn nicht des Volkes schreiende leib liche und geistige Not? Etwas viel schlimmeres natürlich, nild weil mau sich das kaum vorstellen kann, sind Austerlitz und Adler auch so gut, uils das Unglück zu verraten. Das ist zwar schinerzlich, aber doch sehr »lützlich, denn inan kann einem Uebel n»lr da»»n begegnen, wenn man es kennt. Der heilige Zorn des roten Adlerordens gilt dem Herrenhause, das in den Augen des roten Adler-Ordens der Uebel größtes

würden, »»»»geschoren, wogegen es im ur Herrenhause zun» guten Ton gehört, in jeder lw Debatte auf das Abgeordnetenhaus z»l schii»»p- ur fen und sein Ansehen zu untergraben. Mau muß bei Gott zugeben, daß es ganz wirklich sehr schlim»»» ist, wen»» de»»» Ab geordnetenhause auch noch vom überkargen Arlsehen etwas untergrabe»» wird, u»rd zlvar völlig straflos, wie es scheint, denn Austerlitz und Adler sagen selbst, daß es in früheren Zeiten, als die 80 Sozialdemo- kraten »»och »licht im Abgeordnetenhause waren, an ders

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 04.05.1918
Umfang: 8
und allein Hilfe tverden kann, wenn — — — — — ja wenn man uns eben nicht hören will! Chronikus. Adler, Tiroler Adler, warum bist du rot? Frei nach Franz Senn verfaßt und Herrn Professor Edgar Meyer gewidmet vom Stadtchronisten. Adler, Tiroler Adler, warum bist du so rot? Ei nun das macht, ich sitze An Oest'reichs Südwestspitze, ' Umbraust von Kampf und Tods Das Blut färbt mich so rot! < Adler, Tiroler Adler, warum bist du so rot? Weil ich mit Angst und Graueil Muß in die Zukunst schauen — Tie Unfern

betteln Brot — Empörung macht mich so rot! Adler, Tiroler Adler, warüm bist du so rot? Weil man im Bozner Stäbchen ' i, Die Milch gibt Freudenmädchen — Statt Kindern voller Not — ( Die Schande macht mich rot! Adler. Tiroler Adler, warum bist du so rot? Weil mir Tirolerhelden Ten Bettelg.ang vermelden — Nach Deutschland hin um Brot — Die Scham macht mich so rot! Adler, Tiroler Adler, warum bist du so rot? Weil Oesterreichs Regierung Entbehret deutscher Führung, Tirol steckt tief im Kot — Der Zorn macht

mich so rot! Adler, Tiroler Adler, warum bist du so rot? Weil Lug und Trug und Schande Die Herren sind im Lande — Ja Zorn und Scham und Not — Die färbten mich so rot! . Was ist Moral? Ein unschuldiges Frage- und Antwortspiel. Was ist Moral? wortete der erste, der den Witzbold spielte, weil er Ursache hatte, Die willkürliche Zusammensetzung von fünf Buchstaben — ant- einer so heiklen Frage aus dem Wege zu gehen.

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 8
Datum: 19.11.1916
Umfang: 8
Sozialisten war, der als Vertrauter der Familie Adler als erster die Kunde vom Attentat der Gattin mitteilte. Der Bulgare erzählte: Ich hatte in Zürich die „Eintracht", den sozialisti schen Verein besucht, wo eben der russische revolutio näre Sozialist Rallek über Adler und das Wiener At tentat einen Vortrag hielt. Der Redner sprach über diese unselige Geste der Propaganda der Tat. die seiner Meinung nach den sozialistisch - revolutionären Elan e.iner Katastrophe zuführte. Alles' weist darauf hin, so fuhr

er fort, daß Adler von seiner Tat einen alles mit sich reißenden Zyklon erwartet, einen, der mit elementarer Wucht über die gaüze Erde dahinjagt und den Weltkrieg wegfegt. Et irrte sich darin jedoch nicht nur als Psychologe sondern auch als Taktiker. Die Tat 'Adlers ist nichts als ein historischer Inzident. Adler hat sich von der geschichtlich-materialistischen Auffas- süng katastrophal entfernt und diese En fernung stürzte ihn iw die Tiefe, seine Frau und Kinder in Trauer und unverdiente Leiden

. < Hier — setzte der Bulgare in seiner Erzählung fort % ,ist der Vortrag für einige Augenblicke ins Stocken geraten. Lautes Frauenschluchzen unterbrach ihn. Das Auditorium .horchte gespannt auf. Mein Freund Planten führte eine mittelgroße» brünette Dame in Trauer aus dem Saale. Sie war die Gattin Fritz Adlers. yVv .. - Planten brachte die Dame in eine Droschke und er zählte mir dann die folgenden interessanten. Einzel heiten:. .... - Ich bin mit der Familie Adler eng befreundet. So kam mir auch die schwere

Aufgabe zu. <^rau Adler vom - Nnglück zu verständigen und sie in ihrer Ver zweiflung zu trösten. Ich bin nach der authentischen Kunde aus Wien sogleich in einem Auto zu ihnen gerast, wo ich mit meiner Familie täglich 511 Gaste war. Meine Frau ist nämlich auch Russin und eine Jugendfreundin Frau. Adlers. ''" Mein unerwartetes Kommen erregte kein Aufsehen, obgleich ich-die. Familie schon beim Abendbrot antraf. Frau Adler empfing mich freudig und erkundigte sich sogleich nach meiner Frau. Ich wartete

ab, brs sie die Mahlzeit beendet hatten und die Kinder zu Bette ge bracht worden waren. Als wir dann allein geblieben sind, machte ich mich an meine schwierige Aufgabe. Es war eine der schwersten Stunden meines Lebens. Frau Adler hängt mit inniger Liebe an ihrem Gatten und ist dabei der feingeschlisfenste Intellekt, 'den: ich in einem Weibe je begegnet bin. Das machte meine Aufgabe noch schwieriger. Ich begann damit, daß sich Fritz wieder eine Unannehmlichkeit zugezogen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 22.06.1912
Umfang: 16
10 d. — Deutschland Monat K 2.— viertelst K 6.—. halbst K 12.—. — Schweiz u. übr. Ausland: m. K 2.50, vj. K 7.50, Hst K15.— Nr. 142 Innsbruck, Samstag, 22. Juni 1912 20. Jahrg. Bittor Adler. 8» seinem 88. Geburtstag. Innsbruck. 22. Juni. Am Montag wird unser Dr. Viktor Adler 60 Jahre alt. — Wir Sozialdemokraten sind allem Personenkultus abhold und diese Abneigung ist bei unserem geschätzten Jubilar wohl am schärfsten ausgeprägt. Aber verehrt die österreichische Arbei terschaft, wenn sie ihrem Dr. Adler

zu seinem 60. Geburtstag Dank und Anerkennug zollt, nur das Persönliche? Ist uns Dr. Adler nur Person? Dr. Adler steht an der Spitze der österreichischen Sozialdemokratie, auf' vorgeschobenem Posten in der. proletarischen Internationale. Auf die sem'Posten kann nur stehen, wer das Persönliche aus seinem Wirken ansschaltet, wer mit seinem ganzen Wesen und mit seinen Empfindungen im Denk- und Willensinhalt der Arbeiter aufgegan gen, wer ein Massenmensch ist, mit dem Volke lebt, mit dern Volke fühlt und aus diesem fühlen

her aus seine die Handlungen bestimmende Erkennt nis schöpft. Dr. Adler ist uns aber mehr als dieser Vertrauensmann, me^r als der mit seinem ganzen Wesen, fühlen und Denken mit der Arbeiterschaft eng verwachsene persönliche Ausdruck der österrei chischen Arbeiterbewegung: in Dr. Adler lebt der Einiger der österreichischen Sozialdemokratie, lebt der Organisator, der geniale Geist, der das große Werk vollbracht, die zersplitterte, zer fahrene, in zahllosen, miteinander hadernden Frak tionen

hiillenkten auf ein klares Kampfes ziel. Der Bauernkrieg, die große französische Revolu tion, das Jahr 1848 hatten ihre geistigen Vorläufer und Vorkämpfer, die das Volk aufrüttelten, die dumpfe Erregung zu zielbewuHtem Wollen mei- sterten. Den Kamps erregt der wirtschaftliche Ent wicklungsprozeß, die Kämpfer ordnet das reife Er kennen einzelner erlesener Geister und Wegweiser. Ein solcher Wegweiser ist uns Dr. Adler. Man er innere sich nur an die Schwierigkeiten, die sich der Entfaltung der inodernen

Arbeiterbewegung in den Weg stellten, als Dr. Adler die Massen zu sam meln begann. Ueber Oesterreich war der Aus nahmezustand verhängt. Brutale Polizeiwillkür statt Recht und Gesetz. Die- wenigen Arbeiterorga nisationen, die sich der grausamen Verfolgungs wut der Schergen des Klassenstaates zu entziehen wußten — meistens geheime Vereinigungen — lagen miteinander im heftigsten, von Polizeispitzeln geschürten Bruderkampfe. Keiner traute dem an dern. Gesetzlosigkeit gegen die Arbeiter von oben, wilde

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.05.1917
Umfang: 8
«. durch die Post für Oester reich-Ungarn: monatl. K LSV, viertelt. K 6.80, haldjahrl-K 13.80. Mir Deutschland monatlich K 2.50. Für die Schweiz monatlich K 3.—. EiaGeEm^iuMMsr 10 h Erscheint LLgNch abends mit Ansnahm« der Sonn- «nd Feiertag« mit de« Datnm de» daranffolgende« Tage» Nr. 118 Dienstag, 22. Mai 1917 Nr. 115 dem Ministerpräsidenten einen Likör eingeschenkt Friedrich Adler zum Tode verurteilt. Das Wiener Ausnahmegericht hat gegen den Ge nossen Friedrich Adler das Todesurteil gefällt

. Unser Strafgesetz, das neben der wankenden politi schen Ordnung des Staates, der praktisch aufge hobenen Verfassung und den Gesetzen über die Rechte der Statsbürger das einzige feste Bollwerk geblieben ist, kennt auf die Tat Friedrich Adlers keine andere Strafe als die Auslöschung des Le bens. Die Richter haben dem Gesetze Genüge ge leistet und vielleicht in wenigen Tagen ist Friedrich Adler aus dem Buche der Lebenden gestrichen. Wir haben aus den ausführlichen Rechtserti- gungsreden, womit Friedrich Adler

wieder aufzurichten, hat in dem empfindfanien Menschen das vernünftige Erwä gen, daß die Tat eines Einzelnen kein System stür zen kann, ertötet, und das Gefühl, eine Tat begehen zu müssen, die das System auf die Anklagebank bringt, gewann übermenschliche Kraft über ihn, der er sich nicht entziehen konnte. Der unmittelbare Anlaß zum Anschlag war, wie Friedrich Adler ein bekannte, jenes Verbot der Wiener Versammlung, in der die Presidenten des Abgeordnetenhauses und viele Universitätsprofessoren über die Notwen

mit dem Standrecht und den Ausnahmegerichten in Schach gehalten wurde, glaubte Friedrich Adler durch eine individuelle Tat sich auflehnen zu kön nen. Wir Sozialdemokraten lehnen die Auffassung ab, daß die Gewalt durch eine Einzeltat zu stür zen sei. Wir wissen, daß wir durch Massenaktionen, der Entfaltung der Volkskrast und des Vi^kswil- lens zu beseitigen vermögen, was reif ist'^üm Fall. Aber, so nachdrücklich wir eine zwecklose Tat ah- lehnen, ebenso entschieden weigern wir- uns,-deü Mann zu schmähen

, der sie verübte, weil Wi'rlwissen, daß Friedrich Adler nur unter den österreichischen Verhältnissen, nur durch die den nackten Absolu tismus zustrebende Regierungskunst des Grafen Stürgkh das werden konnte, was er geworden ist. Denn all die politischen Untaten, die Adler er leben mußte, haben auf diese Seele, die gang in die Politik verstrickt, die vom Kriege aufs tiefste erschüt tert, von dem Gefühl der Ohnmacht gegen diese ent setzliche Geißel der Menschheit gepeinigt, von den Kriegsgreueln im Hinterlande

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 28
Datum: 15.12.1912
Umfang: 28
beutung derselben betreiben, was jedenfalls als ein ungleich größeres Ehrverbrechen anzuschauen ist als die Schröpfung des, wie die Sozialdemokraten selbst sagen und schreiben, nur Korruptionszwecken die nenden Dispositionsfondes. Gleichwohl ist der rote Adler wegen der ihm wer weiß wie sehr fatalen Aus- schrotung des Karpeles-Briefes nicht auf den bö sen „Wastl" herabgestoßen, und wer bislang viel leicht geglaubt hat, daß der böse „Wastl" dem gro ßen roten Adler zu klein war, der mag

aus der nun wegen des kleinen Ehrverbrechens eingebrach- ten Klage des großen roten Adlers samt Genossen erkennen, daß ihm der den Karpeles-Brief zerflei schende „Wastl" nicht zu klein war, sondern bloß auf eine anscheinend günstigere Stoßzeit gewartet wurde. Der große rote Adler und sein ganzes Or denskapitel man wohl glauben, daß dem sünd haften „Wastl" vor den klerikalen Geschworenen des heil. Landes Tirol eher beizukommen wäre als der Abgeordneten Simon Stark und den in Böhmen erscheinenden Zeitungen, denen

die inkriminierten Nachricht entnommen worden ist. Der schlimme rote Adler kann aber immer noch schlimmer sein als er es zu sein scheint, und er illustriert mit seiner jeweili gen Schlimmheit nur den Ausspruch Shakespeares: „Es ist das sch lim m st e nicht, so lange man noch sagen kann, dies i st das Schlimm ste". Das ist sehr wahr, denn so lange ein schlimmes Ding lebt und wirkt, kann es jeden Augenblick noch Schlimmeres Hervorbringen. And was ein jedes Lebenwesen unter der Sonne kann, das sollte der schlimme

, rote Adler nicht können?! Das wäre widersinnig, und darum hat der große rote Adler die schlimme Tat der Klage mit der noch schlimmeren übertrumpft, daß er den am 24. Noveinber erschienene „Wastl" Nummer 664 am 12. Dezember konfiszieren und beim „Wastl" sowohl in der Druckerei wie auch in der Redaktion und in der Privatwohnung Hausdurchsuchung halten und nach dem Manuskripte fahnden ließ. Das ist nicht schlimm, sondern nur dumm werden sich da manche Leser sehr mit Recht denken, aber ist schlimm

und dumm beim Licht betrachtet nicht ein und dasselbe, wie auch schön und gut im Grunde genommen ein und dasselbe ist? Die Maßnahme des großen roten Adlers ist jedenfalls so schlimm als dumm; dumm, weil er mit Sicherheit voraussehen mußte, daß das nach der Drucklegung des fatalen Artikels völlig wertlose Manuskript trotz des darauf geschriebenen Namens des heiligen roten Adler in der ketzerischen Wastelei nicht werde auf gehoben oder zur ewigen Anbetung ausgestellt wer den, und schlimm

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 8
Datum: 01.12.1917
Umfang: 8
! Wirtschaftspsychologische „Kleinigkeiten". Im „Neuen Wiener Journal" finden sich ein'ge interessant« Ausführungen über das Innsbrucker Telephon- und Adreßbuch, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Vielleicht wüd dadurch der müde Amtsschimmel zum allgeme neu Be'en doch wieder ein wenig in Trab gesetzt. , Ein Freund — heißt es in dem erwähnten Ar.ikel — ist angekommen und im „Goldenen Adler" abgestiegen. Ich will ilm anklingeln, also rasch das Telephonbuch her! „Goldener Adler" . .." natürlich

unter „G"?" ... Nicht zu finden! Also wohl: „Adler Goldener!"... „Adler Wilhelm"... Wie der kein „Goldener Adler"! — Aha! Es stehen wohl alle Gast höfe beisammen... also „Ga'hos"! Richig: Ein: M! nge Ga'> Höfe! „Goldene Rose" usw Aber wieder kein „Goldener Adler!" Ta fällt mir auf, daß auch andere sehr bekannte Namen fehlen; ich versuche somit mein Glück nochmals unter dem Sammelnamen „Hotel". Stimmt, da steht ja eine Anzahl anderer! Also rasch „Goldener".. . Ja, Himmel, was ist das? „Goldener Greif" steht

da, aber wieder kein „Goldener Adler"! Schon will ich ganz gegen alle Wahrscheinlichkeit annehmen, daß dieser verflixte „Goldene Adler" von dem zweischneidigen Schwert des Fernsprechers keinen Gebrauch mache; es w ll mir aber doch nicht recht eingehen... sollte' er am Ende dem Kaiser Josef und Goethe zulieb, die ja einer Tafel zufolge dort übernachtet haben, diese Teufelsersindungen der hastenden Neu zeit ...?!. ( i ' I Ich beginne vorne bei „Hotel"... endlich: „Hotel Adler Gold"! Auf der nächsten Seite ist aber „Goldener

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 09.02.1913
Umfang: 12
reu: als die Herren über den Staat, über die tar Regierung und, vor allem, über das Abgeord- tar netenhaus. Das ist ein starker Tabak, denn wiederum weiß es schon jedes Kind, daß in Wirklichkeit der Austerlitz und der Adler die Herren sind, als welche die Herrenhäusler zu gebärden sich erfrechen, und das Recht anderen Leuten, um es plump herauszusagen, auf den Kappen zu sitzen, haben nur der Austerlitz und der Adler nebst An hang, aber alle anderen sind entweder notorische Dummköpfe

oder aber Schurken und haben folglich gegenüber den ebenso weisen als ehrenwerten Roten zu kuschen und das Maul zu halten. Sie tun dies ja auch, wie der Austerlitz und der Adler es durch ihr rotes Evangelium verkünden, aber das genügt eben noch nicht, und darum schweigeu auch die 80 Sozial demokraten zum Zuckerwucher, den Knabenräubereien Konfiskationen u. s. w., denn ihre Zeit ist noch nicht gekommen; die wird erst da sein, sobald die anderen Parteien zugunsten des roten Adler-Ordens auf ihre Mandate verzichtet

haben werden. Daß der Austerlitz und der Adler davon träumten, das be weist die folgende Klage ihres Evangeliums: tar Man hatte glauben wollen, ldaß das Abgeord- tar netenhaus, das aus allgemeinem Recht ent- tar steht, allmählich so stark werden wird, um ganz tar ernstlich an die Abschaffung des Herrenhauses tar zu denken, und unter denen, die vor dieser tar Entwicklung sich ängstigten, waren die Herren-- tar Häusler selbst. Statt dessen sehen wir eine tar Entwicklung, in der das Vorrecht, die Vor- Ein klerikaler „Seit

dem Herrenhause zu- tar fällt! Diese Entwicklung ist nur möglich gewe- tar feit, weil es im Abgeordnetenhause am Zusam- tar menhalten gegen das Herrenhaus allzusehr ge- tar bricht Da liegt der Hund begraben, denn daß die kontradiktorischen Parteigegenfüßler jemals zum roten Adler-Orden halten könnten, das glaubt natürlich niemand und am allerwenigsten der Austerlitz und der Adler. Wenn sie daher davon reden, daß man hat glauben wollen, daß das Abgeordnetenhaus so stark werden wird, um ernstlich

ist und geradezu Ungeheuerliches voll bringen wird, sobald die achtzig Mann zur Zwei drittel-Majorität herangewachsen sein werden. Bis dahin müssen wir uns eben noch gedulden, unseren Kaffee unversüßt trinken, unsere Meinung von ma- rianischen Staatsanwälten fressen, unsere Kinder von Jesuiten rauben und uns wer weiß was sonst noch alles gegen Gesetz und Recht gefallen lassen, aber dann werden der Austerlitz und der Adler als zwei neue Rotbärte über die ganze hochbeglückte Erde reiten, und mehr

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Tiroler Wastl
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Seite 1 von 28
Datum: 15.12.1912
Umfang: 28
der finsteren Kehrseite Roms und des volkerversklavenden Iesuitismus Erscheint jeden Samstag, datiert vom Sonntag Herausgeber und Schriftleiter Rudolf Christoph Jenny, Innsbruck. Leopoldstraße Nr. 12 Bezugspreise samt Bostversendung; Ganzjährig K (Mk) 10, halbjährig K 5, vierteljährlich K 2.50, Einzeln 20 hellei Telegramm-Adresse: Tirolerwastl Innsbruck. Telephonrus 521. Postsparkassen-Konto 850.706. Oest. Zeitungsliste 4275 Nr. «97 Innsbruck, 15. Dezember 1912 XIII. Jahrg. Dr. Adler

Druckerzeugnis sen an den Mann bringen will, das kann sie dank der Treugläubigkeit ihrer Anhänger in den Schen ken und Werkstätten nach Herzenslust verschleißen, wie die Klerikalen die ihren in der Kirche, und alles andere soll nach dem Begriffe der gemauserten, ro ten Internationale nicht gelesen werden. Mit die sem schönen Vorrecht von uns anderen, die wir weder zur roten noch zur schwarzen Internationale schwören, sind aber Adler und Genossen noch nicht zufrieden, sondern sie haben sich nunmehr

rote Adler selbst zuhilfe kom men, aber ich möchte das ganze Geld der Brot- Karpeliden gegen einen ausgebrochenen Hosenlatz knopf verwetten, daß der „Wastl" sich auch gegenüber dem großen Magen der roten Internationale als ebenso unveränderlich erweisen wird, wie ihn die schwarze Internationale nun schon seit dreizehn Jah ren als völlig unverdaulich befinden mußte. Die jüngste rote Freiheitsneuigkeit ist nämlich die, daß der große, rote Adler, bald hätte ich gesagt der rote Adlerorden, den kleinen

, bö sen „Wastl" wegen Ehrenbeleidigung verklagt hat, aber nicht. - wie wohl alle Leser glauben werden, wegen der für die rote Internationale Oesterreichs im Allgemeinen und für den großen roten Adler im Besonderen höchst fatalen Karpelesbrief, sondern we gen der in der Nummer 664 auf Seite sechs ganz unten abgedruckten Behauptung des freisozialisti schen Abgeordneten Simon Stark, der sich als ehe maliger gefreiter Sozialdemokrat in Abraham Ad lers Wurstkessel natürlich sehr gut auskennt

. Es ist zwar zuzugeben, daß die vom Abgeordneten Si mon Stark gegen den großen roten Adler und seine wärmst sitzenden Genossen Bretschneider, Reumann, heimann und hanfa aufgestellte schimpfliche Be hauptung an Fatalität nichts zu wünschen übrig läßt, aber nachdem die Behauptung nicht auch mit festen, greifbaren Beweisstücken belegt ist, kann ihr einstweilen eben nur der kleinwinzige Rang einer bislang unbewiesenen und darum eben nicht glau bensstarken Behauptung zugesprochen werden, wäh rend die ungleich

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 24.10.1916
Umfang: 4
'Seite 2. stellcr, ein Sohn vom Reichsratsabgeordneteu Vik tor Adler. mW wohne Sonnenfelsgasse 5." Er schien äußerlich gefaßt, doch hielt diese Fassung nicht lange an. Ferner wird bekannt, daß Fritz Adler nachher auf das Befragen nach dem Motiv oes Verbrechens offen erklärt hat, er habe den Mord aus po litischen Motiven begangen, er habe den Grafen Stürgkh niederschießen müssen, da der M i n i st e r p r ä s i d e n t der Einberufung des Reichsrates h i n d e r n d i m Wege g e st a n d e n sei

. Die Verson des Mörders. Dr. Adler ist in Wien 1879 geboren, konfessions los und verheiratet. Er hatte in Wien und im Auslande studiert und sich auch zu Studienzwecken in der Schweiz aufgehalten. Sein Vater ist der Reichsratsabgeordnete Dr. Viktor Adler. Die Fa milie des Attentäters befindet sich seit zwei Jah ren in der Schweiz. Dr. Fritz Adler war Chef redakteur der Zeitschrift „Das Volk", die bei Kriegsausbruch eingestellt wurde. Er gab nun die Monatsschrift „Der Kampf" heraus, als deren Chefredakteur

er fungierte. „Der Kampf" ist eine wissenschaftliche Zeitschrift, die sich mit allen Pro blemen der sozialdemokratischen Bewegung befaßt. Fritz Adler war Sekretär der deutschen sozial demokratischen Partei, befand sich aber in vielfacher Beziehung im Gegensätze zu ihr. Er ist sehr wohl habend und gilt als besonders radikaler urid exal tierter Eigenbrödler. Mit seinen radikalen An schauungen hatte er nur wenig Anhang und An klang bei der Partei und war dadurch zur Aktions- unfähigkeit verdammt

, die er sehr schwer empfand. Mit seinen Ansichten stand er fast immer im Wi derspruch zur sozialdemokratischen Parteileitung und war sogar mit seinem Vater zerworfen. Nach allen seinen Anschauungen und seinem Ver halten ist nur der Schluß zuläsiig, daß es sich bei dem gräßlichen Morde um die Tat eines Fanati kers handelt. Der Attentäter zeigte bei der Ein vernahme keine Spur von Reue. Morgen wird die gerichtliche Obduktion der Leiche des Minister präsidenten vorgenommen. Der Täter Dr. Fritz Adler wurde heute tags

tätig; dann telephonierte er seiner Mutter, er werde nicht zum Mittagmahl kommen. Tann entfernte er sich, und die nächste Meldung, die uns von ihm wurde, war die Kunde von dem schrecklichen Anschlag . . . Für alle, die ihn näher gekannt haben, bleibt nur die eine Er klärung, daß seine schon lange fassungslose Seele durch eine jähe Sinnesverwirrung zu einer Untat hingerissen wurde, zu einem Entschluß, von dem bis in die letzte halbe Stunde auch nicht ein An zeichen sichtbar wurde. Friedrich Adler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.01.1911
Umfang: 8
K 1 20, vierteljährig K 3-60, halbjährig K 7-20, ganzjährig K 14-40. Einzelnumniern in Innsbruck und aus wärts 10 h. In 'Deutschland vierteljährig K 3-90, in der Schweiz vierteljährig I< 4 50. Innsbruck, Montag, 30. Jänner 1911 19. Iahrg. Nr. 13 Schärfste Opposition. Innsbruck, 30. Jänner. In der ersten Lesung des Budgets ergriff, wie schon kurz berichtet, Abg. Dr. Adler das Wort, um die Stellung der sozialdemokratischen Fraktion zur dritten Regierung zu präzisieren. Seine Rede ist voll Wucht und Schärfe und legt

mit strengster Logik das System bloß, das wir in Bienerth be kämpfen. Wir glauben, durch die wortgetreue Wie dergabe der Rede des Genossen Dr. Adler unseren Lesern die von allen bürgerlichen Soldschreibern bis zur Bewußtlosigkeit verherrlichte dritte Regie rung Bienerth recht bekannt zu machen: Rede des MZeoroneten Adler. Dr. Adler: Diejenigen, welche gemeint haben — und die Sozial demokraten gehörten dazu —, es lohne sich nicht, außer der Budgetdebatte eine besondere politische Debatte

des Herrn Wolf (Heiterkeit bei den Sozialdemokraten) — verwaltet worden. Ein Pole kann wohl in: Eisenbahnministerium nicht mehr Unheil stiften als im Finanzministerium. Wie stellen sich die Herren eigentlich eine österreichische Negie rung und Verwaltung vor? Dr. Kr am ar sch: Mit Herrn Malik als Minister! Dr. Adler: Gerade Sie, Herr Dr. Kramarsch, muß ich zitieren. (Lebhafte Heiterkeit.) Ich halte es für einen törichten Einsall eines sehr gescheiten Mannes, die Verwaltung national zu parzellieren

, nach den Prozenten der Bevölkerung zu rahonieren, wie Herr Dr. Kramarsch uns wiederholt vorgeschlagen hat. Dr. Kramarsch: DaZ ist keine Rayonierung, oder es ist ganz Oesterreich rayoniert! Dr. Adler: Das ist etwas wesentlich anderes! Dr. Kr a marsch: Ist es praktisch unmöglich, daß fünf slawische Minister sind? Dr. Adler: Man kann ja auch nach der Volkszählung alle fünf Jahre die Ministerstellen anders austeilen. Dr. Kramarsch: Das wäre auch das Nichtigste! Dr. Adler: Na, ich danke! Lassen Sie irgend

einen Verein, der eine ernste Verwaltung hat, irgend eine Be amtenkasse nach diesem Rayonierungsprinzip verwalten. Dr. Kr am ar sch: Sie haben im Vorstand der sozial demokratischen Partei auch eine Vertretung nach der Zahl. Dr. Adler: Vertretung und Verwaltung sind sehr ver schiedene Dinge. Minister und Verwalter müssen daher ge- nommen werden, wo man den gescheitesten und brauch barsten findet. Dr. K r a m a r s ch: Ist er bei uns nicht zu finden? Dr. Adler: Ich zweifle nicht daran und habe gar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 10
Datum: 20.05.1917
Umfang: 10
ausschweigen. Aber das Urteil der Bevölke rung ist gefällt, daran kann aller Stolz nicht rütteln. Der Proretz gegen Ar. Friedrich Adler. Wien, 18. Mai. Heute begann vor einem Se nat des hiesigen Ausnahmegerichtes der Prozeß ge gen Dr. Friedrich Adler, der den Ministerpräsiden ten Grafen Stürgkh erschoß. Die Anklage vertritt der Erste Staatsanwalt Hof rat Dr. H ö p l e r, den Vorsitz führte Hofrat Dr. v. Heidt, den Angeklagten vertritt der Rechtsan walt Dr. Harpner. Die Verhandlung. Zu Beginn

. Der Verteidiger stellte einen Antrag gegen die Kompetenz des Ausnahme- 1 gerichtshofes. Nach kurzer Beratung lehnte der Gerichtshof diesen Antrag ab. Hierauf wurde die Anklageschrift verlesen. Die Anklageschrift. Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft führt aus: „Es war Dr. Friedrich Adler bekannt, daß Graf Stürgkh in der Gastwirtschaft des Hotels Meißl & Schaden zu Mittag zu speisen Pflegte. Zur Aus führung seines längst gefaßten Planes steckte er schon arn Morgen des 20. Oktober eine mit sechs Patronen

Platz, der nur durch einen anderen Tisch, an dem eine Dame saß, von dem getrennt war, an dem Graf Stürgkh sein Mahl einzunehnien pflegte. Dr. Adler ließ sich, nachdem er ein aus drei Gängen bestehendes Mittagessen ein genommen und dazu Mineralwasser getrunken hatte, von einem Kellnerjungen, um seiner Sache ganz sicher zu sein, bestätigen, daß die von ihm ins Auge gefaßte Persönlichkeit wirklich der Minister präsident sei. Mehrere Umstände trugen dazu bei, daß bis zur Ausführung der Tat fünf

Viertelstun den vergingen. Zunächst der, daß sich zu dem Grafen Stürgkh noch zwei andere Herren, der Statthalter von Tirol, Graf Toggenburg, und der Rittmeister Baron Aehrental, gesellten, und dann auch die Sorge des Täters, daß er durch seine Schüße allen falls die am Nebentische sitzende Dame verletzen könnte. Erst um halb drei Uhr war die Bahn für das Verbrechen frei, kein Kellner weilte in der Nähe. Dr. Adler hatte den Revolver in der rechten Rock tasche stecken. Schon während des Essens

. Dr. Adler flüchtete, um sich der von ihm erwarteten Lynchjustiz zu entziehen, wurde aber eingeholt. Als man ihm die Waffe entwand, entlud sich diese noch einmal, was die Verwundung eines der Verfolger, des Rittmeisters Baron Aehrenthal, zur Folge hatte. * ....., : ... ... Der Angeklagte hat es ausdrücklich abgelehnt, seine Aussagen vor dem Untersuchungsrichter als „Verteidigung,, gelten zu lassen, weil er das Straf gesetz niemals als eine Rechtseinrichtung, sondern nur als ein Gewaltmittel

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.11.1916
Umfang: 4
war, die selbst an den sozialistischen Bewegungen teilnahm. So erfuhren wir das eine Md andere von einem bulgarischen Sozialisten über sie, der ein intimer Freund Plaatens, des bekannten, in der Schweiz lebenden deutschen Sozialisten war, der als Vertrauter der Familie Adler als erster die Kunde vom Attentat der Gattin mitteilte. Der Bulgare erzählte: 2ch hatte in Zürich die „Eintracht", den sozialisti schen Verein besucht, wo eben der russische revolutio näre Sozialist Rallek über Adler Und das Wiener 'At tentat einen Vortrag

hielt. Der Redner sprach über diese unselige Geste der Propaganda der Tat, die seiner Meinung nach den sozialistisch-revolutionären Elan ^ner Katastrophe zuführte. Alles weist darauf hin» fuhr er fort, daß Adler von seiner Tat einen afles E sich reißenden Zyklon erwartet, einen, der mit wenn wir all die Taten in Betracht ziehen, die Mannes- mut, Vaterlandsliebe, Opferwilligkeit und Selbstver leugnung hervorzauberten, so meilentief schlecht, müssen wir ihn nennen, wenn wir den Abgrund ermessen

dahinschleicht, von jedem leicht festgestellt werden kann, weil jeder die kleinste Anbe quemlichkeit an dem Wohlbefinden und Wohlbehagen der Nebenmenschen zu messen, sich in die Lage ver- elementarer Wucht über die ganze Erde dahinjagt und den Weltkrieg wegfegt. Er irrte sich darin jedoch nicht nur als Psychologe »sondern auch als Taktiker. Die Tat Adlers ist nichts als ein historischer Inzident. Adler hat sich> von der geschichtlich-materialistischen Auffas sung katastrophal entfernt und diese Entfernung

: „Ich bin mit der Familie Adler eng befreundet. So kam mir auch die schwere Aufgabe zu. Frau Adler vom Anglück zu verständigen und sie in ihrer Ver zweiflung zu trösten. Ich bin nach der authentischen Kunde aus Wien sogleich in einem Auto zu ihnen gerast, wo ich mit meiner Familie täglich zu Gaste war. Meine Frau ist nämlich auch Russin und eine Jugendfreundin Frau Adlers. Mein unerwartetes Kommen erregte kein Aufsehlen, obgleich ich die Familie schon beim Abendbrot antraf. Frau Adler empfing mich freudig

des Magens Knurren, doch was der erftere zu seinem Auf stiege braucht, war stets nach Zeit und Alter verschieden« And unsere Zeit, wer zählt die Schönen im Saal Volk sogleich nach meiner Frau. Ich wartete ab, bis sie die Mahlzeit beendet hatten und die Kinder zu Bette ge bracht worden waren. Ms wir dann allein geblieben sind, machte ich mich an nieine schwierige Aufgabe. Es war eine der schwersten Stunden meines Lebens. Frau Adler hängt mit inniger Liebe an ihrem Gatten Und ist dabei

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 02.08.1913
Umfang: 12
Glurnser Jagdreviere stammender, 60 Kilogr. schwerer Hirsch (Spießer), welchen Wilderer einem Wildpret- Liebhaber Verkauft hatten, nachträglich Von der Gendarmerie in Prad beschlagnahmt und dann beim hiesigen Gemeindeamte öffentlich Versteigert. Der Hirsch wurde dann Von einem Metzgermeister aus Glurns um den Betrag Von 15 Kronen er standen. In hiesiger Gegend kommen Hirschen nur noch sehr selten Vor. Nochmals die Adler. Der „Kosmos" bringt einige Nachrichten über den Schweizer Adler (Stein

adler). Das Erscheinen des kühnen Räubers hoch in den Lüften Verursacht unter allen Tieren der Alpen Furcht und Zittern. Dem König der Lüfte wurde Von jeher Vom Menschen so Viel warmes Blei entgegengeblasen, daß sich endlich die Natur schutz-Kommission im Kanton Schwyz des armen, schutzlos Verfolgten annahm. Im Frühling 1909 wurde von der Schwyzer-Regierung das Dekret erlassen, die seit Jahrhunderten ansässige und sehr gefährdete Adler-Familie vor gänzlicher Ausrottung zu schützen. Die Schwyzer

sind hell und wollen sich die schönsten Prachtstücke des Alpenparkes, die Adler, nicht nehmen lassen. Dafür werden die beraubten Landleute bezahlt. Der Raub betrug 1909 auf der Wänialpe im oberen Pihtale vier Schäfchen. Der Adler holte sich offenbar seine Beute aus den Reihen der Gemskitze und Murmel tiere. 1910 wurde der Räuber schon frecher. Die Aelpler des Mudtatales und Jberg verzeichneteu in der Anklageschrift folgende Raubfälle: 14 junge Schäfchen, 3 Kitze und 1 Katze, sie erhielten Fr. 118, 1911

Fr. 116, 1912 Fr. 215. Das Menu wird teuer! In den Schwyzer und Glarner Ber gen horsten 2 Adlerpaare und ein Junggeselle. Das Abschußverbot wird von der Regierung einstweilen aufrecht erhalten. Der bekannte Adlerjäger Dorn schoß bis 1897 im ganzen 52 Adler. Am 26. März 1912 wurde in Mittelberg im kleinen Walsertale ein prächtiger Adler mit 2 Meter Flügelspannweite erlegt. Wann wird den letzten Tiroler Adler die Kugel ereilen? Ein glücklicher Jagdausflug des Kaisers. Man meldete aus Bad Ischl, 26. Juli

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 25.10.1916
Umfang: 4
, von dem sozialdemokratischen Schriftsteller Dr. Fritz Adler durch drei Revolver schüsse getötet. Ueber den Hergang des Attentats wird von authen tischer Seite mitgeteilt: Graf Stürgkh befand sich wie alltäglich im Hotel Meißl und Schadn beim Speisen. In seiner Gesellschaft befanden sich Frhr. Franz von Aehrenthal, ferner der zufällig in Wien anwesende Statthalter von Tirol Graf Toggenburg und der Graf Attems. Der Attentäter Adler saß am Nebentisch Gegen 3 Uhr erhob sich Adler und feuerte aus einem Revolver aus nächster

erfolgte. Der Attentäter Dr. Friedrich Adler ist 32 Jahre alt und ein Sohn des bekannten sozialdemokratischen Parteiführers und Reichsratsabgeordneten Dr. Viktor Adler. Friedrich Adler war Parteisekretär der sozial' demokratischen Partei, aber wegen seines verrückten Radikalismus nur Außenseiter derselben. Friedrich Adler war Privatdozent an der Universität in Zürich und vermögend und lebte in den günstigsten Verhältnissen. Er ist mit einer Russin verheiratet. Er hat sicherlich keine Mitwisser

oder Mittäter gehabt und das Attentat steht in keinerlei Zusammenhang mit etwaigen Strömungen oder Stimmungen in Wien. Es handelt sich ausschließlich um die fanatische Tat eines einzelnen, für die kaum jemand anderer als er verantwortlich gemacht werden kann. Bei feiner Vernehmung verweigerte Dr. Adler auf viele Fragen die Antwort. Er erklärte wiederholt, er sei sich der Tragweite seiner Handlung vollkommen bewußt gewesen. Er habe den Entschluß zur Tat nach voller und reiflicher Ueberlegung gefaßt

und der Anteilnahme weckt. Das „Fremdenblatt" sagt: „Nichts wäre törichter, als das Verbrechen eines Wahnwitzigen mit politischen Motiven in Verbindung zu bringen. Mit Politik hat das verdammenswerte Attentat nichts zu schaffen, wie es denn auch keine politischen Rückwirkungen zu üben vermag. Einmütig verurteilt die Bevölkerung der Monarchie den Mordanschlag." Die Gründe der Mordtat. Wien, 23. Oktober. Wie nachträglich bekannt wird, hat der Attentäter Dr. Fritz Adler auf das Befragen nach dem Motiv

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 01.06.1913
Umfang: 12
Dreckig Adler und Genossen haben es bekanntlich, ver sucht, mich wegen eines im „Wastl" erschienenen Artikels, mit welchem dem roten Adler vorgehalten wurde, er und seine Genossen hätten sich gegen einen schmählichen, vom Reichsratsabgeordneten Si mon Stark erhobenen und in mehreren Blättern ab gedruckten Vorwurf nicht zur Wehr gesetzt, vor das Geschworenengericht zu schleppen. Nachdem es nun der rote Adler-Orden nicht wagen konnte, mich we gen der 100.000mal ärgeren auf den bekannten

Karpelesbrief gestützten Vorwürfe vor dem Ge schworenengericht zur Verantwortung zu ziehen, bin ich auf bicfeit überbilligen Ehrenrettnngsversuch um so weniger eingegangen, als ich, wie ich durch ein wandfreie Zeugen nachgewiesen habe, zur Zeit des Erscheinens des inkriminierten -Artikels nicht in Innsbruck war und erst geraume Zeit nach der Druck legung davon Kenntnis erhalten hatte. Der rote Adler-Orden hat diese Beweisführung auch aner kennen müssen und mich darum bloß vor dem Be zirksgericht wegen

Vernachlässigung der pflichtge mäßen Obsorge zur Verantwortllng gezogen. Der übernaive Rechtsvertreter des roten System, Dr. Gruener, ein großer Freund von großen Spesen, wofern sie aus den Taschen anderer in seine wan- derll, konnte seines Aergers über den ihm entgan genen Schwurgerichtsspeck so wenig Herr werden, daß er herausschwätzte, wie sehr es ihir verdroß, daß ich dem roteir Adler-Orden nicht auf den bil ligen Ehrenrettungsleim gekrochen bin. Aber wäh rend er sein Leid so breit ausplauschte

, wie ein bil liger Jakob seine ältesten Ladenhüter vor dummen Kunden ansbreitet, wußte er auf mein Vorhalten, weshalb der rote Adler-Orden mich wegen der viel ärgeren Karpelesbrief-Artikel nicht geklagt habe, nichts zu entgegen als dies, daß sich die Sozialde mokraten von mir nicht vorschreiben ließen, weshalb sie mich verklagen sollten und weshalb nicht. Ei, ei, ei! dachte ich da bei mir, da tut mir ganz wirklich die Wahl weh, was billiger ist: diese advokatorische Ver teidigungsrede Dr. Grneners

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Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 02.03.1913
Umfang: 12
-Verlag, München, Baaderstraße 1 a. Die rote Branntweinerzeitung scheint ihren roten Adler für den König der Lüfte Oesterreichs, den Austerlitz der „Arbeiter-Zeitung" für den Trompeter von Jericho und die Prozeßkrük- ken der frommen Romsalontiroler Stimmen für einen Schnelläuferapparat anzuschauen, denn sie, nämlich die Branntweinerzeitung ,schrie mir letzt hin unter Hinweis auf die de- und wehmütige Ab bitte des Redakteurs einer Welser Zeitung gebie terisch zu: Auf die Knie vor dem großen roten Adler

und Genossen und Abbitte geleistet! Die Brannt weinerzeitung ist somit felsenfest überzeugt davon, daß wir Tiroler wie furchtsame Hennen den ber genden Ställen zueilen, wenn der rote Adler in den Lüften pfeift, daß der Austerlitz nur in die „Arbeiterzeitung" zu blasen braucht und die Mauern der Wastelei schon fallen, und sie, nämlich die Branntweinerzeitung bloß die „Tiroler Stimmen" abzuschreiben braucht, um mich der von den schwar zen wie von den roten Pfaffen ach so heiß er sehnten Verachtung

preiszugeben, aber das edle Blatt wird um eine gegenteilige Erfahrung reicher, aber darum eben doch nicht weiser werden, denn wo kein Haarboden ist, kann auch kein Haar wach»- sen. Hingegen kann ich der Branntweinerzeitung die Versicherung geben, daß mich noch keine Preß- klage so kalt gelassen hat wie die von Adler und Genossen, und daß der Adler ein alter, aber schon ein sehr, sehr alter Jude werden muß, wenn er es erleben will, mich vor ihm und seinen Genossen auf den Knieen liegend um Gnade flehen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.11.1918
Umfang: 4
einer großen Bewegung beschieden sein müssen, in höchster Vollendung in sich vereinigte. Was Dr. Adler uns Sozialdemokra ten war, lveiß jeder, der unserer Partei angehört; was er dem deutschen Volke gewesen ist, empfindet heute auch jedep unserer Gegner. Arm an schöpferi schen Geistern, arm an Männern, die unser Volk mit ganzer Inbrunst des Herzens lieben und die ihre Vergangenheit nicht befleckt haben mit Haß- gesäligen gegen die anderen Nationen; arm an gei stigen Kapazitäten, die ganz frei

sind von der Mit verantwortung für diesen Krieg, treten wir an den Verhandlungstisch, an dem der Friedensvertrag vereinbart wird. Als wir erfahren haben, daß Dr. Adler zum Außenminister für Deutschösterreich er- nannt worden ist, empfand die ganze Oeffentlich- keit ein Gefühl der Erleichterung, denn wir wuß ten: bei den Friedens Verhandlungen wird unsere Sache von einem Manne vertreten, der mit zwin gender Logik den Gegnern begreiflich machen kann, daß der Weltfriede nicht auf ein zerrissenes, zer fetztes Deutschland

hat das in jahrelangem Kampfe gegen die Unvernunft der Gegner geschwächte Herz versagt; das Herz, das für das deutsche Volk und für alle Menschen mit gleicher Wärme schlug, das mit hei ßer Sehnsucht den Tag herbeiwünschte, der die alten Gewalten stürzt und allen Völkern die Freiheit gibt, schlägt nicht mehr. Der Größten einer, die un ser Volk hervorgebracht, ist vor der Vollendung sei ner Lebensaufgabe von uns gegangen. Dr. Adler wird die neue Welt nicht mehr schauen, wird nicht mehr mitzimmern an dem neuen Europa

und an dem neuen, freien, einigen Deutschland. Sein Ju gendtraum, an dem er Zeit seines Lebens hing: ganz Deutschland in eine freie Republik vereinigt zu sehen, geht erst nach, ihm in Erfüllung! Aber weit mehr als unser Volk verlieren die Ar beitermassen an ihm. Dr. Viktor Adler war der Be gründer der österreichischen Sozialdemokratie. Die jüngeren Parteigenossen mögen unsere Partei als bloßes geschichtliches Produkt betrachten; aber das ist nur die sozialistische Bewegung

an sich. Sie zu einen, zusammenzufassen und im organischen Auf bau alle Kräfte des Proletariats seinem Befrei ungskampf dienstbar und nutzbringend zu machen, das ist Arbeit der schöpferischen Genies. In Deutsch land hat Bebel, in Oesterreich Dr. Viktor Adler die ses gewaltige Werk vollbracht. Wir werden die un geheure Arbeit die unser nun verblichener Fiihrer der Bewegung leistete, noch eingehend würdigen. Heute beherrscht uns der Schmerz, den Mann ver loren zu haben, der für die Partei noch Großes zu leisten berufen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.10.1916
Umfang: 8
während des Mit talgsmahles gesessen hatte, zeigte oben an der Lehne Spuren davon, daß eine Kugel ihn gestreift hatte. Die .Kugel verfehlte das Ziel, durchlochte den Fen- stervochang bei den Säulen 'der Balluftrade hinter -dem Sessel, nahm den weiteren Weg gegen die dicke Fensterscheibe, drückte diese ein, ohne sie zu zertrüm mern, und fiel dann deformiert zu Boden, wo sie liegen blieb. Der Täter Dr. Fritz Adler wurde heute tagsüber weder polizeilich noch gerichtlich einvernommen. §r. Friedrich Wler. Wien, 22. Okt

. (K. k. Korr.-Bür.) Die Korre spondenz Wilhelm erfährt über die Person des At tentäters auf den Ministerpräsidenten folgende Ein zelheiten: Dr. Adler ist in Wien 1879 geboren, kon fessionslos und verheiratet. Er hatte in Wien und im Auslande studiert und sich auch zu Studlenzwek- ken in der Schweiz aufgehalten. Sein Vater ist der Reichsratsabgeordnete Dr. Viktor Adler. Die Fa milie des Attentäters befindet sich feit zwei Jahren in der Schweiz. Dr. Fritz Adler war Chefredakteur der Zeitschrift „Das Volk

Adler, auf viele Fragen eine Antwort und erklärte wiederholt, er sei sich der Tragweite seiner Handlung vollkommen bewußt gewesen. Er habe den Entschluß zur Tat nach vol ler, reiflicher Ueberlegung gefaßt und habe -dieselbe ohne A n st i f t u n g oder K o m p l i z e n und ohne irgend welche Hilfe vollbracht. Die volle Ver antwortung wolle er erst den: Gerichte bekannt- gelben. Einzelne Angaben des Attentäters klangen derart verworren und absurd, daß begründete Zwei fe l an d er Zurech

nungsfähigkeit seiner Person aus lau ch e n. Einige Blätter melden, daß die S ch w e st e r des Attentäters seit mehreren. Jahren sich in einer I r r e n a n st a l t befinde. Augenzeugen der Ver haftung erklären übereinstimmend, daß Adler den Eindruck äußerer Ruhe machte und sich ohne Gegen wehr nach dem Pokizeigefängnis überführen ließ. Die Browning-Pistole, mit der Adler das Atten tat verübte, besaß er bereits vor dem Kriege un.d trug sie stets bei sich. Alle nach dem Attentat einge- leiteten Erhebungen

ergaben, daß die Tat nur das Verbrechen eines Einzelnen ist, der infolge ange strengter Arbeit und Zerwürfnisse mit seiner Par tei und seinem eigenen Vater sich in einem Zu stande geistiger Abspannung und h o ch- gradiger Nervenüberreizung befand. Die „Arbeiter-Zeitung" schreibt über Friedrich Adler unter andern: „Die letzten Tage haben über die Anschauung und Haltung Friedrich Adlers, über seinen Gegensatz zu 'der Partei und über seine Vereinsamung mannigfache Aufschlüsse gebracht. Am letzten Sonntag

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