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Der Bote für Tirol
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Seite 9 von 12
Datum: 25.01.1879
Umfang: 12
Gieträ-Weilage des „Bote« für Tirol ««H Vorarlberg' Mr. Der Tiroler Ahl-r. Studien von Dr. Arnold Busson. ! Fortsetzung.) 3. Die Krone. Die früher angeführten Quellen, einschließlich der Wappeubücher des fünfzehnten Jahrhunderts, zeigen ohne Ausnahme den Tiroler Adler ungekrönt — erst Grünenbergs Wappenbuch vom Jahre 1483 zeigt in allen Abbildungen den Adler mit der Krone. Erzherzog SigiSmund, in dessen Regierungszeit danach das Aufkommen dieses Zierrathes fällt, hat aber selbst den Adler

nicht immer gekrönt geführt. Auf einem Siegel an einer Urkunde. SigismundS vom 21. September 1444 2«) befinden sich die drei Schilde von Oesterreich (rechts) Tirol (oben) Steiermark (links) in's Kleeblatt gestellt; der Tiroler Adler im oberen Schild ist ungekrönt. Ebenso, ungekrönt, er scheint der Adler auf den kleinen Münzen (Vierern) SigismundS nach dem älteren, schon von König Hein rich eingeführten Typus, die im AverS ein Kreuz mit fünfblätterigen Röschen in den Winkeln und die Um schrift VKZILKlVNVVL

, im Revers den Adler und die Umschrift (ÜOAlLS ÄRVIi zeigen, ^s) Ungekrönt erscheint der Adler weiter auf einer kleinen unedirten Münze in der Sammlung deS Ferdinandeums. Das Stückchen, 8mm. im Durchmesser, hat im Avers ei« Kreuz, in dessen Winkeln sich die Buchstaben O-V-X, und der österreichische Balkenschild befinden, die Umschrift lautet: LISILAlVNVVS. Der Revers zeigt den unge krönten Adler mit der Umschrift: Ll)öIL!3 Die letzte Münze will nun die Vermuthung nahe legen, ja förmlich aufdrängen

, weil hier der Titel Dax mit dem ungekrönten Adler zusammentrifft, es möchte SigiSmund dem Tiroler Adler die Krone hin zugefügt haben als Zeichen der erzherzoglichen Würde, deren Titel ihm Kaiser Friedrich III. nicht lange vor dem 3. Dezember 1477 zu führen erlaubt hat. Bekanntlich spielt in den unechten österreichischen Pri vilegien der Titel eines „Erzherzogs der Pfalz (aroin- üuoss pg-Istini)' eine Rolle zugleich mit dem Recht, eine Zinkenkrone oder gar eine Königskrone mit dem Kreuz führen zu dürfen

. Man könnte in dieser Vermuthung bestärkt werden durch den Umstand, daß SigiSmund einen neuen Typus der Vierer anstatt des. älteren einführte, der bei gleichen Umschriften im Revers den Adler gekrönt zeigt, während im AverS statt des Kreuzes nnt den Röschen in den Winkeln der österreichische Balkenschild im Sechspaß sich findet. Wie ansprechend aber auch die angedeutete Ver muthung erscheinen mag — sie ist nicht stichhaltig. Das zeigt eine andere Wahrnehmung, die man an den Münzen SigismundS machen kann, daß nämlich

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 24.01.1879
Umfang: 8
<?6tra-Bei!asle des „Boten für Tirol und Vornrldera' ?5r. Ks». Der Tiroler Adler. Studien von Dr. Arnold Busson. (Forlschunl,.) Z. Allgemeines. — Die Kopfrichtung. — Die Klec- stängel oder Fliigelliinde. — Tinktur. Nächst deni Zenoberger bieten sich uns zuni Stu dium als älteste Tiroler Adler dar solche aus der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts, auf Siegeln der Tiroler Graseu sowohl wie auf Münze». Beide » Arten der Denkmäler sind, wie hier bemerkt wer- I UN darf, die wichtigsten, ja i»an dars

an einem landeSfürstlichen Gebäude, aber flüchtiger z. B. als einfache Malerei ausge führt werden. Ich betrachte zunächst den AdlertypnS, der sich auf den ältesten Geprägen der gräflich tirolischen Münzstätte vou Meran findet. ES sind daS jene Groschen, welche wegen des anf ihnen angebrachten Adlers voll den Italienern Adlergroscheu, grossi ac^ui- lim, aZugliui, genannt wnrden. Sie zeigen auf der ' einen Seite den Adler mit der Umschrift: ans der andern Seite ein langes Kreuz, dessen Balken die Umschrift so trennen: OlL

, abgesehen von der Seitenhaltung des KopseS, sehr dem Adler, den die preußischen GardcS du Corps und Gardecnirassiere in Parade auf dem Helm trage». Für die Heraldik ist der Adler dieser Meraner Aquiliien be deutungslos, weil er uicht heraldisch, sonder» natu ralistisch, und zwar sehr schön, ausgeführt ist. Außer dem ist der Adler der Meraner Aqnilinen nur eine genaue Kopie des, unverkeunbar nach antiken Muster» — man denke nur an römische LegionSadler! — ge bildeten Adlers auf den Goldmünzen (Angnstalen

) Kaiser Friedrich II. des Staufers. >2) Den nach dem Zenoberger ältesten, heraldisch ge zeichneten Tiroler Adler, den ich kenne, bietet uns daS schöne, 7, 5 Eentiineter im Durchmesser haltende Sie gel AlbertS HI. von Tirol 1^53).'^') Der Adler ist hier mit sehr fleißiger, minutiöser AuSführnug des Gefieders gebildet, die Schwungfedern, drei lange aus wärts und vier kurze einwärts dein Körper ;n, sind schmal, die Flügelenden sind knopfartig nach innen zu umgebogen, der Bügel an der Außenseite

, auf der andere» Seite de» Adler und die Umschrift: sühren. Diese MeinharcSzwainziger wurden sicher nicht nur während der Regierung Meinharv I. und Meinhard II. (l^'53—1L95) aus geprägt, sondern auch im vierzehnten Jahrhundert auf Abbildunzen verschiedener Meraner Adlergroschen gibt La- durner Archiv für Geschichte und Alterlhumskunde Tirols, Bd. V. Taf. I Zig. l und 2, Taf. lll. Fig. 2. Ueber dies: Frage insiruirt vollständig Luschin in der Wie» > ner Numismatischen Z-iischrift I, ISl ff. Z '1 Abgebildet bei Lappe

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 27.01.1879
Umfang: 8
Mxtra-Beilage des „Boten für Tirol und Vorarlberg' Nr. SR Der Tiroler Adler. ' Studien von Dr. Arnold Busson. lSchluß.) 4. DaS „Ehrenkränzcl'. Der Kranz ist die jüngste Zuthat zum Tiroler Wappenadler. DaS erste Vorkommen derselben finde ich unter Erzherzog Ferdinand II. (1564 -lS95), und zwar erscheint der Ursprung als ein ganz zufälliger. Aui einem Reichsgulden (Sechziger, gewöhnlich un genau als Gulrenthaler bezeichnet) vom Jahre 15,67 findet sich im Revers ter gekrönte Tirok.r Adler

verschiedener Stenipel vorliegt, haben keine Jahreszahl. Die Rückseite dieses Typus zeigt stets den gekrönten Tiroler Adler mit Kleestängeln in den Flügeln. Auf einigen dieser Thaler nun findet sich das Kränz chen, da» aus dem oben besprochenen Gulden einem be stimmten Zweck dient, ganz in derselben Weise üb er dem Kopf des gekrönten Adlers oben in der Umschrift.^') Der eine oder der andere Stempelschneider — es sind Künstler, cie wahre Prachtwerke schufen — scheint dann Anstoß genommen

, daß ein Stempelfchneider zu einem- andern AnSknnftS- mittel griff, - nd das Kränzchen aus dcr Umschrist so weit herunteizog, daß es sich um das gekrönte Haupt des Adlers schlang. Mit dieser letzten Wandelung ist aber das Kränzchen noch keineswegs als ständige Zuthat zum Tiroler Adler fixirt — es ist noch lange Zeit hindurch nicht zu einem so regelmäßigen Attribut geworden wie die Krone. Auf den landessürftlichen Münzen wird dcr Kranz bald angebracht, bald weggelassen — wo er beige fügt wird, geschieht daS immer

noch in sehr verschie dener Weise. Auf den geringhaltigen Sechsern aus der Kipperzeit erscheint ini Revers der Adler, auf der Brust den österreichischen Balkenschild, den Kranz um den gekrönten Kopf geschlungen. Auf ren-Doppeltha lern 24) und auf eiuer Goldmünze, die bei Gelegenheit der Vermählung des Erzherzog Leopold V. mit Claudia von Medici geprägt wurden steht der Kranz wieder über den« Kopf des Adlers in der Umschrift, schlingt sich aber auf einer andern ans derselben Veranlassung geschlagenen Goldmünze

zeigt, des gleichen auf den verschiedenen Stempeln der Doppel lhaler' dieses Erzherzogs und eines Doppeldnkaien, der im Revers den Adler hat. Ständig denn weiter ') Die Sammlung des Lerdinanbeüm'» besitzt von diesem Gulden twei Irich» Variante Sre'mplore. So auf bin Doppelthalern Madai Nr. 3854. Wellen heim Nr. S237. So auf einem Doppelthaler. derim Archiv das Bild des Erzher zogs bis halben Leib Ziig», wie der All. von Wellenheim Nr. 0L40, denn auf einem Doppelthaler mit dem belorberien Brustbild

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 23.01.1879
Umfang: 8
C?tr«,-Beilage des „Boten für Tirol und Vorarlberg' Nr. R8 Der Tiroler Adler. Studien von Dr. Arnold Busfon. Z. Der Adler von Zenoberg. Bon kundigster Seite ist der Adler von Zenoberg als der älteste von allen uns erhaltenen Tiroler Wappen adlern bezeichnet worden. Derselbe findet sich, in Stein gehauen, auf der innern Seite des gewölbten Trägers unter dein Thu. stürz des Portals der Kapelle. recliter Hand beim Eingang. Daö scböne, im Nnndbogenstil ausgeführte, Portal selbst ist mit höchst

interessanten Skulpturen geschmückt, die wiederholt Gelehne und AltertbuinSforscher beschäftigt. nnd sebr versckiiedcne Deutungen erfahren haben. >> Diese Skulpturen sind nach Ansicht aller Gelehrten, die sich mit denselben beschäftigt haben, sehr alt. Auch dem erwähnten Adler unter dein Thorbogen schrieb Friedrich K^rl, Fürst von Hohenlohe-Waldenburg— dem keiner heute den Nang deö ersten Kenners auf dem Gebiet wissenschaftlicher Heraldik streitig machen dürfte — ein sehr hohes Älter

. In demselben finden sich von anderer Hand eingetragene Notizen, die uns lehren, daß Graf Meinhard II. den bisherigen Besitzern von Zenoberg, den Edlen von Snpan, ihre Güter daselbst parcellenweise, und ebenso anch das Schloß abgekauft hat.^) DaranS ergeben sich folgende Schlüsse gegen den von Hohenlohe angenommenen chronologi schen Ansatz. Graf Meinhard II. hat Zenobnrg von den frühern Besitzern, den von Snpan, erst nach I28-? gelaust. Der Adler unter dem Portal der Zenoberger Kapelle ist das Wappen eines Grasen

von Tirol. Jeder Zweisel daran, jeder Gedanken an die Möglich keit, daß der sraglicke Adler etwa gar nicht der Tiroler, sondern vielleicht ein anderes Wappenbild sei,^! wird ausgeschlossen durch den Umstand, daß sich ans dem anderen Thürstnrzträger unter dem Portal alo Pen dant zu.dem Adler ein Lindenbaum auSgehanen findet. Der Lindenbanm hat nämlich auch eine Beziehung zum Tiroler Wappen — goldene Lindenblätter erscheinen als Verzierung an der ebenfalls goldenen Binde, die um die beiden schwarzen

Adlerflüge auf dem tiroler Helm geschlungen ist.°) Den Tiroler Adler an der Kapelle anzubringen konnte nur ein Burgherr Ver anlassung haben, der zugleich Graf von Tirol war und als solcher den Adler im Wappen sührte. Gras von Tirol nnd Burgherr vou Zenoberg war aber nach den Notizen des „Gelt von Tyrol' erst Meinhard II., seitdem er — sicher erst nach 1285 — Zenoberg den Supan abgekauft. Mithin wäre der sragliche Adler erst nach 1285 unter dem Portal der Zenoberger ^ Zeitschrift für Tirol und Vorarlberg

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 8
Datum: 24.01.1879
Umfang: 8
Fürsten Hohenlvhe ^S) beipflichten dürfen, daß dieser älteste Brixner, mit Tinkturen ausgeführte Adler ge nau dem Tiroler Adler nachgebildet ist, und nur zur Unterscheidung von diesem deu übergelegten Bischofs stab erhalten hat — mithin annehmen können, daß schon ini vierzehnten Jahrhundert die Tinktur des Tiroler Adlers roth war. Erst im fünfzehnten Jahrhundert begegnen uns in Farbe» ausgeführte Tiroler Adler. So in dein Donaneschingcr Wappenbuch von 1433 dann in der s. g. Handregistratur

Kaiser Friedrich III., vom Jahre 1446, weiter in dem „Wappenbuch für die österreichischen Herzoge' vom Jahre 1447. Meh rere Male finden wir den ^Tiroler Adler in Farben dargestellt in dem Wappenbuch deö Conrad Grünen- berg aus dem Ende des fünzehnten Jahrhunderts. Wir könen nach den angeführten alten Quellen die richtige Darstellung deS Tiroler WappenadlerS so feststellen: Der Tiroler Adler, rechtsschauend, roth in silbernem Felde, goldene Waffen (Schnabel und Fänge) goldene Kleestängel

. Es wäre gewiß wünschenswerth, wenn Alle, die da Ein fluß nehmen können, auf die Beseitigung dieses Feh lers hinarbeiten würden! Vereinzelt findet sich in älteren Darstellungen die Flügelbinde abweichend gebildet. So findet sich einige- male im fünfzehnten Jahrhundert der Tiroler Adler mit einer Sichel über der Brust statt der Kleestängel in den Flügeln, weiter einmal bei Grünenberg, der sonst den Tiroler Adler immer richtig, mit den Klec- stängeln nur in den Flügeln hat, der Adler mit über die Brust

durchlaufenden Kleestängeln. Es bedarf keiner weiteren AnSführnng, um zu sehen, daß man cS hier nur mit vereinzelten Ungenauigkeiteu, mit Aus- ^ nahmen, welche die Regel bestätigen, zu thun hat. 2°) Historisch, genealog. Zeitschrift des „Adler' I, 56. 2') Abgebildet bei Hohenlvhe a. O. I, 57, Vgl. über diese Quelle denselben a. a. O. I, 87 ff. 5') Hohen lohe a. a. O. I, 57. Wörliher Ausgabe 1875 ff. Taf. VII, XIII, XI.V. 22) meinen Aufsaß a. a, O. S. LL4 ff. 12.. Eine der dort angeführten Ausnahmen fällt

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 20.02.1878
Umfang: 8
noch die Skizze eines Künstlers, aus welcher man ersieht, daß eS mit dem Eingänge der Zeuokapelle Aehnlichkeit hatte und wie dieses mit Sculpturen auö frühromanischer Periode ornamentirt war. Leider hatte aber hier die damalige Zeit noch so wenig Sinn für Kunstgeschichte, daß die bild« ge schmückten Steine zu einfachen Mauersteinen umge arbeitet wurden. Die beiden in Rede stehenden Sandstein-Platten, über welche eine gründliche Abhandlung in der genealogisch-heraldischen Zeitschrift „Adler'**) zu finden

könnte, nicht hieher, wie wir gleich sehen werden. DaS schwäbische Geschlecht der Hälen von Snnt- heim wanderte unter Graf Ludwig dem Brandenbur ger in Tirol ein und stand bei diese», Landeösürsten in hohen Gnaden. Die Urkunden erwähnen dreier Brüder dieses Namens, Diepold, Konrad und Beringer, letzterer war der unbedeutendste und Diepold der an gesehenste, welcher Umstand den Fürsten von Hohen- lohe in der genealogischen Zeitschrist „Adler' bewog das Denkmal für den Grabstein Diepold des Hälen den jüngst

an Stelle des alten mit Lilien besäten Schildes die 3 Lilien angenommen und eingeführt hat.**') Schließlich möchte ich Ihre Aufmerksamkeit noch auf in Sculptureu eng Portale der Zenoburg lenken deren die heraldisch-genealogische Zeitschrift „Adler' zuerst Erwähnung macht. Ueber dieses Portal haben wir in einem früheren Vortrage schon gesprochen. Die Bildhauerarbeiten an den Seiten sind allegorische Darstellungen der verschiedenen Sünden und der Prie ster niit dem Weihbecken, welcher zuunterst abgebildet

der Thüröffnung, welcher in der romanischen Schlnßperiode aufkam und sich das ganze Mittelalter hindurch erhielt. Auf dem ausge schweiften oberen Ende der linken Stütze deS Thür- sturzeS sieht man den tiroler Adler in der heraldischen Form, welche er von Meinhard dem Zweiten erhielt, der nach urkundlichen Beweisen dke Zenoburg von Gebhard von Suppan um 40 Mark in der zweiten Hälfte deS 13. Jahrhunderts gekauft hat. Dieser Adler ist wohl eines der ältesten noch erhaltenen in Stein gehauenen Wappenbilder

. Der ursprüngliche tiroler Adler war nicht gekrönt, auf dem Schlußsteine des Gewölbes im Thurmdurchgangc der Psarkirche ist der Adler Königs Heinrich von Böhmen ungekrönt; auch am Bozner Thore neben der Post, dessen Wap pen aus dem 15. Jahrhundert stammt, sind die Adler von Tirol und von Meran noch ungekrönt. Den gekrönten Adler scheint erst Herzog SigiSmnnd ein geführt zu haben. Auf den Flügeln deS AdlerS von der Zenoburg gewahrt man die Flügelbinden, sonst zu Meran. DaS Wappen der Peuscher zu Lemstein findet

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 24.07.1872
Umfang: 6
, obwohl Glaier zweimal ganz frei in der Luft baumelte. Der junge Adler ließ sich ohne den geringsten Widerstand mit den Händen packen und in den „Schnerfer' stecken. Die allen Adler kamen während des AuSnehrr.enS nicht in die Nähe, wie renn überhaupt die Beobachtung, daß Steinadler den Menschen während des Anönehmer .S der Jungen angreifen, bei uns nie gemacht wurde. Der Horst stellte eine wahre Schlachtbank dar. Außer den Knochen von Rehen, Lämmern, eines GemskitzeS und den Resten von Hasen

durch Fliegen dienen. In der That treffe man auch weder Fliegen noch deren rarven an dem Fleische, welches zur Nahrung der jungen Adler dient. Prof. v. Barth macht hierauf einige Mittheilun gen über die Lebensweise der am Solsteine und Hechenberge bei Zirl nunmehr seit Menschengedenken horstenden Steinadler. Aus denselben ergibt sich, daß diese, im Hochgebirge lebenden Thiere theilweise andere Lebensgewohnheiten zeigen, als die Stein adler tiefer liegender Landstriche. Wir wollen aus diesen Mittheilungen

nur Einiges hervorheben: Die Adler horsten bei uns nie auf Bäumen, sondern stets an schwer zugänglichen Felswänden. Das Weibchen legt die Eier erst Mille oder Ende April und nie mehr als zwei. Mehr als ein Junges wird selten aufgezogen; nur zweimal wurden zwei lebende Junge im Neste angetroffen. Die Eier der hiesigen Steinadler sind, nach übereinstimmender Aussage der Jäger, stet« einfärb'g. weiß, mit einem Stich ins Bräunliche, nicht gelupft, wie dies ge. wöhnlich angegeben wird. Während das Weibchen brütet, bringt

daö Männchen Futter in die Nähe deS Horstes, so daß dae selbe vom Weibchen leicht erreicht werden kann; in den Horst selbst wird je doch zu dieser Zeit vom Männchen keine Beute ge bracht. Der junge Adler, der nach circa 4 Wochen ausschlüpft, wird noch längere Zeit vom Weibchen vor Kälte geschützt. Im verflossenen Jahre er-ignete sich der Fall, daß der junge Adler im Neste e»fror, nachdem daS Weibchen geschossen worden war. Das Männchen hatte übrigens nach dem Tode des Weib chens das Junge

noch mehrere Tage gefüttert, das selbe aber während der kalten Nächte sich selbst überlassen. Das todte Junge wurde von dem Männ chen aus d m Neste getragen und in eine benach barte Schlucht gewvisen. Bis der junge Adler flügge wird, was nach 2 V» bis 3 Monaten geschieht, besucht das Männchen den Horst in der Regel täglich nur einmal; nie, ohne eine Beute zu bringen, während das Weibchen öster im Tage und häufig ohne Futter erscheint. Die allen Adler hört man, außer zur Paarungszeit, selten schreien

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 23.07.1873
Umfang: 4
Habe dort verloren hallen. Der Zustand dieser Leute wird von Augenzeugen als überaus erbärmlich ge schildert. Das Ausnehmen junger Adler im Bom- perloch» Schwaz, 10. Juli. Schon seit vielen Jahren hält sich ein Adlerpaar im Vomperthal (Vomperloch) auf und richtet dort und im weilen Umkreise nicht blos beim Wildstande, sondern auch unter den Ziegen und Schafheerden bedeutenden Schaden an. Im Jahre 1870 war es zum ersten Male, daß das Nest dieser Steinadler an einem Orte entdeckt wurde, wo ein junger Adler lebend

, und auch im heurigen Jahre hatte man sich Tage und Wochen ohne Erfolg Mühe gegeben, den Horst derselben zu erforschen. Sonntags den 6. d. M. war der herzogliche Jäger Michael Plattner von Bomperberg bereits um 5 Ubr Früh am sogenannten Katzensteig, vis-a-vis der Zwerchdach Jägerhülte angelangt und lagerte sich auf der Höhe der sogenannten Huderbank einige Stunden. Es war gegen 3 Uhr Morgens, als er Adlerge schrei vernahm und an der entgegengesetzten Seite längs einer riesigen Felswand einen alten großen Adler

vorbeischweben sah. Der mächtige Raubvogel war in kurzer Zeit bereits feinen Blicken entschwun den, sein Geschrei jedoch noch immer hörbar. Seine Blicke umherwerfend, wurde er endlich in einer be deutenden Entfernung an einem hohen, steil über hängenden Felsenriffe eine Bewegung gewahr und Überzeugte sich mit Zuhilfenahme seines Fernrohres, daß es ein im Neste stehender junger Adler sei, welcher mit seinen Schwingen das Läger peitschte. Sogleich stieg er dann den Katzensteig wieder herun ter, und llomm

weiter, und als wir an die Mündung des 1 Stunde langen ZwerchthaleS gelangten, sahen wir schon hoch über alle Berge den König der Bögel und Regenten des Thales, wie er mit gewaltigen Schwingen die Luft durchkreisle. Um 9 Uhr Vormittags gelangten wir bei der Zwerchdach-Jägerhütte an und ruhten dort ans, während wir noch einige Male einen. der großen alten Adler ansichtig wurden, der bald höher bald man ihn nicht mehr aufziehe. Ich rief ihm zu, durch kräftige» Anstemmen an den Felsen und durch Auf schlagen des Seile» behilflich

und Lämmern noch vorhanden, sich eine riesige steile Felfengruppe, der sogenannte so daß die beiden Kollegen noch wenigsten» 2 Tage Hütlelkopf, welcher von der Nißlkopfklamm und dem I Nahrung gehabt hätten. sogenannten Steinkar eingeschlossen ist. Am Hüttel* I Die alten Adler waren während der ganzen Ope» köpf, etwa 250 bis 300 Klafler von der Thalsole I ration nicht sichtbar unv wir konnten kurze Zeit empor, zeigt sich oberhalb der nahezu senkrechten darauf ohne Anstand den Weg zurück

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 18.01.1879
Umfang: 10
; ich hatte Zeit, mir die Um gebung meines Standplatzes und daS rege inter essante Leben der Sumpf- und Wasservögel und der verschiedensten Sänger, die sich da umher- trieben, genau zu beobachten. Ein Pärchen Zwerg-Adler strich über unsere Köpfe weg, und hätte ich »icht auf den Seeadler gewartet, so wäre es mir leicht gewesen, die coup 6oubls zu erlegen. Diese kleinen, aber überaus iuter-- efsanteu und seltenen Adler wurden sorgsam in'S Notizbuch eingetragen, weil ich wußte, damit besonders Homeyer eine große

Freude zu machen, der sich mit Zwergadlern viel beschäftigte und große Hoffnungen hinsichtlich dieses Vogels aus unsere Reise setzte. DaS sür unS Interessante hiebei war, und welches lange eine Streitfrage bildete, daß diese? Pärchen ein gepaartes Paar von einem vollkom men dunklen und einem ganzen lichten Exemplar dieser Gattung war, waS abermals deutlich gegen die Theorie der Trennung des gestiefelten vom Zwerg-Adler sprach. — Die Rufe des hungrigen Seeadlers wurden immer lauter und eS schien

der Moment nahe zu rücken, wo der Alte mit Beute zum Horst zurückkehren werde. Plötzlich bemerkte ich den Seeadler recht» von mir über den Gebüsche» am anderen Ufer deS Armes noch in großer Entfernung; rasch zog er Vielleicht noch mehr als den Adler hat ihn die Kultur zurückgedrängt, den vollkommene Ruhe verlangt er und große Wildnisse sind seine eigent liche Heimat. Mit ausgeschossencm Gewehre saß ich in meinem Csikel, ein Bild des Jammers. Hodek versicherte mir, der Uhu habe, falls er vollkom men

, wir gaben ihm Weisung, sich in den Dickichten zu verstecken und dort unser zu harren. Kaum waren wir eine Viertelstunde unter dem Horste gesessen, als die jungen Adler schon lebhaft nach Futter zu fchreien begannen; bald darauf antworteten beide Alten in unmittelbarer Nähe unseres Versteckes und wir sahen die Schatten der mächtigen Vögel über den Boden dahingleiten. Am andere» Ufer, ober den nie deren Gebüschen links von uns erblickte» wir zum ersten Male ganz frei die Gestalten dreier Adler; es schien

nicht im geringsten geahnt. Nach wenigen Minuten verschwanden die drei Adler in den verschiedensten Richtungen, wahrscheinlich gingen sie ihrer gewöhnlichen Beschäftigung nach, um für die Zungen Nahrung zu suchen.

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.10.1878
Umfang: 6
des Volkes, benütze,. um durch solche. Geldspenden die antikirchliche Schule zu fördern. Gegenüber den Gemeinden werde übrigens ein ganz ungesetzlicher Zwang in Schulsachen ausgeübt und ihnen einfach von einem Zwei Mobilisirungs - Geschichten. ^ Erzählt von P. K. Rosegger.*) I. ' DerKleiuhausman«. Die AgneS vom „Goldenen Löwen' zu Beggendors ist seit neunzehn Jahren auf der Welt. Der Hans vom .Schwarzen Adler' zu Beggendors ist vierundzwanzig Jahre alt und der Mathias Zulner, Kleinhausmann zu Beggendors

Gesicht sagte: ^Das freut mich, aber Du kriegst mich nicht.' - . Dieweilen halte sie sich vom „Schwarzen Adler' ein Ringlein anstecken lassen; als der Mathias,,,dgsselbe sah, meinte er, er müsse wahnsinnig werden. Er wollte sich Ja auf die Agnes nicht capriziren, aber er fand keine An- here^ die ihm so zu Gesicht stand, wie sie; und er kam endüch aus den Glaube», sür jeden Mann sei nur Eine auf der Wett, und so legte er diesem Liebesverhältnisse H iw«z, de» Berfaffer« treffliche» Monattschrist

: „Der .zwischen Dem vom. .„Schwarzen, Adler.' und- Der -vom „Goldenen Löwen- allerlei Steine in den Weg. „Mathias, sei gescheidt', riethen ihm seine Freunde. „Für's Erst' mußt bedenken, bist Du ein armer Klein« Häusler, sür's Zweit' bist älter als wie der Schwarze Ad» ler; sür's Dritl' ist der Adler kecker und lustiger als wie Du; sür's Viert' ist er bei den Kaiserlichen, woraus sich die Weibsbilder immer was einbilden, und sür's Fünst' sind die Zwei miteinander verliebt.' Gegen solche Gründe war freilich leicht reden

Taaffe erklärt, daß die Regierung auf Grnnd der gemachten Erfahrungen auf dem Ge biete der Volksschule im Begriff stehe, Gesetzes-Vorka- gen über Abänderungen am Reichsvoltsschulgesetze im Reichsrath selbst einzubringen. Deßhalb seien auch die Dem „Adler' und der „Löwin' ging's besser. Sie machten Hochzeit. Jetzt war zu entscheiden, ob sie die „Schwarze Adlerin', oder ob er der „Goldene Löwe' werden solle. Sie entschied sich für den Vogel und so wurde der „Adler' sür da« junge P-mr eingerichtet

zuerst, weil man meinte, es wäre vom tollwitzigen Meßner eine Anspielung auf die brennende Lieb'. Als man abcr sah, wie hinter dein Gehöfte des „Schwarzen Adler' der rostbraune Rauch aufwirbelte, da stob der Hochzeitszug auseinander. Die Verwirrung war arg, dauerte aber nicht lange; bald sah man's, daß es nichts Anderes war, als ein Haufen dürren Gestrüppes, welcher draußen auf dem Felde — man ivußte nur nicht wie — in Brand gerathen war. Man ließ ihn verbren nen und ordnete den Hochzeitszug

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 30.01.1878
Umfang: 8
der Pfarrkirche ist der Adler Königs Heinrich von Böhmen ungekrönt; auch am Bozner Thore neben der Post, dessen Wappen ouS dem 15. Jahrhundert stammt, sind die Adler von Tirol und von Meran noch ungekrönt. Den gekrönten Adler scheint erst Herzog sigismund eingeführt z» haben. Aus den Flügeln des Adlers von der Zenobulg gewahrt man die Flügelbinden, sonst auch Klecsteugel genannt, weil sie meist in Kleeblattsorm endigen; düse heral dische Form ist sehr alt und sollte vermuthlich ursprünglich die Nippen

der Ädlerflügel andeuten. Auf dem linken Flügel ist die Binde noch deutlich zu erkennen, auf dem rechten hingegen sehr verwittert. Der tiroler Adler erhielt die Flügelbinde erst 1271 bei der Theilung des Landes zwischen Meinhard II. und seinem Bruder Albnt, er sollte das Zeichen ihrer gegenseitigen Verbindlichkeit und Beerbung sein; von dieser Zeit au erscheint auch der tiroler Adler aus Münzen mit Kleesteiigcl», welche auf den Münzen aus MeinhardS II. ersten Negierungszeit fehlen. Jedoch schon

unter MeinhardS II. Sohn und Nachfolger König Heinrich von Böhmen finden wir die Flügelbinde» oder Kleestengel uichl mehr bei Sculpturen, wie z. B. bei dem Adler in der Thurmhalle an der Pfarrkirche, aber dieses Attnliut erhielt sich fortan avs den tiroler Münzen. An dem ausgeschweiften obere» Ende der Schlrppe versehen, welche mit weißen Rosen reich geschmückt war. Als die Ceremonie, be ginn, warf sich Alles auf die Knie; für die Journalisten, die man sehr zuvorkommend be handelte, war cine eigene Tribüne

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 18.01.1879
Umfang: 10
war; auf meinen ersten Schuß senkte er sich ge troffen zu halber BanmeShöhe herab, aus den zweiten Schuß ließ cr Kopf und Fänge sinken «ud schwebte wie ein Fallschirm über die Wasser lache einer hinter uns liegenden, ganz über schwemmten Waldparzelle zu. Kurz nachdem er zwischen den Zweigen unseren Blicken entschwun den war, vernahmen wir auch schon deutlich daS Auffallen eines schweren Körpers aus den Wasser spiegel. Hodek eilte hin und fand schon den Adler im Csiket deS Ferenczs, neben welchem er nur wenige

Ächritte entfernt niedergefallen war. Die kurzen Augenblicke, die ich allein unter dem Horste, das Gewehr in den vor Jagdfieber zitternden Händen haltend, auf Hodek wartete, erschienen mir so peinlich wie langgedehnte Stun- den; die unangenehmsten Gedanken quälten mich, ich frug mich immer selbst, warum ich den Adler nicht im Feuer heruntergeschossen hätte, und ob der Schlag auf das Wasser nicht etwa nur Sinnestäuschung gewesen fei; zum Glück machte Hodek diese« qualvollen Augenblicken bald ein Ende

, indem er, den Adler hoch emporhaltend herbeieilte. ES war ein starker, auffallend alter Seeadler, dessen lichtes Gefieder, hellgelber Schnabel und Fänge auf eine lange Reihe durch lebter Jahre hinwiesen; zu unserem Erstaunen war eS nicht die treue Mutter, sondern der Vater, der mir zur Beute geworden war. Noch einige Ruderschläge und wir waren im breiten Arme; setzt mußten die Leute tüchtig rudern, um stromaufwärts zu der Fischerkolonie zu gelangen, die wir schon in der Ferne sahen. AlS ich daselbst anlangte

, drei junge Adler aus einem Horste, schon ziemlich groß, aber noch im Dunen- kleide, mitgebracht. Den dritten Adler, ebenfalls ein mächtiges Exemplar, hatte Homeyer erbeutet, Brehm und BombelleS waren vom Unglück bei den Horsten versolgt, besonders Letzterer machte die Bekanntschaft eineS sehr mißtrauischen AdlerS, der, wie unS die Jäger sagten, wenige Wochen vorher, anläßlich einer Schnepfenjagd vom Baron Schloißnigg mit Schncpsenschroten beim Horste gefehlt wurde. Alle von unS erlegten Adler wann

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 29.01.1879
Umfang: 6
Erlebnisse am Tage vorher müssen zugestoßen sein, und richtig, wir erfuhren eine Reihe interessanter Geschichten. Er hatte den ganzen Tag am Felsen bei dem todten Zicklein zugebracht; Adler verschiedener Gatlnngen und Geier strichen vorbei, doch auch sein Versteck war zu ansichtig, als daß sie sich niedergelassen hätten. Nur ein mächtiger Seeadler setzte sich neben den Köder; Brehm schoß ihn stark an und der Adler strich schwer krank dem Thale zu; er sandte einen Jäger, der mit ihm wzr

, dem an geschossenen Raubvogel nach und jenem gelang es auch, den Adler einzuholen und ihm dei: Fangschuß beizubringen. Als der Jäger vor Brehm's Augen daS Thier vom Boden aufheben wollte, bemerkten sie Beide, wie hoch in den Lüfte» ein anderer Seeadler kreiste. Kaum sah dieser den Jäger seinen verletzten Gefährten vom Boden aufhebe», alS er auch schon die Flüg.l zusammenzog und sausend pfeilschnell herunterstieß. Der Jäger, durch den Lärm deS mächtigen Flügelschlages aufmerksam gemacht, blickte in die Höhe

und bemerkte, daß der Adler, die Fänge zum Angriffe bereit herunterstrcckend, einige Schuh ober seinem Kopfe in der Lust stehe. Der Angriff war so vehement, und so nahe am Jäger ausgeführt, daß dieser, ein furchtloser Mann, sich genöthigt sah, unter den Stamm einer in der Nähe befindliche» Buche zu springen, um sich vor erneuerten Angriffen zu schützen. Von toll kühnen, lebensgefährlichen Angriffen alter Adler beim Horste unmittelbar habe ich schon oft ge hört, doch ganz draußen im freien Walde

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 27.05.1871
Umfang: 8
Kriege haben außer einer größeren oder geringeren Zahl von Gefan genen die heißen Kämpfe bei Spicheren, Pange, die Hauptschlacht bei Gravelotte und die Schlach ten bei Vionville, an der l'Halln und bei Ba paume keine Ausbeute an Gefangenen ergeben Dagegen stellt sich die Siegesbeute für Weißen bürg auf 2 Bataillonsfähnlein, 1 Kanone, 800 Gefangene; Wörth 2 Adler, 34 Geschütze, 6 Mitraillensen, 4000 Gefangene; MarS la Tour 2 Adler, 7 Geschütze, 2000 Gefangene. In den Schlachten bei Beanmont und Sedan

sind 8 Adler und Fahnen, einige SV Geschütze und über 20,000 Gesangene erbeutet worden. Die Kapi tulation von Sedan ergab an Trophäen die ge- sammten Feldzeichen der Armee von Mac Mahou, soweit dieselben nicht zuvor vernichtet worden waren, gegen 400 Geschütze und Mitraillensen und 80,000 Gefangene. Bei der Kapitulation von Metz sind 26 Adler, gegen 600 Geschütze und Mitrailleuseu und 170,000 Mann übergeben worden. In der ersten Schlacht bei Orleans wurden 3, in der dritten 77 Geschütze erobert

auf mehr als 120 Adler, Fahnen und Standarten, 2400 Feldgeschütze, über 4000 Festungsgeschütze angegeben, und sind in Deutsch- aud nach den offiziellen Angaben 11,669 Ofsi- ciere, 363,329 Mann an Gefangenen aufbewahrt gewesen, wozu die nicht nach Deutschland abge- ührte gefangene Besatzung von Paris mit 170,000 Mann noch hinzugerechnet werden muß, während außerdem noch 84,000 Franzosen in der Schweiz und gegen 6000 in Belgien iuternirt gewesen sind. * (Eine Ehrengabe von gutem Geruch.) Der Bürgerverein

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.02.1870
Umfang: 4
diesen größten aller Adler zu Gesicht bekommen, der fich hauptsächlich von Ziegen. Gazellen und Affen nährt uud eine wahrhast wunderbare Kraft besitzen sog. Eines TageS schlenderte ich in den Ur wäldern umher, welche den Strom einfaßten. Ich nahm meine Doppelflinte-mit und lud den einen Lauf mit einer Kugel, fall« mir ein größeres Wild auf- ' stoßen sollte, den anderen mit Schrot. -Noch war ich nicht weit in das Dickicht eingedrungen, als ich den Schrei-eines Mondi (Meerkatze) vernahm, der zu dm'größten

tonnte bemerken; wie er sich anstrengte, den Affen au jeder Bewegung zu ver hindern. Höher und höher stieg der Adler, der Schweif des Mondi fezte hin und her, dann waren beide im Aether verloren. Wahrscheinlich schleppte der Guanionien seinen Raub nach einem fernen hohen Baume des Waldes, um hier ruhig seinen Schmaus zu halten. ' Die Eingebornen behaupten, zuerst hacke der Adler dem Affen die Augen aus; da» kann jedoch nicht ohne einen furchtbaren Kamps abgehen, denn die Mondi» sind sehr starke

und kraftvolle Thiere, welche sich, nicht ohne yeiterS in. ihr Schicksal ergeben werden. Wird die Meerkatze nichts alsbald an der rechten Stelle des Genickes- ergriffen, sa kann sie ihren Kopf wenden und versetze «Wann dM Adler, auf Brust, Hals und Beine gefährliche Wunden, so> daß es wohl geschieht, daß Angreifer und Angegriffener zusammen todt zur Erd? niederstürzen. Hhne M schießen, sah ich das Schauspiel mit an. Die anderen MondiS schien die Furcht völlig gelähmt zu? haben;, regungslos und stnmm blieben

sie auf ihren Bäumen, bis der Adler mit der Beute davon geflogen war. Erst dann suchten sie da? Weite. Der Anblick hatte in der That etwas Gewaltiges und ich wunderte mich nicht mehr, daß die Neger den Guanionien den „Leoparden der Lüfte' nennen. (Schluß folgt.)

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Volkswirtschaftliche Blätter
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Seite 1 von 2
Datum: 22.11.1878
Umfang: 2
Millimeter breit. Ein größerer Kreis, in welchem oben n diej Worte: , K. k. österr. Stempelmarke' unten die Werthbezeichnung dersMarke/H. Auchflabenk ^H'PeMeh schließt einen abttheiligen^verzierten^ -eln>in bessen Mitte sich ein eiförmiges Schild' mit der WerthbezeichnunA mZif fern'-befindete-15 ^ In den oberen Ecken ist der k. k.. Adler angebracht. Die Marke zu'l/z kr hat rothen, zu i kr. grü n!. tV-'. VZ.LN .7.? .Ü nen. zu 2 kr. blauen und zuS..kr. .^rau^NjUnserdM. — Die Ätempelmarken

. und^^Hd 31 Millimeter hoäj und 24 b^is.' -Sck)^arze^^en schließen das Bild ein./ Jn.denje'gegenüberstehenden Leisten befinden sich die/Worte: ','Kais,- Stempelmarke ' in weißer Sct)rtft.^,. - Dq'5!.' MiM, Mdiet ein von FustonS eingeschlossenen Kreis, in dessen Mitte der k. k. Adler in punktirter Manier, auf demselben die Werthbezeichnung in Iiffern, am Rande der.Werth der Marke in Buchstaben angebracht erscheint. .. Die Marke zu 4 kr. hat rothen, zu 5 kr. grünen, zu 7 kr. blauen und zu 10 kr. braunen Unterdruck

. Die Stempelmarken zu 12, 15, 25 und 36 kr. sind 33 Millimeter hoch und 26 Millimeter breit. Ein .großer Kreis schließt das Bild ein. In der oberen ^Hälfte desselben sind die Worte: „Kais., kön. österr. ^ Stempelmarke' und der k. k Adler in der unteren Hälfte der Werthbetrag in Buchstaben angegeben, i^on- oentnsoli zum äußeren Kreise ist ein Lorbeerkranz an gebracht. welcher eine muschelartig gebildete Fläche um- schließt in deren Mitte ein Spitzschild den Werth in Ziffern enthält. Die Marken

zu 12 kr. sind^ roth, zu 15 kr. grün, zu 25 kr. blau, zu 36 kr. brau'nl' Die Stempelmarken zu 50, 60. 75 und 90 kr. sind 34 Millimeter hoch und 2 7 Millimeter breit. Der von 4 Leisten eingeschlossene Räum in den je gegen überstehenden Leisten die Worte: , Kais. kön. österr. Stempelmarke.' Eine breitere Leiste innerhalb, der er sten rechts und links enthält schwarze Ornamental- Verzierung Im kreisrunden Mittelbiide ist in punk- tirter Manier dek k. k. Adler. auf demselben die Werth-' bezeichnung in Ziffern

, am Rande deS Kreises der Werth in Buchstaben angegeben. . Die Marken zu 50 kr. sind roth, zu 60 kr. grün, zu 75 kr. blau, zu 90 kr. braun. Die Stempelmarken zu 1. 2, 2^ und 3 ff. sind 38 Millimeter hoch und 30 Millimeter brett. Zu Sei ten eines architektonischen Sockels sitzen allegorische Fi guren. und zwar: links Handel, rechts Agricultur mit ihren Attributen. Am Sockel ist zu Füßen die Werth bezeichnung der Marken in Buchstaben, in der Mitte^ mit Ziffern angegeben. Der k. k. Adler krönt

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 18.01.1879
Umfang: 10
deS Adlers über unsere Köpfe weg. Leider bot sich kein Moment, um auf den zum Horste dahiufahrenden Vogel einen sicheren Schuß anzubringen, trotzdem gerade ober unS zwischen den Aesten eine freie Stelle war, wo ich genau wahrnehmen konnte, daß der Adler einen ziemlich großen Fisch in seinen Krallen trug. Kaum hatte ich daS Poltern der zusammen schlagenden Flügel und daS langsame Hinein- hüpfen deS mächtigen Vogels vom Rande deS HorsteS in daS Innere desselben gehört, als wir auS unserem Verstecke

herauskrochen und ich leise nach der entgegengesetzten Seite deS Baumes schlich, um von da einen Platz für einen voll» kommen freien Ausschuß zu suchen. AlS ich ihn glücklich gesunden hatte, schickte ich Hodek an den «stamm deS BaumeS; der Adler war dermaßen mit dem Füttern deS Zun ge« beschäftigt, daß er unsere Schritte durch eine tieke Wasserlache und selbst daS laute Plätschern nicht hörte; erst auf wiederholtes Schlage» an den Stamm deö BaumeS vernahm ich deutlich Bewegungen im Horste. Die Aeste bogen

sich, einige kleinere Zweige sielen vom Rande des HorsteS herab und mit lautem Geräusch spannte ein starker Seeadler langsam seine Schwingen auS uud glitt zwischen den Wipfeln das BaumeS raschen Fluges schief neben mir vorbei, einen Augenblick sah ich ihn frei zwischen zwei Bäumen. Diesen Moment benützend, feuerte ich meinen ersten Schuß ab. Der Adler zog die Schwingen zusammen und fiel, Aeste und Laub zerknickend, mit Hellem Gepolter zur Erde. In wenigen Sprüngen waren wir bei ihm und zogen ihn in unser Versteck

hörlich ihre Angstrufe auSstoßend, kreisten die Adler um den Wald und um die nächste Um gebung herum, fortwährend nach unserem Ver stecke ausspähend; sie hatten die Gefahr endlich erkannt, und es war schon gar keine Aussicht mehr geboten, daß sie sich in den nächsten Stun den unserem Platze nähern würden. Jetzt rieth mir Hodek. zu den Csikeln zurück zukehren und einen abermaligen Versuch beim Uhuhcrste zu bewerkstelligen. In sehr gedrückter Stimmung, beschämt über daS viele Ungeschick

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.01.1879
Umfang: 8
dieser Name nicht, es ist kein Adler, und darin stimmte ich mit Brehm voll- Icmmen überein, daß man ihn im Gegensatze zu fast allen früheren Forschern von der Gruppe der Adler trennen muß und daß die von meinem Freunde Brehm angewendete Bezeichnung , Schlan- genbussard' eine weitaus richtigere ist. Mit Recht werden mich jetzt meine ge duldigen Leser verhöhn-n, wenn ich selbst mit dem ersten unter all.n Ornithologen einen Kampf wage, doch warum soll man es nicht versuchen? Meine Meinung geht dahin

, den Schlangen adler — ich behalte in dieser Schrift diesen Namen bei, da erder einzige von Allen gekannte ist — nicht so voreilig, wie es Brehm that, in die Gruppe der Bussarte zu rechnen. Ich hielte es für zweckentsprechender, den selben sowohl von den Adlern, als auch von den Bussarden zu trennen und ihm gerade vor den letzteren eine ganz eigene Stellung einzuräumen. In Europa ist unser Vogel der vereinzelte Ver treter seiner Gruppe doch vielleicht wird es mög lich, unter den zahlreichen

und noch nicht so gründlich gekannten Raubvögeln der anderen Erd theile einen oder den anderen zu finden, der durch übereinstimmende Merkmale zum Schlangen adler gereiht werden kann. Wir setzten unsere Reise fort und schlugen allmälig statt der früher eingehaltenen nördliche» geine ausejprochen nordöstliche Richtung ein. Bald verließen nur die Hauptstraße und bogen auf eiuem sehr schlechte» Wege gegen die in der Ferne sichtbaren Urwälder ein. Nach wenigen Minuten gelangten wir in ein elendes Dorf» das längs

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.01.1879
Umfang: 8
mich dieS lebhaft. Ihr« Stimmung. Ich hatte mich Früh nicht getäuscht; sie waren im Sumpfe Hullo, der sie ganz ent zückte, verschiedenen ornithologischen Beobachtun gen nachgegangen und hatten auf diese Art den Adler auch glücklich gefehlt. Brehm sprach be sonders mit warmem Enthusiasmus von den schönen Gegenständen, bie er an diesem Tage gesehen hätte, von der riesigen Ausdehnung deS SumpfeS, von den schönen Landschaften am Draueck. Auch drang er sehr darauf, daß wir bei passender Gelegenheit einen Vormittag

die gemeinschaftlichen Merkmale entdeckt. Der unS neu und fremd artig erscheinende TyPuS deS Schlangenadlers rührt auch größtentheilS von seiner Größe her. Unmöglich kann er unS an unsere großen Adler, an die Stein-, Gold«, Kaiser« und Seeadler er innern, doch ebensowenig stimmt der Eindruck, den seine Gestalt auf unS macht, mit der der Schrei», Zwerg« und Fischadler, der Bussarde, der Weihen, deS Hühnerhabichts und der großen Falken überein. Er erscheint unS weitaus größer und mächtiger als diese und bildet

auf den mittleren Aesten einer jungen von Eoheu dicht umrankten Eiche. Nach wenigen Augenblicken schon bemerkte ich daS Adlerpaar in den Lüften kreisend, von einigen schwarzen Milanen und Nebelkrähea spielend, verfolgt. DaS schöne Gefieder der Schlangenadler hob sich blendend vom Firn»- mente ab und ich hatte günstige G-legenheit, daS Flugbild dieses Vogels zu beobachten; un streitig war eS nicht der ruhige, schwimmende Flug, der jeden Adler kennzeichnet, sondern un leugbar bussard-ähnliche Flügelschläze

wiederholten sich nur zu oft, als daß man diesen sogenannten Adler in seiner ehrenvollen unverdienten Stel lung, in welche ihn die früheren Naturforscher versetzten, belassen könnte. Einige muthige N-belkrähen stießen auf die zudringlichste Weise auf da» kreisende Pärchen;

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