Geschöpfe, dachte Josefine. Sind wir arm, so sind wir mißachtet, sind wir reich, umflattern uns Schaaren von habsüchtigen, niedrigen Schmeichlern, die selbst unsere Fehler göttlich nennen; sind wir schön, haben-wir stets mit Gefahren und Verfolgungen zu kämpfen, sind wir häßlich, verschließt man uns die Thüre; sind wir tugendhaft, verspottet man uns, sin!) wir lasterhaft, so sind wir namenlos unglücklich. Es gibt nur einen Weg für uns, um glücklich zu sein, nämlich den, nach den Urtheilen und Ansichten
der Welt uns nicht zu richten, sondern nach den ewigen Gesetzen desjenigen, der nicht nach Reichthum und Schönheit mtheilt., sondern nach Tugend und Gerechtigkeit. Aber wie viele und schreckliche Sklaverei findet sich in unseren feinen Ständen! Bei den Wilden hält man den Leib.in Knechtschaft, bei uns, den Trägern der Gesittung, knechtet man auch Seele und Ehre, und glaubt, die Armuth müsse dieses ihr letztes Besitzthum um ein Stück Geld dem hingeben, der reich genug, ist es zu kaufen, und elend genug