St. Korbinian : eine Legende mit eingefügten historisch-archäologischen Anmerkungen
Das letzte Bild des Künstlers. (Eine wahre Geschichte.) Die Mai-Sonne lächelte mit lieblichem Gruße durch ein kleines Fenster in eine Stube hinein und malte die Blumen der Spitzengardinm, sowie ein Rosmstöckchen, das die Fensterbank zierte, mit matten Schatten aus den reinlichen, blank geputzten Fußboden des Zimmers. Die Stube, in welche ich den freundlichen Leser einführe, ist nicht groß, aber Alles mrräth auf den ersten Blick eine ordnende, sorgende Hand; und wie auf der einen Seite die fast
und dieselbe mit seinen schmetternden Trillern verscheuchen will; dM Muntere Thierchen hüpft gar fröhlich von Sprosse zu--Sprosse, wetzt sich den Schnabel und blickt neugierig, indem -es die schwarze Kaputze Zur Seite wirft, durch das Güter seines Bauers, als volle es fragen, warum die Menschen denn so still und traurig seien und den Kopf hängen ließen? Ist es dà so schön da draußen, - und wie hell und heiter scheint die Morgensonne in die -Stube! Bor dem Fenster wiegt sich ein bunter, schillernder Falter, ein prächtiges Kind
- des erwachenden Frühlings, und welche Sättigung findet der Blick,,, wenn er durch das Fenster N die Weite schweift! Langgedehnte saftige Triften und Felder, Prangend -im ersten. Frühlingsschmuck, bedeckt mit frischem, jungem Grün; die Baume -zwar noch blattlos, aber mit den ersten Knos pe« und Keimen in ' jenem unnennbaren/ Schimmer strahlend, M , umflattre die Äeste und Zweige ein grüner Mullflor; ^ und die ganze Gegend belebt von geschäftigem Treiben fleißiger Acker-