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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Seite 184 von 554
Autor: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 210, 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Signatur: 2.230
Intern-ID: 187200
, so kommen die Gendarm's und führen ihn über die Grenze. Der arme Caplan, der die Katholiken dort besucht, hat mir dies mit thränendem Auge erzählt; er ward vom Lager Sterbender hinweggeführt, denn wahrlich, jenes Ländchen wäre zu Grunde gegangen, wenn der sachsen-màin- gische Mond einen kath. Priester in Chorrock und 'Stola beschienen hätte. Henri, Wir Deutsche sind Narren geworden, die den Unsrieden, die Zerfahrenheit, das innere Elend besiegen, mit der Lüge: — ein ganzes Deutschland

die Zeit herauf, welche mit einem blutigen Schlage dem Despotismus dieser einzelnen Cotterien ein Ende macht und sie Wer den Hausen stoßt. Die Freiheit in Deutschland ist ein Wahnwitz und eine Lüge, so lange es nicht nur für Handel und Berkehr, sondern auch für den Katholicismus Schlagbäume und Gensdarme gibt, so lange es em Helotenthum gibt, das eben so ungerecht als unwürdig ist. Aber trotz alledem singen unsere Dichter von deutscher Freiheit, faseln unsere Volksmänner von ihr, aber sie verstehen

darunter mehr die Befreiung von Fürst und Kirchenthum, als, die sreie Ausübung des christlichen Glaubens. Zur Spaltung im Glauben ist als nothwendiger Genosse der Unglaube gekommen, ein wüthender Gehilfe in Bekämpfung und Unterdrückung des Katholicismus. So ist Deutschland heimgesucht, das, wäre es einig im Glauben, das mächtigste und glücklichste Land Europa's sein könnte, während es seit dreihundert' Jahren seine beste Kraft in der eigenen Ausrechung verzehrt.' „Deutschland, antwortete Henri

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Seite 526 von 554
Autor: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 210, 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Signatur: 2.230
Intern-ID: 187200
, so kommen die Gendarmi und führen ihn über die Grenze. Der arme Caplan, der die Katholiken dort besucht, hat mir dies mit thränendem Auge erzählt; er ward von: Lager Sterbender hinweggeführt, denn wahrlich, jenes Ländchen wäre zu Grunde gegangen, wenn der sachsen'-meinin- gische Mond einen kath. Priester in Chorrock nnd Stola beschienen hätte. Henri, «ir Deutsche sind Narren geworden, die den Unfrieden, die Zerfahrenheit, das innere Elend besiegen, mit der Lüge: — ein ganzes Deutschland

, welche mit einem blutigen Schlage dem Despotismus dieser einzelnen Cotterien ein Ende macht, und sie über den Haufen stoßt. Die Freiheit in Deutschland ist ein Wahnwitz und eine Lüge, so lange es nicht nur für Handel und Verkehr, sondern auch für den Katholicismus Schlagbäume und Gensdarme gibt, so, lange es ein Helotenthum gibt, das eben so ungerecht als unwürdig ist. Aber trotz alledem singen unsere Dichter von deutscher Freiheit, faseln unsere Volksmänner von ihr, aber sie verstehen darunter mehr die Befteiung

von Fürst und Kirchenthum, als die freie Ausübung des christlichen Glaubens. Zur Spaltung im Glauben ist als nothwendiger Genosse der Unglaube gekommen, ein wüthender Gehilse in Bekämpfung und Unterdrücknng des Katholicismus. So ist Deutschland heimgesucht, das, wäre, es einig ini Glauben, das mächtigste und glücklichste Land Europa's sein könnte, während es seit dreihundert Iahren seine beste Kraft in der eigenen Aufregung verzehrt.' „Deutschland, antwortete Henri in ernster Stimmung, ist das ini

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Seite 314 von 342
Autor: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 128, 210 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Signatur: 398
Intern-ID: 72509
, so kommen die Gendarmi und führen ihn über die Grenze. Der arme Caplan, der die Katholiken dort besucht, hat mir dies mit thränendem Auge erzählt; er ward von: Lager Sterbender hinweggeführt, denn wahrlich, jenes Ländchen wäre zu Grunde gegangen, wenn der sachsen'-meinin- gische Mond einen kath. Priester in Chorrock nnd Stola beschienen hätte. Henri, «ir Deutsche sind Narren geworden, die den Unfrieden, die Zerfahrenheit, das innere Elend besiegen, mit der Lüge: — ein ganzes Deutschland

, welche mit einem blutigen Schlage dem Despotismus dieser einzelnen Cotterien ein Ende macht, und sie über den Haufen stoßt. Die Freiheit in Deutschland ist ein Wahnwitz und eine Lüge, so lange es nicht nur für Handel und Verkehr, sondern auch für den Katholicismus Schlagbäume und Gensdarme gibt, so, lange es ein Helotenthum gibt, das eben so ungerecht als unwürdig ist. Aber trotz alledem singen unsere Dichter von deutscher Freiheit, faseln unsere Volksmänner von ihr, aber sie verstehen darunter mehr die Befteiung

von Fürst und Kirchenthum, als die freie Ausübung des christlichen Glaubens. Zur Spaltung im Glauben ist als nothwendiger Genosse der Unglaube gekommen, ein wüthender Gehilse in Bekämpfung und Unterdrücknng des Katholicismus. So ist Deutschland heimgesucht, das, wäre, es einig ini Glauben, das mächtigste und glücklichste Land Europa's sein könnte, während es seit dreihundert Iahren seine beste Kraft in der eigenen Aufregung verzehrt.' „Deutschland, antwortete Henri in ernster Stimmung, ist das ini

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Seite 390 von 554
Autor: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 210, 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Signatur: 2.230
Intern-ID: 187200
mit freundlicher Miene; allein ich glaube bescheiden sein zu müssen, da ich heute schon ein ernstes Turnier mit Madame bestand, wo ich, wenn auch undelohnt, so doch nicht besiegt davongieng,' — „Sie machen mich neugierig!' rief der Notaire. — „Ach, seufzte Madame, es handelte sich nur um eine fromme Grille des Fräuleins, der ich um so weniger nachgab, als die Form des Verlangens eine ziemlich eigenthümliche war.' — „Grillen nennt man in Deutschland, entgegnete Josesine mit Humor, die Ansichten und Forderungen

, fragte er: „Ist dies daß Fräulein aus Deutschland, das deinen bösen Jungen zähmen soll? Weiß Gott, du dürftest mir die halbe Welt zu Füßen legen, wenn ich den kleinen Teufel erziehen sollte!' — „Du bist heute sehr liebenswürdig!' versetzte empfindlich die Dame. — „Ah, du meinst vielleicht, ich spasse? Nein, ich Henri, dein Bruder, sage dir, daß dem lieber Sohn Jerome der ungezogenste Bursche von ganz Arras ist und mit der Zeit ein vollendeter Taugenichts wird.'' Aber mein Herr, entgegnete Josefine

zu sein, so erlauben Sie. daß ich mich empfehle.' Henri sah der Davongehenden verächtlich nach, dann brach er in ein schallendes Gelächter aus und rief: Da mußte meine Schwester bis nach Deutschland greifen, um ein solches Gänschen zu erobern! S'ist zu drollig.' — „Schwager, unterbrach ernst H-rr Fraissance, der bisher geschwiegen hatte, ich ersuche dich, von meinen häus lichen Verhältnissen, die dich eigentlich gar nichts angehen, in einem andern Tone zu sprechen, sonst müßte mir deine Abwesenheit angenehmer

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Seite 50 von 554
Autor: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 210, 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Signatur: 2.230
Intern-ID: 187200
mit freundlicher Miene; allein ich glaube bescheideu sein zu müssen, da ich heute schon ein ernstes Turnier mit Madame bestand, wo ich, wenn auch unbelohnt, so doch nicht besiegt davongieng.' — „Sie machen mich neugierig!' ries der Notaire. — „Ach, seufzte Madame, es handelte sich nur um eine fromme Grille des Fräuleins, der ich um so weniger nachgab, als die Form deS Verlangens eine ziemlich eigenthümliche war.' — „Grillen nennt man in Deutschland, entgegnete Josefine mit Humor, die Ansichten und Forderungen

er: „Ist dies das Fräulein aus Deutschland, das deinen bösen Jungen zähmen soll? Weiß Gott, du dürftest mir die halbe Welt zu Füßen legen, wenn ich den kleinen Teufel erziehen sollte!' — „Du bist heute sehr liebenswürdig!' versetzte empfindlich die Dame. —> „Ah, du meinst vielleicht, ich spasse? Nein, ich Henri, dein Bruder, sage dir, daß dein lieber Sohn Jerome der ungezogenste Bursche von ganz Arras ist und mit der Zeit ein vollendeter Taugenichts wird.'' Aber mein Herr, entgegnete Josesiue, Sie sind in der That

Sie, daß ich mich empfehle.' Henri sah der Davongehenden verächtlich nach, dann brach er in ein schallendes Gelächter aus und rief: Da mußte meine Schwester bis nach Deutschland greifen, um ein solches Gänschen zu erobern! S'ist zu drollig.' — „Schwager, unterbrach ernst Herr Fraissance, der bisher geschwiegen hatte, ich ersuche dich, von meinen häus lichen Verhältnissen, die dich eigentlich gar nichts angehen, in einem andern Tone Zu sprechen, sonst müßte mir deine Abwesenheit angenehmer erscheinen als deine

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Seite 178 von 342
Autor: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 128, 210 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Signatur: 398
Intern-ID: 72509
mit freundlicher Miene; allein ich glaube bescheiden sein zu müssen, da ich heute schon ein ernstes Turnier mit Madame bestand, wo ich, wenn auch undelohnt, so doch nicht besiegt davongieng,' — „Sie machen mich neugierig!' rief der Notaire. — „Ach, seufzte Madame, es handelte sich nur um eine fromme Grille des Fräuleins, der ich um so weniger nachgab, als die Form des Verlangens eine ziemlich eigenthümliche war.' — „Grillen nennt man in Deutschland, entgegnete Josesine mit Humor, die Ansichten und Forderungen

, fragte er: „Ist dies daß Fräulein aus Deutschland, das deinen bösen Jungen zähmen soll? Weiß Gott, du dürftest mir die halbe Welt zu Füßen legen, wenn ich den kleinen Teufel erziehen sollte!' — „Du bist heute sehr liebenswürdig!' versetzte empfindlich die Dame. — „Ah, du meinst vielleicht, ich spasse? Nein, ich Henri, dein Bruder, sage dir, daß dem lieber Sohn Jerome der ungezogenste Bursche von ganz Arras ist und mit der Zeit ein vollendeter Taugenichts wird.'' Aber mein Herr, entgegnete Josefine

zu sein, so erlauben Sie. daß ich mich empfehle.' Henri sah der Davongehenden verächtlich nach, dann brach er in ein schallendes Gelächter aus und rief: Da mußte meine Schwester bis nach Deutschland greifen, um ein solches Gänschen zu erobern! S'ist zu drollig.' — „Schwager, unterbrach ernst H-rr Fraissance, der bisher geschwiegen hatte, ich ersuche dich, von meinen häus lichen Verhältnissen, die dich eigentlich gar nichts angehen, in einem andern Tone zu sprechen, sonst müßte mir deine Abwesenheit angenehmer

8
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Seite 42 von 554
Autor: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 210, 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Signatur: 2.230
Intern-ID: 187200
; habe es ihm wohl auch gesagt, er hat aber Nein geantwortet, und wenn er einmal Nein sagt, bringt ihn kein Gott zu einem Ja. S'ist em eigener Mann, doch Sie werden ihn schon selbst kennen lernen. Aber sagen Sie mir Fräulein, wie konnten Sie Ihr schönes Deutschland verlassen und zu uns in diese schändliche Gegend kommen? Da können Sie sich gleich selbst überzeugen, denn wir kommen nun vor die Stadt. Sehen Sie mal, ist daS auch eine Gegend, kein Baum, kein Hügel, nicht als eine dürre Ebene, mit den verdammten

langweiligen Windmühlen. Ah, als ich mit dem Heere unseres großen Kaisers nach Deutschland zog, an den Rhein und an die Dona«, Gott! in welch' ein Paradies kamen wir da, schön ist Ihr Land, wie kaum eines, ich möchte, wäre ich kein Franzose, dort leben und sterben! Und ihr Deutsche geht zu uns nach Frankreich, s'ist zum Lachen!' „Seien Sie versichert, daß ich Heimweh genug ausstehen werde !' seufzte Josefine. „Will's glauben, armes Fräulein! Doch verzeihen Sie, ich habe mich noch Ihnen gar

die Hand. „Ich brauche mich, sagte sie, Ihnen wohl nicht vorzustellen. Sie wissen ja, daß ich das Fräulein aus Deutschland bin, das den Sohn des Hauses erziehen soll.' — Der alte Soldat seufzte, strich sich den Schnurbart und sprach: dort ist das Haus, das Ihre neue Heimath werden soll. Gott sei mit Ihnen! Vergessen Sie nicht, daß ich Ihnen mit Freude helfen werde, wenn es in meiner Macht steht, Eugen wird sich nicht an sein Wort mahnen lassen, denn er ist ein Soldat des großen Kaisers. Josefine

9
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1869
¬Das¬ Marienkind
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Seite 382 von 554
Autor: Hacker, Franz Xaver ; Praxmarer, Josef / von Dr. H
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 210, 128 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Der Auswanderer aus dem Zillerthale / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie". - Beil. zum Tiroler Volksblatt. - In Fraktur
Signatur: 2.230
Intern-ID: 187200
; habe es ihm wohl auch gesagt, er hat aber Nein geantwortet, und wenn er einmal Nein sagt, bringt ihn kein Gott zu einem Ja. S'ist ein eigener Mann, doch Sie werden ihn schon selbst kennen lernen. Aber sagen Sie mir Fräulein, wie konnten Sie Ihr schönes Deutschland verlassen und zu uns in diese schändliche Gegend kommen? Da können Sie sich gleich selbst überzeugen, denn wir kommen nun vor die Stadt. Sehen Sie mal, ist das auch eine Gegend, kein Baum, kein Hügel, nicht als eine dürre Ebeve, mit den verdammten

langweiligen Windmühlen. Ah, als ich mit dem Heere unseres großen Kaisers nach Deutschland zog, an den Rhein und an die Donau, Gott! in welch' ein Paradies kamen wir da, schön ist Ihr Land, wie kaum eines, ich möchte, wäre ich kein Franzose, dort leben und sterben! Und ihr Deutsche geht zu uns nach Frankreich, s'ist zum Lachen!' „Seien Sie versichert, daß ich Heimweh genug ausstehen werde!' seufzte Josefine. „Will's glauben, armes Fräulein! Doch verzeihen Sie, ich habe mich noch Ihnen gar nicht vorgestellt

. „Ich brauche mich, sagte sie, Ihnen wohl nicht vorzustellen. Sie wissen ja, daß ich das Fräulein aus Deutschland bin, das den Sohn des Hauses erziehen soll.' — Der alte Soldat seufzte, strich sich den Schnurbart und sprach: dort ist das Haus, das Ihre neue Heimath werden soll. Gvtt sei mit Ihnen! Vergessen Sie nicht, daß ich Ihnen mit Freude helfen werde, wenn es in meiner Macht steht, Eugen wird sich nicht an sein' Wort mahnen lassen, denn er ist ein Soldat des großen Kaisers. Josefine

10
Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1869
¬Der¬ Auswanderer aus dem Zillerthale : ein Charaktergemälde aus dem Tiroler Volksleben
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Seite 170 von 342
Autor: Praxmarer, Josef ; Hacker, Franz Xaver / vom Verf. "Der Wilderer" und "Eine Dörcherfamilie"
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 128, 210 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. außerdem: Das Marienkind / von Dr. H.. - Beil. zum Tiroler Volksblatt
Signatur: 398
Intern-ID: 72509
; habe es ihm wohl auch gesagt, er hat aber Nein geantwortet, und wenn er einmal Nein sagt, bringt ihn kein Gott zu einem Ja. S'ist ein eigener Mann, doch Sie werden ihn schon selbst kennen lernen. Aber sagen Sie mir Fräulein, wie konnten Sie Ihr schönes Deutschland verlassen und zu uns in diese schändliche Gegend kommen? Da können Sie sich gleich selbst überzeugen, denn wir kommen nun vor die Stadt. Sehen Sie mal, ist das auch eine Gegend, kein Baum, kein Hügel, nicht als eine dürre Ebeve, mit den verdammten

langweiligen Windmühlen. Ah, als ich mit dem Heere unseres großen Kaisers nach Deutschland zog, an den Rhein und an die Donau, Gott! in welch' ein Paradies kamen wir da, schön ist Ihr Land, wie kaum eines, ich möchte, wäre ich kein Franzose, dort leben und sterben! Und ihr Deutsche geht zu uns nach Frankreich, s'ist zum Lachen!' „Seien Sie versichert, daß ich Heimweh genug ausstehen werde!' seufzte Josefine. „Will's glauben, armes Fräulein! Doch verzeihen Sie, ich habe mich noch Ihnen gar nicht vorgestellt

. „Ich brauche mich, sagte sie, Ihnen wohl nicht vorzustellen. Sie wissen ja, daß ich das Fräulein aus Deutschland bin, das den Sohn des Hauses erziehen soll.' — Der alte Soldat seufzte, strich sich den Schnurbart und sprach: dort ist das Haus, das Ihre neue Heimath werden soll. Gvtt sei mit Ihnen! Vergessen Sie nicht, daß ich Ihnen mit Freude helfen werde, wenn es in meiner Macht steht, Eugen wird sich nicht an sein' Wort mahnen lassen, denn er ist ein Soldat des großen Kaisers. Josefine

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1890
¬Die¬ Stadt Bozen
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Seite 150 von 1046
Autor: Simeoner, Andreas / von A. Simeoner
Ort: Bozen
Verlag: Wohlgemuth
Umfang: 1040 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Bozen ; z.Geschichte Anfänge-1890
Signatur: II 166.846 ; II A-2.375 ; II 103.761
Intern-ID: 88593
damals als eine der wichtigsten Handelsstädte. Man bedenke, daß zur selben Zeit im Süden unseres Landes die berühmte Republik der Venetianer als erste Handels macht angesehen wurde und die Waaren von Asien und Osteuropa fast allein nach Venedig lieferte und von dort aus dieselben nach Deutschland sandte. Bozen war nun jener Ort, wo die venetianischen Kauf leute mit den deutschen Handelsleuten zusammenkamen und ihre Waaren verkauften. Ich sagte früher schon, daß wir auf den Bozner Märkten Leute

aller Zungen und Sprachen finden, die kauften und verkauften, han delten und eintauschten. Besonders das Jahr 1313 war ein für den Handel sehr wichtiges Jahr. In diesem Jahre fand in Deutschland eine fast unerhörte Theuerung des Korns statt, so daß man, um das Leben zu fristen, massenweise Korn aus Sizilien einführen mußte. Da Bozner? hättet Ihr sehen sollen, wie Männer aus dem fernsten deutschen Vaterlande : Sachsen, Franken, Baiern, Schwaben, Brandenburger, Braun schweiger, Lübecker, Hamburger

, Magdeburger, Vertreter des großen Handelsbundes von Deutschland der „deutschen Hansa', in Bozen von den sonnenverbranten Bewohnern Süditaliens und Siciliens um theueres Geld Getreide kauften, um ihre Kinder und Frauen zu erhalten und Zu ernähren? Besonders zahlreich erschienen die Kauf leute aus: Augsburg, Füßen und Kempten, die auf den Bozner Märkten auch viele Privilegien hatten. Unter Heinrich wurden die Kaufleute auch verhalten, ihren Zoll in gemünztem Silber zu entrichten, während man früher

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