P. Joachim Haspinger.- (Schlern-Schriften ; 41)
ehrgeizige Männer leicht daran denken, diese schlichten Männer zu Figuren auf dem Schachbrett ihrer politischen Pläne zu machen. Die Tiroler Volksführer sollten aber nur Werkzeuge sein. So ge rieten sie in die Gefahr, in das zweifelhafte Unternehmen des „Alpenbundes” hinein gezogen zu werden. Dieser geheime Bund, dessen gutgläubiger Förderer Erzherzog Johann, dessen eigentliche Drahtzieher vor allem der ruhelose Hormayx und wohl auch der englische Agent John Hareourt King, dessen braver Arbeiter
der Appel lationsrat Anton Schneider aus Vorarlberg war, batte Großes vor. Ein Aufstand gegen die napoleonische Gewaltherschaft sollte wie ein Lauffeuer von Volk zu Volk, von Land zu Land gehen, er sollte in Kram, Kärnten, Steiermark, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und den angrenzenden Gebieten der Schweiz aufflammen, er sollte nach lllyrien und Oberitalien, vielleicht auch nach Süddeutschland übergreifen. Die englische Flotte im Mittelmeer mußte in Fiume Mannschaft und Geschütz aus schiffen, Venedig
.” (H. v. Srhik). Denn das war ja das besonders gefährliche und zweifelhafte daran, daß das Ganze ohne Wissen und Wollen der österreichischen Regierung geplant wurde, daß diese erst später gewaltsam in einen vorzeitigen Krieg gegen Napoleon hineingezerrt werden sollte, indem man vorgab, daß das alles im Einverständnis mit Kaiser Franz und Metternich geschehe, Napoleon würde dann diese Behauptung glauben und von der ungerüsteten Monarchie Rechenschaft fordern. In welche schiefe Lage kamen da doch unsere
Tiroler, welche gerade von der österreichischen Regierung meisten teils fürsorglich behandelt und z. T. in Anstellungen gebracht worden waren, wenn