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Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 32 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
— 26 der Entsckliesstmgen Sigmunds gegen Torwürfe wegen angewendeten Zwanges sicherzustellen. Das Erste, was Friedrich von Sigmund ver langte, war die Freisprechung von aller Terantwortung und Rechnungs legung über Einnahmen, und Ausgaben, und über alle Handlungen während der Verwesung bis zum genannten Tage. Herzog Sigmund stellte diesen Quittbrief noch am Tage seiner Majorenn-Erklärung aus 1 ). Dann ging es an die Unterhandlungen wegen weiterer Fort führung der Regentschaft in Sigmunds Landen

*, sie begannen am 4. Juli. Die Form, in welche sie gekleidet wurden, trug ein sehr unschuldiges Aussehen. Herzog Sigmund sollte die Regierung seiner Lande auf weitere sechs Jahre dem Könige Friedrich überlassen, die Ueberlassung sollte aber so freiwillig als möglich erscheinen; darum sollte der Antrag von ihm ausgehen, er sollte seinen Vetter bitten, in Anbetracht seiner Jugend und der schweren Zeitläufe ihn und sein Land noch auf sechs Jahre in seiner Vormundschaft, Regierung und Verwesung zu behalten

2 * ); und Herzog Sigmund that es. Die Urkunde hierüber wurde am 31. Juli ansgefertigt 8 ). Acht Tage später, am 6. August, liess sich Friedrich in einer eigenen Urkunde von dem Herzoge Sigmund noch insbesondere von aller Rechenschaft über die Barschaft und fahrend Hab und Hut, welches er nach dem Tode des Herzogs Friedrich sich zugeeignet, gänzlich ledig und losspreehen 4 ). Sigmund erfüllte Friedrichs Ver langen und berief sich zur Begründung seiner Verzichtleistung auf die gute Behandlung, die er als Mündel

von seinem Vormunde erfahren, und auf das gleiche Vorgehen seines Vaters, der als Vormund der Söhne des Herzogs Ernst dessen Hab und Gut ebenfalls mehrere Jahre innegehabt habe 5 * * ). Mit diesen von dem Herzoge Sigmund ausgestellten Quitt- und Verzichtbriefen war die Haller Verschreibung vom 25. Juli 1439, so weit es von Friedrich und Sigmund abhing, für erloschen erklärt, dadurch aber die in derselben Verschreibung der Tiroler Landschaft gegebenen Zusicherungen und eingeräumten Rechte nicht wenig ver letzt

worden. Es ist nicht unwichtig, die Einflüsse und Mittel kennen *) "Urkunde bei Chmel; Materialien I. 126. a ) Sehrötter, Abhandlungen ans dem Österreich. Staatsrechte V. 325 , beruft sieb auf eine: Wien, St. Ulrichstag, 4. Juli, ausgestellte Urkunde, in -welcher Herzog Sigmund seine Bitte verbringt. *) Urkunde bei Chmel, a. a. 0 . p. 125. 4 ) Darunter wird wohl der von Herzog Friedrich hinterlassene Schatz zu ver stehen sein. Yergl. oben S. 21 und 24 . s ) Friedrich stellte aber seinem Neffen

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 34 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
28 nicht neben seiner officiellen Epistel auch im Privatumgang e mit Sig mund im Sinne Friedrichs thätig gewesen wäre. Was die Behauptung betrifft, Herzog Sigmund habe bei seinen Verzichtleistungen vollkommen freiwillig gehandelt 1 ), so beruht sie auf Verkennung der Thatsachen; Sigmund war aus der Vormundschaft entlassen worden, um durch den Schein der ihm gegebenen Freiheit etwaige Klagen der Tiroler zurück weisen zu können, eigentlich aber, um ihn unter demselben Scheine der Freiheit

neuerdings in vormundschaftliche Abhängigkeit, und zwar auf sechs Jahre, zu versetzen. Das Ganze war ein auf Täuschung berechnetes Manöver. § 4. Der Landtag zu Meran. Im Laufe des Octobers gelangten, wie oben bemerkt, die ersten Nachrichten über das zwischen dem Könige Friedrich und dem Herzoge Sigmund getroffene üebereinkommen nach Tirol ; bald folgten die Zu schriften der beiden Fürsten. Die Entrüstung war eine ausserordent liche. Man konnte nicht begreifen, mit welchem Rechte solche Ver einbarungen

nur zwischen Friedrich und Sigmund ohne Wissen und Zuziehung der Tiroler Landschaft getroffen werden konnten, da die Haller Verschreibung nicht ?on Friedrich mit Sigmund, sondern mit den Ständen zu Stande geko mm en war. Man betrachtete das Vor gehen Friedrichs als eine Verletzung der Verschreibung und als Bruch des feierlich gegebenen Versprechens, für dessen Erfüllung man Brief, Unterschrift und Siegel Sri Majestät in Händen habe. Die Verschrei bung habe nicht einseitig und ohne Erfüllung aller in ihr enthaltenen

Verpflichtungen für kraftlos und erloschen erklärt werden können; denn so richtig es sei, dass mit dem 25, Juli 1443 die vier Jahre der Vormundschaft zu Ende gingen, so unwahr sei es, dass desshalb alle übrigen Bedingungen und Versprechungen ihre Geltung verloren haben. Wie König Friedrich schon das Gelöbniss, den jungen Fürsten nicht aus dem Lande zu führen, und den von dem Herzoge Friedrich Unterlassenen Schatz unverrückt für den Herzog Sigmund im Lande zu lassen, nicht eingehalten habe, so setze

er sich jetzt auch über jenen Vertragspunkt hinweg, durch welchen er sich verpflichtete, nach Verlauf der vier Vormundschaftsjahre dem Herzoge Sigmund alle seine Lande, Schätze und Briefe ohne Verzug zu überantworten und alle Amtsleute und die ganze Landschaft der ihm als Vormund geschworenen Eide zu entbinden. Das gerade Gegentheil von allem dem sei ge schehen. Auf die Freiheit und Selbstständigkeit des Herzogs Sigmund b Dieses behauptet Sehröt.ter a. a. 0. p. s 19*

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Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
1896
Herr Tänzl.- (Tiroler Romane ; 4)
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Seite 242 von 257
Autor: Rodank, Arthur ¬von¬ / Arthur von Rodank
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 249 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: 256/4
Intern-ID: 73660
„Du selbst sprichst dm Namen jenes Mannes aus, der wie ein böser Dämon zwischen uns und zwischen unser ehelich Glück getreten." „Sigmund, sprich, was Hab' ich denn so Unrechtes gethan?" „Ist Dir die Ehre Deines Gatten nichts?" „Deine Ehre? Ich wollte Deine Ehre wahren, Sigmund!" Sigmund Zog eine goldene Kette hervor. „Kennst Du diese Kette?" „Ja wohl. Ich habe sie dem Tänzl jüngst geschenkt." „Und dies sagst Du mit ruhiger Miene?" Er zog den Brief hervor. „Und diesen Brief?" „Den übergab

ich gestern nachts dem Tänzl." „Und dies gestehst Du ein und kannst mir noch ins Auge blicken?" „Ich will Dir alles, alles sagen, Sigmund. Ja, ich habe Geheimnisse vor Dir gehabt." „Also doch? O meine Ehret" Die junge Fürstin wurde feuriger und lebhafter. „Eben Deiner Ehre wegen habe ich es gethan! Sigmund, wir führen hier ein Leben unserer Stellung längst unwürdig. Der Kammermeister kann den Hofstaat kaum bestreiten. Neulich hörte ich durch Zufall, wie die Leute polternd und schimpfend" ihr längst

verdientes Geld verlangten. Da warf ich meine Kette hin; sie sollten sie anstatt Zahlung nehmen. Tänzl kam dazu und über nahm die Rechnung. Ich konnte mir von Tänzl doch nichts schenken lasten und ich habe ihm die Kette überlassen. Lange sprach ich dann mit Tänzl. ' Er übergab mir einen Brief des Vetters Maximilian, worin er mich ersticht, dass ich Dich dazu vermögen möchte, endlich dieser Scheinregierung zu entsagen. Sigmund, sei

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Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 74 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
68 recht in der Grafschaft Tirol auf die sechs Jahre*), und trat ihm alle aus den vier Jahren der Vormundschaft noch ausständigen Remanenzen ab 8 ). Allein während dieser Gunstbezeugungen traf er mit seinem Bruder Aibreeht hinter dem Rücken Sigmunds eine geheime Ver einbarung für den Fall, dass nach Ablauf der sechs Jahre die Tiroler gegen die beantragte Ländertheilung Schwierigkeiten machen würden. Sie gelobten, sich mit aller Macht zu unterstützen, damit Sigmund und die Tiroler

ihnen von wegen der Grafschaft Tirol an der Etsch und im Innthale eine redliche Theibmg bewilligen müssten. Den Schluss aller dieser langwierigen von Friedrich in herrsch süchtiger und engherziger Weise geführten Verhandlungen bildete endlich eine gegenseitige Verzichtleistung auf alle Ansprüche, die von der einen oder der andern Seite erhoben werden könnten. Herzog Sigmund sagt den König ledig und los von aller Rechenschaft über Alles, was Sigmunds Vater hinterlassen, und Friedrich nach dessen Tode sieh

zugeeignet hatte. König Friedrich hingegen gibt die Ver schreibung, mit welcher Sigmund sich verpflichtet hatte, noch sechs Jahre unter der Vormundschaft zu bleiben, zurück. Die Haller Ver schreibung soll ab und todt sein. Die Verzicbtleistungen batten aber noch ein kleines Nachspiel. Am 2. April hatte Friedrich den Herzog Sigmund und die Tiroler Landschaft genöthigt, ihn wegen der Remanenzen aus der Vormund schaftszeit mit 30,000 Ducaten in Gold sicherzustellen. Am 7. April hatte er dieselben Remanenzen

an Sigmund abgetreten * * 3 ); am 8. April forderte er sie neuerdings und verlangte für die richtige Auszahlung Bürgschaft 4 * ). Um endlich einmal zu einem Ende zu kommen, ver spricht Herzog Sigmund urkundlich die 30.000 Ducaten in zwei Ter minen zu zahlen, und stellt dem römischen Könige 19 Edle als Bürgen & ). So endlich war man an den Abschluss eines Streites gelangt, der vom 25. Juli 1443 bis zum 9. April 1446, nahe drei Jahre gedauert, das ') Urkunde dd. Wien l, April: Des Hauses Oesterreichs

Freiheiten in Bibi. Tirol. Tom. 562. 2 ) de codem dato in Ohmeis Materialien I. 2. p. 204. *) Siehe Anmerkung 2. 4 j Urkunde dd. 8. April 1446 Original im Regierungs-Archiv zu Innsbruck. ®) Die Bürgen waren neben dem Bischöfe Johann von Brixen. Vogt Ulrich von Matsch. Hauptmann an der Etsch, Sigmund von Niedernthor, Hans von Spaur, Sigmund von Seblandersberg, Hei nrich von Mörsherg, Wolfgang von Freundsberg Parcival von Annenherg, Oswald Sehner, Heinrich und Jörg Lichtenst einer, Anton von Thun, Caspar

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 6 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
§ 2 . § S. 8 4. 8 5. 8 K. 8 7. 8 8 - 8 A- 8 10 . 8 11 . § 12 . Seite d. Die Soimenburger Händel . . 148 e. Die Anfänge des Kampfes gegen Sigmunds Fürstem-echte . 140 f. Der Kampf der Immunität des früheren Mittelalters gegen Sig munds Landesfürstenthum . . . . . . . .149 Herzog Sigmund erhält die Vorlands und verschreibt sie seiner Ge mahlin. — Der Plappart-Krieg Der Wiederausbrueh der Feindseligkeiten zwischen Cusanus und Sigmund \ a, Papst Pius II. (Aeneae Sylvius) will vermitteln

und die Gegenwehr ... . . . .-•} . 280 Der Reichstag in Augsburg und der Landtag in Innsbruck. 1474 . .241 Fortdauernde Türkengefahr und Gegenwehr. Die Landtage in Inns bruck, Bruneck und Bozen . 254 V. Hauptstück. Die letzten Regierungs/jahre des Erzherzogs Sigmund von 1478 bis 1490, . § 1. Ueberblick . . . . . - . . ■ . ... 271 § 2. Sigmund ordnet sein Hofwesen 1481 . . . . .. . . 278 tz 8. Sigmund« zweite Vermählung und der Landtag in Hall 1484 . . 284 § i. Sigmunds mit der Landschaft vereinbarte Landes

und in der Regierung Sigmunds . . .... . . . ... . . 825 ' 8 9. Der Landtag zu Heran im November, 1487. Die Landstände nöthigen den Erzherzog Sigmund zur Annahme einer von ihnen vorgezeich neten Hof- und Landesordnung . . . . . . .888 8 10- Einschreiten des Kaisers vorzüglich wegen der Ansprüche der Her zoge von Bayern 1488 . . . . .... . , 846 8 11. Zerwürfmiss zwischen dem Erzherzoge Sigmund und den Land ständen . , . . . .... .... .858 8 12, Der Landtag zu Innsbruck 1490. Die Abtretung Tirols an den römi schen

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 104 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
— 98 — TJnd diese Sorgfalt wendete Herzog Sigmund dem Münzwesen nicht ausschliesslich wegen des bedeutenden Vortheiles zu, welchen der Schlagschatz seiner Kammer zuführte x ), sondern weil er ein gutes und geordnetes Münz wesen als eine Angelegenheit betrachtete, welche Handel und Wandel und alle Interessen seines Volkes tief berührte. Darum zog er bei Verhandlungen über das Münz wesen die Land- s tan de zur Theilnakme heran. So forderte er am 18. August 1458 alle Edelleute, Städte und Gerichte

auf, aus jedem Gerichte, jeder Stadt und jedem Markte zwei Männer auf den Erchtag vor St. Egidi, 30, August, zum Landtage nach Innsbruck zu entsendeu, um über „Münz und andere La ndes-Noth dürft 6 zu verhandeln. Nach Burgleb ners Angabe verlegte Herzog Sigmund im Jahre 1450 die Münze von Meran nach Hall im Innthale 2 ), was nicht voll kommen richtig ist; denn Lukas Kuchenmann und Hermann Grün hofer erscheinen noch im Jahre 1478 urkundlich als Münzmeister zu Meran 3 ). Hat Burglehners Angabe etwas Wahres

an sich, so müsste angenommen werden, dass Herzog Sigmund neben der in Meran forfc- bes lebenden Münze eine zweite in Hall errichtet habe. Spater aller dings ging die Münze in Meran ein, und die Groschen, welche Sigmund 1483 zu münzen anfing und mit seiner Umschrift umgab 4 ), gingen aus der Haller Münze hervor, sowie dieser Münzstätte die Ehre zu Theil wurde, dass die ersten grossen Silberstüeke, welche Sigmund ') Nach einer Münzreehnung bezahlte dev Münzmeister Lukas Kuchemnann im Jahre 1460 dem Herzoge

, Sparbereck genannt, da wo später der Neubau des fürstlichen Stiftes auf- geführt wurde und kam 1567 in die Schmiede nach Haseek. s ) Am 12. Jänner 1472 gebot Herzog Sigmund dem Lukas Kuchenmann, seinem Münzmeister an Meran, den Wolfgang Pekhen, dem er das Stempel* * graber-Amt übertragen, dieses ungestört ausüben zu lassen. (Urk. im k. k. Geh. Archiv in Wien.) Im folgenden Jahre 147 C schloss Herzog Sigmund den Münz- Vertrag mit Kuchenmann und Grünhofer den Münzmeistern an Meran. — Burg- 1 ebner

selbst berichtet zum Jahre 147 3, dass zu Meran gemünzt würde auf 1 Loth 15 kr.; Vierer 80 auf 1 Loth. (a. a. 0.) 4 ) In diesem Jahre fing Herzog Sigmund ah Groschen zu münzen; jeder galt 6 Kreuzer, daher sie auch Sechser genannt wurden. Sie trugen die Umschrift: Sigismundus Archidux Austriae, Gross ns Comitis Tirolis. (Bibi. Tirol. Tom. 99. Verschiedene Preise.)

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 116 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
110 - faeher Verwicklungen mit dem Herzoge Sigmund wurde, und am Bude das heftige Auftreten des Erzherzogs Älbrecht und der Tiroler Land schaft gegen die Gradner herbeiführte. Im Sinne der Neustädter BÜbereinkunft trat Erzherzog Albxeeht in den Jahren 1453 und 1454 mit Forderungen an den Herzog Sigmund heran, ungewiss ob er nur erhöhte Zahlungen für die 1450 an Sigmund abgetretenen vorder- österreichischen Länder oder ob er, obgleich erst vier von den zu, Innsbruck stipulirten acht Jahren

verflossen waren, die gänzliche Zurück stellung derselben verlangte 1 * ). Waren nun die Forderungen der einen oder der andern Art, sie mussten den Herzog Sigmund entrüsten; er war den zu Innsbruck 1450 übernommenen Verpflichtungen getreu nachgekommen und hatte die zu den bestimmten Fristen treffenden Zahlungen richtig geleistet 8 ); die Zurückforderung der schwäbischen Länder war eine Verletzung des Innsbrucker Uebereinkommens. Ueber- dies musste ihn die durch die einseitige Erhebung der steierischen

Linie zur erzherzoglichen Würde erfahrene Zurücksetzung, sowie die zwischen Friedrich und Älbrecht ohne sein Wissen errichtete, ihn nahe berührende Hausordnung tief kränken. Herzog Sigmund verweigerte daher, den Neustädter Beschlüssen entgegen zu kommen. Dass nun auch Erzherzog Älbrecht über diese Weigerung zu grollen anfing, ist begreiflich; wie es aber kam, dass sein Zorn sich über die Gradner entlud, erklärt das Folgende. Es musste den Erzherzog erbittern, dass Sigmund ihm das ver weigerte

, was er mit vollen Händen seinen Günstlingen zumass: Herr schaften, Einkünfte u. s. w. Dann schrieb er Sigmunds Widerstand vorzüglich dem Einflüsse dieser Räthe zu, hielt also sie für seine grössten Gegner ; ferner kannte er die Erbitterung der Tiroler gegen die Gradner, konnte daher auf ihre Mitwirkung rechnen; endlich war auch der Schein des Rechtes für ihn, weil Sigmund nach den Inns brucker Verträgen nicht berechtigt war, Fremden etwas zu verpfänden oder zu verkaufen, ehe er es dem Erzherzoge angeboten hätte

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 196 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
— 190 Am 6. Mai vereinbarten die beiden Fürsten, Sigmund und George in Bozen einen Zusatz zu den Gompaetaten, in welchem bestimmt wurde, wie es während einer Sedisvacanz in-Trient dem Grafen von Tirol gegenüber gehalten werden sollte. Tn Anbetracht der selbst mit blutigen Gewalttaten verbundenen Irrungen und Kriege, welche in vergangenen Zeiten nicht selten in der Zwischenzeit vom Tode des einen Bisehofes bis zur Wahl des Nachfolgers zum grössten Schaden des Gotteshauses entstanden

waren, wollte Bischof Georg der Wieder holung ähnlicher Unruhen Vorbeugen. Er traf daher mit dem Herzoge Sigmund die Vereinbarung, dass sogleich nach seinem, des Bischofes, Tode alle Hauptleute, Pfleger, Vicare der Stadt Trient und des Castells und aller andern Städte, Schlösser und Gerichte bis zur Wahl und Bestätigung des Nachfolgers nur ihm, und selbst dem künftigen Bischöfe nicht eher den Gehorsam schwören sollten, er habe denn zuvor sich zu Allem verpflichtet, wozu sich Bischof Georg verschrieben. Es war somit

dem Herzoge Sigmund für die Zeit der Sedisvacanz die Herrschaft über Trient übertragen 1 ). Zwei Jahre später finden wir den Bischof Georg wieder in Inns bruck und Bozen in Unterhandlungen mit dem Herzoge Sigmund, wobei es sich um eine neue Ordnung ihres beiderseitigen Verhältnisses zur Stadt Bozen handelte. Hier übten die Grafen von Tirol und die Bischöfe von Trient seit dem Anfänge des 13. Jahrhunderts die Juris- dictioms- und andere Rechte bald gemeinsam bald einzeln aus. Colli sionen waren dabei

nicht zn vermeiden und wurden nur vorübergehend durch Vereinbarungen beschwichtigt 8 ), die Quelle von Streitigkeiten aber nicht beseitigt. Dies mag einer der hauptsächlichsten Gründe ge wesen sein, welche den Herzog Sigmund bestimmten, den Bischof Georg zu bewegen, das bischöfliche Stadtgericht in Bozen, d. h. seinen An- theil an den dortigen Jurisdictions-Rechten an ihn abzutreten 3 ). Der Bischof willigte in Sigmunds Begehren, aber nur auf seine Lebens dauer und unter folgenden Bedingungen: Herzog Sigmund

müsse die Bürger bei ihren althergebrachten Rechten und Freiheiten schützen; der bischöflichen Kammer müsse die sogenannte Küchensteuer im Be trage von hundert Mark Meran er - Münze, welche die Stadtbewohner jährlich zu bezahlen schuldig seien, Vorbehalten bleiben; er müsse das Recht haben, in Bozen einen bischöflichen Amtmann zur Einhebung J ) Urkunde dd. Bozen, 6. Mai 1460 a. a. 0. 2 ) Siehe meinen I. Bd. 8. 661 u. f. *) Herzog Sigmund bezeichnete als Grund seines Begehrens die Förderung

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1866)
Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols ; 3. 1866
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Seite 137 von 440
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 430 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Bestand: 1864 - 1869<br />Erscheinungsverlauf: 1.1864 - 5.1868/69 (1869)<br/>Index: Register zu den Zeitschriften Sammler für Geschichte und Statistik von Tirol, Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols, Zeitschrift des Ferdinandeums<br />Forts.: Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs
Schlagwort: g.Tirol;s.Geschichte;f.Zeitschrift
Signatur: II Z 229/3(1866)
Intern-ID: 475128
(Somit sollte Herzog Sigmund auch noch auf 2 fernere Jahre eines bedeutenden Theils der ihm vermöge Erbschaft von sei nem Vater zustehenden Lande und deren Renten beraubt sein und auf seine Kosten H. Albrecht zufrieden gestellt werden!) — Beide Fürsten geloben dann einander behiilflicb zu sein zu einer billigen Ausgleichung mit Herzog Sigmund und seiner Landschaft, — Sollte während dieser 8 Jahre II. Sigmund sterben, wollen die beiden Brüder ..mit aller macht daran sein vnd darczu thun

, damit sie die Grafschaft Tirol zu (sich) brin gen als ihr erblich lannt, damit aber zu handeln ainern als gleich dem mindern getrewlich brüderlichen vnd vngeuerlich, 66 (Chmel, Material. I. 8. 64.) Während dieser vor ihm heimlich gehaltenen Verhandlung verlieh K. Fridrich am 7. April 1446 dem Herzog Sigmund zum Zeichen der nunmehr ihm vergönnten Selbstständigkeit den Bann über das Blut zu richten in seinem Gebiethe, und nahm ihn am 8. April in seinen besondern Schutz als seinen nächst- gesippten Freund und Miterben

. (Chmel, Regesten I. Nr, 2064 und 2074.) — Und nun sprach zum Schlüsse am 9. April 1446 Herzog Sigmund seinen Vormund frei von jeder weitern For derung in Betreff seiner Erbgüter und überlieferte ihm die Pfandbriefe über die von K, Albrecht seinem Vater verpfän deten Schlösser und Vesten, und siegelte den Verzichtbrief mit seinem eigenen Insiegel, so wie auch der Bischof Leonhard von Passau, Herzog Heinrich von Baiern und Markgraf Albrecht von Brandenburg. — Hingegen sollten aber auch alle Ansprü che

, die K. Fridrich an ihn etwa wegen Usurpirung einiger Güter aus der Verlassenschaft Herzog Ernst’s noch erheben könnte, ein für allemal aufgehoben sein. (Chmel, Material. I. 8. 65.) Nachdem— bemerkt freimüthig Lichnowski VI. B. 8. 63. — diese drückenden Bedingungen, die einem Gefangenen kaum härter hätten aufgelegt werden können, vollzogen waren, befand sich Sigmund, nach seinem Wunsche und dem seiner Land stände zwar als regierender Herr und aus der für einen Voll-

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
(1866)
Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols ; 3. 1866
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Seite 124 von 440
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: 430 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Bestand: 1864 - 1869<br />Erscheinungsverlauf: 1.1864 - 5.1868/69 (1869)<br/>Index: Register zu den Zeitschriften Sammler für Geschichte und Statistik von Tirol, Archiv für Geschichte und Alterthumskunde Tirols, Zeitschrift des Ferdinandeums<br />Forts.: Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs
Schlagwort: g.Tirol;s.Geschichte;f.Zeitschrift
Signatur: II Z 229/3(1866)
Intern-ID: 475128
gegen Jedermann, er dabei nebst den Kö nigen von Spanien, Sicilien und Schottland auch den Herzog Sigmund von Oesterreich ausnahm, folglich diesen bereits als selbstständigen Fürsten betrachtete. (Hontheim, Hist. Trever. dipl. II. pag. 400, Nr. 817.) Allein, obschon durch diesen Revers K. Fridrich sich vor läufig des Gehorsams des Herzogs Sigmund für alle Fälle ver sicherte und dadurch hinlänglich andeutete, dass er sich end lich auf Nachgiebigkeit gegen die Forderungen der Tiroler gefasst machte

und auch H. Sigmund seine Bereitwilligkeit, ihm für diesen Fall die grössten Zugeständnisse zu machen, damit klar ausgesprochen hatte, so hörte auf einmal von Seite K. Fridrichs, wir wissen nicht, aus welchen Ursachen, der weitere Betrieb dieser Angelegenheit plötzlich wieder auf; Chmel vermuthet, dass wahrscheinlich wegen der noch dringen dem Angelegenheit der ungarischen Successton für Ladislaus die definitive Ausgleichung mit H. Sigmund und den Tirolern sich verzögert habe. — Es mag jedoch ein dunkles Gerücht

von dieser gezeigten Geneigtheit K. Fridrichs, den H. Sigmund endlich nach Tirol zu entlassen und zur vollen Ausgleichung dieser Angelegenheit um Ostern eine Zusammenkunft mit an dern Fürsten zu halten, selbst bis nach Tirol sich verbreitet haben; dein am 30. März 1445 schrieb Bischof Johann von BrLiei an den Landeshauptmann und den Rath von Meran: er mache ihnen, zu wissen, dass ihm ein guter Freund, Dr. der hl. Schrift und oberster Stadtprediger zu Salzburg geschrieben, der rössi, König und H. Sigmund seien

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 166 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
160 Herzog© Albrecht und Sigmund in Betreff der Geldschulden und anderer Sachen, die von dem Todfalle des Cyllier herrührten, und welche sie gegen den Kaiser erheben könnten, aufgegeben sein. Den Herzog Sigmund müsste aber Friedrich bezüglich seines dritten Theiles der Renten und der Cyllischen Sachen halber mit Zuweisung von Schlössern; Gülten und Geld zufriedenstellen. Etwaige hierüber entstehende Strei tigkeiten sollen sie durch die Stände entscheiden lassen 1 2 ). Kaiser Friedrich wies

alle drei Vorschläge zurück 3 ),; wurde aber von den beiden Herzogen gezwungen auf drei Jahre folgenden Ver gleich einzugehen: Der Herzog Albrecht soll mit voller Macht das Land ob der Enns, Friedrich das Land unter der Enns besitzen, Her zog Sigmund mit einer Summe Geldes befriedigt werden, welche genau dem dritten Theile der Erträgnisse des Landes Oesterreich entspricht. Zwischen den Herzogen Albrecht und Sigmund wurden hierauf Vereinbarungen getroffen, welche mit der Geschichte Tirols in naher

Beziehung standen. Sigmund scheint mit obiger Vertheilung nicht vollkommen einverstanden gewesen zu sein; er hielt den ursprüng lichen Antrag, dass aus Ladislaus hmterlassenen Ländern drei Theile gemacht und einer ihm eingeräumt werden sollte, aufrecht. Da Kaiser Friedrich für dieses Begehren vom Anfänge her nicht zu gewinnen war, und auch Herzog Albrecht nicht darauf eingehen wollte, bot dieser seinem Vetter einen Tausch an, durch welchen ihm ein Ersatz für den dritten Theil von Oesterreich zugewendet

werden sollte. Er versprach ihm alle vorderösterreichischeu Länder, deren Regierung er nach dem Tode des Herzogs Friedrich erhalten hatte, abzutreten gegen Verzicht leistung von Seite Sigmunds auf den von ihm angesprochenen dritten Theil aus dem Erbe des Königs Ladislaus. Am 10. Mai 1458 stellten sich die beiden Fürsten gegenseitig die Vertrags- und Verzichtleistungs- Urkuhden aus. Herzog Albrecht bezeugt, dass er seinem Vetter; dem Herzoge Sigmund, alle Lande, Städte, Leute, Güter, Gülten und Renten, welche dem Hause

Oesterreich jenseits des Arls und Verns in Eisass, Sundgau, Breisgau, Hegau, auf dem Schwarzwald und in der Herr schaft Burgau und an anderen Orten in Schwaben gehören, mit voller Vemchtleistung abtrete 3 ), Herzog Sigmund erklärt in seiner Urkunde, dass er von dem Fürstentbume Oesterreich ob und unter der Enns, welches nach Ladis-, laus Tod erblich an Kaiser Friedrich, Herzog Albrecht und an ihn *) Urkunde in Font. rer. Austriaear, VII. p. 152—155. 2 ) Ebend. p, 158— 157 . 3 ) Urkunde in Chm eis

11
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 587 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
576 richtet war. Sigmund vertheidigte darin seine landesfürstlichen Rechte und legte des Cardin als Angriffe auf dieselben, seine Wortbrüchigkeit und sein unredliches Vorgehen schonungslos dar. Zugleich brachte er den Fürsten ihr gemeinsames Interesse gegen solche Angriffe in Erinnerung. Am 9. September erneuerte Sigmund seine Appellation und machte diesmal die Welt bekannt mit dem rücksichtslosen Verfah ren gegen seinen getreuen Diener Blumenau. 43 ) Aber nicht bloß aus den Herzog verfehlte

die päbstliche Bann bulle die beabsichtigte Wirkung, auch auf den Kaiser, auf die Reichs fürsten und Reichsstädte, auf das Land und Volk von Tirol. Der Kaiser wollte seinen Vetter nicht des Landes berauben und war un gehalten über die Aufreizung der Eidgenossen. Der Erzbischof von Salzburg zögerte, die Verwaltung des Brixner Bisthums zu über nehmen, der Bischof von Trient wankte in seiner bisherigen Freund schaft nicht, andere Nachbarfürsten blieben Sigmund freundlich ge sinnt, das Volk von Tirol hielt

Rechtsanwälte auf und unterstützten ihre Ansprüche gegen Sigmund. Die Eidgenossen brachen in den Thurgau ein, besetzten denselben. Dann unternahmen sie einen Verwüstungszug ins Vor- arlbergische; Bregenz, Dornbirn und Feldkirch wurden gebrandschatzt. So verursachte der Pabft dem Hause Habsburg nicht nur den Ver lust der letzten Besitzungen in der Schweiz, sondern auch die Ver wüstung benachbarter Gebiete. Die Gradner betheiligten sich an den Feindseligkeiten gegen Sigmund natürlich sehr eifrig und freuten

sich der Rache, die sie an dem Herzoge nehmen konnten. Der ungünstige Verlauf des Kampfes machte Sigmund den Frieden sehr wünschens- werth; er schickte darum seine Räthe zu Friedensunterhandlungen nach Constanz. Der Erzbischof von Salzburg, der Doge von Venedig, der Markgraf von Baden, der Graf von Würtemberg, Herzog Philipp von Burgund, kurz fast alle Nachbarn unterstützten seine Friedens bestrebungen; aber der Pabst wollte um jeden Preis die Fortsetzung

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 579 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
568 — Antritte wirkte er daher beschwichtigend auf den Cardinal, beeilte sich, dem Herzog Gefälligkeiten zu erweisen, lud ihn mit aller Zudring lichkeit ein, nach Mantua zu kommen und übernahm zwischen den Streitenden die Vermittlerrolle. Auf seinen Wunsch erkannte wahrscheinlich um diese Zeit Cusa die von Sigmund gewünschte neue Aebtissin von Sonnen bürg, Barbara Schöndorfer, die zufolge des Lüsener Vertrages der alten folgen sollte, als solche ati. 34 ) Wie Pius II. wegen seiner Friedensliebe

und seines freund schaftlichen Verhältnisses zu Sigmund zwischen ihm und dem Car dinal versöhnlich wirkte, so bot er auch alle Mittel auf, um den Krieg, der im Jahre 1458 Zwischen dem Herzog und den Eidgenossen auszubrechen drohte, zu verhüten. Zu den vielen Verwickelungen, die von jeher das Haus Oesterreich mit den Eidgenossen hatte, war in letzter Zeit eine neue gekommen. Die Gradner halten sich näm lich nach der Schweiz gewandt und erkauften sich von Zürich die Herrschaft Eglisau mit dem Bürgerrechte

. Auf den Schutz der Eid genossen gestützt, fingen sie von dort aus an, ihre Forderungen gegen Sigmund geltend zu machen. Anfangs thaten sie es freilich in recht licher Form, aber es war ihnen damit nicht Ernst, denn auf dem Rechtslage, den der Bischof von Trient, gemäß der im Jahre 1456 geschlossenen Übereinkunft auf den 19. November 1457 nach Trient angesetzt hatte, erschienen sie nicht, sondern warteten auf eine Gele genheit, um ihreni Groll gegen den Herzog Luft zu machen. Dazu bot sich um so leichter

Anlaß, als Sigmund Herr aller Vorlande wurde. Am 23. November 1457 starb nämlich fein Vetter König Ladislaw, Herzog von Oesterreich, König von Böhmen und Ungarn, in der Blüthe seines Alters. Nach langern Bittexu Streitigkeiten unter den Überlebenden Gliedern des Hauses Oesterreich erfolgte endlich ein Ausgleich. Während Böhmen und Ungarn an die ein heimischen Könige Podieörad und Mathias Corvinus verloren gingen, theilten der Kaiser, sein Bruder Albrecht und Sigmund das Herzog thum Oesterreich

unter sich auf; doch überließ letzterer sein Drittel im Frühjahre 1458 an Albrecht und erhielt dafür sämmtliche Vor lande. Das war freilich ein mißlicher Tausch, denn die vorderöster reichischen Besitzungen waren zum großen Theil verpfändet und am meisten gefährdet. Noch im Sommer desselben Jahres verschrieb Sigmund zu Innsbruck die von Albrecht übernommenen Herrschaften in Schwaben und Elsaß seiner Gemahlin Eleonore. Er mochte hoffen,

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 143 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
137 setzt 1 ) und die Verwaltung der Temporalien im Jahre 1446 von dem Basler Concil dem Herzoge Sigmund auf 5 Jahre übertragen worden 2 ). Bei diesem Streben des Herzogs Sigmund nach Erweiterung seiner landesfürstlichen Macht und zwar auf Kosten der zwei geistlichen Hoch stifte Trient und Brixen, erblickte er in dem Vorgehen des päpstlichen Stuhles nur die Absicht, seinen Bestrebungen einen Damm zu setzen und seinen Einfluss auf die Besetzung der bischöflichen Stühle von Trient und Brixen

zu vernichten. Er zweifelte umsoweniger an dieser Absicht des apostolischen Stuhles, als sie in dem Breve des Papstes an das Domcapitel von Brixen mit den Worten ausgesprochen erschien, „dass der Gewählte die Rechte dieser Kirche mit Kraft vertheidigen werde 3 ). Der Streit des Herzogs Sigmund und des Capitels von Brixen mit dem apostolischen Stuhle dauerte bis in das folgende Jahr hinein, und wurde endlich durch den zum Vermittler ernannten Erzbischof Friedrich IV. von Salzburg im März 1451 beigelegt

. Der Cardinal Cusanus wurde als Bischof von Brixen anerkannt, aber auch das Ver- hältniss, in welchem er zu dem Herzoge Sigmund als Grafen von Tirol stehen sollte, in einem eigenen Vertrage geregelt. Der Cardinal sollte als Bischof von Brixen gegen den Herzog als Vogt des Hoch stiftes und gegen dessen Land sieh verhalten und thatsächlich er weisen, wie seine Vorfahren, die Bischöfe von Brixen, sich verhalten und erwiesen hatten. Er sollte die dem Stifte gehörigen Burgen und Schlösser mit Leuten besetzen

, die dem Herzoge angenehm wären, damit diesem und seinen Landen kein Schaden daraus entstünde. Der Cardinal fertigte über die gestellten- Forderungen eine Verschrei bung aus, welche in den späteren Verwickelungen zwischen ihm und Sigmund von grosser Wichtigkeit wurde. Er versprach als Bischof von Brixen dem Herzoge und dessen Lande alles zu leisten, was seine Vor gänger auf dem bischöflichen Stuhle geleistet hatten und zu leisten ver pflichtet waren, auch des Bisthums Burgen und Schlösser mit bekannten Leuten

zu besetzen und zwar nach seinem besten Verstehen, damit Herzog Sigmund, seine Lande und Leute vor Schaden bewahrt blieben. Dagegen glaubte Cusanus das Vertrauen aussprechen zu dürfen, dass auch der Herzog ihm und seinem Stifte gleichfalls jene Freundschaft und Förderung erweisen werde, die er und seine Vorfahren, die Fürsten von Oesterreich, dem Stifte bisher erwiesen hätten. Aller Unwille, der *) Ebend. Der Krieg mit Trient p. 41—48. s ) Ebend. S. 78—75, 9 ) Original-Urkunde im Innsbrucker Archiv

14
Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 193 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
187 — Ausbildung die Verfassung der Tiroler Landstände bis zum Ende der geräuschvollen Cusanisehen Streitigkeiten gelangt war. Tn den meisten Fällen, in denen der Landstände und ihrer Thätig- keit seit dem Regierungs-Antritte des Herzogs Sigmund gedacht wurde, wird ihrer, ohne nähere Angabe ihrer Gliederung nach Ständen, ein fach mit dem Collectivnamen „die Landschaft“ Erwähnung gethan, so übertrug Herzog Sigmund 1450 die Beilegung des über die Berg gerichtsbarkeit zu Sehwaz und Gossensass

entstandenen Streites der Landschaft 1 ). In dem zwischen dem Erzherzoge Albrecht und Herzog Sigmund wegen der Gradner eingetretenen Zerwürfnisse appelliren Beide im Frühjahre 1455 an die Landschaft 2 ); im September desselben Jahres erklärt derErstere, vor der Landschaft Recht nehmen zu wollen 3 ). Auf dem Landtage zu Brixen, Ende September 1455, wird Herzog Sigmund von der Landschaft gezwungen, sich der Gradner zu ent- schlagen 4 ). Im Thurgauer Kriege ernennt Sigmund Mitglieder der Landschaft

in die Landschaft nehmen wir ein eigenthümliches Schwanken wahr. Spuren, dass der Prälatenstand den übrigen Landständen beigezählt wurde, finden wir. Als 1456 Herzog Sigmund in seiner Fehde gegen die Gradner sich „an die getreue Landschaft“ um Hilfe wendete, forderte er „alle Prälaten und Andere des geistlichen Standes“ und alle Herren, Bitter und Knechte, alle Amtleute und Unterthanen der Grafschaft Tirol zur Hilfeleistung auf 7 ). Hier wurden allerdings die Prälaten zu dem angegebenen Zwecke aufgeboten

15
Bücher
Jahr:
1907
¬Die¬ Vorgänge am Innsbrucker Hof : (1478 - 1488).- (¬Die¬ geächteten Räte des Erzherzogs Sigmund von Österreich und ihre Beziehungen zur Schweiz ; T. 1)
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Seite 66 von 144
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VI, 130 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: II 102.298
Intern-ID: 307700
54 ritten kam, sich ausdrückte x ). Dieses »Wohl“ beruhte allein auf neuerlichem Kredite; fast gleichzeitig geht Sigmund den Bayern herzog um 5000 fl. an, die Gotthard Hartlieb anfangs August zurück erstattet * 2 ); am 25. desselben Monats bittet Sigmund wieder um 6000 fl., die Herzog Albrecht durch seinen Kämmerer, Thoman Pipperle, „herein“ senden möge 3 ). Ja, diese regen Beziehungen zwischen beiden Höfen führten selbst dazu, dass der Erzherzog in Voraussicht weiterer Bedürfnisse

v. 17. März, Rückzahlung wird auf Pfingsten »ver sprochen, C.-B. 76—SO, schuld. — Am 24. Juli erhält Hartlieb Zehrung mit den 5000 fl. nach München, Herzog Albrechten zu antworten, 8 ff., 4 ff, 2 gr., bezahlt 5. Aug., R.-B. 79—81, f. 131', 378'. Reihe weiterer Entlehnungen R.-B. 79/31, Einnemen. Ä ) „Das kurnbt vns von derselben ewr lieb zu gutem geuallen widerumb, wo sich das gepürt, früntlichn zu bescheiden“. R.-A. Münch., F.-S. XIH, 22. — Am 29. Sept. legt Sigmund 2000 fl., von Albrecht geliehen

Sigmund, Herzog Albrecht 500 fl. zu schulden, die dieser dem G. Hartlieb für Sigm. wegen des Hauskaufes bezahlt habe, 1. c., f. 213, f. — 7. Dez. 1482 letzte Zahlung v. 62 fl. von einem Schuldbrief von 1412 fl. durch Th. Pipperle an Hartlieb, R.-B. 82, f. 45. 6 ) Antwort Georgs auf H. Albrechts Einladung, sich auf den. 13. März zu Unterhandlungen mit Sigmund in München einzufinden, v. 18. Febr. 1481, mit Ankündigung persönlichen Erscheinens, falls Sigmund auch eintreffen werde, R.-A. Münch., F.-S. XII

, 25. — An Sigmund hatte Albrecht seinen

16
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
[1872]
Geschichte Tirols von den ältesten Zeiten bis in die Neuzeit ; 1
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Seite 619 von 696
Autor: Egger, Josef / von Josef Egger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VIII, 684 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte
Signatur: II 5.585/1
Intern-ID: 522832
608 Ziehungen zwischen Sigmund und Herzog AlLrecht IV. von Baiern-München gar freundlich gestaltet. Dieser schloß im März 1478 mit jenem ein Bündniß und versprach Hilfe im Falle eines Krieges, selbst gegen den Kaiser. Dafür vermachte ihm der Erzherzog für den Fall seines Ablebens 24.000 fl. rhein. aus Fragenstein und Landeck. Ein Jahr darauf, im März 1479, erfolgten neue gegen seitige Verschreibungen. Sigmund verschrieb Herzog Albrecht 60.000 fl. auf den Schlössern Rottenburg und Hortenberg

, Albrecht ihm die selbe Summe auf Tölz und Wolfratshausen; beide für den Fall ihres Todes. Wenige Monate später erneuerte der bairische Herzog das Bündniß mit dem Erzherzoge und versicherte ihn in Allem seines Beistandes, wogegen Sigmund ihm 100.000 fl. auf Schloß und Herrschaft Freundsberg und das Bergwerk' zu Schwaz vermachte. So suchte der Baier den Erwerb Tirols auf dieselbe Weise anzubahnen, wie einst Herzog Albrecht II. von Oesterreich. Zugleich wollte er auch im Suren des Landes, in Italien

, durch Eroberung Mailands festen Fuß fassen und wußte Sigmund sogar zu einem gemeinsamen Feldzug dahin geneigt zu machen, obwohl dieser eben die früher» Verträge mit Bona und J.'hann Galeazzo Maria Sforza von Mai land erneuert, und ein paar Jahre vorher selbst nach deren Herzog thum gestrebt hatte. Wurde aus dem projectirten Feldzuge auch nichts, so schlossen sie doch im nächsten Jahre eine Friedens-Vereinigung auf Lebensdauer. Im I. 1482 vermittelte dann Albrecht auch ein Bündniß zwischen Sigmund

die Schlösser Fragenstein, Landeck, Rotenburg und Höitenberg verschrieben. Damals lebte, vor den Ungarn flüchtig, des Kaisers Tochter Kunigunde am Hofe zu Innsbruck. Herzog Albrecht von Baiern sah sie und von ihrem Anblicke bezaubert, wünschte er sie zur Gattin. Sigmund ging gern auf seinen Wunsch ein und schrieb darüber an Friedrich. Dann lud er jenen an seinen Hof, um ihn mit Kunigunden zu vermählen.

17
Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 23 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
17 — Auf der andern Seite übernahm Herzog Friedrich durch seine Zustim mung zu den in der Verschreibung enthaltenen Bedingungen feierlich die Verpflichtung, alles, was er angenommen, auch treu einzuhalten und zu erfüllen. Am Tage nach der Annahme der Verschreibung durch Herzog Friedrich, 29. Juli, ritt ein Ausschuss von Rathen und Landherren auf das Schloss Taur zum Herzoge Sigmund, und setzten den weit über sein Alter entwickelten und verständigen jungen Fürsten 1 ) von Allem, was in Hall

ein. Am 28. Juli hatte Herzog Friedrich, als er im Rathhausgarten zu Hall den ihm vorgelegten Entwurf der Verschreibung mit Vergnügen annahm, die Landschaft aufgefordert, ihre Rechte und Freiheiten ihm zur Bestätigung vorzu- *) Bericht des franz, Gesandten Gaucourt über seine Unterhaltung mit dem Knaben Sigmund zwei Monate vor dem Tode des Herzogs Friedrich bei Chmel: Oesterreich. Geschichtsforscher II. p. 809. *) Haller Chronik p. 40. Burglehner p. 458. 3 ) Ebendort p. 40 und p, 810, 4 ) Aua der Verschreibung

geht klar hervor, dass die Tiroler Landschaft den Herzog Sigmund als ihren Erb fürsten betrachtete, und das Land als ein selbst ständiges, von jeder Theilung ausgeschlossenes Erbe ihm erhalten wissen wollte. Darum wird Sigmund in der Urkunde der »nagste angeunde erbe seines vatters zu seinen (dessen) Rechten* genannt; darum musste Friedrich sich verpflichten, das Land, wenn Herzog Albrecht auf einer Theilung bestehen und Tirol in die selbe einbeziehen wollte, noch vor der Theilung an Sigmund

und an die Landschaft herauszugehen; darum wurde Friedrich zu dem Gelöb nisse verpflichtet, nach Ablauf der Vormundschaft Land und Schätze ohne Wei gerung und Aufschub an Sigmund abzutreten. Jäger, Geich, il, landet, Verf. Tirols. II, Bä., S. 2

18
Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 147 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
— 141 — pfändete Hoehstiftskerrschafteu einzulöseu, Die Freundsberger waren nickt wenig überrascht; sie wendeten sich an Herzog Sigmund, der als Landesfürst bei einer Verfügung über Steinach und wohl auch über Matrei mitzusprechen berechtigt war 1 ). Sigmund, schon wegen des Schrittes, den Cusanus am kaiserlichen Hoflager in Neustadt ge- than, gegen denselben misstrauisch, nahm sich der Freundsberger an und trat dem Cardinal hindernd in den Weg. Noch im Laufe des Jahres 1453 ergab

sich ein neuer Anlass, bei welchem Cusanus seine Ansicht von den weltlichen Rechten seines Bisthums und von seinen Beziehungen zur Grafschaft Tirol durch- blicken liess. Herzog Sigmund berief auf Michaeli, 29. September, einen Landtag nach Innsbruck, der sich vorzüglich mit einer M ü n z- ordnung zu befassen hatte. Da zeigte es sich, wie ängstlich Cusanus selbst den Schein einer Abhängigkeit von der Grafschaft Tirol von sich ferne zu halten bemüht war. Er trug Bedenken, den Landtags- beschlüssen gemäss

sieh Zerwürfnisse entwickeln konnten, zur Genüge vorhanden. C. Der Landtag vom 29. September 1453. Der auf das vorstehende Datum vom Herzoge Sigmund nach Innsbruck einberufene Landtag verdient noch eine besondere Berücksichtigung, zwar nicht wegen der Wichtigkeit der Gegenstände, über welche verhandelt wurde, da wir diese nicht weiter kennen, als wie Herzog Sigmund sie in dem Einberufungs - Schreiben mit den wenigen Worten bezeichnete: „er berufe den Landtag von mancherlei Gebrechen, Nothdurften

auf und empfingen sie wieder von ihm zu Lehen, sie mochten nun (was -streitig gewesen zu sein scheint) ihr Eigen oder des Stiftes Brisen Lehen gewesen sein. Sinnaeher Y. 467. — Im Jahre 1450 am 20. Aug. belehnte Herzog Sigmund den Victor Trautson von Matrei mit den zwei Vesten zu Matrei. Lichnowsky reg. VII.

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 229 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
— - 223 — 6er Friedensschluss zu Stande, der von dem Herzoge schmerzliche Opfer forderte, darunter die bedeutendsten: Herzog Sigmund musste den Eidgenossen der 8 Orte sammt Solothurn 10.000 Gulden Kriegs- kosten-Entsehädigung zahlen; als Pfand für die richtige Auszahlung sollte ihnen die Stadt Waldshut und der Schwarzwald haften; die benannte Entschädigungs - Summe musste auf nächsten Johannistag (24. Juni 1469) erlegt werden, im Falle einer Verzögerung das Pfand den Eidgenossen bleiben

1 2 ). Dass Herzog Sigmund einen so schmerzlich ihm abgezwungenen Frieden nicht mit gutem Willen erfüllte, ist begreiflich. Der Krieg war nicht von ihm, sondern von den Eidgenossen provocirt worden, und nun waren diese es, welche Entschädigung forderten, und dabei nur zu deutlich durchblicken Hessen, dass sie auf das Pfand selbst speculirten. Händelsucht und Uebermutb zeichneten die Eidgenossen damals aus. Von allem, was nun weiter in unmittelbarer Verbindung mit dem abgelaufenen Kriege geschah, sei

nur erwähnt, dass Kaiser Friedrich am 25. und 26. Mai 1469 alles, was vor Waldshut ver handelt worden war, cassirte, mit dem ausdrücklichen Verbote an Herzog Sigmund, die 10.000 Gulden zu bezahlen bei einer Pön von 100 Mark Goldes, und an die Eidgenossen, sie zu fordern oder zu nehmen bei der Pön von Acht und Aberacht 8 ). § 9. Die Erneuerung der Verträge mit Trient auf dem Landtage 1468. Am 6. August 1463 hatte der Bischof von Trient, Georg Hacke, die weltliche Verwaltung des Fürstenthums ans den oben

S. 191 an gegebenen Gründen dem Herzog Sigmund auf zwei Jahre übertragen. Als dieser Termin ablief und Bischof Georg im August 1465 sich eben zur Wiederaufnahme der Selbstverwaltung auf der Rückreise nach Trient befand, starb er am 22. desselben Monats zn Matrei. Während seiner Krankheit hatte er für die Dauer derselben am 2. August seinen Coadjutor, Wolfgang Neidlinger beauftragt, das Regiment gemein schaftlich mit dem Herzoge Sigmund zn führen 3 * ). Des Bisehofes Tod änderte aber diese Anordnungen

, und Herzog Sigmund liess ungesäumt durch zwei Commissäre, Leonhard von Vels- eck und Bartholomäus Lichtensteiner den Tridentinera den Eid des Gehorsams abnehmen, bis ein neuer Bischof gewählt und bestätigt '} Tschudi a. a. 0. p. 690—691. 2 ) Urkunde da. Graz 26. Mai 1469 in Font. rer. Ausfcriac. II. p. 846—348 und Chmel Regest. Kaiser Friedrichs III. Bd. II. nr. ,5570—5574. Siehe oben S. 194.

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Bücher
Jahr:
1885
¬Die¬ Blütezeit der Landstände Tirols : von dem Tode des Herzogs Friedrich mit der leeren Tasche 1439 bis zum Tode Kaisers Maximilian I. 1549.- (Geschichte der landständischen Verfassung Tirols ; Bd. 2, T. 2)
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Seite 191 von 547
Autor: Jäger, Albert / von Albert Jäger
Ort: Innsbruck
Verlag: Wagner
Umfang: VII, 539 S.
Sprache: Deutsch
Signatur: D II 8.654/2,2 ; II 8.654/2,2
Intern-ID: 105363
185 — stellenden Satz hinzu; „und sonst der Friede nicht gehalten werden möge 1 ). Herzog Sigmund war aber keineswegs geneigt, die Eidgenossen sich in die Gradner Sache einmischen zu lassen; er lehnte ihren An trag ab mit Berufung auf den Constanzer Frieden, durch welchen sein Streit mit den Gradnern nicht als eine eidgenössische, sondern als eine Privatsache erklärt worden war. Allein nur zu bald zeigte es sieh, dass es den Eidgenossen nicht um einen freundlichen Austrag des Gradner Handels

, sondern um einen neuen Vorwand und Anlass zur Wiederaufnahme der Feind seligkeiten mit Sigmund zu thun war; denn schon unter dem 6. Oc- tober erhielt er von der Stadt Zürich und gemeinen Eidgenossen Zu schriften, worin sie im Widerspruche mit dem Constanzer Beschlüsse die Behauptung aufstellten, dass die Gradner als Bürger der Eid genossenschaft im Constanzer Frieden begriffen seien 2 ). Es mussten Einflüsse von einer Seite her stattgefunden haben, welche die Eid genossen umzustimmen suchten

, um sie für die Wiederaufnahme des Krieges gegen Sigmund zu gewinnen. Und wirklich; die Beziehungen zwischen Beiden verwickelten sich durch eine lange Beihe von Streitig keiten hindurch so sehr, dass man um den Anfang des Jahres 1464 beinahe wieder auf dem Punkte stand zum Schwerte zu greifen 3 ). Da schlug Herzog Sigmund einen neuen in dem Streite mit den Gradnern von ihm noch nicht betretenen Weg ein; er übertrug den ganzen Handel an den Kaiser Friedrich mit der Bitte, denselben den Eidgenossen zu entziehen

. Zwischen Friedrich und Sigmund gestaltete sich jetzt ein freundschaftliches Ver hältnis, Auf dem Landtage zu Linz, am 2. Jänner 1464, trat Herzog Sigmund den ihm nach dem Tode des Königs Ladislav zugefallenen dritten Theil des Landes Oesterreich 5 ) an den Kaiser ab 6 ); dafür ver- *) a. a, 0. 27. Juni 1461. 2 ) a. a 0. 6. October 1461, 8 ) Siehe die Fehde der Gradner etc. Im Seperat-Abdruck p. 60—64. 4 ) Urkunde im Schatz-Archiv dd. Innsbruck 16. März 1464. 6 ) Siehe oben S. 159—161. 6 ) Fritz, Geseh

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