¬Die¬ christkatholische Theologie nach der Idee vom Reiche Gottes ; Bd. 1
Körper beschweret den Geist, der selben bewohnet: die ser Geist genießt seine Freiheit nicht eher, als bis er nicht seiner Bande los ist; nach welcher Befreiung der heilige Paulus oft seufzete. Röm. 7, 24. So verhält es sich mit Gott nicht. Die Heiden hatten von Gott ferne reinen BegriW; nach ihrem Sinne hatten auch ihre Götter Leiber, wie Menschen; gaben sich zur Ehe, und nahmen zur Ehe; ihre Götter waren eben so leidenschaftlich, stolz, sinnlich- unmäßig, zornmüthig, verfosgungssüchtig
rc., als es im mer Mensche« sind. So verhält es sich mit dem allein wahren Gott nicht: er hat keinen Leib, keine Augen, wie wir haben; keine Ohren, Hände, Füße rc. sondern er ist ein Geist, ttit geistiges Wesen. Da wir nichts sehen, als was körperlich ist, so kön nen wir von einem Geiste keine vollkommene Vorstellung haben. Wir halten aber einen Geist für ein Wesen, das lebt, seiner selbst bewußt ist, Verstand -und Wil len , -fttet feinen Leib hat. Dieß - wußte Jesus am besten, der ■ von Ewigkeit fehlt Vater
war, und ihn gesehen hat, wie er ist; er aber versichert: Gott ist ein Geist. Joh. 4, 24. Der Herr ist Geist. 2. Br. Kor. 3, 17, Welche Stelle aber vielmehr sagen will, Jesu Religion sey geistig, sie beschäftige sich nicht mit Sachen, die den Menschen nicht bessern. Job glaubte an Gott, der Geist ist, denn er sagt ihm: Deine Augen sind ja nicht fleischliche Augen; du siehst ja nicht, wie der Mensch sieht. 10, 4, Gott ist ein Geist; und die Ihn änbethM, ■ die müs sen ihn im Geiste und in der Wahrheit aubethen. Joh
. 4, 24. Jsai,- 29, 13. Weil er der Herr Himmels NNd der Erde ist, wohnet er nicht in Tempeln Mit HLn- iti gemacht; ihm wird nicht von' Menschenhänden ge dient. Apostelgesch. 17, 24. 25. Dieß heißt: der Göt tesdienst soll nicht haRdwerks- und maschinenmäßig getrieben werden. Der Herr ist Geist» 2. Br. Kor. 3, 17» Sk