Anton Freiherr Di Pauli : ein Lebensbild als Beitrag zur Geschichte Österreichs und Tirols in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.- (Schlern-Schriften ; 19)
oder nicht 126 ). Die Stimmung im ganzen Lande war stark erbittert, und es wäre dem Minister Hasner nicht zu raten gewesen nach Tirol zu kommen, wenn auch der Tiroler Bauer unendlich gedul dig und langmütig ist. Der beabsichtigte Schlag mit der Verordnung war fehl gegangen, und nun suchte die liberale Bürokratie sich mit den kläglichsten Mitteln zu helfen. So wurde im „Boten“ und den andern liberalen Blättern die Nachricht gebracht, der Dekan und Pfarrer von St. Johann in Tirol, der Bruder
Buol in einem Briefe an Di Panli, der vom 11. März 1869 datiert war: „Ein neuer Donnerkeil traf die Statthalterei. Was wurde schon Kapital geschlagen aus Tarnoczy’s angeblicher Erklärung! Alles erlogen! Noch dazu vom Bezirkshauptmann Neuner in Kitzbühel soll der Tratsch, wie er im „Boten“ stand, herrühren. Tarnoczy sehend und hörend, was die Leute drucken, schrieb dem Neuner, er solle eine Retraktion des Tratsches im „Boten“ veranlassen, und die Rimonstranza Tarnoczy liegt bereits zur Verzweiflung
der Statthalterei in hochderselben Einlauf. Natürlich, die heute im „Boten“ stehende Kurrenda des Erzbischofs von Salzburg ist in merito identisch mit der Brixnerischen. Wie könnte der Land tagsabgeordnete und Bruder des Erzbischofs, der Dekan von St. Johann, schnurstracks das Konträre tun!? Es gibt eine Esels blamage, und wenn der „Bote“ nicht eklatant widerruft, wird er schon mit Sporn behandelt werden. Und selbst in Salzburg, auf dessen Klerus Lasser vertraute, nicht die geringste Unterstützung