Josef Speckbacher.- (Anno Neun : geschichtliche Bilder aus der Ruhmeszeit Tirols ; eine Jahrhundertgabe für das Volk ; 29 u. 30)
Brüder Oberinnthaler! „Für Gott, den Khahsser und das theyre Vatterland!" Morgen in der Früh ist. der löste Angriff. Wier wollen die Boaren mit Hilfs der göttlichen Muptter fangen oder erschlagen und haben uns zum liebsten Hertzen Jesu verlobt. .Kombi Uns zu Hilff, wollt Ihr aber gscheiter sehn, als die göttliche Fürsichtigkeit, so werden Wier es ohne Enk auch richten." „Andere Hofer, Ober- konnuandaut." 12 ] Der 29. Mai war als Angriffstag bestimmt. Eiwe Episode, die sich tags vorher
oder am 27. zu ge tragen hat, beleuchtet ebenso sehr die einfache Auf fassung des Kriegführens durch Andreas Hofer wie die außerordentliche militärische Begabung Speck bachers. Hauptmann v. Gasteiger hatte wieder den Befehl erhalten, am rechten Flügel mit seinen Kompagnien zu wirken. Bon ihm befragt, was eigentlich seine Aufgabe sei, ließ der Sandwirt denkbar einfachist melden: „Wenn man auf Bayern treffe, solle man Zuschlägen imb dieselben über den Berg hinabwerfen." Hauptmann Gasteiger und die übrigen Schützenführer
waren von der Richtigkeit dieser Order -allerdings überzeugt, nur wußten sie nicht, wie sie ausführen, und das war eben, was sie von Hofer zu erfahren wünschten. „'Als die Schützen hau Ptleute hierüber in eifrigster Beratung, une dies eigentlich anzustellen sei, waren, ging plötzlich die Türe der Gaststube aus und herein trat ein Bauer in Hcmdärmeln, die Joppe über die Schulter geworfen, ein Mann von an sehnlicher Gestalt, mit markanten Gesichtszügen, Habichtsnase und dichtem, wirrem Haupthaare. Nachdem der Ankömmling