Empfehlungen f&uuml;r die erweiterte Suche

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 151 von 585

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 171 von 585

von Neumarkt nach Cavalese mit Salpeter; am 11. Juni Georg Amplatz mit Major Michele Giacomelli nach Cavalese; am 15. Juni Andrä Unterhäuser, Stephan Hilber, Johann Häusl, Si mon Solderer von Neumarkt nach Bozen mit Hafer, Jo sef Thaler von Neumarkt nach Welschmichael mit Ar restanten 94 ; Jakob Rizoll der Ältere von Neumarkt nach Trient; am 16. Juni Anna Demanega, Johann Häusl, Gail Holzmann und Franz Rizoll mit Blessierten von Neumarkt nach Bozen; am 20. Juni Peter Wareschg, Georg Schraffl, Peter Huber

von Neu markt nach Bozen mit Kranken; Johann Pfitscher von Neumarkt nach Branzoll mit Kranken; Andrä Unterhäu ser von Neumarkt nach Trient mit Schützenbagage; am 26. Juni Mathias Zuveith und Johann Zuveith von Neumarkt nach Bozen mit Kranken; am 29. Juni Georg Schett und Johann Monsorno von Neumarkt nach Welschmichael; Maria Franzelin, Jakob Difrancisci, And rä Unterhäuser und Vinzenz von Riccabona nach Bozen. 95

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 444 von 464

schränkt; im Kirschner, Lahnstall, Zislon, Falmur und Hitt- wald durften Jeln dann genommen werden. Das Niederlaggeld und andere Kassaüberschüsse wur den ab einem bestimmten Jahr - der Vermerk am Sei tenrand im Riglpiechl trägt kein Datum - nicht mehr ver teilt, sondern blieben im Gemeindesäckel. Was das Niederlaggeld betrifft: Neumarkt war Rodstation mit Niederlagsrecht 2 . Das bedeutete, dass die ankom- menden Kaufmannsgüter in Neumarkt niedergelegt, um geladen und von Ortsansässigen mit eigenem

Wagen und eigenem Zugvieh weiterbefördert wurden: Richtung Norden bis Bozen und Terlan, Richtung Süden bis Trient, sofern die Waren nicht in Neumarkt auf Flöße verladen wurden. Die Rodfuhr lag als Pflicht auf jenen Höfen von Neumarkt, Auer und Montan, die Ochsen hielten. Sie brachte den Bauern einen Zuverdienst, der in ruhigen Monaten willkommen war, in anderen aber, zur Erntezeit etwa, hätte man gern darauf verzichtet. Neumarkt, Auer und Montan fuhren abwechselnd je eine Woche und in nerhalb

jeder Ortschaft nach einer gewissen Reihenfolge, eben nach der umgehenden Rod. Jede Fahrt mit dem Rodwagen musste dem Fuhrmann von den Kaufleuten direkt und sofort bezahlt werden. Darüber hinaus hatten die Rodbauern Anteil an allen Gebühren, die Neumarkt aus dem Warenverkehr zuflossen: für Niederlag und Ball haus, von Samern und Flößern. Abgerechnet wurde vier mal im Jahr. Der Montaner Rigler kassierte in Neumarkt für seine Rodbauern und gab an jeden das ihm zuste hende Quantum weiter, wenn er selbst am Ende

seiner Amtszeit Rechnung legte. Diese Ordnung der Dinge - mit Niederlagszwang und Rodfuhr - blieb bestehen bis 1750. Aber schon früher, ab der Zeit des Spanischen Erb folgekrieges (1701-1713/14), hielt Neumarkt das Nie derlaggeld zurück, als Anzahlung auf die steigenden Marschkonkurrenz-Rückstände Montans. Als Marschkon kurrenz bezeichnete man die Zahlungen, die Montan und alle anderen Nachbargemeinden der Marschstation Neu markt zu Hilf bei Truppendurchzügen zu leisten hatten: für Verpflegung

und Einquartierung von Soldaten, für Lie ferung von Lebensmitteln und Pferdefutter, für Fuhr- und Vorspanndienste und anderes mehr. Rodwagen und Sanier auf dem Schild der Zollstange Neumarkt. Die Warenballen, Fässer und Kisten sind zum Teil nummeriert, zum Teil mit Händlermarken gekennzeichnet. | P §oll Vor 'ticn Siiixlcfä 'Ticmnaxcli ,Zcnw:Jl74 und Pinzon erlaubt, aber nur von Michaeli (29. Septem ber) bis Anfang März. 1675 wegen des Feierabendgebotes: Ab jenem Jahr wurde nicht mehr mit Geldbußen belegt, wer

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 110 von 585

Mitterstetter in Neumarkt. Val mur, heißt es im Kaufbrief, liegt jenseits des Bischof Los, der Schorn- oder Morgendhof diesseits; für beide zusam men reicht man der Gerichtsherrschaft 5 Gulden an Grundzins und Zehent. Valmur hat keine Hofgebäude, nur Wiese und Wald und 17 Tagmahd Wiesen am Gfrill- ner Berg. Vor Ablauf von Tag und Jahr stand der damalige Pfleger auf Schloss Enn Herr Samuel Seemann von Mangern als Grundherr in den Kauf ein. Nun heißt der Morgendhof öf ters auch Mageshof, vielleicht

nach einem Pächter, - und er ist zum Sommerfrischhof geworden. 1600 und 1606 wird der Pfleger als Inhaber genannt, 1615 hat er den Hof bereits wieder abgegeben. Besitzer ist nun Bartime Kramer in Neumarkt; ihm gehört auch der Speyrerhof. Nach dem Tod von Bartlmes Sohn Adam Kra mer kommt der Mageshof samt Valmur an Christoff Fei genputz, Richter in Neumarkt. Da war die Behausung alt und baufällig, 1647 unter dessen Sohn Bernhardt aber schon gut wiederhergestellt, mit neuem Dach. 1624 bis 1642 Christoff Feigenputz

1642 bis 1651 Bernhardt Feigenputz S.d.v. 1651 ca. bis 1700 Georg Tschander in Neumarkt bzw. dessen Witwe Anna Catharina geb. Legin und ihre Toch ter Catharina °° Sigmund Dorfner in Neumarkt folgt bis 1717 Johann Babtist Dorfner Richter in Neu markt °° Anna Elisabeth von Cazan 1717 bis 1757 Anna Elisabeth von Cazan Witwe Dorfner «> II. Johann Babtist Egen Richter in Neumarkt 1758 bis 1782 Sabina Elisabeth Dorfnerin T.d.v. °° Joseph Anton von Recordin bzw. deren Kinder; sie bezieht jähr lich

an Pachtzins: ein Drittel des Ertrages an Getreide, das halbe Obst, eine Penne Rüben, 2 Star Plenten und zu Ostern einen Knollen Butterschmalz und 30 Eier; angesät sind 30 Star Samen. Es folgt bis 1808 Antonia von Recordin T.d.v. °° Simon Schnepf, Chirurg in Branzoll 1808 bis 1846 Karl von Makowitz 1846 bis 1863 Anton Gratz Kaufmann in Neumarkt °° Ce- cilia Bazzanella bzw. deren minderjährige Kinder 1863 bis 1882 Johann Babtista Giacomuzzi Holzhändler in Neumarkt °° Cecilia Bazzanella Witwe Gratz 1882

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 169 von 585

Die Erhebung von 1809 Möglichkeit zu entziehen. Und es war auch so, dass die Dinge immer öfter überhand nahmen. Der Unruhegeist Napoleon hielt Europa stets in Bewegung. Auf der Land straße gab es ein ständiges Hin und Her, Auf und Ab. Ir gendwo gab es immer Krieg oder Aufstand oder Vorbe reitungen für einen Krieg. Stellvertretend für die anderen Jahre soll hier gezeigt werden, was Montan allein vom 3. Jänner bis zum 1. Oktober 1808 leisten musste. Es fuhren in dieser Zeit 69 Wagen von Neumarkt

nach Welschmichael, 4 Wagen von Auer nach Welschmichael, 1 Wagen von Neumarkt nach Trient, 14 Wagen von Neumarkt nach Cavalese, 29 Wagen von Neumarkt nach Bozen und 4 Wagen von Neumarkt nach Lavis. Das waren im Ganzen 121 Fahrten. Im Einsatz waren 131 „Knechte" mit 264 Pferden. 79 Dazu kam, dass die Leute in diesen Jahren immer mehr in finanzielle Schwierigkeiten gerieten. Die Währungsreform war mit Einbußen verbun den. Und die Steuerschraube wurde unerbittlich angezo gen. Nicht genug damit, brach über Montan

. Generalmajor Fenner ließ von Bo zen aus im Etschtal und in den Seitentälern den Land sturm mobilisieren. 83 Im Gericht Enn und Caldiff nahm Jo seph von Pühler aus Neumarkt die Organisierung der Landesverteidigung in die Hand. In kürzester Zeit hatte er 1 500 Mann beisammen. Fast wie von selbst fiel ihm das Kommando im Majorsrang zu. Die Sturm man nschaften von Enn-Caldiff und Tramin-Kurtatsch standen am 17. April abmarschbereit. Generalmajor Fenner kam am 20. April mit einer Brigade nach Neumarkt. Teils

in Neumarkt, teils in Salurn traf er seine Dispositionen für das weitere Vorgehen. Joseph von Pühler ließ er mit seiner Mann schaft aus dem Gericht Enn-Caldiff über den Geierberg ins Cembratal ziehen. Georg Schett und Valentin Weißensteinerfolgten ihnen mit Lebensmitteln nach Zim mers und von dort bis nach Lavis nach. 84 Bei San Colomba erhielt die Kompanie die Feuertaufe. Fenner bescheinigte später Pühler und seiner Mann schaft, sich bei dieser Affäre „vorzüglich brav" gehalten zu haben. Sie hätten

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 457 von 464

Anmerkungen Anmerkungen 1 Südtiroler Landesarchiv, Gemeindearchiv Montan Reihe II Akten 1 Riglprotokolle. 2 Neumarkt an der Etsch, Hg. Verein für Ortspflege Neumarkt (1997), 535, 560. 3 SLA Gemeindearchiv Montan Reihe II Akten 1,6.- StAB Kreis amtsakten Bozen Nr. 4 Rigirechnungen. 4 SLA Verfachbuch Neumarkt 1763 fol. 176. 5 SLA Gemeindearchiv Montan Reihe I Urkunde vom 17. Novem ber 1690. 6 wie Anmerkung 1. 7 SLA Verfachbuch Neumarkt 1755 fol. 362. 8 SLA Verfachbuch Neumarkt 1762 fol

. 10. 9 Staatsarchiv Bozen, Kreisamtsakten Bozen Nr. 477/2. - SLA Ge meindearchiv Montan Reihe I Urkunde vom 25. Oktober 1632. 10 Verfachbuch Neumarkt 1594 fol. 301. 11 wie Anmerkung 1. Weide 1629 bis 1841. 12 SLA Gemeindearchiv Neumarkt Reihe I Urkunden vom 7. Sep tember 1335 und vom 20. Juli 1534. 13 wie Anmerkung 11. Urkunden vom 12. Juli 1411; vom 16. Mai 1426; vom Pfingstmontag 20. Mai 1426; vom 20. Juli 1534. 14 wie Anmerkung 11. Urkunde vom 20. Juli 1534 und vom 22. April 1560. 15 StAB Kreisamtsakten Bozen

Nr. 151/2. 16 wie Anmerkung 1. 17 SLA Gemeindearchiv Montan Reihe I Urkunde Nr. 53 vom 11. Ju ni 1773 - Verfachbuch Neumarkt 1773 fol. 260. 18 wie Anmerkung 1. 19 Theresianischer Kataster Neumarkt 17 - Gemeindearchiv Montan Reihe II Akten - Verfachbuch Neumarkt 1793 fol. 130. 20 SAB Kreisamtsakten Bozen Nr. 477/2; 541, 151.

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 176 von 585

Lasten und Ängste einer Übergangszeit Lasten und Ängste einer Übergangszeit Anton von Vilas verständigte mit Schreiben vom 4. No vember 1809 von Lavis aus die Gerichtsvorstehungen von Salurn und Neumarkt, dass die französischen Trup pen am nächsten Tag in Salurn und am übernächsten in Bozen eintreffen würden. „Sorgen Sie daher, daß alle Bewaffneten sich entfernen, daß die Truppen bei dem Einmarsch und Vorbeimarsch überall Ruhe und Ordnung antreffen." 109 Kaum in Salurn angekommen, forderten

mit Brot nach Bozen am 12. November 11 Fuhrleute mit Brot nach Bozen am 14. November 2 Fuhrleute mit Offiziersbagage nach Lavis am 15. November 2 Fuhrleute mit Bagage nach Lavis 1 Fuhrmann mit Bagage nach Trient 1 Fuhrmann mit Bagage nach Welschmichael am 17. November 6 Fuhrleute mit Offiziersbagage nach Bozen am 18. November standen in der Vill 6 Fuhrleute mit je einem Halbwagen in Reserve am 20. November 9 Fuhrleute nach Bozen 2 Fuhrleute mit Holz nach Neumarkt am 21. November 5 Fuhrleute nach Salurn

am 24. November 1 Fuhrmann nach Bozen am 25. November 20 Fuhrleute mit Zwieback-Kisten nach Bozen am 30. November 4 Fuhrleute mit Blessierten nach Welschmichael am 1. Dezember 7 Fuhrleute mit Zwieback-Kisten nach Bozen am 2. Dezember 1 Fuhrmann mit Zwieback-Kisten nach Lavis am 4. Dezember 5 Fuhrleute von Kalditsch nach Neumarkt mit Stroh am 5. Dezember 1 Fuhrmann von Gschnon nach Neumarkt mit Stroh am 12. Dezember 14 Fuhrleute mit Zwieback-Kisten nach Bozen am 15. Dezember 5 Fuhrleute von Auer

nach Welschmichael mit Bles sierten am 17. Dezember 2 Fuhrleute von Montan nach Cavalese mit Bagage am 18. Dezember 5 Fuhrleute nach Bozen mit Bagage am 22. Dezember 2 Fuhrleute mit Getreide nach Bozen am 23. Dezember 5 Fuhrleute mit Getreide nach Bozen am 27. Dezember 4 Fuhrleute mit Kranken nach Lavis am 29. Dezember 8 Fuhrleute mit Getreide nach Bozen am 31. Dezember 1 Fuhrmann mit Getreide nach Bozen am 1.Jänner 1810 1 Fuhrmann von Montan nach Neumarkt mit Wein am 4. Jänner 1 Fuhrmann mit Bagage

nach Welschmichael am 6. Jänner 1 Fuhrmann mit Bagage nach Bozen am 7. Jänner 1 Fuhrmann von Montan nach Neumarkt mit Wein am 8. Jänner 9 Fuhrleute nach Lavis 1 Fuhrmann nach Trient am 9. Jänner 1 Fuhrmann von Montan nach Neumarkt mit Getreide am 10. Jänner 2 Fuhrleute von Montan nach Neumarkt mit Stroh am 11.Jänner 1 Fuhrmann von Montan nach Neumarkt mit einem französischen Offizier und zwei Mann am 12. Jänner 2 Fuhrleute nach Welschmichael 2 Fuhrleute nach Lavis 1 Fuhrmann nach Trient

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 198 von 585

Die Provisorische Landesverteidigungsordnung von 1859 auch dort gelungen, die Subskription zu hintertreiben. Al lerdings gab Gasser die Hoffnung nicht auf, dass hier und in Aldein noch einige Männer, vielleicht an die 30, aus rücken würden. Erfreuliches erlebte er nur in Neumarkt, wo sich auf den Schlag eine 50 Mann starke Kompanie mit den Honoratioren an der Spitze bildete. Gasser war überzeugt, dass bis zum Ausmarsch eine Kompanie von wenigstens 200 Mann zustande kommen

werde. 48 Seine Voraussage sollte sich bald bewahrheiten. Am 9. April übernahm Generalmajor Heinrich von Roßbach an Stelle des unbeliebten Generals Ludwig von Weiden die Lan desverteidigung. Und am 13. April kam Erzherzog Jo hann als außerordentlicher Hofkommissar nach Tirol. Ih nen gelang es, Schwung in die Sache zu bringen. Schon am 20. April konnte Roßbach bekannt geben , „daß eine Kompanie Hall, eine Kompanie von Kufstein, eine Kom panie von Bozen, Schützen aus Neumarkt und Salurn, zwei Kompanien von Täufers

im Vinschgau, zwei Kompa nien von Trafoi bereits aus- und vorgerückt sind". 49 Wenn es Roßbach auch nicht ausdrücklich erwähnt, kann man doch davon ausgehen, dass sich unter den Schützen aus Neumarkt auch Männer aus Montan befanden. Gegen Mitte Juli wurde die Neumarkter Mannschaft durch ein zweites Neumarkter Aufgebot unter Hauptmann Johann Schmidt abgelöst. Diese zweite Kompanie hatte am 7. August bei Caffaro ein Gefecht zu bestehen. Später stieß sie bei Darzo mit italienischen Freischärlern zusammen

, wurden nun rasch für jeden Gerichtsbezirk Defensionskommissare bestellt, für den Gerichtsbezirk Neumarkt Amtsvorsteher Alexander von Röggla. Dieser berief auf den 10. Juni die Gemeindevorsteher seines Be zirks zu einer Sitzung nach Neumarkt ein. Die Gemeinde Montan vertrat Franz Hilber. Die Männer wählten einen Bezirksausschuss, der die Landesverteidigung im Ge richtsbezirk Neumarkt organisieren musste. Die Monta ner vertrat in diesem Ausschuss Thomas Pernter. Die vor dringlichste Aufgabe

dieses Gremiums war es, eine 180 Mann starke Bezirkskompanie so schnell wie möglich auf die Beine zu bringen. Laut Paragraph 11 der genannten Landesverteidigungsordnung musste jede Gemeinde ein dem Verhältnis der Einwohnerzahl entsprechendes Kon tingent stellen: Neumarkt 36 Mann, Auer 22, Branzoll 19,

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 361 von 464

Kirchen und Kapellen in Montan Vergebliche Bemühungen der Einwohner von Gschnon um ein ständig besetztes Hospiz (1748-1749) Die Kapuzinerpatres waren in Gschnon inzwischen so be liebt, dass die kleine Berggemeinde am 14. Juli durch ihren Vertreter Jakob Anton Prenner an den Pater Guardi an von Neumarkt die Bitte richtete, sich auf dem nächsten Provinzkapitel für die Einführung eines beständigen Hos pizes in Gschnon mit zwei Patres und einem Laienbruder einzusetzen. Die Antwort lautete, dass

in Neumarkt hätte geleistet werden können; d) Der Mangel an Arbeit bei der gerin gen Seelenzahl, wobei sich noch der Pfarrer von Montan jede pastorale Tätigkeit Vorbehalten hatte, so dass den Patres nur noch das Messelesen geblieben wäre. Die Enttäuschung über diese Entscheidung war verständ licherweise groß, aber auf die Klage der Gschnoner ant wortete der Provinzial am 24. Oktober 1749, dass für den ständigen Wohnsitz der drei Religiösen und „pro novo hospitio" der Konsens der Kaiserin notwendig

gewesen wäre. Das Provinzkapitel hätte jedoch verlauten lassen, dass solche Neuerungen ohne ausdrückliche Erlaubnis der Regierung in Wien nicht vorgenommen werden könnten. Und Peter Baptist Zierler erklärt in seiner „Ge schichte des Kapuzinerklosters in Neumarkt" von 1920: Dies „zu ertragen, war immerhin besser, als einen Posten anzunehmen, der keine Hoffnung auf Erlangung der not wendigen Lebensmittel bot und noch dazu keinerlei seel sorgliche Tätigkeit ermöglicht, dafür aber nur beständi gen Verdruss

bereitet hätte". Wie schon oben erwähnt, verführte die Sommerfrische die Patres immer wieder zu einem „gemütlicheren" Le ben als im Kloster in Neumarkt. Dem wurde in strengen Tagesordnungen entgegengewirkt und der Tagesablauf so geregelt, dass den Patres nicht viel Zeit zum Müßig gang blieb. In der Klosterchronik von Neumarkt aus dem Jahre 1924, Seite 31, ist Folgendes zur Tagesordnung zu lesen: „Hat schon jedes Büchlein seine Geschichte, so auch die Tagesordnung in Gschnon

an geschlagenen Tagesordnung befindet sich seit 1998 im Archiv der Kapuziner in Neumarkt. Tagesordnung in Gschnon Johann Baptist inclusiv bis Maria Geburt exclusiv Festtag: Sonntag: 1 A 5 Uhr Auferstehung. Litanei. Heilige Messe um 5 Uhr. Wenn mehrere Patres da sind, kann auch um V 2 6 Uhr heilige Messe gelesen werden. Conventmesse 7 Uhr alte Zeit (8 Uhr neue Zeit) coram Sanctissimo. Nach dem Evangelium kurze Predigt er wünscht. Dann Glaube Hoffnung Liebe etc. / ZZ At ’"r Zo/tari /Fsyitsi /{'cLs

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 211 von 585

der Kosten. Hirn, Erzherzog Maximilian, 154. 9 Die Rüstkammer wurde in der Nähe des Badhauses errichtet. Der Grund mit einem Keller hiezu wurde Franzisg Cazan abgekauft. Der Maurermeister Albert Pantsch aus Sulz erhielt im Jänner 1618 als Anzahlung für seine Arbeit ein Reitpferd im Wert von 66 Gulden. Verfachbuch Neumarkt fol 3, 150. 10 Verfachbuch Neumarkt 1619, fol 196, 376. 11 Egg/Pfaundler, Schützenbuch, 30 bis 33. 12 SLA, Protokoll der Rigiversammlung von Montan vom 23. Sep tember 1669. 13 Ebenda

-Handlung (ohne Sei tenzahl). 31 Lona, Festschrift der Schützenkompanie Auer (ohne Seitenzahl). 32 SLA, Verfachbücher Neumarkt 1642, fol 261. 33 TLA, Codex 178. Egg/Pfaundler, Das große Tiroler Schützen buch, 51. 34 Kolb, Das Tiroler Volk in seinem Freiheitskampf, 37. 35 Lona, Festschrift der Schützenkompanie Auer. 36 Stolz, Wehrverfassung und Schützenwesen, 121. 37 Reinalter, Aufklärung, 141 bis 161. 38 Potschka, Geschichte des Tiroler Jäger-Regiments I, 107; Provin- zial-Gesetzes-Sammlung 1815

- und Schützenwesens, 32. 48 STAB, Kreisamt Bozen, 1848. 49 Tiroler Schützenzeitung Nr. 17 vom 27. April 1848. 50 Wrede, Geschichte der K. u. K. Wehrmacht V, 755; Tiroler Schüt zenzeitung Nr. 43 vom 26. Oktober 1848. 51 Fontana, Neumarkt, 18. 52 Die Grundzüge sind wiedergegeben bei Anderlan, Darstellung, 47. 53 Frankreich hatte sich unter der Voraussetzung dazu verpflichtet, dass Österreich Piemont-Sardinien den Krieg erklärte. Zu diesem Schritt hatte sich Wien durch Provokationen an der Grenze hin reißen lassen

. 54 Bozner Zeitung Nr. 46 vom 8. Juni 1859. 55 STAB, Neumarkt, Fasz. 116, 1859. 56 Zöllner, Geschichte Österreichs, 403. 57 Schrom, Die Entwicklung des Tiroler Landesverteidigungs- und Schützenwesens, 408, Beilage II. 58 Landesgesetz- und Verordnungsblatt Nr. 31, 1864. 59 Ebda Nr. 32, 1864. 60 Zöllner, Geschichte Österreichs, 408. 61 Südtiroler Volksblatt Nr. 59 vom 25. Juli 1866. 62 Tiroler Stimmen Nr. 164 vom 20. Juli 1866. 63 Volks- und Schützenzeitung Nr. 94 vom 6. August 1866. 64 Fontana, Neumarkt

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 237 von 464

wird auch im Atlas von Anich als Aichach bezeichnet. Vgl. Anich, Atlas Tirolensis, 74. 532 Aldein - Eich, Panggl. Im Jahre 1334 bekam ein Peter de(r) noder weilent Chuntzen sum von Pankel und sein(e) hausfrawen und irer paider erben in Neumarkt von König Heinrich ein Haus ver liehen. Stolz, AD, II, p. 235, Reg. 34/a. 533 Ebenda. 534 Aldein - Eich, Steinhäuser. 535 Aldein, Moralt. 536 Da Weinhof, eher Leiterhäußl in Auer, am Fuße vom Schloßberg, als Leitner in Aldein. Derselbe Hof wurde 1428 dem Ulman

Nach einer Verleihungsurkunde aus derZeit Königs Heinrich von Böhmen (1310-1335) muss sich der Weingarten in der Vill bei Neumarkt, neben der Kirche von Sankta Maria, befunden haben. Innsbruck, TLA, Cod. 9, fol. 47v: Tiroler Lehen Heinrichs von Len- genstein: (...) item decimam in iurisdictione Enne aput ecclesiam sancte Marie, que dicitur in dem Lehen. 550 Radein, Bachnerhof. 551 Radein, Grube. 552 Radein, NN. Die Waldbeschreibung vom Gericht Enn vom Jahre 1558 (vgl. Stolz, AD, II, 206, Anm. 4; Gruber/Pfeifer, Reggelberg

gelege ner Hof zu verstehen. 559 Wie Nr. 80. 560 Ein Haincius de Thale de Montagna wird schon 1307 erwähnt. Stolz, AD, II, 233, Reg. 23. 561 Wie Nr. 80. 562 Wohl eine Verschreibung von Caldiff. 563 Die Weingärten von Nr. 97 bis 103 befanden sich wohl alle in Neumarkt-Gries. 564 Neumarkt, Flur Grafen im Ortsteil Gries. 565 Wie Nr. 101. 566 Neumarkt, Rigel Lechen im Ortsteil Gries. Vgl. Kühebacher, Neu- markter Flurnamen, 64. 567 Vill bei Neumarkt, Kirche von Sankta Maria. 568 Gien. 569 Gschnon.

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 186 von 585

und damit die Fleischpreise in die Höhe getrieben hatte. Die Regierung hielt nun das Militär an, die Schlachtochsen - wie in den vorangegangenen Jahren - aus Ungarn und aus Polen zu importieren. Siehe TLA, Jüngeres Gubernium, Militär 1805, Fasz. 1418, ZI. 4056 und 18602. 73 Da wundert es nicht, wenn einmal etwas daneben ging. So hätte die Gemeinde am 20. Oktober 1805 den Vorspann für einen Kran kentransport von Neumarkt nach Bozen durchführen müssen. Doch zum festgesetzten Zeitpunkt war niemand aus Montan

da. Und so konnten die 120 kranken Soldaten erst mit großer Verspä tung die Fahrt fortsetzen. Der Landrichter Josef Gasser verfügte, dass den Kranken auf Kosten der „schuldtragenden Gemeinde Montan" vor der Abfahrt eine gute Suppe verabreicht werde. Der Vorspannkommissar musste das Geld - 3 Kreuzer mal 120 machte 6 Gulden - mit den „zu spät gekommenen Vorspannleistern" ver rechnen. SLA, Archiv Neumarkt, Fasz. 15, Mappe VII: Militaria. 74 Wortlaut der beiden Dokumente in: Sammler für Geschichte und Statistik

, Gemeinde Montan, Militär, Serie II/2: Ausweis der verrich teten Vorspann-Fuhren. 85 SLA, Nachlass Streiter, Zeugnis Fenners, ausgestellt am 28. April 1809 in Mori. 86 SLA, Streiter-Nachlass, Attest v. 28. April 1809. Die Leistungen der Montaner beschränkten sich aber nicht auf rein kriegerische Operationen. 15 Montaner brachten am 26. April mit 16 Halb wagen Brot von Neumarkt nach Welschmichael. 87 SLA, Gemeinde Montan, Militär, Serie II/2: Ausweis der verrich teten Vorspann-Fuhren; Verzeichnis

der ver richteten Marsch-Vorspann-Fuhren. 96 SLA, Gemeinde Montan, Militär, Serie II/2: Beschreibung der waffenfähigen Mannschaft im Viertl Montan Gericht Enn und Kal- dif, dato 4. Juli 1809 von 18 bis 60 Jahren. 97 GAS, Serie IX, Fasz. 6, 1809 bis 1821. 98 TIA, Standesliste von 1809, Mappe 30: Gericht Neumarkt (Enn) und Salurn. 99 Fontana, Das Unterland in der Franzosenzeit, 494. 100 Fontana, Margreid zur Franzosenzeit, in: Margreid, 91. 101 Andreis, Andrea Hoffer, 188 bis 191; Zotti, Storia della

, Fasz. 134, Militär 1812. 124 Pedrotti, I contingenti di leva, in: Venezia Tridentina nel Regno d'ltalia, 312 und 320. 125 Fontana, Das Unterland in der Franzosenzeit, 624. 126 STAB, Kreisamt Bozen, Fasz. 139, 1812. 127 Fontana, Das Unterland in der Franzosenzeit, 616. 128 Zani, Eppans Weg zur politischen Gemeinde, in: Eppaner Rat haus, 67. 129 TLMF, FB 2728/71. Tiefenthaler und Gruber werden in dieser Lis te Neumarkt zugerechnet; es ist aber anzunehmen, dass sie Mit glieder des Montaner Kontingents waren.

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 212 von 464

überein, nicht jedoch mit einem Ministeria lensitz. 479 In Anbetracht der Funktion des Trentinus als Enner Gastalde könnte man eher an den vom obgenannten Ansitz nicht weit entfernten Turm auf dem Auerer Dorfplatz denken, bei dem sich der al te Enner Herrschaftsstadel befand. Die Herkunfts bezeichnung de Sasso hilft bei unserer Suche leider nicht weiter. 480 Montan - Ein Konrad von Montan erscheint als Gastal de der Herren von Enn im Jahre 1255. 481 Am 18. Ok tober 1282 wird in Neumarkt (in burgo Egne

) ein Ni colaus condam domini Congii de Montagna bei einem Verkauf zugunsten des Kämmerers Mein hards II. erwähnt. 482 Jüngere Nachrichten liegen kei ne vor. Der Sitz ist unbekannt, vielleicht auf Schloss Enn selbst. Enn(-Neumarkt) - Robert von Enn(-Neumarkt) taucht 1236 zusammen mit Konrad II. von Auer als Bürge für Heinrich III. von Enn auf. 483 Sein Sitz befand sich in Neumarkt, denn 1282 wird eine Urkunde in burgo Egne apud turrim condam domini Rubreti gefertigt. 484 Es gibt leider keine Nachricht

, zum letzten Mal erwähnt wird. 486 Die genaue Lage des Turmes Roberts von Enn in der Marktsiedlung (in burgo ) von Neumarkt ist unbekannt. Eine Beziehung zu einem gewissen dominus Bertold weiland Bonin- segna von Neumarkt, der 1237 mehrmals auftaucht und für den es unmöglich ist, eine Abhängigkeit von den Edelfreien von Enn festzustellen, 487 ist eher auszuschließen. Ein Julianus <filius> Alberii de Egna, der auch in burgo Egne wohnte, 488 war ein Notar, kein Ritter. Castelfondo - Ein Friedrich Zap

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 308 von 464

Schloss Enn Baron Giovanni Rubin de Cervin Albrizzi Die Familie von Enn und die Gründung des Schlosses im 12. Jahr hundert Das Landgericht, genannt Enn, schloss am Ende des 12. Jahrhunderts die vier Bezirke von Neumarkt, Montan, Au er und Aldein ein. Das Gebiet unterstand vorher dem unmittelbaren Zuständigkeitsbereich des Bischofs von Trient. Die erste gesicherte Erwähnung der Familie von Enn wird durch einen Verkauf von Gütern an den Bischof von Tri ent am 8. August 1160 überliefert

sie Zuflucht in der Schweiz. Das Geschlecht ist 1438 mit dem Tod Georgs II. in Schwaben ausgestorben. Nur zwölf Jahre nach der Urkunde betreffend Ezlin von Enn, am 3. April 1172, sagte Heinrich von Enn - Sohn von Giovanni da Castelfondo - in Riva del Garda dem Trient- ner Bischof Adelpret ein dossum in valle Glara in der Nähe von Neumarkt auf, damit dort ein Haus „in ho norem Dei et St. Vigilii" erbaut werde. Seinerseits „Do minus Episcopus dedit licentiam ipsi Enrico ut castrum super eundem Dosum

oder Alt-Enn, das der neuen (Burg) oder den neuen engegengesetzt auf einem gegenüberliegenden Hügel lag. Es gibt Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf die Fra ge, was man genau unter dem Satz „in pertinentia de Eg na supra dosum unum qui est in valle Glara" verstehen soll. Das heißt: Wo wurde diese Burg wirklich gebaut? In der Nähe von Neumarkt, in der Ortschaft Mazon, gibt es tatsächlich eine andere Burg, nämlich Caldiff, deren erste Erwähnung auf das Jahr 1309 zurückgeht: Unbekannt sind sowohl

das Baujahr, wie auch der Ursprung der Be zeichnung. Die Frage, die durch die Urkunde von 1172 hervorgerufen wird, hängt davon ab, welchem der bei den Schlösser die Baugenehmigung zuzuweisen ist. Felix Gasteiger 3 vertritt unter anderem die Meinung, dass die Lokalisierungsformel „in pertinentia de Egna" die ei gentliche Umgebung von Neumarkt bezeichnet, während sich das Gebiet von Montan mehr im Norden und auf ei ner Hanglage befindet. Wie aus anderen gleichzeitigen Quellen hervorgeht, bezeichnete

der Ausdruck „in perti nentia de Egna" ein Gebiet zwischen Neumarkt und Tru den. Hier führte übrigens auch der ursprüngliche Verbin dungsweg vorbei, welcher das Etschtal mit dem Fleimstal verband. Durch die Analyse der verschiedenen Bedeutungen der Ausdrücke dosum, valle und glara kommt Viktor Malfer 4 schließlich zu denselben Schlüssen wie Ladurner am En de des 19. Jahrhunderts: Es handelt sich doch um das Schloss oberhalb von Montan. Martin Bitschnau 5 seinerseits ist der Ansicht, dass die Ur kunde

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 167 von 464

Familiengeschichte und Genealogie Es wurde oft in der Vergangenheit diskutiert, ob sich die se Bauerlaubnis eigentlich auf Schloss Enn bezog, wie man früher und immer wieder meinte, 29 oder eben auf Schloss Caldiff. Die Lokalisierung des Burghügels in valle Glara durch die besagte Urkunde erlaubt aber keinen Zweifel: Glara, später Glearn, war nämlich die Bezeich nung für den obersten Bereich des heutigen Ortsteiles Gries bei Neumarkt, der sich am Ausgang des Trudner- bach aus der Caldiffer

Schlucht befindet. 30 Den ursprüng lichen Namen dieser 1172 erbauten Burg weiß man nicht. Als Schloss Caldiff erscheint sie zum ersten Mal im Jahre 1309 bzw. 1314. 31 Vorher ist der Name Caldif 1194 und dann 1315 bis 1335 im einem Urbar des Klosters Son nenburg mit Verzeichnis der klösterlichen Güter zu Enn zu finden, um die Gegend am Fuße der Burg zu bezeich nen. 32 Wegen ihrer Nähe zu Neumarkt scheint aber die selbe Burg gelegentlich auch als die Burg von Neumarkt bezeichnet worden

zu sein. Das entnimmt man von dem gerade angeführten Urbar von Sonnenburg, wo auf ei nem Beiblatt aus gleicher Zeit über die Klostergüter zu Enne (gemeint ist die Pfarre und das Gericht) auch etliche in der zuegehoerung der purg Egen{e} 33 da ez haizt zu Glearn, und auch in der zuegehoerung der vorgn(anten) purg Egna (eben Neumarkt) da iz haizt in Grafen und ist genant zue Longors verzeichnet werden, 34 wobei sowohl der Flurname Glearn (eben mit Glara und nicht mit Gien gleichzusetzen, wie hingegen von Wolfsgruber

vorge schlagen) als auch Grafen und Longors im Bereich von Neumarkt-Gries am Fuße vom Schloss Caldiff zu lokali sieren sind. 35 Schloss Caldiff konnte also später auch als die Burg der Marktsiedlung bei Enn bzw. des burgum apud Egnam be trachtet werden. Die Burg des Enner Territoriums blieb aber immer Schloss Enn und folglich leitete sie ihren Na men von diesem Territorium ab. Auch im Fall von Schloss Enn findet man Bezeichnungen wie castrum Montagnae, die sich eben von der nahe liegenden

und seinen beiden Söhnen Heinrich II. und Ulrich III. er neuert wurde; 40 das zweite Mal am 13. Oktober in der Ur kunde, mit welcher der erwähnte Bischof die Gründung des neuen Handelsplatzes von Neumarkt ( subburgium apud Egnam ) und das Zugeständnis von Steuer- und Zoll freiheiten an die Bewohner besiegelte, um den Markt zu fördern. In dieser Urkunde wurde unter anderem den Be wohnern ausdrücklich verboten, die eigenen Häuser und bischöfliche Lehen an die Dienstmannen des Heinrich von Enn ( masnatis

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 305 von 464

, Josef: Kanzler Bienner und sein Prozess (= Quellen und For schungen zur Geschichte, Literatur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer 5), Innsbruck 1898. Hüter, Franz: Seelsorgen-Filiations-Karte der historischen Länder Ti rol und Vorarlberg (1300-1975), Wien 1976. Hüter, Franz (Hg.): Tiroler Urkundenbuch 1/1, Innsbruck 1937. Hüter, Franz (Hg.): Tiroler Urkundenbuch I/2, Innsbruck 1949. Hüter, Franz (Hg.): Tiroler Urkundenbuch I/3, Innsbruck 1957. Hye, Franz-Heinz: Neumarkt. Historisches

, in: Archiv für österreichische Geschichte 90, Wien 1901,419 bis 712. Ladurner, Justinian: Die Edlen von Enn, in: ZdF 111/13 (1867), 89 bis 173. Lutterotti-Welser, Elisabeth von: Neumarkts Kirchengeschichte, in: Neumarkt an der Etsch, Bozen 1997, 213 bis 250. Malfer, Viktor, Enn oder Caldif, in: Der Schiern 49 (1975), 193 bis 196. Molinari, Antonio: La strada della valle di Fiemme, Calliano 2 1990. Mühlberger, Georg: Absolutismus und Freiheitskämpfe, in: Ge schichte des Landes Tirol 2, Bozen 1986, 289

bis 579. Nössing, Josef: Früh- und hochmittelalterlicher Siedlungsausbau im Bozner Unterland, in: Das Bozner Unterland (=Jahrbuch des Süd tiroler Kulturinstitutes 11), Bozen 1980, 25 bis 33. Obermair, Hannes: Die Urkunden des Dekanatsarchives Neumarkt (Südtirol) 1297 bis 1841 (= SS 289), Innsbruck 1993. Ottenthal, Emil von/Redlich, Oswald (Hg.): Archiv-Berichte aus Tirol 1 (= Mittheilungen der dritten (Archiv-)Section 1), Wien 1888. Ottenthal, Emil von/Redlich, Oswald (Hg.): Archiv-Berichte aus Tirol

zu Italien bis zum Jahre 1335 (= Sitzungsberichte der österreichischen Akademie der Wissenschaften. Phil.-hist. Klasse 307), Wien 1977. Riedmann, Josef: Ezzelino e Trento, in: Nuovi Studi Ezzeliniani, Rom 1992, 325 bis 340. Riedmann, Josef: Gottschalk von Bozen, Richter von Enn-Neumarkt (t 1334). Ein Kapitel aus der Geschichte des Unterlandes im Mit telalter, in: Das Bozner Unterland (= Jahrbuch des Südtiroler Kul turinstitutes 11), Bozen 1980, 107 bis 125. Riedmann, Josef: Das entscheidende Jahrhundert

- und Sippengeschichte des Landes Tirol im 13., 14. und 15. Jahrhundert (= SS 44), Innsbruck 1939, 93 bis 103. Stolz, Otto: Politisch-historische Landesbeschreibung von Südtirol (= SS 40), Innsbruck 1937. Tengler, Georg: Geschichte des Mittelalters und der frühen Neuzeit, in: Neumarkt an der Etsch, Bozen 1997, 119 bis 211. Voltelini, Hans von: Das welsche Südtirol, in: Erläuterungen zum his torischen Atlas der österreichischen Alpenländer I/3/2, Wien 1918, 95 bis 310. Weingartner, Josef: Bozner Burgen, Innsbruck

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 287 von 464

Grenzen und Umfang des Landgerichts Enn und Caldiff alkirchen in Neumarkt, Montan und Aldein, aus denen sich dann im Laufe der Jahrhunderte selbständige Pfarr- sprengel entwickelten. Heute befindet sich der Sitz des Dekanats, zu dem die Pfarren Neumarkt, Salurn, Buch holz, Laag, Auer, Montan, Radein, Aldein, Truden, Altrei und San Lugano gehören, gleichsam wieder an seinen Wurzeln in Neumarkt. 74 Die seit der Spätantike bestehen de Bindung des Enner Pfarrsprengels an die bischöfliche Kirche

de Egna zu Lehen hatte, dem Bischof auf. Diese mehrfach bezeugte Gleichsetzung 77 von Pfarre/p/ebatus und Gerichtsbezirk/d/str/ctus findet ihre Entsprechung in der Kongruenz von Gerichtsbezirk und Wirtschaftsge meinde: 1309 verlieh Herzog Otto von Kärnten-Tirol den homines burgi et plebatus Enne, den Bewohnern des Markts (=Neumarkt) und der Pfarre Enn, ein Privileg zur Warenbeförderung; 78 derselbe bevorrechtete Personen kreis wurde im gleichen Jahr als (Wirtschafts)gemeinde, als communitas hominum

in (...) plebatu Enne bezeichnet. 79 Diese sehr alte politische, kirchliche und wirtschaftliche Einheit 80 erstreckte sich am linken Etschufer von Branzoll bis Neumarkt und umfasste die vier Orte bzw. Viertel Neumarkt (mit Mazon und Vill), Auer (mit Branzoll), Mon tan (mit Gien, Gschnon, Kalditsch und Pinzon) sowie Al dein (mit Radein). Der Umfang und die Grenzen des Landgerichts Enn und Caldiff blieben im Wesentlichen bis in das 19. Jahrhundert unverändert, ehe es im Südti roler Unterland im Gefolge

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 113 von 585

innerhalb von 18 Monaten vier Besitzer wechsel: von Catharina Obermayr an die Erben eines An- tonj Pühler - an Jakob Hainz - per Einstand an Catharinas Bruder Franz Anton Obermayr - an Nikolaus Prenner Ge richtsschreiber in Neumarkt und Besitzer des Bräutigam hofes 1710 bis 1731 Nikolaus Prenner 1731 bis 1755 Joseph Mathias Dorfner Enkel d.v. 1755 bis 1769 Joseph Peter Dorfner S.d.v. 1769 bis 1788 Elisabeth und Felizitas Dorfner, Schwes tern d.v. 1788 bis 1793 Mathias Fioreschy in Neumarkt 1793 bis 1799

Anton Psenner, Pächter in Branzoll 1799 bis 1822 Karl von Makowitz in Neumarkt 1822 bis 1825 wieder Anton Psenner bzw. dessen Erben 1825 bis 1828 Georg Unterhäuser von Radein °° I. Theres Thaler und II. Gertraud Franzelin 1828 bis 1861 Michael Unterhäuser S.d.v. 1861 bis 1862 Andrä Burger von Neumarkt 1862 an Anton Vescoli vom Völserhof in Radein 1866 bis 1888 Johann Babtist Vescoli, Völser in Gschnon 1888 bis 1931 Johann Fischer am Mairhof 1931 bis 1934 Johann Fischer S.d.v. 1934 an Maria Fischer

, Witwe Vescoli 1940 an deren acht Kinder 1949 an Josef Vescoli S.d. Maria Fischer Witwe Vescoli 1983 durch Kaufan Hildegard Vescoli. - Bp 160 - Ez 95 II - Gschnon Nr. 13 Kalch - Th. Kat. Nr. 614 Im Kataster von 1775 ist dies eine kleine Sommerfrischbe hausung mit Krautgärtl, die Herr Johann Leopold Schöpfer, der Freien Kunst Maler zu Neumarkt, vor wenigen Jahren auf Mairhofgrund hat erbauen lassen; gibt dem Mairhof jährlich 3 Kreuzer Grundzinsbeihilf und ab 1795

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 145 von 585

Das Kriegsjahr 1796/97 Die Stände waren es, die die erforderlichen Maßnahmen ergriffen und die Bevölkerung auf die neue Lage ein stimmten. Obwohl die Zentralorgane in den vergange nen Jahren die Landesverteidigung bewusst hatten ver fallen lassen, fehlte es nicht an der Wehrbereitschaft. Einem Bericht aus Neumarkt konnte die Landschaft in Innsbruck entnehmen, dass im Gericht Enn und Caldiff die anfängliche Bestürzung über die unerwartete Bedro hung des Landes einer rühmlichen Entschlossenheit

zu mobilisieren und den Landsturm in Bereitschaft zu setzen. Dies war aber nicht so einfach. Die Mannschaften wären leicht zu stande zu bringen gewesen, aber es fehlte sonst an al lem, was es für den Kriegseinsatz brauchte: es fehlte an Geld, Waffen und Munition. 6 Im Unterland vergingen ei nige Wochen, bis die Kompanien ausgerüstet waren und ausrücken konnten. Ende August waren die wichtigsten Posten von Sulzberg bis zur Valsugana besetzt. 7 Weitere Schützenkompanien, darunter die von Salurn, Neumarkt

und Kurtatsch-Tramin, rückten nach, die von Neumarkt (100 Mann) unter dem Kommando des Hauptmanns Jo sef Prenner. Bald folgte aus Neumarkt eine weitere Kom panie (118 Mann) unter Hauptmann Josef von Barbi nach. Die meisten dieser Orte hatten bereits eine Kompanie im Feld stehen, so auch Neumarkt eine Formation von 120

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 348 von 585

. Über die Köpfe der Betroffenen hinweg ließ er dann auch gleich Autonomiestatute ausarbeiten, die die Zu sammenlegung der Provinzen Bozen und Trient zu einer Einheitsregion und den Verbleib des Unterlandes bei Tri ent vorsahen. Bei der Einheitsregion blieb es, um die Rückkehr des Unterlandes nach Bozen musste mühsam gerungen werden. Ein erstes Entgegenkommen in dieser Frage signalisierte der Autonomieentwurf des so ge nannten Siebener Komitees. Nur mehr die Gemeinden Neumarkt und Salurn mit ihren Fraktionen

sollten bei Tri ent verbleiben, die Gemeinden Aldein, Altrei, Auer, Bran- zoll, Kurtatsch, Laurein, Margreid, Montan, Proveis, St. Felix, Tramin, Truden und Unser Frau im Walde hingegen zu Bozen kommen. Damit fand man sich aber im Unter land nicht ab. Unter dem Motto Salurn und Neumarkt gehören unteilbar zum Unterland und das Unterland un teilbar zu Südtirol! rief die SVP-Bezirksleitung die Unter länder für den 28. Dezember 1947 zu einer Volksversamm lung in Neumarkt auf. 792 Mit ihrer Teilnahme

bewiesen die Leute, dass ihnen die Heimkehr des ganzen Unterlandes ein Anliegen war. Über 4000 Unterländer „jeden Alters und jeden Geschlechtes aus allen Dörfern und Ortschaften der südlichsten Gemeinden" Südtirols fanden sich an die sem Tag im Schulhof von Neumarkt ein, „um ihrer gerech ten Entrüstung darüber Ausdruck zu verleihen, daß man ei nen neuerlichen Gewaltakt gegen das Unterland plant". Aus den elf Gemeinden des Unterlandes kamen nicht we niger als sieben Musikkapellen - darunter

auch die von Montan -, die „mit ihrem klingenden Spiel die alten Mau ern des uralten Dorfes aufhorchen ließen". 793 Mit aller Ent schiedenheit verwahrte sich die Volksversammlung gegen die Absicht, Neumarkt und Salurn vom Unterland loszu reißen und von Südtirol endgültig zu trennen. 794 Rom lenkte ein. Wie ungern es da aber nachgab, zeigte der zähflüssige Übergang. Rechtlich erfolgte die Rück-

Bücher

Kategorie:

Geographie, Reiseführer , Südtiroler Dorfbücher

Jahr:

2003

Autor: Thaler, Werner [Red.] ; Schützenkompanie <Montan> / Hrsg.: Schützenkompanie Montan. [Org. Koordinierung Werner Thaler]

Seite 290 von 464