297 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Jahr:
1907
Im Bannkreis der Chemnitzerhütte : Jubiläumsschrift der Sektion Chemnitz des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins ; 1882-1907
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/345667/345667_85_object_5653485.png
Seite 85 von 92
Autor: Deutscher und Österreichischer Alpenverein
Ort: Chemnitz
Verlag: Tyrolia-Verl.
Umfang: VIII, 79 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Signatur: III 106.061
Intern-ID: 345667
kommen oder über eine Felswand stürzen, fangen sie je nach ihrer Mächtigkeit an zu lärmen und zu poltern und schieben sich dann unten, wo sie zum Stillstand kommen, wieder lautlos, in grauenerregender Ruhe und Kraft, zusammen. Neue Schneemassen kommen von oben nachgeflossen, wie weicher Brei alles umhüllend, erdrückend, erstickend. Aus ihrer gierigen Umarmung entkommt nicht leicht ein lebendes Geschöpf. Das sind die gefürchteten Schneebretter und ihre Folgen. Sie kommen nur im Winter

vor, weil nur der Winter diese verschiedenen Konsistenz unterschiede des Schnees zeigt. Auch bei den Schneebrücken ist im Winter die Tragfähigkeit schwer zu beurteilen, sehr trügerisch, lauter Verhältnisse, die in erster Linie dem Alleingeher gefährlich werden können. Er steht, auch wenn er der Beste und Tüchtigste ist, im winterlichen Hochgebirge ungleich mehr Zufälligkeiten oft folgenschwerer Art gegenüber als im Sommer. Wer es schon schaudernd selbst erlebte, auf solchem Schneebrett urplötzlich ins Unbekannte

, anfangs Gletscher, zur Chemnitzerhütte hinab. Man sieht die Hütte drüben liegen im breiten Neveserjoch, prachtvoll über ragt von der ganzen Rieserfernergruppe. Die Gletscher haben Spalten und bedürfen einiger Aufmerksamkeit, doch genügt staffelweise Orientierung, und dazwischen kann man in vollen Zügen jene unsagbare Lust genießen, die eine Abfahrt auf Skiern durchs Hochgebirge gewährt. Den ganzen Hang vom Nevessattel bis hinab zu einem auch im Winter deutlich bemerklichen Gletscherbruch (nordöstlich

zu kugliger Wolke, laut klopft das Herz vor sportlicher Lust, und. an der Freude solcher Minuten kann man ein Leben lang noch zehren. Das Lehen ist die Fülle, nicht die Zeit, Schnitzler hat Recht. Erst drüben beim Großtrog, den mehrere Weg marken auch im Winter kennt lich machen, muß man mit dem Gefälle etwas sparen. Von hier ab sind einige Felsenabbrüche auf breiten, ungefährlichen Bän dern zu überwinden, ehe man Abfahrt auf dem Nevesferner.

1