Schlorent. deutung 'Weideboden, auf dem eine Hütte steht'), 's Gässack'rle, di Gässack'rleknett (mda. di Gäss 'von Mauern oder Hecken ge säumter Weg durch die Felder'). Wenn man von Petztau wieder Vinschgau einwärts wandert, gelangt man zum Hof Schloränt bzw. Schluränt (Schlorent). H. BL: 1394 Sassiorent, 1409, 1437 Sasslarent, 1471 Siurent, 1839 Schlorenthof . 59 E.: Erster Bestandteil sicher rom. *sass 'Stein', der zweite Namensbestandteil erinnert an die antike Stadt Lauren- tum im Latium
, das sich im Vinschgau auf 28-30 kg. beläuft. Die Bezeichnung Mutt ist ahd. Lehnwort Mutti aus dem lat. modius 'Maß'. 64 Weitere Namen unterhalb Ko fel sind: d'r Älb'räck'r (der Alberacker; mda. d'r Älb'r 'Pappel' < rom. albu 'weiß', bezogen auf das helle raschwüchsige Holz?), d'r Tschettäck'r (der Tschöttacker), d'r Koufläck'r und -äng'r, d'r Spitzäck'r, d'r Jauch (der Jauch; mit diesem Begriff wird - wie bei Muttmal - ebenfalls ein Feldmaß bezeichnet < lat. iugum 'Joch'. Wahrscheinlich geht das Wort
auf die Tagesleitung eines Ochsengespanns beim Bestellen des Ackers zurück). 65 Von Ko fel aus führt der von Hecken und Mauern gesäumte Kouflweg (Kofelweg; 1435 Item Michel in der Tyeff zinst ain mutt roggen [...] aus einem acker leit under Koflacher weg, [...] 66 ) hinunter zur Churburg. Die historischen Belege des Hofs Rafill lauten 1396 Ovil, 1435 der hof cze Ofil 67 , 1604 Ofillhof, 1839 Ofill 68 . E.: Rom. *ovilia 'Schafställe'. Vgl. dazu Gfrill bzw. Cauria bei Tisens und Salurn, das sich aus einem rom
. *cavrilia 'Ziegenställe' entwickelte. 69 Wiesen- und Äckernamen bei Rafill: d'r Plättäck'r (der Platt acker), 's Säntahänsack'rle (das Santa-Hans-Ackerle, 1435 Sand Johans acker, gelegen bey Kofflach , 70 liegt ein Bezug zum Na menstag des hl. Johannes des Täufers vor?), d'r Groasäck'r, di Fätsch (die Fatsch; ein Wiesenstreifen, dessen Bezeichnung sich von rom. *fascia 'Binde, Streifen' ableiten lässt), di Schlumm'r Eig'rtn, d'r Rosskopf (der Rosskopf, ein Wiesenbuckel unterhalb der Hofstelle von Rafill
), di Rafill'r Raitlen (die Ratiller Raitlen; mda. di Raitlen ist Dim. PL zu d'r Raut 'Rodung'). Der letzte Hof am Schludernser Berg ist F'rnol (Fernal), in Be legen 1390 Ravinal, 1397 Rafinal, 1437 Rafinal, 1496 Vernolhof, 1614 Vernahlhof. 7 ' E.: Vielleicht rom. *rovina 'Mure' + Suffix -ale = rovinale > rafinale 'murträchtiges Gelände'. Die Belege wür den aber besser zu einem alpenrom. *ravinale, mit *rava 'Rübe' passen. Vielleicht sogar vorrömische Bildung mit vorrömisch-idg. Kollektivsuffix -eina