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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2011
Dorfbuch Schluderns
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Seite 177 von 360
Autor: Klotz, Kristian [Hrsg.] / hrsg. im Auftrag des Vereins Vintschger Museum von Kristian Klotz
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 359 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schluderns ; z.Geschichte g.Schluderns ; s.Heimatkunde
Signatur: III 305.926
Intern-ID: 556861
E.: Vielleicht rom. *sponda 'Bettgestell, Rand, Geländer' + Suffix -inicu = *spondinicu 'am Berghang gelegene Örtlich keit'. Im Engadinischen bedeutet spuonda 'Halde, Hang'. 11 Leiten Unsere Rundreise beginnt im nordwestlichen Zipfel des Gemein degebiets, an der Grenze zwischen Tartsch, Glums und Schlu- derns: - in Falatsch (Falatsch) und 's Falatschpachl (Falatschbachl): Wie sen und frühere Äcker rund um das Gelände des Campings Gloria vallis. H. BL: 1390 in Valleths, 1394 in Vallätscha

' 2 , 1435 in Valleatscha leit ain stuck acker' 3 . E.: Rom. *val 'Tal' + Suffix *-atsa 'Gelände an einem Tal'. - in Tabiä (Tablä) und die in Tartsch angrenzenden Tablasleiten: Wiesen in Hanglage unterhalb des Montecatini-Denkmals. H. BL: 1435 item in Tafla ain stuck ackers u . E.: Rom. *tabuläda 'tafelartige Flur'. Es handelt sich um eine eher junge romani sche Entwicklung *tablau < tabuladu, da das helle a nur von au stammen kann. 15 - in Spinai ( Spinei): Obstanlagen im „Drei-Gemeinden-Eck" zwi schen

Glums, Schluderns und Mals (Tartsch). E.: Rom. *spinidu > alpenrom. *spinei mit ei > dt. i > ai, B.: 'Gelände mit Dornen hecken'. - di Gwöd'rack'r (Quaderäcker) und der diese bewässernde Gwöd'rwol (Quaderwaal, 1752 der gemeine Quaderwahl' 6 ): An der Stelle der früheren Kornfelder steht nun der nördliche Teil der Gewerbezone von Schluderns. H. BL: 1435 item in Quadra ain stuck acker' 7 , 1437 in Quadres, 1752, 1839 Quaderacker, 1811 in Quader' 8 . E.: Rom. *quadra 'Flurblock'; vgl. dazu das Tir

m) am „Dreiländereck" zwi schen Matsch, Tartsch und Schluderns. E.: Rom. *plan da villa + Genitiv -s 'Weideboden der Dorfgemeinschaft', dem tiroleri- schen Gmoan entsprechend. Die Steppenlandschaft der oberen Schludernser Leiten.

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2011
Dorfbuch Schluderns
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Seite 183 von 360
Autor: Klotz, Kristian [Hrsg.] / hrsg. im Auftrag des Vereins Vintschger Museum von Kristian Klotz
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 359 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schluderns ; z.Geschichte g.Schluderns ; s.Heimatkunde
Signatur: III 305.926
Intern-ID: 556861
Schlorent. deutung 'Weideboden, auf dem eine Hütte steht'), 's Gässack'rle, di Gässack'rleknett (mda. di Gäss 'von Mauern oder Hecken ge säumter Weg durch die Felder'). Wenn man von Petztau wieder Vinschgau einwärts wandert, gelangt man zum Hof Schloränt bzw. Schluränt (Schlorent). H. BL: 1394 Sassiorent, 1409, 1437 Sasslarent, 1471 Siurent, 1839 Schlorenthof . 59 E.: Erster Bestandteil sicher rom. *sass 'Stein', der zweite Namensbestandteil erinnert an die antike Stadt Lauren- tum im Latium

, das sich im Vinschgau auf 28-30 kg. beläuft. Die Bezeichnung Mutt ist ahd. Lehnwort Mutti aus dem lat. modius 'Maß'. 64 Weitere Namen unterhalb Ko fel sind: d'r Älb'räck'r (der Alberacker; mda. d'r Älb'r 'Pappel' < rom. albu 'weiß', bezogen auf das helle raschwüchsige Holz?), d'r Tschettäck'r (der Tschöttacker), d'r Koufläck'r und -äng'r, d'r Spitzäck'r, d'r Jauch (der Jauch; mit diesem Begriff wird - wie bei Muttmal - ebenfalls ein Feldmaß bezeichnet < lat. iugum 'Joch'. Wahrscheinlich geht das Wort

auf die Tagesleitung eines Ochsengespanns beim Bestellen des Ackers zurück). 65 Von Ko fel aus führt der von Hecken und Mauern gesäumte Kouflweg (Kofelweg; 1435 Item Michel in der Tyeff zinst ain mutt roggen [...] aus einem acker leit under Koflacher weg, [...] 66 ) hinunter zur Churburg. Die historischen Belege des Hofs Rafill lauten 1396 Ovil, 1435 der hof cze Ofil 67 , 1604 Ofillhof, 1839 Ofill 68 . E.: Rom. *ovilia 'Schafställe'. Vgl. dazu Gfrill bzw. Cauria bei Tisens und Salurn, das sich aus einem rom

. *cavrilia 'Ziegenställe' entwickelte. 69 Wiesen- und Äckernamen bei Rafill: d'r Plättäck'r (der Platt acker), 's Säntahänsack'rle (das Santa-Hans-Ackerle, 1435 Sand Johans acker, gelegen bey Kofflach , 70 liegt ein Bezug zum Na menstag des hl. Johannes des Täufers vor?), d'r Groasäck'r, di Fätsch (die Fatsch; ein Wiesenstreifen, dessen Bezeichnung sich von rom. *fascia 'Binde, Streifen' ableiten lässt), di Schlumm'r Eig'rtn, d'r Rosskopf (der Rosskopf, ein Wiesenbuckel unterhalb der Hofstelle von Rafill

), di Rafill'r Raitlen (die Ratiller Raitlen; mda. di Raitlen ist Dim. PL zu d'r Raut 'Rodung'). Der letzte Hof am Schludernser Berg ist F'rnol (Fernal), in Be legen 1390 Ravinal, 1397 Rafinal, 1437 Rafinal, 1496 Vernolhof, 1614 Vernahlhof. 7 ' E.: Vielleicht rom. *rovina 'Mure' + Suffix -ale = rovinale > rafinale 'murträchtiges Gelände'. Die Belege wür den aber besser zu einem alpenrom. *ravinale, mit *rava 'Rübe' passen. Vielleicht sogar vorrömische Bildung mit vorrömisch-idg. Kollektivsuffix -eina

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2011
Dorfbuch Schluderns
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Seite 180 von 360
Autor: Klotz, Kristian [Hrsg.] / hrsg. im Auftrag des Vereins Vintschger Museum von Kristian Klotz
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 359 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schluderns ; z.Geschichte g.Schluderns ; s.Heimatkunde
Signatur: III 305.926
Intern-ID: 556861
Orts-, Hof- und Flurnamen in Schluderns Unterhalb von Marsail liegt der Lochhof: H. BL: 1524 Lochhoff, 1604, 1829 Lochhof, jedoch 1465 Platztayr\ Der alte Name ist rom. platea 'Platz, Stelle' + äta + ària. Ein rom. *plateötäria konn te sich über *plazadaira zu Platztayr entwickeln. B.: 'Gegend mit ebenen Plätzen, Stellen'. Der deutsche Name Lochhof verweist auf eine nahe Geländevertiefung. Wiesen- und Geländenamen beim Lochhof lauten: di Wàlt- wis (Waldwiese; von Wald vollständig umschlossene

in die Schludernser Fraktion Gschneir. Die historischen Belege des Hofnamens Grain (Grein) lauten: 1394 Grein, 1465 Greinhoff, 1524, 1537, 1839 Greinhof M E.: In Betracht gezogen werden kann der Heiligenname Quirinus 35 (> Hof- und Rufname Krein). Nicht mehr gebräuchliche Bezeich nungen für frühere Höfe auf Grein bzw. frühere Bezeichnungen für den heutigen Greinhof lauten Tafladatsch (1447 Tabladatsch 36 Die Lochhofer Mühle. Ein larchener Koundl am Gschneirer Waal. < rom. *tabuladatsa 'Gelände mit einem Heustadel

') und Tertzair (1394 Tertzairhof, 1537 Terzayrhof 31 < rom. *tertsjaria 'Drittelteil [an einem Hof, an einem Nutzungsrecht?]'. Wiesenfluren auf Grein lauten: 's Hellele (Höllele; mda. Dim. zu di Hell 'Hölle; abschüssiges Gelände' 38 ), 's Oub'r- und Unt'rraitl (Ober-, Unterraitl; mda. Dim. zu d'r Raut 'Rodung'), d'r Kälchoufen (früherer Standort eines Kalkofens, in dem kalkhaltiges Gestein mehrere Tage bei hohen Temperaturen „gebacken" und am Ende mit Wasser gelöscht wurde. Mit Kalk wurden zu hygienischen

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2011
Dorfbuch Schluderns
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Seite 188 von 360
Autor: Klotz, Kristian [Hrsg.] / hrsg. im Auftrag des Vereins Vintschger Museum von Kristian Klotz
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 359 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schluderns ; z.Geschichte g.Schluderns ; s.Heimatkunde
Signatur: III 305.926
Intern-ID: 556861
m): Palihof, Lavadhof, Moarhof (mit dem Gschneirer Kirchl) und Kaltenhof. Unterhalb davon liegt der Hof Tschutt (Pension Ortlerblick). Palihof (mda. d'r Pälihouf, vulgo pan Gioul'r Hans bzw. jetzt pam Meism'r - nach dem FN der jetzigen Besitzer). H. BL: 1294 Peter von Palluy, 1537 Paly, 1839 Pa/ü. 114 E.: Rom. *paluda 'Moor, Feuchtwiese' > *palüda > *palü > Pali > Päli. Lavadhof (mda. d'r Lawatthouf, vulgo pan Haus'r, FN Wei ßenhorn). H. BL: 1537 Lawad, 1839 Lafadhof. us E.: Rom. *(aqua) levöda

levadas genannt. In Dorf Tirol und in Margreid gibt es die Flurna men di Laföt. Moarhof (mda. d'r Moarhouf, vulgo pan Ell'r - die Familie stammte vom Ellhofln Matsch, FN Thanei). H. BL: 1537 Moarhof, 1839 MairhofV 7 Der Moarhof ist übrigens der Geburtshof des frü heren Tiroler Landeshauptmanns Eduard Wallnöfer. E.: Der häufi ge Hof- und Familienname Mair, mda. Moar oder Maar (Pustertal, Deutschnoten) leitet sich von rom. maiore 'größerer Hof, Haupt hof' ab. Zur Zeit der früheren Grundherrschaft diente

der Mairhof als Ort, wo der Zehent in Form von Naturalien abzuliefern war, er war die Schnittstelle zwischen den Bauern und dem Grundherren. Kaltenhof (vulgo pa di Fränkn < FN Frank). H. BL: 1537 Kalthen- hof, 1839 der Kaltenhof." 8 Tschutt (af Tschutt). H. BL: 1394 Gurtschutthof, 1435 cze Gürt- schut, zuo Gurttschutf' 9 , 1490 Ittem Khunschutter drey, (...)™, 1524 Gurtschutt, 1839 Tschutthof 12 ' E.: Rom. *curt d' sutt ‘ unte rer Hof', tatsächlich liegt der Hof 50 Höhenmeter unterhalb vom „Dorfkern

Weideplatz Hälb'rmuttpoudn. Es handelt sich um eine schon lange aufgelassene Hofstelle auf Gschneir. H. BL: 1291 Abermunt, 1394 Albermutt, 1465 Albermutt.' 24 E.: Der Erstbeleg deutet auf ein rom. *alp da munt 'Bergweide' hin. Eher ist der Name aber zu lat. apricus 'sonnenbeschienen' + lat. mons 'Berg' > 'Sonnenberg' zu stellen. 125 Unweit vom Halbermuttboden be findet sich das Ggschneir'r Prindl (Gschneirer Bründl; mda.'s Prindl 'kleine Quelle'). Weitere Äcker- und Wiesennamen auf Gschneir: d'r

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2011
Dorfbuch Schluderns
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Seite 181 von 360
Autor: Klotz, Kristian [Hrsg.] / hrsg. im Auftrag des Vereins Vintschger Museum von Kristian Klotz
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 359 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schluderns ; z.Geschichte g.Schluderns ; s.Heimatkunde
Signatur: III 305.926
Intern-ID: 556861
Grein. chen), di Peidelen (die Bödelen), 's Eig'rtle (das Egertle; mda. Dim. zu di Eig'rt 'Egert; das Ackerfeld, das für Gras und Klee liegen gelassen wird' 40 ), in Rungle(i)sch (in Runglösch; 1437 belegt als w. Rungglätsch 41 , zumindest in der Basis steckt ein rom. *runco 'Rodung'). Die beiden Höfe Oub'r- und Unt'rschlumm (Oberschlumm, Un- terschlumm) sind seit dem 14. Jahrhundert urkundlich belegt: 1329 in Scolombo 42 , 1435 hof Tschglum'' 3 , 1465 Schlumhof, 1524 Schlummhoff, 1593

, dürren'. 47 Geländenamen rund um die Schlummhöfe: di Prantlris (Prantl- ris; E.: Mda. diRis 'Holzziehrinne' < ahd. risan 'fallen' 48 sowie mda. Dim. 's Prantl 'kleiner Brand, mittels Brandrodung urbar gemach te Fläche'), di Woifsgruep (befinden sich oberhalb der Schlum mer Fall die gemauerten Überreste einer Wolfsgrube?), dl Fäll (die Fall; angesichts der weiten Wiesenmulde wohl aus rom.*va/ 'Tal' und nicht aus Tir. mda. di Fäll 'Wasserfall'), 's Rungg'r Waalele (dieser kleine Wasserwaal führt

? 50 ). Der Hofname Rungg lässt sich aus einem rom. *ronco 'Rodung' herleiten. H. BL: 1465 Runkhof, 1526, \F>7AaufRungg. 5] Im Weide gelände zwischen Rungg und Schlorent befindet sich d'r Säntegg

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2011
Dorfbuch Schluderns
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Seite 197 von 360
Autor: Klotz, Kristian [Hrsg.] / hrsg. im Auftrag des Vereins Vintschger Museum von Kristian Klotz
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 359 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schluderns ; z.Geschichte g.Schluderns ; s.Heimatkunde
Signatur: III 305.926
Intern-ID: 556861
, die Fatsch (Fatsch), an. H. BL: 1435 [...] czinst aus den wisen, gele gen in Faeschen 174 sowie item ain stuck wis, leyt Infaetschen.' 75 E.: Rom. fascia 'Band; band- bzw. schnurförmiges Flurstück', ein häufiger Name gerade im Vinschgau. Geografisch links vom E-Werk-Kanal - aber bereits Glurnser Gemeindegebiet - befinden sich die beiden Obstwiesen af d'r Sant(a uf der Sand, 1793 auf Sand' 76 ) und in Opst( im Obst). Nördlich des Schlorenter Wegs, der den Talboden in Ost-West- Richtung durchschneidet

, befinden sich die so genannten Roadn (Roaden). Diese werden in Eirtaroadn, Pfinztaroadn, Fraitaroadn, Mäntaroadn, Mittaroadn und Sänztaroadn unterschieden. Sunn- taroadn werden die Eig'rtn unterhalb Rafill genannt. E.: Mda. di Road 'Abfolge, Reihenfolge im Benützen öffentlicher Rechte', 177 hier des Bewässerungswassers < rom. roda 'Rad, Reihe'. Die Eirta roadn (1811, 1839 Erchtagrod , 178 mda. d'r Eirta 'Dienstag') - sie werden vom „Schlangenwaal" bewässert, wurden dienstags, die Pfinztaroadn (1639 wis

kommend: Unter- und oberhalb vom Wohlwendhof erstrecken sich die kaum mehr bekannten Hofangernamen Praggurtin (Praggurtin; 1437, wis genannt Präkurtin,' 86 E.: Rom. pra 'Wiese' + bündnerrom. curtin 'Hof' = 'Hofanger') und Älwainäng'r (Alweinanger) bzw. Älpwainäng'r. Im Spitz zwischen der alten Dorfzufahrt und der Großfeldstra ße befindet sich die Häuserreihe in Pflutsch (Flutsch, Pflutsch). Im Obervinschgau gibt es in vielen Dörfern (Burgeis, Laatsch, Matsch, Glurns) einen meist ärmlichen Straßenzug

namens Flutsch. E.: Rom. *villutsa 'kleiner, minderer Ortsteil'? Wir befin den uns hier in der Unt'rgäss (Untergasse), wie der südliche oro- grafisch rechts vom Saidurbach gelegene Schludernser Ortsteil allgemein genannt wird. Ein Gässchen zweigt - immer von Süden kommend - nach links ab und man gelangt in die Koulstätt (Kohl statt). Es handelt sich wohl um den Ort, wo früher Holzkohle gebrannt wurde. In St. Leonhard in Passeier heißt der Ortsteil zwi schen Passer und Waltner Bach ebenfalls Kohlstatt

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2011
Dorfbuch Schluderns
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Seite 182 von 360
Autor: Klotz, Kristian [Hrsg.] / hrsg. im Auftrag des Vereins Vintschger Museum von Kristian Klotz
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 359 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schluderns ; z.Geschichte g.Schluderns ; s.Heimatkunde
Signatur: III 305.926
Intern-ID: 556861
53 ) an. E.: Wohl rom. *lar(e)s- 'Lärche' + Suffix -itsju 'Ge lände mit Lärchenbewuchs'. Von Rungg in Richtung Süden gelangt man zu den beiden Hö fen Pätztau (Petztau) und Birkhof (neuere Bezeichnung). H. Bl.: 1297 hof zu Putztau, 1394 Patztiderhof, Putztau, 1437 Putztau, 1411 Butztau . 54 E.: Alpenrom. *pozo 'Quelle' + d'aua 'Wasser'; Bedeutung 'Brunnwasser'? In Zusammenhang mit 'Wasser' er gibt das aber wenig Sinn, denn pozo d'aua müsste wenn schon 'Wasserbrunnen' bedeutet haben und nicht 'Brunnwasser

'Dorn, Dornenhecken' und dem Kollektivsuffix -et bzw. -at (vgl. dazu Namen wie Wurmet oder Stockat). B.: 'Gelände mit Heckenbewuchs' (Heckenrose, Schlehe, Berberitze, Wacholder), ein Hinweis auf die frühere ex tensive Weidetätigkeit, heute findet man in der Dornet einen Lär chenwald vor. Der höchste Hof des Schludernser Bergs ist Gjol (Giol) auf beacht lichen 1545 m Meereshöhe. H. BL: 1394, 1437, 1462, 1465 Tyal, 1524 Tyaii, 1604 in Tyolholz 57 . E.: Unschwierig aus rom. *tegiäle 'Gelände

Schweineweide?), af Plätzwärg (Platzwerg; viell. aus rom. *platsja 'Platz' + *barga 'Hütte'; Be-

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2011
Dorfbuch Schluderns
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Seite 176 von 360
Autor: Klotz, Kristian [Hrsg.] / hrsg. im Auftrag des Vereins Vintschger Museum von Kristian Klotz
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 359 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schluderns ; z.Geschichte g.Schluderns ; s.Heimatkunde
Signatur: III 305.926
Intern-ID: 556861
Tir. = tirolerisch; lat. = lateinisch; alpenrom. = alpenromanisch; rom. = romanisch; bündnerrom. = bündnerromanisch; vorröm. = vorrömisch; idg. = indogermanisch. Ahd. = althochdeutsch; mhd. = mittelhochdeutsch Sg. = Singular (Einzahl); PI. = Plural (Mehrzahl); Dim. = Diminu tiv (Verkleinerung) * = rekonstruierte, nicht belegte Form (vordeutsche Bezeich nungen) > = Ableitung (z. B. aus einer älteren Sprachschicht) MTK = Maria-Theresianisches Steuer-Rustikalkataster Sprachliche Untersuchung

Saldurpach, MTK Saidurbach. Belege zur Namenform Salurn: 1543 in Salurn. 5 E.: Beiden Bezeichnung liegt wohl das vorrömische *sala 'Rinnsal' zugrunde. Mit den Suffixen lauten die rekonstruier ten Formen *saladura bzw. *salurna/u. Gschneir, mda. af Ggschnair Der 1350 Meter hoch am Sonnenberg gelegene Weiler Gschneir besteht aus vier eng aneinander gebauten Höfen. Die urkund lichen Belege lauten: 1396 Tschineir, 1465 Tschynayr, 1526 de Tschnairhoff, 1537 Tschinoir oder Gschneier 6 . E.: Wohl aus rom

. *tsena 'Abend' + Suffix -aira in der Be deutung 'Abendweide'. Vgl. dazu das Obervinschger Appel- Gschneir, die Prader Sand und Prad von Platzass aus. lativ Tschanönt 'Almanger'. Die Abendweide wurde wohl we gen des Melkens und aus Sicherheitsüberlegungen heraus in die Nähe der Alphütte verlagert. Denkbar ist auch eine Ableitung von rom. *centinarius 'Verwalter einer centena'. Eine centena war im karolingi schen Frühmittelalter eine untere grundherrschaftliche Ver waltungseinheit. Der centinarius saß

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2011
Dorfbuch Schluderns
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Seite 179 von 360
Autor: Klotz, Kristian [Hrsg.] / hrsg. im Auftrag des Vereins Vintschger Museum von Kristian Klotz
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 359 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schluderns ; z.Geschichte g.Schluderns ; s.Heimatkunde
Signatur: III 305.926
Intern-ID: 556861
direkt unterhalb der Mauerreste der einstigen Burg Untermatsch. Der Hofname lei tet sich möglicherweise aus rom. *calcarola 'Gelände, wo sich Kalköfen befinden' ab. 28 Schludernser Berg: Höfe und Güter Parallel zum Eller Bach, der die Katastralgrenze zu Matsch bildet, rinnt das kleinere Flitt'r Pacht zu Tale. Den Namen hat es vom aufgelassenen Hof Flitt (Flitt). Gespenstisch ragen seine Ruinen aus dem lichtdurchfluteten Lärchenhain, dem Flitt'r Poun (Flitter Bann < 'Bannwald'). Gespenstisch ragen

die Ruinen des Hofs „Flitt" aus dem lichtdurch fluteten Lärchenhain. Die historisch belegten Namenformen des Hofs Flitt lauten: 1324 Oflit, 1437 Oflitt, 1465 Oflit, 1839 Flitthof 29 . Etymologisch ist von einem rom. *ovile 'Schaf' + Suffix -ittu i. S. von 'kleiner Schafpferch' auszugehen. Oberhalb des Hofs entspringt d'r Flitt'r Prunn (Flitter Brunn; mda. d'r Prunn 'Quelle'), am Eller Tal kann man noch die spärli chen Überreste der Flitt'r Mil (Flitter Mühle, 1500 m) ausmachen. Als nächstes gelangt

Personennamen Marsilius zurückgehen. Der Heidenkönig Marsilie soll in der Rolandssage ein populärer Held gewesen sein. 32 Besondere Wiesen- und Äckernamen auf Marsail: di Spatwis (Spätwiesen werden im Frühjahr beweidet, sodass die Heumahd erst im Spätsommer - also später als in den anderen Wiesen - erfolgen kann), di Tainen (mda. di Tain 'Bewässerungsfurche im Acker', der Ausdruck ist auf den Vinschgau beschränkt), di Gost bzw. di Gescht (aus rom. *costa 'Hang, Leite'), d'r Stoanäck'r, d'r Luiegg

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Kategorie:
Geographie, Reiseführer , Geschichte , Südtiroler Dorfbücher
Jahr:
2011
Dorfbuch Schluderns
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/556861/556861_189_object_5810197.png
Seite 189 von 360
Autor: Klotz, Kristian [Hrsg.] / hrsg. im Auftrag des Vereins Vintschger Museum von Kristian Klotz
Ort: Lana
Verlag: Tappeiner
Umfang: 359 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Schluderns ; z.Geschichte g.Schluderns ; s.Heimatkunde
Signatur: III 305.926
Intern-ID: 556861
eine hervorra gende Weide abgeben), d'r Härroan (der Herrrain, ein früherer Acker, dessen Name auf einen ehemaligen Besitz durch einen geistlichen „Herren" anspielt?), pan äitaStödi, 's Unt'rwegack'rle, d'r Raut und 's Raitl (mda. d'r Raut 'Rodung', Raiti ist die Verklei nerung dazu), af Piätzfrog (Platzfrag) mit dem Piätzfrogpoudn und dem Piätzfrogegg. An Platzfrag haftet die Sage von einer Burg - der Platzburg. Der Name der Flur an der Grenze zu Tanas geht auf ein rom. *platsja 'Platz' + einem fraglichen

*fragum 'Erd beere' 127 zurück. Ein rom. *fragina 'Mure, Geländebruch' müsste lautgesetzlich fraina ergeben und kommt somit nicht infrage. 128 Weitere Güternamen auf Gschneir: d'r Groasäck'r, 's Pläntnack'rle (mda. d'r Piänt hier wohl 'Buchweizen', der ansonsten meist Schwärzpiänt genannt wird. Das Wort Plant kommt vom italie nischen Polenta 'Maisbrei'), d'r Pitschpoudn (Pitschboden) und di Pitschawis (Pitschenwiese, Zugehörigkeit zu einem Hof oder einer Person namens Pitsch bzw. Pitschenl), d'r

(21 A) die Au ßere Schludernser Alp. Die erste Örtlichkeit, auf die der Wan derer stößt, ist die Felskanzel und der kleine Weideboden von Plätzäss (Platzass). E.: Rom. *platja '(Weide)-Platz' + *sassu 'Stein, Fels', was genau der Sachlage entspricht. Ableitungen zum Na men sind die kleine Waldsenke des Plätzässtol und der Felssturz der Plätzässgänt unterhalb von Platzass. Mda. Gant 'Geröllhal de; Gand(e)' ist ein alpines Reliktwort, welches - wie die Worte

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