Schlanders und seine Geschichte [2] : Dorfbuch der Marktgemeinde Schlanders : von 1815 bis zur Gegenwart
Seite 407 von 612
Autor:
Kofler, Heinrich [Red.] ; Schlanders / red. von Heinrich Kofler. Hrsg. von der Marktgemeinde Schlanders
Ort:
Lana
Verlag:
Tappeiner
Umfang:
606 S. : Ill., Kt.
Sprache:
Deutsch
Schlagwort:
g.Schlanders ; s.Heimatkunde<br>g.Schlanders ; z.Geschichte
Signatur:
III A-29.436/2
Intern-ID:
524851
der »Anschluss« Österreichs an das Deutsche Reich. Hitler hatte seine Absicht wahr gemacht und nach dem Saarland im Jahre 1935 auch sein ehemaliges Vaterland Öster reich - das er wohl nie geliebt hatte - »heimgeholt« und dem Groß deutschen Reich einverleibt. Durch die zahlreich vorhandenen Bild- und Schriftdokumente wissen wir heute, dass dieser Anschluss von einem Großteil der österreichischen Bevölkerung freudig begrüßt wurde - so auch in Tirol und in Südtirol. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg strebte
das damals verbliebene Österreich den Anschluss an das Deutsche Reich an, weil es sich selbst für wirt schaftlich lebensunfähig hielt - und das auch mit Recht. Die Sieger mächte haben 1919 im Friedensdiktat von St. Germain einen An schluss verboten, um das Deutsche Reich nicht zu mächtig werden zu lassen. Im Jahre 1938 haben die ehemaligen Siegermächte den Anschluss Österreichs gleichsam »zähneknirschend« hingenom men, da sie Hitler damals unterschätzten bzw. glaubten, ihn gleich zeitig beruhigen
besonders stark in Kortsch, wo Ludwig Stricker im Zuge der Ereignisse so schwer von einer fa schistischen Kugel getroffen wurde, dass er an den Folgen einige Zeit später verstarb - wie einst zu Beginn der faschistischen Dikta tur der Marlinger Lehrer Franz Innerhofer 1921 in Bozen. Über die Südtiroler Reaktionen auf den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 hat der bekannte Südtiroler Politologe Prof. Günther Pallaver (Universität Innsbruck) eine in teressante, detaillierte
an Hauswänden oder in Feuerzeichen. Nachdem nun das Deutsche Reich seit dem Anschluss Öster reichs bis zur Grenze am Brenner und am Reschen reichte, erhoff ten sich viele Südtiroler, dass Hitler nach dem Saarland und nach Österreich nun auch Südtirol Heim ins Deutsche Reich holen wür de, obwohl Hitler schriftlich wie mündlich wiederholt klar und un missverständlich geäußert hatte, dass >die Brennergrenze< als Preis für das politische Bündnis mit Italien Tür ewige Zeiten unantast bar sei. Diesbezüglich