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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 207 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
entgegnete, daß durch den Reichsdepiitationshauptschluß dem Bischof der Titel ,,Fürstlich“ belassen worden sei; mit feiner, aber treffender Ironie versprach er Abhilfe, wenn „der Ausdruck hochfürstlich etwa zu hoch ge trieben erscheine" 1 ). Kleinliche Reibereien veranlaßten die Forderung der Regierung nach einem ihren Prinzipien entsprechenden Schematismus der Geistlichkeit, nach einheitlicher Durchführung eines für die Beurteilung der Pfarramts kandidaten verwendbaren Notenschemas. Auseinandersetzungen

schwererer Natur verursachte der Plan der Regierung, den Bambcrgcr Katechismus im ganzen Königreiche einzuführen. In Brixen stellte inan sich, als ob man ihn nicht kenne; als jedoch der Genernlknmmissär, trotz seines Hinweises auf die königliche Genehmigung und Empfehlung des Buches, von Brixen den Gegenvorschlag empfing, den in den französischen Diözesen verwendeten Katechismus von Levrautt einzuführen 3 ), erkannte auch Lerchenfeld, daß prinzipielle Bedenken seiner Anregung entgegenstünden. Trotz

zwar noch die Ernennung der Ruraldekane überlassen, jedoch eine einheitliche Regelung dieser Einrichtung in Aus sicht gestellt. Diese erfolgte durch das königliche Dekret vom 4. Juni 181 H). Der Regierung, die in den Priestern ausschließlich nur Staatscljener im Talare erblickte, war der Umstand lästig, daß die alte Dckanatseinteilimg mit den neuen Landgerichten sich auch nicht im entferntesten deckte. Die Regierung erklärte nun als leitenden Grundsatz, daß die Grenze der Dekanate jene der Landgerichte

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 212 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
zu beschwichtigen 3 ). Allein seine Erwartungen erfüllten sich nicht, obwohl die Regierung die Frage über die Gebietsabtretungen frei willig ausschaltete; der Bischof schwieg. Wohl erhielten zwei der neu er nannten Dekane die Vollmachten; im übrigen blieb cs jedoch bei den bis herigen Verhältnissen. Als mit dem Anschluß Österreichs an die Allianz das Gespenst der Revolution wiederum Bayerns Regierung schreckte, versuchte Lerchenfeld nochmals, in guten Worten den Widerstand zu beheben. Aber neuerdings wurde

werden mußte, obwohl Montgelas. der nur allzuoft den Angebereien sein Ohr lieh, nicht selten scharf zu machen ver suchte. Gewisse Kreise glaubten keine Meldung schließen zu dürfen, ohne allerlei pikante Einzelheiten über das Treiben der ,,schwarzbraunen Ka marilla" in Brixen beizubringen. Der Getieralknminissär verhehlte sich natürlich nicht, daß im Konsisto rium alles eher als der von der Regierung gewünschte Geist herrsche; er hatte aber auch Mut genug, beleidigende Denunziationen entschieden

abzuschuttcln. Seine Anregung, das Ordinariat nach Innsbruck zu verlegen, um es der Regierung näher zu bringen, soll nicht so sehr an Buol, als vielmehr am Fürstbischof gescheitert sein. Unerledigt blich auch die Anregung des Kreis rats Benz, der zu gleichem Zwecke geraten hatte, einen Vertreter des Bi schofs an den Pfarrkonkiirsprüfungcn teilnehmen zu lassen®). Auch die Bitte scheint unerfüllt geblieben zu sein, die der Innsbrucker Professor Rainer an den Hofkaplan Leclileifner richtete, dahin gehend

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 448 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
zu bezahlen, außerdem eine Kontribution von 20—30000 fl. zu leisten hätten, würden sie sicher die Ruhestörer gern ausliefern. Lerchenfeld fand Gehör. Einer Weisung Montgelas’ entsprechend 3 ) beauftragte Kriegsminister Triva den Obersten Braun in Rattenberg, aus dem entbehrlichen Teil der Besatzungen von Rattenberg und Kufstein eine mobile Kolonne unter einem verläßlichen Offizier zu bilden und sie dem Generalkommissär zur Verfügung zu stellen, um das Ansehen der Regierung aufrecht zu erhalten

. Es war ein gefährliches Vabanque-Spiel, zu dem Lerchenfeld griff; der Umstand, daß er die Waffe zückte, bot den entschlossenen Bauernhaufen sofort den Anlaß, sie ihm zu entwinden. Lerchenfeld hatte den Stellungsflüchtlingen die Amnestie unter der Bedingung zugebilligt, daß sie sich binnen sechs Wochen zum Eintritt in das reguläre Militär oder in das Schützenkorps entschlössen. Die Gnadenfrist verstrich; infolge der Hilflosigkeit der Regierung waren die Burschen ruhig in der Heimat geblieben. Lerchenfeld befahl

des Truppenkörpers freigestellt würde, wenn sie sich binnen drei Tagen einer eigens eingesetzten Kommission stellten; widrigen falls sollten sie gewaltsam ausgehoben und nach Rattenberg abgeführt werden. Die Verfügung setzte allerdings voraus, daß die Regierung in der Lage sei, den Trotz der Widerspenstigen mit Gewalt zu brechen. Die Er eignisse der letzten Vergangenheit waren aber wenig geeignet, die Zuversicht 0 Lerchenfeld an Hiller, 26. November 1813. M. St. A. 631/110. 2 ) Lerchenfeld an den Hof

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 230 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
mann nach Tirol sandte 1 ). Ein interessantes Schlaglicht auf die Beurteilung der Verhältnisse seitens der Regierung wirft der Umstand, daß ihm die Aufgabe gesteckt wurde, insbesondere die Ablösung der Lehen und Giebig- keiten im Landesfeile südlich des Brenners mit allem Nachdruck zu betreiben. Hörmann bildete aus quieszierten Beamten ein eigenes Bureau und schritt mit allem Eifer an die Arbeit. Allodifikationen in größerem Stile erfolgten mit den Brixener Lehen der Grafen Enzenberg

und mit den Churer Lehen der Grafen Trapp 2 ). Im übrigen blieben auch diese Bemühungen so ziemlich ergebnislos. Wohl wurde in den letzten Monaten des Jahres 1812 im Land gerichte Mühlbach und im ersten Quartal des Jahres 1813 in Täufers und in Brixen eine genaue Beschreibung und Schätzung aller Lehen durchgeführt; allein die Hoffnungen Bayerns, hierdurch zu Geld zu kommen, scheiterten, obwohl die Regierung schließlich so weit ging, österreichisches Papiergeld zum Kurswerte anzunehmen 3 ). Fast überall

beteuerten die Lehensleute ihr Unvermögen, die kapitalisierte Summe aufzubringen; und auch das Rentamt Brixen bestätigte unumwunden die Wahrheit dieser Versicherung. Bald fand jedoch die Regierung ein anderes Mittel, diese meist recht kleinen, wegen der Umständlichkeit der Einhebung nicht allzu wertvollen Einnahmen vorteilhaft zu verwenden. Seit der Aufhebung der Privatzölle und -mauten unter Maria Theresia belasteten den Fiskus die Ablösungs summen, das sog. Zoll- und Mautäquivalent im Gesamtbeträge

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 106 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
sich einschleichen konnte, da Bassus der einzige noch aktive Beamte höheren Ranges war, durch den die Regierung die Weisungen zur Kenntnis der Untergebenen bringen konnte; er erinnerte überdies an die Äußerungen der Vertreter Italiens anläßlich der Grenz regulierung, daß nur jene eine Verwendung in italienischen Diensten zu gewärtigen hätten, die im nunmehr italienischen Landesteile geboren wären. Da die übrigen Ministerien nach Tunlichkeit sich bemühten, die zurück gesandten Staatsdiener zu versorgen, gaben

schließlich Montgelas und das Justizministerium nach. Die beträchtliche Vermehrung der Landgerichte in Tirol, wie auch die Neuorganisation Salzburgs, öffneten für sehr viele der Unglücklichen ein Plätzchen 4 ). Als Montgelas von dem mehr als eigenartigen Vorgehen der italienischen Regierung Kenntnis erhielt, gab er den Auftrag, ein Verzeichnis jener baye rischen Beamten zusammenzustellen, die aus dem Oberetschdepartement stammten, um damit Repressalien üben zu können. Allein dieses Mittel machte

nur eine andere Schar völlig unschuldiger Staatsdiener unglücklich, *) Über die Manöver der italienischen Regierung siehe dessen Brief an Plattner, Matrei, 8. Oktober 1810. Mages-Akten. 2 ) Bericht an den Hof, Innsbruck, 1. September 1810. M. St. A. 594/232. 3 ) Eröffnung des Justizministeriums, 17. April 1811, ebendort. 4 ) Vgl. J. Hirn: Archivalische Funde zur Geschichte Tirols und Bayerns. Hist- Jahrbuch der Görresgesellschaft, 1911, S. 775 ff.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 276 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
dieser, von Montgelas gedeckt, nicht allein die Korrespondenz mit dem Bozener Vizepräfekten Baldessaroni fortsetzen; jeden Augenblick alarmierte er den Staatsminister mit seinem Klatsche; ja, er scheint sogar zu dessen geheimen Berichterstatter über verschiedene Beamte des Innkreises vor gerückt zu sein. Lerchenfelds Ärger ward mit der Versicherung beschwich tigt, daß schon manche wichtige Kunde auf diesem Wege der Regierung bekannt geworden sei 2 ). Die ausführlichen Berichte der Landrichter bestätigen

das von Lerchen feld entworfene Bild. Der Schrecken, den das Ende des großen Dramas allen eingeflößt, wurde allmählich überwunden; das alte „Nationallaster des Schimpfens, Kritisierens und Nörgelns kam allgemach wieder zum Durchbruch; freilich bemerkte der Brixener Polizeikommissär mit Recht, daß nie mehr über die Regierung geschimpft worden sei, als unter der öster reichischen Herrschaft 3 ), ln Brixen wirkte der finanzielle Druck, die Höhe der Dominikalsteuern besonders verhängnisvoll, zumal mehr als 300

eine Steigerung der Abgaben um 2 fl. 13 kr. Und nicht mit Unrecht bemerkte der Land richter Stautner, daß sich „der Patriotismus in der Regel ceteris paribus nach dem Wohlstände sowie nach den mehr oder minder glücklichen Ver hältnissen richte, welche die Untertanen unter dieser oder jener Regierung genießen“ 5 ). Mehrere Landrichter Südtirols griffen bereits zu dem etwas unge wöhnlichen Mittel, die Untertanen in offenen Gemeindeversammlungen *) Meldung des Generalkommandos in Innsbruck, 4. April 1812

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 191 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
, die besonders schwer mitgenommen worden waren (Umgebung Brixens, Vahrn, Schahs, Mühlbach und Schwaz), beträchtliche Zinsnach lässe 3 ). Er hintertrieb auch den Versuch einzelner Stiftungsadministrationen, die Unterstützungen aus den englischen Geldern zu pfänden, und vertrat den Grundsatz der österreichischen Regierung, daß Almosengelder nicht pfändbar seien 4 ). Die Absicht, die Einkünfte möglichst zu steigern, veranlaßte ihn, den Wirtschaftsbetrieb in eigener Regie überall aufzugeben und die Güter

um tunlichst günstige Preise zu verkaufen. Mehrere glückliche Umstände ver hinderten Veräußerungen des Stiftungsgutes in größerem Maßstabe. Vor allem zeigte die Bevölkerung nur geringe Rauflust. Da überdies die Hälfte des Kaufpreises in Staats- oder Landschaftsobligationen entrichtet werden durfte, entsprach eine Pachtung auf längere Zeit eher dem Interesse beider Teile. Übrigens zeigte sich die wirtschaftliche Not, vielleicht auch die stei gende Abneigung gegen die Regierung in einer stetigen Abnahme

der Pacht summen. Um die Stimmung nicht noch mehr zu reizen, blieb nichts übrig, als die Verträge zu genehmigen und die Schmälerung der Einkünfte zur Kennt nis zu nehmen. Wie schon bemerkt wurde, stellte die italienische Regierung die Zahlung an die zentralisierten Fonds ein, gewährte jedoch, vermutlich aus kluger Berechnung, die Ausbezahlung der Bezüge an die Lokalstiftungen; Illyrien dagegen verweigerte überhaupt alle Gefälle, welche in den bayerischen Landesteil flössen. Mit Zustimmung Montgelas

17
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 102 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
weder zurück gezahlt, noch an andere übertragen werden 2 ). Die endgültige Ablehnung aller Forderungen Bayerns durch die ita lienische Regierung zwang Montgelas schließlich doch noch zu jener tief einschneidenden Verfügung, vor der anfänglich alle zurückbebten: zur Reduktion aller Kapitalien. Der Differenz zwischen der berechneten und der tatsächlich übernommenen Quote wurde der Betrag zugezählt, den Italien zu viel an Aktivkapitalien sich angeeignet hatte; diese Summe, der Schaden, den Bayern

an die italienische Regierung gewiesen werden. Ob der Rat des Finanz ministeriums, auf diplomatischem Wege für die Geschädigten bei Italien sich zu verwenden und den Ersatz des Zinsenentganges zu betreiben, wirklich ernst gemeint war, dürfen wir nach dem Gesagten wohl bezweifeln 3 ). Die Innsbrucker Schuldentilgungskommission führte nun den könig lichen Befehl in rücksichtsloser Weise durch. Weder die Obligationen der Privaten noch der öffentlichen Stiftungen, ja nicht einmal die bereits redu zierten

der Regierung manche Entschuldigungsgründe zubilligen müssen. Unverantwortlich bleibt jedoch der Umstand, daß der Staats- J ) Weisung, München, 9. August 1810. M. St. A. 595/53. 2 ) Montgelas an das Finanzministerium, 4. Juni 1811, ebendort. a ) Der Verfasser hält sich an die Zahlenangaben des königlichen Erlasses; die Be rechnungen der Finanzdirektion bieten zum Teil verschiedene Summen.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1913
Geschichte Tirols von 1809 - 1814 : mit einem Ausblick auf die Organisation des Landes und den groszen Verfassungskampf
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Seite 205 von 647
Autor: Hirn, Ferdinand / von Ferdinand Hirn
Ort: Innsbruck
Verlag: Schwick
Umfang: IX, 635 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1809-1814
Signatur: III 116.967
Intern-ID: 553593
investierten Pfarrer, von denen die meisten inzwischen den Pfarrkonkurs gemacht hatten, durch die Landrichter in ihre Stelle neu eingewiesen wurden 1 ). Der Aufstand hatte die Neueinteilung der DiOzesansprcngel in Tirol zerschlagen; nach dessen Niederwerfung wurde selbstverständlich der Ein fluß Churs sofort ausgeschaltet und die kirchliche Einteilung in der Weise vervollständigt, daß alle durch den neuen Grenzzug bei Bayern gebliebenen Gebiete auf die Weisung der Regierung hin provisorisch von Br ixen

über nommen werden mußten. Der Aufstand bot Bayern auch den erwünschten Anlaß, dem bischöf lichen Vorschlagsrechte entgegen, bei den zahlreichen Neubesetzungen eine beträchtliche Anzahl fremder Priester einzuschiehetv*). Mit schlecht verhaltenem Arger schaute man in Brixen dem Vorgehen der Regierung zu und versuchte einige zahme Einwendungen. Man beruhigte den Fürst bischof damit, daß hohe und besondere Rücksichten es erheischten, treue und ergebene Untertanen auf die wichtigsten Pfarreien zu befördern

1 ). Die Ereignisse des Jahres 1809 zwangen das Ordinariat zur Nachgiebigkeit. Als jedoch Bayern die Zahl der Fälle derart häufte, daß das System der Regierung leicht erschlossen werden konnte, brachte Kanzler v. Buol eine nachdrückliche Vorstellung zur Kenntnis des Hofes, worin er das Wohl des Staates und das Beste der Kirche betonte, spitzig auf die schlechte Rolle hinwies, welche manche fremde Priester spielten, an das geringe Vertrauen erinnerte, das sie beim Volke besäßen, und eine bessere Beachtung

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