Aus Innsbrucks Bergwelt : Wanderbilder aus Innsbrucks Bergen
Ein unbeschreiblicher Glan/, lag über «len Bergen. Müde legte ich den Kopf nid' den Rucksack, ich fühlte tiefe Sehnsucht nach Ruhe. Mehr als jo vorher erkannte ich aber auch die Schönheit des Hochgebirges. Nein, zürnen konnte ich den Bergen nicht. "Warum auch? Mein eigener Trotz, meine unbändige Thatenlust waren es, die mich liier oben hilflos hingestreckt hatten. Waren es nicht verbotene Früchte, nach denen ich verlangend die Hand ausgestreckt hatte? Verbotene nicht, aber gefährliche
. Nun war aller Trotz verschwunden, meine Stimmung war weich und nachgiebig wie die eines Kindes, welches gestraft wurde. Die Ermahnungen, welche die Berge ringsum mir zuflüsterten, nahm ich fügsam hin. Und sonderbar — mir erschienen jetzt, wo ich dem Tode nur knapp entronnen war, die Berge so friedlich, so freundlich, dal's auch in meinem Herz fried liche, freudige Aecordc mitklangen. Wenn ich die Augen schiol's, so war es mir, als lausche ich tief hinein in das Innere dos harten Steins, wo die Bergseele