¬Die¬ Adamello-Presanella-Alpen.- (Mittheilungen aus Justus Perthes' Geographischer Anstalt über wichtige neue Erforschungen auf dem Gesamtgebiete der Geographie ; 17)
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Autor:
Payer, Julius / nach den Forschungen und Aufnahmen von Julius Payer
Ort:
Gotha
Verlag:
Perthes
Umfang:
36 S. : Ill., Kt.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Payer, Julius: ¬Die¬ Ortler-Alpen : (Sulden-Gebiet und Monte Cevedale) / nach den Forschungen und Aufnahmen von Julius Payer. - 1867 - In: ¬Die¬ Adamello-Presanella-Alpen ; 15 S. : Ill., Kt. - Sign.: III 461 <br />Payer, Julius: ¬Die¬ südlichen Ortler-Alpen / nach den Forschungen und Aufnahmen von Julius Payer. - 1869 - In: ¬Die¬ Adamello-Presanella-Alpen ; 30 S. : Ill., Kt. - Sign.: III 461 <br />Payer, Julius: ¬Die¬ westlichen Ortler-Alpen : (Trafoier-Gebiet) / nach den Forschungen und Aufnahmen von Julius Payer. - 1868 - In: ¬Die¬ Adamello-Presanella-Alpen ; 30 S. : Ill., Kt. - Sign.: III 461 <br />Payer, Julius: ¬Die¬ centralen Ortler-Alpen : (Gebiete: Martell, Laas und Saent) ; nebst einem Anhange zu den Adamello-Presanella-Alpen des Ergänzungsheftes N. 17 / von Julius Payer. - 1872 - In: ¬Die¬ Adamello-Presanella-Alpen ; 36 S. : Ill., Kt. - Sign.: III 461 ;
Schlagwort:
g.Adamello-Presanella-Alpen<br />g.Ortlergruppe
Signatur:
III 461
Intern-ID:
241683
dem Stocke an die Schneebrücken, um sich von Gefähr lichkeit und Tiefe zu überzeugen ; ungeachtet ihres gewöhn lichen Sträubens band ich die Führer wieder zusammen, ähnliche Zögerungen zu vermeiden. Ein kurzes Stück gin gen wir neben Schluchten am Fusse des felsigen Haupt kammes hin, dann musste ein ziemlich steiler, schwach mit Firn eingestäubter Eishang, welcher von diesem herab- fdhrte, erstiegen werden. Links, den Hintergrund der Firn mulde bildend, erhob sich der Monte bianco, rechts
starrten die Felsen des Monte nero in die Höhe. Der Bär, den ich zuletzt vorausgehen liess, damit er Fusstapfen in den Schnee trete, begann jetzt unnöthiger Weise Stufen zu hauen, und wie riesig machte er diese Stufen! Vergebens rief ich ihm zu, weiter zu gehen, der Firnhang sei nicht schwieriger wie eine Wiesenlehne, aber ohne ein Wort zu erwidern, arbeitete der Biir weiter. Eben so zog sich Botteri einen Verweis zu, denn als ich mich den Bären ausspannend umsah, be merkte ich, dass auch der cratere
sich losgebnnden. Er hatte das Strickende in die Hosentasche gesteckt, und als es herausfiel, hatte ich unter den Trümmern unterhalb des Monte nero aufsteigend Mühe, den oft an den Blöcken haf tenden Strick nachzuzichen. Als wir am schmalen beeisten Gebirgsgrate anlangten, empfing uns ein furchtbarer Sturm, grauenhaft war der Blick in die Tiefen des Val di Sole, von unendlicher Wild heit dos Eislabyrinth da unten, von ausserordentlicher Höhe die abstürzenden Wände; ein spaltenreicher Eisstrom zog jenseit
thalwärts. Hechts stieg der schlanke braune Stein riese gleich einem Obelisk in die Luft, links erhob sich der Eisgrat, mit nördlich überhängenden Schneewechten geziert, auf die steile Gletscher-Kuppe des Monte bianco, jenseit welcher die etwas nach Nord vorgeschobene Presanella — mit steilen Gletscherhängen nach Süd und Ost, mit unge heuren senkrechten grau-gelben Granitwänden nach Nord abstürzend — sichtbar wurde. Vom Monte bianco aus dem Grate folgend hoffte ieh den Hauptgipfel zu erreichen
schluss, die Spitze unter jeder Bedingung zu ersteigen, wie derholte. Welche Misere lag allein in der Besteigung des Monte bianco, wie viel gute und harte Worte kostete cs, die Füh rer an das Seil zu bringen! — Dem Bären gab ich meine J. Payer, Die AdameUo-Prcsaziella-Alpea. Steigeisen, ohne solche stieg ich am Stricke voran, die Stu fen in den Eishang hauend, aufwärts. Glitt einer von uns aus, so riss er Alle in die Tiefe, dennoch sah ich die Füh rer so ungeschickt als möglich in die Steige tretend