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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
(1843)
¬Die¬ Tyroler ekstatischen Jungfrauen : Leitsterne in die dunklen Gebiete der Mystik ; Bd. 1
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Seite 366 von 460
Autor: Volk, Wilhelm Gustav Werner / [Wilhelm Gustav Werner Volk]
Ort: Regensburg
Verlag: Manz
Umfang: VI, 450 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Mörl, Maria Theresia ¬von¬<br>p.Lazzari, Maria Domenica<br>p.Nieklutsch, Krescenzia<br>s.Mystik
Signatur: II 8.273/1
Intern-ID: 209304
357 wenigsten der Wirksamkeit der sogenannten Imponderabilien in die Ferne hin entgegengestellt werden. In denselben befreit sich mit dem Zurücktreten des Stoffes die Kraft. Der Magnetismus z. B. durchdrkngt alle Körper, die Electricitat alle Leiter; Sauren und Vasen durchdringen, wie die Note beweist, einander im chemischen Proceffe. In ähnlicher Art arbeiten und bewegen Licht und Warme, je nach dem Maße ihrer Porosität, sich, durch die Stoffe hindurch, wozu sie vermöge ihrer erpandirenden

, stromhaften Thatkgkeit getrie ben werden. Die allgemeinen Naturpotenzen, über deren Stoffartig keit die Physiker noch Zwisten, stehen aber an Dignität der gering sten geistigen Kraft nach. Warum soll also auch nicht dem Geiste das Dnrchwirken der Massen in ähnlicher Weise unter Umstanden zu Gebote stehen? durchdringt und durchwirkt er doch, so lauge das Leben dauert, den Körper, den er beseelt, in allen Richtungen selbst ohne unser Juthun und Bewußtsein. Im wachen und Tagesbewußt

sein, d. h. im gewöhnlichen Zustande, scheint allerdings der Geist über die fremden Körper oder jede andere Masse nicht gleiche Macht zu haben, als über den eigenen Leib. Allein in außerordentlichen Zustanden einer gehöheten Geistigkeit mag wohl möglich sein, was röchen, sammelt sich am positiven Pole, und färbt hier den Lackmußauf guß roth. Die Kraft der galvanischen Strömung hatte also den Stoff erfaßt, in ihrer eigenen Richtung strömend gemacht, und sich auf ihrem Wege zum Begleiter genommen, ohne daß er sich gleich

ihr weder durch Undurchdringlichkeit noch Wahlverwandtschaft der Materie irren lassen. Der Stoff hatte also von ihr die strömende Kraft angenommen. Da er die Flüssigkeit durchdrang, so läßt sich wohl denken, daß ihm solches i:d größerer Intensität der Kraft auch bei festen Körpern gelingen möchte. Schubert in .feiner Geschichte der Seele III. Aust. S. 366 mtb 375 stellt zwar als zweifelhaft hin, ob hier an ein materielles Hinüber wandern der polarischen Stoffe, von der Stätte des einen Poles

zu der des andern zu denken sei, er führt aber den, Vorgang als ein sinnvolles Abbild vom Uebergange der Seele aus der sichtbaren Region der Elemente in die unsichtbare der Geisterwelt an. Man könne mit Recht sagen, meint er, die hinwegziehende Säure oder das Kali sind durch ein leib liches Medium gegangen, welches sonst eine deutlich wahrnehmeude Kraft für dieselben hat, ohne von diesem, wenigstens auf einem großen Thcile ihres Weges, wahrgcnvmmcn zu werden; sie sind gleichsam nur unsichtbar und unfühlbar geworden

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Bücher
Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
(1843)
¬Die¬ Tyroler ekstatischen Jungfrauen : Leitsterne in die dunklen Gebiete der Mystik ; Bd. 1
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Seite 435 von 460
Autor: Volk, Wilhelm Gustav Werner / [Wilhelm Gustav Werner Volk]
Ort: Regensburg
Verlag: Manz
Umfang: VI, 450 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Mörl, Maria Theresia ¬von¬<br>p.Lazzari, Maria Domenica<br>p.Nieklutsch, Krescenzia<br>s.Mystik
Signatur: II 8.273/1
Intern-ID: 209304
426 vorsteckl davon machte, S. 260 Th. I. (erste Ausgabe) des Kcr- nerschcn Werkes geschildert. Passavant S. 60 deutet die organische dualistische Aeußerungen über jene Kraft und die Seele vor, welche einer solchen Identität beider zu widersprechen scheinen. S. 10s Bd. I. wird dieselbe genannt die wohlthätige, kunstreiche, erhaltende und belebende Kraft, auf der unsere Seele, unser Tagesich beruht, in deren Schvoß es allnächtlich im Schlafe zurücksinkt, um aus ihrem immer frischen, uner

schöpflichen Grunde neue Stärkung und Belebung für die Tagesarbcit an sich zu ziehen. Auch in unserm Tagesleben und in ihrem gewöhn-, lichen, natürlichen und gesunden Wirken hat sie dieselbe sonderbare Wir kung auf unsere Seele. Weiter heißt es, indem auch die Seele eine Kraft genannt wird, daß die Betrachtung beider Kräfte (nämlich der Seele und.der Lebenskraft) verschiedenen Wissenschaften, der Psychologie und der Physiologie angehören. Er nennt die Lebenskraft den ausschließ lichen Gegenstand

deS physiologischen Studiums, er versichert, daß beide Kräfte in jeder geistigen und körperlichen LebenSerscheimmg mannichfach und innig zusammenwirkeu. Dann wird S. 107, obgleich die Lebens, kraft ausschließlicher Gegenstand der Physiologie sein soll, behauptet, daß sie in dieser Wissenschaft wegen ihrer noch etwas zweifelhaften, mehr nur hypothetischen Existenz nur im Nothfalle citirt werde. Daselbst wird nun sehr gut auseinander gesetzt, wie das körperliche Leben nicht bloßes Wechselspiel der etwa

der Lebenskraft bestehen soll. Rach ihrem Entweichen beeilen sich die körperlichen Stoffe, die ihrer Natur angemessenen Verbindungen, wo sie sich ihnen bieten, einzugehen, und das zu bilden, was sie für sich vermögen: Wasser, Kohlensäure, Ammo niak. Der lebende Körper schließt somit, wie Fischer hieraus folgert, in und über dem körperlichen Stoffe, ein der Seele sehr verwandtes, nur ungleich kunstreicher wirkendes geistiges Wesen ein, die Lebenskraft. Dieser Kraft legt Fischer ein Denkvermögen

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
(1843)
¬Die¬ Tyroler ekstatischen Jungfrauen : Leitsterne in die dunklen Gebiete der Mystik ; Bd. 2
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Seite 318 von 394
Autor: Volk, Wilhelm Gustav Werner / [Wilhelm Gustav Werner Volk]
Ort: Regensburg
Verlag: Manz
Umfang: 392 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Mörl, Maria Theresia ¬von¬<br>p.Lazzari, Maria Domenica<br>p.Nieklutsch, Krescenzia<br>s.Mystik
Signatur: II 8.273/2
Intern-ID: 209306
genommen oder vielmehr gebunden. Ich habe gezeigt, wie in dem Dunkel des Gewölkes, womit der zum Herrschen erkorene Liebling der Schöpfung sich damals umhüllt hat, zuweilen Risse entstehen, durch welche die Sonne des Paradieses ab und zu hineinblitzt und offenbart, wie es einst war und wie es wieder werden mag, wenn der Fluch von uns genommen sein wird. Auch auf diese Weift könnten noch unglaubliche Erscheinungen her- vorgebracht werden. Der gute Mensch,'sagt Ennemoftr Z. 116 , könnte mit seiner Kraft

auf das Pflanzenreich einwirkend, die Erde in einen Paradiesgarten umwaudeln; er könnte alle wilden Thiere Zahmen, und sich dieselben zu friedlichen und nützlichen Handlangern und Werkzeugen erziehen; er könnte, so.wie er sie als gebietender Herr und freundlicher Nammgeber gebraucht und schützt, als hülf- reicher Arzt sie vor Krankheiten bewahren und.von denselben heilen. Alles dieses könnte er vermöge seiner eigenen, ihm einwohneuden magnetischen Kraft! Und ebenso kann er vermöge dieser Kraft wohlthatig

auf seinen Nebenmenschen und sich selber wirken, und, wenn er sie richtig zu gebrauchen versteht, seine Krankheiten entwe der unmittelbar durch seine Hand oder auch mittelbar mit.Leibern oder natürlichen Stoffen unterstützend heilen. Ja der Mensch könnte es dahin bringen, seinen eigenen.Körper durchsichtig und durchdring- lich zu machen.- Allein, so wie die Welt jetzt noch steht, und wie die Menschen in der Vielzahl annoch gesittet sind, wo eine jede Kraft

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
(1843)
¬Die¬ Tyroler ekstatischen Jungfrauen : Leitsterne in die dunklen Gebiete der Mystik ; Bd. 2
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Seite 327 von 394
Autor: Volk, Wilhelm Gustav Werner / [Wilhelm Gustav Werner Volk]
Ort: Regensburg
Verlag: Manz
Umfang: 392 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Mörl, Maria Theresia ¬von¬<br>p.Lazzari, Maria Domenica<br>p.Nieklutsch, Krescenzia<br>s.Mystik
Signatur: II 8.273/2
Intern-ID: 209306
é ä* 326 des Glaubens nbrhig gewesen, wo diese Gaben als Umhegungen und Schutzmittel des jungen Baumes gedient hätten. Christus habe dieselben aber für alle Folgezeit hinweggenommen, als eine Hülfe, deren der Glaube nicht mehr bedürfe; die Gnadengaben würden nun auch nicht einmal den Würdigen mehr ertheilt, da die Kraft des. Glaubens solcher Hülfe nicht mehr nbthig habe. — Ein jeder sieht ein, daß Chryfostomus hier nicht das Verschwinden der Wunderkraft zu seiner Zeit habe behaupten

wollen. Jedenfalls hat er aber für alle Zeiten darin Recht, daß die Kraft des Glaubens solcher Hülfe nicht bedürfe. Daß aber die Kraft des Glaubens überall vorhan den gewesen, hat Chryfostomus gewiß nicht behaupten wollen. Auch aus den übrigen von Tholnck angeführten Stellen des Chryfostomus vermag ich nur zu entnehmen, daß er der Frage: warum in ge wissen Zeiten und unter gewissen Umständen keine Wunder geschehen? begegnen, keineswegs aber behaupten will, daß überhaupt keine mehr geschehen. Sollte diesi

wollen. Wenn nun aber Tholnck gar den heiligen Augustinus an zieht, um seine Beweisführung für das Verschwinden der Wunder kraft zu begründen, und daun bemerkt, daß hie wunderbaren, auch von Augustinus angeführten Thatsachen entweder minder beglaubigt gewesen, oder doch selten vorgekvmmen sein müßten, so hat er sich in dem Zeugen arg vergriffen. Denn Niemand hat wohl mehr Aeußerangen gethan, welche die Tholucksche Behauptung entkräften, als gerade der Bischof von Hippo. Schon die von Tholnck selber angeführte Stelle

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
(1843)
¬Die¬ Tyroler ekstatischen Jungfrauen : Leitsterne in die dunklen Gebiete der Mystik ; Bd. 1
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Seite 213 von 460
Autor: Volk, Wilhelm Gustav Werner / [Wilhelm Gustav Werner Volk]
Ort: Regensburg
Verlag: Manz
Umfang: VI, 450 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Mörl, Maria Theresia ¬von¬<br>p.Lazzari, Maria Domenica<br>p.Nieklutsch, Krescenzia<br>s.Mystik
Signatur: II 8.273/1
Intern-ID: 209304
204 dem Geiste der Gnade anfthnt, welcher sich alldort Wohnung ge sucht, um das Herz der Begnadigten zur Leuchte Gottes zu machen, und von diesem Sitze ans alles Irdische, zu welchem jene in Bezug, tritt, zu dnrchgeisten. Dieser siegreiche Einzug der Kraft des Aller höchsten in die Seele dessen, welcher seine Selbstsucht zum Opfer gebracht, und im demüthigen Glauben sich der immer wachen Gnade empfohlen, ist das heilige Werk der Wiedergeburt, in welchem die göttliche und menschliche Thatigkeit

einander so wundervoll durch- dringen, dass in dem Gottmcnfchlichen eine psychologische Scheidung für die Wissenschaft wohl nicht zu erzielen stehet. Darüber aber sind alle Gläubigen einig, daß Gottes heilige Kraft erregend und Leben erweckend wie in der Zeit vorangehend, so potentialiter vor waltet, und der. Mensch dieselbe nicht verarbeite», oder verdienen, noch willkürlich herbeiruftu, sondern nur bem Gnadenruft willig folgen kann. Wenn er die dargebotene Hülfe aus der Höhe, in welcher Licht

und Gnade niedersteigt, treu aufnimmt und pstegt, und dem in Christo gegebenen Vorbilde getreulich nacheiftrt, wird er dem Stande sich nähern, auf welchem der Mensch als Ebenbild Gottes anfangs sich hingestellt sah, und von welchem seine Schuld ihn herabstürzte. Wie lebendig die Ueberzengung von dem bis Zu völliger Obermacht Statt findenden Vorherrschen der göttlichen Kraft in einem wiedergeborenen Herzen auch in der protestantischen Kirche gewesen, bekunden die Lehren der Urheber dieser Kirche

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
(1843)
¬Die¬ Tyroler ekstatischen Jungfrauen : Leitsterne in die dunklen Gebiete der Mystik ; Bd. 1
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Seite 172 von 460
Autor: Volk, Wilhelm Gustav Werner / [Wilhelm Gustav Werner Volk]
Ort: Regensburg
Verlag: Manz
Umfang: VI, 450 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Mörl, Maria Theresia ¬von¬<br>p.Lazzari, Maria Domenica<br>p.Nieklutsch, Krescenzia<br>s.Mystik
Signatur: II 8.273/1
Intern-ID: 209304
und die Lehre bekräftigte, durch begleitende Zeichen^). Wenn auch nach dem exegetischen Ge wissen einiger protestantischer Ausleger diese Stelle sammt dem vorher gehenden Abschnitte critischem Verdachte unterliegt, so beweiset doch die Apostelgeschichte thatsachlich, daß die am ersten Pfingstfeste mit der Herabknnft des heiligen Geistes über die ersten Bekenner Jesu ausgegvffenen Ströme des Lebens sich einer behenden Flamme gleich mit heiligender Kraft über die jungen Gemeinden hin verbreiteten

, und die vom Erlöser verheißenen überirdischen Gaben zum Vorschein brachten, welche der Menschheit bis dahin in dieser Fülle und Con- centration unbekannt, in der umgebenden Heidenwelt hie apostoli schen Gemeinden zu einem wunderbaren Phänomene machten. Mit der Wirksamkeit der heiligen Gaben, welche über die Naturgesetze und höhere Machtvollkommenheit sich erheben, schien die Wunder kraft Christi über die ganze Kirche verbreitet. Namentlich äußerte sich unter den von Natur regsameren und erregbarer» Griechen

die Kraft der Geistesgaben am gewaltigsten. Dieses mächtige Gahren überirdischer Kräfte in dem sündigen Geschlechts, dem sich mensch liche Zuthaten anfttzten, trieb wohl die Strebsamkeit aus ihrem rich tigen Gleichgewichte, und führte eben in Corinth Abirrungen von der geraden Mine herbei, ft daß die christlichen Gaben wohl in mißbräuchlicher Anwendung sich zeigten, und Unordnungen dadurch herbcigeführt wurden. Denn da Gott Lieft außerordentlichen Gaben nicht Allen, sondern nur Einzelnen

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
(1843)
¬Die¬ Tyroler ekstatischen Jungfrauen : Leitsterne in die dunklen Gebiete der Mystik ; Bd. 2
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Seite 161 von 394
Autor: Volk, Wilhelm Gustav Werner / [Wilhelm Gustav Werner Volk]
Ort: Regensburg
Verlag: Manz
Umfang: 392 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Mörl, Maria Theresia ¬von¬<br>p.Lazzari, Maria Domenica<br>p.Nieklutsch, Krescenzia<br>s.Mystik
Signatur: II 8.273/2
Intern-ID: 209306
diese kunstvollen Redegebilde sind es nie ge wesen, welche die Menge hinrissen, sondern die stürmende Wahrheit des lebendigen Wortes. Die Wahrheit wirkt auch in Einfachheit und Schmucklosigkeit; denn nicht die Mannichfaltigkeit und der Schmuck sind es, welche da wirken, sondern die Wahrheit, welche ihre eigene Kraft hat und ist, welche im Sprechenden lebt und webt, und häufig gerade durch ihre Lebendigkeit kn jenem von den Zuhörern empfunden wird, und dieselben hinreißt, wahrend sie beim Lesen

des Aesthetikers, Metaphysikers-, Logikers u. s. w. an solche geistige Schöpfungen der Ekstatischen gelegt werden soll. Ob übrigens die Jungfrau zu Ervktte nur kn der natürlichen Ekstase sich befindet, oder zu der religiösen sich erhoben hat, mag hei der Kärglichkeit der vorliegenden Nachrichten unentschieden bleiben. Unter den geistlichen Gaben, welche kraft einer feierlichen Ueber- traguug auf die Creatur dem Christenthum eignen, nennt der Apo stel Paulus ausdrücklich die Gabe der Sprachen (I Corinth. XII

, 10), in welcher sich die heilige Beredsamkeit kund thnt. Als ob die Scheidung der beim babylonischen Thurmbau auseinandergefallenen Idiome in der verloren gegangenen, durch die Mystik wieder vermit telten Einheit eines geistige,, Idioms wieder aufgehen wollte, findet nicht selten wie bei den Aposteln am Pfmgstfeste eine Einigung des Verständnisses der verschiedensten irdischen Sprachen kraft höherer

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Kategorie:
Religion, Theologie
Jahr:
(1843)
¬Die¬ Tyroler ekstatischen Jungfrauen : Leitsterne in die dunklen Gebiete der Mystik ; Bd. 1
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Seite 203 von 460
Autor: Volk, Wilhelm Gustav Werner / [Wilhelm Gustav Werner Volk]
Ort: Regensburg
Verlag: Manz
Umfang: VI, 450 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: p.Mörl, Maria Theresia ¬von¬<br>p.Lazzari, Maria Domenica<br>p.Nieklutsch, Krescenzia<br>s.Mystik
Signatur: II 8.273/1
Intern-ID: 209304
demselben folgsam nachgebend sann und handelte, eine GotteSthat, weil dee freie Wille des Menschen sich mit bewußter Hingabe dem himmlischen Triebe unterwarf, und seine Kraft in derjenigen Gottes anfgehen ließ, so daß beide sich idcntificirten; war sonach alles Gute in Erkcnntniß, Gesinnung und That nur ein Regen und Segen Gottes im Menschen: so ist wohl der Mensch in seinem gefallenen Anstande noch weniger im Stande, ohne die Belehrung göttlicher Offenbarung und ohne den Uebertrag göttlicher

Kraft zu wahrer und reiner Erkenntniß, zu einer heiligen Gesinnung und Gerechtigkeit in Wandel und That Zu gelangen, oder auch nur die rechte Vor stellung von seiner ursprünglichen Beschaffenheit zu fassen, um die selbe als das Ziel zu erkennen, und als das Ideal zum Grunde zu legen, »ach welchem sein Thun und Treiben auf Erden ausgeprägt werden soll. Dreß durch die Ablösung und den Zurücktritt der über natürlichen Thatigkeit Gottes aus der Gemeinschaft mit dem Men schen siech, welk und dürr

gewordene Dasein und Leben der Seele gleicht einem fruchtbaren Lande, welches durch eine furchtbare Natur- Revolution in eine verwahrloste Lede umgestaltet ist, der erwär mende Sonne, erquickender Thau und befruchtender Regen entzogen sind, und welche ohne ein Wunder ohnmächtig ist, etwas Gutes hervorzubriugen, während einige Pünktchen, in denen von der alten Kraft noch ein Rest zurückgeblieben, durch unbegreifliche Vegetation die Sage von der vormaligen allgemeinen Fruchtbarkeit bekräftigen

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