¬Die¬ Tyroler ekstatischen Jungfrauen : Leitsterne in die dunklen Gebiete der Mystik ; Bd. 1
357 wenigsten der Wirksamkeit der sogenannten Imponderabilien in die Ferne hin entgegengestellt werden. In denselben befreit sich mit dem Zurücktreten des Stoffes die Kraft. Der Magnetismus z. B. durchdrkngt alle Körper, die Electricitat alle Leiter; Sauren und Vasen durchdringen, wie die Note beweist, einander im chemischen Proceffe. In ähnlicher Art arbeiten und bewegen Licht und Warme, je nach dem Maße ihrer Porosität, sich, durch die Stoffe hindurch, wozu sie vermöge ihrer erpandirenden
, stromhaften Thatkgkeit getrie ben werden. Die allgemeinen Naturpotenzen, über deren Stoffartig keit die Physiker noch Zwisten, stehen aber an Dignität der gering sten geistigen Kraft nach. Warum soll also auch nicht dem Geiste das Dnrchwirken der Massen in ähnlicher Weise unter Umstanden zu Gebote stehen? durchdringt und durchwirkt er doch, so lauge das Leben dauert, den Körper, den er beseelt, in allen Richtungen selbst ohne unser Juthun und Bewußtsein. Im wachen und Tagesbewußt
sein, d. h. im gewöhnlichen Zustande, scheint allerdings der Geist über die fremden Körper oder jede andere Masse nicht gleiche Macht zu haben, als über den eigenen Leib. Allein in außerordentlichen Zustanden einer gehöheten Geistigkeit mag wohl möglich sein, was röchen, sammelt sich am positiven Pole, und färbt hier den Lackmußauf guß roth. Die Kraft der galvanischen Strömung hatte also den Stoff erfaßt, in ihrer eigenen Richtung strömend gemacht, und sich auf ihrem Wege zum Begleiter genommen, ohne daß er sich gleich
ihr weder durch Undurchdringlichkeit noch Wahlverwandtschaft der Materie irren lassen. Der Stoff hatte also von ihr die strömende Kraft angenommen. Da er die Flüssigkeit durchdrang, so läßt sich wohl denken, daß ihm solches i:d größerer Intensität der Kraft auch bei festen Körpern gelingen möchte. Schubert in .feiner Geschichte der Seele III. Aust. S. 366 mtb 375 stellt zwar als zweifelhaft hin, ob hier an ein materielles Hinüber wandern der polarischen Stoffe, von der Stätte des einen Poles
zu der des andern zu denken sei, er führt aber den, Vorgang als ein sinnvolles Abbild vom Uebergange der Seele aus der sichtbaren Region der Elemente in die unsichtbare der Geisterwelt an. Man könne mit Recht sagen, meint er, die hinwegziehende Säure oder das Kali sind durch ein leib liches Medium gegangen, welches sonst eine deutlich wahrnehmeude Kraft für dieselben hat, ohne von diesem, wenigstens auf einem großen Thcile ihres Weges, wahrgcnvmmcn zu werden; sie sind gleichsam nur unsichtbar und unfühlbar geworden