Spätfrüchte.- (Gesammelte Werke ; Bd. 15)
ààs — Ein junger Offizier und lächelte, Daß ich zum Stocke griff. — Ein andres Bild! Verschlossen war die Türe meines Hauses. Ich stand am Fenster, sah hinab ins Dunkel, Da irrte sie den Pfad des Lasters hin, Der Busen welk, geschminkt die hohle Wange, Doch könnt' ich wieder sie erkennen nicht. Ich aber warf mich knirschend aus den Estrich Und schrie zu Gott aus meiner tiefsten Qual, Bis endlich schweigend ich Ergebung lernte. — Ich war ein Greis, des Grames Furchen tief Gepflügt
in meiner Stirn, weil jede Hoffnung Mir Lebewohl gesagt. Ein Jüngling kam, So stark, so schön, wie ich es einst gewesen. Er taumelte betrunken, schwang den Becher, Er hob die Faust und drohte mir — mein Sohn? Ein neues Bild! Vom Himmel rieselte Der dünne Regen, daß in ödes Grau Die Landschaft sank. Mich fror in's Mark hinein, Und zitternd blies ich auf die roten Finger. Als aus dem Nebel schauernd ich getaucht, Durch Reihen von Leichensteinen schritt ich langsam, In goldner Inschrift las ich Freund und Feind