wenn in der unvermeidlichen Badeschrift steht, daß das Wasser angezeigt ist gegen Hyperämie des Rückenmarkes, gegen Aus schlag, gegen die Nachwehen vom Wechselfieber, gegen Lungen krankheiten, gegen Magenkatarrh, gegen Blutleere, gegen Blasenleiden, gegen -— und zuletzt kommt dann noch, um selbst recht schön reingewaschen dazustehen, eine kleinlaute Aufzählung von sogenannten „Gegen-JndikatiouenNament lich sind es zwei Krankheiten, gegenüber welchen bei allen Heilbrunnen eine „Gegen-Jndikation
" besteht. Es sind dies die Läusesucht imt> der Hungertyphus. Läusesucht, weil diese geschichtlich nur ein paar Mal nachgewiesen worden ist •— Hungertyphus, weil man Leute, die kein -Geld haben, nicht brauchen kann. We« die Anatomie der menschlichen Haut kennt, wird es Mindestens für sehr zweifelhaft halten, daß mineralische Stoffe, die im Wasser aufgelöst sind, von ihr ausgesaugt und ins Blut überführt werden können. Die Anzahl Derjenigen, welche dafür halten, daß es ganz gleichgültig
ist, ob man sich in schwefel-, eisen-, salz-, vitriolhältigcm Wasser, in Rotwein, Champagner oder Jungfrauenblut badet, ist nicht gering. In dieser Hinsicht mag an einen lustigen Austritt er innert werden, der sich vor zwei oder drei Jahren irgendwo in unseren Bergen abspielte. Es handelte sich um die An klage gegen einen Badebesitzer, welchen man beschuldigte, daß er im Innern des Berges, an dem seine „Jod-Heilguelle" entspringt, ein geheimes Laboratorium eingerichtet habe, in welchem er der in eben diesem Jodgehalt