120 HL Formationen. Pflanzen Zigno's erfüllen denselben Horizont an mehreren Punkten der Sette Communi und des Veronesischen. Aus der weiteren Umgebung von Roveredo nennt Benecke verschiedene Lokali täten, an denen die Norigliafauna zu finden .ist, so Volano, Serrada und Folgaria, Caliano u. a. Die Gebirgskette des Orto d'Abramo und des Monte Baldo, mitten quergebrochen im Spalten thaie des Lago di Loppio, ruht zwar auf einem Fundament von Hauptdolomit; aber die Jurakalke sind rings
der Gebirgszug des Monte Gaza und Monte Casale; noch regelmässiger fällt hier die Juraformation in Westen unter die Stenico-Molveno-Mulde ein. Steigt man von Vezzano und Ciago hinauf zum Plateau des Monte Gaza, so überschreitet man auf dem Zickzack-Wege die schroffen Gehänge der über den Dolomit-Stock herabhängenden Grauen Kalke. Auf halber Höhe steht eine 4—5' mächtige Bank an, zusammengesetzt aus Megaloclon joumilus, Terebratula Boteoana und der höchst eigenthümlichen Gervillia miräbilis n. sp. Taf
. YI, Fig. 3; daneben stecken Chemnitzia terébra und Korallen. Dicht gedrängt erfüllen die Schaalen der genannten Versteinerungen diese Bank, der wir noch mehrere Mal beim Aufstieg begegnen; denn erst am Eande des Plateaus, oben an der Scharte des Monte Gaza, dringen wir durch den umhüllenden Mantel auf den Grundstock des Berges, und wir sehen dort, dass diese Rotzoana- Schichten ziemlich nahe unter den Braunen Jura-Oolithen des Plateaus anstehen; also auch hier kennzeichnet die Lagerung die Noriglio
-Fauna als Oberen Lias. Die Gervillia miräbilis wird unten im paläontologischen Theil des näheren beschrieben. Heber Megaloclon pumüus gleich hier einige Worte: Benecke giebt an, dass keines seiner Exemplare aus der Umgegend von Roveredo die Dimensionen von 40 mm Länge und 35 mm Breite überschritten hätte (Trias und Jura pag. 165). Die meisten Megalodonten vom Monte Gaza sind grösser: ein Exemplar hat 60 mm Höhe, 50 ra]ü Breite, 22 mm Dicke, also ungefähr die Dimensionen, welche Gümbel's Abbildung
nichts weiter zu machen. Megalodon pumilus liegt in diesen Bänken am Monte Gaza stets mit erhaltener Schaale. In der Thalsenkung von Vezzano, auf dem Wege zum Lago Santo liegen am Fuss des Monte Gaza zahlreiche Blöcke mit Terebr. llotzoana, Chcnmitma Umbra, Me galodon pumilus, Gervillia miräbilis und andern Fossilien. Im Uebrigen ist der graue Liaskalk des Gaza-Casale-Zuges recht arm an Versteinerungen, wie ja auch in der Umgegend von Roveredo und in den Sette Communi die Petrefacten nur ge legentlich nesterweise sich vorfinden