Juli bis September.- (Legende oder der christliche Sternhimmel ; Bd. 3)
an dem heyligen Maurizischen Haussen begangen und deren fahrende Haab under einander außgetheilt hatten, da ginge ungesehr ein alter Soldat Viktor mit Nahmen fürüber, und käme an das Ort der Martyrung im Walliser Land, da das vergossene heylige Blut noch gerochen, fände auch alda die Kayserliche Soldaten sitzen, fro- locken, schlemmen und zächen. Als aber der alte Viktor von den Kaiserlichen zur Zech geladen, fragte er, was diß für ein Freu denfest sein könne under so vilen herrlichen erschlagenen Männern
; da war jhm geantwortet, weil sie alle Christen aus Egyptenland gebürtig waren, uno den Göttern nicht wölten opssern, wären sie aus geheiß Kaysers Maximiani von jhnen Hingericht, derowegen sie mit solcher Mahlzeit, Freudenfest und Frepheit vom Kayser verehrt worden. Darüber seusszete der alte Viktor und beklagte sich herzlich, daß er so zu einem grossen Alter gekommen, und noch nicht würdig gefunden worden für den christlichen glauben zu sterben und sagte: „Ach were ich nor vor zwo Stunden auss disen Plaz
kommen, so were meines alten Herzens Blut vermischt worden mit dem Blut- opffer so vil Gottseliger Thebäer.' Als aber der alte Viktor solche Worte so frei herauß geredt, daß er ein Christ wäre, haben jhn die Kayserliche Soldaten umbgeben, wolten straks von jhme seines Glaubens Bekanvtnuß wissen, welchen als er jhn srep bekante, schlugen sie jhme unverzoglich sein Haupt ab. Ist also diser Viktor, nach seinem Namen sighasstig, anderen Thebaischen Märtyrer zuge- than, und in der Glorp gen Himmel