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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 728 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
bei, daß nach der dkeßfälligen Bevollmächtigung Görgey'S, der Regierung nichts Anderes übrig bleibe, alö sich gänzlich aufzulösen. Der Vorschlag wurde von den Anwesenden einstimmig angenom men, die Bevollmächtigungsacte durch Szemere und Horvath sogleich aufgesetzt, die Auflösung der Regierung aber darin deshalb nicht formell erwähnt, weil es, nach der von Vukovics gemachten Bemerkung, mög lich schien, daß die Ereignisse noch die Wiederaufnahme der Regierung erheischen könnten. Die Vollmacht ging sogleich an Görgey

ab, und die Regierung lösete sich thatsächlich auf. Kossuth nahm von den Mi nistern, und diese von einander Abschied, ohne Vorbehalt einer künfti gen Zusammenkunft oder eines künftigen Wirkungskreises, daher auch die Beamten entlassen wurden. Csänyi, welcher bald darauf die Vollmachtsacte bei Görgey gese hen, zeigte sich sehr ungehalten- daß die Entsagung der Regierung nicht formell ausgesprochen sei, nachdem er sich doch mit Kossuth in diesem Sinne verständigt habe. Görgey erklärte gegen Csänyi und Vukovich

geradezu, in dieser Form den Auftrag gar nicht anzunehmen, weil die Russen sich mit ihm in keine Unterhandlungen einlassen würden, so lange sie glauben könnten, daß hinter ihm die provisorische Regierung stehe. Er fügte hinzu, daß, wenn die Abdankung des Gouverneurs und des Ministeriums nicht formell ausgesprochen und kundgemacht werde, er sich in Nichts einlassen könne. Um die Sache ohne Zeitverlust ins Reine zu bringen, sendeten Csänyi und Vukovics sogleich um die übrigen Minister. Szemere, Graf

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 570 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
die Blutchat am Kriegsgebäude, es dann der Regierung nicht schw.r geworden sein, der Organ:strunz eines förmlichen, bewaffneten Wider standes zuvorzukommen und mit dm ihr zu Gebote stehenden Mitteln schnelle Ordnung zu schaffen. Aber zwei Potenzen im Reichstage lenkten von diesem nächsten, versöhnlichen Auswege gewaltsam ab. Die durch Kossuth'sches Geld erkaufte Umsturzpartei der äußersten Linken, mußte natürlich von HauS aus einer jeden Maßregel Feind sein, die zur Herstellung eines geord

neten Zustandes in Wien geführt, und aus dies r Seite das anarchi sche Bollwerk niedergerlffen hätte, welches zwischen dem Throne und der magyarischen Empörung stand. Aber auch ein großer Theil jener Elemente im Reichstage, die nicht den wirklichen Umsturz der Monar chie anstrebten, suchten aus andern Gründen ein energisches Einschrei ten der Regierung zu vereiteln. Dem Reichstage, im Ganzen betrach tet, war nämlich dieselbe zähe, egoistisch - argwöhnische LebenSliebe und Eristenzgewohnhekt eigen

, wie dem früheren Sicherheitsausschufse bis zu seinen letzten Achemzügen angehafket hatte. Der Reichstag erschrak vor keinem Gedanken so sehr, als vor dem seines möglichen Todes, seiner Auflösung. Er ähnele, daß, wenn die Regierung aus eigener Kraft Ruhe schaffte, dann nothwendig ein großer Theil seines bisherigen An sehens an jene verloren gehen mußte; besonders aber fürchtete er, baß mit feiner Verlegung nach einem anderen Orte, als Wien, das vor herrschende deutsche Element, aus welches er in Wien

sich stützte, ihn von der Hand ließ und hiermit ein Grundpfeiler seines Bestehens sank, daß dann das beleidigte Slaöenthum die Majorität erobern und solchergestalt die Niederlage seiner dcrmaligen Tonangeber entschieden sein würde. Ans diesem Grunde sträubte er sich eifersüchtig gegen jedes Zugestandniß, das der Regierung einen Vorwand und Anhaltspunct zum Einschreiten hätte gewähren können. Obwohl selbst von der Anar chie bedrängt, stellte er sich, sie nicht zu sehen, und läugnete

sie, nur um der Regierung nicht Anlaß zu einem Auftreten zu geben- Gleich dem Vogel Strauß glaubte ec diejenige Gefahr nicht wirklich vorhan- den, gegen welche er die Augen schloß. Die Umsturzpartei rieb sich vergnügt die Hände; sie erkannte die unschätzbaren Früchte, welche der 6. October ihr eingetragen, denn nicht nur wußte sie den Reichstag durch deffeu engherzige Todesfurcht zum Schweigen und zum passiven Widerstande gegen die Regierung

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 88 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Die böhmischen Stände men wurde, hielten sich die Stände, demungeachtet für berechtigt, von der Regierung die Nachweisung zu verlangen, aus welchem Grunde die Steuern seit dem Jahre 1845 beiläufig um 50,000 Gulden erhöhet worden seien. »Die Gewährung dieses Begehrens unterlag dem Bedenken, daß dadurch der erste Schritt zur Einführung einer Controls von Seit-' der Stände gegen die Regierung, bezüglich auf die Gebahrung mit deu Staats einnahmen, geschehen wäre. Die Regierung berief sich sonach

stehenden Landtagsschluffe verschieben würden, sie sich für diesmal ausnahmsweise herbeigelaffen hätten, ihrem Ausschüsse aufzutragen, die Steuern in jenem Betrage auszuschreiben , in welchem dieselben bis zum Jahre 1845 entrichtet worden waren. Hiermit war der Fehdehandschuh geworfen. Die Regierung mußte ihn aufhebcn und den Kampf bestehen, wollte sie nicht ihre Stellung gegenüber den böhmi schen Ständen, sonach aber auch gegenüber allen anderen, deren Privile gien aus der früheren Zeit herstammten

noch vor diesem Schluffe erfolgt war, einzelne ständische Mitglieder hohen Ranges Miene gemacht hatten, die Zahlung zu verweigern, obgleich es damals die ständischen Organe selbst waren, welche kein Bedenken getragen hatten, die Sicherstellung des öffentlichen Dienstes nicht von einer Formsache abhängig zu machen. Indessen trat diesmal keine solche Demonstration ein. Man beutete den entschiedenen Schritt der Regierung auf alle mögliche Weise aus, um sie und die Staatsmänner, welche man als dessen Urheber betrachtete

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 714 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
verdunkelt werden können, oder die seiner Willkür nicht immer gehorsam zu sein furchten ließen, von der Haupt armee zu entfernen, indem er Dembmsky in den Norden, Guyon in den Süden entsendete, Vetter in Unthätigkeit versetzte, Aulich und Perczel zur Verfügung der Regierung stellte, und sich bloß mit jfolchen Führern, wie Lahner, Pöltenberg u. s. w. umgab, deren Thaten ihn nicht in den Schatten stellen konnten, und deren Gesinnung ihm auch bei Aus führung seiner Plane keine Schwierigkeiten bereitete

. Auf Betrieb Klapka's hatte Koffuth noch vor der Einnahme Ofens einen abermaligen Versuch gemacht, größere Einheit in die Ope rationen zu bringen, und die Regierung zum Centralpuucte derselben zu machen. Er erließ nämlich am 20. Mai von Debreczin aus an alle Armeecorps- und AbtheilungScommandanten einen Befehl, des Inhalts : „Alle Streitkräfte der Nation haben von nun an ihr Wirken mit dem combinirten Bertheidigungsplane der Regierung auf das Gewissenhaf teste in Einklang zu bringen. Die Willkühr

, und nach Disponirung der andern Truppen an die obere Donau, wird General Görgey zur Uebernahme des Kriegs- miittsteriumS persönlich hieher kommen, um den nöthigen Einklang in den Gang der LandesVertheidigungsanstalteu zu bringen. Beförderun gen, Ernennungen und Ordensverleihungen, wie sie bisher ohne Kennt- i>iß der Regierung von den Commandanten willkürlich vorgenommen wurden, dürfen in Zukunft, zur Erzielung der nöthigen Ordnung, ohne Bestätigung des KriegSministers, unter strengster Verantwortung nicht

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 722 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
pen— besonders im 7. und 3. Armeecorps — ungemeine Aufregung, Welche noch genährt wurde sowohl durch die aufreizenden Reden der Anhänger Görgey's, zu denen fast alle höheren Offiziere gehörten, als auch durch die im Jnsurgentenheere wirkenden, besonders durch den Oberst Bayer vertretenen Feinde und Verächter der Pesther Regierung. Um üblen Folgen rorzubeugen, versammelte Klapka am Morgen des 4. Juli sämmtliche Corpscommandanten und ältesten Stabsoffiziere zu einem KriegSrathe, dessen sämmtliche

Glieder dann in ihrem und ihrer Truppenkörper Namen erklärten, daß sie in keinen anderen Führer Un garns ein größeres Vertrauen, als in Görgey, fetzten; die Regierung möge ihn daher auch ferner an der Spitze der Armee belassen, und Wenn er schon eine seiner Würde niederlegm müsse, so solle es die des Kriegsministers sein. Eine Deputation, mit Klapka und Nagy-Sändor an der Spitze, brachte diese Erklärung nach Pesth. Kossuth erklärte sich bereit, den Wünschen der Armee nachzugeben, so weit

sich das mit den bereits getroffenen Anordnungen der Regierung vereinigen lasse. Die Ernen nung des Meszüros zum Obercommandanten aller ungarischen Trup pen könne zwar nicht mehr zurückgenommen werden, doch bleibe noch ein Ausweg übrig : nämlich daß Görgey Commandant der oberen Do nau-Armee bleibe , das Kriegs Ministerium niederlege und MeSzüres als Obercommandanten anerkenne. Die Deputieren kehrten nach Ko- morn zurück, und überbrachten Görgey die Kossuth'scheu Verordnungen. Görgey machte anfangs ein finsteres

Gesicht, faßte sich aber bald, erklärte sich mit den Befehlen der Regierung zufrieden, und schrieb in drei Zeilen sein Entlassungsgesuch als Kriegsmimster. Der Zwist schien beigelegt; doch war Gorgey nicht der Mann, den »Maulhelden" — diesen Titel legte die Armee den Pesther Regierungsmännern' bei — jenen Streich zu vergessen. Während nun Mesznros den Abmarsch auf dem linken Ufer be werkstelligt wissen wollte, trat Gorgey mit dem Plane hervor, die vor dem verschanzten Komorner Lager stehende

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 61 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
historische und nationale Sonderung trat noch eine andere, tief eingrei fende. Der polnische Adel repräsentirte zugleich den Grundherrn; der Ruthene aber, einst freier Herr der Scholle, den Besitzlosen oder Wenig- besitzenden. Auch hatten die Polen sich nie bestrebt, ihren Besiegten ihr Loos zu erleichtern. Frohnen und Lasten aller Art drückten den galizischen Bauer zu Boden, und wenn auch die Menschenfreundliche Gerechtigkeit der österreichischen Regierung seit dem Ende des vorigen

Jahrhunderts ihm die Fessel der Leibeigenschaft abgenommen hatte, so war er doch von seinem polnischen Grundherrn häufig dergestalt gepreßt und geplagt, daß er von jener gesetzlichen Wohlthat eben nicht viel empfand. Allen Schutz und alles Recht, dessen er sich erfreute, fand er lediglich bei der österreichi schen Regierung, und nur zu ihr hegte er seitdem Vertrauen und Neigung. Nichts hätte ihn mehr erschreckt , als eine Wiederherstellung des alten Polenreiches, das ihn wieder schütz - und rechtlos

gemacht haben würde. Jedem dahin zielenden Versuche war er entschlossen, nach seiner ganzen Kraft entgegenzutreten. Das Jahr 1846 , wo der galrzische Bauer sich unaufgefordert für die Regierung rüstete und die Aufständischen erschlug, hatte einen blutigen Beweis geliefert, und diese schaurige, beklagenswer tste Lehre wirkte auch noch im Revolutionsjahre 1848; die drohende Sense in der ruthemschen Faust schüchterte jede verwegene polnische Be redsamkeit ein. Jndeß fehlte es auch in Galizien

, in dieser Stadt das Standrecht zu proclamiren. Durfte nun auch die österreichische Regierung in Galizien der Sym pathien der Massen sicher sein, so erwuchs ihr doch, eben zum Theil aus diesem Verhältnisse, manche andere Sorge ernster Art. Der lange Druck von Seite des polnischen Adels hatte dort den Bauer moralisch herab- gcbracht, die zahlreiche Einwanderung aus Deutschland vertriebener Ju den seit dem vorigen Jahrhunderte ihn noch mehr entsittlicht. Der Jude ist meist die einzige Rettung, und zugleich

7
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 70 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
für die österreichischen Staatsfinanzen verbundene Maßregel nicht den gehofften Erfolg hatte; ja sie vermehrte die Aufregung im Lande." Die Regierung richtete nun alle ihre Bestrebungen dahin, die Stimmenmehrheit in'dem, gegen das Ende des Jahres 1847 einzuberufen- den Landtage zu gewinnen, indem sie durch die Mitwirkung ihrer Anhän ger auf dem Wege der Gesetzgebung sowohl die nothwendigen Repressiv maßregeln gegen die immer kühner auftretende Agitation, als gegen die einbrechende Anarchie zu erzielen hoffte

großtentheils die alten Magnaten, Beamten und Grundherren, der anderen die jünge ren an, welche sich nicht an der Opposition betheiligt hatten. An der Spitze dieser Jungconservativen stand der ungarische Hofkanzler Graf Apponyi. Die Ersteren blickten beinahe mit gleicher Abneigung auf die Letzteren, wie auf die Oppositionspartei, und wenn sie auch aus Rücksicht auf die Regierung sich jeder Agitation enthielten, so waren sie doch auch weit entfernt, die Absichten der anderen zu unterstützen. Die Jungcon

- servativen hatten für den Augenblick die Macht in den Händen, und such ten sich derselben zur Gewinnung von Stimmen für den nächsten Land tag insofern zu bedienen, als bei Verleihung von Aemtern, Würden und Auszeichnungen nur solche Personen bevorzugt wurden, von welchen zu erwarten stand, daß sie sowohl selbst, wie durch ihren Anhang die Stim men für die Regierung vermehren würden. Hierbei wurde manchen gerech ten Ansprüchen und Hoffnungen zu nahe getreten, die Opposition ver säumte nicht, Dasjenige

, was die Regierungspartei gethan, der Regierung Meynert's Gesch. d. Ereignisse in d. bst. Monarchie. 5

8
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 85 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
ffflint worden. Die Regierung gab aber diesmal nach — ein Landes offizier wurde bewogen, seine Würde niederzulegen, um den Grafen Salm damit ausstatten zu können. • Dieser übernahm von seinem Bruder eine Herrschaft in Böhmen, und wurde somit, nach dem Willen der Stände, zu der ihm verliehenen Stelle geeignet gemacht. Nach diesen Siegen such ten die böhmischen Stände neue zu erfechten. Sie faßten zuerst ihren Domestikalfonds in das Auge. Hier fanden sie Gelegenheit, dem An sinnen der Regierung

in einer unbedeutenden Sache auf das Lebhafteste entgegenzutreten. Es sollten nämlich die 'Kosten für einige Stiftlinge in der Wiener-Neustädter Militär-Akademie, deren Präsentation Von den Ständen geschah, ihrem Dsmestikalfonds zugewiesen werden, nachdem sie bis dahin ungebührlich dem Klerus allein zur Last gefallen waren. Obgleich es sich nur um die gerechtere Vertheilung einer zum Vortheile ständischer Angehöriger lange schon bestehenden Auslage handelte, verwei gerten die böhmischen Stände, um die Regierung

von einer jeden Verfü gung über den Domestikalfonds ferne zu halten, ihre Bestreitung aus diese« mit hinreichenden Zahlungsmitteln versehenen Fonds, und die Plätze wurden von der Regierung übernommen. Hierauf bestrebten sie sich, auf die Repartirung und die Verwilligung der directen Steuern einen größeren Einfluß, als den bisherigen, zu erringen. . Um sich factisch in den Besitz des unbeschränkten Rechtes der Steuerreparkition zu setzen, verfielen ihre Führer im Landtage von 1846 auf den seltsamen Ein fall

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 664 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Ohnmacht der magyar. Regierung gegenüber dm Generalen. 659 big erkannt. Kaum aber waren jene Zwecke erreicht, die Erhebung und der Widerstand allgemein geworden, so erschien den Generalen die Be vormundung, die der Reichstag über sie ansüben wollte, überflüssig und lästig, und sie suchten darzuthun, daß ein gesetzgebender Körper nur lähmend auf die Kriegführung und den Gang der Verwaltung wirken könne. Seitdem wollte dem Reichstage, wie der Debrecziner Regierung überhaupt keiner der Feldherren

und durch seine Niederlagen sprichwört lich ward, fehlte es durchaus an einem ähnlichen Grunde. Auch Dem- binsky, als alter General und, wie er meinte, anerkannte militärische Autorität, duldete durchaus keinen Einspruch von Seite des Kriegsmi- mstermms, und erklärte bei mehreren Gelegenheiten, lieber sein Com- mando niederlegen zu wollen, als sich eine Störung seiner angeblich wohldurchdachten Plane gefallen zu lassen. Görgey führte an der oberen Donau das Commando ganz unabhängig von der Regierung

, und selbst von Kossuth. Klapka endlich, der diese Zerfahrenheit wiederholt beklagte, äußerte gleichwohl unverholen den Mißcredit, in welchem die Debrecziner Regierung auch bei ihm stand, und sprach mit Verachtung von den „Schwätzern« des Reichstages. Was unter solchen Umständen das Ende der ungarischen Revo lution, auch bei den günstigsten, momentanen Erfolgen, gewesen sein würde, ließ sich leicht absehen. Hätte der Empörungskrieg wirklich' einen entschieden siegreichen Fortgang gehabt, so würde das Drama- 42 #

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 77 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Candidatenlifie zur Palatinswahl gar nicht zu eröffnen, sondern mittels Acclamation den Sohn des verstorbenen Palatin's, den Erzherzog. Ste fan, zum Palatin Ungarns auszuruftn. Allein hinter diesen ersten, schein bar annähernden Schritten, .bereitete die Opposition nur ihre Stürme vor, die nun mit immer größerer Gewalt hervorbrachen *), Schon im Januar 1848 erkannte die Regierung die Unmöglichkeit, durch diesen Landtag de» Zustand des Landes zu verbessern, und dachte an seine Auflösung ) allein

an BiSeount Palmerston: „man hoffe, daß diese Session des Landtags eine ruhige fein werde, indem die österreichische Regierung einige in Ungarn sehr ersehnte Gesetze vorgeschlagen habe." Doch schon vierzehn Tage später sah ein anderer englischer Agent, Hr. Blackwell in Preßburg, die. Dinge viel düsterer an, und schrieb uuter'm 22. Decbr. an Lord Ponsonby unter Ande re«; „Trotz all' der Anstrengungen, welche die Administratoren gemacht haben sollen, um auf die Wahlen Einfluß zn gewinnen, bleibt die Regie

rungspartei immer noch in der Minderheit. Da die Regierung, wir gewöhn lich. in der Magnatentafel in Mehrheit, in der Ständetafel in Minderheit ist, so werden nur sehr wenige Maßregeln durchgeführt werden; und da der Parteigeist stets höher steigt, so wird die Regierung genöthigt sein, entweder sehr belangreiche Zugeständnisse zn mache« oder den Landtag aufzulöscn, wenn anders fie es nicht vorziehen sollte, ihn sich selbst abnützen zu.lasstn, wie den letzten." „Die Liberalen" . heißt

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 706 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
len. Der das kaiserliche Belagerungscorps in Mestre commandirende Feldmarschall - Lieutenant Haynau hatte nach dem Siege von Novara an die Regierung ein Manifest erlaffen, worin er derselben den mit Piemont abgeschloffenen Waffenstillstand, sowie die nahe Aussicht eines abzuschließenden Friedens anzeigte, und zur Unterwerfung riech. Manin trug dies den Wolksvertretern in geheimer Sitzung und in einer Weise vor, die im Woraus die Antwort in sich schloß. „Widerstand!" hieß seine Losung

vorschrei ten. Die Nachrichten aus dem übrigen Italien lauteten entmuthigend; dafür wurden allerlei apokryphische. SiegesbulletinS aus Ungarn, und fabelhafte Gerüchte aus Frankreich in Umlauf gesetzt. Sichtlich gingen hier alle Verhältnisse der Auflösung entgegen. Die Regierung, diese Gefahr ahnend, befestigte das System ihrer Spionage, und schuf zur Unterstützung des Comité der öffentlichen Ueberwachung noch „beweg liche Commissionen zur öffentlichen Ueberwachung". Gleichwohl stieß die Regierung

bei Ausschreibung einer neuen Zwangsanleihe auf be deutende Opposition. Die zunehmende Besorgniß machte die Regierung plötzlich fromm, so daß sie zahlreiche Processiouen zur Abwendung der Seeblokade veranstalten ließ. Der 4. Mai war der Tag des ersten Bombardements von Mal ghera. In dieser Zeit kam auch Radetzky nach Mestre, ließ Venedig durch einen Parlamentär zur Unterwerfung auffordern, und versprach

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 711 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Siebzehntes Kapite t. Zweite und letzte Periode des Krieges in.Ungarn; Ende der magyarischen Revolution. haben schon weiter oben die Ueberzeugung ausgesprochen und begründet, daß, wenn die österreichische Regierung, den ungarischen Wirren gegenüber, sich mit der Rolle des Zuschauers hätte begnügen wollen, Ungarn früher oder später durch den Stoß der eigenen inne ren Erp loston in Oesterreichs Arme zurückgeschleudert worden sein würde. Die Ehre der Monarchie gestattete ein solches Zuwarten

nicht; vielmehr legten die Leiden Ungarns der Regierung die unabweisbare Pflicht auf, nöthigenfalls mit Selbstüberwindung dem schnellsten Mittel den Vorzug vor allen übrigen zu geben. Diese Pflicht ward auch für den Entschluß des Kaisers maßgebend. Am 1. Mai brachte die „Wiener Zeitung" die amt liche Kundmachung: „Der Aufstand in Ungarn habe seit einigen Mo naten eine solche Ausdehnung gewonnen, und zeige in seiner dermali- gen Phase so entschieden den Charakter einer Vereinigung aller Kräfte der europaiichen

Umsturzpartei, daß das Interesse sämmtlicher Staaten ein gemeinschaftliches sei, die kaiserliche Regierung in dem Kampfe ge gen die dort sich vorbereitende Auflösung aller gesellschaftlichen Ord nung zu unterstützen. Aus diesen wichtigen Gründen habe sich die Re gierung Sr. Majestät des Kaisers bewogen gefunden, die bewaffnete Hilfe Sr. Majestät des Kaisers von Rußland in Anspruch zu nehmen, und selbe sei ihr von dem Kaiser mit edelster Bereitwilligkeit sofort und in dem ausgiebigsten Maße zugestchert

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Bücher
Jahr:
1907
¬Die¬ Bozener Märkte bis zum Dreißigjährigen Kriege.- (Staats- und sozialwissenschaftliche Forschungen ; 124)
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Seite 60 von 133
Autor: Bückling, Gerhard / von Gerhard Bückling
Ort: Leipzig
Verlag: Gerold
Umfang: VIII, 124 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 122 - 124
Signatur: II 102.244 ; II 107.475 ; II 64.506
Intern-ID: 144261
der Grund — so stellten die Gutfertiger dar — der lockenden Anerbietungen des Rätis, gegen das Güterfertigungs- und Schiffahrtsmonopol von Bozen bis Verona 8000 fl. jährlich an die fürstliche Kammer zu zahlen. Die Beförderung sollte, abweichend vom früheren Modus, nicht per Floss, sondern per Schiff vor sich gehen. Schon im Jahre 1596 hatte die Regierung ein Kanalisierungsprojekt der Etsch und des Eisacks von Bozen bis Branzoll wegen technischer Schwierigkeiten auf Veranlassung des Bozener Magistrats

fallen lassen 4 , ln diesem neuen Schiffahrtsprojekte griff sie zu: Auf dem Mitfasten markte wurde der Beschlufs den Kaufleuten 1 Buch Tirol, 1526 Sept. 12. Nach einem erfolgten Holzausfuhr verbot wird die Ausfuhr von einer bestimmten Anzahl Hölzer doch zu gestanden. 2 Innsbrucker Regierung an den Bozener Bat 1609. Bozener Stadt archiv: Tiroler Kommerz Kästen 252. Jedenfalls 1605 erfolgte die Ab stellung: Den Gutfertigem im Sack bei Roveredo wurde in diesem Jahre eine neue Ordnung verliehen

. Ihr Privileg der Beförderung von Kauf mannswaren stammte vom Jahre 1584. Siehe auch G. dal Ri S. 39. 3 Bozener Stadtarchiv. Tiroler Kommerz Kiste 252: Gesuch des J. A. Rätis an Erzherzog Maximilian, undatiert. Weitere Belege in der Angelegenheit sind: Gesuch der Gutfertiger an Erzherzog Maximilian, undatiert. Das Ganze einliegend in einem Schreiben der Regierung an Landrichter, Bürgermeister und Rat, 1609. — Undatiertes Schreiben des Rates an die Kammer. Augsburger Stadtarchiv: Kommerzien, Tom. II, 1591

—1614: zwei Supplikationen der nach Italien handelnden Kaufleute an den Augs burger Rat. — Schreiben Augsburgs an den Erzherzog vom 17. August 1610. 4 Bozener Stadtarchiv: Rat an die Regierung am 5. Febr. 1596; „Erbauung eines Wassergrabens von Chleisl (Klausel) undter Bozen gelegen durch die Grüz undAwen hinab bis zur Niederlag oder Lanndt- stat gehen Pranzol.“

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 376 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Seidenfabrikanten trat zu diesen gewerblichen Rücksichten auch no ) a nationale Interesse, und so wurde denn die Regierung von ei en er Industrie am meisten bestürmt, in Italien Alles ® e ,e “ lassen und nur auf der Stelle den Krieg zu beendigen. Die Regietting wurde hierdurch in ihren Mitteln noch mehr beschran ^ un Planen vielfach beirrt. Am schwersten empfand dies der treff ich _9 Minister Graf Latour, und man kann nicht genug die esserne , den unerschöpflichen Geist dieses Mannes bewundern

, der sich ln losen Verlegenheiten dennoch zu helfen und immer Rath zu schall u wußte, um die Armee in Italien zu unterstützen. Er ha n ftm bknete nicht minder heiße Kämpft durchgemacht, als das Heer aus Schlachtfeldern der Lombardie. , ., Eine Zeitlang hoffre die Regierung, daß dte Stimmen, T Wien aus dem Volke für den Frieden erhoben , vielleich 2 selbst einen Widerhall finden würden. Der Minister Graf Har 'g ch Pacifieatkonsversuche, und erließ von Görz auS am 19. Ap«l mm Aufruf in diesem Sinne

selbst nach seiner Abdankung noch ans voller L-e-t-. „dast die englische Regierung in jener «nhängntßvollen Pmodr der Bedrängnist O-st-rreich'S nie di- Gesinnungen freundlecher ^ei>- nahme und willfähriger Unterstützung verleugnet und sie nur »m Juice* sichten untergeordnet habe, welche das ftstauSgeprägle Epst-m der äilcht- 24

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 299 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
, ohne ausdrückliche Zustimmung der Kammer, welcher es angehörtden Fall der Ergreifung auf der That ausgenommen, gerichtlich verfolgt oder verhaftet werden. Ein Kammermitglied, welches eine vom Staate besoldete Dienststelle annimmt, hat sich einer neuen Wahl zu unterziehen; die Regierung wird keinem gewählten Mitgliede den Eintritt in die Kammern verweigern. Alle Gesetze bedürfen der Zustimmung beider Kammern und der Sanktion des Kaisers. Die jährlichen Bewilligungen zur Ergänzung des stehen den Heeres

, die Bewilligung zur Erhebung von Steuern und Abgaben, die Contrahirung von Staatsschulden, die Veräußerung von Staats gütern, die Prüfung und Feststellung des jährlichen Voranschlages der Staats-Einnahmen und Ausgaben und deS jährlichen GebahrungSab- schluffes, kann nur durch ein Gesetz erfolgen. Diese Gesetzvorschläge sind zuerst bei der Kammer der Abgeordneten einzubringen. Beide Kam mern können Gesetzvorschläge machen oder unter Nachweisung der Gründe, bei der Regierung auf die Vorlage

eines Gesetzentwurfes antragen; sie können Petitionen annehmen und zur Verhandlung bringen ; jedoch dürfen solche Petitionen von Privaten und Eorporationen nicht persön lich überreicht, sondern müssen durch ein Mitglied der Kammer vorgelegt werden. Zur Giltigkeit eines Beschlusses ist in jeder Kammer die An wesenheit von wenigstens 30 in dem Senate, und von 60 in der zwei ten Kammer erforderlich. In beiden Kammern wird die Regierung durch die verantwortlichen Minister oder von ihrem, den Kammern zu bezeichnenden

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 45 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
4S Spezielle BtthMmsse im lombardisch - venetianischen Königreiche. empören; daß dieses gewaltsame Gemisch verschiedener Nationalitäten nur deS Augenblicks harre, sich zu zersetzen. Durch Lugen und falsche Gerüchte suchte man diese Angaben zu bestätigen, und hierdurch den An greifenden Muth zu machen. Das Zweite, was man bezweckte, war, die Landesverwaltung herab- zufttzm. Man sagte , die Wiener Regierung beabsichtige Italien auszu- saugen, um es leichter beherrschen

zu können, und der durch die Steuern verursachte Abfluß müsse nothwendig dieses Resultat herbeiführen.. Die als Püblichen austretendeu lombardischen Scribenteu, welche ihre Werk stätte zu Lugano aufgeschlagen, entstellten alle Thatsachen. Sie hatten bei ihre» Machwerken nur die österreichische Regierung im Auge, ohne auf den Kaiserstaat irgend Rücksicht zu nehmen. Sie zählten nur die Steuern auf, schwiegen. aber wohlweislich über die baaren Summen, welche der österreichische Handelsverkehr Italien zu zahlen

zu einer ungemeinen Entwickelung. Die lombardischen Gemeinden verwen deten zu diesem Behuft binnen zwanzig Jahren mehr als vierzig Millio nen österreichische Lire. Die in der Folge im Venetianischen unternom menen Arbeiten ergaben beiläufig ein ähnliches Verhältniß. Der Nutzen war daselbst um so augenfälliger, als man dort im Landbaue noch wei ter zurückgeblieben war. Run sagten jene ökonomischen Schriftsteller: „Was soll aus uns werden unter dieser österreichischen Regierung, die so thatloS ist, daß wir

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