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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 36 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
stoßen zu können. Die deut sche Revolution war also vorhinein eine unnöthkgc; sie war aber zugleich für eben dieselben Zwecke , die sie angeblich verfolgte, hinderlich und ver derblich, denn durch sie wurde, was in Deutschland zur Reform längst vorbereitet und gerade damals zur Reift gediehen war, überstürzt, beirrt, verdorben und schließlich zerstört. Wäre Deutschland nicht von der Revolution, und zwar von einer Revolution so chaotischer Art, erfaßt worden, so hätten die Bewegungs männer

in Oesterreich wenigstens einen Vorwand gehabt, ihr Vaterland an Deutschland anlehnen zu wollen, und, wie cs während und unmit telbar nach den Märztagen unaufhörlich geschah, den „innigsten Anschluß an Deutschland," noch lieber ein „Aufgehen in Deutschland," zu predi gen. Aber es ist noch nie erlebt worden, daß ein paar Berauschte — und berauscht waren dazumal Deutschland und Oesterreich so gründlich, als dies nur immer geschehen kann — dann zu taumeln aufhören und einen sichereren Gang erlangen

, wenn sie Hand in Hand gehen; im Gegentheile, Jener, der, allein, sich vielleicht noch auf den Füßen er halten Hütte, wird durch die verworrenen Bewegungen des Anderen, die mit feinem eigenen erschütterten Gleichgewichte in Conflict gcrathen, um so gewisser zum Straucheln und endlich zum Fallen gebracht. Ernüchtert und in sich beruhigt, haben Oesterreich und Deutschland alle Ursache, bei atidringender Gefahr Rücken an Rücken zu lehnen und sich gegenseitig zu schützen; aber tu der damaligen kläglichen Zeit

den innigsten Anschluß Oesterreichs an Deutschland fordern, war ungefähr eben so naiv als eine Einladung, zu seiner Lebenöreitnng sich in einen brennenden Kra ter Zn stürzen.

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 111 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
106 Anfänge -er Revolution in Deutschland. titionlrte unter Krawallen um ähnliche Dinge. Rheinpreußen, sonst eben nicht franzosenfeindlich, geberdete sich plötzlich sehr deutschgesinnt, und wünschte Theilnahme aller Söhne des Vaterlandes an dessen An gelegenheiten. In Köln stellte sich den Schreibfedern und Declamatio- nen der liberalen Bewegung eine communistische mit blanken Messern und Dolchen entgegen. Aus Ostpreußen gelangte eine Adresse an den Thron, mit dem Schlußsätze: daß „durch wahre

, aus allen Ständen des Volkes hervorgegangene Wolksvertretung, durch die Herstellung eines deutschen Parlamentes, durch unbedingte Preßfreiheit, Deutschland die Kraft erlange, allen Feinden zu widerstehen." — Wir haben nach der Hand gesehen , in welchem Sinne diese wahre Volksvertretung und diese unbedingte Preßfreiheit, auf den Barrikaden von Berlin, Frank furt, Wien, Dresden und Karlsruhe, Deutschland gegen alle seine Feinde vertheidigt hat! Im Grunde waren diese Vorgänge in Anlaß, Form und Vor wand

, und die Lntente cordiale wieder her gestellt hätte, noch ehe man sich in Deutschland auf eine Revolution zu besinnen die Zeit fand. Im Jahre 1848 wurde das Versäumte nachgebracht, der Terror gallieus wieder hervorgesucht. Man machte, wie 1830, mit anscheinend sehr pa triotischer Miene, sich und den Regierungen bange mit der möglichen Ankunft der Franzosen, nn welche viele der loyal besorgten Gemüther sich doch so gern angeschlossen hätten, wenn sie nur wirklich gekommen waren. Nebst Constitutionen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 272 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
, daß Deutschland, dessen Krone so lange Jahre auf den Häuptern österrei- chischer Herrscher gesessen; nun plötzlich seinen obersten Hort und Len- er in Potsdam suchen solle. Die ehrlichen Wiener hatten sich zwar langst darüber getröstet, daß ihr Kaiser Franz die, oft bleischwere Krone Karls des Großen von sich gethan; aber einem Anderen, als ihrem Kaiser, sollte sie auch nicht gehören. Die Hypergermanen stachelten nun Men biederen Aerger geflissentlich noch mehr an, und während sie ins geheim darap arbeiteten

, ganz Deutschland in eine Republik zu ver wandeln und einen habsburgischen so gut, als einen hohenzolleru'schen Kaiser unmöglich zu machen, heuchelten sie doch einen großen patrioti schen Eifer für Oesterreich'g Priorität im deutschen Fürsten- und Völ- errathe. Am liebsten hätten sie es gesehen, wenn der zweiköpsige und der einköpsige Adler einander gegenseitig die Federn ausgerupft hätten, enn Während die beiden beschwingten Kronenträger in den Lufthöhen der Politik mit einander kämpften, konnte

begehrte, und mußte nebstdem in so schlimmer Zeit nach allen Kräften einem Zusammenstöße mit Preu ßen auszuweichen suchen, wo das Volk nicht minder hitzig, als in Oesterreich, zum rückflchtlvsen Aufgehen in Deutschland drängte und et der herrschenden gereizten Stimmung ein gerinfügiger Anlaß leicht zur Kriegsfrage gestempelt werden konnte. Zu welchem ChaoS aber, bei den damaligen Zuständen Deutschlands und der Weltlage überhaupt, in lenen Momenten ein Kampf zwischen Oesterreich geführt

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