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Bücher
Jahr:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Seite 244 von 674
Autor: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Ort: Wien
Verlag: Donau-Verl.
Umfang: 690 S. : 1 Portr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: Bühnenwerke
Signatur: 10.947/2 ; II 61.345/2
Intern-ID: 226118
TISCHLERHANSL (vor sich hin) Es 'langt schon'. TISCHLER Marsch heim, essen, dann gehn wir mit dem Bueßbittgang mit, (Da man wieder das Mandglöcklein draußen schellen hört ) Hörst den Mesner, er geht schon um! WASCHZUBERIN Aber Tischler, den Mesner mit seinem Glöckel hört er nit, er hört nur die Maitanztrompetn ! TISCHLER (steht auf seinen Stock gestützt da und hebt das schmerzende Bein) Au, au, Das Fraehjahr ist für mich alle weil die zuwiderste Zeit! TISCHLERHANSL (hängt sich den Rucksack

um) Für mich nit! -'(Ab.) : ; TISCHLER (erbost gegen die Ttir scheltend) Was? Mach- schnabeln noch, deinem Vater? Du Bue, du, du junger! Au, au, ein Riß nach dem andern ! WASCHZUBERIN (mustert kopfschüttelnd seine hinfällige Gestalt) -:'Na, was aus einem Mensch alls werden kann! Siehst, Tischler, wenn i dich jetz so anschau; und in deine jungen Jahr ist kein Mad'l vor dier sicher gwesen ! TISCHLER (erst scheu nach der Tür sehend, hinter der Hansl verschwunden ist, dann selbstgefällig schmunzelnd

) Was, Waschzuberin, wir jungerweis, haha! Da hat die Welt uns ghört! ' WASCHZUBERIN (kichernd) Die jungen Leut heutzutag sein ja nur Lehmbatzen gegen uns, wie wir jung gwesen sein! TISCHLER' (setzt sich zu ihr. Die Hände' mf den'-Stock ge stützt) Eitna'l weiß ich, hat mich der • Vatér ih èie Dach kammer gsperrt, daß ic^ nit äuskomm. Da bin i durch das Fenster über die Dachrinneh hin und bei der Stàdellukén ein und über den Heustock durch das Futterlbch ab und dem Tanzboden zite. Ah, da hä'tt mich mit sechs Paar

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Bücher
Jahr:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Seite 245 von 674
Autor: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Ort: Wien
Verlag: Donau-Verl.
Umfang: 690 S. : 1 Portr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: Bühnenwerke
Signatur: 10.947/2 ; II 61.345/2
Intern-ID: 226118
ein frisches Herned, Tanzkittel und Sehueh an und außi beim Loch, hihi! TISCHLER (selbstgefällig) Du, Waschzuberin, jetz sag ci mai ehrlich: wer hat beim Tanz die Mädeln am höchsten gschwungen? Aber ehrlich sagen! WASCHZUBERIN Niemand hoher als du. Du bist ganz ein wilder Teufel gwesen! TISCHLER (selbstgefällig) Was, ha, du! Ich hab die Kittel fliegen machen, was? Bei mier haben die Madeln was her zeigt,. was, du? Hahaha ! WASCHZUBERIN Ja, ja, du bist ja der gwesen, der seiner zeit den Maitanz

in Verruef gebracht hat! TISCHLER (stößt schmunzelnd die Waschzuberin an) Weißt noch, Waschzuberin, wie ich dich eirnal heimgfiihrt hab vom Tanz? Auf dem Heimweg, was, du? WASCHZUBERIN (fährt ihm wohlig erschrocken an den Mund) Heiligs Kreuz, Gott verzeih mier die Sünd ! (Weiner lich aufseufzend) Ja, da sein wir noch lebig gwesen. Heut sein wir ausbrennte Hütten! TISCHLER (die Hände auf den Stock gestützt, vor sich hin nickend) Ja, ja, alt sein wir. Ausgspert und ausgerottet! (Erhebt sich und humpelt

mit der Waschzuberiti erbost zum Fenster hin, unter dem ein Trompetenstoß und die Stimme des Tanzansagers ertönt, ) DER GOLDENE GANSWIRT (unier dem Fenster) .Maitanz ist heut bei der „Goldenen Gans'! TISCHLER (erbost durch-das Fenster rufend) Hör auf mit deinem .Maitanz, dem. Schweintanz! WASCHZUBERIN (ebenso) Scham dich, du alter Bajazzo! (Fahren wütend herum, da. der Ganswirt in der Eingangs tür auftaucht.) DER GOLDENE GÄNSWIRT -(ein froher, weißhaariger Älter, hat um den Hut einen frischen Blumenkranz gewunden

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Bücher
Jahr:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Seite 274 von 674
Autor: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Ort: Wien
Verlag: Donau-Verl.
Umfang: 690 S. : 1 Portr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: Bühnenwerke
Signatur: 10.947/2 ; II 61.345/2
Intern-ID: 226118
DIE ALTE BASL Dann schaut s ja recht guet aus, bei uns in der Gemeinde! WASCHZUBERIN Ja, recht guet. Und weggrissen hats die da, dein Godlkind, ja! DER TISCHLER Ja, ja, Basi, laß nur die Augen nicht so stecken, Auf dem Tanzboden ist sie gwesen, dein Annele! DIE ALTE BASL (ganz verblüfft) Derweil ich gschlafen hab? . WASCHZUBERIN Ja, Basi, derweil du sie so guet gehütet hast ! DER TISCHLER Sie hat alls in Gang gebracht gegen uns Alte. Wir dürfen uns nimmer rühren, sönst kriegen wir Prügel

. Wir sein nur mehr alte Glatzkopf. Ja, ja! WASCHZUBERIN (auf die Töte zeigend) Ja, Basi, dein Godlkind ! Das du so guet ghütet hast. Die hat s noch richtig gmacht gegen uns, vor dem letzten Schnaufer! DIE ALTE BASL (kleinlaut vor sich hin) Die ist grad noch abgholt worden zur rechten Zeit, Es war nimmer guet gangen mit ihr! DER TISCHLER (verbissen, vor' sich hin) Ja, ja, die Gras- beißer, die hundsjungen. (Läßt sich mit den anderen Alten beim Tisch nieder, wo sie alle eng zasam menge kauert bleiben) Guet schauen

wir aus!. EIN ALTER (seufzend) Wir ghören in die Wiirscht! WASCHZUBERIN Da sein wir viel zu flachsig! DER TISCHLER (zuckt mit dem Bein auf) Na, wies mich aber heut in dem Haxen sticht! DER GOLDENE GANSWIRT (ist inzwischen gekommen, be trachtet nachdenklich das tote Anneri und dreht seine Mutze in den Händen) Du armes Vögele, Bist jetz aus- • gf logen, aus deiner Steign, ha? (Der Tischlerhansl and das Roserl sind schon früher, noch voll erhitzt vom Tanz, bei der offengebliebenen Eingangs- tiir aufgetaucht and

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Bücher
Jahr:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Seite 243 von 674
Autor: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Ort: Wien
Verlag: Donau-Verl.
Umfang: 690 S. : 1 Portr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: Bühnenwerke
Signatur: 10.947/2 ; II 61.345/2
Intern-ID: 226118
WASCHZUBERIN (eilig mit dem Tischler ans Fenster) Wo? (Si e hi zu, dann erbost zurück) Der Tanzboden beim Gans wirt, das ist schon der richtige Teufelsboden! TISCHLER (reißt. Iiansl, der sich zum Fenster hinmsgebeugt hai, zurück) Das passet euch halt, gelt, ihr hundsjungen Bürscheln : der Maitanz, der Schweintanz, wo die Kittel gleich ellenhoch bis übern Kopf fliegen ! WASCHZUBERIN (sich ereifernd) Aber Vorstehr, das ists ja. Drum sein sie ja alle ganz happig auf den Tanz, Mein Roserl

- gehn ! TISCHLER (gegen Mansi) Du Bürschl, wenn ich dier aber auf so was draufkomm, (drohend) ich sag dier s, ich sag dier s ! WASCHZUBERIN (scheel zu Marni) Früher bist alleweil da unter dem Fenster vom Anneri vorbei, solang sie noch gsund g wesen ist. Aber jetz, seit sie dahin'liegt, hast dier einen andern Weg gsuecht mit deine Bretter, gelt? Mein Roserl, die wär dier halt gsund gmieg, gelt? Die hat noch Bluet ein, gelt? Die passet dier, was, du Strick, du fuchs falscher! (Setzt

sich wieder und trinkt Kaffee.) TISCHLER (der sich die Hobelspäne von den Kleidern streift, den Rock anzieht und sich gehfertig macht) Wenn i dier auf so was komm, du junger Grashupfer, ich sag dier s, ich sag dier s. Mehr sag i dier nit!

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Bücher
Kategorie:
Belletristik 
Jahr:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Seite 612 von 759
Autor: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Ort: Wien
Verlag: Donau-Verl.
Umfang: XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Signatur: II 61.345/1
Intern-ID: 503233
■das Bett vor} Grüß dich, Grutzl Du seist heut beim Freit hoftor gstanden und habst an langen Hals hineingmacht, hat mier meine Älte gsagt! Ists richtig so? GRUTZ (nickt gleichmütig) Stimmt! I hab mier an Platz abgschaut! (Mena und Trine starren verwundert Grutz an. Ebenso Hannes, Oberknecht und mittlerer lischt) Ja, schaut s mich nur an ! TQTENWEÌBELE (nickt zufrieden) Jetz geht die Uhr recht! (Nistet sich in der Ofenecke ein und folgt von dort aus lauernd den Vorgängen.) TISCHLER (jovial

) A so woll, Grutz! Hast schon im Sinn, bald zu reisen, ha? GRUTZ (gleichmütig) ja, jetz gehts langsam der Erdn zu! Und da brauchet i halt a Reisefutteral! Also,, Schneider meister! Nimm mier das Maß! TISCHLER Guet, guet, dös werdn wir gleich habn ! (Greift nach seinem Zollstab und zieht ihn aas.) HANNES Aber Vater, jetz hast alleweil so felsenfest aufs Gsundwerden ghofft! Was hats denn da jetz auf einial gebn, daß du so auf das Sterben aus bist? GRUTZ Was soils denn geben habn? Gworfen hats mich heut

, der ganzen Läng nach, zum erstenmal! Der Boden will mich nimmer tragn! HANNES Aber Vater! So weit ists noch nit! GRUTZ Mich brauchtst nit zu tröstri, i stirb ja nit ! Bin meiner Lebtag knietief in der Erd dreingsteckt! Jetz steig i halt a paar Schueh tiefer, dös ist alls! TISCHLER (mißt Grutz mit dem Zollstab geschäftsmäßig die Schulterbreite ab. Liest vom Zollstäb ab) Sechzig, gradaus ! (Notiert sich die Zahl, dann) So, Alter, jetz steh a wengerl auf und stell dich schön grad ! (Grutz steht

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Bücher
Jahr:
[1948]
Gesammelte Werke ; Bd. 2
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Seite 242 von 674
Autor: Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Ort: Wien
Verlag: Donau-Verl.
Umfang: 690 S. : 1 Portr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth.: Bühnenwerke
Signatur: 10.947/2 ; II 61.345/2
Intern-ID: 226118
um, einladen von Haus zu Haus! (Da man das Klingeln eines kleinen. Handglöckteins und die düstere Stimme eines Gebetansagers hört) Horst ihn? TISCHLER (stellt die Arbeit eine So, für heut lassen wir s. (Auf die umliegenden Werkzeuge deutend) Hansl, pack ein! (Hängt während des Folgenden knurrend den reparierten Fensterflügel ein.) TISCHLERHÀNSL (während er die herumliegenden Werk zeuge in einen Rucksack packt, näher un die Waschzuberin heran, Scheu nach der Nebentür im Hintergrund deutend

) Waschzuberin, liegt das Anneri da drin? WASCHZUBERIN Ja, grad ist der Doktor bei ihr! TISCHLERHÀNSL Die kommt nimmer auf die Füeß, ha? WASCHZUBERIN (nimmt einen Schluck Kuffee und schüttelt den Kopf) Die sieht kein Sommer mehr. Da wirst schon bald miessen ein Trüeherle machen. I mein, die wird bald eins brauchen! TISCHLERHÀNSL (nachdenklich vor sich hin) Mhm! TISCHLER (hat unter ärgerlichem Gefluche den Fenster flügel eingehängt) Ich weiß nit, will s die Basi offen oder zue; ich laß es halt offen

! WASCHZUBERIN Natürlich, ist eh so ein Dampf da herin ! TISCHLERHÀNSL (tritt ans Fenster und sieht himms, da das Trompetenzeichen und die Stimme eines lustigen, frohen Ausrufers, die schon früher hörbar war, immer näher kommt) Vater, hörst: Maitanz ist heut nebenan, bei der „Goldenén Gans'! TISCHLER (fährt ihn übellaunig an) Soll i vielleicht Mai tanzen gehn, mit meiner Podagra-Zechh? WASCHZUBERIN Den Tanzansager hört er; aber den Mesner nit, der zum Bueßbittgang klingelt! TISCHLERHÀNSL (sieht

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