Oesterreichischer Plutarch ; Bd. 9/10
Lö — Den Kurfürsten '^n der Pfalz, Karl Lud. wig, fanden Frankreichs Abgesandte, zWr immer noch von bitterem Hasse darüber erfüllt, daß Kai ser Ferdinand, dem Karl Ludwigs Vater, der Wm- terkönig Friederich, die böhmische Krone entrissen, wider den er alle seine protestantischen Unterthanen zum Aufruhr und Nerrath gerufen hatte, ihm im Wege attzugerechter Vergeltung, auch fein Stamms land abgenommen, und den kecken VerlGer des Landfriedens geachtet hatte. Aber das zog de« Pfalzgrafm nicht wenig
wieder von der französi, schen Parthey zurück, von welcher übrigens er und feine Minister schon zum voraus betrachtliche Sub» Mm angenommen hatten, daß Frankreich dem Sohne seines Todfeindes, Maximilian von Bakern, dem jungen Kurfürsten Ferdinand Maria,—, mit dem er übrigens wegen des, zwifchen Baiem Nnd Pfatz streitigen Reichsvikariates, während die ses Interregnums, in so heftigen Zwist gerathen war, daß Karl Ludwig einst auf dem Römer Zu Frankfurt dem bai'erischen Wahlgesandken, Doctor OeFel, das Dintenfaß