Oesterreichischer Plutarch ; Bd. 9/10
Znfanà Therese, desselben ältester Nchwester zu vermählen, beunruhigte den Kaiser und sein ganzes Haus desto mehr, je weniger zu hoffen stand, daß Philipp IV., aus seiner Ehe mit Ferdinands Toch ter, Anna, noch einen Erben erzeugen würde, je unvermeidlicher alsdann ein neuer, den ganzen Erd- theil verwirrender Krieg um die spanische Erbschaft gewesen seyn wurde. Christine, Gustav Adolfs Tochter, legte 1654 die Krone nieder, die aus ihrer ungewissen Hand der kriegslustige und kriegserfahrne
Pfalzgraf Karl Gustav gierig nahm. Als alles erwartete, seine Bedrückungen Vèr Hansestädte, Hamburg und Bre men, würden einen neuen Krieg in Deutschland enk» Zünden, zu welchem er überdieß von Mazarin durch große Suftdien gerecht wurde, fiel er über das, von den russischen Czaaren, und den rebellischen Kosa ken hart bedrängte, mit sich selbst uneinige Pohlen her. Ferdinand befehligte, wiewohl nach langem Bedenken , Hilfsvölker zum Aufbruche, und suchte zuvorderst zwischen Rußland und Pohlen Frieden