167 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/132583/132583_176_object_5197201.png
Seite 176 von 318
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: 314 S.. - 2. Aufl., unveränd. Nachdr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/2
Intern-ID: 132583
anderes war an seine Stelle getreten, dessen Haupt wenigstens nicht im Rufe der Nachgiebigkeit stand. Aber auch das Heer war eifersüchtig auf die Würde des Thrones und die Ehre seiner Waffen; ein Kabinet, das diese hätte verrathen wollen, würde sich keine Stunde haben halten können. Die Armee wollte Oesterreich wieder in dem alten Glanze, in der alten Macht hergestellt sehen, und sie würde auch nicht vor einem allgemeinen Brand, vor einem Weltkrieg „zurückgeschreckt seyn

, wenn man ihr zugemuthet hätte, auch nur ein Dorf dem Ver- rathe abzutreten. So wenigstens dachte sie damals, und wir wollen hoffen, daß ihre Gesinnungen keine Aenderung erlitten haben. Die angekündigten Conferenzen zu Brüssel waren eine diplomatische Fiktion, durch die man nur Zeit gewinnen wollte. Ganz anders sah es in Bezug auf den Krieg in Piemont auS. Das Heer war entschieden gegen den Krieg. Der Soldat war in den Krieg gezogen, er hatte sich tapfer ge schlagen aus Gehorsam gegen seinen König, allein die Armee

war. Die revolutionären Grund sätze selbst griffen in Piemont immer weiter um sich, die Armee verlor an Ansehen, während die zu nichts nütze Rational garde zum Nachtheil der Armee sich hob. Die Armee hegte wohl neck immer dm Wunsch, die Scharte auszuwetzen, die

4
Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 1
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/132582/132582_222_object_5196999.png
Seite 222 von 248
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: VIII, 236 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/1
Intern-ID: 132582
Anarchie zu Wien, die den Kaiser zwang nach Tyrol zu entfliehen, zukamen, hatten bei ihm und seiner Armee eine große Zuversicht, ja wir dürsten sagen Uebermuth erzeugt; man war des siegreichen Ausgangs so gewiß , daß man uns in unserer Stellung bei Verona fast nicht zu beachten schien, und sich nun entschloß , durch einen großen, gegen die Haupt armee geführten Schlag dem Kampfe ein Ende zu machen. Der König unterhielt mit den Unzufriedenen Verona's Einverständ nisse, die in dem Augenblick

einen Aufstand zu erregen ihm ver sprochen hatten, wo die piemontesische Armee vor den Wällen Verona's erscheinen würde. Darüber kann weiter kein Zweifel herrschen. Bava und der damalige Kriegsmimster Franzini haben es, und letzterer zwar auf der Tribüne der Kammern, unumwunden erklärt. Wir unsererseits hatten keinen Grund, den politischen Gesinnungen Verona's zu trauen, und waren auf unserer Hut. Der Feldmarschall erklärte daher der Stadt in einer lakonischen Proklamation, daß er bei dem leisesten

, von der -königlichen Armee nicht forcirt zìi werden, denn Karl Albert war kein Suwarow und die Piemontese» keine Russen. Allein der Feldmarschall konnte nicht einmal gestatten, daß man ihn blockire; einem solchen Versuch hätte-

5
Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/132583/132583_61_object_5197086.png
Seite 61 von 318
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: 314 S.. - 2. Aufl., unveränd. Nachdr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/2
Intern-ID: 132583
würde schwerlich nach Zurücklassung der erforderlichen Be satzungen mehr als 40,000 Mann verfügbar gehabt haben, wenn er sogleich die Offensive wieder hätte fortsetzen wollen. Die Armee bedurfte einige Zeit der Ruhe, und seine Stellung in Verona bot ihm die Möglichkeit, sie dieselbe genießen zu lassen. Es mußten eine Menge organische Anordnungen ge troffen werden. Die nun ihren Zug durch Val Arsa neh mende Verpflegung der Armee mußte geordnet, die Magazine wieder gefüllt

werden. Das durch die Revolution desorgani- sirte, seiner Behörden beraubte venetianische Gebiet sollte wenigstens einigermaßen wieder organisirt und eine ordentliche Verwaltung in Gang gesetzt werden. In der Armee selbst waren organische Einrichtungen getroffen worden. Den Befehl über die an dem Isonzo sich abermals sammelnde Reservearmee hatte Feldmarschalllieute nant Melden, dagegen das Commando des Truppencorps in Tyrol Feldmarschalllieutenant Thum übernommen. Ver stärkungen und Ergänzungen der Regimenter

waren im An marsch, deren Eintreffen man erst erwarten wollte, um wenigstens die Lücken dadurch zu ergänzen, die die Armee durch Kämpfe und Märsche bisher erlitten hatte. Auch die Fußbekleidung der Soldaten hatte sehr gelitten. Welcher Soldat weiß nicht, daß dieser anscheinend geringfügige Gegen stand einem Feldherrn oft eben so viel Kopfbrechen kostet, wie ein Operationsplan? Kurz, den Feldmarschall erwarteten eine Menge Zeit und Mühe raubender Arbeiten, die ihm vorerst eine Zeitlang Ruhe zur gebieterischen

7
Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/132583/132583_119_object_5197144.png
Seite 119 von 318
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: 314 S.. - 2. Aufl., unveränd. Nachdr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/2
Intern-ID: 132583
Rapporte, besonders von Volta; da er keine Nachricht erhielt, so glaubte, er, die Besetzung Volla's sey anstandslos vor sich gegangen. Er begab sich einige Stunden zur Ruhe, um dann der Armee zu folgen, als endlich, aber erst Mischen zwei und drei Uhr früh, der Officier mit der Meldung des Gefechtes von Volta eintraf. Der Officier war in den Brücken- und Reserveartillerietrain gerathen und dadurch genöthigt worden, fast seinen ganzen Weg mit Lebensgefahr zu Fuß zurückzulegen. Der Feldmarschall

sandte nun sogleich einen Officier an das erste und Reservecorps, mit dem Befehl, unverzüglich nach Volta aufzubrechen. Er stieg dann mit grauendem Morgen zu Pferd und begab sich nach Taleggio, wo ihm aber schon die Rachricht entgegen kam, daß der Feind im vollen Rückzug begriffen sey; denn während noch der Feind mit unserer nach folgenden Kavallerie kämpfte, waren die Täten der beiden Corps, die des ersten auf den Höhen von Cavriana, jene des Reservecorps vor. Volta erschienen, somit war die Armee

auf diesem Punkte vollkommen vereinigt. Rach dem unglücklichen Ausgang des Gefechtes von Volta hatte der König, der von Fieber, Ermüdung und Kränkung erschöpft, in der Mitte seiner Armee auf einem Strohlager ruhte, feine sämmtlichey Generale zu einem Kriegsrath ver sammelt, die Rapporte über den Zustand ihrer Truppen von ihnen eingenommen, und die Frage der weitern Operationen ihnen zur Berathung vorgelegt. Alle waren der einstimmigen Meinung, daß man Zeit zur Wiederordnung der Armee ge winnen und deßhalb

8
Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/132583/132583_122_object_5197147.png
Seite 122 von 318
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: 314 S.. - 2. Aufl., unveränd. Nachdr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/2
Intern-ID: 132583
Man denke sich die Bestürzung und die Wuth unserer Armee, wenn eine feindliche Patrouille den siegenden Feld- marschaü fast im Angesicht seines ganzen Heeres aufgehoben hatte. Bis dahin hatten wir keinen gehörigen Begriff von dem Zustand des piemontesischen Heeres. Es hatte sich in der ganzen Reihe von Gefechten, die mit unserem Ausmarsch aus Verona begonnen, tapfer geschlagen. Es hatte seinen Rückzug ziemlich wohlgeordnet bewerkstelligt. Die Zahl der Trophäen, die in unsere Hände gefallen

waren, standen in keinem Verhältniß mit den großen Erfolgen, die wir errungen; wir mußten also unsererseits darauf rechnen, auf eine zwar retirirende, aber immer noch geordnete Armee zu stoßen. Erst als wir die Straße von Goito erreichten, ward die Demoralisirung der feind lichen Armee sichtbar. 'Es bedurfte keines Boten, um die Colonnenwege aufzufinden, die der Feind eingeschlagen; sie waren durch tausende von Tornistern, Epauletten, Czakos, Pompons und Rüstungsstzicke aller Art bezeichnet. Landleute

hatten zum Scherze Pyramiden daraus errichtet. Jedem an Disciplin und militärische Ordnung gewöhittm Auge konnten die Symptome der Auflösung nicht entgehen, die die feindliche Armee ergriffen haben mußte. Eine fortgesetzte Verfolgung mußte dieses Heer auflösen, und so geschah es auch. Es war uns oft aufgefallen, daß wir keine Fahnen bei unfern Feinden bemerkten. Plötzlich ward auf dem Rückzug ein Wagen weggenommen, auf welchen sich, wenn wir nicht irren, dreizehn Fahnen befanden. Ein Beweis

9
Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/132583/132583_23_object_5197048.png
Seite 23 von 318
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: 314 S.. - 2. Aufl., unveränd. Nachdr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/2
Intern-ID: 132583
Verlust einer Schlacht, eine verlorene Schlacht aber das Schick sal eines Volkes und Reiches. Der Feldmarschall, immer geizig mit dem Blut seiner Krieger, entschloß sich sür die Operation über Mantua, die eben so zweckmäßig eingeleitet, wie ausgeführt ward. Ein Flankenmarsch im Angesicht einer feindlichen Armee ist immer eine gewagte Sache, der unsrige hatte Indessen den Vortheil, daß wenn wir genöthigt gewesen wären auszu- marschiren, unsere Rechte durch Verona, unsere Linke durch Mantua

und unsere Front durch ein sehr coupirtes Terrain gedeckt war. Inzwischen wurden alle Vorsichtsmaßregeln ergriffen, die Bewegung der Armee so geheim als möglich zu halten. Am 27. Abends 9 Uhr befand sich der Feldmarschall zu Pferd bei Tombetta. Alles Gepacke war in Verona zu rückgeblieben, um die Colonnen so beweglich als möglich zu machen. Der Feldmarschall mit gutem Beispiel den Seinigen vorangehend, hatte nur einen kleinen Mantelsack aus dem Pferde, in dem seine wenige Habe enthalten

war, und einer seiner Diener wusch ihm das einzige Hemd, das er, um wech seln zu können, in demselben mitführte. Eben so bescheiden war das Gepäcke der ihn umgebenden Prinzen. Um den Abmarsch der aus dem Rideau befindlichen Trup pen zu maskiren, übernahm die Brigade Schulzig die Besetzung der Vorposten, welche sodann von den Garnisonstruppen Vc- rona's abgelöst wurde, und in der Nacht der Armee nach folgte. Ehe diese Einleitungen bewerkstelligt werden konnten, verlief noch einige Zeit, so daß die Armee etwa erst

10
Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 1
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/132582/132582_170_object_5196947.png
Seite 170 von 248
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: VIII, 236 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/1
Intern-ID: 132582
freilich noch nicht viel gewonnen, denn dieser Befehl konnte nicht dasjenige ersetzen, was der Armee für einen Krieg ge brach- An Munition war glücklicherweise kein Mangel, aber sie war nicht vorbereitet. Tausende von Händen wurden nun in Bewegung gesetzt, um Patronen zu erzeugen. Die Munitionsvorrathe wurden aus den Friedensmagazinen in die Festungen gebracht. Bei dieser Gelegenheit blieben in der sogenannten Fontana bei Mantua gegen 2000 Stück unadju- stirte und minder brauchbare Raketen

werden. Zu dem Ende ward eine Anzahl Mannschaft aus den Jnfanterieregimentern gezogen und zur Geschützbedienung abgerichtet. In Verona ließ Ra detzky ein Hauptmagazin errichten und organisirte eine General intendanz. Die Ressourcen, die das Land liefern konnte, wur den in Beschlag genommen, allein sie waren verhältnißmäßig klein, denn gerade der Boden um Verona ist steril und leidet Mangel an den Hauptbedürsniffen einer Armee. Einige hun- dert taujend Gulden, die er aus Mailand mitgenommen, und andere kleinere

Summen, die die Generale eingeliefert hatten, waren der ganze Geldvorrath, über den der FeldmarschaÜ verfügen konnte, und es handelte sich um die Erhaltung einer 45 bis 50,000 Mann starken Armee. Das unglückliche Opfer Erinnerungen. 11

13
Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 1
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/132582/132582_50_object_5196827.png
Seite 50 von 248
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: VIII, 236 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/1
Intern-ID: 132582
Veronal so weil zu bringen, daß es Vertheidigungsfähig- keit erhielt. Seinen dringenden Vorstellungen setzte man den technischen Gemeinplatz entgegen, daß es nur ein Place de moment werden solle. Ein Place de moment, ja wohl! aber was für ein Moment war das, als der Feldmarschall dort seine zerstreuten Kräfte sammelte, um von hier aus die Re volution zu besiegen, oder sich mit seiner Armee unter den Trümmern Verona's zu begraben schwur! Wir werden Ge legenheit haben, auf die am ursprünglichen

Befestigungs- entwurfe aus Ersparungsrücksichten vorgenommenen Verstüm melungen Zurückzukommen. Obgleich bei dem Fortbestand der sehr freundschaftlichen Verhältnisse Zwischen Wien und Turin die Ruhe Oberitaliens gesichert schien, und durch das energische Einschreiten Oester reichs in Mittelitalien auch die römischen Staaten und Tos cana vor der Hand keine Besorgnisse einflößen konnten, so fuhr doch der Feldmarschall in einer Art von instinktmäßigem Vorgefühle fort, seine Armee durch mancherlei

Verbesserungen für den möglichen Fall eines Krieges vorzubereiten. Er führte ein unausgesetztes System von praktischen Feldübungen ein, er nahm Verbesserungen in den taktischen Vorschriften der verschiedenen Waffen vor. Oft zog er sich das Mißfallen Wiens zu, oft kämpfte er mit den politischen Behörden; aber das störte ihn nicht, er änderte die Form, kehrte aber immer wieder zu seinem Zwecke zurück, den er mit rastloser Thätig- keit verfolgte. Die Armee, wohl wissend, daß er ihren Ruhm und ihr Bestes

14
Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/132583/132583_41_object_5197066.png
Seite 41 von 318
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: 314 S.. - 2. Aufl., unveränd. Nachdr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/2
Intern-ID: 132583
große Fortschritte.' Wir zogen unterdessen ruhig unserem Ziele zu, sehr erfreut darüber, daß man uns für ein fliehendes Heer hielte das nichts Eiligeres zu thun habe, als sich wieder hinter den Wällen Vervna's zu bergen. Am 5. marschirte die Armee nach Sanguinetto. Bei der großen Ausdehnung Vervna's, dem schlechten Geiste seiner Einwohner und der schwachen Besatzung hegte der Feldmarschall einige Besorgnisse für diesen Platz; der Feind konnte, wenn er unsere Abwesenheit erfuhr

, gegen diesen Punkt einen Versuch machen, der, wenn er mit großer Ent schlossenheit handelte, nicht ohne Möglichkeit eines glücklichen Erfolges war. Der Feldmarschall wollte sich von dieser Sorge befreien, und sandte daher den größten Theil des Reserve corps nebst der Reservereiterei nach Verona. Diese Bewegung, in der der Feind die ganze Armee erblickte, trug dazu bei, ihn in der Voraussetzung zu bestärken, daß wir mit unserer ganzen Macht nach Verona zurückgekehrt sehen. Als er später unfern Etschübergang

bei Legnago erfuhr, wähnte er, daß wir uns auf das linke Etschuser zurückzögen, um uns dadurch gegen einen Flankenangriff sicher zu stellen: In Sanguinato trennte sich der Erzherzog Franz Joseph von uns, der dringend zurückgerusen ward, um nach Böhmen gesendet zu werden. Ungern sah das Heer ihn scheiden; es hätte gewünscht, daß er Zeuge der Standhaftigleit, der Müh seligkeiten und der Kämpfe geblieben wäre, die die Armee bestand, uni ihm eine der schönsten Kronen zu erhalten, die so bald sein Erbe

16
Bücher
Jahr:
1852
Erinnerungen eines österreichischen Veteranen aus dem italienischen Kriege der Jahre 1848 und 1849 ; 2
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/132583/132583_35_object_5197060.png
Seite 35 von 318
Ort: Stuttgart [u.a.]
Verlag: Cotta
Umfang: 314 S.. - 2. Aufl., unveränd. Nachdr.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Signatur: II A-17.759/2
Intern-ID: 132583
Nach Beendigung des Kampfes übernahm die Brigade Maurer von der Reserve die Vorposten. Das erste Armee corps stand bei Sacca und Sette fratti, das zweite blieb in seiner Stellung. Der Feldmarschall zog es aber später näher an sich, um kampfbereit Zu seyn, wenn der Feind einen Angriff wagen ffollte.. Der Feldmarschall nahm sein Haupt quartier in Rivalla, wo auch die Reserve lagerte. Er ent sandte unter der Leitung des Feldmarschalllieutenants Fürst Edmund Schwarzenberg eine Anzahl kleiner

Commanden, die sich über die Ebene ergossen, bis tief in die Lombardei Schrecken und Verwirrung verbreiteten, dem Feind nicht allein für alle seine rückwärtigen Verbindungen große Besorgnisse einflößten. sondern ihn auch in der Ungewißheit ließen, ob der Feldmarschall mit seiner ganzen Armee links abmarschirt sey, und so geradezu seinen Rücken bedrohte. Die Unent schlossenheit des Feindes nach dem Gefechte ist zum Theil der Erscheinung dieser Kavalleriedetachements irr seinem Rücken zuzuschreiben

. Die prunkhasten Berichte, die der auf diese Schlacht sehr stolze Bava in die Wett sandte, hatten ein komisches Mißverständniß zur Folge. Laugier, der mit den Resten seiner bei Sudatone geschlagenen Toskaner sich bei Gukdizzolo befand, hielt die österreichische Armee nach den prunkenden Berichten über den Sieg von Goito für gesprengt, und nahm, durch die sich ihm nähernden Kavallerieabtheilungen getauscht, unser zweites Armeecorps für eine abgeschnittene Abtheilung; er sandte daher seinen Adjutanten, Graf

17