Von der Lieb', dem Haß und was so dazwischen kriecht : Erzählungen aus Südtirol
— 97 toller drehten sich die Unholde — mit weit aufgerissenen, glänzenden Augen und geblähten Nüstern, die Lippen wol lüstig aufwerfend, rasten sie dahin. Mit einem Male, wie auf Zauberwort, stürzten alle unter wildem Zucken zu Boden. Einer schob sich zum anderen. Es entstand ein Gewirr, ein Hin- und Herwälzen von nackten Männer- und Weiberleibern, die sich umfaßten, losließen, wieder umklammerten und aufs neue trennten. Und durch diesen brünstigen Wirrwarr glitten Satan und sein Lieb
, der wieder Menschen gestalt angenommen hatte, auf die Kniee. ,Fahrt hin und vergeht!' rief er, während eine -Flamme aus dem Boden schlug, in der er sich auflöste. ,Hui, hui! Jetza machen wir stracks noch a Wetter!' kreischten die Unholde. Unter Fluchen und Heulen jagten sie über die Wiese. Mit Grasbüscheln, holzigen Krautstengeln und Spänen von modernden Zirben peitschten sie das Wasser eines Tümpels oder brachten es damit zum strudeln. vre d'e it 61 ii cf e r, Von der Lieb'. 7