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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 85 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
DEUTSCHE BEUNRUHIGUNG UND EINGABE AN WILSON 73 entgegengesetzten Richtung. Auch gewisse Übergriffe wie die Ab schiebung des Obmanns des Meraner Bürgervereins Oskar Ellmen- reich als Kriegsgefangener nach Italien (Ende März) und die Ver haftung des Meraner Bürgermeisters Josef Gemaßmer (Anfang Juni), für die eine Reihe strafrechtlicher Vorwandsgründe erfun den wurde, sprachen deutlich dafür. In Paris hatten mittlerweile die Friedensverhandlungen begonnen, von denen später die Rede

entgegenhielten : „Für Italien ist Deutschsüdtirol nur ein Landstrich, wie deren viele in dem von der Natur so reich gesegneten Lande. Für uns aber ist es der einzige deutsche Fleck mit der Sonnenglut des Südens, unsere uns ans Herz gewachsene deutsche Heimat.' Immer deutlicher hob sich die Einheitsfront, die alle Verschiedenheiten im Stammeslager überbrückte, gegen die drohende nationale Fremdherrschaft ab, und alle Meldungen über die Pariser Verhandlungen, die durch die hermetische Abgeschlos senheit

vereinigte sich die gesamte deutsche und ladinische Bevölkerung zu einer Eingabe an Wilson, von dessen überragender Stellung sie eine gerechte Ordnung der staatlichen Verhältnisse erhofften. Unter Hinweis auf die ethnographischen und historischen Grundlagen ihres Daseins und auf das vom amerika nischen Präsidenten verkündete Prinzip der Selbstbestimmung der Völker forderten sie es als ihr Recht, vor der Entscheidung gehört zu werden, und es war eine Anklage, die ans Herz greifen konnte, wenn sie Wilson

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Bücher
Kategorie:
Literaturwissenschaft
Jahr:
1876
¬Die¬ Sprüche Walther's von der Vogelweide über Kirche und Reich : Vortrag zum Besten der Errichtung des Walther-Denkmales in Bozen, gehalten am 20. Februar 1875 im Universitätssaale zu Innsbruck
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Seite 8 von 34
Autor: Thaner, Friedrich / von Friedrich Thaner
Ort: Nördlingen
Verlag: Beck
Umfang: 27 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: p.Walther <von der Vogelweide> ; s.Spruchdichtung
Signatur: II A-3.826
Intern-ID: 154459
Erfolg, dass sie Tausenden wieder zu Herzen gedrungen sind. x ) Die zweite Frage ist, was denn die tiefere Ursache war, die Kirche und Reich so hart aneinander brachte, und ob es ungeachtet der klaren Erkenntniss der Gefahr, in der beide schwebten, keine Rettung gab. Bei dieser Frage, hochverehrte Versammlung, sei es mir gegönnt, Ihre Aufmerksamkeit länger in Anspruch zu nehmen. Es ist die glänzendste Zeit des deutschen Reiches, ja die glänzendste Epoche des Mittelalters, der unser Dichter ange

hört. Es schien, als sei das herrliche Königsgoscklecht der Staufer geboren, um noch einmal die ganze Kraft des Reiches zu entfalten, ehe es vor den neuen Schöpfungen und Gebilden zurücksank. Als Walther, der grösste deutsche Lyriker des M. A. seine Lieder sang, da regierte der gelehrteste Papst des Mit telalters, Innocenz IIL, und der geistvollste Kaiser, Friedrich II., und nicht lange vorher war der ritterlichste Sultan, Saladin, seinem Gegner Friedrich Rothbart in's Grab gefolgt. Die Kreuzzüge

versammelten einen Heerbann edler Fürsten und Ritter, unter denen nicht die letzten die Herzoge von Oester reich waren, ans dem Geschlechte der Babenberger: „Die hdde üs Ostetriche heten ie gehoveien muot 11 . Es war eine Zeit voll männlicher Kraft, in der die That unmittelbar dem Gedanken folgte, wie der Pfeil vom Bogen fliegt; sie war reich an Beispielen aufopfernder Treue, aber auch nicht frei von wilder Gewaltthat, und die frevelhafteste *) Der welfisch gesinnte Dichter Thomasin von Zercläre aus Friaul

bemerkt in seinem „Wälschen Gast“, dass durch Walthers Bede Tausende bethört worden seien. Walter von der Vogelweide, herausgegeben von Franz Pfeiffer. (Deutsche Classiker des Mittelalters. I. Band.) S. 222.

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 164 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
ihre Unterstützung zu und erklärte sich in diesem Falle auch bereit, zusammen mit Frank reich und Rußland an der Seite Norwegens einer deutschen Gewalt anwendung entgegenzutreten und füi die Unabhängigkeit und Inte- 1 Ebenda. 2 Vgl. S. 152 Anm. 4, 8 Weniger, Die Entwicklung des Operationsplanes für die deutsche Schlachtflotte. Alarincrundschau 1950 S. 51.

Schwedens EntsMdmgfür die Neutralität 153 fühlte sich, seitdem derart Herr der Lage, daß als der deutsche Ge sandte von Reichenau ihm als Lohn für eine Beteiligung am Kriege auf Seiten Deutschlands formell Finnland anbot, er ihm nur mit der sarkastischen Frage antwortete: „Haben Sie jemals mit einem Igel in den Rocktaschen gesessen?' 1 Nur zur Sicherung der Neutralität wurden seit Anfang August die notwendigen militärischen Maßnahmen getroffen. Für das Landheer wurde am 2. August

eine Teilmobilisation, für die Flotte die Voll- mobilisation verfügt und gleichzeitig wurden die Festungen sowie die Küstenverteidigung auf die volle Kriegsstärke gebracht. Die Insel Gotland wurde in Verteidigungszustand versetzt, und zwar unter Einbeziehung der Flotte, deren Konzentration in letzter Stunde das russische Mißtrauen erregte, 2 Nicht einmal die so gesicherte Neu tralität hatte einen deutschfreundlichen Charakter. Im Gegensatz zur dänischen Regierung weigerte sich die schwedische, auf die deutsche

mit der Entscheidung in Stockholm fiel die in Christiania. Aber bevor Norwegen seine Neutralität erklärte, kam es noch zu einem Zwischenfall, der auf die Rolle Englands ein bezeichnendes Licht wirft. An demselben 4. August, als die britische Regierung un mittelbar vor dem Eintritt in den Weltkrieg in Stockholm Schritte tat, die die deutsche Gefahr beseitigten, sprach sie in Christiania die Erwartung aus, Norwegen werde einem deutschen Druck jeden mög lichen Widerstand leisten. Sie sicherte ihm dafür

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Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 61 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
, und sich an eine andere Macht - gemeint war natürlich Deutschland - wenden, Dazu kam es freilich nicht. Die scharfe Sprache des Botschafters wurde in Madrid desavouiert, aber die Frontstellung gegen Frank reich blieb bestehen, und da man sich scheute, die deutsche Hilfe in Anspruch zu nehmen, suchte man die Mitwirkung Englands. Die Waffe, mit der Spanien der französischen Selbstherrlichkeit entgegen trat, waren die Verträge von 1904, und tatsächlich erklärte die briti sche Regierung, diese Abmachungen vollinhaltlich

m IL Die ibtrìuhtn Stmtm, t. Spam'tn Zweite Marokkokrise und neue Verständigung mit Frankreich Die Probe auf das Exempel wurden die großen Auseinandersetzun gen der zweiten Marokkokrise, die von Frankreichs Entschluß, mili tärisch nach Fes vorzustoßen, ihren Ausgang nahmen. Als die spa nische Regierung erkannte, daß das Unternehmen zur Ausführung kommen würde, bemühte sie sich um eine Beteiligung, die von Frank reich abgelehnt wurde. Sie beantwortete die französischen Vorberei tungen

mit der Konzentration von Truppen in Malaga, Algeciras und Cadiz, die auf ein entsprechendes spanisches Unternehmen in Marokko hindeutete, und gleichzeitig wurde in den Cortes dem festen Willen Ausdruck verliehen, keine Verträgstechte preiszugeben. Der Frank reich wenig freundliche Botschafter in Paris Perez Caballero verstieg sich sogar zu der drohenden Redewendung, Spanien werde das Ge heimabkommen vom 3. Oktober 1904 kündigen, falls eine parallele Aktion in seiner Zone französischem Widersprach begegne

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
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Seite 82 von 96
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: S. 161 - 252
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Schlagwort: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Signatur: II 268.079
Intern-ID: 495618
Schriften darüber gehandelt, so besonders Iordan von Osnabrück und Walter von Bebenberg bei Würzburg. Diese hatten hiebei das da malige römisch-deutsche Reich (Imperium) und seine Kaiser im Auge, die Fürsten desselben (prineipes) und Länder (provmàe oder terrae) betrachteten sie als Beauftragte und Teile des Meiches''. Einige an^ dere, besonders Philipp von Lehden und Engelbert von Admont, der also dem deutschen Südostraume selbst angehört, schrieben aber bereits den Landesfürsten in ihren Gebieten

über diese Staatstheorien des Mit telalters gibt O. Gierke, Deutsches Genos5ensch aftsrecht. 3. Bd. 1881, niit genauen Hinweisen auf die betreffenden mittelalterlichen Autoren. Barauf beruht auch die kurze Darlegung von Rehm, Geschichte des Staatsrechts im Handbuch des öffentlichen Rechtes Bd. 1 (1896). '') Außer Merke, a.a.O., bringt eine neue eingehende Erörterung hierüber das Buch von Wilhelm Berges, Die Fürstenspiegel des Mittelalters (in den Schriften des Reichsinstituts für Ältere deutsche Geschichtskunde

. Nonuments Qei-maàe 193S). Allerdings gibt auch dieses Buch, so aus-, sührlich es sonst ist, keine nähere Erörterung darüber, wie weit in allen diesen Schriften unter dem ..pàeps' der deutsche Kaiser, die Könige von Frankreich und England, aber auch die einzelnen deutschen Landessürsten M- meint sind. Da das ..Speculum virtutum' des Engelbert von Admont den

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1942
Land und Landesfürst in Bayern und Tirol : ein Beitrag zur Geschichte dieser Bezeichnungen und Begriffe in Deutschland
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Seite 10 von 96
Autor: Stolz, Otto / von Otto Stolz
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: S. 161 - 252
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte ; 13. 1941/42 ; In Fraktur
Schlagwort: s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Land ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Tirol ; <br />s.Landesherr ; s.Begriff ; z.Geschichte ; g.Bayern
Signatur: II 268.079
Intern-ID: 495618
ihrer Durch führung. Die Herzogtümer waren Länder, ziemlich selbständige Glie der eines Bundesreiches. «Is welches das alte deutsche Reich wohl betrachtet werden kann. Die Herzogtümer und die Herzoge als Be zirke und Bezirksbeamte des fränkischen und deutschen Reiches zu be zeichnen. dürfte den wirklichen Verhältnissen wohl nicht entsprechen''. Die heutige Geschichtswissenschaft pflegt die damalige staatliche Ordnung in Baiern als Stammesher zogtum Zu bezeichnen, jene nach dem Ende

Aechtsgeschichte (k. Aufl. 19S2). S. 1»1 f. behandelt die Stammesherzoge unter den „öffentlichen Beam ten' des Fränkischen Reiches. sagt aber zugleich, daß sie àterkKmge und selbständige Herrscher und die Grafen von ihnen unmittelbar abhängig ge wesen seien und daß die fränkischen Könige über sie nur eine äußerliche Oberhoheit gehabt haben. Eine solche Stellung kann man aber wohl nicht als beamtenmähig bezeichnen. Roch mehr treten bei Schröder die Herzoge für d:e deutsche Epoche (seit Sil) zurück

..Innerstaatliche Sonderbildungen', aber eben auch wie der nur für die fränkische Zeit. In der ..Deutschen Versassungsgeschichte' von Alohs Meister (1907) werden die Herzogtümer in eigenen Absätzen für die fränkische Zeit unter dem Obertitel ..Gliederung des Staates und die Pro-- dinzialbeamten' S. HZ f. und für die deutsche Zeit unter dem Obertitel „Staatliche Gliederung. Fürsten und Beamte des Reiches' (S. 99 f.) be handelt und ihre Stellung als Herrfcher unter den Königen richtig gezeichnet

9
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 44 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
. Die Verschleppungspolitik» die Spanien seit der Wende Mai-Juni zur Anwendung brachte und mit der es Frankreich unter Druck setzte, ging auf einen Rat Deutschlands zurück. 4 An sich hatte die Bedeutung des Deutschen Reichs für Spanien mit dem Abschluß der französisch-englischen Entente eine Minderung erfahren, denn wenn die deutsche Hilfe gegen Frankreich höchst wirksam sein konnte, so wog sie England gegenüber weit weniger schwer, da dieses un bestritten das Meer beherrschte. Trotzdem war das deutsche Gewicht in der Wagschale

der spanischen Politik noch immer von großem Wert und wie von selbst richteten sich die Blicke der spanischen Patrioten, die sich gegen die diktatorische Art Frankreichs auflehnten, von neuem hilfesuchend auf das Reich. Der Eifer, mit dem die Madrider Presse erörterte, daß England und Frankreich gar nicht berechtigt seien, ohne Hinzuziehung der übrigen Mächte über Marokko zu verfügen, deutete die Interessengemeinschaft an, die noch immer zwischen Deutschland und Spanien bestand. Die Berliner Regierung dachte

sich überzeugen, daß Spanien aus einer Hinaus zögerung der Entscheidung nur Vorteile ziehen würde, und leiteten Wende Mai-Juni eine planvolle Verschleppungspolitik ein.® 1 Den. an der». Paris, 19. Mai, Ebenda Nr. 152. 3 Dcts. an dem. Paris, 21. Mai. Ebenda Nr. 161. 3 Cambon an Dclcassé. Madrid, t. Juni. Ebenda Nr. 184. 4 Ober die deutsche Politik im einzelnen vgl, Kallmann 34fr, 5 Bülow an Radowiiz. Berlin, 29. April 1904. D.D. XX Nr. 6481, * Nach Abschluß der Verhandlungen stattete die Königinmutter

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 395 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
, mit welchem Ingrimm, welchem Unverstand und welcher Verachtung der persönlichen Freiheit in manchen Staaten eine miß liebige, störende, fremde Sprache auszurotten versucht wird.' Und er schloß mit der warnenden Betrachtung : „Das Deutsche Reich als der mächtigste und größte deutschsprechende Staat beansprucht das Recht, kulturelle Beziehungen mit dem unsichtbaren Verbände der Deutschsprechenden in allen Ländern zu pflegen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Anspruch die Geschichte der nächsten Zukunft

FESTSTELLUNG DES SÜDTIROLER TATBESTANDS 383 so nächtern denken, oft mehr, als das ruhigste Blut vertragen kann. Unversöhnbar klafften die Widersprüche zwischen Worten und Handlungen, und wenn der faschistische Provinzialsckretär Dr. Giu seppe Stefenelli dem Baron v. Engelhardt mit Emphase erklärte, daß die Faschisten den deutschblütigen Tiroler verachteten, der sagen würde, er sei Italiener, und daß der Deutsche ruhig Deutscher, aber auch ein guter italienischer Staatsbürger sein solle

, so zeigte die Pra xis im krassesten Gegenteil, daß der Faschismus die Deutschen nicht ruhig Deutsche sein ließ, sondern sie mit den gewalttätigsten Mit teln zu entdeutschen suchte. Auch der früher schon genannte deut sche Journalist Wolfgang C. Ludwig Stein, der in Rom seit langen Jahren für ein enges Zusammenarbeiten Deutschlands mit Italien tätig war und dafür die Auszeichnung des italienischen „Commen datore' erhalten hatte, mußte von seiner Informationsreise nach Südtirol das Eingeständnis

14
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 108 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
. In Paris beobachtete man noch ängstlicher als in Lissabon die eng lisch-deutsche Verständigung und ihre Auswirkung auf Südafrika. Über Portugal hinaus, das nur an seine Kolonien dachte, fürchtete Frankreich davon nachteilige Folgen für den Zusammenhalt der Entente in Europa und war schon aus diesem Grunde ein unbedingter Gegner der englisch-deutschen Annäherung, wie es bereits während der Verhandlungen Englands und Deutschlands über eine Neutrali tätsformel zu erkennen gegeben hatte. In voller

Übereinstimmung mit Portugal hatte es aber auch die großen Anstrengungen Deutsch lands vor Augen, wirtschaftlich in die ihm zugeteilten Interessen gebiete Südafrikas hineinzukommen. In der Tat waren sowohl in Angola wie in Mozambique deutsche Kommissionen tätig, die die Möglichkeiten der Erschließung untersuchten, und deutsche Unter nehmer wie Banken machten Angebote, denen sich die portugiesische Regierung aus finanziellen Gründen nicht ohne weiteres entziehen konnte. Es war ein großer Erfolg für Deutschland

, daß Ende Mai 1914 die Nyassa-Company, die in der an Deutsch-Ostafrika anstoßen den Nordhälfte von Mozambique fast souveräne Rechte ausübte, in deutsche Hände überging, 3 Der neue deutsche Gesandte in Lissabon 1 Rosen an das Auswärtige Amt. Lissabon, 13. Dezember 1913. D.D. XXXVII 1 Nr. 14687. % Dcrs. an dnss. Lissabon, 22, Dezember 1913. Hb. Nr. 14690. 3 Rosen II 165 ff., dazu Rosens Briefe an den Staatssekretär für die Kolonien Solf, Herre, Staaten 7

16
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1928
Tirol unterm Beil
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Seite 159 von 266
Autor: Reut-Nicolussi, Eduard / Eduard Reut-Nicolussi
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: 244 S. : Ill., Kt.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Südtirol ; z.Geschichte 1918-1928
Signatur: II 64.035
Intern-ID: 162545
und verständnisloses Beamten- volk angefahren, in welchem die Bevölkerung meistens Feinde und Schädlinge mit ihrem eigenen Gelde bezahlen mußte» Immer wieder entdeckten die Italiener Lücken in ihrem Ent- deutschungswerke. So in der Lektüre der Südtiroler. Die Inns- brucker Zeitungen, die Wiener „Arbeiterzeitung', die „Vossische Zeitung', zeitweise auch die „Reichspost', die „Neue Freie Presse' waren zwar ausgesperrt, aber immer noch kamen viel zu viel deutsche Blätter aus Hsterreich und dem Reiche ins Land herein

. Außer- dem las die Bevölkerung den Faschisten immer noch zu viel deutsche Bücher. So ordnete denn der Präfekt Ricci an, daß bei jedem Zeitungsverschleiß und in jedem Wirtshaus mindestens ebensoviele Exemplare italienischer Blätter aufzuliegen hatten als deutsche und daß die Anzahl der italienischen Bücher in den öffentlichen zugäng- lichen Büchereien ebenso groß sein müsse wie die der deutschen Bücher. Damit führte man gegen zahlreiche deutsche Bibliotheken den Todesstoß, denn wie sollten

sie Unsummen Geldes für Bücher auslegen, welche die deutsche Bevölkerung weder lesen konnte noch wollte? Sogar der Rundfunk gab den Italienern Anlaß zu Polizeiver fügungen. Mit einer Ausnahmeverordnung wurde befohlen, daß der Besitz von Radioapparaten genehmigungspflichtig sei, und zahl- reichen Südtirolern wurde die Genehmigung verweigert. Selbst an die Gebäude machte sich der Faschismus heran. Im Sommer 1927 verbot Ricci die Verwendung des beliebten rot- weißen Anstriches, der mit Landesfarben

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 406 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
394 XV- DAS NACHSPIEL NÖRDLICH UND SÜDLICH DES BRENNER das bestehende Unterrichtsgesetz werde nicht eingehalten, nament lich bezüglich des Religionsunterrichts und mehr noch hinsichtlich des Privatunterrichts, für den die Gleichstellung der Deutschen mit den übrigen Staatsbürgern verlangt werden müsse. Der Minister solle dafür sorgen und bei den örtlichen Schulbehörden durchsetzen, daß der deutsche Privatunterricht nicht als ein Verbrechen ange sehen werde und daß die deutsche Lehrerschaft

eine menschlichere Behandlung erfahre. Tinzls Rede wurde von den Faschisten ständig laut unterbrochen, und es wurde ihm sogar mehrmals das Manu skript entrissen, das er jedesmal durch ein bereitgehaltenes neues Manuskript ersetzen konnte. Wie voreingenommen auch der neue Minister Fedele war, ließ seine Unterbrechung erkennen, daß der Sieg der italienischen Schule über die deutsche ihrer Überlegenheit und der Hochwertigkeit ihrer Lehrkräfte zu danken sei. Der Verlauf der parlamentarischen Aussprache wurde

dann aber, daß, wenn die politischen Behörden ein. solches Verbot erließen, er nichts dagegen tun könne. So lief die parlamentarische Beschwerdeaktion erfolglos aus, und die Kammer übte dadurch ihre Rache, daß sie einige Tage später die Aufhebung der Immunität Tinzls beschloß, der wegen Übertretung des Ver sammlungsverbots angeklagt war. Neben der deutschen Lehrerschaft blieb die deutsche Geistlichkeit Hauptobjekt der faschistischen Angriffe. Ein Wort, das ini April in einer Faschistenversammlung in Kaltem fiel, gab

für das systema- \ tische Vorgehen das Stichwort : „Der Faschismus ist nicht gegen die jkatholische Kirche, wohl aber gegen den Klerus in Südtirol, und ligegen den wird er arbeiten.' Indessen die deutsche Geistlichkeit war auf ihrem Posten, und mutig verteidigte sie das Palladium des Re ligionsunterrichts und der Seelsorge in der Muttersprache. Nach Ab trennung der Nordtiroler Teile vom Brixener Bistum wendete sich

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1927
¬Die¬ Südtiroler Frage : Entstehung und Entwicklung eines europäischen Problems der Kriegs- und Nachkriegszeit
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Seite 423 von 446
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: XI, 430 S. : Kt.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: s.Südtirolfrage ; z.Geschichte 1900-1926
Signatur: 11.350 ; II 104.007 ; II 39.963
Intern-ID: 85060
SÜDTIROL ZWISCHEN DEUTSCHLAND UND ITALIEN 411 über das kulturelle Ziel weil hinausgingen und rein irredentistisches Gepräge hatten. In demselben Maße, wie die Unterdrückung der deutschen Südtiroler zugenommen hat, ist das deutsche Volk zu einer einheitlichen Front zusammengewachsen, Legitimistisch-habs- burgische Interessen spielen heute eine ebenso geringe Rolle wie ka tholische Gesichtspunkte, und selbst die partikularistischen Tiroler Bestrebungen sind in den Hintergrund getreten. Was heute

dem ita lienischen Faschismus gegenübersteht, ist die Einheit des deutschen Volkstums. Die Italiener werfen immer wieder die Frage auf, warum denn das deutsche Volk sich mit besonderem Vorzug um die 200000 Deutschen kümmere, die dem italienischen Staate einverleibt wor den sind, während es anderen Volksteilen, die in fremde Staats verbände haben übertreten müssen, weniger nachtrauert. Nicht nur der gesteigerte Druck, der vonseiten des italienischen Faschismus auf die Deutschen an der Etsch

und am Eisack ausgeübt wird, ruft das gesteigerte Interesse an diesem Volksteile wach: der Deutsche ist der Mensch des Südwehs, und Südtirol ist das deutsche Sonnen land. Dieses Gebiet, in dem die südliche Natur mit großartigen Übergängen in die nordische Landschaft wächst, steht dem deut schen Gebiet besonders nahe. Auch dies ist eine bedeutsame Reali tät und Mussolini und seine Gefolgschaft sollten ihr Rechnung tragen. Das deutsche Volk hält an der kulturellen Verbindung mit seinen abgetrennten Brüdern

19
Bücher
Kategorie:
Sprachwissenschaft
Jahr:
1885
Zur Namens- und Landeskunde der deutschen Alpen
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Seite 47 von 181
Autor: Steub, Ludwig / Ludwig Steub
Ort: Nördlingen
Verlag: Beck
Umfang: IV, 174 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Ostalpen ; s.Namenkunde
Signatur: II 102.697
Intern-ID: 218448
42 II- Onomatologische Belustigungen aus Tirol. abgerichtet und gedrillt. In diese römische, reich bevölkerte Provinz marschierten nun fast zu gleicher Zeit von Norden her die Bajuvaren, von Süden her nach Abgang der Goten die Langobarden ein. Bei Salurn im Etschland und am Noce trafen sie auf einander und sehten da ihre Grenze fest. Nunmehr er scholl von Veldidena bis Ravenna und Capua eine neue Sprache, die deutsche der Eroberer, unter und neben der rö mischen der Emgebornen, die ja an Zahl

, daß die deutsche Sprache all mählich bis in die entlegensten Thäler vordrang und die romanische überall verdrängte, wo sie jetzt verdrängt ist. Die Langobarden dagegen, welche außer Italien kein Vater land mehr hatten, und auf dem eroberten Boden in weiter Zerstreuung lebten, bildeten gleichsam kleine Sporaden, an welchen der Ozean des Romanismus täglich nagte, bis auch die letzte Scholle versunken war. Es ließe sich der ethnologische Inhalt jener Zeiten auch in zwei lesenswerten Büchern wiedergeben und möchte

das eine den Titel führen: Über die Germanisierung des alten Rätiens — und das andere: Über den Untergang des Germanismus in Nord italien. Der Sprachbestand, wie er jetzt vorliegt, bildete sich aber, wie gesagt, sehr langsam aus. So soll Z. B- Vicenza um das Jahr 1100 noch eine überwiegend deutsche Stadt

20
Bücher
Kategorie:
Recht, Politik
Jahr:
1937
¬Die¬ kleinen Staaten Europas und die Entstehung des Weltkrieges
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Seite 247 von 532
Autor: Herre, Paul / von Paul Herre
Ort: München
Verlag: Beck
Umfang: X, 517 S.
Sprache: Deutsch
Schlagwort: g.Europa ; s.Kleinstaat ; s.Weltkrieg <1914-1918> ; s.Vorgeschichte
Signatur: II A-19.112
Intern-ID: 75704
236 IV. Die mitteleuropäischen Staaten. 3. Belgien wie sein Herrseber ausgesprochen, den Krieg ebenfalls als unvermeid bar erklärt und sich des Erfolges noch sicherer gezeigt haben, indem er betonte, daß diesmal ein Ende gemacht werden müsse und daß eine unwiderstehliche Begeisterung das ganze deutsche Volk mit reißen werde. Bekanntlich hat der deutsche Generalstabschef im Dezember 1914, nach Veröffentlichung des französischen Gelbbuchs mit dem Be richt Cambons, entschieden in Abrede gestellt

interpretiert, wie sie offenbar allein verstanden werden müssen. Als der deutsche Militär- attaché in Brüssel Major v. Klüber einige Monate später in ähnlich besorgtem Sinne zu ihm sprach, wie er es seinerseits in Potsdam gehört hatte, erwiderte er unter Hinweis auf das neue Hemmspionieren der Franzosen im Semoistal: „Ich habe auch sehr gut verstanden, was mir der General v. Moltke in Potsdam gesagt hat und was Sie mir wiederholen. Auch ich halte die französische Gefahr für die größte, und mit mir der Adel

und die große Mehrheit der klerikalen Partei.' 2 Als eine deutsche Kriegsdrohung hat der König die Äußerungen nach eigenem Geständnis also nicht aufgefaßt. 3 1 Deutsches Weißbuch betr. die Verantwortlichkeit (1919) Ani. 4. 2 Klüber an Moltke. Brüssel, 7. Mai 1914. Werk des Untersuchungsausschusses, 1. Unterausschuß Heft 2 S. 95 . Es sei darauf hingewiesen, daß in einer Zeit, als die Zu- kunft Frankreichs dunkel war und als die französischen Patrioten bedachten, mit wessen Schuld ihr Land in die schwere Lage

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